Träumer und Realist |
Die vorliegenden Blätter sind das Ergebnis der Nacht.
in denen allen lauten Lichtes
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Der weisse Weg | Sie wollen keine philosophischen Probleme enthüllen und keine Rätsel aufgeben. |
Die Selbstquäler | Vielleicht geben sie aber einen Teil jenes geheimen Zaubers der Nacht, dem die nüchternen Sinne machtlos erliegen, der die Gedanken ruhen, und ein Spiel innerlich bewegter Bilder aus unbekannten Seelenländern aufsteigen lässt. |
Zweifel | Es möchten diese Gesichte nur in solchen Stunden wiedegesehen werden, in denen allen lauten Lichtes Lärm das Auge des Beschauers nur von Ferne streift, in denen die Seele willig ihre Grenzen weitet, und durch die halbverhüllte Sprache engbegrenzter Bilderzeichen sich von Träumen künden lassen mag, die dem, der sie erstmals schaute, heller scheinen, als der lichte Tag. |
Müde Seelen | Wenn auch die Namen dieser Blätter Richtung geben wollen, so sind sie doch in Tagesdunkelheit erst nachentstanden, und niemals können hartgeprägte Worte, schmiegsam werdend, das umschliessen, was diese Bilder künden sollen. |
Am Traumquell |
Es dürfte aber Jedem eine stille Stunde kommen, in der er diese
Zeichen sich nach seinem Fühlen deuten mag, ‒ fern vom ewig
kalten Tages-Sinn, von aller Worte nüchternem Trug, ‒ empfänglich
nur für Traum und Traumeswahrheit. ‒ ‒
Schneider-Franken |
Die stillste Strasse |
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Im Lande der Sichersten |
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Der Weg der Fertigen |
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Scherzo infinito |
Schicksal |
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Am Meer |
Manch trübe Stunde hat
in diesen Blättern Ausdruck gefunden.
in denen allen lauten Lichtes
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Nocturno |
Zeiten grosser Kümmernisse und
banger Sehnsucht liegen in ihnen verborgen.
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Die Waldfrau |
Aber auch trosterfüllte Sicherheiten der Seele gaben ihnen ihr Dasein. |
Scheherazade |
Empfindungen beim Hören einer Bach'schen Fuge, oder die Ruhe einer stillen Abendzeit, wenn eine heissgeliebte Frauenstimme Märchen alter Zeiten neu belebte. |
Frühling |
In den Jahreszeiten klingen schwere Klänge. Die Menschen, denen ich das Leben danke, mögen daran Teil haben. Sie waren stetst umdroht von der Natur und sahen oft den Tod über ihre Felder schreiten. |
Sommer |
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Herbst |
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Winter |
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Decadence |
Mir ist als ob ein Teil der Schrecken manchesmal in mir erwachte, die einst in diesen Menschen früherer Vorzeit grell und wirklich waren. |
Brutalität |
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Entscheidung |
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Orkan |
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Vision |
So sind auch manche dieser "Fantasien" nur entstanden, weil ich nicht eher ihnen wehren konnte, als bis die Hand sie festzuhalten versuchte. |
Kreuzträger |
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Mythe |
Ich bin kein Pessimist, und glaube zuversichtlich an die Kraft der Schönheit und des Lebens Sieg. |
Die neue Tragödie |
Doch sehe ich den Menschen rings umgeben von Gewalten, die nur dem steten Kampf sich beugen und starkem Trotz, und wenn ich dieser Mächte Schrecken zu gestalten suchte, so war das nur - mein Widerstand. |
Die alte Tragödie |
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Das Werden |
Nun gehen diese Blätter in die Welt. - Wer Mängel sucht darin, der findet sie gewiss, und wer die Seele suchen will, die ihrem Schauen Ausdruck zu gewinnen trachtet, wird auch das Bessere finden. |
Nocturno 2 |
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Ad Astra |
KARLSHORST am Tag der Frühlingssonnenwende 1906, Schneider-Franken |