DER WEG
ZU
GOTT
Kober'sche Verlagsbuchhandlung AG, Zürich
Der bürgerliche Name von Bô Yin Râ war
Joseph Anton Schneiderfranken
2. Auflage
Die erste Auflage erschien im Rhein-Verlag, Basel, 1924
©
Copyright 1958 by
Kober'sche Verlagsbuchhandlung AG, Zürich 48
Alle Rechte vorbehalten
Druck: Schellenberg-Druck, Pfäffikon ZH
 
«ICH SEHE DICH IN HAST UND EILE, 
OO
MEIN FREUND!;
WAS IST DEINES WEGES ZIEL?!»
So frug ich gar manchen, und mancherlei 
OO
Ziele wurden mir genannt.
Ach, wie so Wenige wussten, dass sie nur 
OO
nach 
irgend einem Ziele eilten, da sie den 
OO
WEG verloren hatten, der zu dem hohen Ziele 
OO
führt, das sie einst zu erreichen hofften: ‒
den WEG ZU GOTT!
*
.Ich will nicht die Frage erheben: ob es dem 
OO
Menschen dieser Erde «
nötig» sei, an «
Gott» 
OO
zu glauben?...
.Alle, die von solchem Glauben 
lebten, haben 
OO
sie in allen Zonen jederzeit 
bejaht! Das hat 
OO
denn 
Frage sowohl wie alle 
Antwort längst 
OO
in argen 
Misskredit gebracht...
.Ich will die Frage erheben: wie es 
möglich 
OO
werden könne, dass da ein Erdenmensch be‐ 
OO
haupte, 
er glaube an GOTT!?!
.Es gibt so manche «heilige» Bücher alter 
OO
Völker, in denen du lesen kannst, wie da und 
OO
dort einstmals ein «
Gott» dem Gläubigen 
OO
«
erschienen» sei.
.Wenn ein solcher Beglückter behauptet, er 
OO
glaube an diesen Gott, dann mag er vor sich 
OO
selbst ein 
Recht zu solchem Glauben haben.
.Was immer ihm auch «erschienen» sein mag: 
OO
 
‒ er 
hielt die 
Erscheinung für den «
Gott», 
OO
und wenn er nun sagt, er «
glaube», so sagt er 
OO
nicht 
mehr, als dass er an eine 
Erscheinung 
OO
glaube und nicht den 
Wahn erkenne, der ihn 
OO
wähnen lässt, er habe «
Gott» gesehen. ‒ ‒ ‒
.Wie aber willst 
du, dem 
nichts derglei‐ 
OO
chen geschah, behaupten, 
du glaubtest an 
OO
Gott?? ‒
.In deinem 
Denken nur hast du dir einen 
OO
«Gott» 
erdacht nach deinem Ebenbilde!
.Du hast 
dich selbst in einem 
Bilde zur 
OO
Vollkommenheit erhoben, und dieses so er‐ 
OO
dachte 
Bild gilt dir als «
Gott». ‒ ‒
.Ein 
Bilderanbeter bist du und deines 
OO
selbstgeschaffenen 
Götzen Diener!
.Aus deiner eigenen Enge kannst du nicht 
OO
heraus, und so verhaftest du dich deinem 
OO
engen Wähnen!
.So wie du selbst 
gestalten musst, was du 
OO
gestaltet sehen willst, so wähnst du, dass 
OO
auch einer diese weite 
Welt gestaltet haben 
OO
müsse, die durch deine Sinne dir erfahrbar 
OO
wird; und diesen, 
aus der Enge deines 
OO
Wähnens nur 
vermuteten Gestalter, nennst 
OO
du deinen «Gott»; ‒ die eigene Wahnverhaf‐ OO
tung nennst du deinen «Glauben». ‒ ‒
.Du siehst in dieser Welt, die dich von aussen‐ OO
her umgibt, gar manches also angeordnet, als OO
ob es um gewisser Zwecke willen solcherart OO
geordnet wäre, und weil du selbst in gleicher OO
Art, als ein Gebilde dieser gleichen Welt, OO
durch rechte Mittel deine Zwecke zu erreichen OO
suchst, so wähnst du hinter diesen Dingen OO
einen, der dir gleichen müsse, und seine OO
Zwecke also zu erreichen suche. ‒ ‒
.Es stört dich nicht, dass weitaus Meh‐ OO
reres in dieser Welt sehr wenig solcher OO
Zwecksetzung entspricht, und dass der zweck‐ OO
bewusste «Schöpfer» ein gar arger Stümper OO
wäre ‒ noch unvermögender als sein ver‐ OO
meintliches «Geschöpf» ‒ wenn er, so wie OO
dein Wahn es will, aus einem Werke zu er‐ OO
schliessen wäre, das manchen Zweck erreicht OO
und manchen nicht erreicht. ‒ ‒
.Es stört dich nicht, dass gar zu oft auch das OO
was dir als «Zweck» erschien, erreicht wird, OO
nur um durch ein Anderes, das dir in gleicher OO
Weise äusserst zweckbewusst gefördert schien, OO
zerstört zu werden. ‒ ‒
.Hier machst du halt; und nie verlegen, setzt OO
dein Wähnen eine «unergründliche tiefe Weis‐ OO
heit», die auch den Unsinn braucht um sinn‐ OO
gemäss zu walten. ‒ ‒
.Daraus, dass noch zu jeder Zeit und unter OO
allen Völkern dieser Erde, der Mensch sich etwas OO
schuf um sich vor dem Geschaffenen zu beugen, OO
erschliessest du, dass deines Wahnes Schöpfung OO
einer Wirklichkeit entsprechen müsse, ‒ und OO
weil dein Denken ihn erdenken konnte, OO
«glaubst» du den «Gott», den du dir selbst OO
geschaffen hast, im Sein, und weisst gar OO
vielerlei von ihm zu sagen. ‒ ‒ ‒
.Bescheiden bist du wahrlich nicht, und selbst OO
in deiner vielgerühmten «Demut vor dem OO
Herrn» wird es dir nicht bewusst, wie wunder‐ OO
lich du deines «Gottes» Dasein aus dir selbst OO
erklärst! ‒ ‒
.Du findest dich im Dasein hier, und darum OO
«muss» ‒ weil du es willst ‒ dein selbstgeschaf‐ OO
fener «Gott» auch irgendwo in einem «Him‐ OO
mel» sein!...
.Ob du nur nachzusprechen weisst, was An‐ OO
dere, vor dir, von «Gott» und «Gottes Ei‐ OO
genschaften» dir zu sagen wussten, oder ob OO
du solche alte Mär verachtest und dir selbst den 
OO
«Gott» 
erdenken magst, ‒ stets bist du in den 
OO
gleichen engen Zauberkreis gebannt, den dich 
OO
dein überheblich stolzer 
Aberglaube ziehen 
OO
hiess, selbst wenn du über allen «
Glauben» 
OO
dich «
erhaben» fühlst und dich als geistig 
OO
«
frei» empfindest! ‒ ‒ ‒
.Von solchem Wahn will ich dich 
lösen, mein 
OO
Freund, und will dir zeigen, dass es dennoch 
OO
möglich ist, «
an Gott zu glauben». ‒ ‒
.Ich will dir zeigen, dass es einen «
Gott» zu 
OO
glauben gilt, der 
nicht aus deinem oder meinem 
OO
engen Wahne erst 
erzeugt wird, und den nie‐ 
OO
mals ein «Beweis» der nur im 
Denken seine 
OO
Kraft erhält, erreichen kann! ‒ ‒ ‒
.Zuvörderst müssen wir uns einig werden, 
OO
was unter dem Worte «
Gott» hier unter uns 
OO
nun 
zu verstehen sei. ‒
.Dass ich nicht irgend eines Wähnens, dem 
OO
Wahn nur wirklich scheinendes Gespenst des 
OO
irren 
Denkens mit dem Worte «
Gott» be‐ 
OO
zeichne, zeigt dir schon meiner ersten Worte 
OO
heller Hintergrund! ‒
.Wir wollen der 
Wirklichkeit nahen, die 
OO
das 
Denken niemals 
erfassen kann! ‒ ‒
.Dem ewig 
Seienden wollen wir begegnen auf 
OO
unserem Wege! 
Nüchtern und 
klar muss 
OO
dein inneres Auge sein, wenn du ihn 
erkennen 
OO
willst! ‒ ‒
.Die 
Truggestalten deines Denkens 
OO
wirst du 
vergessen müssen! ‒
.Was dir begegnen wird, ist jenes 
Eine, das 
OO
kein Zweites neben sich kennt, ‒ das aber in 
OO
Unendlichfältigkeit sich selber offenbart, 
OO
wo immer es sich Offenbarung werden 
kann! ‒ 
OO
.Du selbst bist seine Offenbarung, obwohl 
OO
du noch nicht darum weisst, und 
in dir selber 
OO
nur kann 
das sich Offenbarende dem 
Of‐ 
OO
fenbarten fassbar werden! ‒ ‒ ‒
.Auch dem 
Truge bist du 
in dir selbst be‐ 
OO
gegnet; ‒ jetzt aber sollst du 
die Wahrheit in 
OO
dir selber finden! ‒ ‒
.Nicht allzuschwer ist es für dich, zu 
unter‐ 
OO
scheiden, was da 
Wahrheit ist, und was 
OO
Selbstbetrug! ‒
.Die sich 
betrogen hatten und dann 
erwach‐ 
OO
ten aus ihren Träumen, verloren vielfach allen 
OO
 
Mut, so dass sie also fürchten: neuem Truge OO
zu erliegen, dass auch die Wahrheit, wenn sie OO
ihnen je begegnet, gar harten Stand hat, will sie OO
ihnen nicht als Trugbild gelten...
.Du wirst nicht, ihnen gleich, dich der Ver‐ OO
bitterung ergeben dürfen, denn was dir neun‐ OO
undneunzigmale nicht gelang, kann dir beim OO
hundertstenmale gelingen! ‒ ‒
.Wer weiss, ob vordem deine Zeit schon ge‐ OO
kommen war, der Wahrheit begegnen zu kön‐ OO
nen?!
.Vielleicht hast du in deiner Ungeduld ihr nur OO
begegnen wollen, auf einem Wege, den sie OO
meiden muss?! ‒ ‒ ‒
.Bist du jedoch auf rechtem Wege, und be‐ OO
reitet, sie zu erkennen, dann wirst du wahr‐ OO
lich nicht mehr im Zweifel sein, ob es die OO
Wahrheit selber ist, oder ein selbstgeschaf‐ OO
fenes Trugbild, was dir in dir selbst sich OO
zeigt. ‒ ‒
.In dem, was in dir selber Wahrheit ist, OO
wird sich die ewige Wahrheit bezeugen!...
.Das Licht, das aus sich selber leuchtet, OO
wird dich erleuchten, und alle Lampen die du OO
dir einst selbst geschaffen hast, damit sie deinen OO
Weg umlichten sollten, werden dir 
kaum noch 
OO
sichtbar bleiben in deiner strahlenden Er‐ 
OO
hellung! ‒ ‒
.Du wirst deinem eigenen 
Leben begegnen in 
OO
seiner ewigen Fülle; ‒ 
dich selbst wirst du 
OO
aus Lichteskraft im Lichte 
auferstehen sehen 
OO
aus deiner Erdengrabesnacht!...
.Mit «Gott» ‒ 
dem Seinsgrund alles 
OO
Seins ‒ wirst du dich selbst in 
Einheit fin‐ 
OO
den! ‒ ‒
.Indem du zu dir selber «ICH» sagst, wirst du 
OO
erst verstehen lernen, dass du 
seinen «Namen» 
OO
heilig halten sollst! ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ 
OO
.Während ich so zu dir rede, 
fühlst du in dir 
OO
eine 
innere Gewalt ‒ mag sie dir 
stark 
OO
empfindbar werden, oder nur erst 
zag an deines 
OO
Herzens hart verschlossene Pforte klopfen... 
OO
.Etwas ist in dir, das meine Worte 
besser 
OO
vernimmt, als dein 
Verstand, der nur 
der 
OO
Sätze Sinn sich 
übereignen will! ‒ ‒ ‒
.Dieses «
Etwas» aber ist die Kraft des 
OO
Glaubens, die du in dir trägst und 
noch 
OO
nicht kennst! ‒
.Kaum magst du es wahrhaben, dass sie in dir 
OO
zu finden sei! ‒ ‒
.Du hast dich zu sehr von Jugend auf dem 
OO
Denken übergeben, und alle letzte 
Sicher‐ 
OO
heit, soweit sie Menschen eben noch erreichbar 
OO
sei, vermeintest du in 
ihm allein zu 
finden! ‒ ‒ 
OO
.Nun hat dich dein Denken tausendmal 
be‐ 
OO
trogen, und heute noch bist du ein 
Sklave 
OO
dessen, was du dir 
erdachtest! ‒
.Dennoch 
fürchtest du, in 
leeres Nichts 
OO
hinabzufallen, wenn du dich Anderem 
mehr als 
OO
deinem 
Denken je vertrauen würdest!...
.Es ist nichts als diese 
Furcht, die dich zu‐ 
OO
rückhalten will, der Kraft des 
Glaubens dich 
OO
zu übergeben! ‒ ‒ ‒
.Aber 
vergeblich wirst du meine Worte hö‐ 
OO
ren, solange du sie nur zu deinem 
Denken 
OO
reden läßt, und nur 
im Denken sie 
bestätigt 
OO
finden möchtest! ‒
.Glaube nicht, dass ich hier die Kraft des 
OO
Denkens 
lästere!
.Ich weiss sehr wohl, dass es 
gar vieles hier 
OO
in diesem Erdendasein gibt, das nur dem reifen 
OO
Denken sich erschliesst; und sehr weiss ich zu 
OO
 
ehren, was die Menschheit denen dankt, die OO
sie ihre Denker nennt! ‒ ‒
.Aber ein Anderes ist, was sich erdenken OO
lässt, und ein wieder Anderes, was dir allein OO
die hohe Kraft des Glaubens fassbar machen OO
kann! ‒ ‒ ‒
.Du wirst verstehen, dass ich hier beileibe OO
nicht von einem «Glauben» rede, der nur «für OO
wahr hält», was er «glaubt»! ‒
.Nicht wert des Wortes «Glaube» dünkt OO
mich solches Vermuten! ‒
.Die Kraft des Glaubens von der ich rede, OO
ist wahrlich anderer Art!...
.Hier ist kein Wähnen und kein Meinen, OO
kein Vermuten und kein Erschliessen! OO
Wer sich der Kraft des Glaubens überlässt, OO
auch wenn er sie nur in der leisesten Be‐ OO
kundung erst in sich erfühlt, der wird gewiss OO
nicht einer Meinung sich zu eigen geben OO
müssen! ‒
.Alsbald aber wird er fühlen, dass eine Kraft OO
in ihm waltet, die ihn zu mancher neuen Er‐ OO
kenntnis führen kann, die «Fleisch und Blut» OO
ihm niemals offenbaren würde! ‒ ‒
.Was du nun in dir 
fühlst, obwohl du es 
OO
nicht 
deuten kannst, ist diese 
Kraft des 
OO
Glaubens ‒ vielleicht nur erst in ihrer 
aller‐ 
OO
schwächsten Form...
.Es ist etwas in dir, das da 
zustimmen 
OO
möchte meinen vorigen Worten, wenn es dein 
OO
Denken nicht zu 
hindern suchen würde durch 
OO
Einwürfe aller Art. ‒ ‒
.Willst du deines 
Denkens stets gehorsamer 
OO
Sklave bleiben, so wirst du freilich von der 
OO
Kraft des Glaubens, die dich 
frei und 
OO
ohne Fesseln sehen will, recht wenig zu er‐ 
OO
warten haben! ‒
.Nur wenn du dich 
loslösen kannst von dei‐ 
OO
nem 
Denken, wirst du die 
Kraft des Glau‐ 
OO
bens in dir am Werke finden!
.Du würdest jeden Handwerker verlachen, der 
OO
mit der 
Axt das 
Eisen spalten wollte, und 
OO
Wahnwitz würdest du bekundet sehen, wollte 
OO
einer mit der 
Säge Fensterglas zerschneiden! ‒ 
OO
.Du aber versuchst bis jetzt noch ein Gleiches 
OO
zu tun, ‒ und noch bemerkst du nicht, dass du 
OO
dich selbst betörst! ‒
.Mit 
allzu untauglichem Mittel suchst 
OO
 
du zu erreichen, was 
niemals sich so erreichen 
OO
lässt!...
.Du willst gleichsam Bäume fällen mit dem 
OO
Federmesser und nach Erzen graben mit den 
OO
blossen Händen!
.Ich aber habe dir zu sagen, dass 
Denkkraft 
OO
zwar ein 
sehr erprobtes Werkzeug ist, so‐ 
OO
fern es sich um die Durchdringung dieser 
Er‐ 
OO
dendinge handelt, ‒ dass sie jedoch sofort 
OO
versagen muss, sobald du strebst, zu der Er‐ 
OO
kenntnis 
dessen zu gelangen, was im 
Geiste 
OO
wurzelt! ‒
.Hier kann dir 
nur die Kraft des Glau‐ 
OO
bens helfen!
.Glaube nicht, dass sie etwa 
weniger geeignet 
OO
wäre, dir 
Sicheres zu geben, als die Kraft des 
OO
Denkens 
dort dir gibt, wo 
sie allein das 
taug‐ 
OO
liche Werkzeug ist! ‒ ‒
.Noch immer verbindest du mit dem Worte 
OO
«
Glaube» nur den einen Begriff des «
Für‐ 
OO
wahrhaltens» dessen, was man «glaubt», oder 
OO
zu «glauben» 
vermeint! 
Die Kraft des 
OO
Glaubens aber ist eine innere Sicher‐ 
OO
heit, 
dass man das erreiche, 
was sie 
OO
verheisst! ‒
.Sobald du in solcher Weise Gott zu «glau‐ OO
ben» suchst, wirst du gewiss nicht denen glau‐ OO
ben, die dir alten, in der Enge eigenen Erfassens OO
ausgebrüteten Wahn als Wahrheit darzu‐ OO
stellen suchen! ‒ ‒
.Du wirst nur dir selber glauben, wenn du OO
der Kraft des Glaubens vertraust! ‒ ‒ ‒
.In dir selber wirst du sie am Werke finden, OO
und was sie dir zu offenbaren hat, wird in dir OO
selber begründet sein! ‒
.In dir wirst du erleben, was sie dich lehren OO
kann! ‒ ‒ ‒
.Nur was du in dir erlebst, mein OO
Freund, wird dir zu eigen sein! ‒
.Was dir nicht gewiss wird wie dein eigener OO
Erdenleib, wird dir niemals «Gewissheit» OO
heissen dürfen! ‒ ‒
.Was du nicht erfassen kannst, so wie du OO
dich selbst erfassest, hast du gewiss nicht OO
erfasst! ‒ ‒
.Was du nicht «glauben» kannst, so wie du OO
an dein eigenes Dasein glaubst, soll dir OO
nicht «Glaube» heissen! ‒ ‒
.Ich will dich zum «Glauben» führen, ‒ zu OO
einem Glauben, den du vor dir selbst verant‐ OO
worten kannst!
.Ich will dich zu einem «Glauben» führen, OO
den du niemals verleugnen wirst!
.Zu einem «Glauben» will ich dich leiten, der OO
deine Tage auf der Erde überdauern wird!
.Dann erst wirst du auch bezeugen können, OO
dass du in Wahrheit glauben musst an OO
«Gott»! ‒ ‒
.Dann erst wird auch der, an den du OO
«glaubst», dich als einen «Gläubigen» er‐ OO
achten! ‒ ‒
.Vorher ist jedes «Bekenntnis» Lüge! Vor‐ OO
her ist jedes «Bekenntnis» nur ein Bekennen OO
zu deinem oder irgend eines Anderen heilig OO
gehaltenen Wahn! ‒
.Hast du jedoch einmal erfahren, was sich OO
erfahren lässt, dann wirst du fürder allem OO
Wahn enthoben sein! ‒ ‒
.Hast du erfahren, was nur die Kraft des OO
Glaubens dir erfahrungsnahe bringen kann, OO
dann wirst du eine Sicherheit errungen haben, OO
die man dir in Ewigkeit nicht wieder nehmen OO
kann! ‒ ‒
.Hast du der 
Kraft des Glaubens dich 
OO
vertraut, dann wirst du wahrlich einst dahin 
OO
gelangen, allwo du dann mit allem 
Recht be‐ 
OO
kennen darfst:
«Ich glaube an GOTT!»
*
 
.Du wirst gewisslich niemals zu gewissem OO
«Wissen» kommen, wenn vordem dir die OO
Kraft des Glaubens nicht den Weg er‐ OO
leuchtet hat! ‒ ‒ ‒
.Siehe, auch ich war einst auf Irrtumswegen, OO
als ich mich selbst noch nicht kannte! ‒
.Auch ich war meines Wähnens Sklave, bevor OO
mich jene fanden, zu denen ich gehörte, lange OO
vor der Zeit, da ich in einem Körper dieser OO
Erde erstmals mich als dieser Erde Sohn er‐ OO
lebte! ‒ ‒ ‒
.Wohl darf ich davon Kunde bringen, was OO
Gewissheit schafft, da ich in mir selbst vor‐ OO
dem erleben musste, was der Wahn vermag! ‒ ‒ OO
.Die meinen Worten folgen, werden sichere OO
Führung finden!
.Des Weges ward ich wahrlich kundig, der OO
zum Ziele führt, und selbst ward ich zum OO
«Wege» ehedem, bevor man mir den Auftrag OO
gab, auch Anderen den Weg zu zeigen! ‒ ‒ ‒ OO
.Im ewig leuchtenden 
Lichte ward ich 
mei‐ 
OO
ner selbst bewusst, und dann erst ward mir 
OO
die 
Pflicht, auch allen die im Dunkel sitzen, 
OO
Licht zu bringen! ‒ ‒ ‒
.Dann erst wurde mir geboten, alle, die 
OO
mein Wort erreichen könne, zu 
erwecken aus 
OO
dem 
Traum der Finsternis! ‒ ‒ ‒ ‒ ‒
.Auch ich musste einst der 
Kraft des Glau‐ 
OO
bens vertrauen, bevor ich zu gewissem 
Wissen 
OO
kam! ‒
.Und 
grösseres Vertrauen wurde von mir 
OO
verlangt, als jemals du bekunden sollst! ‒
.Es gab einen Tag, an dem ich mich bereiten 
OO
musste, dieses Erdenleben dauernd zu 
verlas‐ 
OO
sen, und nur die 
Kraft des Glaubens 
OO
konnte mich bewegen, einer 
Prüfung zu ent‐ 
OO
sprechen, deren Ausgang mir sowohl das 
Ende 
OO
meines Erdenlebens hätte bringen können, wie 
OO
er mir, ‒ nicht 
vorgeahnt, und noch viel we‐ 
OO
niger 
gewusst, ‒ in Wahrheit erst das 
wache 
OO
Leben brachte...
.Ich darf dir also wohl bezeugen, dass man der 
OO
Kraft des Glaubens vertrauen 
kann!
.Und weiter darf ich dir sagen, dass du zu ge‐ 
OO
 
wissem 
Wissen finden wirst, je nach dem Masse 
OO
deines 
Vertrauens in die hohe 
Kraft des 
OO
Glaubens! ‒ ‒ ‒
.Hier steht «
Glauben» und «
Wissen» 
kei‐ 
OO
neswegs im 
Gegensatz, denn das, was ich 
OO
hier «
Glaube» nenne, ist 
Voraussetzung, 
OO
willst du zum «
Wissen» gelangen! ‒ ‒ ‒
.Die 
Kraft des Glaubens schafft in dir erst 
OO
die 
Möglichkeit des gewissen 
Wissens! ‒ ‒ 
OO
.Solange du noch 
Zweifel hegst und dich der 
OO
Kraft des Glaubens nicht 
vertrauen 
OO
magst, hast du keinen Anspruch, jemals ein 
OO
«
Wissender» zu werden! ‒
.Es besteht hier eine Kette, deren Glieder in‐ 
OO
einander greifen.
.Vertrauen ist vonnöten in die 
Kraft des 
OO
Glaubens, und diese selbe 
Kraft des Glau‐ 
OO
bens schafft dir das 
Vertrauen, das du 
OO
brauchst, willst du zum 
Wissen gelangen! ‒ ‒ ‒ 
OO
.«
Wissen» ist hier 
nicht die Erkenntnis ir‐ 
OO
gend eines 
kausalen Zusammenhangs!
.«
Wissen» ist hier ein gewisses 
Innewerden, 
OO
das keinen 
Zweifel mehr kennt und 
in sich 
OO
selbst gefestigt steht! ‒ ‒
.Wer 
solches Wissen erreichte, dem ist der 
OO
«Beweis», den 
gedankliches, irdisches Wis‐ 
OO
sen fordert, nur ein 
Notbehelf, dessen er 
ent‐ 
OO
raten kann, da ihm 
sein Wissen selbst zu‐ 
OO
gleich 
Beweis des Gewussten ist! ‒ ‒ ‒
.So wie ein Mensch, der auf den Taster einer 
OO
elektrischen Klingel drückt, nicht erst des 
OO
«
Beweises» bedarf, dass nun auch ein Glok‐ 
OO
kensignal ertönen 
könne, ‒ so wie er auch 
OO
keineswegs 
Erkenntnis des kausalen Zu‐ 
OO
sammenhangs benötigt, um die Glocke 
OO
zum Tönen zu bringen, so wird der geistig 
OO
Wissende seines Wissens 
inne, ohne «Be‐ 
OO
weis», und ohne sich um die kausalen Binde‐ 
OO
glieder zu bekümmern, die da vonnöten sind, 
OO
damit sein 
Wissen ihm zu 
Bewusstsein 
OO
komme...
.Wer so zu gewissem 
Wissen gelangen will, 
OO
wie der Sehende 
sieht, auch 
wenn er den Vor‐ 
OO
gang des Sehens sich keineswegs 
erklären 
OO
kann, der wird es dahinnehmen müssen, dass 
OO
ihm sein 
Wissen nicht 
ohne hohe Hilfe 
OO
werden wird, so wie es der 
Sehende wohl da‐ 
OO
hinnehmen muss, dass er nur 
sehen kann, 
OO
 
wenn ein gar sehr verletzliches Organ seines OO
Körpers ihm dazu behilflich ist...
.Sowohl hier wie dort muss eine Vorbedin‐ OO
gung erfüllt sein, soll das Erstrebte erreich‐ OO
bar werden. ‒
.Die kleinste Trübung in der «Linse» deines OO
Auges wird dir deine Fähigkeit zu sehen OO
rauben, oder doch behindern. Nur durch OO
die Mithilfe eines kleinen Organs deines Kör‐ OO
pers vermagst du zu sehen. ‒
.Willst du jedoch in Sternenweite sehen OO
können oder Allerkleinstes noch erkennen, OO
so wirst du gar die Hilfe optischer Instru‐ OO
mente brauchen, die der Mensch sich selbst OO
ersonnen hat und herzustellen lernte. ‒
.Dies alles erscheint dir sehr in der Ordnung, OO
und gewiss wirst du nicht von dir verlangen, OO
dass du auch ohne Auge sehen können müss‐ OO
test, oder dass dir die Ringe des Saturn auch OO
ohne Fernrohr erkennbar sich zeigten. ‒ ‒
.Ja, längst hast du erkannt, dass auch das OO
schärfste Fernrohr dir noch lange nicht die OO
fernsten Sterne zeigt, und dass das beste OO
Mikroskop noch nicht genügt, um auch das OO
letzte Allerkleinste noch zu sehen, das du OO
erschliessen kannst, obwohl es niemals sich 
OO
dem Menschenauge zeigte. ‒
.Im 
Geistigen aber glaubst du aller Hilfe 
OO
entbehren zu können! ‒
.Dein «
Gott» ist dir gerade gut genug, um 
OO
mit ihm «
Du auf Du» zu stehen, und du ver‐ 
OO
langst in törichter «Vermessenheit», ‒ da du 
OO
hier jedes «Mass» verloren hast, ‒ dass zwischen 
OO
dich und deinen «
Gott» nichts Anderes sich 
OO
stellen 
dürfe...
.Du bist dem 
Kinde gleich, das den 
Mond 
OO
erhaschen will, weil er ihm nicht weiter ent‐ 
OO
fernt erscheint, als das Spielzeug, das du ihm 
OO
ans Fenster hängtest! ‒ ‒
.Du machst 
unter Deinesgleichen hier auf 
OO
Erden schon gewaltige 
Rangunterschiede. ‒ 
OO
.Wie immer du die «Grossen» 
nennen magst 
OO
vor denen du dich beugst: ‒ stets sind es doch 
OO
Menschen gleich 
dir, auch wenn du sie dir in 
OO
Wissen und 
Können, an 
Weisheit und 
OO
Kraft, oder gar nur durch 
altvererbte Herr‐ 
OO
schaft überlegen fühlst. ‒ ‒
.Wie gar 
gering musst du vom 
Reiche des 
OO
Geistes denken, wenn du nicht ahnend 
fühlst, 
OO
 
dass auch in diesem Reiche Stufe auf Stufe OO
folgt, und dass fast unendliche Hierarchien‐ OO
folge sich erhebt, bevor die höchsten Geistes‐ OO
fürsten erst erreichbar sind, die wirklich, als im OO
innersten Lichte der Gottheit lebend, sich OO
dem Bilde einen, das menschliche Phantasie OO
sich von den höchsten «Engeln», vom «Se‐ OO
raph» und «Cherub» schuf! ‒ ‒ ‒ ‒ ‒
.Aus Deinesgleichen sind dir «Fürsten» er‐ OO
standen auf dieser Erde, und wenn du das OO
Schöpfertum des Menschengeistes höher OO
stellst als alle Fürstenwürde, so weisst du um OO
Menschen, die fast Übermenschliches voll‐ OO
bringen konnten, in dem, was du auf Erden OO
«geistig» nennst; ‒ aber auch der Höchste, OO
den du so verehren magst, ist, als er noch im OO
Erdenkleide lebte, kaum auf der untersten OO
Stufe derer angetroffen worden, die da bereits OO
im wesenhaften Geiste leben. ‒ ‒ ‒
.Wie willst du also wähnen, du, der selbst auf OO
Erden schon sich «Höheren» beugt, seiest OO
deinem «Gott» so nahe, dass zwischen dir OO
und ihm nichts Anderes sich finden könne?!? ‒ OO
.Ja, ‒ wenn es sich um jenen Götzen handelt, OO
den du nach deinem Ebenbilde dir selbst ge‐ OO
schaffen hast, ‒ dann bist du wahrlich im 
OO
Rechte! ‒
.Willst du jedoch dich deinem GOTTE einen, 
OO
der immerdar von Ewigkeit zu Ewigkeit im 
OO
Sein verharrt, und der in dir sich 
offenbart, 
OO
dann wirst du solcher Torheit 
entsagen müs‐ 
OO
sen! ‒ ‒
.Du wirst dann 
aus dir selbst erkennen 
OO
lernen, dass du hier der 
Hilfe benötigst, und 
OO
sobald du solches 
erkanntest, wird dir auch 
OO
die Hilfe 
werden. ‒ ‒ ‒
.Für einen 
Jeden ist 
Hilfe da, sobald er 
OO
nach ihr 
verlangt! ‒ ‒ ‒
.Das ewige 
Urlicht selbst, das du dir, ohne 
OO
Zwischenstufe, gar so leicht 
erkennbar wähnst, 
OO
hat sich auf diesem Planeten die 
Helfer ge‐ 
OO
schaffen, und sie wissen dich zu 
erreichen, 
OO
sobald du dich selbst erreichen lassen 
willst! ‒ ‒ 
OO
.In 
anderer Rede und oft auch in 
anderem 
OO
Gleichnis habe ich dir in 
andern Büchern 
OO
vielfach von dieser Hilfe gesprochen, doch 
hier 
OO
will ich mehr von dem Zustande reden, in dem 
OO
du dich 
selber finden musst, wenn du den 
OO
Weg zu Gott beschreiten willst....
.Sobald du den Weg 
betreten hast, wirst du 
OO
gar bald entdecken, dass du ihn 
nicht weiter 
OO
schreiten kannst, es sei denn, dass dir 
OO
hohe Hilfe werde. ‒ ‒
.Wenn du solches 
entdeckst, dann bist du 
OO
bereit, Hilfe zu 
empfangen! ‒ ‒ ‒
.Bekümmere dich 
nicht darum, 
woher dir 
OO
solche hohe Hilfe 
komme!
.Sei aber, durch die 
Kraft des Glaubens, 
OO
in dir selbst 
gewiss, dass dir die Hilfe werden 
OO
müsse!
.Du wirst sie dann mit aller Sicherheit 
er‐ 
OO
halten, auch wenn du nicht 
ahnen könntest, 
OO
woher sie dich erreicht!
.Mit 
dieser Hilfe allein wirst du zu 
gewissem 
OO
Wissen kommen! ‒ ‒ ‒
.Du wirst vielleicht, wenn du dem ersten 
OO
Schein vertraust, nur 
eigenem Erkennen 
OO
zu begegnen wähnen, und wirst kaum ahnen, 
OO
dass ein 
Anderer zu dir in deiner Seele spricht: 
OO
‒ einer derer, die auf dieser Erde leben und 
zu‐ 
OO
gleich bewusst sind in der 
Geisteswelt, wenn 
OO
auch auf der 
untersten Stufe jener Hier‐ 
OO
archie, die in ihren höheren Stufen dir als 
OO
 
Erdenmensch 
unerreichbar bleiben müsste. 
OO
.Nur in deinen 
höchsten Augenblicken wirst 
OO
du solche Hilfe in dir erfahren, ob du sie 
erken‐ 
OO
nen magst, oder 
nicht! ‒ ‒ ‒
.Dann aber werden wieder die 
dunklen Stun‐ 
OO
den kommen, und du wirst stöhnen in deiner 
OO
Not!...
.«
Von Gott verlassen» wirst du dir er‐ 
OO
scheinen, und wirst nicht wissen, wohin du 
OO
dich bergen sollst!...
.Du darfst nur 
den Mut nicht sinken 
OO
lassen zu solcher Zeit!
.Dann wird dir 
plötzlich wieder neue «
Ein‐ 
OO
sprache» werden, und alles was dich 
be‐ 
OO
drängte, wird mählig 
von dir weichen! ‒ ‒ 
OO
.Beharrlichkeit wird dich zum Ziele brin‐ 
OO
gen, und du wirst erkennen, dass dich 
hohe 
OO
Mächte führen! ‒ ‒ ‒
.Du bist durch die 
Kraft des Glaubens 
OO
vorbereitet!
.Gewisses Wissen willst du nun erlangen!
.Es wird dir wahrlich 
werden, so du in 
dir 
OO
selber suchst! ‒ ‒
.Solange du noch 
strauchelst und nicht 
OO
weisst was du 
willst, 
wirst du jedoch 
ver‐ 
OO
geblich nach 
gewissem Wissen Ausschau 
OO
halten! ‒ ‒
.Du wirst erst 
selbst dir gewiss werden müs‐ 
OO
sen, willst du zur 
Gewissheit geistigen «Wis‐ 
OO
sens» in den 
Geist erhoben werden! ‒ ‒ ‒
.Hast du jedoch vertraut der 
Kraft des 
OO
Glaubens, dann wirst du dir wahrhaftig auch 
OO
gewiss geworden sein! ‒ ‒
.In deinem 
Allerinnersten wirst du 
die 
OO
Quelle aller Weisheit entdecken! Ein «
Wis‐ 
OO
sen» wirst du 
in dir selbst erlangen, das dir 
OO
die Aussenwelt 
nicht geben kann! ‒ ‒
.Nur 
in dir selbst, mein Freund, kann dir 
OO
Gewissheit werden! ‒ ‒ ‒
*
 
.Umfangen vom Dunkel erdentierischen Er‐ 
OO
kennens werden die Seelen auf dieser Erde 
OO
in tiefem 
Schlafe erhalten aus 
eigenem Wil‐ 
OO
len....
.Traum nur ist all ihr «Erleben» bevor sie 
OO
erwachen!
.Noch können sie nicht fassen, was waches, 
OO
wirkliches Erleben ist. ‒ ‒
.Erst der 
Erwachte weiss zu 
sondern 
OO
zwischen 
wirklichem Erleben und der selbst‐ 
OO
geschaffenen 
Trugwelt, die sein 
Traum ihm 
OO
bot. ‒
.Nur selten dringt auch in den 
Traum schon 
OO
das Bewusstsein: 
zu träumen, ein...
.Verhaftet an die Welt des Traumes aber 
OO
fehlt die Kraft, sich dem Traume zu 
ent‐ 
OO
winden. ‒
.Zu tief ist zumeist der Schlaf, ‒ zu sicher 
OO
durch ihn der Traum auch dann noch behütet, 
OO
 
wenn schon der Ruf der wachen Wirklichkeit 
OO
in ihm vernommen werden mag. ‒ ‒
.Fast scheint es unmöglich zu sein, die Seelen 
OO
jemals zum Erwachen zu bringen! Jede «Er‐ 
OO
weckung» ist fast einem «Wunder» gleich!
.Die Seelen 
wollen ja den Traum! ‒
.Es fehlt der 
Wille zum 
Erwachen! ‒
.Versunken in das Reich des Traumes, 
fürch‐ 
OO
ten die Seelen ihres Träumens Ende!
.Nur was im Traume ihnen 
erträumtes «Er‐ 
OO
leben» ward, dünkt ihnen des Erlebens wert 
OO
zu sein...
.Sie 
schaudern davor, den Traum 
verlassen 
OO
zu müssen. ‒
.Im Traume erträumt sich jede Seele ihre 
OO
eigne Welt, auch wenn gar viele sich die 
OO
gleiche Welt erträumen. ‒
.Nicht anders erträumt sie sich ihren fernen, 
OO
fremden «
Gott» in einer unerreichbar hohen 
OO
Überwelt, und weiss nicht, dass sie nur ein 
OO
lichtes Abbild 
ihrer selber schuf um sich in 
OO
solchem Bildnis 
selber anzubeten. ‒
.Wie sollte sie erkennen, dass sie erst 
er‐ 
OO
wachen müsste, um ihren 
Lebendigen Gott, 
OO
«im Geiste und in der Wahrheit», 
in sich 
OO
selbst zu finden! ‒ ‒ ‒
.Der 
Aussenwelt des Traumes hörig, 
OO
sucht sie «
ausser» sich, was sich für sie nur 
OO
im 
Innern ‒ ja nur im 
Innersten des Innern 
OO
‒ finden lässt!
.Ihr eigenes Inneres stellt sie in der «Vor‐ 
OO
stellung» aus sich hinaus, und noch um Sternen‐ 
OO
weite ferner schafft sie sich des «
Gottes» 
OO
Bild nach ihrem Ebenbilde, ‒ eines «Gottes», 
OO
der nur irrem Menschenwahn sein Dasein 
OO
dankt...
.Verführerisch ist solcher 
Traum der Seelen, 
OO
und 
länger hält er sie im Schlafe, als sie schla‐ 
OO
fen 
müssten! ‒
.Allzuverlockend sind des Traumes bunte 
OO
Bilder, so dass sie auch 
jene Seelen noch im 
OO
Schlafe erhalten, die bereits 
erwachen könn‐ 
OO
ten, da schon der 
Wille zum Erwachen aus 
OO
dem Schlafe sich in ihnen regt...
.Nicht eher, als bis der 
Wille zum Erwachen 
OO
den Schläfer 
weckt, kann er sich aus dem 
OO
selbsterzeugten Traume erheben! ‒
.Würde er, dem Schlafenden gleich, den ein 
OO
lauter Weckruf schreckt, sich taumelnd 
vor 
OO
seiner Zeit dem Schlafe entwinden, so müsste 
OO
er nur alsbald 
erneut in Schlaf und Traum 
OO
verfallen.
.Auch in ihrem Traume strebt der Seele Seh‐ 
OO
nen wahrlich nach der 
Welt der Wirklich‐ 
OO
keit.
.Leicht aber wird ihr der Wahn, 
sie selbst 
OO
sei 
wach und alle 
Wirklichkeit sei ein 
OO
Traum...
.Und sicherlich ist es leichter, sich im Traume 
OO
einem selbstgeschaffenen «Gotte» nahe, ja «ver‐ 
OO
eint», zu fühlen, als in wacher Nüchternheit den 
OO
Weg zu wandeln, der nur im 
Inneren durch‐ 
OO
wandelt werden kann und einst im 
Innersten 
OO
des Inneren zum 
Ziele führt: ‒ zur Einigung 
OO
im 
lebendigen Gott! ‒ ‒ ‒
.Auch jene sind gar sehr im Rausche des 
OO
Traumes befangen, die da zu erzählen wissen, 
OO
sie seien Gott in sich begegnet und nun ganz 
OO
«
zu Gotte geworden»...
.Sie träumen 
erregte Träume und glauben 
OO
im Traume sich 
erwacht, nicht ahnend, dass 
OO
ihre «Vergottung» nur ein Werk des Trau‐ OO
mes ist...
.Ach nein, mein Freund, ‒ wenn du dem OO
leibhaftigen Gotte in dir selbst begegnen OO
wirst als deinem lebendigen Gott, dann OO
wirst du gewiss ihn nur in dir selbst erleben OO
und dich selbst ihm geeint, allein mit nichten OO
wirst du «zu Gott geworden» und selbst OO
«vergottet» sein! ‒ ‒ ‒
.Du bist alsdann zu jeder Zeit fürwahr «in OO
Gott» und lebst in Gottes ewigem Leben, OO
jedoch: ‒ du bist nicht Gott, und auch in allen OO
Ewigkeiten kannst du nicht «zu Gotte» wer‐ OO
den!
.Du kannst nur dich selbst in Gott und OO
deinen lebendigen Gott in dir erleben, ‒ OO
geeint im Bewusstsein des Erlebens, OO
und dennoch stets der verbleibend, der OO
du bist! ‒
.Gott aber «erlebt» sich in dir «im Bilde», so OO
wie sich Gottheit niemals in sich selbst OO
erleben könnte: ‒ der Sonne gleich, die OO
ihres Lichtes Strahlen durch ein Brennglas OO
sammelt und im Brennpunkt Licht und OO
Feuer zeugt....
.Es ist dein Denken, mein Freund, das dich OO
erschliessen lässt: ‒ wenn Gott sei, müsstest OO
auch du selbst, ‒ zur Einigung mit Gott ge‐ OO
kommen, ‒ einst «zu Gotte» werden können! OO
.Dein Denken aber ist traumbefangen, ist OO
selbst ein Teil deines Traumes!
.O, wähne dich nicht etwa dem Erwachen OO
nahe, solange dein Denken dir noch als dein OO
hellstes Licht erscheint! Dort, wo dein Denken OO
heimisch ist, mag es dir gute Dienste leisten, OO
und ferne sei es mir, dein Denken gering zu OO
achten. Tief unter der Erde, in eines Bergwerks OO
dunklen Gängen, werde ich ein Grubenlicht OO
gewiss zu schätzen wissen, ‒ so, wie jedoch OO
des Bergmanns Leuchte allsobald zur trüben OO
Flamme wird, wenn er aus seinem Schacht mit OO
ihr heraufsteigt in das Licht des Tages und der OO
Sommersonne blendend weisse Helle, so ist auch OO
alles Denken machtlos, wenn es sich vermisst, OO
in die Erlebnishelle geisteswacher Wirklich‐ OO
keit hineinzuleuchten...
.Du sollst dein Denken nützen, wo immer es OO
dir nützen kann, allein: ‒ du sollst nicht deines OO
Denkens traumbetörter Sklave bleiben! ‒ OO
.Tief in den labyrinthisch dunklen Gängen ir‐ OO
dischen Erlebens wirst du wahrlich immer 
OO
deines Denkens Leuchte 
brauchen, ‒ bist du 
OO
jedoch emporgestiegen an das Licht der 
Gei‐ 
OO
stessonne, dann lösche gelassen die schwä‐ 
OO
lende Flamme aus, die nur im Düstern leuchten 
OO
kann. Hier umstrahlt dich 
anderes Licht, das 
OO
nicht von 
dir entzündet und gehütet werden 
OO
muss...
.Erwachend wirst du dann in diesem Lichte 
OO
deiner Torheit innewerden, die dich verleiten 
OO
wollte: ‒ Sonnenstrahlen mit dem Licht der öl‐ 
OO
gespeisten Lampe abzuleuchten! ‒ ‒ ‒
.Gar 
mannigfaltig sind die Träume der 
OO
Seelen, und nicht alle sind in 
gleicher Weise 
OO
dem wachen Erleben fern. ‒
.So wie in deinem körperlichen, allnächtlichen 
OO
Schlafe Klänge der Aussenwelt in deine Träume 
OO
dringen und dir, traumhaft verwandelt, bewußt 
OO
werden können, so klingt auch gar mancher 
OO
Klang aus Reichen wachen Geist-Erlebens in 
OO
manchen Träumen der Seelen auf...
.Der Traum wird dann zu einem 
fernen 
OO
Ahnen des Erwachens, aber dennoch bleibt 
OO
er 
Traum.
 
.Vielleicht hast du selbst schon in deiner OO
Seele Traumschlaf solche Klänge vernom‐ OO
men?! ‒
.Vielleicht hast du selbst schon gefühlt: ‒ du OO
könntest nun bald erwachen, und bist dann OO
doch erneut dem Schlafe und seinem Traum OO
verfallen?! ‒
.Es mag dir dies immerhin ein Zeichen sein, OO
dass du dem Erwachen nahe bist, wenn auch OO
kaum so nahe wie du glauben möchtest!
.Verhalte dich mehr und mehr dazu, auch in OO
deinem Traume und in deines Traumes Selbst‐ OO
genügsamkeit, auf Klänge aus des Geistes wa‐ OO
cher Welt zu hören!
.Auch wenn sie vorerst noch für dich nicht an‐ OO
ders fassbar werden, als nach der Tonart deines OO
Traumes abgewandelt, so werden sie doch nach OO
und nach dich immer wacher werden lassen, bis OO
sie dich endlich zu beseligtem Erwachen OO
bringen.
.Allmählig sollst du dem Schlafe und seinem OO
Traum entzogen werden! ‒
.Du sollst nicht im Erschrecken zum Er‐ OO
wachen kommen! ‒ ‒
.Nicht in Verwirrung will man dich finden, OO
wenn du aus deinem lebenslangen bunten 
OO
Traume erwachst! ‒
.Auch dein 
Erwachen könnte sonst deiner 
OO
Seele zum 
Schaden gereichen! ‒
.Des Geistes überhelles Licht will zuerst 
er‐ 
OO
tragen werden, bevor man es 
lieben lernt! ‒ 
OO
.Du wirst es nur dann ertragen können, wenn 
OO
du 
mählig wacher werdend, dich dem Schlafe 
OO
entwunden hast.
.Bist du aber heute noch in Tiefschlaf ver‐ 
OO
sunken und träumst einen Traum, den kein 
OO
Klang aus des Geistes wacher Welt erreicht, es 
OO
sei denn, dass solcher Klang dir zwar 
vernehm‐ 
OO
bar, aber als 
Störung deines Traumes empfun‐ 
OO
den werde, dann wisse, dass «
deine Zeit» noch 
OO
ferne ist, denn noch könntest du nicht ohne 
OO
Schreck aus deinem Schlafe gerissen werden.
.Auch wenn man dich erwecken 
könnte, 
OO
würdest du kaum für 
Augenblicke im Wachen 
OO
sein, um alsbald dich erneutem Schlafe hinzu‐ 
OO
geben...
.Ich kann dir nur raten, dich 
langsam an jene 
OO
Klänge zu 
gewöhnen, die dir jetzt noch «Stö‐ 
OO
rung» heissen. ‒ ‒
.Liebe nicht allzusehr deinen Traum, und 
OO
siehe zu, ob es dir nicht möglich wird, dir selbst 
OO
zu sagen, dass auch 
deine Zeit einst kommen 
OO
muss und dass auch 
du einst 
erwachen sollst. ‒ 
OO
.So wirst du alsdann die Klänge aus der wa‐ 
OO
chen Welt des Geistes bald weniger störend 
OO
empfinden, ‒ dein Traum wird nach und nach 
OO
lichter und 
lichter werden, und schliesslich 
OO
wirst du dem 
Erwachen immer 
näher kom‐ 
OO
men. ‒ ‒ ‒
.Es ist kein leeres Spiel mit Worten, wenn ich 
OO
den 
Zustand des Menschen, der noch nicht 
OO
vollbewusst im 
Geiste lebt, dem 
Schlafe ver‐ 
OO
gleiche, und seine 
Vorstellungswelt dem 
OO
Traum! ‒
.Ich rede zu Erdenmenschen und muss mich 
OO
an erdenmenschliche Gleichnisse halten.
.Wer immer aber diese Worte lesen wird, der 
OO
kennt auch Schlaf und Traum.
.So wie dir nun jeder als gar töricht erscheinen 
OO
würde, der dir zu sagen wüsste: ‒ nur im 
OO
Schlafe sei er im wahren 
Leben, und nur der 
OO
Traum sei ihm die 
erdenhafte Wirklichkeit, 
OO
so sollst du auch erkennen lernen, dass dieses 
OO
 
Erdenleben keineswegs die 
höchste Wirk‐ 
OO
lichkeit umschliesst: ‒ dass alles, was du hier 
OO
«Erlebnis» und «Erkennen» nennst, gar weit 
OO
zurückbleibt hinter dem 
Erleben und 
Erken‐ 
OO
nen, das dir in der Welt des 
wesenhaften 
OO
Geistes werden wird, bist du erst selbst ‒ 
auch 
OO
wenn du noch als Mensch der Erde in 
OO
der sinnenfälligen Erscheinung lebst ‒ 
OO
in diese Welt des Geistes 
eingegangen. ‒ ‒ ‒ 
OO
.Wohl dir, wenn du dich 
auf dem Wege 
OO
weisst, der dich 
in dir selber zum 
wachen 
OO
Erleben des 
Geistes führt! ‒ ‒
.Wohl dir, wenn du zum mindesten erkennst, 
OO
dass auch 
für dich dieser Weg bereitet ist! ‒ ‒ ‒ 
OO
.Auch wenn du dich gar ferne noch von dieses 
OO
Weges Anfang fühlen solltest, so wird dir doch 
OO
das 
Wissen um den Weg schon 
Kraft verleihen, 
OO
ihn, aller Hindernisse spottend, 
aufzusuchen, 
OO
‒ und weisst du, dass du ihn bereits 
betreten 
OO
hast, so weisst du auch, dass du nur festen 
OO
Schrittes weiterschreiten musst, um in 
dir 
OO
selbst zu 
Gott zu finden. ‒
*
 
.Was in den Reichen deiner Vorstellung du OO
so gegründet findest, dass kein Anlauf deines OO
Denkens dieses Tiefgegründete je stürzen OO
könnte, das nennst du «wahr». Als «Wahr‐ OO
heit» aber gilt dir auch gar manches Vorstel‐ OO
lungsgebilde, das du nur heute und mit deinen OO
Kräften nicht zu Falle bringen kannst, so dass OO
es später, wenn es Andere zu Falle brachten, OO
auch für dich nicht mehr als Wahrheit gelten OO
kann. ‒ ‒
.So kommt es, dass die aufeinanderfolgenden OO
Geschlechter jeweils ihre eigene Wahrheit wie OO
ein Kleinod hüteten, das für das folgende Ge‐ OO
schlecht sie sorglichst zu verwahren suchten, OO
während dieses Erbe dann den Späteren kaum OO
noch den Wert von Kinderspielzeug zu besitzen OO
schien...
.Und doch blieb bis auf den heutigen Tag die OO
«Wahrheit» gar hoch im Kurs, auch wenn die OO
Frage oftmals nahe lag: ‒ 
was denn 
zur Zeit 
OO
als 
Wahrheit gelten solle?! ‒
.Wenn 
hier von der «
Wahrheit» nun ge‐ 
OO
sprochen werden soll, so wollen wir 
bewusst 
OO
beiseite lassen, was alles in der Zeiten Lauf als 
OO
«Wahrheit» galt!
.In 
solchem Sinne nur sei von der 
Wahrheit 
OO
hier die Rede, wie denn ein jegliches Geschlecht 
OO
noch 
ausser seiner zeitlich engbegrenzten 
Mei‐ 
OO
nung eine 
Wahrheit kannte, die 
nicht durch 
OO
Spätere entwertet werden konnte.
.In solchem Sinne aber ist als 
Wahrheit an‐ 
OO
zusprechen, dass menschliche 
Erkenntnis wie 
OO
im 
Denken sie erreichbar wird, stets 
Stück‐ 
OO
werk bleibt, und dass in gleicher Weise alle 
OO
Macht des Menschen über die Natur ‒ trotz 
OO
aller Siege über die Naturgewalten ‒ nur allzu‐ 
OO
bald gewisse 
Grenzen anerkennen muss, die sie 
OO
sich selber keineswegs gezogen hat. ‒
.Aus dieser Wahrheit 
folgerte das 
Denken, 
OO
dass die Bereiche des 
Erkennens und der 
OO
Macht, die 
Menschen unerreichbar sind, 
OO
in eines 
anderen Willens Allgewalt gegeben 
OO
seien. Mit dieser 
Folgerung jedoch ist schon 
OO
ein Vorstellungsgebilde aufgerichtet, das all‐ 
OO
zuleicht auch wieder 
umgestossen werden 
OO
kann, da ihm die 
Fundamente mangeln auf 
OO
denen jene 
Wahrheit ruht, die solches folgern 
OO
lässt....
.Mag auch das Denken und Erschliessen Vor‐ 
OO
stellungsgebilde schaffen, die als der Wahrheit 
OO
bestes 
Gleichnis gelten können: ‒ die 
Wahr‐ 
OO
heit selbst, soweit sie 
hier in Frage steht, 
OO
wird 
niemals zu erdenken oder zu erschliessen 
OO
sein! ‒
.Letzte 
Wahrheit ist hier allem Denken 
OO
hoch entrückt und bleibt dem Denken 
ewig 
OO
unerreichbar, es sei denn, dass der Mensch 
OO
in sich der 
Wirklichkeit begegne und im 
OO
wirklichen 
Erleben innewerde was er sucht, 
OO
um es dem Denken 
dann als Gabe 
darzu‐ 
OO
bieten. ‒ ‒ ‒
.Unzähligemale hat man sich «Gott» 
erdacht 
OO
und glaubte im 
Denken die Gottheit 
gefun‐ 
OO
den zu haben.
.Auch im sublimsten Denken aber wurde nur 
OO
ein 
Götze aufgerichtet nach des 
Menschen 
OO
Vorbild: ‒ ein 
Vorstellungsgebilde, das ‒ 
OO
allein nur 
in der Vorstellung der mensch‐ 
OO
lichen Gehirne ‒ als sinnlich-unsinnlicher 
OO
Schemen west...
.Wahrlich, es ist nur allzubegreiflich, dass es 
OO
keiner Zeit an Menschen fehlte, die einem sol‐ 
OO
chen «Gotte» ihren Glauben versagten, ‒ allein, 
OO
fast unbegreiflich bleibt es, dass ein solcherart 
OO
erdachtes Blendwerk immer wieder Gläubige 
OO
fand, die sich vor ihm neigten! ‒ ‒
.Es waren die 
Wenigsten nur zu allen Zeiten, 
OO
die hier weder leugneten noch glaubten, sondern 
OO
sich völlig von dem erdachten Götzen 
OO
kehrten, um ihren 
lebendigen Gott in sei‐ 
OO
ner 
Wirklichkeit in sich zu 
erleben.
.Was so erlebt wird, spottet freilich jeder 
OO
Vorstellung!
.Kein 
Vorstellungsbild lässt sich schaffen, 
OO
das diesem 
Erlebten gleichen würde! Durch 
OO
keinen 
Gedanken ist es darzustellen und in 
OO
keinem 
Worte wird es mittelbar! ‒
.Der Erlebende selbst nur weiss darum, 
OO
und weiss ‒ durch das 
Erlebte allein ‒ dass er 
OO
wahrhaft 
das erlebt, was nicht nur den 
Namen 
OO
trägt, als 
sei es «Gott», sondern was 
Gottheit 
OO
in sich selber ist von Ewigkeit zu 
OO
Ewigkeit...
.Hier hat der 
Zweifel, der des 
Denkens 
OO
wacheste Erkenntnis noch benagt, für immer 
OO
jegliche Gewalt verloren! 
Es ist ein 
OO
Innewerden des innersten Lebensgrun‐ 
OO
des im eigenen «
Ich». ‒ ‒ ‒
.So wie ein Licht, entzündet in einer bunten 
OO
Lampe, der bunten Scheiben 
Farben zeigt und 
OO
dennoch 
sich selbst im Innern der Lampe 
OO
nicht färbt, so tritt die 
Gottheit in 
das 
OO
Innerste des Menschen ein, ‒ bekundet sich 
OO
in ihm in seiner individuellen Weise, und bleibt 
OO
doch was sie ewig war und ist. ‒
.In solcher 
Wirklichkeit mit seinem Ur‐ 
OO
grund eng vereinigt, erkennt des Menschen irdi‐ 
OO
sches Bewusstsein erst die 
wirkliche Wahrheit 
OO
und dieser ewigen Wahrheit 
Wirklichkeit!
.Hier erst wird ihm bewusst, was Gott 
ist in 
OO
Wahrheit und 
Wirklichkeit! ‒ In graues 
OO
Dämmerdunkel sinken hier alle früheren 
Vor‐ 
OO
stellungsbilder von Gott! Der so die Gott‐ 
OO
heit 
in sich selbst erlebt und 
seine eigene 
OO
Wirklichkeit in ihr, der braucht fürwahr kein 
OO
 
Bild und Gleichnis mehr, und nur wenn 
Andere 
OO
er belehren will, muss er sich Bild und Gleichnis 
OO
für die 
Anderen schaffen, damit sein Wort ihr 
OO
inneres 
Erfühlen wecken könne. ‒
.Ein 
Stammeln aber und 
unbeholfenes 
OO
Deuten muss seine Rede dennoch bleiben, auch 
OO
wenn er mit allen Bildern der Sprache von sol‐ 
OO
chem Erleben Kunde bringen will...
.Nur 
der allein, der in solcher Weise seinen 
OO
lebendigen Gott in sich erlebte, 
weiss in 
OO
gewissem Wissen um 
Gott, so wie auch er 
OO
allein erst um 
sich selber in 
gewissem 
OO
Wissen weiss! ‒ ‒ ‒
.Doch ist auch diese hohe Stufe erst nur 
Vor‐ 
OO
bedingung aller 
weiteren Entfaltung in 
OO
der geistigen Welt, wenn auch nur Wenige zu 
OO
allen Zeiten, während ihres Erdenlebens 
diese 
OO
Stufe erreichten, oder gar sie überstiegen. ‒ ‒
.Verbrechen ist es, von 
Gott zu reden, und 
OO
sei es in den wundersamsten Worten, so der 
OO
Redende 
diese Stufe nicht mit aller Sicherheit 
OO
unter seinen Füssen weiss!! ‒
.Hat er sie aber erreicht, so weiss er auch, ob 
OO
er zur 
Lehre wahrhaft 
berufen ist, und nur 
OO
der Berufene wird Gottes Namen nicht ent‐ OO
weihen.
.Ihm wird «gegeben» was er reden soll, von OO
denen, die hier mehr als er erhalten haben, da OO
sie vor Jahrtausenden schon auf der Bahn ge‐ OO
funden wurden, die er erst heutigen Tages be‐ OO
tritt. ‒ ‒
.Es ist unmöglich, seinen lebendigen OO
Gott in sich selbst zu erleben, ohne der Füh‐ OO
rung der älteren Menschenbrüder aus OO
dem Geiste her bewusst zu sein...
.Auch sie mussten einst erst unter solcher OO
Leitung den Weg betreten, bis sie in sich selbst OO
dann die Einigung fanden in ihrem lebendigen OO
Gott. ‒
.Weit mehr aber wurde von ihnen verlangt, OO
die Helfer aller nachtumdrohten Menschen‐ OO
seelen werden sollten...
.Weit schwerere Bürde wurde ihnen auf‐ OO
erlegt...
.So wurden sie in ihren Erdentagen OO
schon befähigt, in die Welt des Geistes OO
vollbewusst und wachend einzugehen, OO
‒ in die Welt des wesenhaften Geistes, in OO
der sie heimisch, der sie kundig waren, OO
lange 
bevor sie als Menschen der Erde ihren 
OO
Erdenleib erhielten. ‒ ‒ ‒
.Was manche alte 
Sage, die du als «Torheit» 
OO
bisher verlachtest, dir 
dennoch, wenn auch 
OO
in dunkler Rede, zu sagen hat, so du solches 
OO
nun weisst, mag deiner eigenen Erkundung 
OO
überlassen bleiben. ‒
.Ich aber kann dir nur sagen, dass ich 
aus 
OO
sicherster Gewissheit rede, als einer, der 
OO
nur von Dingen zu sprechen weiss, die er selbst 
OO
erfahren hat. ‒
.Du wirst, wenn jemals du in dir zum 
Erleben 
OO
deines lebendigen Gottes kommen willst, 
OO
die Hilfe deiner Brüder die bereits im 
Geiste 
OO
leben, 
nicht umgehen dürfen, wie sie da 
OO
jeder umgeht, der zwar alle Höhen durchforscht 
OO
und alle Tiefen durchgräbt um Gott zu finden, 
OO
aber gebunden bleibt an seinen Eigendünkel, 
OO
der ihm stetig zuraunt: dass er 
menschen‐ 
OO
geistiger Hilfe 
nicht bedürfe.
.Willst du der 
Wirklichkeit in dir selbst 
OO
begegnen, dann wirst du 
achten müssen, 
OO
was die Wirklichkeit ins Dasein rief! 
OO
.Nicht du hast zu bestimmen, 
auf welche 
OO
Weise Gott dir bewusst werden solle, sondern: OO
‒ Gott!! ‒ ‒ ‒
.Nicht «Menschenhilfe» wird dir, wenn dir OO
die menschengeistige Hilfe wird, von der ich OO
rede, sondern Gotteshilfe, die sich des Men‐ OO
schen bedient um dem Menschen zu helfen, da OO
anders ihm in seiner Tierheit niemals Hilfe OO
Gottes werden könnte! ‒
.Es wird hier von dir gewiss kein «Glaube» OO
verlangt, als wenn du meinen Worten um der OO
Worte willen glauben solltest. Ich sage dir OO
nur, was unerlässlich ist, willst du aus einem OO
Suchenden zum Finder werden!
.Nicht mehr wird von dir verlangt, als dass OO
du der Hilfe, die dich geistig ‒ und nur auf OO
geistigem Wege ‒ erreichen kann, nicht eigen‐ OO
willig widerstrebst. Ob meine Worte «Glau‐ OO
ben» verdienen, lass' dir von denen sagen, die OO
nach ihnen tun, ‒ und dann erprobe selbst ob OO
du sie bestätigen kannst!
.Ich will dir keinen «neuen Glauben» brin‐ OO
gen, sondern deine Seele zur Gewissheit OO
führen: ‒ zu jener Wahrheit die sich nur als OO
Wirklichkeit erfahren lässt! ‒ ‒ ‒
.Du wirst deiner Seele Kräfte in dir selbst nur OO
dann also zu sammeln und zu einen wissen, OO
wenn dir die Ströme geistigen Lebens Kraft OO
verleihen, die von denen in die Erdennacht OO
geleitet werden, die aus dem wesenhaften OO
Geiste wirken, weil sie also wirken müssen! ‒ OO
.Sie selbst sind nur Werkzeuge göttli‐ OO
chen Willens!
.Nicht ihre Kräfte kannst du empfangen, son‐ OO
dern allein des Geistes Kraft, aus der sie leben OO
in des Geistes wacher Welt. Umformer sind OO
sie der Kraft des Geistes, die anders nicht OO
in dieser Erdentieresdunkelheit dir OO
fühlbar werden könnte...
.Sie glauben nicht «Höheres» zu sein als du, OO
denn alles was sie einst etwa glauben OO
mochten, zu sein, haben sie aufgelöst OO
in dem, aus dem sie sind...
.Wenn du dieses Sein jedoch dir über‐ OO
ordnet fühlst, so wisse, dass auch sie es OO
allem überordnet fühlen, was sie als Erden‐ OO
menschen einst für sich erreichbar oder OO
wünschbar wussten. Sie gieren wahrlich nicht OO
nach Dank für ihre Hilfe, und all ihr «Helfen» OO
beruht nur in ihrem Sein!
.Sie werden dir auch keineswegs eine andere OO
Hilfe bringen können, als jene, die du benö‐ OO
tigst, willst du in dir zu deinem lebendi‐ OO
gen Gott gelangen! Wenn dir auch in an‐ OO
deren Dingen geistige Hilfe werden mag, OO
so leite sie nicht von deinen helfenden OO
Brüdern auf der Erde ab! ‒
.Wahrlich, es gibt im Reiche des Geistes auch OO
noch andere Hilfe, deren auch sie, in ihrem OO
Erdendasein, oft gar sehr bedürfen! ‒ ‒ ‒ OO
.Weder «Übermenschen» noch Zaube‐ OO
rer, sind sie in ihrem irdischen Leben allen OO
Erdennöten ganz in gleicher Weise OO
ausgesetzt wie du, und sie erkennen darin OO
hohe Weisheit, dass sie in allen Stücken hier OO
das Erdenmenschenlos zu tragen haben...
.Wie sollten sie die Seelen die allhier im Dun‐ OO
kel sind, in liebender Verströmung aller Geistes‐ OO
kraft die sich durch sie ergiesst, aus dieser Fin‐ OO
sternis erretten können, wären des Erdenmen‐ OO
schen Nöte ihnen fremd!? ‒
.Durch ihr Erkennen aller Menschen‐ OO
not wird ja die Kraft des Geistes also um‐ OO
gewandelt, dass sie den Seelen in der Form OO
der Hilfe, deren sie auf ihrem Weg zu OO
Gott bedürfen erst 
fühlbar und 
erfassbar 
OO
wird! ‒ ‒
.Du kannst dich wahrlich ihnen anvertrauen, 
OO
zumal, da man ja nichts von dir verlangt, als 
OO
dass du dich vor jedem 
Sträuben gegen ihre 
OO
Hilfe hütest.
.Dein 
Wille, der in solchem Sträuben Aus‐ 
OO
druck findet, würde sonst die Hilfe hindern.
.Bist du aber 
willig und 
bereitet, Hilfe zu 
OO
empfangen, so wird sie dir auf deinem Wege 
OO
werden 
ohne Ruf und Bitte. Nicht 
der 
OO
Willkür des Helfers ist diese Hilfe anver‐ 
OO
traut!
.Du 
musst gefunden werden, so du dich fin‐ 
OO
den lassen 
willst!
.Dann aber wirst du mit aller Sicherheit auch 
OO
die 
Wahrheit finden, die du bislang so oft 
OO
vergeblich suchtest.
.Erkennen wirst du dann, was meine Worte 
OO
immer wieder deiner Seele nahebringen wollen: 
OO
‒ dass diese 
Wahrheit nur als 
Wirklichkeit 
OO
gefunden wird. ‒
*
 
.Du kannst nicht erwarten, deinen Weg zu 
OO
Gott zu finden, solange du 
in deinem Erden‐ 
OO
leben deinem «
Ja» und deinem «
Nein» nicht 
OO
unverletzlich sichere Grenzen ziehst! ‒ 
OO
.Dein «
Ja» und «
Nein» darf nicht durch dei‐ 
OO
ner 
Wünsche wechselreiche Ziele jeweils erst 
OO
die Richtung finden! ‒
.Noch weniger darf deiner 
Triebe erden‐ 
OO
tierische Gewalt in dir bestimmen, wo dein 
OO
«
Ja» gesprochen werden soll und wo dein 
OO
«
Nein»! ‒
.Von deiner 
Entschiedenheit hängt die 
OO
Entscheidung deines Schicksals ab, und 
OO
du allein nur wirst dein Schicksal zu tragen 
OO
haben! ‒
.Sobald du dich 
entschieden hast, dem 
OO
Schein dich zu entwinden um das wache 
Sein 
OO
dir zu erwirken, wird alles was dich noch ver‐ 
OO
 
leiten will, ein Anderes zu scheinen als du OO
bist, stets deinem «Nein» begegnen müssen. OO
.Sobald du dich entschieden hast, den OO
Weg zu Gott zu gehen, wird nichts an deinem OO
«Ja» noch Stütze finden dürfen, was dich be‐ OO
hindern könnte deiner Seele höchste Höhe OO
in dir selber aufzusuchen. ‒ ‒
.Dein «Ja» und «Nein» kann deinen Willen OO
festigen, so dass er wie ein Fels im wilden Wo‐ OO
gen allen äusseren Geschehens steht! ‒
.Bisher warst du vielleicht gewohnt, dein «Ja» OO
oder «Nein» nicht allzu wichtig zu nehmen? ‒ OO
.Je nach deiner Wünsche Begehr wurde dein OO
«Nein» recht schnell ein «Ja», und dein «Ja» OO
zum «Nein»...
.Wie wäre dies auch vermeidbar gewesen, da OO
du unstät allenthalben suchtest, und den einen OO
Weg, dem all dein Suchen galt, nicht finden OO
konntest!
.Nun aber wird dir der Weg gezeigt, und OO
dein schweifendes Suchen ist am Ende.
.Nun wird wahrlich Weniges nur für dich von OO
gleicher Wichtigkeit sein, wie dein «Ja» oder OO
«Nein»! ‒ ‒
.Du wirst dich bestimmen müssen, so dass OO
von diesem Tage an dein «
Ja» ein 
unbeirr‐ 
OO
bares «
Ja» sei und dein «
Nein» ein 
un‐ 
OO
bestechliches «
Nein»!
.Bevor du dich selbst zu solchem «Ja» und 
OO
«Nein» 
bestimmst, wirst du in bedachtsamer 
OO
Wahl zu wählen haben, 
was dein «
Ja» erhalten 
OO
soll und 
wo dein «
Nein» zu gelten habe...
.Dann aber soll dein «Ja» und «Nein» durch 
OO
keine Macht der Erde mehr zu berücken sein.
.Selbst wenn du noch 
irren solltest in dei‐ 
OO
ner Selbstbestimmung, wird dein Irren wenig 
OO
nur zu besagen haben, ward es durch den 
OO
Willen zu deiner höchsten Höhe be‐ 
OO
stimmt. ‒
.Nur 
Unbestimmtheit ist vom Übel; nur 
OO
Unentschiedenheit gereicht zum Verderb!
.Siehe, es wird dir auch fürderhin nicht an 
OO
Gründen fehlen, dein selbstbestimmendes «Ja» 
OO
und «Nein» gar oftmals noch 
vertauschbar 
OO
zu wünschen, und gerne würdest du zuweilen 
OO
auch ins 
Unbestimmte flüchten! ‒
.Darum wäge weise, 
bevor du dich bestimmst, 
OO
denn 
jeder Tag stellt seine Frage nach 
OO
deinem «
Ja» 
und «
Nein», und eines jeden 
OO
Tages Frage wird durch dein 
bleibendes «Ja», 
OO
‒ durch dein 
bleibendes «Nein», ‒ entschie‐ 
OO
den werden. ‒ ‒
.So wie du dich bestimmt hast, 
dort, wo es 
OO
für 
alle Zeiten gelten soll, 
dir selbst Be‐ 
OO
stimmtheit zu geben, so wirst du auch von Tag 
OO
zu Tag in 
allen Dingen dieses Erdenlebens, 
OO
dir selbst getreu, dein «
Ja» und «
Nein» 
OO
bestimmen müssen. ‒ ‒
.Du darfst nicht erwarten, 
zu deiner höch‐ 
OO
sten Höhe in dir selber hinaufzufinden, 
OO
wenn du nicht 
weisst, wo dein «
Ja» sein soll 
OO
und wo dein «
Nein». ‒
.Du darfst nicht erwarten, zu deiner höchsten 
OO
Höhe zu gelangen, solange noch dein «
Ja» dem 
OO
erdentierischen Behagen sich verdingt, 
OO
wo nur dein «
Nein» dich aus der Tiefe lösen 
OO
könnte...
.In einer Stunde der Einkehr bei dir selbst, 
OO
frage dich sehr genau, was 
bisher dein «Ja», 
OO
und was dein «
Nein» erhielt? ‒
.Frage dich aber auch weiter: ‒ wo du in 
Un‐ 
OO
entschiedenheit bisher verblieben bist, um 
OO
stets nach deinen trüben Gelüsten, dich 
bald 
OO
zu einem «Ja», bald zu einem «Nein» OO
entscheiden zu können!? ‒
.Lass' dich nicht erschrecken, wenn du also OO
sehen musst, dass der grösste Teil deines Hauses OO
auf schwankendem Grunde ruht!
.Du sollst ja jetzt den Grund auf dem die Fun‐ OO
damente ruhen, untersuchen, damit du ihn OO
allenthalben befestigen kannst durch neue OO
starke Pfähle!
.Wir können aber hier auch jedes Bild bei‐ OO
seite lassen:
.Es handelt sich für dich um eine zu errei‐ OO
chende Bestimmtheit deines Willens, OO
durch die hinfort entschieden werden soll, was OO
dein «Ja» erhalte, oder durch dein «Nein» OO
aus deinem Leben zu entfernen sei.
.Es handelt sich auch keinesfalls um «Welt‐ OO
bejahung» oder «Weltverneinung», son‐ OO
dern um dein engbegrenztes Erdenleben OO
und die Form in der du es leben sollst!
.Du sollst dich bestimmen, es so zu leben, OO
dass alles was dich in dir selbst zu Licht OO
und Läuterung erheben kann, dein OO
«Ja» gewiss hat, wie denn alles, was dich OO
etwa niederziehen könnte, mit aller OO
Sicherheit stets deinem «
Nein» begegnen 
OO
muss. ‒ ‒
.Bist 
du selbst erst bestimmt, so wird auch 
OO
jede Entscheidung die dir nahe kommen kann, 
OO
«
von selbst» in 
gleicher Art Bestimmung 
OO
finden. ‒
.Dein «Ja» und «Nein» 
im Alltagsleben 
OO
wird nur ein Abbild dessen sein, was 
in dir 
OO
selbst dein «
Ja» erhielt und was deinem 
OO
«
Nein» sich beugen musste.
.Sorge darum: 
in dir selbst dein «
Ja» und 
OO
«
Nein» zu sichern!
.Alle 
andere Sorge ist hier vom Übel! ‒
.Auch wenn du 
bestimmt bist in dir selbst, 
OO
so dass nichts Äusseres dich mehr bestimmen 
OO
kann, so wirst du dennoch nicht 
erstarren 
OO
müssen.
.Heute kann eine Entscheidung dein «
Ja» 
OO
verdienen, die du 
morgen durch dein «
Nein» 
OO
beantworten musst...
.Heute kann dein «
Nein» dich aus der Tiefe 
OO
retten, wo 
morgen dein «
Ja» allein dich höher 
OO
führen wird...
.Dein eigenes 
Wachsen wird sehr oft von dir 
OO
 
fordern, dass du wechselst in deiner Ent‐ OO
scheidung.
.Bist du aber ein für allemale in dir selbst OO
bestimmt, dann wird in solchem Wechsel OO
dennoch stets ein Beharren sein.
.Du wirst in allem Wechsel stets beharren OO
bei deinem eigenen «Ja» und «Nein» in dir OO
selbst, und wie auch jeweils deine Entschei‐ OO
dung fallen mag, ‒ stets wirst du nur nach OO
deiner bleibenden Bestimmtheit ent‐ OO
scheiden. ‒
.Dem Äusseren nach kannst du heute an‐ OO
ders als gestern entscheiden, dieweil die äus‐ OO
seren Bedingnisse anders wurden, allein dein OO
«Ja» und «Nein» darf auch im Wechsel nur OO
bestimmt sein durch dich selbst: ‒ durch OO
deine Selbstbestimmtheit, die du dir für OO
alle Zeit gegeben hast, als du die unverrück‐ OO
bar festen Grenzen setztest deinem allbe‐ OO
stimmenden «Ja» und «Nein». ‒ ‒
.Es geht nicht an, dass du dich selbst betörst OO
und heute «Ja» sagst, morgen aber «Nein», OO
nur weil das eigene Behagen, oder deiner OO
Wünsche Neigung dich zum Wechsel der OO
Entscheidung überreden wollen!
.Auch keines anderen Menschen «Ja» oder OO
«Nein» darf das deine umstimmen können, OO
sobald du einmal in dir selbst dich so be‐ OO
stimmtest, wie es dein hohes Ziel verlangt. OO
.Wer nur im Irdischen sein Erdentier er‐ OO
leben will, der wird ein anderes «Ja» und OO
«Nein» bekunden als ein Anderer, der dieses OO
Erdendasein nutzen möchte um die höchste OO
Weisheit die sein Denken ihm erschliessen OO
kann, hier zu erreichen.
.Und wieder anders wird das «Ja» und OO
«Nein» des Toren sein, der einem selbst‐ OO
geschaffenen Götzen dient. ‒
.Du aber, der du den Weg zu Gott in dir OO
finden und beschreiten willst, wirst dich zu ei‐ OO
nem «Ja» und «Nein» in dir bestimmen müs‐ OO
sen, das auch dieses hohen Zieles würdig ist. OO
.Der Anderen «Ja» und «Nein» kann dir OO
dabei nicht helfen, auch wenn es sich um OO
Andere handelt, die du hoch verehrst, ‒ es sei OO
denn, sie hätten gefunden, dort wo du noch OO
suchst, und wüssten dir also zu sagen, wie OO
dein «Ja» und «Nein» in dir Bestimmtheit OO
finden müsse, damit du, gleich ihnen, einst OO
dein Ziel erreichen könntest. ‒ ‒
.Es werden gar 
wenige sein, deren «Ja» und 
OO
«Nein» dir in solcher Weise 
helfen kann!
.Weit zahlreicher aber sind jene, die 
dich zu 
be‐ 
OO
stimmen suchen nach ihrer Art, obwohl ihnen 
OO
selbst noch 
jegliche Bestimmtheit man‐ 
OO
gelt, sei es im guten, oder verwerflichen Sinn. ‒ 
OO
.Sie sind deine 
grösste Gefahr, da dir ihre 
OO
innere eigene 
Unbestimmtheit nicht offen‐ 
OO
bar wird...
.Du wirst sie 
noch mehr zu meiden haben, 
OO
als alle die dein hohes Ziel 
verlachen, weil ihre 
OO
niedere Bestimmtheit nur das 
Niedere kennt 
OO
und anerkennt!
.Dort, wo dir das «Ja» der 
Anderen mit 
OO
klarer Bestimmtheit als 
dein «
Nein» ent‐ 
OO
gegentritt, hast du ebensowenig zu fürchten wie 
OO
dort, wo der Anderen «Ja» 
deinem «Ja» und 
OO
der Anderen «Nein» 
deinem «Nein», soweit 
OO
dies möglich ist, entspricht.
.Aber hüte dich vor allen, 
die dir 
OO
stetig nach dem Munde reden!
.Hüte dich vor allen, die ihre Rede auf ein 
OO
«
Nein» hin richten und wenn sie sehen, dass 
OO
du ein «
Ja» erwartet hast, sie alsbald enden 
OO
mit einem «
Ja»!
 
.«Hüte dich vor allen, die da jederzeit «Ja» 
OO
mit «Nein» und «Nein» mit «Ja» 
vertau‐ 
OO
schen können!
.Hüte dich aber auch vor der Neigung, dein 
OO
eigenes «Ja» und «Nein» den anderen 
auf‐ 
OO
zudrängen!
.So wie du 
dich bestimmtest, so sollst 
OO
nur 
du selber sein, auch wenn gewiss dir 
OO
andere 
ähnlich werden können.
.Du kannst nur 
dich bestimmen und 
nicht 
OO
die 
Aussenwelt!
.Wo du es dennoch versuchst, und so 
hinaus‐ 
OO
greifst über deinen Bereich, wirst du 
ins 
OO
Leere greifen, auch wenn du dich gern über‐ 
OO
reden möchtest, du hättest auch 
andere 
OO
bestimmt.
.Gewiss kannst du auch andere zu deinem 
OO
«Ja» und «Nein» 
verleiten, so sie noch 
un‐ 
OO
bestimmt sind in sich selbst, ‒ doch wenn du 
OO
wähnen wolltest, dass sie hierdurch nun 
Be‐ 
OO
stimmtheit in sich selbst gefunden hät‐ 
OO
ten, wärest du nur einem töricht-eitlen Wahn 
OO
erlegen...
.Von solchem Wahne sehr verschieden ist 
OO
 
jedoch dein Wissen um die Art und Weise, wie 
OO
du ‒ magst du nun wollen oder nicht ‒ die 
OO
Anderen 
von Innen her stets durch die 
OO
eigene Bestimmtheit 
mitbestimmst! ‒
.Du kannst dich nicht im Dasein völlig 
OO
isolieren, auch wenn du in die Wüste gehen 
OO
wolltest, oder dir im tiefsten Urwald deine 
OO
Hütte bauen würdest!
.Auch wenn du von heute an keinen Men‐ 
OO
schen mehr siehst, bleibst du doch mit den 
OO
Menschen eng verbunden!
.Durch unsichtbare Schwingungen die 
OO
deines Denkens, Fühlens und Erlebens stets 
OO
getreue Boten sind, bleibst du 
auch aus der 
OO
weitesten Entfernung her mit allen 
eng 
OO
vereint, die deiner 
eigenen Artung 
ähnlich 
OO
sind, und 
du empfängst 
von ihnen auf die 
OO
gleiche Weise stete Botschaft...
.Wohl bist du dir noch dessen 
nicht be‐ 
OO
wusst, ‒ doch, magst du darum wissen oder 
OO
nicht: ‒ nie wird das stetige Geschehen hier 
OO
sich ändern lassen! ‒
.So helfen sich alle, 
die auf gleichen 
OO
Wegen sind!
.So wirst auch 
du den 
Anderen helfen, die 
OO
sich selbst bestimmen wollen, wenn du 
OO
dich in dir selber bestimmst! ‒
.So wird dein 
eigenes «Ja» und «Nein» 
OO
auch 
Anderen zu 
ihrem «Ja» und «Nein» 
OO
verhelfen! ‒ ‒ ‒
*
 
.Dass du bis heute deinen 
Gott in dir noch 
OO
nicht 
gefunden hast und dem 
Lebendigen 
OO
in seinem 
Licht vereinigt bist, mag dir Beweis 
OO
genug sein dafür, dass du noch 
in eines An‐ 
OO
deren Gewalt stehst, der dein Gott 
nicht ist 
OO
und 
nicht du selbst...
.In furchtbarer Bindung bist du gebunden, 
OO
und nur in hartem Kampfe wirst du dieser Bin‐ 
OO
dung ledig werden können! ‒ ‒
.Zuvor aber gilt es, zu erkennen: ‒ 
wer der 
OO
ist, mit dem du zu kämpfen hast?!
.Der dich 
in unsichtbaren Banden hält, 
OO
ist selber 
unsichtbar, und gerne lässt er sich 
OO
von dir ‒ der du ihn 
fühlen kannst, auch wenn 
OO
du niemals ihn ergründest ‒ als «Gott» ver‐ 
OO
ehren und sich Opfer bringen...
.Er ist fürwahr 
kein «selbstgeschaffener 
OO
Götze» und seine Macht erhält er 
nicht aus 
OO
deinem Glauben!
 
.Er ist auch nicht, wie alte Glaubenslehren 
OO
wollen, Gottes «Feind» und Gegenspieler, denn 
OO
er 
weiss nichts von Gott, und aller Gottes‐ 
OO
glaube ist ihm menschliche Torheit. ‒
.Sieht er den Menschen nach 
Gott verlangen, 
OO
so ist 
er selbst allein sich als ein «Gott» ge‐ 
OO
wiss und setzt 
sich selbst als den Verlangten, 
OO
‒ erkennt er aber, dass der Mensch in Wahrheit 
OO
einen Weg zu suchen unternimmt, auf dem er 
OO
seinen Fesseln sich entwinden könn‐ 
OO
te, so wird er des Menschen fürchterlicher 
OO
Feind und sucht sein Erdenleben zu ver‐ 
OO
nichten...
.Wären 
seiner Macht nicht 
mächtigere 
OO
Grenzen gesetzt, so würde wahrlich 
keiner der 
OO
Erdenmenschen je 
in diesem Erdendasein 
OO
zu 
Gott gelangen können! ‒ ‒ ‒
.Es sprach euch einer derer, die aus dieses 
OO
unsichtbaren Herrschers starken Fesseln 
frei 
OO
geworden sind, von ihm, als dem «
Fürsten 
OO
der Finsternis», ‒ aber ihr wusstet nicht, 
OO
von wem er sprach und wisst es noch heute 
OO
nicht...
.Wenn man nicht vorzog, das Wort nur 
sym‐ 
OO
 
bolisch zu nehmen, dann schuf man einen OO
Kinderschreck in seiner Vorstellung, dem dieses OO
Wort entsprechen sollte...
.Der aber, den das Wort vom «Fürsten der OO
Finsternis» in jenes hohen Meisters bestimmter OO
Auffassung bezeichnete, ist wahrlich ein OO
«Fürst» der kosmischen Nacht, auch OO
wenn seine Herrschaft durch den gleichen Men‐ OO
schen, dessen Mund ihn erstmals so bezeichnet OO
hatte, gar sehr gemindert wurde. ‒ ‒
.Hier ist die Rede von einer wirklichen OO
Wesenheit im unsichtbaren physischen Kos‐ OO
mos, der da alles auf der Erde ‒ soweit es irdi‐ OO
scher Natur ist ‒ irdisch unterordnet OO
bleibt, bis sie selbst einst mit diesem Planeten OO
zerfällt: ‒ sich auflöst in unbewusste kos‐ OO
mische Kraft! ‒ ‒ ‒
.Mit deiner Erdentierheit ‒ die auch dein OO
Denken mitumfasst, und alles was der Mensch OO
der Erde jemals an mechanischen Werken OO
schuf und schaffen wird ‒ bist du durchaus in OO
dieser Wesenheit Gewalt.
.Sie ist der «Herr der irdischen Natur» OO
und so auch deiner Erdentierheit Herr, so OO
dass du wahrlich sie als «Gott» verehren könn‐ OO
test, wärest du nicht 
Anderes noch als dieses 
OO
Erdentier! ‒ ‒ ‒
.Nur weil du noch 
Anderes bist als 
eine 
OO
Geburt der Erde, kannst du ihm 
entrinnen, 
OO
und dich, 
soweit du unvergänglich bist, 
OO
über den Vergänglichen 
erheben! ‒
.Immerhin wirst du 
auch dann noch mit 
OO
deiner 
Erdenleiblichkeit unter seiner 
Herr‐ 
OO
schaft stehen, aber als einer, der nicht mehr 
OO
unbedingt in seine Gewalt gegeben ist, auch 
OO
wenn er sie zuweilen bitter fühlen muss. ‒ ‒
.Es ist ein gar grosses Unterfangen, diesem 
Ge‐ 
OO
waltigen des Kosmos Fehde anzusagen! ‒
.Mehr als menschlicher «
Mut» 
gehört 
OO
dazu, 
mit ihm zu kämpfen! ‒
.Und dennoch wirst du diesen Kampf 
er‐ 
OO
öffnen und 
bestehen müssen, ‒ diesen Kampf, 
OO
der 
erst dann ein 
Ende findet, wenn das 
OO
Erdentier in dem du lebst, dereinst von dir, 
OO
dem 
Unvergänglichen, sich 
löst. ‒ ‒ ‒
.Gar mancher blieb schon auf der Walstatt, 
OO
der da mit grosser Gebärde sich erkühnte, 
OO
diesen Kampf zu kämpfen und nicht wusste, 
OO
mit wem er focht...
.Auch 
hier ist dir 
hohe Hilfe nötig, wenn du 
OO
im 
Siege bleiben willst, solange du noch auf 
OO
der Erde lebst. ‒ ‒
.Hier ist der Kampfplatz keineswegs 
nur in 
OO
dir selbst!
.Auch von 
aussen her wird dir 
harter 
OO
Kampf geboten, und du wirst stetig dich be‐ 
OO
währen müssen in der blossen 
Gegenwehr, 
OO
denn die Eröffnung dieses Kampfes 
deiner‐ 
OO
seits kann niemals 
Angriff sein, sondern nur 
OO
Absage an den 
Herrn des Erdentieres, 
OO
das dir fürderhin 
ein irdisches Werkzeug 
OO
werden soll, während du vordem 
dich, den 
OO
Unvergänglichen, ihm unterordnet hattest. 
OO
.Nie wird 
der Fürst der finsteren Materie 
OO
dir 
willig überlassen, was unter seiner 
OO
Herrschaft steht, und was du dennoch 
dei‐ 
OO
nem Willen dienstbar machen musst, willst du 
OO
in diesem Erdenleben schon zu deinem 
OO
Gott gelangen 
in dir selbst! ‒ ‒ ‒
.Er wird auch nie dein Tun «begreifen» 
OO
können, es sei denn als 
Vermessenheit, 
OO
denn ihm ist alles 
Geistige, und somit auch 
OO
dein 
Gott, ein Hirngespinst der 
einzigen aus 
OO
allen den Geburten dieser Erde die in seine 
OO
 
Macht gegeben sind, die ihm trotz allem 
OO
«
fremd» erscheint.
.Er selbst wird 
niemals sich im Kampfe 
OO
stellen!
.Dazu 
verachtet er dich viel zu sehr. Im 
OO
Kampfe auch wird er des Erdentieres «
Fürst» 
OO
verbleiben und dich allein 
durch seine Höri‐ 
OO
gen bekämpfen lassen...
.Gar 
ungleich ist so dieser Kampf, in dem 
OO
sich 
Einer stets mit 
Vielen messen muss, ‒ 
OO
wobei denn wieder Viele sind, die ihm 
allein 
OO
schon weitaus 
überlegen wären, würde er 
OO
nicht 
durch des Geistes hohe Kräfte 
OO
immer neu gestärkt. ‒ ‒ ‒
.Es ist ein folgenschwerer Tag, an dem dein 
OO
Inneres sich gegen dieses unsichtbaren Fürsten 
OO
Macht erhebt ‒ dem ausser seinen eigenen 
OO
Scharen auch die Tiefgesunkenen ergeben 
OO
sind, die einst als «Meister» aus dem 
hohen 
OO
Leuchten fielen ‒ und sich entschliesst, ihm 
OO
nun für alle Zukunft den Gehorsam abzu‐ 
OO
schwören...
.Zuerst mag es dir leichthin so erscheinen, 
OO
als sei dies nur ein kindliches Komödienspiel, 
OO
das du dir selbst bereitest, und ohne jede OO
Wirkung in den unsichtbaren kosmischen Be‐ OO
reichen.
.Bald aber wirst du anderen Sinnes werden, OO
und nur zu deutlich wirst du sehen lernen, OO
mit wem du nun im Kampfe stehst...
.Was aber auch dir nun begegnen möge: ‒ OO
sei unverzagt und wisse, dass dir hohe OO
Hilfe nahe ist, ‒ auch dann, wenn du schon OO
glauben möchtest, deine Niederlage sei ge‐ OO
wiss! ‒ ‒ ‒
.Du wirst nicht unterliegen können, so‐ OO
lange du nur dein Vertrauen in den Sieg OO
ausschliesslich in der Kraft des Geistes OO
gründest.
.Die hier unterlegen sind, waren stets zu OO
sicher ihrer eigenen Kraft, so dass die Hilfe OO
aus der Kraft des Geistes sich an ihrem OO
Kampfe nicht beteiligen konnte.
.Nur dann, wenn du der Kraft des Geistes OO
Anteil lässt an deinem Kampfe, wird sie für OO
dich streiten...
.Es sind die Schlechtesten nicht und OO
nicht die Feigen, die solchen Anteil am OO
Kampfe nicht gewähren möchten. ‒
.Nicht immer ist es Eigendünkel, wenn ein OO
Mensch den Kampf allein durch seine eigene OO
Kraft entscheidbar glaubt. ‒ ‒
.Doch immer ist es menschlich enges Irren, OO
glaubt der Mensch sich selbst befähigt, ohne OO
Geisteshilfe hier den Sieg sich zu erkämpfen. ‒ ‒ OO
.Ihm kann dann nicht geholfen werden, OO
auch wenn er Geisteshilfe dringend braucht, OO
da all sein Tun die Hilfe abweist, die für ihn OO
den Kampf zu Ende kämpfen will...
.Wer hier den Sieg für sich errungen OO
wissen will, der darf ihn niemals aus der OO
eigenen Kraft erringen wollen!
.Dankbar muss er den Sieg entgegenneh‐ OO
men, den des Geistes hohe Kraft für ihn OO
erringt. ‒ ‒
.Stets muss er in sich selbst bewusst sein, dass OO
sein Wille, diesen Kampf zu kämpfen, alles OO
ist, was man vom Geiste her von ihm ver‐ OO
langt, dass aber dieser Kampf allein vom OO
Geiste nur entschieden werden kann...
.Der aber, der aus eigener Kraft den Sieg OO
erlangbar wähnt, der weiss noch nicht, was hier OO
der Kampfpreis ist: ‒ der ahnt nicht, dass es OO
letzten Endes gilt, allhier ein Irdisches der OO
erdenhaften Bindung zu 
entreissen, damit es 
OO
sich 
dem Geiste einen könne. ‒
.Gewiss wirst du 
auch dann, nachdem durch 
OO
Geisteskraft der Sieg 
errungen ist, mit deiner 
OO
erdentierischen Natur dem «
Fürsten dieser 
OO
Welt» noch dienstbar bleiben müssen, so‐ 
OO
lange du auf dieser Erde lebst; ‒ allein, es ist nur 
OO
das, was einst 
verwesen wird, das noch in 
OO
seiner Hörigkeit verbleibt...
.Was aber über diese, einst 
verwesliche 
OO
Substanz hinaus als Erdenmensch dir zuge‐ 
OO
hört ‒ wie du auch immer es benennen magst ‒ 
OO
das wird nunmehr auch 
nach dem Erdentode 
OO
noch 
dein eigen sein, und wird dir 
zugehören, 
OO
‒ dir, dem 
Unvergänglichen geeint, ‒ 
für 
OO
alle Ewigkeit...
.So gehe 
sicher und 
vertrauend denn in 
OO
diesen Kampf, in dem du nur mit Geisteskraft, 
OO
durch Abwehr, siegen kannst!
.Du wirst den Sieg 
gewiss erringen, so du nur 
OO
der Kraft des Geistes 
Anteil lässt an deinem 
OO
Kampf!
.Zwar sollst du hier das Deine 
tun, ‒ doch 
OO
ist «
das Deine» allzeit nur die 
Abkehr von 
OO
des Erdendämons kosmischer Gewalt, und 
OO
deines 
Willens Wendung, ihm die Gegen‐ 
OO
wehr zu bieten ‒ 
unausgesetzt, 
in jedem 
OO
Augenblicke deines weiteren Erden‐ 
OO
lebens. ‒ ‒ ‒
.Wird dieses «
Deine» stetig durch dich 
OO
selbst 
getan, dann wird des 
Geistes hohe 
OO
Kraft für dich den 
Sieg erlangen! Du wirst dein 
OO
Irdisches, soweit es 
nicht verweslich ist, 
OO
alsdann mit deinem 
Geistigen für alle Zeit 
OO
vereinen lernen!
.So, 
in dir selbst geeint, wirst du den 
OO
Weg zu Gott in dir 
nicht mehr verlieren 
OO
können, bis du dereinst das hohe 
Ziel des 
OO
Weges 
in dir selbst erreichst! ‒ ‒ ‒
*
.Es sind nicht zwei Menschen auf dieser Erde, 
OO
die sich in allem 
gleichen würden.
.So aber, wie im Samenkorn der Pflanze ihre 
OO
künftige Gestaltung schon beschlossen 
OO
ruht, so trägt ein jeder Menschengeist in sich 
OO
das 
Urbild seiner einstigen Vollendung. ‒ 
OO
.Unendlichfältig sind die Lebensformen, 
OO
in denen sich 
Gott erlebt 
in sich selbst...
.Unendlichfältig spiegelt sich der Gottheit 
OO
Leben in den 
Menschengeistern...
.Unendlichfältig sind die Formen der 
OO
Vollendung...
.Du kannst für dich nur deine 
eigene Voll‐ 
OO
endung 
in dir selbst erreichen und eines 
OO
jeden 
Anderen Vollendung kann dir nur zum 
OO
Ansporn werden, auch die 
deine in dir selbst 
OO
zu 
suchen.
.Des 
Anderen Vollendung ist die 
deine 
OO
nicht und kann dir nie ersetzen, was du 
in dir 
OO
selber versäumst.
 
.So stelle 
dich selbst in das Licht der Ewig‐ 
OO
keit, damit du erkennst, was 
in dir nur Voll‐ 
OO
endung verlangt!
.Lasse alle 
Eitelkeit beiseite, allen 
Hoch‐ 
OO
mut und alles 
Begehren, damit du nicht dich 
OO
selbst verleitest, eines 
Anderen Vollendung 
OO
zu erstreben und die 
deine vor dir selbst gering 
OO
zu achten! Auch der Grösste der Vollendeten 
OO
konnte nur 
seine Vollendung erreichen, und 
OO
du wirst ihm gleich sein an 
Vollendung, 
OO
wenn du einst in 
deiner Art vollendet bist.
.Hätte er nach 
Grösse gestrebt, da er von 
OO
Grossen wusste unter den Vollendeten, ‒ wahr‐ 
OO
lich, er hätte niemals seine 
Vollendung er‐ 
OO
reicht!
.Dein 
Ehrgeiz möge dich in dieser 
Aussen‐ 
OO
welt den höchsten Rang erstreben lassen, den 
OO
deine Fähigkeiten noch erreichen können, allein 
OO
er bleibe 
deinem Streben nach der geisti‐ 
OO
gen Vollendung fern! ‒
.Willst du die 
dir allein bestimmte 
Vollen‐ 
OO
dung in dir finden, so wisse, dass du nur 
in 
OO
der Vereinigung mit deinem Gott Voll‐ 
OO
endung in dir selber finden kannst! ‒ ‒ ‒
 
.Darum zeige ich dir den Weg zu Gott, auf OO
dass du dereinst, in der Vereinigung mit Gott, OO
vollendet werdest.
.Erst wenn du gottgeeint dein Leben leben OO
wirst, wird es in Gott die Vollendung er‐ OO
reichen!
.Stets wird es dein eigenes Leben sein, das OO
sich so erfüllt!
.Du kannst nicht Gottes Leben leben, ‒ OO
wohl aber lebt Gott in dir und du kannst in OO
Vereinigung mit Gott die höchste Form OO
deines eigenen Lebens finden. ‒ ‒
.Ein Gleichnis möge dich hier zum Verstehen OO
führen:
.Betrachte die Lampe in der durch elektrische OO
Kraft ein haardünner Faden zum Glühen und OO
Leuchten kommt!
.Noch bist du der Lampe gleich, die der OO
Kraftstrom noch nicht durchfliesst. ‒ ‒
.Bist du jedoch dereinst zu der Vereinigung OO
mit Gott gekommen, dann wirst du der Lampe OO
gleichen, deren sonst kaum sichtbares Aller‐ OO
innerstes in strahlendem Lichte erglüht. ‒ OO
.Es ist nicht die Lampe selbst, die sich OO
zum Leuchten bringen kann!
.Erst wenn der Strom der Kraft sich ihrem 
OO
Allerinnersten 
vereint, kann sie erstrahlen! 
OO
.Könnte die Lampe aber 
sich selbst er‐ 
OO
fühlen: ‒ sie würde immer nur 
ihres Aller‐ 
OO
innersten innewerden, ‒ wenn auch 
erglüh‐ 
OO
end im Licht, dort wo sie vordem finster 
OO
war ‒ und nur in diesem Allerinnersten könnte 
OO
der 
Kraftstrom der sie durchfliesst, ihr zu 
OO
Bewusstsein kommen. ‒ ‒
.So wirst auch du stets nur 
dein eigenes 
OO
Allerinnerstes erleben, bist du einst deinem 
OO
lebendigen Gott vereint...
.Dein Allerinnerstes wird dann in dir 
OO
in strahlender Klarheit leuchten, ‒ durch‐ 
OO
lebt von 
der Gottheit lebendigem Licht! 
OO
.Nicht 
du wirst «
Gott geworden» sein, 
OO
aber 
Gottes Kraft wird dich durch‐ 
OO
strömen...
.Du kannst in aller Ewigkeit 
nichts anderes 
OO
erleben als 
dich selbst und 
was in dir Er‐ 
OO
lebnis wird! ‒ ‒ ‒ ‒
.Im selben Gleichnis kannst du auch ver‐ 
OO
stehen lernen, was da mein Wort besagen will, 
OO
dass du nur in 
Gott Vollendung finden wirst 
OO
 
und dass der Anderen Vollendung niemals OO
dich vollendet.
.Die Lampe, die der Kraftstrom nicht durch‐ OO
fliesst, mag wohl durch ihre Konstruktion OO
geeignet sein, ein wundersames Licht in OO
sich zu offenbaren und dennoch bleibt sie OO
unerhellt. Ihre Vollendung wird sich erst OO
erweisen, wenn sie in den Stromkreis einge‐ OO
schaltet ist.
.So kannst auch du dir alle Vorbedingung OO
zur Vollendung schaffen, ‒ Vollendung aber OO
wirst du nur erreichen in Vereinigung mit OO
deinem Gott! ‒ ‒ ‒
.Und wenn der Lampen viele wohl an einem OO
Orte sind, so werden doch nur immer jene OO
sich erhellen, durch die der Strom geleitet OO
wird.
.Der Anderen Leuchten wird die stromlose OO
Lampe niemals erglühen lassen.
.So kannst auch du nur dann Vollendung OO
finden, wenn du für dich nach deiner Voll‐ OO
endung strebst, und aller Anderen Vollen‐ OO
dung ist für dich vergeblich da, solange du OO
nicht selbst in dir die Einigung mit Gott OO
gefunden hast...
.Siehe, es gilt, in dir dein ewiges Leben zu OO
finden!
.Nur in der Vollendung dessen, was in dir OO
Vollendung finden soll, wirst du es erreichen OO
können. ‒
.Es soll dir zu Bewusstsein kommen, wie OO
dein äusseres Alltagsleben in dir zu Be‐ OO
wusstsein kommt, und niemals wirst du das OO
Bewusstsein deines ewigen Lebens je ver‐ OO
lieren können, hast du es einmal in dir er‐ OO
langt...
.Urteile selbst, ob es dir nicht des steten OO
Mühens wert erscheint, dieses Hochziel zu er‐ OO
reichen?! ‒
.Du wirst gewiss zu Zeiten aller deiner Kräfte OO
Anspannung bedürfen um es im Auge zu be‐ OO
halten...
.Es wird gewiss von dir so manches verlangt, OO
was deines Erdentieres Lüsten widerstrebt und OO
deinen Erdenwünschen oftmals nicht ent‐ OO
spricht...
.Und dennoch würdest du mit alle deinem OO
Mühen niemals dieses Ziel erreichen, würde OO
dir, vom Ziele her, nicht Hilfe dargeboten. ‒ OO
.Es kommt so, letzten Endes, alles darauf an, OO
ob du auch Willens bist, die Hilfe anzu‐ OO
nehmen. ‒
.Des Weges Anfang, Mitte und Ziel ist in OO
dir selbst, und in dir selbst nur wird dir OO
auch die hohe Hilfe werden! ‒ ‒ ‒
.Du fühlst dann deine Kräfte täglich wachsen, OO
und was dir erstmals allzuschwer erschien, so OO
dass du schon verzagen wolltest, wird dir beim OO
Weiterschreiten kaum noch Anstrengung be‐ OO
reiten.
.Je näher du dem Ziele kommst, desto mehr OO
wird dir Hilfe zuteil und desto sicherer wirst OO
du sie erfühlen. ‒
.So wirst du im Schreiten wachsen an OO
Kraft, denn immer steiler wird der Weg, OO
bis du endlich den Gipfel des heiligen OO
Berges erreichst...
.Dort wird dein Mühen alsdann zu OO
Ende sein! ‒ ‒ ‒
.Doch, glaube nicht, dass auch dein Finden OO
nun am Ende sei! ‒
.Unendlich ist, was du gefunden hast und OO
ewig wirst du in ihm Neues finden! ‒ ‒ ‒ ‒ OO
.Mit deinem Gott in dir vereint, wirst du OO
vollenden, was allein in dir Vollendung OO
finden wollte, ‒ und so wirst du 
dir selbst zu 
OO
einem 
überreichen Funde werden, 
der in 
OO
Unendlichkeit sich nicht erschöpfen 
OO
lässt! ‒ ‒
.Dann aber wird 
das Reich des wesen‐ 
OO
haften Geistes sich dir mehr und mehr er‐ 
OO
schliessen, und von Beglückung zu Beglückung 
OO
weiterschreitend, wirst du innewerden, dass du 
OO
auf dieser Erde schon inmitten 
deines eigenen 
OO
ewigen Lebens stehst! ‒ ‒ ‒
.In dir hast du alsdann 
gefunden, was du 
OO
einstmals 
über Wolkenhöhen suchtest und 
OO
nicht finden konntest! ‒
.Vollendet, wirst du das 
Verwesliche 
OO
dann der 
Verwesung überlassen, da dir aus 
OO
Unverweslichem die 
Neugeburt in 
Gott 
OO
bereitet wird! ‒ ‒
.Wahrlich: ‒ hier wirst du ewig geborgen 
OO
sein! ‒
.Dein 
Weg zu Gott war nur 
der Weg zu 
OO
deiner eigenen Vollendung! ‒
*
ENDE