KODIZILL
ZU MEINEM
GEISTIGEN LEHRWERK
KOBER'SCHE VERLAGSBUCHHANDLUNG AG
BERN
UM DEN BEDINGUNGEN DES URHEBERRECHTES
ZU ENTSPRECHEN, SEI HIER VERMERKT, DASS
ICH IM BÜRGERLICHEN LEBEN DEN NAMEN
JOSEPH ANTON SCHNEIDERFRANKEN FÜHRE,
IN MEINEM EWIGEN SEIN HINGEGEN IMMER DER
WAR UND BLEIBE, DER DIESE BÜCHER ZEICHNET
BÔ YIN RÂ
2. Auflage
Unveränderter Nachdruck
der 1937 erschienenen Ausgabe
© 1969 Kober'sche Verlagsbuchhandlung AG, Bern
Alle Rechte vorbehalten, insbesondere die der Übersetzung
in fremde Sprachen und der Verbreitung in Rundfunk und
Fernsehen
Druck: Graphische Anstalt Schüler AG, Biel
.Dieses „Kodizill” zu meinem geistigen Lehr‐
OO
werk ist mein letztes Wort, das ich
über mein
OO
Werk zu sagen hatte. Die Vielfältigkeit des In‐
OO
halts der einzelnen Abschnitte verhindert, ihnen
OO
hinweisende Titel zu geben.
.Anfangs Mai 1937.
.Wenn ich auch weiß, daß ich in nicht OO
gar ferner Zeit vielen als Mitlebender feh‐ OO
len werde, da sie erst dann, wenn ich aus OO
ihrer Mitwelt abgeschieden bin, entdecken OO
werden, daß ich mitten unter ihnen war und OO
auch dann für sie lebte, wenn sie mir nie‐ OO
mals im Äußeren begegneten, so ist es mir OO
dennoch unmöglich, in Parallele zu den Mär‐ OO
chenmeistern, die sich ungebändigte Phan‐ OO
tastik schuf, mein Erdenhaftes ungezählte OO
Tage ‒ sei es auch in meinem Falle nur OO
für andere ‒ zu erhalten. Wie lange wird OO
es dauern, und ich werde nicht mehr Gast OO
in diesem greifbaren Körper sein, der mir OO
bis heute noch dient, obwohl er schon über OO
ein Jahrzehnt hin von Tag zu Tag erneutes OO
Wunder braucht, um sich mir willig immer OO
wieder zum Dienste darzubieten. Hätte ich OO
also aus purem Sagedrang, aus bloßem Willen,
OO
zu helfen, aus Trieb zur Sprachformung oder
OO
gar aus Lehrsucht das gewiß Außergewöhn‐
OO
liche und Überzeitliche bekundet, was in mei‐
OO
nem geistgegebenen Lehrwerk durch mich
OO
aus Pflichtgehorsam dargeboten ist, so wäre
OO
wahrhaftig der irdische Preis der hier von
OO
mir zu fordern war, für diesen vergänglichen
OO
Körper zu hoch gewesen. Nur aus dem Unver‐
OO
gänglichen her läßt sich verstehen, daß sol‐
OO
cher hohe Preis gefordert werden mußte und
OO
darum denn auch von mir im Irdischen ent‐
OO
richtet wurde! Auch nach meiner Erdenzeit
OO
werde ich ihn, so wie ich ihm zustimmte,
OO
auf der anderen Seite des Lebens zu ent‐
OO
richten haben, und niemals wird er mir
OO
lästig sein!
.Daß mein geistiges Lehrwerk schon in
OO
recht nahen Generationen als unzerstörbare,
OO
für alle irdische Zukunft außerordentlich
OO
nötige, man könnte in heutiger Sprache sagen:
OO
„stählerne” Armierung eines
jeglichen
OO
Gottesglaubens erkannt werden wird ‒ wie
OO
eminent „ketzerisch” konfessionell Satten,
OO
ahnungslos stumpf Befriedigten und engher‐
OO
zig traditionell Gebundenen meine Schriften
OO
heute auch noch erscheinen mögen ‒, ist mir
OO
ohne jedes Verlangen nach solcher Voraus‐
OO
sicht zukünftigen irdischen Geschehens in
OO
tiefster Ergriffenheit unbezweifelbar bewußt.
OO
Allerdings weiß ich auch von Wurzeln des
OO
Gottesglaubens zu künden, die
tiefer im
OO
Leben des ewigen Geistes gesichert und unbe‐
OO
rechenbar
älter sind als alle alten „heiligen”
OO
Schriften aller Menschheit auf Erden, ja
OO
älter als diese Erde selbst!
.Aber auch ohne die unaufhaltsame, geistig
OO
gelenkte und gesicherte kommende Erkennt‐
OO
nis Unzähliger aus vielen Rassen und Völ‐
OO
kern der Erde, nicht etwa ausschließlich
OO
innerhalb Europas und des europäisierten
OO
kirchlichen „Christentums” in betracht zu
OO
ziehen, würde es vergebliches Bemühen sein,
OO
an den Bezeugungen der ewigen Wirklich‐
OO
keit, die mein offenbarendes Lehrwerk ent‐
OO
hält, rütteln zu wollen. Seiner Notwendigkeit
OO
entsprechend, ist es auch längst schon tief ins
OO
Leben aufgenommen, wo immer Menschen
OO
leben, die sich die deutsche Sprache, falls sie
OO
nicht ohnehin die ihrer abstammungsmäßi‐
OO
gen Heimat ist, zu eigen gemacht haben, und
OO
auch anderen Sprachbezirken durch Über‐
OO
setzungen nicht mehr ganz fremd, wenn auch
OO
keine, noch so vorzügliche Übertragung seine
OO
Kenntnis
in der Ursprache jemals ersetzen
OO
kann. Man wird eines Tages
Deutsch ler‐
OO
nen, wie man ehedem
Lateinisch und
Grie‐
OO
chisch lernte, weil man die alten Autoren
OO
in ihrer Sprache verstehen wollte. Das ist
OO
keine „Prophezeiung”, sondern unabänder‐
OO
liches Blickbild geistig gesicherter Einsicht,
OO
das sich allerdings nur auf mein Werk und
OO
ausschließlich auf seine
Sprache ‒ um
OO
ihrer selbst willen ‒ bezieht!
.Menschen, die nach den Ratschlägen mei‐
OO
nes geistigen Lehrwerkes zu
leben wissen
OO
oder wenigstens zu leben
streben, gibt es
OO
ja schon in fast allen Teilen der Erde und
OO
unter allen Ständen, Glaubens-, Weltanschau‐
OO
ungs- und Lebenskreisen dieser Zeit.
.Menschen aber, die solche Bücher und
OO
Schriften, wie sie in meinem, die Struktur
OO
ewigen Geistes offenbarenden Lehrwerk ent‐
OO
halten sind, wirklich nach allen Seiten sicher
OO
zu „wägen” und ihr Gewicht zu bestimmen
OO
wüßten, bin ich bis heute ‒ wenn ich von
OO
wenigen, mir menschlich nächsten, allem
OO
Wesenhaften nüchtern zugewandten Freun‐
OO
den allenfalls absehen will, gewiß
noch
OO
nicht begegnet! ‒ Es wäre auch unbilliges
OO
Verlangen, wollte ich die dazu nötige, jedes
OO
Einzelgebiet, das hier in Betracht käme, ein‐
OO
dringlich beherrschende, unbeirrbar sichere
OO
geistige
Tatsachenkenntnis von Menschen
OO
erwarten, denen mein Lehrwerk ja gerade
OO
erst unumstößliche Urteils-
Sicherheit und
OO
nicht mehr zu zerstörende
Gewißheit durch
OO
seine Ratschläge
bringen kann, falls das
OO
Erwachenwollen der Seele schon empfunden
OO
wird, und der zu Erweckende die dazu nötige
OO
innere Reife aufweist.
.Mein geistiges Lehrwerk wird sich über‐
OO
all dort als unentbehrliche, aus dem Ewigen
OO
kommende
Lebensförderung selbst bestä‐
OO
tigen und beglückend auswirken, wo man
OO
seine Offenbarungen
begrüßt, weil sie be‐
OO
reits
innerlich ersehnt und herbei‐
OO
gewünscht worden sind.
.Wo man aber durch die jedes lichte Er‐
OO
kennen abschnürende Meinung gefesselt ist,
OO
man
habe schon längst alles, was man
OO
brauche, oder man habe am Ende gar
OO
kein
Bedürfnis mehr nach dem, was
OO
ich der heutigen Welt aus dem ewigen
OO
Geiste zum Aufnehmen heranzubringen
OO
wußte, dort wird man
unvermeidlicher‐
OO
weise eines Tages erfahren, daß man doch
OO
einer Torheit erlegen war, die man sich
OO
alsdann kaum noch zu verzeihen wissen
OO
wird und nur sehr ungern von anderen er‐
OO
kannt sehen dürfte.
.Man wird sie nur leider dann erkannt
OO
sehen
müssen, da es auch Menschen gibt,
OO
die ihr
nicht erliegen!
.Ich bin zwar der Bezeuger dessen, in
OO
dem ich lebe, und weiß daher nur zu gut
OO
von so mancher folgefordernden Notwendig‐
OO
keit, um die sonst keiner wissen kann, aber
OO
ich vermag wahrhaftig nicht, ewigkeitsbe‐
OO
stimmte Gesetze an ihrer unerbittlichen
OO
Auswirkung
zu hindern. Mir ist es unter
OO
bestimmten Umständen möglich, Geschehens‐
OO
abläufe, die nicht von aller Ewigkeit her
OO
ihre
Notwendigkeit in sich tragen, sondern
OO
ausschließlich durch zeitlich entstandene Im‐
OO
pulse die Anregung zu ihrem Ablauf emp‐
OO
fangen,
vom ewigen Geiste her, fördernd,
OO
leitend und segnend,
zu ihren Gunsten zu
OO
beeinflussen, welcher „Einfluß” allerdings
OO
nur aus dem Geiste der Ewigkeit her seine
OO
Direktiven empfängt. Ihnen allein sind die
OO
von mir ausgehenden geistigen Kräfte unter‐
OO
stellt.
.Wollte man mir auch ‒ im Stile früherer
OO
Zeiten gesprochen ‒ „alle Königreiche der
OO
Erde” anbieten, so wäre ich doch nicht in
OO
der Lage, einen Wunsch zu erfüllen, der
OO
meinen geistigen unausweichlichen Anwei‐
OO
sungen zuwider ginge, die gänzlich unberührt
OO
bleiben von allen Wünschen, Sympathien
OO
oder Antipathien meines erdkörperlichen
OO
Daseins!
.Das alles sind meinetwegen „merkwür‐
OO
dige”, keinesfalls aber leicht verstehbare
OO
Dinge, ‒ doch bin ich weder in der Lage,
OO
sie abzuändern, noch etwa, sie leichter ver‐
OO
stehbar zu machen. Es handelt sich hier um
OO
Unabänderliches! Seher, Philosophen und
OO
Dichter haben sich wahrlich nach Kräften
OO
abgemüht, hinter die Geheimnisse der Wirk‐
OO
lichkeit zu kommen, aber diese Geheimnisse
OO
liegen für die sehende Seele, strahlend aus
OO
sich selber, im Geistigen
ganz offen vor
OO
aller Augen, nur ‒ sind leider die geisti‐
OO
gen Augen des Erdenmenschen unvermeid‐
OO
licherweise „blindgeboren”!
.Um sie
sehend zu machen, mußte mein
OO
geistiges Lehrwerk erwachsen, dem ich zwar
OO
pflichtgemäß kundiger Former wurde, das
OO
ich aber in keiner Hinsicht meinem Ver‐
OO
gänglichen zurechne oder etwa für mich als
OO
Bewertungsfaktor
meiner irdischen Per‐
OO
sönlichkeit in Anspruch nehme, obwohl
OO
diese nun auch im Bewußtsein untrennbar
OO
meinem Ewigen zugehört. Aber
Ewiges will
OO
nicht in irdische,
konventionell gültige
OO
Münze umgewechselt werden!
.Ich „nenne” mich ja auch nicht aus Will‐
OO
kür ‒ wie ein Pseudonymus ‒ Bô Yin
OO
Râ, sondern
bin aus ewigem Sein, was
OO
diese sieben Buchstaben oder drei Silben
OO
im Diagramm geistig darstellen,
substan‐
OO
tiell im Ewigen! Ob man sich allerdings
OO
das, was hier gemeint ist, wirklich und
als
OO
Wirklichkeit vorstellen kann, erscheint mir
OO
recht ungewiss. Eine Vorstellungshilfe bietet
OO
allenfalls die Tonkunst in der Unterschei‐
OO
dung zwischen dem in Notenzeichen
ge‐
OO
schriebenen und dem schwingenden, als
OO
Klang zum
Tönen gebrachten Akkord, ‒
OO
wenn auch dieser Vergleich nur sehr vor‐
OO
sichtig gebraucht werden darf. Dem wenigst
OO
entwickelten Sprachgefühl schon sollten aber
OO
diese drei Silben wahrlich mehr sagen, als
OO
alle „Erklärung” je sagen könnte, denn hier
OO
sind Laute: ‒
Lebensträger!
.Wem das alles etwa „zu phantastisch” er‐
OO
scheint, den bitte ich inständig, sich von
OO
den Schriften meines Lehrwerkes
fernhalten
OO
zu wollen! Er würde ihm sicher ‒ und viel‐
OO
leicht in aller guten Meinung ‒ Inhalte zu‐
OO
schreiben, die ihm so fern wie nur möglich
OO
sind. Ich habe Entsetzliches in dieser Hin‐
OO
sicht erlebt und kann es durch deutungs‐
OO
lüsterne Vielbelesene immer noch erleben,
OO
aber ich vermag dennoch dort nicht zu
ver‐
OO
urteilen, wo nur wirkliche
Unkenntnis
OO
der vorausgesetzten unerläßlichen geistigen
OO
Einsichten den Ahnungslosen, der sich viel‐
OO
leicht gerade für besonders unterrichtet hielt,
OO
zu grotesker Ausdeutung meiner Worte ver‐
OO
führte.
.Wohl aber
muß ich mich zu schärfster
OO
Verurteilung entscheiden, wo meine
War‐
OO
nungen, trotz aller Fähigkeit, sie zu ver‐
OO
stehen, einfach nicht
beachtet wurden. ‒
OO
Wer sich um diese so nötigen Warnungen
OO
nicht kümmert, der
verdient nichts anderes,
OO
als von jedem, die psychologische Urteils‐
OO
losigkeit seiner Mitmenschen ausnützenden,
OO
pfiffig „frommen”, zielbewußten Schläuling
OO
oder von gleichwertigen spiritistischen „Le‐
OO
muren” gefoppt zu werden! Auch das, was
OO
so viele bewußte oder unfreiwillige „Spiri‐
OO
tisten” ihren „Schutzgeist” oder „Führer”
OO
nennen, ist Ausgeburt übler Täuschungslust
OO
aus der unsichtbaren
physischen Welt, ‒
OO
soweit es nicht selbsterzeugter Schemen phan‐
OO
tastischer Selbsttäuschung ist.
.Wer aber gar nach allem, was er in meinen
OO
Schriften lesen darf, noch glaubt, er könne
OO
etwa schon zu meinen Lebzeiten oder doch
OO
bald nachher
außer dem, der
in mir sich
OO
selbst zum Bekenntnis wurde, einem „Leuch‐
OO
tenden des Urlichtes”, ‒ oder
außerhalb
OO
strengstens zurückgezogen lebender, ver‐
OO
borgener Kreise asiatischer Religionen, auch
OO
nur dem
niedersten wirklichen „
Ein‐
OO
geweihten” in die auch heute noch leben‐
OO
digen „Mysterien” begegnen, den muß man
OO
allerdings weder bedauern noch stören. Möge
OO
er durch den
Verbrauch des Trüben zur
OO
Klarheit gelangen! Die meisten, ihrer Ur‐
OO
teilskraft niemals mißtrauenden Menschen
OO
machen sich keine Vorstellung davon, welche
OO
platt niedrigen und geradezu „satanischen”
OO
Willenskräfte am Werke sind, nur um vor
OO
allem die so Selbstsicheren und daher weit‐
OO
aus mehr, als sie ahnen, ‒
Ahnungslosen
OO
‒ durch Befriedigung ihres naiven Selbst‐
OO
bestätigungsverlangens schonungslos aus dem
OO
Unsichtbaren her zu hintergehen, oder in
OO
der Sichtbarkeit, um finanzieller Ausbeu‐
OO
tung willen, wie auch zu manchen anderen
OO
Zwecken, sich hörig zu machen!
.Wer mein geistiges ‒ in einem anderen
OO
Sinne genommen: ‒ „geistliches” ‒ Lehr‐
OO
werk „verstehen” lernen will, der wird ihm
OO
von innen her nahekommen müssen und
OO
keinesfalls glauben dürfen, daß er von
außen
OO
her sich ein Urteil darüber zu bilden ver‐
OO
möge. ‒
.Sein Gehirnverstand vermag ihn jedoch
OO
sehr sicher aufzuklären, sobald ihm einer
OO
der tausenderlei unverantwortlichen Seelen‐
OO
fänger aus der sichtbaren oder auch unsicht‐
OO
baren Welt auf seinem Lebenswege unver‐
OO
mutet gegenübersteht, und bei ihm probiert,
OO
aus menschlichem seelischen Suchen „Kapital
OO
zu schlagen”, mag es sich auch vielleicht zu‐
OO
weilen nicht einmal um klingende Münze,
OO
sondern um die Befriedigung des „Geltungs‐
OO
bedürfnisses” eines Menschen handeln, der
OO
anders seine „Minderwertigkeitsgefühle”
OO
nicht loszuwerden vermag, oder um die bloße
OO
Jagdlust eines
unsichtbaren Seelenjägers,
OO
wie sie mein Lehrwerk ja genügend charak‐
OO
terisiert. Die weitaus meisten Opfer aller
OO
dieser Verderber hätten sich selber bewahren
OO
können, wären sie nicht zuvor ihrem eigenen,
OO
gerne gehegten Aberglauben anheimgefallen,
OO
wodurch sie alles Unterscheidungsvermögen
OO
bereits verloren hatten.
.In den zweiunddreißig Einzelstücken
OO
meines geistigen Lehrwerkes finden sich:
OO
Lehre,
Bericht und
Ratschlag in leben‐
OO
diger Vereinigung. Von den ersten Worten
OO
an, die ich im Druck erscheinen ließ, habe OO
ich offen bekannt, daß es mir um anderes OO
geht als etwa um die Darbietung irgend‐ OO
welcher ‒ vielleicht durch Nachdenken oder OO
geistige Erleuchtung ‒ gewonnener „Über‐ OO
zeugungen”, die, als nur private Meinung, OO
mich gewiß nicht zur Mitteilung veranlaßt OO
hätten. Ich habe niemals verhehlt, daß die OO
Lehre, die durch mich in meiner Mutter‐ OO
sprache Gestaltung fand, viele Jahrtausende OO
altes Erbgut einiger weniger, ihrem ewigen OO
Sein bewußt geeinter Erdenmenschen ist, OO
die jeweils zu ihrer Zeit, verhüllt, in Ver‐ OO
borgenheit, als Leuchtende des ewigen Ur‐ OO
lichtes ihre ihnen zubestimmten Erdentage OO
erleben. Ich habe immer wieder bekannt, OO
daß aller Bericht über die Struktur des OO
ewigen geistigen Lebens, den ich zu geben OO
vermag, aus meinem eigenen, mir irdisch OO
bewußt gewordenen urewigen Leben im OO
Lichte des sich selbst erlebenden ewigen OO
Geistes hervorgeht, und daß die von mir OO
erteilten Ratschläge oder Weisungen nicht OO
primär
von mir ‒ dem irdischen Verkünder
OO
‒ stammen, sondern in ganz bestimmten
OO
Forderungen begründet sind, die sich un‐
OO
abänderlich aus der Struktur geistig sub‐
OO
stantiellen Lebens ergeben, das nur in sich
OO
aufnehmen kann, was aus ihm hervorging,
OO
und
nur dann, wenn das voreinst von seinem
OO
Lebensgrunde Hinwegstrebende wieder mit
OO
allen Kräften ihm
zustrebt.
.Bei denen, für die mein geistiges Lehr‐
OO
werk
bestimmt ist, wird die möglicherweise
OO
vorhandene anfängliche „Fremdheit” in glei‐
OO
chem Grade von innerster Vertrautheit ab‐
OO
gelöst, in dem das Empfindungsvermögen
OO
sich öffnet für mein geistiges
Leben in meinen
OO
Schriften.
Nicht Bericht und Weisung sind
OO
die höchsten Werte dieses Lehrwerkes! Über
OO
alledem steht sein übertragbarer Inhalt an
OO
wirklichem ewigen geistigen Leben, das
OO
ich meinen Worten mitgegeben habe, damit
OO
es der Empfindungsfähige erlangen könne.
OO
Nicht durch Denkarbeit, sondern durch Ein‐
OO
fühlung und
Aufnahme in sein eigenes
OO
Leben!
.Das, von dem ich als von uraltem „Erb‐
OO
gute” spreche, ist irdische
Tradition der
OO
Offenbarungsform, gründet aber letztlich
OO
im Erlebenkönnen substantiellen geistigen
OO
Lebens. Es handelt sich da um das irdisch
OO
bewußt gewordene, in ewiger Dauer sich un‐
OO
ausgesetzt erlebende
Leben des ewigen
OO
lebengebenden Geistes, von dem keiner
OO
künden
kann, der nicht unermeßliche Zeiten
OO
vor seiner irdischen Inkarnation in ihm be‐
OO
reits
seiner selbst bewußt gewesen war!
OO
Alle Erkenntnis der bewunderungswürdig‐
OO
sten irdischen Gehirne war und ist nur
ein
OO
Spiel mit Spielmarken, gegenüber der
OO
vollwertig reinstes Gold greifbar dar‐
OO
bietenden Einsicht, die
wirkliches Erleben
OO
ewigen Lebens den Wenigen aller Zeiten
OO
eröffnet, die aus ihm künden
können!
.Ich vermag es nicht zu ändern, daß ich
OO
für diese Zeit und auf recht zahlreiche Jahr‐
OO
hunderte hin der einzige der hier Gemeinten
OO
auf dieser Erde bin, dem Offenbarung seines
OO
geistigen Wissens aus eigenem ewigen geisti‐
OO
gen Erleben, nicht nur vom ewigen Geiste
OO
her „erlaubt”, sondern zur heiligsten Auf‐
OO
gabe des Erdenlebens zubestimmt ist.
Täu‐
OO
schern freilich wird man gewiß immer, und
OO
so auch in Zukunft begegnen, denn sie fehlen
OO
zu keiner Zeit auf Erden und finden immer
OO
wieder ihre Hörigen.
.Um keinerlei Irrtum irgendwo irgend‐
OO
welchen Raum zu lassen, muß ich hier noch
OO
eindeutig sagen, daß
sämtliche in dem
OO
meinem geistigen Lehrwerke zugehörigen
OO
Buche: „Welten”, sowie in der im Buch‐
OO
verlag der Kunstanstalt Franz Hanfstaengl,
OO
München, erschienenen Monographie: „Der
OO
Maler Bô Yin Râ” teilweise zu
farbiger Re‐
OO
produktion gelangten oder auch in Schwarz‐
OO
druck wiedergegebenen „
geistlichen Bil‐
OO
der”, ‒ die in künstlerischem Ringen um
OO
das gegebene Problem, aus dem wachen Er‐
OO
leben der Struktur innerster,
alle Kräfte
OO
der Seele erschütternder Gestaltungs‐
OO
welten im ewigen Geiste Gottes hervor‐
OO
gingen, ‒ ohne Ausnahme, untrennbar
OO
meinem geistigen Lehrwerke einver‐
OO
woben sind. Das gilt natürlich auch von
OO
den
nicht reproduzierten Originalen, soweit
OO
die privaten Besitzer die geistigen Kräfte
OO
verlangen, die in diesen Bildern leben.
OO
.Für die
Vorstellungswandlungen, die
OO
zur Aufnahme des konkreten geistigen
Le‐
OO
bens in meinen Lehrschriften unerläßlich
OO
sind,
können diese Darstellungen geistiger
OO
Welten mit den Mitteln der Farbe und Linie
OO
den Aufnahmefähigen sogar
sehr Erheb‐
OO
liches gerade dort bedeuten, wo das Wort
OO
der Sprache seine Grenzen gezogen sieht,
OO
auch wenn nicht nötig ist, jede Darstellung
OO
zu kennen. Ich fand das durch Menschen
OO
aller Bildungsgrade, ‒ die aus meinen
OO
Worten geistig „
leben” lernten, ‒ deutlich
OO
bestätigt.
.Die „Wurzeln” unseres geistigen und ‒
OO
irdischen ‒
Lebens sind nun einmal ganz
OO
anders gestaltet, als das nach
allen religiösen
OO
und philosophischen, zu Gemeingut gewor‐
OO
denen Lehren
angenommen wird! ‒ Hier
OO
ist die dringlichste
Umformung der bis‐
OO
herigen Vorstellungsinhalte nötig, wenn der
OO
irdische Mensch sich ein auch nur halbwegs
OO
der Wirklichkeit nahekommendes Wahr‐
OO
bild schaffen will, an dem sein ohnehin vor‐
OO
erst bestenfalls nur „ahnendes” Erkennen
OO
sich erfaßbaren, gesicherten Halt zu erwirken
OO
vermag. Hier muß die Haftung am „Her‐
OO
gebrachten” wahrlich überwunden werden,
OO
will man die
wirklichen Werte heben, die
OO
das Überkommene in sich verbirgt! ‒
.Ich muß aber ernstlich daran erinnern,
OO
daß ich niemals um „Gläubige” geworben
OO
habe oder gar „Anhänger” zu gewinnen
OO
suchte! Wenn der in den Schriften meines
OO
geistigen Lehrwerkes Lesende meinen Worten
OO
glaubt, so wird das
für ihn selbst gewiß
OO
bedeutsam sein, aber ‒ er soll seinen
OO
Glauben nicht wie ein „Geschenk” bewerten,
OO
das er mir darbringen zu können meint!
OO
Die authentische Wirklichkeitsentsprechung
OO
meiner Lehrworte über die Struktur des
OO
ewigen Geistes kann weder durch den in‐
OO
brünstigsten Glauben
verherrlicht, noch
OO
durch Unglaube, Behinderung, Kritik oder
OO
Bekämpfung
herabgemindert werden! Ich
OO
habe zu keiner Zeit nach menschlicher „Zu‐
OO
stimmung” gestrebt, weil ich nichts lehrte,
OO
was ihrer hätte bedürfen können, und noch
OO
unermeßlich weit ferner lag und liegt mir
OO
jedes Erstreben irgendwelcher eigenen irdi‐
OO
schen „
Macht” ‒ sei es auch nur der so
OO
zeitbedingten und ganz im Vergänglichen
OO
wurzelnden Macht, Menschen von der Wahr‐
OO
heit eigener Worte zu überzeugen! Ich will
OO
nicht, daß man mir „glaube”, sondern lehre,
OO
wie man
sich selbst geistige Gewißheit
OO
schaffen kann. ‒ Das ist alles, was ich zu
OO
geben habe!
.Denen, die in einer irrigen Beurteilung
OO
meines Erdenwerkes befangen, sich von einer
OO
persönlichen Begegnung noch mehr verspre‐
OO
chen, als was sie von mir in meinem Lehr‐
OO
werk erhalten haben, muß ich leider sagen,
OO
daß ich ihnen im Gespräch
keinesfalls auch
OO
nur entfernt das zu geben haben würde,
OO
was ich in meinen Büchern aus dem Geiste
OO
Gottes gab, ‒ in ihm allein bewußt und
OO
durch ihn allein bestimmt! Man muß hier
OO
resolut eine sehr scharfe Trennungslinie
OO
ziehen zwischen allen Menschen, die sich
OO
des Buchdrucks bedienen, um ihre Gedan‐
OO
ken darzulegen oder über ihre Gefühle zu
OO
reflektieren, ‒ und mir, der
aus dem
OO
Ewigen spricht und seine Worte zu Trägern
OO
seines eigenen ewigen
Lebens werden ließ.
OO
Man muß in heller Nüchternheit sich klar
OO
darüber sein, daß ich in das Leben dieser
OO
Erde mein urewiges Erbe mitgebracht OO
habe, ‒ nicht erst das Geistige in mir durch OO
irdisches Suchen erlangte. Wer den Worten OO
meiner Bücher begegnet, der empfängt alles OO
Geistige und alles Persönliche, was in OO
mir auf dieser Erde lebt! Meine leibhafte OO
Gegenwart hätte ihm das niemals vermitteln OO
können. Überdies bin ich kaum in der Lage, OO
auch nur die mir allervertrautesten Menschen OO
dann und wann bei mir sehen zu können, OO
aber außerstande, statt dessen etwa mir un‐ OO
bekannte Besucher zu empfangen. Ebenso‐ OO
wenig ist es mir möglich, durch Briefe OO
privaten Rat zu erteilen, oder gar private OO
Kommentare meines Lehrwerkes zu formu‐ OO
lieren, so erwünscht das auch Einzelnen er‐ OO
scheinen mag, und für wie „wichtig” sie OO
auch ihre Fälle ‒ von ihrem Blickpunkte OO
her gesehen ‒ nehmen mögen. Anderes OO
und weitaus Nötigeres braucht nunmehr Tag OO
um Tag, aus dem Geiste gefordert, bis zum OO
letzten Atemzug meine erdhaften Kräfte, so‐ OO
lange ich noch körperlich in diesem Erden‐ OO
leben bin. Dieses „Andere” aber läßt
nichts
OO
anderes zu!
.Was diese Worte in ihrer Gesamtheit
OO
besagen, vermag nur ich selbst zu ermessen,
OO
obwohl der Abschlußband meines geistigen
OO
Lehrwerkes, „Hortus conclusus”, wahrhaftig
OO
alles darüber berichtet, was in irdischer
OO
Sprache sich zur Not berichten läßt. Dort‐
OO
hin, wohin ich täglich gehen muß, mein
OO
Werk zu wirken, das mir nunmehr noch
OO
während des irdischen Leibeslebens geist‐
OO
gewollt zu tun obliegt, dorthin kann ich
OO
niemand mit mir nehmen. So kann ich denn
OO
auch keinem zeigen, was meine Kräfte ferner
OO
geistig, wie im irdisch Dinglichen braucht,
OO
denn keiner kennt Beispielhaftes, das ich
OO
ihm nennen könnte, um daran meine Worte
OO
anzuknüpfen.
.Mein geistiges Lehrwerk ist eine nach Mög‐ OO
lichkeit objektive Darstellung der Struktur OO
des ewigen Geistes, von seiner ihm fernsten, OO
dem Erdmenschen aber nächsten erdgemäßen OO
Bekundung bis zu seinem allerinnersten, OO
höchsten und heiligsten Sein in sich selbst. OO
„Nach Möglichkeit” objektiv will besagen, OO
daß absolute Objektivität nur im ewigen OO
Geiste selbst besteht, aber in sprachlicher OO
Darstellung unerbittlich und gegen alles OO
Wollen des Darstellenden, durch die unter OO
allen Umständen subjektiv bestimmte Art OO
seines Darstellungsvermögens zu einer re‐ OO
lativen wird, was sich auch durch keine OO
Kraft des ewigen Geistes gänzlich verhüten OO
läßt. So gebe ich also das, was ich als einer, OO
der des Geistes ist, zu geben habe, in der OO
Darstellungsform, die mir in meinem Erd‐ OO
menschlichen dargeboten ist, aber stets kor‐
OO
rigierender bewußter Kräfte des ewigen
OO
Geistes in mir selber bewußt. Der Vorgang
OO
ist nicht ganz so einfach, wie er hier be‐
OO
schrieben steht, und dennoch, in anderer
OO
Hinsicht, zugleich von unmitteilbarer Ein‐
OO
fachheit! Das Allereinfachste im substan‐
OO
tiellen ewigen Geiste ist nicht mehr mit‐
OO
teilbar, weil es
nichts anderes außer sich
OO
bewußt bleiben läßt, von dem es bei der
OO
Mitteilung zu unterscheiden wäre.
.Wie immer aber auch die sprachliche
OO
Darstellung des Ewigen sich der
absoluten
OO
Objektivität naturgedrängt enthalten muß,
OO
so könnte doch niemals ein wirklicher Irrtum
OO
sich dabei ereignen, denn was aus Ewigem
OO
vernehmbar wird, bleibt ewiger Erkenntnis
OO
eingefügt und ungeschieden von ewiger Wirk‐
OO
lichkeit. Eben darum ist alle Rede über ewige
OO
Dinge erfüllt mit Trug, wenn sie nicht aus
OO
dem Munde eines Menschen kommt, der OO
selber vollbewußter geistiger Mensch ist in OO
dieser Wirklichkeit des einzigen Unver‐ OO
gänglichen! Auch Religionen sind nicht OO
vor solchem Trug gesichert! Soweit sie aus OO
Irdischem Anstoß schaffen, schlafende Seelen OO
zu Zellen ewiger Liebe zu erwecken und als‐ OO
dann in Glut und Inbrunst erwacht zu halten, OO
wie Kult und Gebet das vermag, sind Reli‐ OO
gionen geistgewollte erdenhafte Bünde, die OO
nicht zu entbehren wären. Wo aber ihre OO
Diener das, was sie empfangen haben aus OO
der Wahrheit eines Wirklichkeitsbewußten, OO
unter andere und eigene Rede mengen um OO
ein Wissen darzustellen, das nur ein Worte‐ OO
wissen bleibt, dort können die gleichen Re‐ OO
ligionen zu allerärgsten Hemmnissen auf den OO
Wegen der Seelen werden! Es gibt keine OO
Religion auf Erden, die hier nicht der Selbst‐ OO
reinigung bedürftig wäre, und am dringlich‐ OO
sten ist diese Reinigung dort, wo man sich OO
derart vermessen konnte, daß man sich nicht OO
scheute, aus religiösem Urgut den Stoff zu OO
einer scheinbaren Wissenschaft zu machen,
OO
statt ehrerbietig
hinzunehmen, was allein
OO
Menschen „verstehbar” ist, die selbst als
OO
Ewigkeitsbewußte leben in ewiger Wirklich‐
OO
keit. Daß wahrhaftig solche Menschen jeder‐
OO
zeit auf dieser Erde erstanden sind und er‐
OO
stehen werden, kann freilich nur ein Mensch
OO
bezeugen, der selber zu ihnen gehört! Als
OO
solcher habe ich diese bis zur Identität ge‐
OO
hende Vereinung Gleicher, aus dem Geiste
OO
her aller Menschheit bewußtseinsnahe zu
OO
bringen gesucht durch das Wort!
.Ich habe die mir untrennbar Geeinten
OO
gleichnishaft als im Geistigen geborene
OO
„Brüder” bezeichnet, in Analogie mit dem
OO
irdischen Begriff, der männliche Menschen
OO
aus gleichem Elternblute meint. Kein Ver‐
OO
gleich, den die Erde bietet, wäre jedoch
hin‐
OO
reichend, um die vollkommene Einung in‐
OO
dividueller Geister begreifbar zu machen,
OO
die real vollzogen ist in des Urlichtes Leuch‐
OO
tenden. Am allerwenigsten darf man den
OO
von mir schließlich gewählten auf die „Men‐
OO
talität” irdischer Brüder aus dem gleichen
OO
Elternhause beziehen, denn ausschließlich
OO
nur auf
das gleiche Blut bezogen, wird er
OO
von mir gebraucht! Irdischer Leibesursprung
OO
aus gleichen Wurzelstämmen, soll
zum Bilde
OO
dienen für eine ewige
geistige Herkunft in
OO
der
geistigen Welt. Seinem Inhalt nach ihr
OO
inkommensurabel und darum aufs schärfste
OO
von ihr geschieden, bleibt mein Vergleich von
OO
aller Gepflogenheit, nach welcher Menschen,
OO
die gleiche Ziele erstreben, sich auf Grund
OO
gedanklicher Zustimmung oder gleicher Ver‐
OO
pflichtung „Brüder” nennen!
Jeder der Leuch‐
OO
tenden des Urlichtes ist nicht nur Formung
OO
gleichen ewigen Willens im substantiellen
OO
göttlichen Geiste, sondern als solche Formung,
OO
unbeschadet aller geistgewollten Unterschei‐
OO
dungsmöglichkeit, dem Sein im Geiste nach
OO
mit allen ihm Gleichgeformten substantiell
OO
identisch.
.Genugsam habe ich wahrhaftig betont, OO
daß aus geistig gegebenen Gründen niemals OO
ein Mensch, in dem ein Leuchtender des Ur‐ OO
lichtes sich darlebt, zugleich Diener oder OO
Leiter irgend einer irdischen Religion sein OO
kann. Auch der Meister von Nazareth war OO
wahrlich keines von beiden, was immer für OO
Worte sie ihm auch späterhin zugeschoben OO
haben, um sich selbst in dem neuen Glaubens‐ OO
kreise nicht als überaltert zu empfinden. Es OO
ist törichtes Beginnen, nachdem man kaum OO
von denen erfahren hat, aus deren Mitte OO
ich spreche, alle Religionsbezirke der Welt OO
zu durchstöbern um innerhalb ihrer Gefilde OO
etwa Leuchtenden des Urlichtes zu begegnen, OO
denn die Leuchtenden des Urlichtes waren OO
weder Mysterienpriester noch Hierophanten, OO
und sind weder Verpflichtende noch im Ge‐ OO
wissen Verpflichtete irgend einer Religion. OO
Nicht etwa, weil sie, ‒ die geistigen Er‐ OO
wecker aller echten Religiosität, ‒ „Reli‐ OO
gionsgegner” wären, sondern weil sie als im OO
ewigen Geiste Lebende, ewiger Ordnung OO
eingefügt sind, und Gesetze
überzeitlicher
OO
Art befolgen! So mußte ich denn auch zur
OO
Einsicht mahnen, wo ich die Meinung Ah‐
OO
nungsloser Verwirrung stiften sah, die Leuch‐
OO
tende des Urlichtes unter Brahmanen, Pun‐
OO
dits, Sâdhus, Sannyâsins und Bikshus, unter
OO
Lamas und ihren „Wiedergeborenen”, unter
OO
Derwischen und Fakiren oder auch wirkli‐
OO
chen „Yogis” verborgen glaubte. Auch jene
OO
gehen nicht minder fehl, die vermeinen, sie
OO
könnten sich aus den Tempeln östlicher Reli‐
OO
gionen Begriffsbilder borgen, in deren Nim‐
OO
bus etwa ein Leuchtender des Urlichtes ein‐
OO
zubeziehen wäre. Alles das ist verwirrende
OO
Sucht nach Bestätigungen der unkontrol‐
OO
lierten Wunschträume einer phantastischen
OO
Romantik! Man muß von alledem absehen
OO
lernen, wenn man auch nur ahnungsweise
OO
sich den lauteren, kristallklaren, firnen‐
OO
frischen Regionen geistig nähern will, die
OO
uns geistiger Seinsodem sind.
.Alle Einwirkung ewigen Geistes auf die
OO
physische Gestaltung der Erde, ‒ alle Be‐ OO
nützung dieser Gestaltung durch geistige OO
Kräfte der Ewigkeit, ‒ schafft Situationen, OO
die als Symbole sprechen. Es ist kein „Zu‐ OO
fall”, daß die für die Aufnahme ewiger OO
Wellenströme und Schwingungen in ihrer OO
höchsten Potenz einzig vorhandene Stelle OO
auf diesem Planeten, hoch in der Region OO
seiner höchsten Berge liegt, mitten in Schnee OO
und Eis! Erdenmenschlichen Träumen läge OO
es weit näher, diese Kontaktstelle, die es OO
den lichten Kräften ewigen Geistes möglich OO
macht, die zähe düstere Erdaura zu durch‐ OO
dringen, um durch das Innere der Erde die OO
Seelen der aus ihr lebenden Erdmenschen OO
zu erreichen, auf einer paradiesischen Insel, OO
mitten in lichtübergossenen südlichen Meeren OO
zu suchen, oder zum mindesten doch dort, OO
wo der physische Körper die seinem Leben OO
und Gedeihen gemäße Förderung findet. OO
Aber gerade die für ein Leben im physischen OO
Erdenkörper nötigen Voraussetzungen sind OO
in der meilenweiten Hochzone des inner‐ OO
halb der ganzen Erdaura einmaligen Kraft‐ OO
feldes, das hier gemeint ist, wahrhaftig nicht OO
gegeben. Menschlicher Impuls vermag hier OO
nur dann sich auszuwirken und die ihm OO
einmalig hier gebotenen Möglichkeiten zu OO
nützen, wenn er sich einem anderen Bewußt‐ OO
seinsträger als dem physischen Körper an‐ OO
zuvertrauen imstande ist: ‒ einem Bewußt‐ OO
seinsträger, den die in diesem gemeinten OO
Erdraum gegebenen physikalischen Verhält‐ OO
nisse meteorologischer Art in keiner Weise OO
behindern. Es ist aber beileibe nicht etwa OO
die Rede von der sogenannten „Aussendung OO
des Astralkörpers”, der hier noch rascher OO
aufgelöst würde als der alpinistisch genügend OO
ausgerüstete Außenmensch zum Erliegen OO
käme, der immerhin mit geeigneten Hilfs‐ OO
geräten ähnliche Bereiche zu durchqueren OO
vermag! Der Vorgang, von dem ich rede, OO
erfolgt bei völlig klarem gehirnlichen Be‐ OO
wußtsein durch einen im eigenen ewigen OO
Geiste geschehenden, unendlich sublimen OO
Auslösungsakt, und ist allein den Leuchten‐ OO
den des Urlichtes möglich, gleichgültig, wo
OO
sich der physische Körper befindet. Er darf
OO
nur nicht vor einer Narkose oder irgend
OO
einer sonstwie drohenden Betäubung und
OO
Bewußtseinsverengung stehen, weil er dann
OO
nicht mehr erwachen würde, sondern der
OO
Seele verlorenginge durch sofortigen Tod.
OO
Daher käme auch jeder „Trancezustand”
OO
hier einem Selbstmord gleich! Leben im
OO
Geiste kennt keinerlei „abgeblendete” Be‐
OO
wußtseinszustände, sondern bewirkt viel‐
OO
mehr
erweitertes Wachsein in
allen
OO
Bewußtseinsreichen, zu gleicher Zeit!
.Die geistige Gestaltung des „Tempels der
OO
Ewigkeit”, von dem ich in meinem Lehr‐
OO
werk spreche, konnte nur an dieser einzigen
OO
Stelle des Planeten erfolgen, die ich hier
OO
nun nochmals charakterisierte. Von dieser,
OO
durch ein feinstmaterielles Kraftfeld, das nur
OO
ihr eigen ist, auch im Physischen überaus
OO
bedeutungsvoll separierten Stätte allein, die
OO
sich allerdings über einen gewaltigen Erd‐
OO
raum hin erstreckt, vermag es ewiger Geist,
OO
wieder mit den in die physische Erschei‐
OO
nungswelt gefallenen Geistesfunken, die im
OO
Menschen dieser Erde ihre Erlösung suchen,
OO
in Vereinung zu gelangen. An dieser Stätte
OO
ist auch die
absolute „Unio mystika” der
OO
Erdenmenschen, in denen sich die Leuch‐
OO
tenden des Urlichtes darleben, allein auf die‐
OO
ser Erde erreichbar. Es versteht sich von
OO
selbst, daß die geographische Bestimmung
OO
dieser Stätte selbst den Menschen, in denen
OO
sich die Leuchtenden des Urlichtes erleben,
OO
versagt bleiben muß, da
das bloße Wissen
OO
um die genaue erdräumliche Lage des Ortes
OO
in menschlichen Gehirnen schon genügen
OO
würde, um Schwingungen zu erzeugen, die
OO
alle rein geistigen Impulse empfindlichst
OO
stören, wenn nicht gänzlich an ihrer Auswir‐
OO
kung hindern würden. Daß
die Impulse aus
OO
dem ewigen Geiste ihren Weg durch
das
OO
Innere der Erde nehmen, weil die Erdaura
OO
durch den Menschen, infolge des Mißbrauchs
OO
der in seiner Tiernatur ‒ im weitesten OO
Sinne ‒ gegebenen Möglichkeiten, grauen‐ OO
haft verunreinigt ist, ‒ wurde ebenso Ur‐ OO
sache der Symbolbildung: ‒ heilige Grotten OO
und Höhlen! ‒ wie das geistige Geschehen OO
selbst, ‒ das von hohen Bergen her erfolgt! OO
Die Erdaura, die wie eine über und über OO
beschriebene Schriftrolle angefüllt ist mit OO
den dunklen Zeichen des Erdenmenschen, OO
ist der tötende „Buchstabe”, während Geist OO
der Ewigkeit „lebendig macht” aus dem OO
Innern der Erde her, ‒ in die Erde ein‐ OO
gedrungen an einer Stelle, an der die Erd‐ OO
aura nicht durch den Menschen entheiligt OO
ist, und wie nirgends fähig, geistige Strah‐ OO
lung einzulassen. Durch geistig gelenktes Ge‐ OO
schehen war mir dieser im höchsten Sinne OO
heiligste Ort der Erde schon in meiner frü‐ OO
hen Jugendzeit innerlich zugänglich gewor‐ OO
den. Ich habe damals nicht geahnt, daß er OO
mir so sehr viel später dann jederzeit zu‐ OO
gänglich werden würde, und ich verstand OO
noch weniges von dem, was ich heute weiß. OO
Ich fand mich nur, wenn man mich „holte”,
OO
ohne jede Bewußtseinstrübung für meine
OO
gewohnte Umgebung,
zugleich an dem so
OO
fernen geheimnisvollen Erdort bewußt, aber
OO
dort in einer unnennbaren erschütternd feier‐
OO
lichen Glückseligkeit, und weinte nach der
OO
„Rückkehr” heiße Tränen, wenn ich zur Be‐
OO
fürchtung kam, daß ich vielleicht zum letz‐
OO
tenmal „hingeholt” worden sei. Es folgten
OO
dann auch tatsächlich viele Jahre, in denen
OO
ich nicht im Traume mehr geglaubt hätte,
OO
die gleiche Stätte könne mir jemals wieder
OO
erreichbar werden. Das war bedingt durch
OO
Entwicklungen mannigfacher Art, die ich erst
OO
übersehen lernte, nachdem sie durchlaufen
OO
waren.
.Gewiß ist es nicht das äußere Erleben‐
OO
können unvergleichlicher hochalpiner Land‐
OO
schaft, das uns hierherzieht, ‒ so gewaltig
OO
auch der Eindruck dieser unzähligen Gipfel‐
OO
pyramiden, Eisnadeln und Felswandschrof‐
OO
fen, die hier aus einem Meere von unermeß‐ OO
lichen Schneefeldern und Gletschern hervor‐ OO
ragen, die Seele erregt. Es erfolgt ja eine OO
Übertragung dessen, was dem physischen OO
Auge wahrnehmbar wäre, fände es sich an Ort OO
und Stelle, in die fernen Gehirnregionen des OO
physischen Körpers, die normalerweise Au‐ OO
geneindrücke zu Bewußtsein bringen! Wer OO
in seinen jungen Jahren, wie es mir geschah, OO
Äquivalente zu allen diesen Eindrücken, OO
wenn auch nur in alpinen Gebieten erfahren OO
hat, die sich hier als Vergleichsobjekte nicht‐ OO
einmal nennen lassen, dem ist es freilich wie OO
ein unbegreifliches Wunder, wenn er hier mit‐ OO
ten im Toben der Elemente auch zu einem OO
Erleben kommt, das ihn vernichtet hätte, OO
wäre es körperlich zu erleben gewesen. OO
Aber das alles ist ja wahrhaftig nicht Grund OO
unseres gemeinsamen Erlebens in dieser Re‐ OO
gion! Die geistigen Träger unseres Bewußt‐ OO
seins sind vielmehr nur darum hierher diri‐ OO
giert, weil wir nur von hier aus bewirken OO
können, was uns aufgetragen ist. Um was OO
es sich da handelt, ist in meinem Lehrwerk OO
oftmals beschrieben. Ich möchte nur in dieser OO
Eisregion gar zu gerne zuweilen einen der OO
Philosophen neben mir haben, ‒ von denen OO
der Antike bis zu denen neuester Zeit, ‒ OO
aus deren gedanklichen Spekulationen sich OO
alle Vorstellung vom ewigen Geiste bis auf OO
diese Tage nährt. Wie würden diese wahr‐ OO
haftig zu verehrenden Männer, deren Namen OO
jedem Gehirnanbeter als geheiligt gelten, OO
bestätigt durch die Unfehlbarkeit ihrer Ge‐ OO
dankenschlüsse, vor der Wirklichkeit des OO
Geistes erbeben und in sich zusammensinken, OO
gerade weil ihre Ehrlichkeit es nicht ertragen OO
könnte, nunmehr noch aufrechtzuerhalten, OO
was sie vor solchem Erleben stets besten OO
Glaubens für die gedanklich gesichertste OO
Erkenntnis hielten! Es ist wahrhaftig etwas OO
anderes, ob man sich mit einem „ewigen OO
Geiste” zufrieden gibt, der nur Produkt OO
der körperlichen Gehirnzellen und ihrer OO
ihnen gemäßen Erregung ist, oder ob man OO
den unvorstellbar gewaltigen wirklichen OO
ewigen Geist in seiner Allgewalt am Werke
OO
sieht, wie er sich selbst wieder seinem Ge‐
OO
bilde mitteilt, das gleichsam im „Leerlauf”
OO
sich unvermeidlich zugrunde richten würde,
OO
könnte es nicht neuer Einung mit seinem
OO
Ursprung, aus einer nun aufs neue geistkraft‐
OO
erfüllten fluidischen Substanz des Erdpla‐
OO
neten her, teilhaftig werden.
.Die Allgewalt der Wirklichkeit ewigen
OO
Geistes bleibt allen erdmenschlichen Defini‐
OO
tionen unerreichbar.
Der „Geist”, der sich
OO
erdenken und durch Gedanken bestimmen
OO
läßt, existiert nur in den Gehirnen die ihn
OO
erdacht haben und in denen, die das Er‐
OO
dachte nachzudenken trachten.
Wenn auch
OO
alles Irdische ‒ einschließlich des „Fürsten
OO
der Finsternis”, von dem Jesus sprach ‒
OO
nur
geistfernste physikalische
Projektion
OO
von Reflexwirkungen
wirklicher Geistes‐
OO
kraftstrahlungen ist, so finden sich dennoch
OO
in der physischen Welt Fährten zu der
OO
Wirklichkeit ewigen Geistes. Man findet
OO
sie überall, wo unsichtbare aber urgewaltige
OO
bloße Naturkräfte schon die erstaunlichsten
OO
Vorgänge und Veränderungen innerhalb der
OO
physikalisch faßbaren Formenwelt hervor‐
OO
bringen durch ihre bloße Manifestation.
OO
Solcher Manifestation
ähnlich ‒ wenn
OO
auch keineswegs gleich ‒ muß man sich
OO
die Einströmung des
wirklichen ewigen,
OO
substantiellen göttlichen Geistes vorstellen,
OO
wenn man als Erdmensch endlich aus jahr‐
OO
tausendealtem gedanklichen Irren wieder zu
OO
einem fühlenden Vorahnen des
Wirkli‐
OO
chen gelangen will, das in menschlich er‐
OO
faßbare, fühlbare Form gewandelt, im Men‐
OO
schen dieser Erde erlebbar werden kann!
OO
Wandlung in solche menschenfaßbare Form
OO
zu bewirken, ist Trachten und Tun der im
OO
ewigen Urlichte Leuchtenden.
.Wo immer auf der ganzen Erde echte
OO
Religiosität nach dem ewigen Ziele des Men‐
OO
schen strebt, dort wird der suchenden oder
OO
gläubig verehrenden Seele Hilfe, Trost, Er‐ OO
leuchtung und Führung durch die dazu be‐ OO
stimmten Leuchtenden des Urlichtes aus dem OO
Geiste Gottes zuteil, von dieser heiligsten OO
Stätte der Erde her. Darum sagte ich bereits OO
im Buch vom lebendigen Gott, daß „die ver‐ OO
borgenen geistigen Helfer weiter führen als OO
nur zu jenen Himmeln, die jede Zeit sich OO
erschuf als Auswirkung ihres frommen Seh‐ OO
nens.” Freilich ist der Leuchtenden Hilfe und OO
innere Lenkung gänzlich unabhängig davon, OO
ob der Mensch, der sie empfängt, von dieser OO
Instanz innerhalb der Struktur des ewigen OO
Geistes etwas vernommen hat oder nicht. Da OO
es jedoch für zahlreiche Menschen Zeit dazu OO
geworden war, daß sie Authentisches darüber OO
erfahren sollten, mußte ich, als der einzige OO
dazu Befähigte unter den mir Geeinten, der OO
Wirklichkeit die ihr gemäßen Worte sprechen OO
und mein geistiges Lehrwerk bringen. Nicht OO
ohne Bedeutung war hierbei, daß ich zugleich OO
der einzige Mensch des Abendlandes unter OO
ihnen bin. Sollte die Offenbarung wirkliche OO
Hilfe bringen, so mußte einer sie formen,
OO
der europäisches Denken und seine Schwierig‐
OO
keiten geistigen Dingen gegenüber aus ei‐
OO
gener Erfahrung von Jugend auf kennt. Wie
OO
ich aber das im Johannesevangelium verkün‐
OO
dete Wort Jesu, ‒ allerdings weitab von aller
OO
kirchlichen Lehrmeinung, ‒ nunmehr auf
OO
meine Erscheinung in der Welt bezogen,
OO
auf Grund der Struktur des Lebens im ewigen
OO
Geiste,
wiederholen darf: „Wer mich sieht,
OO
der sieht auch den Vater!” ‒ den ewigen
OO
geistigen Vater in dem ich lebe, ‒ so muß
OO
ich zugleich sagen:
Wer meine Worte ver‐
OO
nimmt, der empfängt auch die Worte der
OO
mir im Ewigen Geeinten!
.Die auf dieser Erde dem Bewußtwerden
OO
geistiger Erleuchtung zustrebenden Men‐
OO
schen bilden sehr verschiedenartige und ver‐
OO
schiedenwertige Kategorien. Mit
keiner
OO
dieser, der Mehrzahl nach schon
unterein‐
OO
ander inkommensurablen Kategorien see‐
OO
lisch Suchender, die gewiß vom Geiste her OO
„gefunden” werden können, wenn sie so zu OO
suchen wußten, wie es der ewige Geist aus OO
seinem eigenen Leben heraus erheischt, dür‐ OO
fen etwa die Leuchtenden des Urlichtes ver‐ OO
wechselt werden, die eben das von aller OO
Ewigkeit her sind, was ihre zum ewigen OO
Geiste strebenden Mitmenschen in einer für OO
sie erfaßbaren Form zu erreichen suchen. OO
Die „Schulung”, die auch der vergänglichen OO
erdgeborenen Erscheinung eines im Urlichte OO
Leuchtenden nicht erspart werden kann, ist OO
nicht auf das Finden eines gesuchten Zieles OO
gerichtet, sondern auf das irdische Aufneh‐ OO
men dessen, was aus dem Ewigen „mitge‐ OO
bracht” wurde und ‒ vorerst sich dem Ver‐ OO
stande durchaus versagend ‒ in dieses ir‐ OO
dische, vergängliche Dasein Eingang fand. OO
Auch ich mußte lange genug solche Schulung OO
erleiden!
.Das im ewigen Geiste mir zur Formung OO
vertraute Lehrwerk, dem ich jahrzehntelang OO
diente, will die aus seinen geheiligten Schätzen OO
Schöpfenden nicht etwa ‒ wie manche aus OO
ihnen zu meinen scheinen ‒ zu einer ab‐ OO
sonderlichen oder gar überheblichen Haltung OO
dem irdischen Leben gegenüber führen, son‐ OO
dern vielmehr zu wahrer Liebe dieses, nur OO
dort, wo es die Liebe nicht trägt, der Seele OO
oft allzuschweren Lebens! Um es tragen und OO
ertragen zu können, bedarf der Mensch dieser OO
Hilfe der Liebe, und um solche Hilfe zu er‐ OO
langen, muß er der Liebe aus sich selber OO
Nahrung bieten, Tag um Tag. Er muß sich OO
selbst zum seelischen Entbrennen bringen, OO
damit die Liebe in ihm nicht friert und in OO
Frost erstarrt. Sehr ungleich dem, was in OO
der tierhaften Natur tierhafte Form der OO
Liebe ist und wahrlich keine Entfachung
OO
des Glutbegehrens verlangt, bleibt die hohe
OO
Liebe der ewigen Seele scheu und verhalten,
OO
solange der Mensch in sich nicht den Willen
OO
erweckt, ihr Nahrung und Erwärmung zu
OO
schaffen. Das triviale Allerweltswort, daß
OO
man sich zur Liebe „nicht zwingen” könne,
OO
mag gerne gelten in allen Lebensbereichen,
OO
die letztlich aus Trieben der Tiernatur ihre
OO
Bewegung erhalten. Für die hohe
seelische
OO
Form der Liebe gilt es
nicht! Hier ist der
OO
Mensch vielmehr fähig, selbst da noch Liebe
OO
empfinden zu können, wo alles tierhaft Be‐
OO
dingte in ihm sich auflehnt und widersetzt.
OO
Wo der
Wille die hohe seelische Form der
OO
Liebe
will, dort hält ihm
kein körperlich
OO
erzeugter
Widerwille stand!
.Der Wille
will aber noch nicht die
OO
hohe, seelische Form der Liebe, solange ein
OO
Mensch noch meint, es bedürfe erst außer‐
OO
ordentlicher Ereignisse, damit er Liebe
wol‐
OO
len könne. Nur im gewöhnlichen Lebens‐
OO
ablauf des nicht übersteigerten Alltags gedeiht
OO
der Wille, der den Menschen in seiner Seele
OO
Liebe
wollen lehrt! Keine menschliche Be‐
OO
ziehung im Alltag ist zu unbedeutend, als
OO
daß sie nicht den Willen zur Liebe wecken
OO
könnte, ‒ zur Liebe in ihrer rein
seeli‐
OO
schen Form, die sich selbst die Möglich‐
OO
keiten schafft im Tun und Lassen, durch die
OO
sie zur Auswirkung kommt.
.Mit sich selbst muß der Mensch anfangen,
OO
denn an sich selber kann er am besten die
OO
Anfangsgründe des nicht instinktgefesselten
OO
seelischen Liebenkönnens lernen! An sich
OO
selber wird er am ehesten entdecken, wo ihm
OO
der seelische Liebeswille mangelt, und was
OO
zu tun ist, um diesen Mangel auszugleichen.
OO
Ist die Einsicht bis dahin gelangt, dann weiß
OO
sie schon leichter den seelischen Willen zur
OO
Liebe für die Menschen des leiblich und
OO
seelisch
nächsten Kreises zu erwecken,
OO
und ist sie hier erst
seiner sicher geworden,
OO
dann wird sie weiter und weiter wirken, so
OO
daß der Liebe Wollende zu einem Helfer
OO
aller wird, die seine Lebenswege im weite‐
OO
sten Alltag kreuzen.
.Wer das Lehrwerk, dem ich die Form
OO
gab, nur wie eine Fundgrube sonst nicht
OO
erreichbarer Erkenntnisse auswühlt, der
OO
hat noch nicht entdeckt, daß es nur Men‐
OO
schen gegeben ist, die durch ihren Willen
OO
mit allen Kräften zu Liebenden ewiger Liebe
OO
geworden sind. Ihnen erst kann es sich ganz
OO
erschließen. Auch denen wird es nicht dauernd
OO
unerschlossen bleiben, die, von irgend einer
OO
seiner Darstellungen ausgehend, sich selbst
OO
davon überzeugen, daß es für die Seele
OO
notwendig ist, ewige Liebe empfinden zu
OO
wollen, wenn sie jemals in dieser Liebe
OO
selbst ihre Erlösung finden soll, zu der
OO
ihr jedes Einzelstück meines geistigen Lehr‐
OO
werkes den Weg zeigt. Es handelt sich also
OO
darum, zu begreifen, daß alle Beschäftigung
OO
mit meinen Lehrworten, alles Durchforschen OO
der in ihnen gegebenen Offenbarung und OO
alle Zustimmung ganz gleichgültig ist, wenn OO
die hier Suchenden nicht vor allen Dingen OO
danach trachten, Ausübende ewiger Liebe OO
zu werden und als Liebende der Tat sich OO
dem ewigen Geiste zu eigen zu geben in OO
ihrem Willen! Ich muß aber sehr vor einer OO
Art Bekundung vermeintlicher „ewiger OO
Liebe” warnen, die nichts anderes ist als OO
eine Ausdrucksweise der Selbstgefälligkeit, OO
oder aber gar der scheelsüchtigen Furcht, OO
man könne am Ende die ewige Glückselig‐ OO
keit anderen überlassen müssen, ohne selbst OO
daran teilzunehmen, wenn man solche schein‐ OO
heiligen Liebesäußerungen unterlassen hätte. OO
Im Geistigen ist es auch dem raffiniertesten OO
Charlatan unmöglich gemacht, zu betrügen, OO
und keine „fromme” Gebärde kann hier die OO
Täuschung bewirken, die ihr im irdischen OO
Außenleben doch allzuleicht gelingt! Man OO
darf aber auch anderseits nicht glauben, das OO
irdische Leben sei von den dieses Lebens OO
Müden verleumdet worden und die Abfin‐
OO
dung mit diesem Leben sei für alle, die an
OO
ein
ewiges Leben glauben, nur ein Kinder‐
OO
spiel! Das zeitliche Leben ist dem irdischen
OO
Menschen wahrhaftig nicht leicht gemacht!
OO
Er stammt aus einer dem Irdischen durchaus
OO
inkommensurablen Region und findet sich
OO
nun in eine Welt der tierhaften Instinkte
OO
und Triebe verhaftet, die seiner geistigen Art
OO
in jeglicher Weise unangemessen ist. Kein
OO
Wunder, wenn Irrtümer, Fehler und trieb‐
OO
haft bestimmte irrige Entscheidungen für
OO
den Erdenmenschen unvermeidlich sind!
.Man hat das alles wohl „Sünde” genannt,
OO
aber: ‒ Sü
nde ist nur dort vollzogen, wo
OO
der Mensch im vollen Bewußtsein der gei‐
OO
stigen Verwerfung seines Tuns, dennoch un‐
OO
bekümmert tut, was ihm gefällt. Dieser Tat‐
OO
bestand aber ist nur in den allerseltensten
OO
Fällen unentschuldbar gegeben, und weitaus
OO
häufiger glaubt sich der Erdenmensch der
OO
Sünde schuldig, wo er nur die Kraft nicht OO
in sich zu fassen vermochte, die ihm ge‐ OO
holfen hätte, allem tierhaft bedingten Trieb OO
entgegen, nach seiner höchsten seelischen OO
Entscheidung zu handeln. Ja, ich kannte OO
eine bejahrte christlich-fromme Frau bäuer‐ OO
licher Herkunft, die sehr gerne lachte, aber OO
jeden Ausdruck spontaner Fröhlichkeit gleich‐ OO
sam „rückgängig” zu machen suchte durch OO
den Ausruf: „Gott verzeih' mir mein' Sünd'!” OO
‒ Soweit kann die Sündfurcht auch die OO
prachtvollsten Gestalten dieses Erdenlebens OO
bringen, denn diese Frau war meine leib‐ OO
liche Mutter und sie hätte keinen geringen OO
Platz eingenommen unter den einfachen OO
bäuerlich bestimmten Frauengestalten Gott‐ OO
helfs, wäre er ihr in seinem Leben begeg‐ OO
net. Es ist noch lange nicht alles Sünde, OO
was man „Sünde” heißt, und vieles ist wirk‐ OO
liche Sünde, was kein Mensch als solche OO
bezeichnen würde! ‒ Unbezweifelbare und OO
nicht leichte Sünde ist es, wenn einer eine ge‐ OO
ringe Anstrengung aus Bequemlichkeit unter‐ OO
läßt, durch die er einem Mitmenschen eine OO
Freude bereitet haben würde, ‒ aber sehr OO
fraglich bleibt es, ob überall Sünde zu suchen OO
ist, wo klares Unrecht geschah, weil etwa Affekt OO
dazu trieb. So ist es auch keinerlei Sünde, OO
mein geistiges Lehrwerk, obwohl man es OO
kennt, zu mißachten, ‒ wohl aber ist es OO
Sünde, dieses Lehrwerk oder auch nur ein‐ OO
zelne Lehren, Menschen aufdrängen zu wollen, OO
die nicht danach begehren! Ein Tier zu töten, OO
das Menschennahrung werden darf, ist nie‐ OO
mals eine Sünde! Ebensowenig die Tötung OO
eines Tieres, das menschliches Leben auf die‐ OO
ser Erde behindern will. Wohl aber ist es OO
Sünde, ein solches Tier ohne Zwang mehr OO
als unbedingt nötig, leiden zu machen, OO
oder auch nur das kleinste Insekt zu OO
quälen, weil es Unbehagen zu erzeugen OO
wußte durch seinen Stich! Es ist Pflicht OO
aller Menschen, die Herr über ihre Grau‐ OO
samkeitstriebe geworden sind, ihren noch OO
nicht soweit gelangten Nebenmenschen die OO
Befriedigung roher Triebe an Mensch und OO
Tier unmöglich zu machen oder zum aller‐ OO
wenigsten wirksam zu verleiden, aber das OO
darf nicht zu der Empfindungsverwirrung OO
führen, die dem Tiere Gutes zu erweisen OO
meint, wenn sie es in der Vorstellung zu OO
vermenschlichen sucht. Man muß sich OO
klar darüber sein, daß durch solche Ver‐ OO
wirrung des menschlichen Empfindens, im OO
Tiere nicht das Geringste zu des Tieres OO
Gunsten geändert wird, während im Men‐ OO
schen ‒ das Bewußtsein, daß außer seiner OO
vergänglichen Tierseele, eine andauernde OO
Entelechie: eine unzerstörbare, allem phy‐ OO
sischen Leben überordnete Seele Trägerin OO
seiner ewigen Seinsmöglichkeit ist, durch OO
die Aufhebung der klaren Scheidungsgrenze OO
zwischen beiden Emanationen, mehr und OO
mehr verkümmert. ‒ Es ist eine ganz folge‐ OO
richtige Erscheinung, daß Menschen, denen OO
sich diese Grenze gänzlich verwischt hat, OO
zu so perversem Empfinden kommen, daß OO
ihnen das Tier unverletzlich wird, aber OO
jede Hemmung fortfällt, wo es sich um die OO
Achtung des Leibeslebens ihrer Mitmen‐
OO
schen handelt, sobald diese den eigenen
OO
Strebungen im Wege stehen.
Tierliebe, die
OO
das Tier
vermenschlichen will, führt zu
OO
Menschenhaß! Dem gleichen Gegnertrieb
OO
gegen den Menschen, der in jedem wider‐
OO
standsfähigen waffenbewehrten wilden Tiere
OO
brennt.
.Während aber die, durch verhängnisvolle
OO
Schemen überspitzten Denkens geförderte
OO
Projektion des Empfindens der ewigen Seele
OO
in die niedere und wie alles Irdische vergäng‐
OO
liche Seele des Tieres dazu führen kann, daß
OO
der Mensch jeglichen wachen Bewußtseins‐
OO
kontakt mit seiner
ewigen Seele
verliert,
OO
schafft der Wille zur Liebe
gegenüber dem
OO
Nebenmenschen wachsendes Bewußt‐
OO
werden in der eigenen ewigen Seele, und
OO
immer klarere Bestimmung der wirklichen
OO
Grenzen zwischen eigener vergänglicher Tier‐
OO
seele und der den Menschen so unermeßlich
OO
hoch über seine eigene wie jede Tierheit OO
erhebenden „Menschenseele”. Hier ist Ein‐ OO
fühlung Pflicht! Hier ist Einfühlung OO
kein gemeinschaftvortäuschendes Projizieren OO
eines Empfindens in eine Wesenheit, die OO
von solchem Empfinden nichts weiß, wie OO
das beim Tiere der Fall ist, dem nur unser OO
tierseelehaftes Empfinden korrespondiert, OO
sondern ein Beiseitelassen der Tierseele‐ OO
situation, um in der eigenen ewigen Seele OO
erfühlen zu können, was in der ewigen Seele OO
des Nebenmenschen ersehnt, erhofft und er‐ OO
wartet wird. Es ist oft nur so weniges nötig, OO
damit solches Ersehnen, Erhoffen oder Er‐ OO
warten Erfüllung findet, und es handelt sich OO
zumeist keineswegs um große oder schwer OO
erlangbare Dinge, die da in der exilierten OO
ewigen Seele des anderen um ein wenig OO
Widerhall bitten. Nicht große Anstrengungen OO
kommen in Betracht, sondern nur ein recht OO
unbedeutender Willensimpuls, der die Träg‐ OO
heit und Eigenliebe überwindet um der OO
Freude des andern willen! Das ist die OO
Liebe, zu der man sich wahrhaftig „zwingen”
OO
kann, und weniges wirkt so wohltätig auf
OO
die eigene Seele zurück, als dieser „Zwang”!
OO
.Aber das will durchaus nicht etwa heißen,
OO
daß man nun wahllos jedem Menschen seine
OO
Liebe entgegenbringen müsse! Die vielver‐
OO
langte „allgemeine Menschenliebe” ist wahr‐
OO
haftig ein allzuungenügendes und allzubilli‐
OO
ges Surrogat für die wirkliche Liebe, von der
OO
dieser Abschnitt handelt, denn was bei sol‐
OO
chem Selbstbetrug: „Liebe” genannt wird,
OO
hat mit echter Liebe auch nicht das Mindeste
OO
zu tun.
Wirklicher
Liebe allererstes Kenn‐
OO
zeichen ist
die Auswahl! ‒ Wo das ver‐
OO
langte Gefühlsgeträume
allen und jedem
OO
gelten soll, dort kann von Liebe, wie sie wirk‐
OO
lich ist, nicht die Rede sein! Sorge sich keiner,
OO
daß dann viele Menschen ungeliebt bleiben
OO
müßten! Die hohe seelische Liebe kann viel‐
OO
mehr erst dann diese Erdenmenschheit einen,
OO
wenn jeder Einzelne seine Liebe
nach sei‐
OO
ner Auswahl lenkt. Infolge der Verschie‐ OO
denheit der Sympathien, die den Willen be‐ OO
stimmen, müßte jeder Mensch die Liebe OO
derer finden, die sich zu ihm hingezogen OO
fühlen, wenn einmal wahre seelische Liebe OO
allen Menschen Willensbedürfen würde! OO
Aber auch innerhalb selbstgezogener Kreise OO
der Auswahl bleibt die Notwendigkeit be‐ OO
stehen, sorglichst zu differenzieren, damit OO
jeder in solcher Auswahl das empfange, was OO
ihm als persönliches Liebeszeichen gilt, OO
denn ‒ jeder wird hier anderes erwarten, OO
ersehnen und erhoffen. Nicht anders als im OO
Bereiche der im weitesten Umfang durch OO
die Tierseele bestimmten Liebe zwischen OO
Weib und Mann, wäre es auch in der Region OO
rein seelischer Liebe verächtlich, erbärm‐ OO
lich und unwürdig, wollte ein Mensch seine OO
Auswahl mit Seitenblicken auf das, was ihm OO
erdenhaft nützlich werden könne, treffen. OO
Selbst eine Auswahl im Hinblick auf jen‐ OO
seitigen, postmortalen Vorteil wäre nicht we‐ OO
niger zu verachten und bliebe außerdem gänz‐ OO
lich zwecklos. Noch bedenklicher aber muß
OO
sich jede fehlgreifende
Abstufung inner‐
OO
halb des eigenen Auswahlkreises auswirken
OO
‒ und man darf wohl, ohne daß da ein Rächer
OO
wäre, sagen: „rächen” ‒ denn wenn man
OO
die allgemeine Auswahl mit der Wägung
OO
durch eine Marktwage vergleichen will, wird
OO
hier nun auf einer Goldwage gewogen! Hier
OO
ist auch nichts rückgängig zu machen oder
OO
zu revidieren, und wer sich hier „geirrt”
OO
hat, wird seinen Irrtum noch im irdischen
OO
Leben bitter büßen müssen. Es ist darum
OO
sehr zu erwägen, wie man in seinem Willen
OO
zur Liebe seine Sympathien verteilen will!
OO
Hier wird das angeblich oder vermeintlich
OO
so ernste Erdenleben
wirklich ernst, denn
OO
überall sonst läßt sich der Fehler, der Irrtum,
OO
die irrige Handlung noch korrigieren, ‒
OO
hier aber nicht!
.Zuletzt aber kommt auch hier alles darauf
OO
an, daß der Mensch in seinem Innersten voller
OO
uneigennütziger
Güte sei. Wirkliche „Güte”
OO
ist seelische Hingabe, ohne Frage, Bedin‐ OO
gung und Einschränkung, zum Wohle de‐ OO
rer, die solche Hingabe anderer benötigen, OO
wenn sie nicht durch ihr eigenes Unvermögen OO
zugrunde gehen sollen. Etwas von solcher OO
Hingabe muß jeder Mensch in sich haben, OO
wenn er nicht seine dereinstige Erlösung OO
aus erdentierhaft bedingter Fessel ernstlich OO
in Frage gestellt sehen will! Und was hier OO
vom einzelnen Menschen gilt, das gilt auch OO
von den einzelnen Völkern! Der Bund, in OO
dem sich die Völker der Erde zu einigen OO
suchen, wird zu einem Trennpunkt wer‐ OO
den, wenn nicht hingebungsbereite Güte OO
und Wille zur Liebe, dieses Bundes Ver‐ OO
bindungsbänder weben! Noch ist die Kata‐ OO
strophe keineswegs unvermeidlich, jedoch OO
wird sie ganz ohne Frage unvermeidlich OO
werden, ‒ trotz aller herrlichen Gebäude OO
und des ganzen von ihnen umschlossenen OO
Apparats, ‒ wenn nicht in letzter Minute OO
die Erkenntnis durchdringt, daß von neuem OO
begonnen werden muß, auf neuen Fundamen‐ OO
ten! Wille zur Liebe kann auch hier noch OO
wahrhafte Güte erwecken! So töricht mein OO
Wort auch politischen Weisen klingen mag, OO
so sicher dürfen sie alle sein, daß jede bisher OO
geleistete Arbeit im Interesse eines Bundes OO
der Völker, in den Schüttstein geworfen wer‐ OO
den darf, wenn nicht zuletzt noch, an Stelle OO
eines Scheinbundes gegenseitig sich mißtrau‐ OO
ender Politiker, ein in menschlicher Güte OO
wurzelnder Bund leibhaftiger, einander in OO
seelischer Liebe verstehen wollender Völ‐ OO
ker tritt! Solche Wandlung ist selbst heute OO
noch möglich! Ich rede hier allerdings nicht OO
als ein Mensch mit politischen Ambitionen, OO
denn alles, was mit Politik auch nur im ent‐ OO
ferntesten zusammenhängt, war mir jeder‐ OO
zeit fremder als fremd. Ich spreche hier OO
nur aus, was die Zukunft so oder so be‐ OO
stätigt finden wird. Ich habe nicht von po‐ OO
litischen Dingen, sondern von der ewigen OO
Liebe zu sprechen! Ich wüßte nicht, wie sie OO
mit Politik in dem verhängnisreichen OO
Sinne dieses Wortes, zu vereinigen wäre! OO
Wohl aber weiß ich, daß Wille zur Liebe
OO
politisches Streben dorthin zu bringen ver‐
OO
möchte, wohin es im Grunde ja doch ver‐
OO
langt und zu Zeiten sogar notgetrieben
OO
drängt, ohne sein selbstgestecktes Ziel je‐
OO
mals allein von sich aus ohne praktisch
OO
geübte Liebe erreichen zu können.
.Ich will hier nicht nochmals begründen,
OO
weshalb die Dinge so liegen, deren ich in
OO
diesem Abschnitt gedachte, denn die in Frage
OO
kommenden Begründungen sind bis zu den
OO
letzten Einzelheiten ausführlichst in meinem
OO
geistigen Lehrwerk gegeben, das
der Struk‐
OO
tur des ewigen Geistes ja nur deshalb Dar‐
OO
stellung schuf, weil der Erdmensch außer‐
OO
stande ist, die Begründung geistiger Forde‐
OO
rung zu verstehen, solange ihm
die Struktur
OO
des ewigen Geistes nicht
vorstellungsge‐
OO
genwärtig ist. Daß die Vorstellungsbilder,
OO
die im Umlauf sind, sich nur an sehr weni‐
OO
gen Stellen mit den Konturen der Wirk‐
OO
lichkeit decken, braucht nicht erst bewiesen OO
zu werden. Die drastische Folge ist, daß es OO
Einzelmenschen wie Völkern mehr und OO
mehr als ein vergebliches Bemühen er‐ OO
scheint, nach gegenseitigem Verstehen zu OO
streben. Jeder Einzelne und jedes Volk OO
hängt an Vorstellungen, die viel zu ver‐ OO
härtet sind, als daß sie noch gemeinsam OO
sich der ewigen Wirklichkeit angleichen OO
lassen könnten, ohne zu zerbrechen. Es gibt OO
aber kein dauerndes gütliches Miteinander‐ OO
leben der Menschen auf Erden ohne ge‐ OO
meinsame nachgiebige Bezogenheit auf das OO
für alle Ewig-Wirkliche!
.Jede sprachliche Formulierung ist für OO
mich eine rechte Qual. Die zweiunddreißig OO
einzelnen Schriften, in denen mein gesamtes OO
geistiges Lehrwerk umschlossen vorliegt, sind OO
überdies zumeist trotz vielen und schwer OO
überwindbaren äußeren Hinderungen OO
entstanden. Die einzelnen Lehrstücke und OO
Hilfstexte mußten in immer neuer Weise OO
die Offenbarung ewigen Geistes zur Darstel‐ OO
lung bringen, die fordernde Ursache der Ver‐ OO
kündung war, aber zugleich sollten sie der OO
Seele in solcher Weise dienen, daß jedem OO
Seelenzustand und jeder individuellen Sehn‐ OO
sucht der Einzelseelen Genüge geleistet OO
würde. Es handelte sich nicht darum, ein OO
Lehrgebäude zu errichten, bei dem jedes neue OO
Stockwerk aus dem vorher erbauten erwächst, OO
oder das, was ich zu bringen hatte, durch OO
möglichst schlüssige „Beweise” gedanklicher OO
Art der Annahme zu empfehlen, sondern OO
darum: ‒ das, was sich offenbaren wollte, OO
in Reihen lebendiger Sprachdarstel‐ OO
lungen aufzuzeigen. Was nicht sagbar war, OO
mußte durch Bild und Gleichnis gegeben OO
werden, und was auch Bild und Gleichnis OO
nicht umfassen konnte, in der weiteren OO
Spannung einzelner Abhandlungen oder er‐ OO
zählender Stücke Ausdruck finden. Die Seele OO
des Lesers sollte nicht durch die Dar‐ OO
legungen „überzeugt” sondern wiederer‐ OO
weckt werden, durch Aufruf ihrer eigenen, OO
bis dahin noch schlafenden Erinnerung. OO
Das Geistmenschliche in mir hat wahrhaftig OO
nicht durch meine Verkündung zu einem OO
Glauben im Sinne eines Fürwahrhaltens OO
überreden und „bekehren” wollen, was mir OO
gleichzeitig auch in meiner allerirdisches‐ OO
ten Menschlichkeit gegen allen Geschmack OO
gegangen wäre. Ich habe nie ein Wort nieder‐ OO
geschrieben in der Absicht, „überzeugen” zu OO
wollen. Es muß der freien Entscheidung OO
jeder einzelnen Seele überlassen bleiben,
OO
mein Lehrwerk anzunehmen oder abzuleh‐
OO
nen. Sie allein kann auch entscheiden, was
OO
von den einzelnen Lehrstücken speziell ihrer
OO
Eigenart entspricht, und was offenbar an‐
OO
derer Seelenart zubestimmt ist. Nur darf
OO
das nicht zu der Meinung führen, man
OO
könne sich das Lehrwerk auch dann noch
OO
zu eigen geben, wenn man nach Gutdünken
OO
sondere, was man annehmen und was man
OO
ablehnen wolle!
Wer auch nur ein einziges
OO
wesentliches Wort dieser Lehrschriften seiner
OO
eigenmächtigen Entscheidung zur Ausson‐
OO
derung anheimgestellt glaubt, der erbringt
OO
sich nur den Beweis, daß er dem Ganzen
OO
noch nicht gewachsen ist, und würde viel
OO
besser tun,
das Ganze abzulehnen. Nur,
OO
wenn man nichts davon fortnimmt und
OO
nichts dazutut, kann ich für den Einzelnen,
OO
dem es dienen soll,
die ewige Verant‐
OO
wortung für mein geistiges Lehrwerk tra‐
OO
gen. Wo aber der Einzelne sich selber be‐
OO
rufen meint, fröhlich aussondern zu dürfen
OO
was ihm nicht gefällt, oder einzufügen, was OO
irgendwo in seinem Kopfe als Lesefrucht OO
von andern Lesegelegenheiten her verwahrt OO
ist, dort muß ich strikte meine Verantwor‐ OO
tung entziehen! Da ich um jeden Erden‐ OO
menschen bitter leide, der sein ewiges Ziel OO
versäumt, welcher Farbe, Rasse und Stufe OO
der Zivilisation er auch zuzuzählen sein mag, OO
so liegt mir gewiß der Wunsch nicht allzufern, OO
es möge jedem Menschen während seines OO
irdischen Daseins die Einsicht in sein Ewiges OO
werden, die jedem durch Aufnahme und Be‐ OO
folgung der Schriften meines Lehrwerkes OO
allmählich erreichbar werden kann. Aber OO
dieser Wunsch ist nicht nur unerfüllbar, OO
sondern auch aller Eigensucht entrückt, OO
denn was ich geschrieben habe, wurde nicht OO
geschrieben, um den Schriften „Erfolge” zu OO
erringen, sondern damit es da sei für die, OO
denen zubestimmt ist, sich das Gegebene zu OO
eigen zu machen. In deutlichen Worten muß OO
ich immer wieder einzelnen Lesern meiner OO
Schriften sagen, daß sie mir keinerlei Ge‐ OO
fallen tun, wenn sie mir den Glauben an
OO
mein Lehrwerk und damit an mich, wie
OO
eine liebe Freundlichkeit, die man mir sagen
OO
will, bekennen, und daß sie mich ebenso‐
OO
wenig „kränken” könnten, wenn sie mir mit‐
OO
teilen wollten, sie hielten alles, was ich
OO
geschrieben habe, für leere Worte und
OO
wesenloses Hirngespinst. Aus rein
sprach‐
OO
lichen Gründen verwahre ich mich jedoch
OO
gegen die unleidliche Redensart: man „stehe
OO
in der Lehre”. Diese muffig konventikel‐
OO
mäßige Phrase sollte wahrhaftig jedem Men‐
OO
schen, der etwas von dem kennt, was ich
OO
lehrte, wider den guten Geschmack gehen
OO
und unaussprechbar sein!
.Daß nicht alles, was zu erörtern oder
OO
zu beschreiben nötig war, von den Lesern
OO
so aufgenommen werden darf, als ob es
OO
wahllos jedem, der meine Anweisungen
OO
befolgt, erreichbar wäre, liegt auf der Hand.
OO
Diese Anweisungen sind jedem für ihre Be‐
OO
folgung reifen Leser dargeboten. Wenn er OO
sie nicht eulenspiegelartig scheinwörtlich OO
nimmt, sondern sich von ihrem wirklichen OO
Sinn durchdringen läßt, ohne sie mit Vor‐ OO
schriften zu vermengen, die ihm etwa von OO
anderer Seite her bekannt sind und für OO
deren Wert oder Unwert ich nicht bürgen OO
kann, dann wird er geistig erlangen was OO
ihm nötig und was seiner Art gemäß ist! OO
Um aber Einsicht in die geistigen Zusammen‐ OO
hänge zu vermitteln, wie sie zu einer wirk‐ OO
lichen Befolgung der gegebenen Weisungen OO
nötig ist, durfte ich nicht nur beschreiben, OO
was der Suchende für sich selber zu er‐ OO
warten hat! Diese Einsicht ist ohne gerei‐ OO
nigte und nach jeder Richtung hin richtig OO
bestimmte Vorstellungen von der Struktur OO
ewigen substantiellen Geistes unmöglich zu OO
erlangen, was mir, wenn ich wirksame Hilfe OO
bieten will, die Pflicht auferlegt, den Leser OO
in weitreichendem Maß an meiner eigenen OO
geistigen Erfahrung aus vorgeburtlicher wie OO
postnataler Existenz her teilnehmen zu las‐ OO
sen. Es ist schon unstrittig
schuldhafte
OO
Torheit, wenn der Leser sich nun kurzer‐
OO
hand mit dem ihm nur zur Förderung seiner
OO
Erkenntnis Nahegebrachten einfach identi‐
OO
fiziert, ja frischweg aus den ihm dargebotenen
OO
Mitteilungen her Forderungen für sich selber
OO
ableitbar glaubt. Abgesehen davon, daß es
OO
auch im Außenleben töricht ist, nach Dingen
OO
zu verlangen, die man nicht erlangen kann,
OO
führt im Geistigen ein Fordern des Uner‐
OO
füllbaren ‒ zum Sturz! Wenn es gut geht,
OO
zum mindesten in ein Labyrinth von Selbst‐
OO
täuschungen, aus denen erst nach vielen
OO
Jahren ‒ vielleicht erst lange nach der Ab‐
OO
kehr vom Dasein auf der Erde ‒ ein mühe‐
OO
bringender Ausweg im Dämmerlicht später
OO
Selbsterkenntnis entdeckt werden kann.
.Aber eine so „mechanische” Sache, wie
OO
manche das Lehrwerk Begrüßende glauben,
OO
ist das Befolgen seiner Anweisungen wahr‐
OO
haftig nicht! Und dann ist auch diese Be‐
OO
folgung ganz unmöglich, wo ein Mensch sich
OO
vermißt, ihr „nur so nebenbei” gerecht‐ OO
werden zu wollen. Wer nicht mit seinem OO
ganzen Menschtum ‒ mit Leib und Seele OO
‒ dem Bewußtwerden im Ewigen zustrebt, OO
der darf sich nicht wundern, wenn in ihm OO
alles bei zeitweilig aufleuchtenden Ahnungen OO
bleibt, die in Kürze wieder vom Dunkel ver‐ OO
drängt werden und nicht mehr wiederkehren, OO
wie sehr auch nach ihnen gerufen wird. Wer OO
sein Suchen sachlich kühl wie eine Labora‐ OO
toriumsarbeit betreibt und meinen Weisun‐ OO
gen zu folgen glaubt, wenn er sie wie Rezepte OO
ausprobiert, der macht seine Sache ebenso OO
verkehrt wie einer, der sich in schwärme‐ OO
rische Verzückungen treibt und nicht merkt, OO
daß er sich selber immer weiter entgleitet, OO
im Wahn, sich selber „begegnet” zu sein und OO
im Ewigen zu atmen! Wer aber noch siche‐ OO
rer sein will, daß er sich Selbsttäuschungen OO
schafft, der braucht nur an meine Anweisun‐ OO
gen heranzugehen ohne den Willen zur Liebe, OO
von dem ich im vorigen Abschnitt sprach! OO
Es ist schade um jede Mühe, wenn man OO
glaubt, man könne dem, was vom ewigen OO
Geiste erwartet wird, entsprechen, auch wenn OO
man den Kontakt, den allein geistige Liebe OO
zu erwählten Mitmenschen schafft, vom Rost OO
der Herzensträgheit zerstören läßt! Uner‐ OO
bittlich wird im Geiste jeder Selbstbetrug OO
offenbar, durch den ein Mensch sein Ver‐ OO
halten gegenüber anderen Menschen vor sich OO
selbst zu beschönigen sucht. Der Weg zur OO
Erkenntnis verläuft in gleicher Richtung OO
wie der Weg zur Liebe. Man kann nicht zur OO
Erkenntnis kommen, wenn man auf dem OO
Wege zur Liebe die umgekehrte Richtung OO
einschlägt, auch wenn man sich gut gerecht‐ OO
fertigt glaubt! Jede ungenützte Gelegenheit, OO
einem Mitmenschen Freude zu bereiten, wirft OO
den Suchenden wieder und wieder zurück, OO
auch wenn er sich einreden mag, auf seinem OO
Wege zum Geiste erhebliche Strecken er‐ OO
wandert zu haben! Die geistverlangte Hal‐ OO
tung ist aber durchaus nicht schwer zu finden, OO
wenn man seinen Nebenmenschen ‒ liebt OO
„wie sich selbst”!
.Man darf aber auch nicht glauben, daß OO
man den Weisungen, die ich anzuraten habe, OO
nachkommen könne, wenn man ihre Befol‐ OO
gung zu einem Scheingrund dafür werden OO
läßt, dem Alltag, vermeintlich mit Recht, zu OO
entziehen, was er zu verlangen hat. Mit OO
anderen Worten: ‒ es ist nicht nötig und OO
es geht nicht an, sein Tagewerk leiden zu OO
lassen, wenn man befolgen will, was nötig OO
ist, um dieses Tagewerk im Ewigen zu ver‐ OO
ankern! Wer nicht sein äußeres Leben so OO
liebt, daß er ihm gewährt, was es von ihm OO
verlangt, der hat auch hier noch nicht die OO
Liebe in sich erweckt, die in ihm brennen OO
muß, wenn er sein ewiges Ziel dereinst er‐ OO
reichen will. Was meine Lehrschriften raten, OO
will nicht als lebensgelöstes abseitiges Tun OO
betrachtet, sondern muß dem Weltleben ein‐ OO
gewoben werden Tag um Tag und Stunde OO
um Stunde! Nicht neben und nach der OO
Arbeit des Tages soll man sich einer neuen OO
„Arbeit” im Sinne der durch mich vermit‐ OO
telten Ratschläge widmen, sondern mitten OO
im regen Werktagsleben muß man an sich OO
geistig „arbeiten” lernen, und jede Tätigkeit OO
um des leiblichen Lebens willen wird dann OO
zu einer Quelle geistiger Erkenntnis werden! OO
Was ich zugleich für Stunden der Stille an‐ OO
geraten habe, wird dem, der sein Werktags‐ OO
tun vom Geiste durchdringen ließ und es OO
aus dem Geiste lieben lernte, wahrlich dann OO
Schätze zu geben haben, die keinem erlang‐ OO
bar wären, der nur in ständiger Ruhe ver‐ OO
harren wollte. Ruhe und Tat sind im Zu‐ OO
stande ewiger Dauer ewig vereinigt. Die nur OO
der Ruhe ergebenen Träumer, die sich in OO
ewiges Bewußtsein einzuruhen glauben, sind OO
Gefesselte eines argen Wahns, der sie zwar OO
immer ungeheuerlichere Schemen ihrer un‐ OO
gezähmten Phantasie gewahren läßt, aber un‐ OO
fähig macht, das Göttliche noch jemals wahr‐ OO
zunehmen. Der mitten im lauten Getriebe OO
einer heutigen Großstadt mit allen seinen OO
Kräften Tätige, der sein Tun dem Geiste dar‐ OO
zubieten strebt, ist Göttlichem wahrhaftig OO
näher als ein Mensch, der sich vor allem
OO
Zwang zum Tun versteckt!
.Wer dem zu entsprechen sucht, was meine
OO
Ratschläge meinen, der wird bald gewahren,
OO
daß auch seinem Werktagsleben ein Zustrom
OO
an geistigen Energien kommt, von dessen Da‐
OO
sein er vordem nichts ahnte. Der Ertrag jeder
OO
irdischen Arbeit, die im Bewußtsein getan
OO
wird, in ihr, ‒ mag sie noch so „geisttötend”
OO
erscheinen, ‒ dem ewigen Geiste in sich zu
OO
entsprechen und sich ihm durch sie zu einen,
OO
erhöht sich deutlich sichtbar oder indirekt
OO
und in der Folge für den so Handelnden,
OO
wie die Menge des Saatgutes sich durch die
OO
Aussaat in einem überreichen Erntejahr er‐
OO
höht!
.Daß jeder derer, die Licht in die Dunkel‐
OO
heit dieser Erde brachten, auf irgend eine
OO
Weise auch leiblichen Tribut an die nächtige
OO
Macht des „Fürsten der Finsternis” zu ent‐
OO
richten hatte, ist nur durch die Weite des
OO
Wirkens der Tat dieser wenigen Einzelnen OO
provoziert, und hatte immer nur wenig mit OO
ihrem Dasein als Erdenmensch zu tun, das OO
gänzlich unbehelligt geblieben wäre, hätte OO
das zeitliche Fernsehen, das in der bezeichne‐ OO
ten Naturmacht seine zentrale Stätte besitzt, OO
keine wesentlich über die Zeit des Erden‐ OO
lebens der Wirkenden hinausreichende OO
Auswirkung gewahrt. Es scheint fast, als ob OO
man sich durch mich bestätigt sähe, wenn OO
man die Ursache unerfreulichen irdisch leib‐ OO
lichen Schicksals in der Rache des Fürsten OO
der Finsternis gefunden sehen will, die dem OO
Streben nach dem Lichte gelte. Aber in meiner OO
Abhandlung „Der große Kampf”, die von OO
dieser Wesenheit handelt, steht kein Wort OO
von einer rächenden Einwirkung auf ir‐ OO
disch leibliches Schicksal! Es ist aus‐ OO
schließlich von innerem Kampfe und seeli‐ OO
scher Gefahr die Rede, und auch hier wird OO
gezeigt, daß beide überwindbar sind. „Der OO
große Kampf” findet seinen Austrag aus‐ OO
schließlich nur in der Seele, obwohl er OO
auch „von außen her”, sinnlich unwahr‐ OO
nehmbar in die Seele hineingetragen wird. OO
Auf mich darf man sich wahrhaftig nicht OO
berufen, wenn man widriges Erdenschicksal OO
oder irgendwelche Leibespein gar zu billig OO
und abergläubisch als von dem geistfeind‐ OO
lichen Herrn der Erde verhängte „Strafe” OO
deuten will! Nur ist solche bequeme Deu‐ OO
tung sehr verhängnisvoll, weil der mit ihr OO
leicht-fertig Zufriedene sich selbst verhin‐ OO
dert, nach den wahren Ursachen seines Un‐ OO
gemachs zu suchen. ‒ Es ist die gleiche OO
Geschichte wie mit den „okkulten Angriffen”, OO
die manche erfahren zu haben meinen, seit OO
dem sie sich auf dem Pfade zum ewigen OO
Geiste fühlten. ‒ Man darf ganz sicher OO
sein, daß einer, der in solchem Zusammen‐ OO
hang leichthin von „okkulten Angriffen” OO
redet, ‒ wobei er sich selbst sehr interes‐ OO
sant vorkommt und es gar zu gerne auch OO
für andere wäre, ‒ keine Ahnung davon OO
hat, wie sich wirkliche okkulte Angriffe OO
vollziehen, und nicht ein einziges Mal in OO
seinem Leben einen erduldete, denn auch OO
der leichteste okkulte Angriff drängt den OO
von ihm Betroffenen einer Grenze des im OO
physischen Körper Ertragbaren zu, hinter OO
der nur noch Irrsinn lauert und Tod! Ich OO
bin noch keinem Menschen des Erdteils, OO
in dem mir mein Leib geboren wurde, be‐ OO
gegnet, der fähig gewesen wäre, einen wirk‐ OO
lichen okkulten Angriff abzuwehren. An OO
Opfern okkulter Angriffe fehlt es allerdings OO
in den Irrenhäusern und in den Leichen‐ OO
hallen wahrhaftig nicht. Möchten sie eines OO
Tages seltener werden! Die rechte Befol‐ OO
gung der von mir dargebotenen geistigen OO
Anweisungen, wie man zu seinem auch schon OO
hier erreichbaren geistigen Bewußtsein ge‐ OO
langen könne, ist das wirksamste Mittel, um OO
die Zahl solcher Opfer zu verringern. So OO
sollte denn auch der „gesunde Menschen‐ OO
verstand”, auf den man sich weitherum gar OO
zu gerne bezieht, wahrhaftig genügen, um OO
zu begreifen, daß dem Menschen, der sich OO
aus all seinen Kräften in Übereinstimmung OO
mit den Forderungen ewigen Geistes setzt, OO
die Aufgaben des irdischen Lebens in jeg‐ OO
licher Hinsicht unvergleichlich leichter OO
lösbar werden als jedem seiner Neben‐ OO
menschen! Voraussetzung bleibt freilich OO
immer, daß der Mensch nicht sich selber OO
betrügt. ‒ Wer da glaubt, er handle nach OO
meinen Anweisungen, während er nur nach OO
seinem eigenen Gutdünken handelt, für das OO
er bei mir sich Stützen und Krücken leiht, OO
der wird sich gewiß nicht zu denen rechnen OO
dürfen, auf die ein alter Wissender seine OO
Worte bezogen sehen wollte, als er verkün‐ OO
dete: „Und wenn Tausende fallen zu deiner OO
Rechten und Zehntausende zu deiner Linken, OO
so wird es doch dich nicht treffen”,... OO
„der unter dem Schutze des Höchsten OO
wohnt!” Es wohnt durchaus nicht, wie so OO
manche selbstgerechten Frommen meinen, OO
‒ jeder unter diesem Schutz, sondern nur, OO
wer auf Leben und Tod sich der ewigen OO
Liebe anvertraut!
.Ich habe meinem gesamten geistigen OO
Lehrwerk den Namen seines letzten Bandes: OO
„Hortus conclusus” vorbehalten und das OO
Ganze zum Abschluß in diesem Namen zu‐ OO
sammengefaßt, denn es ist wahrhaftig ein OO
„Hortus conclusus”, ‒ ein verschlossener OO
Garten, in den kein Mensch gelangt, wenn OO
ihn seine eigene geistige Führung nicht hin‐ OO
einführt. Ich habe wohl diesen „Garten” an‐ OO
gelegt und mit Liebe, Sorgsamkeit und Hin‐ OO
gabe gepflegt, bis er herangewachsen war, OO
aber ich bin nur der Gärtner, nicht der Herr OO
des Gartens, und kann ihn keinem öffnen, OO
wenn er nicht von dem Herrn des Gartens, OO
‒ der mein ewiger Vater ist, ‒ erwartet OO
wird als Freund. Ich kenne die Freunde OO
meines Vaters in dem ich lebe, und meines OO
Vaters echte Freunde kennen auch mich und OO
wissen, wo ich zu finden bin, damit ich ihnen
OO
öffnen könne. Wer aber kein Recht hat, in
OO
diesen verschlossenen Garten zu gelangen,
OO
weil er von meinem Vater
nicht erwartet
OO
wird, dem könnte ich nicht öffnen, auch
OO
wenn ich gegen das Gebot verstoßen wollte,
OO
das mir auferlegt ist!
.Mit anderen Worten gesagt: ‒ wenn
OO
auch alle Schriften, die zusammen mein gei‐
OO
stiges Lehrwerk ausmachen, öffentlich er‐
OO
schienen und dort, wo man Werke des Geistes
OO
sucht, zu kaufen sind, so wird doch keiner,
OO
der diese Bücher erwirbt, ihre verborgenen
OO
Werte erlangen, der dazu nicht bereits be‐
OO
rufen ist! Er kann wohl die Worte lesen und
OO
ihren Sinn sich deuten, aber dennoch wird
OO
er nicht fassen, was er hier fassen lernen
OO
könnte, wenn er bereits dazu berufen wäre.
OO
.Nun ist aber in meinen Schriften zugleich
OO
alle Anleitung enthalten, wie ein Mensch zu
OO
der hier gemeinten Berufung
gelangen
OO
kann, und was hier in Betracht kommt ist
OO
jedem Leser verständlich, wie auch Bäume
OO
und Gebäude eines verschlossenen Gartens
OO
denen sichtbar sein können, die noch keinen
OO
Einlaß haben, um sich auf den Wegen des
OO
Gartens in seine Tiefen zu verlieren. So ist
OO
dennoch die
Möglichkeit gegeben, daß man
OO
mein geistiges Lehrwerk deuten lerne, noch
OO
in dieser Erdenzeit. Nur muß solche Deu‐
OO
tung
von innen her erfolgen und ist nicht
OO
durch Bitten oder Fragen zu erhalten. Ich
OO
kann wahrhaftig keinen in mein geistiges
OO
Lehrwerk einführen, mag er auch alle meine
OO
Schriften besitzen und kennen, wenn er
OO
nicht selbst sich dazu bereitet, daß man ihm
OO
innerlich zu eröffnen vermag, was ihm
OO
derzeit noch verschlossen ist.
.Obgleich dieses geistige Lehrwerk voll
OO
Ehrfurcht im Dienste ewigen Offenbarungs‐
OO
willens erwachsen ist, blieb dennoch viel
OO
mehr Inhalt in Verborgenheit, als offenbar
OO
werden konnte. In den Schlußrhythmen des OO
„Buches der Königlichen Kunst”, ‒ das in OO
hohen symbolischen Bildern vom Wege zum OO
Geiste spricht und bereits alles im Lichte OO
aufleuchten läßt, was dann in den anderen OO
Schriften der Seele im Einzelnen von allen OO
Seiten her erkennbar wird, ‒ habe ich OO
darauf hingewiesen, daß die mir im Geiste OO
Vereinten, ja im Geiste mit mir bis zur OO
Identität Verschmolzenen doch in ihrem OO
Irdischen zuerst den Gedanken nur schwer OO
ertrugen, daß da nun im Westen durch den OO
Buchdruck jedem der lesen könne, ohne OO
jede Erprüfung dargeboten werden solle, OO
was sie selbst gewohnt waren, erst nach OO
härtesten Prüfungen den dafür Vorberei‐ OO
teten mitzuteilen. An gleicher Stelle ist je‐ OO
doch sodann ausgesprochen, wie diese mir OO
wahrhaftig auch aus dem Fühlen meines OO
Blutes wohlverständliche Besorgnis entkräf‐ OO
tet wurde durch die Erwägung, daß man OO
mit Namen nennen kann, was verborgen OO
ist, ohne es denen offenbart zu haben, denen OO
es noch nicht offenbar werden kann. ‒ Es
OO
ist im Grunde die ewige Erkenntnis selbst,
OO
die alle Offenbarung bewirkt, und nicht etwa
OO
der Bildner der Texte in denen sie beschlos‐
OO
sen bleibt für alle, denen sie nicht selbst
OO
sich offenbaren will.
.Dahinter steckt keinerlei Geheimnis‐
OO
krämerei, und nichts liegt mir ferner, als
OO
das Bestreben, den von mir verfaßten Schrif‐
OO
ten einen mysteriösen Nimbus anzudichten!
OO
Sie haben das auch wahrhaftig nicht nötig,
OO
denn sie sind selbst Mysterium und leuchten
OO
aus ihrer eigenen Lichtesfülle. Ich kann nur
OO
immer wieder vor der Torheit warnen, die
OO
da vermeint, den „Inhalt” dieser Schriften
OO
erfaßt zu haben, weil die Worte dieser
OO
Schriften
gelesen wurden. ‒ Man kann
OO
sie
hundertmal „lesen”, ohne ihren Inhalt
OO
auch nur zu
ahnen, weil der erst dann
OO
sich mitteilt, wenn der Lesende sich vor‐
OO
her selbst zu seiner Aufnahme bereitet hat.
OO
Ein volles Gefäß kann nichts anderes in sich
OO
aufnehmen, als was es bereits in sich umfaßt.
OO
Erst muß darum der Leser zur Leere kom‐
OO
men, bevor er die
Lehre meiner Schriften
OO
in sich aufnehmen kann! Erst muß er sich
OO
selber gereinigt haben, ehe die reinste
OO
Erkenntnis, die in den Schriften meines
OO
geistigen Lehrwerkes sich verbirgt, ihn zu
OO
erfüllen vermag! ‒ Das ist kein Spiel mit
OO
Worten, sondern nüchterne Feststellung.
.Man kann auch nicht durch „Hinter‐
OO
türen” in den „verschlossenen Garten” ge‐
OO
langen! Es nutzt nichts, daß man alte und
OO
neuere mystische Schriften, alte und neuere
OO
Philosophen, oder gar noch okkultistische
OO
Bücher befragt um seinen Blick zu schärfen
OO
für die Dinge, die in meinen Schriften
OO
stehen, ohne daß sie einer finden könnte,
OO
der nicht dazu berufen ist. Wer solcher Be‐
OO
rufung teilhaft werden will, der muß nicht
OO
nur leben, wie ich ihn leben lehre, und tun,
OO
was ich ihm zu raten habe, sondern auch
OO
tagtäglich wieder und wieder ohne Ungeduld OO
die Seiten meiner Lehrschriften abfragen, OO
die ihm noch so vieles verbergen, daß er OO
später kaum fassen kann, wie ihm vormals OO
verborgen sein konnte, was ihm dann son‐ OO
nenklar entgegenleuchtet, wenn er die glei‐ OO
chen Sätze liest. Das ist eine Erfahrung, die OO
jeder macht, der sich zu den Schriften meines OO
Lehrwerkes hingezogen fühlt, auch wenn sie OO
ihm längst mehr zu geben haben, als was OO
er von ihnen zu erhalten erwartet hatte. Und OO
es gibt kein Gebiet des irdischen mensch‐ OO
lichen Lebens, für das nicht Rat und Hilfe OO
aus diesen Büchern zu holen wäre. Weit OO
mehr, als nach Buch- und Kapitelbezeich‐ OO
nung jemals erhofft werden dürfte! Ich sage OO
das nicht nur ohne die leiseste Regung zu OO
Ruhmredigkeit, sondern auch fast ohne OO
Wissen um meine Autorschaft, wie wenn OO
ein Fremder das geschrieben hätte, dem ich OO
Formung geben durfte. Freilich kann ich OO
nicht verhüten, daß ich darum weiß, was OO
dieses geistige Lehrwerk umschließt, und OO
was daher in ihm zu finden ist. So wäre
OO
unnatürlich, wollte ich nicht, daß es mög‐
OO
lichst viele meiner Mitmenschen schon in
OO
ihren Erdentagen fänden. Ich habe wahr‐
OO
haftig dieses Findenkönnen, soweit es an
OO
mir lag, so leicht gemacht wie ich konnte,
OO
und ich suche es ja auch hier durch dieses
OO
Kodizill zu meinem geistigen Nachlaß noch
OO
zu erleichtern. Das ist wahrhaftig der einzige
OO
Grund, der mich veranlaßt hat, das was hier
OO
zugefügt wird, noch aufzuzeichnen, und ich
OO
wüßte keinen anderen, der mich noch zu
OO
dieser Niederschrift nach dem Abschluß des
OO
Lehrwerkes hätte bestimmen können. Das
OO
Wesentliche muß aber
der Leser tun, und
OO
wie er es tun kann, habe ich ihm hier noch‐
OO
mals gezeigt.
.Nur in äußerem Zusammenhang sei hier
OO
der Zuschriften gedacht, die mir entweder
OO
in recht wenig erfreulichem Gönnerton mit‐
OO
zuteilen pflegen, man habe sich die Sache
OO
etwas kosten lassen und sich für „die teurere OO
Halblederausgabe” der Bücher entschieden, OO
oder aber ‒ unverblümt ihrem Befremden OO
Ausdruck geben, daß ich mir meine Unter‐ OO
schrift „so hoch bezahlen” ließe. Allen diesen OO
guten Leuten sei hier zu ihrer besseren OO
Orientierung gesagt, daß mein Honoraran‐ OO
teil an den Büchern, den ich im Erdenda‐ OO
sein nicht entbehren kann, so gern ich auch OO
auf ihn verzichten möchte, und so wenig er OO
gesammelt ergibt, lediglich nach dem Laden‐ OO
preis errechnet wird, den eine broschierte OO
Ausgabe kosten würde, wenn es eine solche OO
gäbe, und daß sich dieser Anteil weder bei OO
Leinen- noch bei Halbledereinband erhöht, OO
da diese dem Verlag ja nur Mehrkosten berei‐ OO
ten. Meine Unterschrift aber erfolgt selbstver‐ OO
ständlich ohne jegliche Honorierung und OO
verursacht mir nur die zusätzliche Mühe OO
neuer Verpackung wie die Kosten und Um‐ OO
stände der Rücksendung. Damit dürften die OO
wunderbaren Errechnungen, die nach den OO
Preisverzeichnissen meiner Bücher ‒ offen‐ OO
bar an vielen Orten! ‒ vollzogen wurden,
OO
wohl endlich richtiggestellt sein. Ich muß
OO
diese Dinge für alle Zukunft ausgesprochen
OO
haben, denn ich bin es dem Offenbarungs‐
OO
willen im ewigen Geiste, der alleinige Ursache
OO
meines Lehrwerkes ist, in meinen Erdenta‐
OO
gen schuldig, dafür zu sorgen, daß dieses
OO
geistige Lehrwerk nicht in den Ruf kommt,
OO
es sei
um des Geldes willen entstanden.
OO
Zugleich aber muß ich zu bedenken geben,
OO
daß doch
die Anzahl signierter Sonder‐
OO
exemplare in jedem Einzelfall mit Absicht
OO
so klein gehalten wird, daß aus diesen Vor‐
OO
zugsausgaben für bibliophil interessierte
OO
Leser unmöglich nennenswerte Gewinne für
OO
Autor und Verleger erwachsen
könnten!
.Ich besitze keine Erdkrume des Bodens,
OO
auf dem ich mietweise wohne, und die Kon‐
OO
zentration auf die Niederschrift meines Lehr‐
OO
werkes ließ wahrhaftig keinen Erwerb irdi‐
OO
scher Güter zu. Damit aber dieser kleinen
OO
Abschweifung auch der Humor nicht fehle,
OO
sei sie abgeschlossen mit dem Bericht, daß
OO
mir auch zuweilen in aller Unschuld Briefe
OO
geschrieben wurden mit Bitten, dies oder
OO
jenes in meinen Büchern doch ein wenig
OO
abzuändern, da ich „bei nochmaligem Über‐
OO
legen” sicher zu Resultaten käme, die der
OO
Meinung des Lesers „Recht geben” müßten...
OO
.Daß Leser, die sich zu solchen Äuße‐
OO
rungen gedrängt sehen, noch keinen Hauch
OO
des Geistes verspüren, der das Lehrwerk ver‐
OO
anlaßt hat, dem ich die sprachliche Form
OO
geben mußte, wird allen, dem Gegebenen
OO
etwas näher gekommenen Freunden des
OO
Werkes gegenüber nicht erst „zu beweisen”
OO
sein. Wer in solcher schiefen Einstellung
OO
seines Denkurteils an die Bücher heran‐
OO
kommt, der wird recht lange Zeit brauchen,
OO
um zu entdecken, daß er hier nicht vor will‐
OO
kürlichen Mitteilungen steht, und daß er den
OO
Autor allein aus dem durch ihn Gestalteten
OO
erspüren könnte. ‒ Es wäre für solche Leute OO
besser, sie würden nicht eine einzige von mir OO
niedergeschriebene Zeile lesen, weil sie dann OO
wenigstens ohne Verantwortung vor ihrem OO
Ewigen blieben! Wer das geistige Lehrwerk, OO
das hier in Rede steht, einmal kennt, auf OO
dem liegt Verpflichtung, die Erfüllung er‐ OO
wartet. Verpflichtung gegenüber sich selbst! OO
Es war kein „Zufall”, daß er diesen Bü‐ OO
chern im Bereich seiner Sprache begegnen OO
mußte, so zufällig ihm auch vielleicht die OO
Begegnung erschien, da ihm ja in Wahrheit OO
etwas zu-gefallen war, von dem er vordem OO
nichts wußte, und dessen Wert für ihn er OO
vorerst noch nicht abschätzen konnte. Die OO
hier gemeinte Verantwortung wird niemals OO
als eine Last zu empfinden sein. Darum muß OO
ich die Leser dieser Bücher bitten, ihre Ver‐ OO
antwortung sich selbst gegenüber nicht zu OO
vergessen, auch wenn sie auf ihren Schul‐ OO
tern kaum zu spüren ist, denn sie ist nicht OO
minder bedeutsam, als wenn ihre Schwere OO
den Träger keuchen lassen würde! Leider OO
kommt diese Verpflichtung gegen sich selbst OO
den wenigsten Lesern von sich aus in den OO
Sinn, obgleich fast jede Seite, die ich ge‐ OO
schrieben habe, dazu Anlaß geben sollte, OO
sich zu fragen, ob man weiterhin nicht vor OO
sich verpflichtet sei, aus dem Gelesenen auch OO
Konsequenzen für sich abzuleiten. Viel OO
lieber nimmt man meine Ratschläge hin wie OO
die Aufgaben eines Schulungskurses, in dem OO
man „Fortschritte” zu machen sucht, oder OO
sich quält, wenn sie zuweilen auf sich warten OO
lassen. Aber diese Art, meine Weisungen OO
zu verwenden, ist leider ‒ ihr Mißbrauch, OO
und kann nicht dahin führen, wohin ich OO
den Weg durch mein Werk neu bereitet OO
habe! Diese unerfreuliche, gleichsam alt‐ OO
kluge Art, vermeintlich „in der Lehre zu OO
stehen” ‒ wie man das immer wieder in OO
seltsamer Geschmacksbescheidenheit nennt, OO
ist ein Erlebenwollen neben dem Leben, OO
während mein Lehrwerk gegeben ist, um OO
das Leben leben zu lernen! Alles, was ich OO
anrate, soll das Leben bereichern! Es darf OO
nicht ein Faden
vermeintlichen Erlebens
OO
neben dem Leben gesponnen und auf se‐
OO
parater Spindel aufgewickelt werden, in der
OO
irrigen Meinung, so würden meine Wei‐
OO
sungen befolgt!
.Alles, was ich in meinem geistigen Lehr‐
OO
werk gegeben habe, lehrt die Liebe zum Leben.
OO
Man wird einst auf der
anderen Seite wenig
OO
Anlaß haben, sein Weiterleben zu
lieben,
OO
wenn man sein Leben ‒ wie es auch sein
OO
mag ‒ hier auf
dieser Seite nicht liebt!
OO
Selbst einer, der weiß, daß er in wenigen
OO
Minuten diesen Erdenkörper verlassen muß,
OO
wird noch gut tun, in diesen letzten Augen‐
OO
blicken dem Leben
Liebe zu erzeigen. Dem
OO
gleichen Leben, das er vorher vielleicht hun‐
OO
dertmal verfluchte, trotz aller Angst, es wirk‐
OO
lich zu verlieren! Wer so sehr das Leben
OO
zu verlieren
fürchtet der „braucht” zwar
OO
das Leben, auch wenn er es nur zum
Miß‐
OO
brauch braucht, aber ‒ er hat das Leben
OO
niemals geliebt! Wie sollte er auf der an‐ OO
deren Seite des Lebens urplötzlich das Leben OO
lieben lernen?! Wie sollte er in derer Be‐ OO
wußtseinsreich gelangen, die dort das Leben OO
lieben in lichter Glut!? Wie sollte sein eigenes OO
Leben nunmehr in der Liebe leuchten, da OO
es nie in ihm Liebe fand!? Er wird auch OO
auf der anderen Seite das Leben nur „brau‐ OO
chen” und dann kaum ertragen, daß es sich OO
nicht durch ihn verbrauchen läßt... So OO
ist aber auch hier auf Erden kein geistiges OO
Licht zu erlangen ohne glühende Liebe OO
zum Leben! Es ist ein schrecklicher Irrtum, OO
dem jene erliegen, die meinen, sie müßten OO
die Liebe zum Leben ertöten, um „in den OO
Geist” zu kommen! Unsagbares ist durch OO
solchen Wahn an Erdenmenschen gesündigt OO
worden! Freilich hervorgerufen durch den OO
anderen Wahn, als ob Liebe zum Leben OO
gleichbedeutend sei mit Versinken in tier‐ OO
menschlichen Gelüsten und Affekten. Davon OO
aber kann keine Rede sein! Auch wer in OO
den Lüsten des Tiermenschlichen versinkt, OO
der
liebt das Leben nicht, das ihm in seinem
OO
tierhaften Leibe anvertraut ist, sondern läßt
OO
sich vielmehr nur von dem, was er lenken
OO
und leiten sollte, dorthin treiben, wohin er
OO
im Grunde nicht einmal wirklich will, ‒
OO
und darum
kann er das Leben nicht wahr‐
OO
haft lieben, das ihm erst liebenswert er‐
OO
scheinen würde, hätte er es für alle Dauer
OO
in seiner Gewalt.
.Mein geistiges Lehrwerk lehrt weder
OO
Askese, noch begünstigt es ungebändigten
OO
Sinnenrausch, wobei hier durchaus nicht
OO
nur an
Sexualität zu denken ist, ‒ weder
OO
im Sinne der Verneinung, noch dem unge‐
OO
bändigter Triebhaftigkeit.
Alle Erlebens‐
OO
möglichkeit auf Erden, die dem Menschen
OO
Kraftquelle werden kann zur Erkräftigung
OO
seines
Seelenlebens, kann leider ebenso‐
OO
wohl in einer anderen Weise ausgenützt
OO
werden, die zu seelischer Not, ja zum Be‐
OO
täuben und Ersticken der Seele führt. Wenn
OO
ich von der Liebe zum Leben spreche, so
OO
will ich den Willen im Leser wecken, seiner
OO
Seele Nahrung zu schaffen aus dem Leben
OO
hier auf dieser Erde. Darum lehre ich den
OO
Willen zur Freude! Darum zeige ich, wie
OO
alles Geschehen im irdischen Leben das
OO
rechte Beten lehren kann! Darum ist allem,
OO
was ich lehre, alles
Leben dieser Erde ein‐
OO
bezogen, wie immer es dem Menschen in
OO
seinen Bereichen hier erlebbar werden mag!
OO
Man lese selber im „Buch vom Jenseits”
OO
nach, was ich aus geistiger Urerfahrung über
OO
die Identität des Lebens, ‒ werde es nun
OO
als „Diesseits” oder als „Jenseits” in der An‐
OO
schauung erlebt, ‒ zu sagen habe! Was
OO
dort gesagt ist, will Aberglaube und Irrtum
OO
aus dem Wege schaffen, damit die Seele
OO
sich auch hier auf dieser Erde dem gleichen
OO
Leben anvertraut wisse, das ihr ewig er‐
OO
halten bleiben soll. In dieser Identität des
OO
Lebens hier im Irdischen wie in allen nach‐
OO
irdischen Bewußtseinsreichen ist alles, was
OO
ich zu lehren kam, gegründet!
Der Mensch
OO
dieser Erde ist nur eine untergeordnete, tier‐ OO
gebundene Art des ewigen geistigen Men‐ OO
schen, aber unausgesetzt, wenn auch un‐ OO
bewußt, mit jedem, auch dem höchsten OO
Menschtum in innerster geistiger Verbindung, OO
mag er sich ihrer würdig erweisen oder nicht. OO
Soweit er ahnend erfühlt, daß sein Erden‐ OO
leben nur ein kleines Teilstück des Le‐ OO
bens ist, nennt er das ihm noch unbekannte OO
andere Leben „jenseitig”, aber sehr wenigen OO
nur kommt zu Bewußtsein, daß alles irdi‐ OO
sche Erleben nur ein physisch-sinnliches OO
Gewahren des gleichen Lebens ist, das OO
als „Jenseits” geahnt, geglaubt oder emp‐ OO
funden wird, und zugleich jeglicher erd‐ OO
menschlicher Willenswirkung letzte Folge OO
in sich verwahrt.
.Ich weiß um eine Zeit, da es mir wahr‐ OO
haftig noch überaus unbehaglich war, meinen OO
Mitmenschen bekennen zu müssen, daß mir OO
im ewigen Geiste wohlvertrauter Besitz ist, OO
was ihnen unmöglich während der irdischen OO
Lebenszeit bereits zugänglich werden könnte. OO
Dieses Unbehagen war um so heftiger, weil OO
meine irdisch ererbte, Wald und Feld ent‐ OO
sprossene Natur allem sich selbst Voran- und OO
Hinausstellen geradezu grimmig entgegen‐ OO
gerichtet ist, und sich mit allen Kräften OO
wehrt, wo immer ihr abgezwungen werden OO
soll, aus ihrer Reserve herauszutreten. Ich OO
habe es wahrlich niemals irgendwo erstrebt! OO
So war es mir aber auch lange Zeit hin kaum OO
erträglich, daß mir verwehrt sein sollte, mei‐ OO
ner irdischen Neigung entsprechend, alle mit OO
mir im ewigen Geiste Identischen, ‒ alle OO
„eingeborenen” Söhne des Vaters, ‒ soweit OO
sie noch im sichtbaren Erdenkörper lebten OO
und leben, mit ihren irdischen Namen nen‐ OO
nen zu dürfen und ihre irdischen Wohn‐ OO
stätten postgenau bezeichnen zu können, denn OO
dazumal fehlte es mir sehr empfindlich, daß OO
ich vor meinen anderen Mitmenschen nicht OO
wenigstens meine Person durch eine all‐ OO
gemein nachprüfbare äußere Bestätigung aus OO
aller Diskussion gezogen sehen durfte. Es OO
hat recht lange gedauert, bis ich fassen konnte, OO
daß ich mich selbst allein bestätigen müsse OO
vor den Menschen, und durch mein eigenes OO
Wort für mich Zeugnis abzulegen gezwungen OO
sei. ‒ Selbst das Evangelienwort: „Wenn ich OO
für mich selber Zeugnis gebe, so ist mein OO
Zeugnis wahr, weil ich weiß, woher ich ge‐ OO
kommen bin, und wohin ich gehe; ihr aber OO
wißt nicht, woher ich komme, oder wohin ich OO
gehe.” Joh.8,14, konnte mir die irdische OO
Tröstung nicht bringen, die mir im Äußeren OO
vonnöten gewesen wäre, ‒ und wenn ich OO
mir auch selbst sagte, daß einer, der meinen OO
Worten nicht zu vertrauen vermöge, auch OO
keinem Worte derer Vertrauen schenken OO
würde, die in meinen Worten mit mir ver‐ OO
eint, durch mich bereits zu ihm sprechen, OO
so blieb mir das doch nur ein im irdischen OO
Alltag allzu wenig befriedigender Trost. OO
Wenn es mir aber seinerzeit hart und grau‐ OO
sam erschienen war, daß man mir so sorglich OO
jede Möglichkeit verwehrte, im Außenleben OO
Daten zu sammeln, auf die ich notfalls mich OO
hätte berufen können, so bin ich heute nur OO
dankbar für solche Bewahrung vor nicht OO
mehr zu tilgender Schuld, wie sie durch OO
Preisgabe der Verborgenen, die sich selbst OO
im Äußeren nicht der Welt offenbaren kön‐ OO
nen, entstanden wäre, mich niedergeworfen OO
und zertrümmert haben würde, ohne an‐ OO
deren das Geringste zu helfen. Es blieben OO
mir Momente nicht erspart, die einen Wider‐ OO
stand gegenüber guten Verstandesgründen OO
erfordert hätten, den der äußere Mensch am OO
Ende doch in seiner ihn quälenden Bedrän‐ OO
gung nicht mehr aufgebracht haben würde, OO
so daß mir heute das ehedem nicht Gewährte
OO
so wenig verlangenswert erscheint, daß ich
OO
darum bitten müßte, mich um des Himmels
OO
Willen nicht damit zu belasten, falls man
OO
nunmehr die Besorgnis nicht mehr für nötig
OO
halten wollte... Glücklicherweise ist solche
OO
Entscheidung nun
mir allein überlassen!
OO
.In ähnlicher Weise, wenn auch durch we‐
OO
sentlich andere Notwendigkeiten bestimmt,
OO
bin ich gezwungen, dem
Leser der Bücher
OO
meines geistigen Lehrwerkes um seinetwillen
OO
manches verborgen zu halten und auf manche
OO
„Erklärung” des Dargebotenen zu verzichten.
OO
Ich bin allerdings der mir ja von meinen
OO
früheren Tagen her nur zu gut bekannten
OO
Sucht des Verstandes, alles „erklärt” zu sehen,
OO
dennoch bis zur alleräußersten Grenze des
OO
noch Verantwortbaren entgegengekommen,
OO
was freilich keiner bemerkt, der diese Grenze
OO
nicht kennt. Man sollte aber dessen dennoch
OO
bei der Aufnahme meines Lehrwerkes ein‐
OO
gedenk bleiben, auch wenn man das Mit‐
OO
geteilte nicht selbst überprüfen kann! Es OO
läßt sich so manches nicht vorher überprüfen, OO
was nachmals recht spürbar zu werden ver‐ OO
mag. Es ist zwar nichts gegen das Suchen OO
nach Erklärung für die Dinge, die dem Erd‐ OO
menschen nicht durchsichtig und verstehbar OO
sind, zu sagen, aber dieses Bedürfnis nach OO
„Erklärung” ist lediglich in der tiermensch‐ OO
lichen Natur begründet und hat mit der OO
ewigen geistsubstantiellen Seele nicht OO
das mindeste zu tun. Es entspricht vielmehr OO
durchaus der Neugier der Tiere, wenn auch OO
auf einem dem Menschen vorbehaltenen OO
höheren ‒ oder genauer gesagt: ‒ durch OO
seine Fähigkeit, auch abstrakt denken zu OO
können, bestimmten Niveau. Erklärungsbe‐ OO
dürfnis ist ein niederes, lediglich gehirn‐ OO
liches Verlangen, und darf nicht mit Sehn‐ OO
sucht nach geistiger Erkenntnis verwechselt OO
werden! Jede „Erklärung” weckt neue „Fra‐ OO
gen”, es sei denn, das Gehirn beruhige sich OO
freiwillig, oder seiner Unzulänglichkeit für OO
wirklich geistige Einsichten bewußt, bei OO
Axiomen.
In der Struktur des ewigen Geistes
OO
gibt es das nicht, was man im gehirnlichen
OO
Bereich „Erklärung” nennt! Hier wird
er‐
OO
kannt, aber nicht „erklärt”! Erkenntnis
OO
weiß sich fraglos begründet im
L e b e n
OO
ewigen Geistes, unabhängig von
erdach‐
OO
ter Begründung. Wo Erkenntnis erreicht
OO
ist, hört jedes Bedürfnis nach „Erklärung”
OO
auf. Die Klarheit wirklicher Erkenntnis
be‐
OO
darf keiner weiteren Er-klärung und steht
OO
hoch über allem, was sich „erklären” lassen
OO
könnte. Mein geistiges Lehrwerk aber ist
OO
gegeben um zur
Erkenntnis zu führen,
OO
‒ nicht um die Dinge geistigen Lebens
OO
zu ‒ „erklären”! ‒
.Man sage sich los von dem verhängnis‐
OO
vollen Drängen nach „Erklärung”, wenn man
OO
den hohen Kräften des Erkennens erreich‐
OO
bar werden will! Erkenntnis wird nur dort
OO
erlangt, wo das Verlangen nach „Erklärung”
OO
im Menschen
überwunden ist. Die Frage
OO
„Warum?” ist ein Überbleibsel aus chthoni‐
OO
scher, erdgefesselt nächtiger Vorzeit, und ist OO
nur dort noch angebracht, wo der Mensch sich OO
um Aufdeckung mechanistischer Zusammen‐ OO
hänge müht! ‒ Im Vokabular der suchen‐ OO
den Seele, die nach dem Bewußtwerden im OO
ewigen substantiellen Geiste strebt, ‒ nach OO
dem Leben in Gott, ‒ darf dieses Wort OO
nicht mehr gefunden werden! Wer anderes OO
lehrt, ist ein Täuscher der Seelen, auch wenn OO
er fest an seine Weisheit glaubt und ehrlichen OO
Herzens helfen will! ‒ Nie könnte ein Erden‐ OO
mensch zur Erkenntnis kommen, wenn es OO
vonnöten wäre, erst allem „Warum?” eine OO
Antwort zu finden, denn auch hinter der OO
letzten Antwort erhebt sich neue Frage. OO
Hier ist die Ur-Schuld zu finden, die jeder OO
Mythos von einem ersten Fall in die Sünde, OO
das ist: ‒ in ein geist-widriges, gott-ab‐ OO
gewandtes Verhalten, ‒ aufzeigen will! OO
Längst glaubt der Mensch der jüngeren Zeit, OO
wenn nicht Religionsbekenntnis ihn noch OO
bindet, solchen Mythen hoch sich überhoben, OO
und es ahnen nur wenige, was diese Ge‐ OO
staltungen weit höherer Einsicht als sie selbst
OO
heute besitzen, für alle Zeiten der Seele zu
OO
verwahren suchen. „
Gott sprach” ‒ will
OO
besagen: Gott ließ den Menschen
erkennen
OO
und sprach aus eines Leuchtenden sprechen‐
OO
dem Mund. Wo aber der Mensch das „Gebot”
OO
übertrat, dort handelte er entgegen der ihm
OO
gewordenen
Erkenntnis. Es ist die im wört‐
OO
lichsten Sinne des Wortes „un-schuldige”
OO
Tierseele, die im Kinde tausende Male
OO
„Warum?” fragt und jedesmal ein „Weil!”
OO
erwartet. Unzählige Menschen bleiben ihr
OO
ganzes Erdenleben lang ihrer Tierseele hörig,
OO
und nur verhältnismäßig wenige lernen all‐
OO
mählich ihre
ewige, geistsubstantiell im lau‐
OO
teren Lichte lebendige Seele kennen. Diese
OO
ewige Seele aber kennt kein „Warum?” und
OO
„Weil!” aus eigenem Bedürfen, wohl aber
OO
weiß sie den Drang der Tierseele
mitzufüh‐
OO
len und in deren Unvermögen zur Erkenntnis
OO
begründet. So sucht sie selbst diesem Drang
OO
zu geben, was ihm gegeben werden kann,
OO
um ‒ ihn
zurückzudrängen, damit
OO
sie der Tierseele Vertrauen finde und willige
OO
Einordnung in die Planung ewigen Geistes‐
OO
willens im Menschen dieses Planeten, dem
OO
niemals durch „Erklärung” die Befreiung
OO
aus der Hörigkeit unter der Tiernatur kom‐
OO
men kann, sondern nur durch Erkenntnis.
OO
.Erkenntnis
im ewigen Geiste ent‐
OO
stammt aber wahrlich anderen und uner‐
OO
meßlich höheren Regionen als das, was
OO
man in den Bezirken irdischen
Denkens
OO
und gehirnlichen
Forschens wohl auch ge‐
OO
wohnterweise als „Erkenntnis” bezeichnet.
OO
Erkenntnis im ewigen Geiste ist eine leben‐
OO
dige, ihrer selbst, auch außer dem Bewußt‐
OO
sein des Erdenmenschen, bewußte Kraft, die
OO
ewigem Geiste entstrahlt, und wie das Ur‐
OO
gute selbst, alles Gute, alle Liebe und alles
OO
Lichte in sich umfaßt. ‒ Was hier gemeint
OO
ist, hat nichts zu tun mit den Denktriumphen,
OO
die das manische Grübeln überzüchteter öst‐
OO
licher Gehirne schon vor Jahrtausenden als
OO
„Erkenntnis” pries! Erkenntnis im ewigen OO
Geiste ist ein Ewiges, das sich im Zeitlichen OO
menschlichem Bewußtsein zu eigen gibt. OO
Nichts, was durch Folgerungen aus Gedanken OO
entstanden ist! Nichts, was durch Denken OO
etwa zu „beweisen” wäre oder solchen Be‐ OO
weises bedürfte! Aber nach dieser Erkennt‐ OO
nis verlangt alles Sehnen im Menschen, auch OO
dann, wenn sein Denken alle Reiche der OO
äußeren Natur und gedanklicher Spekulation OO
durchwandert, oder die Meere der Gedanken, OO
die jemals von Menschen gedacht worden OO
sind, mit geschwellten Segeln durchfährt. OO
Was immer auch an „Erkenntnissen” auf OO
diesen Fahrten und Wanderungen erlangt OO
werden mag, ‒ stets ist solche „Erkennt‐ OO
nis” nur Feststellung. Aller Freude dieses OO
„Erkennens” folgt die Resignation und das OO
Bedauern, daß man am Ende ist, wo man OO
seinem Streben noch lange kein Ende setzen OO
würde. Nicht in der Weise solchen Forschens OO
und Denkens wird man meinem geistigen OO
Lehrwerk begegnen dürfen, wenn man er‐ OO
langen will, was es darzubieten hat! Darum OO
warnte ich auf so manchen Seiten dieser OO
Bücher ebenso vor dem unfruchtbaren ge‐ OO
danklichen Zerspalten wie vor dem bloßen OO
Einsammeln dessen, was in ihnen zu finden OO
ist. Wenn nicht ohne Grübeln und Speku‐ OO
lieren aufgenommen wird, was bei dem Leser OO
Aufnahme erwartet, dann kann es sein Bestes OO
nicht bei ihm lassen. Er liest und merkt nicht, OO
daß er nicht das, was ich niedergeschrieben OO
habe, sondern ‒ seine eigenen Gedanken OO
liest, so wie sie eben meine Worte in ihm OO
erregten. Eine Anregung zu Abwandlungen OO
eigener Gedanken kann freilich aus jedem OO
Satz eines jeden Autors kommen, aber es OO
ist nicht der Zweck meiner Schriften, den OO
Leser zum Weiterdenken zu überreden, auch OO
wenn sie gewiß genügend dazu Anlaß geben OO
können. Wie der Sand, den die Gold‐ OO
wäscher sieben, gewiß noch zur Mischung OO
guten Mörtels gebraucht werden könnte, in‐ OO
dessen man ihn beiseite läßt und nur das OO
gefundene Gold verwahrt, so handelt es sich OO
auch in meinen geistigen Lehrschriften wahr‐
OO
haftig um anderes, als um Anregungen des
OO
Denkens! Dieses Andere ist in erster Linie,
OO
‒ da es das Nötige, Unerläßliche ist, aus
OO
dem alles Weitere erwächst, ‒ die Erwirkung
OO
der Erkenntnis im ewigen Geiste, die mit
OO
Sicherheit erfolgt, wo die Lehre das
Leben
OO
durchdringt und nicht nur das Gehirn!
.Ist es einmal dem Leser gelungen, die
OO
rechte Weise des Lesens zu finden, in der die
OO
Bücher dieses geistigen Lehrwerkes gelesen
OO
sein wollen, so wird er sehr bald entdecken, daß
OO
sie ihm die Schätze ihrer Texte nur dann zu
OO
eigen geben können, wenn er auch dort, wo
OO
Notwendigkeit verlangt, daß er sein Fragen
OO
zügle, sich zu meistern weiß. Er wird dann bald
OO
nichts mehr zu fragen haben, da er Erkennt‐
OO
nis erlangte, die keine Frage mehr in der
OO
Seele findet! Es handelt sich, wie ich oft genug
OO
betont haben dürfte, um ein
Werden, nicht
OO
um ein Wissen! Inhalt und Form meiner
OO
Bücher, die das Lehrwerk bilden, schließen OO
sich zusammen, um den Leser das werden OO
zu lassen, was er sein muß, wenn er zur Er‐ OO
kenntnis im Ewigen kommen soll. Anders OO
ist das nun einmal hier auf Erden unerreich‐ OO
bar, und der Leser schädigt sich selbst, wenn OO
er meine Worte mit seinen schweifenden Ge‐ OO
danken mengt, die allzumeist nicht einmal OO
die seinen sind, auch wenn er längst ver‐ OO
gessen hat, aus welcher obskuren Küche sie OO
ihre Nahrung empfingen, bevor er ihnen OO
Obdach und Nahrung bot. ‒ Lernt lesen, OO
wie man meine Bücher lesen muß. Ihr OO
werdet es nicht bereuen! Es ist unmöglich, OO
das, was diese Bücher vermitteln können, OO
zu empfangen, wenn man sie wie die Zei‐ OO
tung liest, oder wie Eisenbahnromane! Vor OO
allem muß man ihnen Zeit geben, in die OO
Seele einzudringen, um die der Staub so OO
mancher Nichtigkeit eine dicke Hülle legte. OO
Je ruhiger der Leser während dieser Zeit OO
seine Gedanken hält, desto eindringlicher OO
wird ihm bewußt, was zu ihm gekommen OO
ist. Das alles ist von vielen lange schon und
OO
oft erprobt, doch dürfte es vielen anderen
OO
immer noch anzuempfehlen sein.
.Ich sehe auch viele, die sich mir zu‐
OO
gehörig und bei mir geborgen glauben, aber
OO
nur
sich selber meinen, wenn sie den Namen
OO
nennen, der mich im Geiste bezeichnet. Sie
OO
glauben in vermessenem Glauben, daß ihnen
OO
alles zu eigen sei, was sie hier auf Erden
OO
sich zu eigen geben, und ahnen nicht, daß
OO
sie dereinst vor der Frage stehen werden,
OO
‒ mit welchem
Rechte sie sich dessen be‐
OO
dienten, was ihnen nicht zugehörte... Ich
OO
muß sie warnen, solange Warnung sie noch
OO
vor Selbstverurteilung bewahren kann, und
OO
wahrlich wollte ich, daß meine Warnung
OO
sie bewahren würde! Aber ich kann nicht
OO
verhüten, daß sie am Ende dennoch zu
OO
Schaden kommen, wenn sie zu rechter Zeit
OO
nicht noch erkennen, daß die Gesetze ewigen
OO
Geistes keine Phantasiegebilde sind, die sich
OO
der Erdmensch nach seiner Neigung zurecht‐
OO
zubiegen vermag. Wenn Wahl und Willkür OO
gestaltet hätten, was ich in meinem geistigen OO
Lehrwerk dargeboten habe, dann wäre gewiß OO
auch der Wahl und der Willkür anheimgestellt, OO
was sie davon sich zueignen wollten. Da ich OO
aber nicht aus irdischem Ermessen irdische OO
Meinung formte, sondern Worte des Vaters OO
in dem ich lebe, darbot wie ich sie durch OO
mein eigenes Wort gestalten konnte, so steht OO
alles, was dieses Lehrwerk umfaßt, nicht mehr OO
in meiner, des Formers Hand, sondern unter OO
geistigem Gesetz! Ich hätte gewiß auch, wenn OO
mich nur Schaffensdrang bestimmt haben OO
würde und Wille zu helfen, nach freier OO
irdischer Neigung viel lieber ein systema‐ OO
tisches Werk aus meinem inneren Wissen OO
heraus gestaltet, das in einem wohldurch‐ OO
dachten Lehrgang den Leser Stufe um Stufe OO
emporgeführt haben würde. So aber war ich OO
gehalten, jeweils zu formen, was ich im Vater OO
empfing, und alles in so freier Folge zu geben, OO
wie sich Natur gibt, wo sie der Mensch der OO
Erde nicht in seine Regeln zwängen kann. OO
.Zu gutem Ende sei hier nun noch ein OO
Hinweis wiederholt, auch wenn er längst in OO
meinem Lehrwerk gegeben wurde, dort, wo OO
ich vom „Wert des Lachens” sprach. Es war OO
wie eine Probe aufs Exempel, daß ehedem OO
gerade das Buch, in dem diese Abhandlung OO
zu finden ist, ein Bild von mir beigeheftet OO
erhielt, das wohl auch vorher mir wenig ent‐ OO
sprach, das ich aber so, wie es die Kunst‐ OO
anstalt für den Druck bereitet hat, nicht mehr OO
ausstehen konnte, so daß mir nur übrig OO
blieb, herzhaft ‒ zu lachen. Wer es fertig OO
bringen würde, die Worte des Buches mit OO
dem Bild zu vereinen, der sollte es ruhig OO
beigeheftet lassen, und wer fühlte, daß da OO
„ein Riß” durch das Buch ging, der konnte OO
ja wählen, was ihm lieber war: ‒ Bild oder OO
Buch, und das, was ihm nicht gefiel, entfer‐ OO
nen. Hier aber will ich darum bitten, doch OO
öfters nachzulesen, was dort über den Wert OO
des Lachens zu lesen steht. Es ist für die OO
rechte Aufnahme meines geistigen Lehr‐ OO
werkes wesentlich! ‒ Ich meine freilich ge‐ OO
wiß nicht, daß man über ernste Dinge lachen‐ OO
den Mundes dahinlesen soll, aber ich möchte OO
den Leser befreit sehen von der leidigen Ge‐ OO
pflogenheit, sogleich eine Leichenbittermiene OO
aufzusetzen, wenn von ewigen Dingen und OO
von Gott die Rede ist! Ein merkwürdiger OO
„Gott” malt sich da in den Gehirnen, wenn OO
man ruhig von ihm glauben kann, er erwarte, OO
daß die Seinen ihm nur trist und mit hän‐ OO
genden Ohren begegnen sollten, weil sie, um OO
ihre Sünden wissend, voll Trauer sein müß‐ OO
ten! Daß diese traurig enge Gottesvorstel‐ OO
lung der Wirklichkeit gegenüber einer Got‐ OO
teslästerung gleichkommen würde, wenn Gott OO
wirklich zu „lästern” wäre, was ja ebenfalls OO
eine solche schauerliche Vorstellungsverir‐ OO
rung ist, wird den armen Hirngefesselten, OO
die ihrem erträumten Gott nur in der „Zer‐ OO
knirschung des Herzens” vor Augen kommen OO
zu dürfen glauben, natürlich nicht bewußt, OO
so daß sie schuldlos bleiben in ihrem Wahn. OO
Sie, wie ihre glaubensstarken Lehrer solchen OO
Glaubens, möge er christlichen oder anderen OO
Lehren zugetan sein! Wer aber klarsehen
OO
will, dem muß ich mit aller Unbedingtheit
OO
sagen, daß jede vermeintliche „Gottesnähe”
OO
eitel Täuschung ist, wenn der Mensch ‒
sei‐
OO
nen Humor dabei verliert! Ich bitte auch
OO
nachzulesen, was ich in den Lehrworten
OO
rhythmischer Fügung: „
Ewige Wirklich‐
OO
keit” über „Göttliches Lachen” und unter
OO
„Selbstüberlegenheit” zu sagen hatte!
.Da nun mein geistiges Lehrwerk nicht
OO
dazu da ist, den Trieb nach Wissen verbor‐
OO
gener Dinge zu stillen, sondern ins
Leben
OO
eingehen soll, so ist es notwendig, sich vor
OO
Augen zu halten, daß nur ein Leben, dem
OO
das Lachen nicht fehlt, das rechte Leben im
OO
Willen meines Lehrwerkes ist. Bei sauer‐
OO
töpfigem Brüten kommt man damit nicht
OO
weiter! Und es behaupte keiner, daß die Er‐
OO
denmenschen heute weniger als je einen
OO
Anlaß zum Frohsein fänden! Hier ist im
OO
Gegenteil zu sagen, daß alles weit besser wäre
OO
auf dieser Welt, wenn die Menschen sich
OO
dazu verschwören würden, vor allem
froh
OO
sein zu wollen und einen bewußten star‐
OO
ken Willen in sich zu wecken, allem Trüben,
OO
Gräßlichen und Schauerlichen, das sie um‐
OO
gibt, ihr Streben nach
Lebensliebe entgegen
OO
zu setzen. Man kann das Böse, das immer
OO
noch da ist, auch wenn einer meinte, in ein
OO
„Jenseits” von Gut und Böse führen zu können,
OO
nicht dadurch aus der Welt schaffen, daß man
OO
darüber „böse” ist. Man kann es nur eindäm‐
OO
men durch eigene
Güte. Freilich wirkt Güte
OO
nicht so plötzlich wie Kanonenschüsse, denn
OO
Güte will ‒ helfen, ‒ nicht zerstören!
.Wer meine Bücher liest und nicht von
OO
Tag zu Tag mehr der Herzensgüte, voll froher
OO
Lebensliebe, Zuwachs in seinem Dasein schafft,
OO
so daß er mehr und mehr für seine Nächsten
OO
und Fernsten zu einer lichten Sonne der Güte
OO
und des frohen Lebens wird, ‒ erst recht,
OO
wenn aller Anlaß vorliegt, tief traurig zu sein,
OO
‒ der lernt vielleicht diese Bücher: „
aus‐
OO
wendig” und könnte sie aufsagen wie das
OO
Kind sein erlerntes Gedicht, aber er ist
dem
OO
wirklichen Inhalt meines Lehrwerkes noch
OO
unendlich fern! Mir sind Leser lieber, die
OO
nichts „im Kopf” behalten, weil alles
in ihr
OO
tägliches Leben eingeht, sobald sie es ge‐
OO
lesen haben!
.Was ich hinterlasse, ist weder eine neue
OO
„Religion” noch schließt es Verpflichtung zu
OO
einem bestehenden „Glauben” ein. Es ist viel
OO
mehr im ewigen Geiste lebendige, mit mir
OO
selbst identische Lehre, wie der Mensch auf
OO
Erden, wo er auch stehe, sein
Leben glück‐
OO
lich und der heiteren Sicherheit des Erken‐
OO
nenden froh,
leben lernen kann, um dann
OO
in heller, freudvoller Zuversicht dem Über‐
OO
gang zu begegnen, wenn dieser Erdenkörper
OO
eines Tages die ihm zu Dank verpflichtete
OO
Seele freigeben wird, die in ihm und durch
OO
ihn sich zeitbestimmt in dieser äußeren Erden‐
OO
welt erlebt. Möchten sich aber nur jene um
OO
meinen Nachlaß bemühen, die hier wahrhaft
OO
„erbberechtigt” sind!
.Wesentlich, und für den wahrhaft in OO
sich zu Gott Wollenden wichtig wie die OO
ewige Liebe von ihrer zartesten bis zu ihrer OO
urmächtigen Äußerungsform ist die Dank‐ OO
barkeit! Das Empfinden seiner selbst als OO
eines Dankenden muß die Grundhaltung OO
jedes Erdmenschen sein, der danach ver‐ OO
langt, daß sein lebendiger Gott sich in OO
ihm „gebäre” und ihn mit seinem ewigen OO
Lichte erfülle! Alles, was mein Lehrwerk OO
umfaßt, setzt unausgesprochen den innerlich OO
Dankenden voraus: ‒ den Menschen, OO
der nicht nur für sein Dasein voll Dank OO
ist, möge es ihm auch nur irdische Marter OO
bringen, sondern auch für das Kleinste OO
Dank empfindet, was jemals an Freundlich‐ OO
keit, allerbescheidenster Schönheit, Gütig‐ OO
keit, Mitgefühl und sorgender Liebe in sein OO
Leben trat. Wer sich Rechenschaft gibt, der OO
sieht zu seinem Erstaunen, daß all sein Erden‐ OO
leben erfüllt ist mit Tausenden von kleinen OO
und kleinsten Dingen, die noch Dank von
OO
ihm erhoffen, so wenig er sie auch bis heute
OO
beachtet hat. Hier sind die allermeisten
OO
Menschen
unbewußt undankbar, auch
OO
wenn sie tief dankbar sind aus Natur, für
OO
jegliche Förderung, jegliche Hilfe und jede
OO
Wohltat, die sie als solche
empfinden.
.Alle Freude gedeiht erst zu bleibender
OO
Kraft, wo
Dank für genossene Freude ihr
OO
den Boden bereitet. Daß man seinem Beten
OO
die innerste Kraft entzieht, wenn nicht der
OO
Dank auch das
Bittgebet erfüllt, ist deut‐
OO
lich in meinen Worten vom Gebet gesagt. Es
OO
darf aber nie dazu kommen, daß man erst dort,
OO
wo Dank „unumgänglich” ist, ein Dankgefühl
OO
mühsälig*) und unter Zwängen in sich er‐
OO
zeugt, sondern die Dankbarkeit muß
Lebens‐
OO
bedürfnis werden, ‒ muß im Tiefsten Nah‐
OO
rung finden und alles Erdenleben durch‐
OO
dringen. Vor allen Lebensempfindungen muß
OO
sie bevorzugt sein, und ihr muß das wärmste
OO
* Ich weiß, daß man sonst „mühselig” schreibt!
Strahlen
der Liebe gehören! Dankbarkeit
OO
ist keine bloße „schöne Eigenschaft”, keine
OO
„Tugend” und keine „Pflicht” vererbter Kon‐
OO
vention, sondern eine Grundkraft der ewigen
OO
Seele des Menschen. Unzählige andere Kräfte
OO
werden aus dieser Grundkraft genährt. Da
OO
auch die vergängliche Tierseele seines Körpers
OO
sich im Erdmenschen erlebt, so ist es kein
OO
Wunder, daß er auch das Sympathiegefühl
OO
in sich verspürt, das zuweilen Tiere, wo Er‐
OO
innerung an Wohltat in ihnen haftet, so stark
OO
zum Ausdruck bringen, daß man von einer
OO
„Dankbarkeit der Tiere” spricht, ‒ aber von
OO
dieser Art „Dankbarkeit” ist hier nicht die
OO
Rede. Wenn auch das Tier aus seinem Sym‐
OO
pathiegefühl heraus imstande ist, sich selbst
OO
zu opfern, sobald es Gefahr für den Menschen
OO
erkennt, dem seine Zuneigung gehört, die
OO
vielleicht durch eine empfangene besondere
OO
Wohltat vormals ausgelöst worden war, so
OO
ist doch bei alledem nichts von jener Dank‐
OO
barkeit im Spiele, die als Voraussetzung jedes
OO
Menschenleben durchdringen muß, in dem
OO
zu irdischer Zeit sein lebendiger Gott zum
OO
Bewußtsein der ewigen Seele gelangen soll.
OO
Man darf nicht sagen, ich hätte davon zu
OO
selten gesprochen. Fast jede Seite meiner
OO
ersten Schriften schon zeigt deutlich, was
OO
vorausgesetzt wird! Wenn ich nicht wört‐
OO
lich und im besonderen von „Dankbarkeit”
OO
sprach, so hielt mich Besorgnis zurück, daß
OO
man solchen Worten die Deutung unterlegen
OO
könne, es sei auf
persönliche Dankbezei‐
OO
gung für
mich selber hingezielt. Heute aber
OO
hoffe ich, solcher Besorgnis mich entziehen
OO
zu dürfen, so daß ich dieses „Letzte Wort” zu
OO
meinem geistigen Lehrwerk nicht abschließen
OO
will, ohne des hohen Lebenswertes der Dank‐
OO
barkeit noch ausdrücklich zu gedenken.
.Da ich aber wohl annehmen darf, daß
OO
man weithin jetzt weiß, wie ferne mir jeg‐
OO
liches Dankesbegehren liegt und wie wenig
OO
sich meine Art dazu eignet, auch nur im
OO
Gebiet des
äußeren Lebens Dankesworte
OO
anzuhören, so läßt sich wohl auch erwarten,
OO
daß man es nicht mißdeutet, wenn ich mir
OO
dennoch, dort wo es unausweichlich geboten
OO
ist, danken lasse für die irdische Mühe der
OO
Übermittlung dessen, was mir im ewigen
OO
Geiste vertrautes Besitztum ist. ‒ Ich würde
OO
die geistige Kraft der Dankbarkeit
an ihrer
OO
Entfaltung in der ewigen Seele des Dan‐
OO
kenden hindern, wollte ich dort, wo wirk‐
OO
lich Dank
empfunden wird, mich einer
OO
hemmenden irdisch ererbten Idiosynkrasie
OO
überlassen und mich dem Ausdruck des
OO
Dankes entgegensperren. Ich muß hier
Hel‐
OO
fer sein, indem ich zum Empfänger des
OO
Dankesausdruckes werde!
.Dankbarkeit, wie sie vonnöten ist um
OO
in
Ewiges Eingang zu finden, bedarf aber
OO
kaum des Wortes. Von den ersten Tagen an,
OO
als sie begonnen hatten, den Sinn meiner
OO
Rede zu verstehen, hörten meine Kinder
OO
von mir, daß zwar die selbstverständliche
OO
Höflichkeit verlange: „Danke!” zu
sagen,
OO
daß aber das schönste Dankeswort so gut wie
OO
gar nichts bedeute, gegenüber dem Dankes‐ OO
Empfinden und dem daraus folgenden OO
Dank-Tun! Sie können heute selbst be‐ OO
zeugen, wie reich an innerem Glück das OO
„Danktun” machen kann. Dank-Tun läßt OO
nicht ruhen in dem an sich schon beglücken‐ OO
den Suchen nach im Bereiche des Rechten OO
und Guten zu findenden Möglichkeiten, OO
gleichfalls Dankeswürdiges zu tun, werde es OO
nun dem Menschen, dem gegenüber Dank OO
empfunden wird, bekannt oder nicht. Solches OO
Bestreben aber kann die besten Kräfte der OO
Seele zur Entfaltung bringen, den Willen OO
bei einem bestimmten Ziele halten und den OO
Verstand ermuntern, alles zur Erreichung OO
dieses Zieles aufzubieten. Der höchste OO
Gewinn aber bleibt für die Dauer erhalten, OO
als Durchdringung des ganzen Lebens OO
mit jenem Danken-Können, das Vorbedin‐ OO
gung eines jeden echten Aufstiegs zu ewig OO
geistiger Erkenntnis ist. Niemals darf man OO
ein Kind zum Danken zwingen! Man hat OO
als Erwachsener hingegen die seelisch ge‐ OO
forderte Pflicht, ihm zu helfen ‒ wie es
OO
sich
freiwillig helfen läßt ‒ das Glück
OO
des Danken-
Dürfens empfinden zu lernen!
OO
Von dem, der zum innersten
Ursprung
OO
seines Lebens, ‒ zur Bürgschaft der
ewigen
OO
Dauer dieses Lebens in
Gottgemeinsam‐
OO
keit strebt, wird aber im ewigen Geiste ver‐
OO
langt, daß er auch für das Danken-
Dürfen
OO
schon dankbar ist, damit er innewerde, was
OO
ihm in diesem „Dürfen” an Glückesmöglich‐
OO
keit gegeben wurde...
.Das Danken-
Können muß allmählich
OO
so entwickelt werden, daß es auf den leise‐
OO
sten Anlaß reagiert, der Dankesempfinden
OO
hervorrufen könnte. Es ist nichts leichter
OO
als diese Entwicklung, wenn man sie wirk‐
OO
lich
will! Man muß sich nur daran ge‐
OO
wöhnen, Tag für Tag und auf jedem Schritt,
OO
nach Anlaß zu Dankesempfindungen in sich
OO
selbst und in der Außenwelt bewußt zu ‒
OO
suchen. Hier läßt sich schwerlich des Guten
OO
zuviel tun, aber was sich finden läßt, kann
OO
alles Erwarten hoch übersteigen. Freilich
OO
nutzt hier die bloße Selbsteinrede oder gar
OO
die leere Geste nichts! Man darf sich auch
OO
nicht
zwingen wollen zu einem Gefühl,
OO
dem alles im Innern widerstrebt und das nur
OO
Vortäuschung bleibt, auch wenn man es
OO
schlecht und recht zu empfinden glaubt!
OO
Der Himmel aber halte diese Worte des Rates
OO
allen denen fern, die ohnehin schon der
OO
Schrecken ihrer Umgebung sind, weil sie von
OO
morgens bis abends keine Gelegenheit ver‐
OO
säumen, die Ohren zu langweilen mit ihrer
OO
ständig wiederholten Predigt über all das, wo‐
OO
für ‒ die anderen ‒ dankbar sein müßten!
OO
.Soll die große seelische Kraft der echten
OO
Dankbarkeit zur Auslösung kommen, so ist es
OO
am besten,
möglichst wenig von Dank und
OO
Dankesempfinden
zu reden. Ist sie aber ein‐
OO
mal entfaltet worden, so daß jeder Grashalm,
OO
jedes Blütenreis, jeder Sonnenstrahl, jedes
OO
leidlich gute Wort eines fremden Menschen,
OO
den man nach dem Wege fragte, oder schließ‐
OO
lich schon das eigene Wohlbefinden bei guter
OO
Gesundheit, wie die geringste Erleichterung,
OO
wenn der Körper Schmerz oder Krankheit
OO
bewältigen muß, voll Dank im Bewußtsein
OO
begrüßt wird, dann ist auch der Weg nicht
OO
mehr weit zu jener steten Dankes-
Bereit‐
OO
schaft, die fast ein
Vorher-
Darbieten des
OO
Dankes ist, und die kraftvollste Hilfe eines
OO
jeden Menschen, der den Weg beschreitet,
OO
den mein Lehrwerk finden lehrt! Von solcher
OO
Dankes-
Bereitschaft bis zu dem Seelen‐
OO
frieden, „den die Welt nicht geben kann”,
OO
weil er nur in der selbst herbeigeführten
OO
eigenen inneren Ruhe erlangbar wird, ist
OO
dann nur noch ein Schritt!
.Aber auch diese innere Ruhe muß Tag
OO
um Tag gepflegt, geübt, und bei ihrem Kön‐
OO
nen erhalten werden. Sie wird nur äußerst
OO
selten als eine Folge angeborener Neigung
OO
gefunden, sondern muß fast in jedem Falle
OO
durch den Willen
erworben werden und
OO
durch Übung zum „Können” kommen. Mit
OO
dem bloßen Empfinden innerer Ruhe, solange OO
auch außen alles ruhig bleibt, ist noch wenig OO
getan. Erst wenn jede äußere Unruhe nur OO
die Nerven und die Gehirngedanken zu OO
erregen vermag, während im seelischen Innern OO
alles ruhig bleibt und den ganzen Sturm be‐ OO
trachtet, als trage er sich zu auf einer fernen, OO
fremden Welt, obwohl man sich sehr genau OO
daran beteiligt weiß und seine Stöße heftig OO
empfindet, ‒ erst dann darf man sagen, man OO
habe seine innere Ruhe erlangt. Viele Men‐ OO
schen aber kommen niemals zu dieser Ruhe, OO
weil sie zuviel von sich verlangen. Statt nach OO
der Erregung ihrer Nerven und Gehirngedan‐ OO
ken nun nach innen zu gehen, wo die Ruhe er‐ OO
halten blieb, meinen sie, es könne in ihnen OO
erst wieder Ruhe geben, wenn Nerven, Affekte OO
und Gedanken sich im Äußeren beruhigt ha‐ OO
ben würden. Das ist nur ungeheuerliche Kraft‐ OO
vergeudung, denn die innere Ruhe ist sofort OO
in der Seele, wo sie erhalten blieb, auch wieder OO
zu erlangen, und die verstörten Nerven finden OO
alsbald danach wieder ihr Gleichgewicht.
.Alles aber, was dieser letzte Abschnitt
OO
bisher noch beschrieben hat, ist gleichnis‐
OO
weise nur „Vorland” vor dem „Hortus con‐
OO
clusus”, der mein geistiges Lehrwerk in sich
OO
umschließt, und muß längst bekanntes Ge‐
OO
lände geworden sein, wenn man mit einigem
OO
Recht nun Einlaß zu finden hoffen will.
OO
Aber das Dorngestrüpp dieses Vorlandes
OO
wurde immer wieder von mir gerodet, und
OO
Pfade wurden getreten, die nicht zu ver‐
OO
fehlen sind. Gehen muß man sie freilich
OO
selbst! Ich fürchte, daß noch viele weit
OO
draußen vor dem „Vorland” sind, die sich
OO
behaglich wohl in der Täuschung fühlen,
OO
mir recht nahe zu sein... Ich kann nur
OO
warnen vor solchen allzuwillfährigen Träu‐
OO
men, aber ich kann nicht ändern, was nur
OO
der Suchende selbst allein zu ändern
OO
vermag. Wie oft soll ich noch sagen, daß
OO
hier die Entscheidung nicht in meinen Hän‐
OO
den liegt, da jeder Schritt auf dem Wege
OO
zum Geiste
aus freier Entschließung er‐
OO
folgen muß! Nur Charlatane und durch sich
OO
selbst schon betrogene Betrüger suchen nach
OO
Hörigen, und halten sie unter einem er‐
OO
probten wirksamen Willenszwang!
.Ich müßte den Inhalt vieler meiner
OO
Schriften hier wiederholen, wollte ich allen
OO
Fragen nochmals Antwort bringen, die mich
OO
trotz aller Abwehr immer noch gelegentlich
OO
erreichen. Noch immer begreift man nicht,
OO
daß mir nicht das Mindeste daran gelegen
OO
ist, ob ein Mensch sich Fragen zu machen
OO
versteht. Mein ganzes Werk ist geworden,
OO
damit der Suchende
sich selbst seine Ant‐
OO
wort finden lerne! Ich will jeden, dem meine
OO
Worte gelten,
auf eigenen Füßen stehen
OO
und sich frei bewegen sehen. Nicht an
OO
Krücken humpelnd und nicht auf Stelzen
OO
stolpernd! Auch seine innere Führung findet
OO
nur, wer ihr gemessenen Schrittes auf eigenen
OO
festen Füßen zu folgen weiß! ‒
Joseph Schneiderfranken.
ENDE