DAS BUCH
VOM
MENSCHEN
Verlagslogo
KOBER'SCHE VERLAGSBUCHHANDLUNG AG
BERN
3. Auflage
Unveränderter Nachdruck der 1928 in der Kober'schen
Verlagsbuchhandlung erschienenen erweiterten Letztausgabe.
Erste Auflage Verlag der Weißen Bücher (Kurt Wolff)
München 1920
1971 Kober`sche Verlagsbuchhandlung AG, Bern
Alle Rechte vorbehalten, insbesondere die der Übersetzung
in fremde Sprachen und der Verbreitung in
Rundfunk und Fernsehen.
Druck: Walter-Verlag AG, Olten
INHALT Seite
Einführung 5
Das Mysterium: „Mann und Weib” 17
Der Weg des Weibes 43
Der Weg des Mannes 75
Ehe 89
Das Kind 105
Die neue Menschheit 129
Ausklang 147
Letzte Lehre 159
Originalscan
EINFÜHRUNG
.Vom Menschen aus mußt du zu „Gott” OO
gelangen, sonst bleibt dir „Gott” in Ewigkeit OO
ein Fremder! ‒”
.So schrieb ich einst im „Buch der KönigOO
lichen Kunst”.
.Ich weiß kein besseres Wort um heute die‐ OO
ses „Buch vom Menschen” zu beginnen... OO
.Mit dem „Buch vom lebendigen GottOO
und dem „Buch vom Jenseits” soll das OO
Buch vom Menschen” eine Trilogie ge‐ OO
stalten, denn obwohl jedes einzelne dieser OO
drei Bücher in sich abgeschlossen ist und ein OO
für sich bestehendes Ganzes bildet, stehen OO
sie doch alle auch in einem inneren Zu‐ OO
sammenhang miteinander, und es werden OO
7 Das Buch vom Menschen
sich viele Stellen finden, die einander er‐ OO
läutern.
.Solche gegenseitige Erläuterung aber wird OO
die Einwirkung der Worte auf die Seele nur OO
vertiefen können.
.Möge daher auch das „Buch vom MenOO
schen” in die Hände derer gelangen, die OO
jene anderen beiden Bücher bereits kennen! OO
.Möge es die Herzen finden, die seiner OO
bedürfen: die Seelen, die seinen Inhalt auf‐ OO
zunehmen willens sind!
.Obwohl ich um die Menge der Mißdeu‐ OO
tungsmöglichkeiten weiß, die solche Worte OO
leider finden können, sehe ich mich doch OO
veranlaßt, ausdrücklich auszusprechen, daß OO
auch dieses Buch geschrieben wurde, als Er‐ OO
füllung übernommener Verpflichtung, durch‐ OO
aus in Übereinstimmung mit den „Ältesten” OO
der geistigen Gemeinschaft der ich zugehöre OO
und der ich alles danke was ich zu geben habe. OO
8 Das Buch vom Menschen
.Die Lehre die hier vermittelt wird, ist OO
Jahrtausende altes Erbgut derer, denen seit OO
der Urzeit dieser Erdenmenschheit die hei‐ OO
lige Flamme zur steten Hütung anvertraut OO
ist, deren Licht aus dem innersten „Urlicht” OO
hervorgeht.
.Wir geben nur weiter, was wir selbst OO
empfangen haben, damit es durch uns die OO
mit und nach uns Lebenden erreiche.
.Wir erheben nicht etwa den Anspruch, OO
Urheber dieser Lehre zu sein.
.Auch handelt es sich weniger um eine OO
„Lehre”, als vielmehr um Mitteilung prak‐ OO
tischer Erfahrung in der lebendigen Welt OO
des substantiellen ewigen Geistes, der OO
jede Menschenseele auf diesem Planeten ent‐ OO
stammt...
.So wird denn auch dieses Buch, das vom OO
Menschen” handelt, in die Welt des reinen OO
substantiellen Geistes führen. ‒
9 Das Buch vom Menschen
.Noch mag das vielen wie ein Widerspruch OO
erscheinen, da sie noch nicht erkannten, daß OO
der wirkliche Mensch nicht anders eine OO
Frucht der Liebe” aus Männlichem und OO
Weiblichem im substantiellen reinenOO
Geiste ist, als wie sein Erdentierkörper aus OO
leiblicher erotischer Vereinung von Mann OO
und Weib auf Erden hervorging...
.Wer aber den Menschen sichten, und OO
somit sich selbst erkennen lernen will, OO
der muß in die Heimat des Menschen gehen, OO
‒ muß sein Suchen auf jene Wege lenken, OO
auf denen die Höhenregion zu erklimmen OO
ist, aus der des wirklichen Menschen ewigerOO
Organismus stammt, niemals irdischen Sin‐ OO
nen faßbar, und auch dem erdenhaften VerOO
stande nur erkennbar in den AuswirOO
kungen geistig geschaffener Impulse.
.Solange wir uns nur mit der menschOO
lichen Erscheinungsform auf dieserOO
Erde beschäftigen, stehen wir lediglich einem OO
disharmonisch gearteten Tiere gegenüber, ‒ OO
10 Das Buch vom Menschen
disharmonisch, weil es sich nicht allein als OO
Tier zu erleben sucht, sondern offenbar auch OO
noch aus anderen Kräften, die nicht zu den OO
Kräften des Tieres gehören, Erlebensan‐ OO
regung empfängt, ‒ disharmonisch, weil OO
es durch diese tierfremden Kräfte geradezu OO
daran gehindert wird, sein Dasein, unbe‐ OO
schwert mit Schuldbelastung, in tierischem OO
Behagen auszukosten. ‒
.Es muß daher vor allem der Irrtum OO
erkannt und überwunden werden, als sei OO
der Mensch nur die Erscheinungsform, die OO
wir auf dieser Erde mit dem Namen: OO
„Mensch” belegen. ‒ ‒
.Man kann es keinem Menschen auf der OO
Erde verargen, ‒ keinem, der „die Men‐ OO
schen kennt”, wenn er für die hohen Worte, OO
die den Menschen „das Ebenbild derOO
Gottheit” nennen, nur ein ironisches Lä‐ OO
cheln übrig hat, solange der Begriff den er OO
mit dem Worte „Mensch” verbindet, nur OO
den Erdenmenschen meint...
11 Das Buch vom Menschen
.Wahrlich: das Wort vom „Gotteseben‐ OO
bild” wäre lächerlichste Torheit, hätte jener OO
der es erstmals aussprach, nur an den „Men‐ OO
schen” der Erde gedacht! ‒
.Dieses Wort konnte nur geprägt werden OO
von einem Narren, ‒ oder aber ‒ von OO
einem wirklichen Weisen dem sich die Er‐ OO
kenntnis vom allumfassenden Wesen des OO
Menschen erschlossen hatte. ‒ ‒ ‒
.Was der Begriff „Mensch” umspannen OO
muß, soll er wirklich den Menschen und OO
nicht nur eine seiner zahllosen ErscheiOO
nungsformen im geistigen wie im phyOO
sisch-sinnlich wahrnehmbaren Kosmos in OO
sich beschließen, das wird dieses „Buch vomOO
Menschen” dir sagen.
.Ich glaube, du wirst das Wort des Weisen OO
nicht mehr belächeln, wenn du in dir er‐ OO
kannt hast, was ich dir zu sagen habe... OO
12 Das Buch vom Menschen
.Du wirst dann verstehen, was der alt‐ OO
geheiligte Satz besagen will: „Zum BildeOO
Gottes schufen ihn die Elohim.” ‒ ‒ OO
.Du wirst dann den „Urmenschen” ge‐ OO
wiß nicht mehr auf diesem PlanetenOO
suchen, ‒ wirst erkennen, daß das, was du OO
bisher so nanntest, richtiger als ein TierOO
der Urzeit zu benennen ist, aus dem sich OO
das feinere Tier entwickelt hat, das heute OO
dem Menschen nun als Träger und Werk‐ OO
zeug dient, damit er sich in der physischen OO
Welt zu erleben vermag. ‒
.Du wirst auch nicht mehr „am Menschen OO
verzweifeln”, denn alles was dir bis jetzt OO
an dem Wesen, das man auf Erden den OO
Menschen” nennt, „verächtlich”, „klein” OO
und „erbärmlich” erschien, wird dir ver‐ OO
stehbar werden als naturnotwendige, weil OO
tiergemäße Auswirkung des Erdentieres, OO
das allhier der wirkliche „Mensch” als Mittel OO
zur Selbstdarstellung zu benutzen strebt, OO
‒ das ihm aber oftmals stärkeren Wider‐ OO
13 Das Buch vom Menschen
stand entgegensetzt, als er im Reiche der OO
physischen Welt zu überwinden vermag.
.Anderes wirst du verstehen lernen als OO
unvermeidliche „ReibungserscheinungOO
beim Aufeinanderwirken so verschiedener OO
Kräfte.
.Du wirst aber auch niemals mehr von OO
einem „Himmel auf Erden” träumen, weil OO
du erkannt haben wirst, daß nicht einmal OO
das Tier, das dem Menschen dienstbar wer‐ OO
den soll in dieser materiellen Welt, hier OO
seinen „Himmel” finden könnte, ‒ daß OO
aber der wirkliche „Mensch” längst seinen OO
Himmel hatte, bevor er sich selber in das OO
Reich der physischen Gestaltung stürzte, all‐ OO
wo ihm das „Menschtier” seine Kräfte dar‐ OO
leihen muß, soll er wieder zurück in diesen OO
Himmel finden...
.Wohl dir, wenn du am Ende dieser Ab‐ OO
handlungen, die ich dir nun übergebe, zur OO
eigenen, inneren Ein-Sicht kommst, daß OO
14 Das Buch vom Menschen
auch du ein Mensch aus der ewigenOO
Heimat des Menschen bist, und nicht nur OO
das höhere Tier, dem du dich so eng ver‐ OO
flochten findest, daß du es bisher vielleicht OO
kaum als etwas dir Fremdes und Entgegen‐ OO
wirkendes erkanntest! ‒ ‒
.Wohl dir, wenn du alsdann dich auf‐ OO
reckst mit aller Kraft, und fortan nur nach OO
deinem Höchsten greifst, ‒ denn allzu OO
lange schon warst du verwühlt in deine OO
schlammigsten Niederungen, ‒ allzuoft schon OO
griffen deine Hände ins Ungewisse mora‐ OO
stiger Abgründe ohne dort finden zu können OO
was sie ertastbar glaubten! ‒ ‒
.Ich will dich voll Vertrauen zu dirOO
selber sehen!
.Du wirst dich selbst nicht mehr verOO
achten können, sobald du ‒ auch nur OO
ahnend ‒ erfühlst, daß nichts an dir ver‐ OO
15 Das Buch vom Menschen
ächtlich ist, als das, was du selbst dir ver‐ OO
ächtlich machst durch irrige Deutung! OO
‒ ‒ ‒
.Von diesem Tag an wirst du dich nichtOO
mehr gemein machen dem Gemeinen! ‒ OO
.Von diesem Tage an wirst du nichtOO
mehr nach deinem Niederen trachten! ‒ OO
.Zu einem „Empörer” wirst du werden, OO
der sich empor und heraus reißt aus dem OO
klebrigen Lehm der ausgefahrenen Alltags‐ OO
Straßen!
.Freien Schrittes wirst du den Felsenpfad OO
ersteigen, der dich in dir zu deinen Gipfel‐ OO
firnen führt!
.Dort wirst du dir selber dann begegnen, OO
alsMenschin der Heimat des MenOO
schen. ‒ ‒ ‒
16 Das Buch vom Menschen
DAS MYSTERIUM:
„MANN UND WEIB”
.Im ewigen Urgrund: im ewig sich selbst OO
und in sich alles Seiende zeugenden Geiste, OO
‒ in der Quelle allen Seins und Offenbar‐ OO
werdens tief verborgen, ‒ ruht das My‐ OO
sterium „Mann und Weib”...
.Irdischer Erkenntnis Brücken bauend, OO
redet man vom „reinen Geiste” als dem OO
absoluten Sein”, obwohl ein solches, OO
ewig ruhendes „absolutes Sein”, für sich OO
allein in sich beharrend, niemals war, nicht OO
ist, noch jemals bestehen könnte.
.Wer solchen Hilfsbegriff einer WirkOO
lichkeit gleichsetzt, der hat seinem DenkenOO
allzusehr vertraut, und ist noch ferne der OO
Erkenntnis, daß denkendes Erschließen nie‐ OO
mals weiter vordringt, als bis zur Grenze OO
jener Vorstellungen, die den Gesetzen, denen OO
19 Das Buch vom Menschen
sich das Denken fügen muß, noch unterOO
ordnet sind. ‒
.Die Wirklichkeit des reinen Geistes aber OO
ist sich selbst allein „Gesetz”, und un‐ OO
erreichbar bleibt sie allen denkgerechten OO
Schlüssen! ‒ ‒
.Sich selbst in sich umfassend, ist „reinerOO
Geist” von Ewigkeit zu Ewigkeit im SchafOO
fen seiner selbst begriffen, ‒ sich selbst OO
erzeugend und gebärend, ‒ denn reiner OO
Geist ist: „Mann und Weib”. ‒
.Mann und Weibim Geiste aber OO
zeugen und gebären aus der urgegebenen OO
Selbstdarstellung weiter ‒ anfanglos ‒ OO
endlos ‒ den Menschen des reinen Geistes, OO
und sie zeugen und gebären ihn, sich selbst OO
„zum Bilde und Gleichnis”, ‒ als „MannOO
und Weib”, vereint in urgegebener EinOO
heit zwiepolaren Wesens...
20 Das Buch vom Menschen
.Alles was je Erscheinung wurde: ‒ alle OO
Sonnen und Welten des geistigen, wie des OO
physisch-sinnlich wahrnehmbaren Kosmos, OO
alles, alles ist „Schöpfung” dieses, aus dem OO
Geiste gezeugten, rein geistigen „Men‐ OO
schen”, insofern es „Erscheinung” ist, OO
‒ und diese Schöpfung ist daher auch Zeug‐ OO
nis von „Mann und Weib” im ewigen OO
Geiste. ‒
.In unendlichfältiger Zahl, ‒ in unOO
endlichfältiger IndividualisierungOO
wird dieser erste „Mensch” des reinen Geistes OO
aus Mann und Weib im Geiste gezeugt und OO
geboren, und jeder einzelne ist ewigOO
schaffend: ‒ ewig in sich zeugend und OO
gebärend, ‒ denn er „ist” nur, soweit er OO
im ewigen Zeugen und Gebären sich darOO
stellt, als „Mann und Weib”: ‒ als OO
männlich-weiblich polarisierte Kraft.
.Was er zeugt und gebiert ist „er selbst”, OO
ist Sein aus seinem Sein, jedoch in gleich‐ OO
sam „dichterer”, lichtärmerer Form, bis er OO
21 Das Buch vom Menschen
endlich, in ferner Weiterzeugung dem ur‐ OO
gegebenen Sein bereits weit entrückt, sich OO
selbst in bestimmter geistiger „Dichte” als OO
Erscheinung” zeugt, aus sich gebärend OO
alle Welten, die sich als Erscheinung offen‐ OO
baren.
.Unendlichfältig ist auch die „Er‐ OO
scheinung” des Menschen der Ewigkeit inOO
seiner Erscheinungsschöpfung, und jede OO
einzelne Erscheinungsdarstellung die von ihm OO
ausgeht, zeugt und gebiert weiter die nächste OO
tieferstehende Erscheinungsart.
.Es gibt Stufen des „Menschen” im geiOO
stigen, und selbst im Kosmos physischerOO
Erscheinungswelten, die dem Erscheinungs‐ OO
menschen dieser Erde ‒ wenn er der OO
Wahrnehmung fähig wäre ‒ höher erschei‐ OO
nen würden als ein Gott...
.Eine der tiefsten Stufen der Erschei‐ OO
nung des „Menschen” stellt aber der Erden‐ OO
mensch selber dar.
22 Das Buch vom Menschen
.In ihm hat sich der urgezeugte Mensch OO
des reinen Geistes einem der unfreiestenOO
Wesen seiner Erscheinungsschöpfung: ‒ der OO
Erscheinung des Tieres, verbunden.
.Hier, im Tiere der Erde, verlor der OO
Mensch des Geistes das Bewußtsein seinerOO
selbst und empfindet sich nun nur noch OO
in den Schwingungen erdhafter Zellenbe‐ OO
wegung mit des feineren Tieres Bewußtsein, OO
das nur durch wenige schwache Strahlen aus OO
dem eigentlichen Menschentum im Geiste OO
jene Erhellung noch empfängt, die erden‐ OO
menschliches Selbstempfinden über das Be‐ OO
wußtsein anderer Erdentiere erhebt.
.Der „Mensch” wäre verloren im Tiere, OO
wäre ihm nicht aus der urgegebenen Zeu‐ OO
gung sein Erbe nachgetragen worden auf OO
die Erde, so daß ihm wieder Kraft gegeben OO
werden kann, den leuchtenden und ganz OO
aus Licht gebildeten Kristall des reinen OO
23 Das Buch vom Menschen
Geistes in sich aufzunehmen, den er als OO
seinen Gott” dann in sich selber findet. OO
.Wie ein Brunnenbauer nicht in die Tiefe OO
des Schachtes steigt, ohne das Seil, das ihn OO
wieder ans Licht bringen soll, an fester OO
Stelle zu sichern, so stieg auch der Mensch OO
des Geistes nicht hinab in seine Erscheinungs‐ OO
schöpfung ohne die immerwährende Siche‐ OO
rung seiner Weiterzeugung durch den „sil‐ OO
bernen Faden” strahlender Kräfte aus seiner OO
ersten Zeugung im reinen Geiste.
.Nur durch die Kräfte, die infolge solcher OO
Bindung ihn aus höchsten Höhen her auch OO
hier auf Erden noch erreichen, ist es dem OO
Erdenmenschen möglich, in sich selbst sich OO
seinem Gotte zu vereinen, und in ihm aus OO
Dunkelheit und Nacht zu Licht und Leuchten OO
sich empor zu ringen. ‒
.Wissend um seine hohe Sicherung, nach‐ OO
dem sein Gott in ihm „geboren” wurde, OO
kann er sich gefahrbefreit nun in die tief‐ OO
24 Das Buch vom Menschen
sten Abgründe wagen, in die sein Erden‐ OO
schicksal ihn senden mag...
.Noch aber leben die meisten der Erden‐ OO
menschen im Menschtiere der Erde ohneOO
Gott, auch wenn sie einem erträumten außer‐ OO
weltlichen Gotte dienen.
.Noch suchen sie ihre Ahnen der Urzeit OO
nur auf diesem Planeten, wissen nichts OO
davon, daß das ganze Weltall des Men‐ OO
schen ist, wissen nicht, daß die „Urzeitmen‐ OO
schen”, deren Spuren noch auf der Erde OO
gefunden werden, nur ihre irdischen „mütOO
terlichen” Ahnen sind, während ihre „OO
terlichen” Ahnen, ‒ das befruchtendeOO
Element, ‒ in den Reichen des GeistesOO
allein gefunden werden können.
.Die Befreiung des Geistmenschen aus OO
den selbstgeschlungenen Fesseln, in die er OO
als Erdenmensch gebunden ist, kann aber OO
nur erfolgen, wenn er endlich sich wieder OO
25 Das Buch vom Menschen
als nur eine der tausendfältigen ErscheiOO
nungsformen des „Menschen” erkennt, und OO
den Wahn verläßt, als sei er allein nur soOO
wie er sich hier auf der kleinen ErdeOO
findet, ‒ der wahre „Mensch”, ‒ des OO
Menschen einzige Darstellungsform. ‒
.Die Worte heiliger Bücher der Vorzeit OO
sind das Verderben derer, die an sie glauben, OO
solange der Mensch der Erde alles, was in OO
diesen Zeugnissen Erkennender vom „Men‐ OO
schen” gesagt wird, nur auf sich allein: OO
‒ nur auf des Menschen Erscheinungsform OO
auf dieser Erde bezieht. ‒
.Aufwärts muß er seine Blicke lenken, OO
‒ aber nicht zu einem außerweltlichen OO
Gotte, den er sich hoch über den Wolken OO
erträumt, sondern „aufwärts” zu sich selbstOO
in seinen höheren Erscheinungsformen, ‒ OO
„aufwärts” zu seinem Ursprung, dem reinen OO
Geiste, der sich in ihm selbst als „seinOO
Gott” aufs neue kristallisieren will! ‒
26 Das Buch vom Menschen
.Aber auch seinen wahren „lebendigenOO
Gott findet der Erdenmensch nur schwer, OO
‒ denn er hat sich daran gewöhnt, in seinem OO
Gotte nur den „Mann” zu wähnen, während OO
sein „lebendiger Gott”: ‒ „Mann ist undOO
Weib”. ‒
.Erlösung kommt dem Erdenmenschen OO
nur, wenn auch das „Weib” in seinem Gotte OO
wieder zu seinem Bewußtsein spricht...
.„Das Ewig-Weibliche zieht uns hin‐ OO
an”. ‒ ‒
.Daß er nur „Mann” in seinem er‐ OO
träumten Gotte sieht, ist Schuld, ist Ab‐ OO
kehr von den Kräften urgewollten Seins: ‒ OO
Verstrickung in das Weiblich-EmpfängOO
nisbegehrende seines Wesens, ‒ Aufgeben OO
des Männlich-Aktiven in ihm selbst. ‒ OO
.Disharmonie muß überall entstehen, wo OO
„Männliches” und „Weibliches” im Kosmos OO
nicht vereinigt wirken.
.Nenne „Mann und Weib” getrost auch OO
mit anderen Namen!
27 Das Buch vom Menschen
.Immer sind es die beiden gegensätzOO
lichen Pole, die in ihrer Vereinigung OO
Leben bewirken!
.Positiv und negativ, aktiv und passiv, OO
zeugend und gebärend, gebend und emp‐ OO
fangend, ausstossend und einziehend, be‐ OO
wegend und bewegt werdend...
.Und alles dieses verbindet sich in ewigem OO
Kreislauf, so wie das Weib auf Erden: Mut‐ OO
ter des Mannes, und der Mann: Vater des OO
Weibes wird. ‒
.Und kein Gebilde, kein Wesen ist im OO
geistigen wie im physisch-sinnlichen Kos‐ OO
mos: ‒ auch nichts anscheinend „Reinmänn‐ OO
liches” oder „Reinweibliches”, ‒ in dem OO
nicht „Mann und Weib” zugleich zu finden OO
wären, wenn auch in tausendfach verschie‐ OO
dener Amalgamierung.
.„In nichts zerfallen” müßte selbst jedes OO
Atom”, wenn „Mann und Weib” nicht OO
28 Das Buch vom Menschen
ständig zeugend und gebärend in ihm wirken OO
würden.
.Wie immer der forschende Mensch die OO
von ihm entdeckten Potenzen im kleinsten OO
Teilchen der „Materie” benennen mag: OO
‒ stets handelt es sich um Formen der OO
urbestehenden Kräfte „Mann und Weib”. ‒ OO
.Aber auch deinen „lebendigenGottOO
wirst du erst dann in dir zu finden hoffen OO
dürfen, wenn du ihn in dir suchst, so wie OO
allein er zu finden ist: ‒ als „Mann undOO
Weib”, ‒ und erst, wenn du in solcher OO
Weise ihn erfühlend „suchst”, wird er aus OO
Männlichem und Weiblichem sich in dir OO
selbst zu jenem ganz aus Licht bestehenden OO
„Kristall” gestalten können, der dann die OO
beiden Pole deines eigenen Seins in seinerOO
zwiepolaren Wesenheit vereinigt. ‒
.Hohe Hilfe aus deiner geistigen Heimat OO
wird dir dargeboten, wenn du solcherart OO
zu suchen strebst...
29 Das Buch vom Menschen
.Es lebt auf dieser Erde unsichtbar Einer, OO
der da ist wie er war: ‒ einer aus der OO
väterlichen Urzeugung ‒ aus dem mütter‐ OO
lichen Gebären im reinen Geiste, ‒ ein OO
reiner Geistesmensch des höchstenOO
Seins im ewigen Quellgrund göttlichOO
geistigen Lebens.
.Einer derer, die „Mann und WeibOO
im Geiste sich zum „Bild und GleichOO
nis” zeugen und gebären! ‒
.Es leben aber auch andere unsichtbare OO
„Menschen” auf diesem Planeten: „Men‐ OO
schen”, die der Urgezeugten WeiterzeugungOO
sind, ‒ als solche zwar „gebunden” an ihre OO
eigene Erscheinungs-Schöpfung im Unsicht‐ OO
baren, aber dennoch im „hohen Leuchten” OO
verharrend, ‒ nicht aus Licht und Leuch‐ OO
ten „gefallen”, wie der sichtbarliche Er‐ OO
scheinungsmensch.
.Erkennend die tiefe Not des Menschen OO
in der irdischen Erscheinungsform, suchen OO
30 Das Buch vom Menschen
sie ihn zu erretten, sobald er sich in Wahr‐ OO
heit erretten lassen will.
.Sie selbst aber wirken unter der Geistes‐ OO
leitung jenes einen unsichtbaren UrOO
gezeugten, der alles Geistige auf diesem OO
Planeten lenkt.
.Immer und immer wieder hat dieser OO
unsichtbare geistige Helferkreis unter höch‐ OO
ster geistesmenschlicher Leitung neue Erden‐ OO
menschen im Dasein gefunden, die er zu OO
Werkzeugen seines glühenden Helferwillens, OO
‒ zu wirkenden Meistern höchsten irdisch‐ OO
geistigen Erkennens: ‒ zu Mithelfern seines OO
Hilfswerkes, vollenden konnte, da sie schon OO
vor der Inkarnation im Erdenleibe sich zur OO
Mithilfe dargeboten hatten.
.Über diese, zur Erreichung der im Dun‐ OO
keln tastenden Suchenden auf dieser Erde OO
unerläßlich nötige „Brücke” schritt und OO
schreitet zu allen Zeiten der ewige wahre OO
„Mensch” der Urzeugung im Geiste wieder OO
zu seiner gefallenen geistigen Selbst-Weiter‐ OO
31 Das Buch vom Menschen
zeugung der lichtfernsten Form: ‒ dem OO
Erdenmenschen ‒ hin, suchend, wen er erOO
heben und in das Licht zurückführen könne. OO
‒ ‒
.Daß so viele der Erdenmenschen SuOO
chende sind, aber so wenige zu FindernOO
werden, hat seine Ursache darin, daß fast OO
alle Suchenden in der falschen RichOO
tung suchen und so nur immer tiefer ins OO
Dunkle geraten...
.Jede Kraft wirkt nach der Richtung hin, OO
nach der sie ausgesandt wurde.
.Der Erdenmensch aber, in dem das den OO
Menschen tragende „Tier” die Oberhand OO
gewonnen hat, so daß er das irdisch-tierisch OO
Begründete an sich für sein Wesentliches, OO
ja für sich selber hält, sucht nun außerOO
sich, was er nur in sich finden könnte, allwo OO
ja die Verbindung mit den höheren Stufen OO
seines Menschseins immerdar gegeben bleibt OO
durch den „silbernen Faden” strahlender OO
32 Das Buch vom Menschen
Kräfte, der auch das, was wirklich „Mensch” OO
ist im Erdenmenschen, noch mit allemOO
Menschtum des Geistes verknüpft hält.
.Auch kein Helfer aus geistigen Re‐ OO
gionen, und keiner derer, die als „Meister” OO
des geistigen Erkennens auf Erden in derOO
Sichtbarkeit leben um dem wirklichen OO
„Menschen” der Ewigkeit die „Brücke” zu OO
bauen, kann den Erdenmenschen in seinem OO
Bewußtseinskern anders erreichen, als nur OO
von Innen her, wo allein das wahrhaftOO
Menschliche gefunden wird.
.Nur vorbereitend kann das wahrhaft OO
Menschliche im Erdenmenschen auch vomOO
unsichtbaren Äußeren her gleichsam OO
angesprochen” werden, damit es erwache OO
für die innere Belehrung und Erhellung. OO
.Nach Innen muß also alles Suchen ge‐ OO
richtet sein, wenn es zum Finden führen soll! OO
.Nicht in tibetanischen Klöstern, nicht OO
an den heiligen Orten der Inder, nicht in OO
33 Das Buch vom Menschen
geheimen Zirkeln angeblich „Wissender” OO
ist die „große Erleuchtung”, das „Buddha‐ OO
werden”, zu erlangen, sondern nur in der OO
tiefsten Einsamkeit mit sich selbst, ‒ mit OO
dem wirklichen „Menschen” im eigenen OO
Herzen...
.Keiner der überaus wenigen hier auf OO
Erden, die zu Meistern des geistigen Er‐ OO
kennens vollendet wurden um ihren Neben‐ OO
menschen Hilfe zu bringen, kann dich er‐ OO
reichen, auch wenn er neben dir stünde, OO
wenn dein Bewußtsein dort nicht wach wird, OO
wo du allein deines Menschtums bewußt OO
werden kannst.
.Nun will ich weiter zu dir sprechen als OO
zu einem Menschen, der das, was ich dir OO
bisher zu sagen hatte, willig in sich auf‐ OO
genommen hat.
.Du suchst nunmehr in dir den „Men‐ OO
schen” höherer Erscheinungsform durch das OO
34 Das Buch vom Menschen
in dir verborgene wahrhaft Menschliche zu OO
erreichen? ‒
.Du willst also Stufe um Stufe empor OO
und zurückfinden zu deinem eigenen Ur‐ OO
sprung im reinen Geiste? ‒
.Du willst meine Worte nicht nur verOO
nommen haben wie man eine wunderliche OO
Mär vernimmt, sondern willst ehrlich und OO
mit aller Kraft nach meinen Worten hanOO
deln? ‒ ‒
.So höre denn weiter, was ich dir zu OO
sagen komme:
.Der aus dem Geiste gezeugte „Mensch”, OO
‒ aus „Mann und Weib” im Geiste ge‐ OO
zeugt und geboren, ‒ ist „Mann undOO
Weib”, wie du bereits vernommen hast.
.Auf allen seinen Stufen herab zum Erden‐ OO
menschen wird der Geistmensch der Ewig‐ OO
keit nur alsMann und Weib” dir be‐ OO
35 Das Buch vom Menschen
gegnen können, und nur in solcher zwie‐ OO
polaren Einung wirst du ihn finden, sobald OO
du selbst im Geistigen gefunden wurdest, als OO
einer, der des Findens fähig ist.
.Auch der Meister reinsten geistigen Er‐ OO
kennens, den man dir dann sendet, auf daß OO
er dir im Geistigen zum Führer und zum OO
Helfer werde, obwohl du ihn nicht kennst, OO
nicht siehst und nur in einem neuenOO
Fühlen um ihn weißt, ist: ‒ „Mann undOO
Weib” denn was dich aus ihm allein er‐ OO
reichen kann, ist der ewige Mensch, der in OO
ihm, dem Erdenmenschen, aus dem Grabe OO
auferstand. ‒
.Suchst du das Licht, so wisse, daß dein OO
Weg behütet ist von den Meistern des ewigen OO
Tages, dem alles Dunkle in dir weichen muß! OO
.Doch sollst du auch wissen, wer diese OO
Meister in Wahrheit sind und wo du sie OO
erreichen kannst, denn nicht im Äußeren OO
und nicht von außen her ist das für dich OO
36 Das Buch vom Menschen
erreichbar, was in ihnen lebt um dir zu OO
helfen. ‒
.Nicht ihre äußere Erscheinung in der OO
Welt der Sinnenfälligkeit kann dir die Hilfe OO
bieten die du brauchst!
.Suche nicht nach ihnen im Bereich der OO
Nacht der Nichterkenntnis, allwo das OO
feinere Tier, das hier dem „Menschen” als OO
Vehikel dient, auf seine Weise irrt, und OO
Schein mit Sein verwechselt, ‒ verzweifelnd OO
und geplagt von Zweifeln!
.Hier hast du allezeit bisher bereits ge‐ OO
sucht und nicht gefunden...
.Du wirst nun an anderer, dir noch unOO
bekannter Stelle suchen müssen...
.Nie und nimmer, solange du hier auf OO
der Erde lebst im Erdenkleid, wirst du zu OO
wirklicher Klarheit gelangen über dich selbst, OO
ehedenn du in dir denMenschenurOO
ewiger Zeugung fandest. ‒
37 Das Buch vom Menschen
.Du kannst ihn aber nicht finden, ohne OO
Stufe um Stufe die „Himmelsleiter” em‐ OO
porzusteigen, deren unterste Sprossen ErOO
denmenschen bilden, in denen aber den‐ OO
noch schon der reine Mensch des GeistesOO
Herr und König ist. ‒ ‒
.Vergeblich wirst du in „heiligen BüOO
chern” letzte Klarheit suchen, denn diese OO
Bücher wurden einst nur für solche Men‐ OO
schen geschrieben, die letzte Klarheit längst OO
errungen hatten, und sollten ihnen nur Ge‐ OO
leitung auf dem weiteren Lebenswege bieten. OO
.In solchen Büchern spricht der Meister OO
zu dem Schüler, der ihm schon im Innersten OO
verbunden ist, und dem er sich in wohl OO
vertrauter Rede voll symbolischer Bedeutung OO
offenbaren kann.
.Wenn du aber einmal in deinem Innern, OO
‒ deinem Ewig-Menschlichen, ‒ gefundenOO
haben wirst, was du heute noch suchst, dann OO
werden auch viele Texte der Vorzeit dir OO
38 Das Buch vom Menschen
mit verständlicher, klarer Sprache zu spre‐ OO
chen beginnen, und dann erst werden auch OO
dir die „heiligen Bücher” wirklich von OO
Nutzen sein. ‒
.Jetzt aber sollst du vorerst nur in dirOO
selber suchen!
.Vor allem mußt du damit beginnen, OO
wenn du „Ich” zu dir selber sagst, nichtOO
mehr nur das feinere Tier, sondern denOO
ewigen „Menschen” zu rufen! ‒ ‒
.„Mann und Weib” mußt du suchen in OO
allem was in dir und was über dir ist! ‒ OO
.Magst du Mann sein oder Weib, ‒ OO
immer wisse, daß du von Ewigkeit herOO
dich selbst polar bestimmt hast, und daß OO
diese polare Bestimmtheit auch in aller Ewig‐ OO
keit nicht mehr wechseln kann, ‒ aber stets OO
den Gegenpol zu sich selbst in sich ver‐ OO
langt. ‒
39 Das Buch vom Menschen
.Dein geistiges Männliches darf das OO
geistig Weibliche in dir nicht unterdrücken OO
wollen, gleichwie dein geistig WeiblichesOO
nicht das geistig Männliche in dir negieren OO
darf!
.So nur wirst du dereinst auch im Geiste OO
wieder deinem urgegebenen Gegenpol ver‐ OO
einigt werden, in der gleichen geistigen Ver‐ OO
einung die dich und ihn zu einer Einheit OO
band, bevor die Trennung sich vollziehen OO
mußte durch den „Fall” aus hohem Leuch‐ OO
ten...
.Suche in rechter Weise, so wie ich all‐ OO
hier dich suchen lehre, und du wirst einst OO
dich selbst als den „Menschen der EwigOO
keit” finden!
.In ihm, ‒ in dir, ‒ wirst du über OO
alle Zwischenstufen empor gelangen, deinem OO
lebendigenGott vereint, in den Urstand OO
deines urgezeugten, nur durch eigene Willens‐ OO
wahl für dein Bewußtsein preisgegebenen OO
40 Das Buch vom Menschen
Seins: ‒ aus Geist gezeugt, im GeisteOO
geboren, ‒ „aus Mann und WeibimOO
Geiste ewig lebend! ‒ ‒ ‒
.Nicht jeder Erdenmensch gelangt schon OO
während dieses tierverhafteten Lebens OO
zum Bewußtsein in der Welt des reinen, OO
substantiellen Geistes.
.Sehr wenige nur werden jeweils wäh‐ OO
rend ihres Erdendaseins schon in der Geist‐ OO
region der Erde wachbewußt.
.Alle aber können hier schon und OO
während ihrer Erdentage in sich selbst OO
ihr ewiges Leben finden!
.Alle müssen dereinst dieses ewige Le‐ OO
ben in sich finden lernen, auch wenn sie es OO
bei ihrem Scheiden aus der äußeren Erden‐ OO
welt noch nicht gefunden hatten. ‒ ‒ OO
.Du kannst nicht bewußt werden dermal‐ OO
einst im reinen Geiste, bevor du in dir in OO
deinem ewigen Leben lebst!
41 Das Buch vom Menschen
.Erst in deinem ewigen Leben kannst OO
du dich selbst erleben als den MenschenOO
der Ewigkeit! ‒
.So gilt denn auch dir das geheiligte OO
Wort des hohen Meisters:
.Seid vollkommen, wie euer VaterOO
im Himmel vollkommen ist!”
.Aber nicht das, was an dir nur der ErdeOO
zugehört, kann jemals die hier gemeinte OO
„Vollkommenheit” erreichen. ‒
.Nur dann, wenn du in dir dein ewigesOO
Leben gefunden hast und in ihm lebst, wirst OO
du „vollkommen” sein wie der „Vater”, OO
der „im Himmel” ist, als ewig ZeugenOO
der im Mutterschoß ewigen Gebärens: OO
‒ Urkraft im Ursein, ‒ „Mann” zugleich OO
und „Weib”! ‒ ‒ ‒
.Ehedenn du erreicht hast, was allhier OO
zu erreichen ist, soll dir kein Tag vergehen, OO
der nicht zum mindesten dein StrebenOO
sah nach solchem Ziel!
42 Das Buch vom Menschen
DER WEG DES WEIBES
.In jener höchsten Sphäre geistiger Er‐ OO
scheinungswelt, wo Geistesmenschentum sich OO
selbst zum erstenmale in ErscheinungOO
‒ hier aber immer noch in geistige Er‐ OO
scheinung ‒ zeugt, ist „Mann” und „Weib” OO
noch eng vereint in urgegebener Einheit OO
zwiepolarer „Ich”-Empfindung.
.Mit jeder neuen Weiterzeugung aber OO
werden die geistigen Welten in die dieser OO
erste geistige Erscheinungsmensch sich wei‐ OO
terzeugt, „dichter” gleichsam und ärmer an OO
ursprungsgegebenem „Licht”, ‒ doch immer OO
bleibt noch die engste Vereinung von „Mann OO
und Weib” in gemeinsamer zwiepolarer Er‐ OO
scheinung.
.In seiner gleichsam „dichtesten” Dar‐ OO
stellung geistiger Erscheinung endlich an‐ OO
45 Das Buch vom Menschen
gelangt, ‒ nur schwach noch von dem ur‐ OO
sprungsgegebenen „Lichte” erhellt, lernt nun OO
der Geistmensch dieser, seiner ersten Zeu‐ OO
gung so fernen Bereiche, zum erstenmale die OO
Welten der physischen Gestaltung kennen. OO
.Hier aber geschieht es, daß den weibOO
lichen Pol in ihm eine neue Empfindung: OO
‒ die Furcht, befällt.
.Furcht vor den ungeheuren Kräften, OO
denen der geeinte zwiepolare Geistmensch OO
bis hierher noch geboten hatte, die er aber OO
nun in einer neuen Art am Werke sieht, ‒ OO
ihm selbst so fremd, daß er hier nicht mehr OO
zu gebieten wagt und damit seine Macht OO
verliert...
.Doch hinter dem Werke der ihm nun OO
bedrohlich erscheinenden Kräfte gewahrt OO
er ‒ eine neue Welt, mit Lebewesen, die OO
alle aus seiner eigenen Kraft in höchsterOO
geistiger Erscheinung stammen: ‒ die Welt OO
der physisch-sinnlichen AnschauungsOO
46 Das Buch vom Menschen
form, ‒ der physisch sich erlebenden OO
Erscheinung.
.Furcht vor den nicht mehr zu mei‐ OO
sternden Kräften, und Anziehung, aus‐ OO
gehend von den Formen der physischen OO
Welt, veranlassen schließlich, daß der weibOO
liche Pol des geistigen Erscheinungsmen‐ OO
schen nun durch einen Willensakt die OO
Mauer bricht, die ihn bis dahin noch von OO
dem physisch-sinnlichen Kosmos schied.
.Zwingend überwältigt ihn das Wissen um OO
die neuentdeckte Möglichkeit zu ungekannter OO
Art der Selbsterfahrung, und vor Verlangen OO
in sich selber erbebend, erfolgt sein Los‐ OO
reißen aus bisheriger Erscheinungsform: ‒ OO
die Vereinung mit dem Tiere der Erde, ‒ OO
nicht anders als wie ein Blitzstrahl sich los‐ OO
reißt aus der Wolke um sich der Erde zu OO
einen. ‒
.Unzählige „Erden” gibt es im kosmi‐ OO
schen Raum, auf denen der Geistmensch OO
47 Das Buch vom Menschen
solcherart nun im tierhaften Körper sich er‐ OO
leben muß: ‒ dem physischen Körper des OO
Tieres, dessen Reste man auf diesem Pla‐ OO
neten erhalten findet, noch aus Zeiten her OO
in denen es noch nicht in sich den GeistOO
menschen trug, auch wenn es jetzt als „Ur‐ OO
mensch” bezeichnet werden mag. ‒
.Mit der Losreißung aus geistiger Er‐ OO
scheinungswelt und der neuen Bindung an OO
den Tierleib ist der „Fall” aus hohem Leuch‐ OO
ten endgültig vollzogen.
.Der Geistmensch, der bis hierher „Mann” OO
war und „Weib”, ‒ in gleicher „Ich”-Emp‐ OO
findung vereint und sich selber stets in an‐ OO
dere geistige Welten weiter-zeugend, ‒ ist OO
damit nun entzweit, denn in der phyOO
sischen Erscheinungswelt trennen sich OO
zwangsläufig die Pole „Mann” und „Weib” OO
voneinander, da diese Welt nur Bestand hat OO
in der steten „Spannung” die aus der GeOO
trenntheit beider urgegebenen Pole re‐ OO
sultiert.
48 Das Buch vom Menschen
.Es ist zuerst der weibliche Pol des OO
geistigen Erscheinungsmenschen, der diesen OO
„Fall” bewirkt und das Dasein in der Tier‐ OO
form begehrt, ‒ aber in geistigen Reichen OO
vermag nichts zu verharren, in dem nurOO
einer der beiden Pole „Mann”, ‒ „Weib”, OO
wirksam wäre, und so muß der männliche OO
Pol dem „Falle” gleichzeitig folgen.
.Die Tierform, die der weibliche Pol OO
sogleich in seinem „Falle” findet, ‒ „ge‐ OO
schaffen” bereits von Geistmenschen frü‐ OO
hester Zeugung, ‒ wird dem männlichen OO
Pole Zwang, die gleiche Form für sich zu OO
begehren.
.Da aber die Söhne der Götter saOO
hen, daß die Töchter der Erde schönOO
waren, nahmen sie diese zu Weibern.” ‒ OO
.(Die Töchter der „Götter” sind hier OO
bereits zu „Töchtern der Erde” geworden! OO
‒ Die Söhne der Götter folgen nach! OO
‒ ‒)
49 Das Buch vom Menschen
.So etwa läßt sich auf irdische Weise OO
der ewig sich erneuernde Vorgang schildern, OO
der den Menschen geistiger Erscheinungs‐ OO
welt zuletzt an die Gestaltung physischOO
sinnlicher Erscheinungswelt verhaftet.
.Es ereignet sich nichts anderes als ein OO
vom weiblichen Pol her zuerst gewollterOO
Wechsel der Anschauungsform, der so‐ OO
fort die vorher geeinten Pole entzweit und OO
zerfallen läßt in einen für sich bestehenden OO
weiblichen, wie einen ebenso nun für sich OO
bestehenden männlichen Pol, ‒ der Ge‐ OO
schlechtertrennung des Erdenmenschentieres OO
angepaßt, das nur in solcher Trennung sich OO
zu erhalten vermag.
.Die Sage vom Paradiese läßt „Eva” durch OO
„die Schlange” verführt werden und danach OO
den „Adam” verführen. Mag auch diese OO
Sage, so wie wir sie kennen, nicht in ursprüng‐ OO
licher Gestalt überliefert sein, so zeigt sie OO
doch noch deutlich, daß hier ein Erkennen‐ OO
der sein Wissen um einen sich ewig er‐ OO
50 Das Buch vom Menschen
neuernden Vorgang, in einen zeitgebundenen OO
Bericht symbolisch verhüllt, der Nachwelt OO
überliefern wollte, soweit sie seine Sprache OO
der Symbole kennen würde.
.Wer zu lesen weiß in den Worten dieses OO
Wissenden, der wird auch die weitere FolgeOO
für „Mann” und „Weib”, in irdischer Tren‐ OO
nung, alsbald durch die Worte bezeichnet OO
finden, die der Weise den „Herrn” zu OO
„Adam” und zu „Eva” sprechen läßt, Worte, OO
die in sehr bedeutsamer Unterscheidung OO
das Maß der Schuld-Folge verteilen.
.Es ist bei dem stetig sich wiederholenden OO
Vorgang des „Falles” ‒ in jedem einzelnen OO
Falle ‒ der seiner Natur nach passive OO
weibliche” Pol, der zuerst der „Urschuld” OO
durch Furcht, verfällt, der zuerst den AnOO
ziehungskräften der physischen Welt er‐ OO
liegt.
.Keineswegs ist aber der männliche Pol OO
etwa frei von Schuld, ‒ etwa nur das OO
51 Das Buch vom Menschen
„Opfer” seiner Vereinung mit dem weib‐ OO
lichen Pol!
.„Schuld” des „männlichen” Poles ist OO
die Aufgabe aktiven Widerstandes im OO
zwiepolaren gemeinsamen Leben, bei der OO
Bedrohung des weiblichen Poles durch OO
Furcht und Anziehung.
.So geschieht es, daß beide Pole ihre OO
Rolle tauschen: ‒ eine geistige Perversion, OO
wobei der weibliche Pol aktive, der OO
männliche aber passive Haltung annimmt, OO
was den „Fall” in die physische Erschei‐ OO
nungswelt unabwendbar macht.
.Entscheidend als „Urschuld” ist aber OO
allein der positive Willensakt im weib‐ OO
lichen Pol. ‒
.Darum, in der Sage vom „Sündenfall”, OO
der „Fluch”, der die Menschheit trifft im OO
Weibe”, ‒ der dem Weibe in erden‐ OO
hafter Form körperliche Schmerzen, Ängste OO
52 Das Buch vom Menschen
und Nöte verheißt wie sie dem physi‐ OO
schen Tierkörper nicht erspart werden kön‐ OO
nen, und jenen steten Kampf mit der OO
schillernden „Schlange” physisch-sinnlicher OO
Anschauungsart.
.Dem „Manne” aber wird nur dieseOO
Anschauungsweise selbst entwertet durch OO
ihre Verfluchung.
.Ihm wird nur die Mühe und PlageOO
verheißen, an die das Dasein in physischer OO
Anschauungsform gefesselt ist.
.Darum weiter, in der Sage, das Wort OO
des „Herrn” an das „Weib” im Menschen: OO
.Du sollst dem Manne untertan, und OO
er soll dein Herr sein!” ‒ ‒
.Wie oft wurde dieses Wort schon mißOO
braucht als ein Freibrief zur Unterdrückung OO
weiblicher Individualität auf Grund der hier OO
vermeintlich zugestandenen unbedingten OO
Herrschgewalt des Mannes in der Ehe!
53 Das Buch vom Menschen
.Aber auch aller lächelnde oder entrü‐ OO
stete Spott kann die große Wahrheit nicht OO
aus der Welt schaffen, die jener Wissende OO
nur dadurch bedeutungsvoll genug betont OO
glaubte, daß er den „Herrn” befehlendOO
also sprechen läßt zu Mann und Weib. ‒ OO
.Hier ist wahrlich Anderes zu finden, OO
als jene wähnten, die sich aus dieser nur OO
noch leicht verhüllten Wahrheitsoffenbarung OO
eine willkommene göttliche Bestätigung der OO
Rechte männlicher Machtgelüste über das OO
Weib herauszulesen suchten!
.Hier ist der Weg gezeigt zur dermal‐ OO
einstigen Wiedervereinung der beiden ir‐ OO
disch getrennten Pole im Reiche des Geistes, OO
wie sie nur erfolgen kann durch AuflösungOO
der geistigen Perversion der Pole, die einst OO
Vorbedingung des „Falles” war!
.Hier ist auf das geistige Gesetz verwiesen, OO
das nur des Mannes hier auf dieser Erde OO
sich bedienen kann, soweit es menschliche OO
54 Das Buch vom Menschen
Antennen braucht um die „frohe Botschaft” OO
des Menschen der Ewigkeit dem im OO
„Dunkel” irrenden Erdenmenschen er‐ OO
neut vernehmbar zu machen und ihm die OO
Kräfte zuzuleiten, die er zu seiner Rück‐ OO
kehr in das „Licht” benötigt! ‒ ‒
.Noch tragen Mann und Weib in dieser OO
irdischen Erscheinungswelt in sich die letz‐ OO
ten Spuren einstiger Verbundenheit der OO
Pole.
.Im Weibe dieser Erde lebt noch etwas OO
wie „Erinnerung”, daß es geistig vormal‐ OO
einst sein „Ich” auch im „Manne”: ‒ in OO
einem männlichen Pole ‒ fand, und der OO
Mann dieser Erde kann in sich die gleiche OO
Spur seiner vormaligen Vereinung mit dem OO
„Weibe”: ‒ einem weiblichen Pole, ‒ OO
noch entdecken...
.Alles seelische Vereinigungs-Streben OO
zwischen Mann und Weib auf dieser Erde OO
55 Das Buch vom Menschen
ist nur begründet in dem, was solcherart OO
noch im Manne vom Weibe, und im Weibe OO
vom Manne weiß. ‒
.Selbst die unerhörte Macht der in tier‐ OO
hafter Leiblichkeit gegebenen sexualenOO
Anziehung bestimmter Individuen der bei‐ OO
den Geschlechter würde im Menschen der OO
Erde nicht zu ihrer Auswirkung kommen OO
können, wären die hier in Betracht kom‐ OO
menden seelischen Widerstände nicht bis OO
auf minimale Reste ausgeschaltet durch OO
ein seelisches „Erinnern”, ‒ ein letztes OO
Erahnen ‒ ehemaliger polarer VereiOO
nung. ‒
.Kein seelisches „Verstehen” zwischen OO
Mann und Weib im Erdenkörper wäre mög‐ OO
lich, ohne das, was noch im Weibe weiter OO
wirkt aus seiner einstigen Vereinung mit OO
dem Manne her, ‒ und ohne das was noch OO
im Manne an Auswirkungen des ihm einst‐ OO
mals vereinten weiblichen Poles erhalten OO
ist. ‒ ‒
56 Das Buch vom Menschen
.Nicht alle „Menschen” geistiger Er‐ OO
scheinungsform sind dem „Falle”: ‒ der OO
Ent-zweiung, ‒ erlegen.
.Von den Nicht-Entzweiten, die in der OO
geistigen Region der Erde leben, ‒ denOO
Nichtgefallenen, ‒ geht immerfort er‐ OO
neut der glühende, liebegeleitete Rettungs‐ OO
wille aus, der nur das eine Ziel kennt: ‒ OO
die in physisch-sinnliche Erscheinungsform OO
Gefallenen zurückzuführen in den geistigen OO
Urzustand.
.Diese Nicht-Entzweiten sind es, und nurOO
sie allein, die sich auf Erden aus den vor‐ OO
geburtlich schon Verpflichteten jene „Er‐ OO
wachten” schaffen, die man Meister kosmi‐ OO
schen Erkennens nennt.
.Es wählen diese Nichtgefallenen mit OO
sicherer Wahl sich aus der Erdenmenschheit OO
jene Männer aus in denen sie das GeistigeOO
wiedererkennen, das einstmals sich ihnen OO
verpflichtet hat: ‒ jene Männer die ihnen OO
nun „Söhne” und „Brüder” werden können, OO
57 Das Buch vom Menschen
‒ und vollenden sie zu „Leuchtenden” OO
der Ewigkeit.
.Diese unsichtbaren, zwiepolaren Men‐ OO
schen geistiger Erscheinungsform leben ‒ OO
wie ich schon vormals es bezeugte ‒ hier OO
in der Geistesregion dieser Erde unter OO
der hohen, liebeerfüllten Leitung eines der OO
urgezeugten Geistes-„Menschen”, ‒ eines OO
jener höchsten Erhabenen, die stets imOO
reinen Geiste bleiben, und niemals auch OO
nur in geistige Erscheinungswelten sich OO
weiterzuzeugen willens sind. ‒
.Nach ewigem geistigen Gesetz ist nur der OO
männliche Pol des geistigen Menschen der OO
hier auf der Erde sich im tierhaften Körper OO
erlebt, noch dazu befähigt, die GeistesOO
Region der Erde bewußt zu betreten, in OO
der die „Nicht-Entzweiten” als Helfer OO
des Erdenmenschen leben.
.Niemals könnte darum ein Weib der OO
Erde: ‒ die Verkörperung des weiblichenOO
58 Das Buch vom Menschen
Poles des geistigen Menschen, ‒ zu einem OO
Meister kosmischen Erkennens vollendet OO
werden, und ebenso ist es unmöglich, daß OO
ein wirklicher Meister durch geistige Über‐ OO
tragung ein Weib zu seinem angenommenen OO
„Sohne” im Geiste machen oder ihm eine OO
wirkliche Einweihung erteilen könnte, denn OO
alle diese Formen aktiver, in sich gerun‐ OO
deter und aller Willkür entrückter Geistig‐ OO
keit setzen den aktiven geistigen Pol im OO
Erdenmenschen voraus.
.Das „Weib” trägt, als getrennter, pas‐ OO
siver, weiblicher Pol des geistigen Erschei‐ OO
nungsmenschen in seinem Erdendasein nun OO
die Folge seines Willens-Impulses zurOO
Verkörperung in der physischen Welt, OO
durch den mit Notwendigkeit die TrenOO
nung der Pole „Mann und Weib” erfolgen OO
mußte.
.Auch der irdisch inkarnierte weiblicheOO
Pol des geistigen Menschen kann wohl OO
während des Erdenlebens in die geistige OO
59 Das Buch vom Menschen
Region der Erde „erhoben” werden, ‒ OO
jedoch nur in der seiner Art gemäßen pasOO
siven Weise, ohne in jener Region BeOO
wußtsein zu erlangen, was jedoch keines‐ OO
wegs die Empfängnis geistiger Influenzen OO
durch männlich-polare geistige Einwirkung OO
ausschließt.
.Dem Manne auf dieser Erde, ‒ als der OO
Inkarnation eines männlich-geistigen Poles, OO
‒ bleibt dagegen seine aktive geistige Kraft OO
auch im tierhaften Körper erhalten, wenn OO
sie auch nur in den allerseltensten Fällen, OO
von denen bereits die Rede war, ‒ sei es OO
völlig, sei es nur zum Teil, ‒ aus ihrer OO
Latenz zu lösen ist.
.Möglich ist solche Lösung aber nur OO
durch die lösenden Helfer, die Nicht-Ent‐ OO
zweiten in der Geistesregion der Erde, die OO
alsdann dem männlich-polaren Geiste inOO
völlig erwachtem oder wenigstens teilOO
weise aufnahmefähigem Bewußtsein aktiv OO
wirkend erlebbar wird. ‒
60 Das Buch vom Menschen
.Da aber auch der aktive, männlichpolare OO
Geist trotz seinem vorher durch die Helfer OO
bewirkten völligen, teilweisen, oder auch OO
nur zeitweisen „Erwachen” dort nicht OO
ohne den Ausgleich weiblicher Polarität OO
bewußt sein könnte, so tritt aus der Höhe OO
ungeformten ewigen Geistes, aus dem „Ur‐ OO
licht”, das „Mann” ist und „Weib”, ein OO
Strahl von weiblich-polarer Art in ihn ein, OO
verschmilzt mit seinem „Ich”, und schafft OO
ihm die notwendige geistige Vollendung.
.Ich glaube kaum, daß der Dichter nichtOO
um diesen Vorgang wußte, der einst das OO
Wort prägen durfte:
.„Das Ewig-Weibliche zieht uns hinOO
an”...
.Das Ewig-Männliche aber kann wohl OO
den weiblichpolaren Geist in geistige Re‐ OO
gionen erheben, doch ist es nicht mög‐ OO
lich, ihn während der irdischen Verkörpe‐ OO
rung dort bewußt werden zu lassen.
61 Das Buch vom Menschen
.Durch den Willensakt des HinstreOO
bens in die physisch-sinnliche ErscheiOO
nungswelt und die hierdurch erfolgte Um‐ OO
kehrung seiner geistig gegebenen passivenOO
Artung in reinste Aktivität, begab sich der OO
weibliche Pol des geistigen Menschen selbst OO
der Kraft, die ihn wieder aus der gewollten OO
Anschauungsform hätte befreien können. OO
.Die durch diesen Willensakt paralysierte OO
Kraft ist während des Erdenlebens nicht OO
mehr zu erneuern.
.Doch jene, die den Nicht-Entzweiten des OO
geistigen Bereichs der Erde „Brücken‐ OO
bauer” wurden als die Meister kosmischen OO
Erkennens wollen Mann sowohl wie WeibOO
aus Erdenknechtschaft lösen...
.Sie können es, sobald es ihnen vordem OO
erst gelingt, den Erdenmenschen, sei er OO
Weib oder Mann, dahin zu bewegen, daß OO
er seine Seelenkräfte vollkommen seinem OO
geistigen „Ich” zu einigen sucht.
62 Das Buch vom Menschen
.Dann erst kann sich der „lebendige Gott” OO
im Menschen der Erde wieder „gebären”. ‒ OO
.Dann erst wird die „Himmelsleiter” OO
wieder aufgerichtet, auf der „die Engel” OO
auf- und niedersteigen, und die von dieser OO
Erde bis hinauf in das ewige „Urlicht” OO
reicht, dem des Erden-Menschen GeistigesOO
entstammt.
.Die Wege die ich zeige, sind weder dem OO
Weibe noch dem Manne verschlossen.
.Ich rede aber außerdem auch von einem OO
Wege, den zuweilen zwar ein Mann ge‐ OO
heißen wird zu gehen, aber niemals ein OO
Weib.
.Ich rede von aktivem, bewußtem Be‐ OO
treten der Geistregion unserer Erde, noch OO
während des erdenmenschlichen Daseins, OO
als von einer dem Manne, ‒ jedoch nur in sel‐ OO
tenen Fällen, ‒ dargebotenen Möglichkeit. OO
63 Das Buch vom Menschen
.Dem Weibe, ‒ und zwar jedem Weibe OO
auf dieser Erde, das wissend oder nur OO
ahnend Wege geht, die denen gleichen, die OO
ich zeige, ‒ wird die Kraft zu eigenbeOO
wußter Erhebung in die Geisteswelt einst OO
nach wohlgenutztem Erdenleben zuteil durch OO
einen jener Meister, die das „Ewig-Weib‐ OO
liche” schon während ihres Erdenlebens in OO
die Geistregion der Erde „hinangezogen” OO
hatte, und die auch nach dem Tode ihres OO
Erdenkörpers, von dort aus hilfebringend OO
dieser Erde nahe bleiben.
.Der hohe Weg des Weibes, der aber nicht OO
nur ausschließlich dem Weibe vorbehalten OO
bleibt, ist solcherart ein indirekter Weg, OO
führt jedoch ebenso wie der nur wenigen OO
erreichbare direkte Weg des Mannes einst zu‐ OO
rück zu geistiger Vereinung von „Mann” OO
und „Weib”, und damit zu selbstbewußtem OO
Leben in den Welten geistiger „Erschei‐ OO
nung”, die weit höher liegen als das „Jen‐ OO
seits”, ‒ in dem sich jeder Menschengeist OO
‒ auch ohne jedes Streben ‒ sogleich nach OO
64 Das Buch vom Menschen
dem Tode seines irdischen Körpers findet: ‒ OO
jenseits der Anschauungsform physischer OO
Außen-Sinne. OO
.Aber das Weib der Erde würde vergebOO
lich suchen, um etwa hier auf Erden einen OO
der Meister kosmischen Erkennens zu finden, OO
damit er ihm schon während des ErdenOO
lebens Eingang in die Welt des Geistes OO
verschaffe.
.Auch jene heiligen Frauen, die einst dem OO
Meister dienten, den die Evangelien schil‐ OO
dern, fanden erst nach vollbrachtem Erden‐ OO
leben in ihm den Helfer, der ihnen das Reich OO
des Geistes eröffnen konnte, nachdem er OO
selbst den Erdenkörper verlassen hatte.
.Vorher „erkannten” sie ihn nicht und OO
hielten ihn für den „Gärtner” irdischer OO
Gärten...
.Es war ein hartes Wort, das dieser Mei‐ OO
ster kosmischen Erkennens selbst seiner OO
Mutter gab, als er sprach:
65 Das Buch vom Menschen
.Weib, was habe ich mit dir zuOO
schaffen?!” ‒ ‒
.Doch dieses Wort ist von der irdischen OO
Erscheinung eines jeden Geistgeeinten her OO
gesprochen und gilt jedem Weibe, das hier OO
auf Erden in der irdischen ErscheinungOO
die Hilfe sucht, die der im Reiche wesen‐ OO
haften Geistes Wirkende ihm erst dannOO
zuteil werden lassen kann, wenn er selbst OO
das Erdenkleid abgelegt hat.
.„Wenn ich von der Erde erhöht sein OO
werde, dann werde ich alles an mich zie‐ OO
hen!” ‒
.Urirdische Triebe weiblicher Sehnsucht OO
haben nur allzuoft das Suchen weiblicher See‐ OO
len nach ihrem Meister auf irreführende Wege OO
geleitet, wo dann täuschender Wahn infolge OO
dramatischer Spaltung der eigenen Seelen‐ OO
kräfte sie den vermeintlichen „Meister” fin‐ OO
den ließ, der nichts anderes war als eine Aus‐ OO
geburt wuchernder plastischer Phantasie... OO
66 Das Buch vom Menschen
.Nur viel zu sehr hat oft das „Weib” OO
der Erde in Wahrheit nach dem „ManneOO
der Erde verlangt, während es frommen OO
Glaubens war, einem Gegenpole im ewigen OO
Geiste entgegenzustreben, mochte er nun OO
als „Krishna” oder „Jesus” bezeichnet wer‐ OO
den.
.OO
Ob dann in innigster Andachtsglut der OO
Geliebte der Seele” umschlungen oder OO
ob mitleidensdurstig Leben und LeidenOO
des Gemeinten durchschauernd mitgelebt OO
und mitgelitten wird, ‒ stets handelt es OO
sich dabei nur um einen Fieberwahn, ver‐ OO
ursacht durch seelische Spaltung, so er‐ OO
haben und ergreifend auch die Äußerungen OO
dieses Wähnens sich darstellen mögen, so‐ OO
sehr auch das Wahnerlebnis die PhysisOO
miterschüttert, wobei durch diese Erschüt‐ OO
terung oftmals Kräfte der unsichtbaren phyOO
sischen Welt zur Mitwirkung angeregt wer‐ OO
den, die wahrlich mit Entsetzen geflohen OO
würden, wüßte man um ihr Wirken und OO
ihre Art. ‒ ‒
67 Das Buch vom Menschen
.Erst wenn das Weib der Erde wieder OO
frei von dem voreinst erstrebten Erden‐ OO
körper wurde, ‒ nach einem ErdenOO
leben, das darauf gerichtet war, dasOO
Sein im Geiste später wieder zu erOO
reichen, in geistiger Gestaltung und mit OO
wohlgeeinten Seelenkräften, erfüllt von sei‐ OO
nem „lebendigenGott, ‒ ‒ erst dann OO
darf es erwarten daß ihm ein Meister nahen OO
kann in geistiger Gestaltung, der ihm zu‐ OO
rückerstattet, was es einstmals als weiblicher OO
Pol des Geistesmenschen dort zurücklassen OO
mußte, wo die Paralysierung seiner Kraft OO
erfolgte durch die Verkehrung seiner Stre‐ OO
bensrichtung...
.Dann aber wird es mit Sicherheit auch OO
seinen geistigen Gegenpol zu finden ver‐ OO
mögen, mit dem es voreinst vereint war und OO
nun ewig aufs neue vereint wieder den OO
„vollendeten” Geistesmenschen darstellt, ‒ OO
sich selbst in seinem „Ich” bewußt emp‐ OO
findend und zugleich, im selben „Ich”, OO
68 Das Buch vom Menschen
seinen männlichen geistesmenschlichen Ge‐ OO
genpol.
.Das Gleiche gilt jedoch auch für den OO
Mann, soweit er nicht durch seinen „see‐ OO
lischen Stammbaum”: ‒ die Seelenkräfte OO
aus der Vorzeit, die sich, infolge seiner gei‐ OO
stigen Darbietung zum Helfer der im Ur‐ OO
licht Leuchtenden, in ihm einten, ‒ vonOO
Geburt an bereits die Eignung in sich trug, OO
zum Meister kosmischen Erkennens voll‐ OO
endet werden zu können, oder soweit er OO
nicht wenigstens auf Erden derart zum Er‐ OO
wachen kam, daß es einem Meister möglich OO
war, ihn als geistigen „Sohn” anzunehmen OO
und durch Übertragung geistiger Erlebens‐ OO
fähigkeit einzuweihen.
.Doch kann auch der zum Meister GeboOO
rene, oder der als geistiger „Sohn” AngenomOO
mene, die ihm verliehene geistige Möglichkeit OO
nur dann wirklich nützen, wenn er getreu OO
und ohne Wanken stets erfüllt, was ihm ge‐ OO
boten wird von denen, die ihn geistig lehren. ‒ OO
69 Das Buch vom Menschen
.Die Hierarchie des Geistes kennt keine OO
Willkür!
.„Mann” und „Weib” soweit sie in Erden‐ OO
tierleibern verkörpert hier auf der Erde OO
leben, stehen genau jeweils an jener Stelle, OO
die sie einzunehmen fähig sind, und es OO
wird jedem Erdenmenschen nur das zuteil, OO
wozu er selber sich geistig fähig machte. ‒ ‒ OO
.Will ich aber hier vom „Wege desOO
Weibes” reden, dann muß ich dem Weibe OO
in irdischer Erscheinung noch von einer OO
besonderen Verschiedenheit seines Weges OO
sagen, auch auf jener Strecke, die Mann undOO
Weib in gleicher Weise gangbar ist.
.Der Mann, der den „Weg” betritt, wird OO
zweifellos dem Ziele schneller näherkommen, OO
wenn seine Haltung aktiv bleibt, stets „greiOO
fend” nach dem Ziel das er erreichen will. OO
.Dem Weibe aber empfehle ich statt dessen OO
mehr die Haltung gläubigen Verlangens, OO
70 Das Buch vom Menschen
‒ eine Haltung die das Ziel erstrebt, je‐ OO
doch nicht „greifend” danach faßt, viel‐ OO
mehr passiv sich zu ihm leiten läßt.
.Es fließt dieser Rat aus uraltem Erfahrungs‐ OO
wissen, und seine Befolgung, ‒ wird er OO
richtig verstanden, ‒ kann dem Manne so‐ OO
wohl wie dem Weibe das Erreichen des OO
Zieles sehr erleichtern...
.Der „Weg des Weibes” ist wie der des Man‐ OO
nes ein Weg zurück zum Urstande in der geiOO
stigen Erscheinungswelt, bevor der Mensch OO
seine geistigen Sinne in die physischenOO
Sinne des „Tieres” versenkte und sie auf OO
solche Weise unfähig machte Geistiges noch OO
wahrzunehmen.
.Durch die Verkehrung seiner geistgege‐ OO
benen passiven Art in aktives Streben hat OO
der weibliche Pol seine Ursprungskraft selbstOO
gelähmt, selbst aufgehoben. ‒
.Wo es gilt, sie dereinst zurückzugewinnen, OO
ist es nötig, aus freiem Willen die urgege‐ OO
bene Strebensart wieder anzunehmen.
71 Das Buch vom Menschen
.Im Weibe wie im Manne dieser Erde OO
will sich der „lebendige” Gott gebären, ‒ OO
hier schon, während dieses Erdenlebens! ‒ OO
.Der „Weg”, den ich in seinen verschie‐ OO
denen Formen im ersten dieser drei Bücher: OO
dem „Buch vom lebendigen Gott” ge‐ OO
zeigt habe, gilt für alle Menschen dieser OO
Erde, „Mann” sowohl wie „Weib”, und OO
was ich von hoher geistiger Führung, von OO
der Stimme des Führenden, von der Hilfe, OO
der im Geistigen wirkenden Meister sagte, OO
ist ebenso gültig für „Weib” und „Mann.” OO
.Man irre sich nicht und glaube nicht OO
etwa, daß ich in meinen Büchern nur die OO
geistigen Entfaltungsmöglichkeiten beson‐ OO
derer Erwählter, ‒ etwa nur den Weg des OO
„Jüngers” und geistig „Geweihten” oder gar OO
nur den Weg der Meister kosmischen Er‐ OO
kennens aufzeigen wolle!
.Was ich von solchen Wegen ‒ nur in OO
ferne Weite deutend ‒ zeige und zeigen OO
72 Das Buch vom Menschen
muß, ist immer derart bezeichnet, daß man OO
nicht in Zweifel geraten kann.
.Ich sage es oft genug, daß diese wahr‐ OO
lich sehr beschwerlichen Wege nicht fürOO
Viele gangbar sind, und nur jenen Männern OO
sich erschließen, die für sie geboren wer‐ OO
den...
.Hier an dieser Stelle habe ich nun von OO
vielen Dingen sprechen müssen, die Mann OO
und Weib gemeinsam angehen, weil an‐ OO
ders nicht zu zeigen war, inwiefern sich der OO
Weg des Weibes von dem nicht gemeinsamen OO
Wege unterscheidet, der nur dem Manne, OO
soweit er ein „Leuchtenderdes UrlichtsOO
oder ein zum Jünger Berufener ist, offen‐ OO
steht.
.Mag auch der Weg des Weibes hier aufOO
Erden jene höchste Höhe nicht erreichen OO
können, die dem Manne der dazu geboren OO
ist, einer der Meister reinsten Erkennens OO
zu werden, schon während seines Erden‐ OO
73 Das Buch vom Menschen
daseins zu ersteigen möglich ist, so führt OO
dennoch des Weibes Weg endlich zum glei‐ OO
chen Ziel: ‒ zu wachem Sein in der Er‐ OO
scheinungswelt des Geistes: ‒ zur Neuge‐ OO
burt des geistigen Erscheinungsmenschen, OO
der da „Mann” ist und „Weib”, in selig‐ OO
ster Vereinung und auf ewig untrennbar OO
in gemeinsamer zwiepolarer „Ich”-Empfin‐ OO
dung. ‒
.Alles Geistige, was dem Manne erreich‐ OO
bar ist, wird dermaleinst durch den Mann OO
auch dem Weibe wieder erreichbar.
.Es zieht alsdann der männliche Pol OO
des geistigen Menschen den weiblichenOO
nach, gleichwie ehedem der weibliche Pol OO
den männlichen nachzog in das Leben OO
physisch-sinnlicher Anschauungsform...
74 Das Buch vom Menschen
DER WEG DES MANNES
Nach dem was ich bisher vom „Wege OO
des Weibes” sagte, erscheint es nahezu nun OO
überflüssig, noch in Sonderheit vom „WegeOO
des Mannes” zu reden.
.In den weitaus meisten Fällen wird der OO
Weg nicht wesentlich verschieden sein für OO
Mann und Weib, trotz aller geistigen Ver‐ OO
schiedenheit der Pole. Nur die Art, den Weg OO
zu durchschreiten, kann beim Manne den‐ OO
noch eine andere sein, als die des Weibes. ‒ OO
.Soweit der Mann als „Mann” eine Weg‐ OO
strecke vor sich sieht, die dem auf Erden OO
inkarnierten Weibe niemals offen steht, OO
handelt es sich nur um jenen äußersten OO
Höhenpfad der allein den Wenigen zugäng‐ OO
lich wird, die dazu geboren werden, in OO
77 Das Buch vom Menschen
diesem Erdenleben schon vollbewußt in den OO
Regionen des Geistes zu wirken.
.Es ist jene letzte, höchste Strecke des OO
Weges dieser Wenigen, auf der ihnen ohne‐ OO
hin die anderen nicht folgen würden, ‒ OO
weder Mann noch Weib, ‒ selbst wenn es OO
ihnen möglich wäre solange sie noch aufOO
Erden leben.
.Eitelste Vermessenheit wäre es, wollte OO
etwa ein Mann auf dieser Erde, nur weil OO
er „Mann” ist, für sich an ein besonderes OO
geistiges „Vorrecht” glauben, und das Weib OO
vielleicht als geistige Potenz geringer schätzen OO
als sich selbst!
.Ich sage absichtlich: „als geistige Po‐ OO
tenz”, denn ich rede hier vom ewigen Geiste, OO
nicht aber vom Intellekt und der Kraft OO
des Denkens, die nur Resultate irdischer OO
Züchtung sind.
.Im Geiste gibt es keine VerschiedenOO
wertigkeit zwischen männlichem undOO
weiblichem Pol!
78 Das Buch vom Menschen
.Weibliche Passivität und männlicheOO
Aktivität sind im Geistesmenschen von An‐ OO
fang an in gleicher Macht und KraftOO
gegeben!
.Die Wenigen, die während ihres Erden‐ OO
lebens wirklich ein geistiges „Vor-Recht” OO
vor dem irdisch verkörperten weiblichen OO
Pole des Geistesmenschen voraus haben, OO
wußten noch zu jeder Zeit um ihre hohe OO
Pflicht, dem „Weibe” ihre besondere Hilfe OO
darzubieten, da es durch den ihm entstam‐ OO
menden Impuls zu physischer Verkörperung, OO
nach dem „Falle” in eine schwierigereOO
Lage geraten ist als der Mann. ‒
.Keiner aus ihnen hat jemals das Weib OO
geringer geschätzt als den Mann, oder gar OO
den weiblichen Menschen verachtet.
.Selbst wenn einer in harten Worten seine OO
irdische Beziehung zu einem Weibe der OO
Erde klar geschieden sehen wollte von seiner OO
geistigen Wesenheit, ‒ so zeigte doch jeder OO
79 Das Buch vom Menschen
derer, die das hier gemeinte Vor-Recht OO
vor Männern sowohl wie vor FrauenOO
besaßen, daß ihm das Weib ‒ auch in der OO
irdischen Verkörperung ‒ wahrlich hoherOO
Ehrfurcht wert war...
.Im Geiste eines jeden dieser Wenigen OO
die zur Vollendung gelangten, lebt ja von OO
dem Augenblicke der Vollendung an nicht OO
mehr nur der männliche Pol des geistigen OO
Erscheinungsmenschen, sondern mit ihmOO
vereint, ‒ in Substitution seines dereinstig OO
wieder zu erreichenden weiblichen Gegen‐ OO
pols, ‒ jener weiblichpolare Strahl des OO
ewigen Urlichts, der den männlichen Men‐ OO
schengeist erst befähigt in den geistigen Er‐ OO
scheinungswelten wieder wachbewußt zu OO
werden: ‒ das „Ewig-Weibliche”. ‒ ‒ OO
.Wie könnte jemals ein Mensch solcher OO
Artung, ‒ auch wenn er in seinem irdischen, OO
tierischbedingten Leben nur den männOO
lich-tiermenschlichen Pol verkörpert, ‒ den OO
weiblichen Geist, den er ja in seiner GeistOO
80 Das Buch vom Menschen
natur mit seinem männlich polaren Geiste OO
vereint im gleichenIch” empfindet, OO
etwa geringer schätzen als den Geist des OO
Mannes?! ‒
.Der „Weg des Mannes” erheischt vom OO
Manne der ihn betritt, sogleich vom allerOO
ersten Anfang an, einen ernsten aber auch OO
wohlgeübten Willen zum Verstehen weib‐ OO
licher Art.
.Ein Mann, der diesen Willen vermissenOO
läßt, wird niemals das Ziel erreichen, das OO
ihm erreichbar wäre...
.Das Weib, soweit es seine passive Artung OO
wiederfand, ist weit eher geneigt, die ge‐ OO
gebene Art des Mannes willig und gar oft OO
bewundernd anzuerkennen.
.Die aktive Art des Mannes vermag da‐ OO
gegen nur zu leicht den Mann in „Größen‐ OO
wahn” zu stürzen, so daß er im Weibe nicht OO
81 Das Buch vom Menschen
mehr „ein Anderes”, gleichen Wertes, OO
sondern ein Minderwertiges zu sehen sich OO
veranlaßt fühlt.
.Hier liegt eine nicht geringe Gefahr für OO
so manchen Mann, der „den Weg des Mannes” OO
gerne beschreiten möchte!
.So mancher glaubt sich auf seinem OO
Wege, glaubt sich bereits gar sehr „ver‐ OO
geistigt” und meint ein Recht erlangt zu OO
haben, verächtlich von seiner erträumten OO
Erhabenheit auf das Weib herabsehen zu OO
dürfen, während er sich auf solche Weise OO
um jede Möglichkeit bringt, in den Geist OO
zu gelangen. ‒
.Der Mann allerdings, der einmal wirk‐ OO
lich erfaßte, daß es schon bei den ersten OO
Schritten auf seinem geistigen Wege das OO
Geistig-Weibliche ist, das ihn hinanzieht, OO
‒ das über höchste geistige Hierarchien bis OO
herab zu seinen erdenmenschlichen geistigen OO
82 Das Buch vom Menschen
Helfern flutet um ihn zu erreichen, ‒ der OO
ist gewiß gegen die Gefahr gesichert, sich OO
als Mann für höherwertiger zu halten als OO
das Weib...
.Er wird dem Weibe geben, was des OO
Weibes, und dem Manne, was des Mannes OO
ist, ‒ wissend, daß der Mensch der geiOO
stigen Erscheinungswelten, nur dann er‐ OO
neut erstehen kann in bleibender Vollendung, OO
wenn Männliches und Weibliches sich der‐ OO
einst wieder eint zu einem Geisteswesen, OO
in dem er alsdann sich selbst und seiOO
nen Gegenpol erlebt in seinem eigenen OO
Ich”. ‒
.Phallus und Yoni vereint, zeigten dem OO
Inder in alter Zeit schon diese Wahrheit im OO
Symbol, ‒ während Phallus, oder Lingam, OO
allein, als die korrelativen körperlichen OO
Organe des Mannes, jene Kraft symbo‐ OO
lisieren, die aus dem Manne, der dazu geOO
boren ist, den Eingeweihten und den Meister OO
kosmischen Erkennens zeugt...
83 Das Buch vom Menschen
.Auch die Witwenverbrennung im alten OO
Indien, die ursprünglich nur die Ausführung OO
des religiös bestimmten Willens der hinter‐ OO
lassenen Gattin war, ist nur zu verstehen OO
als ein trauriger Niederschlag bereits in OO
verzerrter und entstellter Form empfun‐ OO
dener geistiger Wahrheit aus noch weit OO
älterer Zeiten Überlieferung.
.Man übertrug ins Alleräußerlichste, was OO
rein geistig verstanden werden wollte, OO
denn es ist das Schicksal jeder Wahrheit OO
die auf diese Erde kommt, daß sie nur kur‐ OO
ze Zeit in ihrer Reinheit leuchten kann, OO
und nur von wenigen begriffen wird in un‐ OO
getrübter Klarheit, ‒ bis sie alsdann „Ge‐ OO
meingut” wird in einer allzuirdischen Ver‐ OO
zerrung.
.Soll das „Weib” am „Manne” und der OO
„Mann” am „Weibe” wirklich „genesen”, OO
dann müssen Beide: ‒ Mann sowohl wie OO
Weib, ‒ den Weg zum Geiste emporzu‐ OO
84 Das Buch vom Menschen
finden suchen in seelischem Verstehen, OO
geeint im Willen, so wie sie einst die OO
hohe geistige Erscheinungswelt verlorenOO
haben in Gemeinsamkeit.
.Man wird kaum bezweifeln wollen, daß OO
aus der seelischen Gemeinsamkeit im Streben OO
nach dem Geiste auch mancher Lichtstrahl OO
auf Probleme äußeren Lebens fallen muß, OO
die Mann und Weib bis dahin sehr be‐ OO
drängten und ihnen schier unlösbar schienen. OO
.An jenem Ziele dann, das allen hier OO
auf Erden schon erreichbar ist, die ernst‐ OO
haft und beharrlich es erreichen wollen: OO
denlebendigenGott im eigenenOO
Herzen, ‒ werden Mann und Weib zuletzt OO
von den höchsten Kräften mitgerissen, die OO
jene Wenigen zu jeder Zeit durchströmen, OO
deren sich göttliche Liebe bedient um empor‐ OO
zuleiten was nach Licht verlangt und nach OO
Befreiung aus der Chaos-Nacht ungewissen OO
Willens.
85 Das Buch vom Menschen
.Sicherer als Lehre in Wort und Schrift OO
es jemals vermöchte, werden alle ehrlich OO
Suchenden von jenen Welten klaren Lichtes OO
her geleitet, die aus allen hier auf Erden OO
Lebenden allein die Meister kosmischen Er‐ OO
kennens mit Bewußtsein, wissend und aus OO
solchem Wissen handelnd, zu betreten fähig OO
sind noch während ihrer Erdentage. ‒
.Dereinst erlöst aus irdischer Gebunden‐ OO
heit werden „Mann” und „Weib” in der OO
vollkommensten Erhaltung individueller OO
Eigenart, ‒ in ausgeprägter polarer Ver‐ OO
schiedenheit als zwei in sich geschlossene OO
Geisteswesen, ‒ dennoch in einem einOO
zigenIchvereinigt sein, da sich im OO
neugeborenen Geistesmenschen dann beider OO
Sonder-„Ich” restlos „deckt”, und jedes OO
Einzel-„Ich” zugleich das „Ich” des Gegen‐ OO
pols in sich empfindet wie sich selbst. ‒ OO
.Was Zwei war und ent-zweit, wird so OO
in einem Dritten, als ein neugeeintes Gei‐ OO
steswesen das aus „Mann” und „Weib” OO
86 Das Buch vom Menschen
besteht, durch alle Ewigkeit verbunden OO
bleiben. ‒ ‒ ‒
.Um Hilfe und Führung bringen zu OO
können, damit solches Ziel von jedemOO
Manne und jedem Weibe dereinst erOO
reicht werde nach den Tagen dieses Erden‐ OO
daseins, ‒ um lehren zu können, wie dieses OO
Dasein zu nützen, wie Kraftvergeudung OO
und Umweg zu meiden sei, ‒ sind die OO
Meister der Liebe, die Meister kosmischen OO
Erkennens, diesem Erdenleben eingeboren. OO
.Nicht das, was diese Wenigen etwa an OO
irdischer Erkenntnisfähigkeit besitzen, OO
macht sie dazu geeignet, ihren Mitmenschen OO
als Helfer zu dienen!
.NichtTalentoderWissen” macht OO
aus ihnen das, was sie sind!
.Nicht irdischer Weitblick verschafft OO
ihnen die Ein-Sicht in geistiges Geschehen! OO
87 Das Buch vom Menschen
.All ihr „Erkennen” ist liebendesOO
Durchdringen! ‒
.All ihr „Wissen” ist Gewißheit aus OO
geistigem Sein! ‒ ‒
.Sie allein nur vermögen jenen „Weg OO
des Mannes” zu durchschreiten, der zu wachOO
bewußtem Wirken in der Welt desOO
substantiellen, reinen Geistes führt, OO
und nur aus dieser Geistregion herOO
kommt die Hilfe, die des Urlichts „Leuch‐ OO
tende” den anderen Menschen darzubieten OO
haben. ‒ ‒
88 Das Buch vom Menschen
EHE
.Ein anderes ist die sexuelle GemeinOO
schaft zwischen Mann und Weib auf dieser OO
Erde, und ein anderes die Ehe. ‒ ‒
.Wer da erkannte, welches MysteriumOO
Mann und Weib umgibt, ein Mysterium, OO
das hinaufreicht in die innersten Regionen OO
des reinen Geistes, hinauf in das UrlichtOO
selbst, dem wird die „Einehe” heilig sein, OO
die einen Mann mit einem Weibe ver‐ OO
bindet für das Leben auf dieser Erde.
.Wohl denen, die in diesem Erdenleben OO
schon, in der Ehe, ihren eigenen, ewigenOO
Gegenpol finden, den Gegenpol, mit dem OO
sie dereinst zu einem EinheitswesenOO
im Geiste ewig vereinigt werden sollen, OO
weil sie mit ihm vor der „Ent-zweiung” OO
einst vereinigt waren! ‒ ‒
91 Das Buch vom Menschen
.Vielen mag solches „Glück” beschieden OO
sein, ohne daß sie darum wissen, aber es OO
bleibt ein besonderes „Glück”, denn die OO
Wege der Entzweiten sind keineswegs der‐ OO
art in parallelem Verlauf, daß dieses Wieder‐ OO
finden allzuoft sich ereignen könnte hier OO
auf dieser Erde.
.In einer großen Anzahl aller Ehen wer‐ OO
den sich Pole zueinander finden, die nichtOO
dem gleichen Einheitswesen entstammen. OO
.Sind sie jedoch für dieses Erdenleben OO
durch freien Willen einmal einander ver‐ OO
bunden, so tragen beide Teile kosmische OO
Pflicht, ihr Verbundensein in solcherOO
Weise zu betrachten, als seien sie vor Ewig‐ OO
keiten einst vereint gewesen und würden OO
nun für alle Ewigkeit sich wieder neu verOO
einigen als einheitliches Geisteswesen. ‒ ‒ OO
.Hier auf dieser Erde können nur geistig OO
völlig „Erwachte” mit Sicherheit wissen, ob OO
ihr irdischer Gegenpol zugleich ihr ewigerOO
eigener Gegenpol ist oder nicht. ‒
92 Das Buch vom Menschen
.In dieser Erde wirrer Verstrickung lauert OO
allerorten Täuschung.
.Manche, die nach meinen Worten sich OO
für „Wiedergefundene” halten mögen, wer‐ OO
den es dennoch nicht sein, und manche, OO
deren irdisch angeeignete Verschiedenheit OO
des Denkens und Empfindens sie verführen OO
möchte, sich einander fremd zu fühlen, OO
werden gleichwohl eines einst ent-zweiten OO
Geisteswesens Pole bilden.......
.Wer, der nicht zu den „Erwachten” des OO
Geistes gehört, wollte sich hier vermessen, OO
leichthin zu entscheiden!? ‒
.Darum gebietet höchste kosmischeOO
Pflicht, in allen Fällen freier Wahlgemein‐ OO
schaft so zu handeln, als seien beide Teile OO
sicher, daß sie einst ein einziges Geistes‐ OO
leben führten, daß sie ewig dieses Geistes‐ OO
leben neu vereint im Geiste finden würOO
den. ‒
93 Das Buch vom Menschen
.Jede Verbindung zwischen Mann und OO
Weib ist verwerflich, wenn nicht bewußte OO
Absicht besteht sich also zu verhalten.
.„Was ihr dem geringsten meiner Brüder OO
tut, das habt ihr mir getan”, ‒ sprach einst OO
der Meister, den die heiligen Bücher kün‐ OO
den. ‒
.In gleicher Weise aber läßt sich sagen: OO
Was immer du deinem männlichen oder OO
weiblichen Gegenpol hier in der ehelichen OO
Gemeinsamkeit dieses Erdenlebens tun wirst, OO
hast du dir selbst, hast du auf alle Fälle OO
deinem geistigen eigenen Gegenpol er‐ OO
wiesen, magst du ihn wirklich hier auf der OO
Erde nun gefunden haben oder nicht! ‒ OO
.Du selbst bist es, der sich geistig formtOO
in diesem Gemeinschaftsleben der Ehe auf OO
der Erde, und je vollendeter dir die OO
Formung deiner selbst nach der hohen OO
Art gelang, die dein ewiges Einheitsleben OO
als zwiepolares Geisteswesen verlangt, OO
94 Das Buch vom Menschen
desto eher wirst du einst die unruhvolle OO
Weise des ent-zweiten Lebens mit der OO
Vereinung vertauschen können, die dir OO
auf ewig erneut deinen Gegenpol gibt, in OO
dem du selbst dich wiederfindest. ‒ ‒ OO
.Es ist keine Mühe, keine Geduld und OO
keine Selbstbezwingung dir verloren, die OO
du in deiner Ehe aufzubieten hast, denn OO
alles, was du so dir abgewinnst, hast du fürOO
alle Ewigkeit gewonnen. ‒ ‒
.In diesem Erdenleben tritt allerorten OO
einer für den andern ein.
.Dein Verhalten zu deinen Nebenmen‐ OO
schen wird unerbittlich seine Folgen zeigen, OO
und die Folgen werden deiner Tat ent‐ OO
sprechen.
.Wenn du jemals einem Menschen ÜblesOO
zufügtest, wirst du durch keine List und OO
keine Vorsicht je verhindern können, daß OO
95 Das Buch vom Menschen
dir das gleiche Üble widerfährt, ganz OO
gleich, ob es der Mensch dir antun wird, OO
dem du es zugefügt, oder ob ein anderer OO
dafür an seine Stelle tritt, ‒ ganz gleich, OO
ob es dieselbe Form des Bösen ist, die dich OO
belastet, oder ob das Böse zurückkehrt zu OO
dir in einer anderen Form. ‒ ‒
.Stets wird es genau dem Grade des OO
Übels, das du selbst geschaffen, entsprechen. OO
.Der es dir zufügt, tritt nur an die StelleOO
dessen, der durch deine Tat betroffenOO
wurde, auch wenn der, den du durch böse OO
Tat bedrücktest, dir von Herzen längst verOO
ziehen hat und nie zu eigener VergelOO
tung des Bösen fähig wäre...
.Verzeihung kannst du finden, aber OO
niemals kannst du deinem „Karma”, kannst OO
du den Folgen deiner Tat entgehen. ‒ ‒ OO
.Du wirst vielleicht triumphieren, weil OO
dich die Folge nicht in Bälde trifft, aber OO
juble nicht zu früh!! ‒
96 Das Buch vom Menschen
.Auch wenn Jahrzehnte darüber vergehen OO
sollten, wirst du einst selbst erfahren, was OO
du andere erfahren ließest! ‒ ‒ ‒
.Und findet der Ausgleich nicht in deinem OO
Erdenleben seine geeignete Zeit, dann OO
wirst du ihn einst in anderer Daseinsform OO
in ganz der gleichen Weise erleben müssen, OO
denn hier gibt es kein Entrinnen. ‒ ‒ OO
.Das Gleiche, was hier von dem Üblen OO
gesagt ist, das du über andere verhängtest, OO
gilt ebenso für alles Gute, für jede noch OO
so verborgene Liebestat, mit der du andere OO
erfreutest. ‒
.Die Folgen lassen sich nicht aufhalten, OO
und du brauchst heute den Menschen nicht OO
zu kennen, der ihnen einst Werkzeug wird... OO
.Früher oder später wird er in dein Leben OO
treten, und er wird selbst nicht ahnen, daß OO
er in seiner Handlungsweise nur der Voll‐ OO
strecker deiner selbstgeschaffenen Tatenfol‐ OO
97 Das Buch vom Menschen
gen ist, im Guten wie im Üblen, das er OO
dir erweist. ‒ ‒
.In ganz der gleichen Art wirst du auch OO
selbst die Folge schaffen für dich selbst, OO
durch dein Verhalten deinem irdischenOO
Gegenpol gegenüber, dem du durch freie OO
Entschließung einst dich für dieses Erden‐ OO
leben verbunden hast zu „ehelichem” OO
Leben. ‒ ‒ ‒
.Hier wirst du die eigentliche letzte Folge OO
allerdings erst dann verspüren, wenn du OO
das Kleid der Erde abgeworfen hast, wenn OO
du in geistiger Gestaltung aufwärts strebst OO
zu jener lichten Höhe ewiger Vereinigung OO
mit deinem einst von dir getrennten geiOO
stigen Gegenpol, mag er hier auf der Erde OO
schon in der Ehe mit dir verbunden ge‐ OO
wesen sein, oder mag ein anderer Men‐ OO
schengeist hier in deiner Ehe dich durch OO
dein Erdendasein begleitet haben. ‒ ‒
98 Das Buch vom Menschen
.Und wenn dir für all deine Güte hier OO
in deiner Ehe stets nur Übles widerfahren OO
sollte, wenn all dein gütiger Wille niemalsOO
Verständnis findet, so bist du dennochOO
nicht betrogen, denn es liegt allein in deinerOO
Hand, welches „Karma” du dir schaffst, und OO
dein irdischer Gegenpol kann dir nicht ein OO
Jota deiner so geschaffenen Eigenformung OO
rauben. ‒
.Was du ihm Gutes antun wirst, hast OO
du deinem eigenen ewigen Gegenpol getan, OO
mit dem du ewig einst vereinigt, ein eiOO
niges Geistesleben führen wirst, mag der OO
Mensch, mit dem du hier in der Ehe auf OO
Erden verbunden bist, nun in Wahrheit selbstOO
dieser Gegenpol deines Geistesmenschen sein, OO
oder mag dir in ihm ein Geistiges verbunden OO
sein, das erst nach Jahrtausenden seinen ei‐ OO
genen wirklichen Gegenpol im geistigenOO
Dasein finden kann. ‒ ‒
.„Ehe”, im höchsten Sinne, ist nur die OO
Vorbereitung des ent-zweiten EinzelpolesOO
99 Das Buch vom Menschen
für das zwiepolare Leben des vereinigten OO
Menschengeistes, ‒ „Mann und Weib”, ‒ OO
in der Ewigkeit. ‒
.Nicht, indem du feige den Schwierig‐ OO
keiten der Vorbereitung entfliehst, sondern OO
indem du sie zu bewältigen suchst, wirst OO
du auf Erden schon die dem Menschen hier OO
mögliche, höchste Stufe geistiger Lebens‐ OO
fähigkeit erreichen. ‒
.Nur leise und behutsam möchte ich an OO
dieser Stelle noch von dem Mysterium spre‐ OO
chen, das beide Gegenpole, Mann und Weib, OO
auch in ihrer tierischen Gestaltung durch OO
den physischen Ausgleich der Polaritäten OO
umhüllt. ‒
.Was rohe Sinneslust und geile Gemein‐ OO
heit zweier „Menschentiere” sein kann, ‒ OO
das kann auch zum „Schlüssel” werden, OO
der die geheimsten Pforten der Seele öff‐ OO
net und das höchste Heiligtum betreten OO
läßt...
100 Das Buch vom Menschen
.Gleichwie Feuer Licht und WärmeOO
spenden, aber auch Haus und Habe verOO
nichten kann, so können die Kräfte sinn‐ OO
licher Lust zu geflügelten Rossen vorOO
dem Siegeswagen des Geistes werden, OO
wenn sie ein sehender „Wagenlenker” zu OO
leiten weiß, ‒ können sich aber auch zu OO
unheilbringenden Dämonen wandeln. ‒
.Nur in höchster geistiger Liebe darf OO
die Vereinigung der physischen Pole sich OO
vollziehen, wenn sie die hohen geistigen OO
Kräfte lösen soll, die in der erdenkörOO
perlichen Erscheinung menschlicher Wesen OO
schlummern. ‒ ‒
.Dann aber kann sich in solcher Ver‐ OO
einigung ein „Wunder” begeben, das stets OO
aufs neue die höchste Geistigkeit berührt, OO
und die es erleben, werden gemeinsamOO
ihrer selbst bewußt in Sphären des geiOO
stigen Seins, die keines Dichters Phantasie OO
je zu ahnen vermag. ‒ ‒ ‒
101 Das Buch vom Menschen
.Es ist mir nicht verstattet, mehr über OO
diese Dinge zu sagen.
.Wer reif ist, auf diesem heiligstenOO
aller Erdenwege ohne Gefahr zu wandeln, OO
dem wird auch ein kurzer Fingerzeig zur OO
Erreichung des hohen göttlich-verklärten OO
Zieles genügen.
.Doch es prüfe sich jeder, der dies lesen OO
mag, ob er würdig vorbereitet ist, das AllerOO
heiligste im Tempel des sichtbaren Kosmos OO
reinen Herzens zu betreten, denn nirgends OO
wird ein „Tempelschänder” so furchtbar OO
und schrecklich bestraft wie hier! ‒ ‒ ‒ OO
.Ehe ist eine Vereinigung zweier GeisterOO
und zweier Leiber, ‒ aber in ihrem kör‐ OO
perhaften Dasein besitzen Mann und Weib OO
eine geistige Kraft, um die sie „Götter” OO
selbst beneiden könnten.
‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒
102 Das Buch vom Menschen
.Ein „Ganzes” sollst du einst werden, OO
vereint mit einem anderen „Ganzen”, und OO
noch bist du nur „Teil”! ‒
.Dich in einGanzeszu wandeln, OO
dazu kann dir die magische Macht derOO
Ehe vieles helfen, wenn du sie geOO
brauchen lernst!....
.Wohl will die Ehe wahrlich auch dasOO
Kind, jedoch das Kind ist keineswegs der OO
Ehe höchste Sinnerfüllung!
.Nicht, daß ihr Kinder zeugen und ge‐ OO
bären konntet, bürgt dafür, daß eure leib‐ OO
liche Gemeinschaft eine Ehe ist! ‒ ‒
.Ehe besteht nur dort, wo zwei im Ir‐ OO
dischen vom Gegenpol getrennte Einzelpole OO
aus der geistigen Erscheinungswelt, erneut OO
erstreben, eine zwiepolare Einheit dar‐ OO
zustellen. ‒
.Zwar ist das Kind dem eine wahre EheOO
Dasein gibt, in ihr zugleich am sichersten OO
103 Das Buch vom Menschen
geborgen, ‒ doch ist der Ehe Sinn gewiß OO
nicht einzig und allein darin beschlossen, OO
dem kommenden Geschlechte Leben, Leib OO
und Nahrung, Lehre und Erziehung dar‐ OO
zubieten.
.Vor allem anderen soll aus einer Ehe OO
denen Förderung erwachsen, die sich in OO
Ehe-Einung zueinander fanden!
.Um euretwillen sei eure Ehe geschlos‐ OO
sen, ‒ das Kind aber sei euch: GläuOO
biger eurer Schuld an die Zukunft! OO
‒ ‒ ‒
104 Das Buch vom Menschen
DAS KIND
.Allstündlich werden auf dieser Erde OO
Menschen geboren und dennoch steht der OO
fühlende Mensch hier heute noch wie in OO
Urzeittagen vor einem Mysterium...
.Nicht anders zwar als das Tier tritt der OO
neue Mensch in dieses Dasein, löst er sich OO
los vom mütterlichen Leibe, der ihm den OO
Leib der Erde bereitet hat.
.Aber stumpfestes Empfinden selbst wird OO
einen Augenblick doch wachgerüttelt, steht OO
es vor dem ewig neuen Wunder, sieht es, OO
daß ein Wesen seiner Art das Licht erblickt, OO
und hört es seinen ersten Schrei. ‒ ‒ ‒ OO
.Gar bald dann wird das Neue sich als OO
eigenes Bewußtsein offenbaren, und stau‐ OO
nend sieht der Mensch hier einen neuen OO
107 Das Buch vom Menschen
Willen, der, obwohl scheinbar nur aus OO
ihm hervorgegangen, allein sich selberOO
will, so töricht auch die Mittel scheinen, OO
die er gebraucht, um sich in seiner Umwelt OO
durchzusetzen. ‒ ‒
.Zuletzt muß der Mensch dann erkennen, OO
daß es doch die einzig rechten Mittel sind, OO
da sie den Kräften, die das neue Lebewesen OO
meistert, stets in völliger Entsprechung die‐ OO
nen. ‒
.Ein jedes neue Lebensjahr bringt neueOO
Offenbarung dieses Willens, neue Mittel OO
sich hier Geltung zu verschaffen, und schließ‐ OO
lich steht vor uns ein Mensch wie wir, OO
der oftmals uns zu dem Bekenntnis nötigt, OO
daß er Geisteskräften zu gebieten weiß, OO
die wir vergeblich je zu meistern suchen OO
würden...
.Das Wunder will nicht enden, wenn man OO
einmal eines dieser Kettenglieder hellen OO
Auges dem Bewußtsein nahe bringt, und OO
108 Das Buch vom Menschen
jeder neue Zyklus der Geburten schafft hier OO
neue Wunder, vor denen dann der Mensch OO
oft ratlos steht, da er nicht zu enträtseln OO
weiß, was hier im Guten oder Bösen sich OO
ereignet hat. ‒ ‒ ‒
.Du wirst das Rätsel, das aus Kinder‐ OO
augen fragt, auch niemals lösen, wenn du OO
nicht klar erkennst, daß hier ein völligOO
Neues dir begegnet. ‒ ‒ ‒
.Du suchst zu sehr dich selbst in dei‐ OO
nem Kinde, läßt dich viel zu sehr verführen OO
durch die körperlichen Ähnlichkeiten, OO
die dein Auge findet, siehst auch dich und OO
deine Art in der Begabung oder in den OO
Fehlern deines Kindes, und bist geneigt OO
nun, alles dies zu übertragen auf das GeiOO
steswesen, das in deinem Kinde dirOO
sich anvertraut. ‒ ‒
.Wohl ist das Erdenkleid, in dem dein OO
Kind dir hier gegeben wird, aus deinemOO
109 Das Buch vom Menschen
Blute, deinen Zellen auferbaut, und eine OO
Erbschaft von Jahrhunderten gibst du ihm, OO
körperlich zu eigen. ‒
.Mit ihr empfängt dein Kind so manche OO
Kräfte dieser Erde, die du „geistig” nennst, OO
weil dir noch nicht bewußt ist, welche FülleOO
tief geheimnisvoller Kräfte dieser ErOO
denkörper birgt, und diese Kräfte nur OO
allein sind Träger jener Eigenschaften, die OO
dich stets verführen, zu sehr dich selbst in OO
deinem Kinde wiederzuerkennen. ‒ ‒ ‒ OO
.In diesem Erdenkörper, und auf seinen OO
unfaßbarsten Kräften wie auf einer Harfe OO
spielen lernend, wohnt etwas, das nichtOO
von dieser Erde ist...
.Dieses „Etwas” blickt dich aus den OO
Augen deines Kindes an und sucht in dir OO
das gleiche „Etwas”, das vielleicht in OO
deinem Körper Herr geworden, meistensOO
aber durch des Körpers Kräfte überOO
wältigt und gefesselt ist. ‒ ‒
110 Das Buch vom Menschen
.Dieses „Etwas” ist der Mensch desOO
reinen Geistes, der sich hier dem Men‐ OO
schentiere dieser Erde eint in einer der tiefOO
sten Formen seines Erscheinens, und auf OO
Erden nur „Erlösung” findet, wenn er dieses OO
„Tier” bezwingt. ‒ ‒
.Er ist deinem Kinde nicht ein Erbe, OO
das es dir verdankt so viel es dir auch wohl OO
verdanken mag an übererbter Formung sei‐ OO
ner Hirngewinde!
.Er stammt aus gleichen HöhenreOO
gionen, wie der Geistesmensch in dir, den OO
du vielleicht noch niemals als dich selbstOO
erkanntest, vielleicht ihn derart vergewalOO
tigt hast durch deines Körpers Eigenkräfte, OO
daß du auch keine Spur mehr seines Da‐ OO
seins ahnst, und dich in dir selbst nur jenenOO
feinen Körperkräften gleichwähnst, die OO
bei der Mehrzahl aller Erdenmenschen an die OO
Stelle ihres geistigen Bewußtseins traten. ‒ OO
.Im Auge deines Kindes blickt er for‐ OO
schend dir ins Angesicht, auch wenn dieses OO
111 Das Buch vom Menschen
Auge ihm noch nicht zum wohlbeherrschten OO
Werkzeug wurde, und sucht, ob er noch, OO
seinesgleichen ungefesselt hier auf dieser OO
Erde fände...
.Du hast hier allen Grund, vor deinem OO
eigenen Kinde Ehrfurcht zu empfinden, OO
soweit der Geistesmensch in dir nicht OO
völlig deiner feineren KörperkräfteOO
Herr und Meister ist, denn aus dem Auge OO
deines Kindes blickt er dir noch ursprungsOO
rein entgegen. ‒
.In deine Hand ist nun sein Schicksal OO
hingegeben. ‒ ‒ ‒
.Es liegt fast nur bei dir, ob dieser Gei‐ OO
stesmensch, der, ‒ wenn es sich um keine OO
der an anderer Stelle schon erwähnten sel‐ OO
tenen Ausnahmen handelt, ‒ noch nie aufOO
dieser Erde lebte, der niemals wiederOO
kommen wird, und der in jedem neuen OO
Menschen einzigartig in Erscheinung tritt, OO
nun das in deinem Kinde frei beherrschen OO
112 Das Buch vom Menschen
lernen kann, was du als LeibeserbschaftOO
ihm gegeben hast. ‒
.Bist du in dich und deine Art so sehr OO
vernarrt, daß du nur dich und deine SippeOO
auch in deinem Kinde wieder sehen willst, OO
dann wirst du schwerlich so verfahren, daß OO
der neue Geistesmensch, der dir sich anOO
vertraute, über alles was er beherrschen OO
lernen soll, zum Herren wird...
.Du hast jedoch vor kosmischen Gesetzen OO
nie das Recht, aus deinem Kinde nur denOO
Spiegel deiner selbst zu machen, denn OO
das Heiligste und Höchste, was in diesem OO
Wesen in Erscheinung tritt, ist himmelOO
hoch erhaben über allem Hohen, das duOO
leiblich ihm als Erbe gabst...
.Doch damit nicht genug, wird beides OO
erst verbunden durch Seelenkräfte aus OO
ferner Vorzeit, die nicht zu völliger EntOO
113 Das Buch vom Menschen
faltung kamen, und in deinem Kinde nun OO
nach Auswirkung verlangen! ‒ ‒ ‒
.Auch diese Kräfte gabst du deinem OO
Kinde nicht zum Erbe!
.Die Menschen, die in dieser HinsichtOO
deines Kindes „Ahnen” sind, wirst du nur OO
dann erspähen können, wenn in dir der OO
Geistesmensch so völlig Herrschaft übt, daß OO
er mit dir bewußt identisch wurde und OO
dich „sehen” lehrte, was kein Auge dieser OO
Erde sieht. ‒ ‒
.Du hast kein Recht, des Kindes SeeOO
lenkräfte, wenn sie hohe Gaben in sich OO
schließen, deinem Blutes-Erbe zuzuzäh‐ OO
len! ‒ Du hast kein Recht, des Kindes OO
Seelenkräfte, wenn sie deinen Wünschen OO
nicht entsprechen, einzuengen oder gar OO
zu unterjochen! ‒ ‒
.Die Rechte, die nach kosmischen Ge‐ OO
setzen deinem Kinde gegenüber dir gegeben OO
sind, sind eng begrenzt.
114 Das Buch vom Menschen
.Du hast allein die Rechte eines Haus‐ OO
herrn, dem ein hoher Gast die EhreOO
schenkt, sich seinem Schutze zu verOO
trauen, wobei der Gast in einer Lage ist, die OO
es verhindert, daß er selbst sich schützenOO
könnte. ‒ ‒ ‒
.Alle „Erziehung” deines Kindes muß OO
aus dieser Einsicht sich ergeben, sonst han‐ OO
delst du in gutem Glauben schlecht, wo OO
du das Beste zu erwirken hofftest! ‒ ‒ OO
.Ein Geistesmensch hat dir sich anOO
vertraut, dem du allein den Leib bereiten OO
konntest, als die Wohnstatt, die ihm auf OO
der Erde dienen soll. ‒
.Er brachte seine Schätze selber mit und OO
nimmt sie nicht von dir. ‒ ‒
.Was er von dir erwartet, ist allein, daß OO
du ihm Schutz und Nahrung gibst, und OO
ihm dazu verhelfen wirst, sich in dem OO
Hause, das du ihm gegeben hast, dieOO
115 Das Buch vom Menschen
Diener zu verschaffen, die er braucht, um OO
hier auf dieser Erde seine Herrschaft aus‐ OO
zuüben. ‒ ‒ ‒
.Ich weiß wohl, diese Worte werden vie‐ OO
len, die sich fast „ein Recht auf Tod undOO
Leben” ihres Kindes zugestehen, wenig an‐ OO
genehm zu hören sein. ‒
.Auch mancher, der sich der „Erziehung” OO
widmet, wird, „gerechten Zornes” voll, die‐ OO
ses Buch zur Seite schleudern. ‒
.Er mag bedenken, daß ich sehr wohl OO
weiß, daß jenes Kind, das er „erziehen” OO
und erziehend lehren soll, schon meist von OO
Grund aus durch die „elterliche Zucht” OO
verdorben ist. ‒ ‒ ‒
.Ich rede hier in erster Linie nur zu OO
denen, die dem Kinde Blut und LebenOO
gaben, und ich spreche von dem Kinde, das OO
noch nicht durch eine falsche Auffassung OO
der „Elternrechte” um sein urgegebenesOO
116 Das Buch vom Menschen
Recht betrogen wurde, das noch nichtOO
die Rache übt, die unausbleiblich jedes OO
Kind als Gegenwehr betreiben muß, sobald OO
durch seiner Eltern Schuld der GeistesOO
mensch in ihm geknebelt wird, und seine OO
Seelenkräfte in die Fron der Blutes-ErbOO
schaft eingekettet werden.
.Dein Kind kann dir ein weiser LehrerOO
sein, wenn du zu achten weißt darauf, wie OO
stets in ihm der reine GeistesmenschOO
durch alle Hüllen, die du leiblich ihm ge‐ OO
geben, dringen will. ‒ ‒
.Dein Kind kann weitaus älter als du OO
selber sein, durch jene Seelenkräfte aus der OO
fernen Vorzeit, die in ihm sich neu ver‐ OO
einigen, und die durch einen Menschengeist OO
zur Dauereinigung gelangen wollen. ‒ OO
.Du kannst nicht erwarten daß dein Kind OO
dich ehrt, wenn es weit höher steht als OO
du...
117 Das Buch vom Menschen
.Glaube nicht, daß du ungestraft dein OO
Kind in die dir genehmen geistigen Fesseln OO
zwingen kannst, weil es als Mensch noch OO
nichts von sich selber und seiner Würde OO
weiß! ‒
.Es ist etwas in deinem Kinde, dem OO
nichts verborgen bleibt! ‒ ‒
.Viel schärfer, als du glauben möchtest, OO
wird jeder Blick und jedes Wort von ihm OO
für alle Dauer aufgezeichnet, und wenn OO
das Kind auch äußerlich sich deinem Willen OO
beugen muß, so wirst du doch, sobald dein OO
Zwang nicht nur als Schutz zu werten ist, OO
zum Schluß der Unterlegene sein.
.Die größeren Kräfte deines ArmesOO
geben dir kein Recht, ein Wesen, dem du OO
nur des Leibes Leben in einer durch OO
dich bestimmten Formung hier vermitteltOO
hast, nun durch Gewalt aus seiner Bahn OO
zu lenken und auf deines Willens Weg zu OO
zwingen. ‒ ‒ ‒
118 Das Buch vom Menschen
.In unerbittlicher Gerechtigkeit weiß das OO
Gesetz des Geistes schließlich doch sich Gel‐ OO
tung zu verschaffen. ‒ ‒
.Du wirst dich, hast du dich versündigt, OO
dann nicht wundern dürfen, wenn deine OO
Schuld sich einstmals bitter offenbaren OO
wird. ‒
.Je sorglicher du auf den GottesfunkenOO
achten wirst, der dir sich anvertraut in OO
deinem Kinde, je mehr wirst du auch inOO
dir selbst den Gottesfunken wieder ahnen OO
und ihn dann durch dein Kind vielleicht OO
auch wirklich finden lernen. ‒ ‒ ‒ OO
.Du wirst dann fühlen, was der GöttOO
liche einst meinte mit den oft gehörten OO
Worten, daß jeder erst zum „Kinde” wer‐ OO
den müsse, der das „Reich der Himmel” OO
in sich selbst erlangen will.
‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒
119 Das Buch vom Menschen
.Nicht was du deinem Kinde an „ErOO
ziehung”, Geld und Wissen mitgibst, OO
wird es dir einst danken, ‒ nur daß du OO
aus ihm jenen Menschen werden ließest, OO
der in ihm nach seiner Geistnatur zutage OO
treten wollte, wird dir seine DankbarkeitOO
erwerben. ‒
.Es sind in einem und dem gleichenOO
Elternhaus oft viele Kinder, die man dann OO
gedankenlos, weil sie dem BluteserbeOO
nach „Geschwister” sind, wie Pflanzen von OO
derselben Gattung wertet, und dennoch sind OO
für den, der mit des Geistes Augen „sehenOO
kann, hier oftmals größere Verschieden‐ OO
heiten, als sie zwischen Völkern völligOO
fremder Rassen angetroffen werden. ‒ ‒ OO
.Nicht nur des Geistesmenschen Offen‐ OO
barung ist in jedem Kinde einzigartig und OO
von jedem anderen Kinde dieser Erden‐ OO
welt verschieden, ‒ nein, auch die SeeOO
lenkräfte, die um jeden solchen Geistes‐ OO
120 Das Buch vom Menschen
mittelpunkt, Kristallen gleich, sich anein‐ OO
anderschließen, bilden jeweils völlig neueOO
Formen, und sind zuweilen schon durch OO
viele Menschengenerationen vorgeformt. OO
‒ ‒ ‒
.In einem Kinde können SeelenkräfteOO
wirken, die ein Willensimpuls einstens formte, OO
der einem Menschen ferner Zonen an‐ OO
gehörte...
.In einem anderen Kinde sind vielleicht OO
Seelenkräfte tätig, die ihren Ausgangs‐ OO
punkt der Formung einem Menschen danken, OO
der dieser Erde Leben lebte als der PyraOO
miden Fundament noch nicht gelegtOO
war...
.Und wieder eines anderen KindesOO
Seelenkräfte wurden vielleicht geformt OO
von einem Menschen, der einstmals unfrei‐ OO
willig aus dem Leben scheiden mußte, oder OO
auch als Märtyrer seiner Überzeugung OO
starb...
121 Das Buch vom Menschen
.In eines Armen Heimstatt kann ein Kind OO
geboren werden, dessen Seelenkräfte ihre OO
Formung einst auf einem Throne fanden, OO
und in dem Kinde eines Reichen können OO
Seelenkräfte nach Entfaltung streben, die einst OO
der Impuls eines Landstreichers formte... OO
.Und auch des gleichen ElternpaaresOO
Kinder können alle diese Formkomplexe, OO
die sich aus den Seelenkräften, durch Im‐ OO
pulse längstvergessener Geschlechter bilde‐ OO
ten, in jeder denkbar möglichen SchatOO
tierung in sich tragen...
.Es wird deine Aufgabe sein, die Seelen‐ OO
kräfteformen, die du aus schlechten Im‐ OO
pulsen hervorgegangen fühlst, nicht etwa OO
nun durch „strenge Zucht” und äußere Ge‐ OO
walt an ihrer Auswirkung zu hindern, denn OO
was du so erreichen könntest wäre stets nur OO
Täuschung, auch wenn dein Kind in acht‐ OO
bar hoher Stellung später äußerlich ver‐ OO
122 Das Buch vom Menschen
gessen ließe, was es dennoch weiter inOO
sich trägt. ‒ ‒
.Es wird deine Aufgabe sein, diese See‐ OO
lenkräfte vielmehr umzulenken, so daß sie, OO
in früher Jugend schon, zwar die Auswir‐ OO
kung finden, die sie erstreben, jedoch auf OO
solche Ziele eingestellt, die weder deinemOO
Kinde, noch auch anderen jemals SchaOO
den bringen können. ‒ ‒ ‒
.Es würde gar manche „Familien-Schande” OO
sich vermeiden lassen, wollte man sich be‐ OO
quemen, sobald man die ersten RegungenOO
bemerkt, die Nichtersprießliches verkünden, OO
‒ sogleich mit weiser Geduld die nichter‐ OO
freulichen Seelenkräfte „umzulenken”, auf OO
Wege, die ihrem Streben gemäß, und OO
dennoch nicht verderblich sind. ‒ ‒ ‒ OO
.Es hängt vom Einzelfalle ab und muß in OO
nüchterner Erwägung sorgsam entschieden OO
werden, welche Art der „Ablenkung” hier OO
jeweils geboten ist.
123 Das Buch vom Menschen
.Nur lasse man sich nicht etwa täuschen! OO
.Ein Trieb ist nicht vernichtet, wenn OO
er aus Furcht vor Strafe sich nicht zuOO
äußern wagt! ‒ ‒
.Es ist auch nicht das Ziel, die uner‐ OO
wünschten Seelenkräfte zu vernichten, denn OO
alle Seelenkraft ist gut an sich und kann, OO
in richtige Geleise eingelenkt, zum höchOO
sten Segen und zu menschlicher VollOO
endung führen. ‒ ‒ ‒
.Ich sprach hier nur von jenen Seelen‐ OO
kräfteformen, die einst durch niedrige Im‐ OO
pulse in die Welt der Wirkung traten.
.Doch werden dir vielleicht auch Seelen‐ OO
kräfteformen „unerwünscht” erscheinen, OO
die ihre Formung einem Impuls danken, OO
der in einer hohen, allem SchlechtenOO
weit entrückten Seele lebte, ‒ ‒ nur OO
weil sie deinen eigenen Seelenkräften OO
124 Das Buch vom Menschen
fremd, und den Impulsen feindlich sind OO
die in dir selber Formung finden. ‒ ‒ OO
.Du möchtest jene Seelenkräfteformen, OO
die du selber schaffst, in deinem KindeOO
nun zur Wirkung kommen sehen, und OO
findest, daß in diesem Kinde völlig anOO
deres lebt und wirkt. ‒
.Hier wird von dir eine hohe und weise OO
Entsagung gefordert, wenn sie auch oft‐ OO
mals Schwerstes von dir verlangt, willst OO
du nicht zum Verbrecher an der Seele OO
deines Kindes werden. ‒
.Du hast vielleicht schon seit langen OO
Jahren bunte Träume dir geschaffen, und OO
alles wohl vorherbestimmt, was aus deinem OO
Kinde einstmals „werden” solle? ‒
.Nun siehst du alles, was du so in bester OO
Absicht aufgerichtet, durch deines Kindes OO
Artung, der du deine Achtung nicht ver‐ OO
sagen kannst, zertrümmert und zerstört. ‒ ‒ OO
125 Das Buch vom Menschen
.Hier wird es sich zeigen müssen, ob dieOO
Liebe die du für dein Kind empfindest, OO
wirklich auch dem Kinde selber, diesem OO
neuen, einzigartigen Menschen, gilt, der OO
hier auf dieser Erde nur sein Leben lernen OO
soll, oder ob du in unbewußter Blendung OO
nie dein Kind, sondern nur dich selbstOO
gesehen hast in deiner Liebe...
.Schwer mag der Entschluß dir werden, OO
aber wenn du weise, und nach den ewigenOO
kosmischen Gesetzen verfahren willst, OO
dann mußt du deine Wünsche deinem OO
Kinde zuliebe vergessen und begrabenOO
können. ‒ ‒ ‒
.Natur hat dich zum Vermittler leiblichen OO
Lebens hier auf dieser Erde bestimmt, da‐ OO
mit des Geistesmenschen Wahrheit in OO
unendlichfältiger Gestaltung hier zutage OO
treten könne um sich selbst aus seinem OO
Streben nach der Tiefe wieder zu erlösen. OO
.Sei du ein Helfer der Natur, ‒ ein OO
Helfer allem Geistesmenschentum, das sich OO
126 Das Buch vom Menschen
aus deinem Blut den Leib der ErdeOO
geben läßt! ‒ ‒
.So wirst du am besten auch dem GeiOO
stesmenschen in dir selber zur „Erlö‐ OO
sung” verhelfen. ‒
.So werden dir deine eigenen Kinder: OO
Führer zu dir selbst, ‒ zu deinemleOO
bendigen Gotte”, ‒ zum ewigenOO
Lebensein!
‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒
.Und wenn es dir schwer wird, mir zu OO
glauben, daß du deinem Kinde nur denOO
Leib der Erde geben kannst, dann muß OO
ich dich daran erinnern, daß nach irdischem OO
Überkommen gar vieles schon dem GeisteOO
zugeschrieben wird, was noch in erdenleibOO
lichen Kräften allein seine Ursache hat... OO
.Für die Entfaltung dieser vererblichen OO
feinen physischen Kräfte die man gemein‐ OO
127 Das Buch vom Menschen
hin schon als Kräfte des Geistes anzuspre‐ OO
chen pflegt, ist es wahrlich von höchster OO
Bedeutung, ob in dir selbst bereits der OO
Geistesmensch zur Herrschaft kam, oder OO
ob du ein Sklave deiner Tierheit bist! ‒ ‒ OO
.Dennoch sind es nur leibliche Kräfte, OO
durch die allein du deinem Kinde alles OO
das vermitteln kannst, was es als „Anlagen” OO
oder „Talente” von dir empfängt. ‒
.Sorge dafür, daß dein Kind dieses Erbe OO
segnen kann! ‒ ‒ ‒
128 Das Buch vom Menschen
DIE NEUE MENSCHHEIT
.Solange auf dieser Erde Menschen in OO
irgendeiner Art von Gemeinschaftsverbänden OO
leben, wird es immer und immer wieder OO
einzelne geben, die mit der Art des Ge‐ OO
meinschaftslebens, das sie an andere bindet, OO
nicht zufrieden sind, und dennoch werden OO
die Menschen niemals eine vollkommeneOO
Staatsform finden. ‒
.Stets wird der Vorteil des einen desOO
andern Nachteil sein, und immer werden OO
nur wenige auf ihren Vorteil verzichtenOO
wollen, auch wenn sie sehen, daß er den an‐ OO
deren Nachteil bringt.
.Es ist nicht möglich, daß auf dieser OO
Erde je ein „Gottesstaat” entsteht, der OO
alle Menschen frei in Liebe einen würde, OO
denn diese Erde wurde einst durch den MenOO
131 Das Buch vom Menschen
schen selbst entgottet, als er aus Furcht OO
vor seiner eigenen Macht die Herrschaft über OO
sie verlor. ‒ ‒ ‒
.So sehr man auch in Theorien allerOO
Menschen Seligkeit auf Erden prokla‐ OO
mieren mag, so wird die WirklichkeitOO
doch immer unbekümmert aller Theorien OO
spotten. ‒
.In allen „Republiken” wird es „OO
nige” und „Fürsten” geben, und kein OO
Despot” wird je verhindern können, daß OO
in seinem Reiche sich Gebiete finden, dieOO
seine Macht und Willkür nie beherrOO
schen kann. ‒ ‒ ‒
.Nie wird dem „Rate aller” ein Gesetz OO
entsprießen, das jene weisen und erhabenen OO
Gesetze übertreffen könnte, die einst von OO
großen „Königen” der Welt gegeben wur‐ OO
den.
.Es werden immer nur wenige sein, OO
denen Natur die Gabe und Kraft verlieh, OO
132 Das Buch vom Menschen
das Ungeordnete zu ordnen, und zu leiten, OO
was ohne Leitung sich und anderen kein OO
Gedeihen schafft. ‒ ‒
.Noch seltener werden jene zu finden OO
sein, denen Natur das Recht zu herrschenOO
in die Wiege legte, ‒ ‒ zu herrschen über OO
alles, was nicht Selbstbeherrschung üben OO
kann und mag. ‒
.In allen Reichen des Kosmos, ob sie den OO
physischen oder den geistigen Sinnen OO
sich erschließen, herrscht das System der OO
Hierarchie”, herrscht Unter- und ÜberOO
ordnung, und immer kleiner wird die OO
Zahl der wirkenden Gewalten, je weiter ihre OO
Macht und ihre Wirkung reichen. ‒ ‒ ‒ OO
.Auch des Erdenmenschen Gemein‐ OO
schaftsleben ist diesem Gesetz unterworfen, OO
und jede Willkür, die in guter Absicht OO
„Gleichheit” schaffen möchte, ist von Anfang OO
an verurteilt durch sich selbst, ‒ geht OO
133 Das Buch vom Menschen
den enttäuschungsreichen Weg, den stets OO
Natur für alle Menschenweisheit offenhält, OO
die ihr Gesetz noch nicht erkennt, oder OO
es mißachtet, falls sie es erkannte. ‒
.In jeder Art des menschlichen Gemein‐ OO
schaftslebens auf der Erde läßt Hierarchie OO
und Stufenbildung sich, Naturgebot entspre‐ OO
chend, auferbauen, und wird dies nicht beOO
wußt erstrebt, so baut Natur das ihr ge‐ OO
mäße, ohne alle Rücksicht, selber auf, wie OO
groß die Zahl der Opfer dann auch wer‐ OO
den möge, die das eherne Gesetz erfordert... OO
.Es läßt sich nichts umgehen, nichts auf OO
andere Art erzielen, wo das allgemeine, OO
kosmische Gesetz befiehlt. ‒
.Nicht aber dadurch, daß er in einem OO
Königsschlosse geboren wurde, wird ein OO
Mensch zum „König”, und alle Weisheit OO
eines Philosophen, der die Menschen unter OO
seiner Leitung glücklich sehen möchte, wird OO
keinen „Staatenlenker” aus ihm machen. OO
134 Das Buch vom Menschen
.Die mystische Gewalt, die wahrhaft „OO
nige” schafft, kann sich Jahrhunderte in OO
einer Sippe erhalten; ‒ sie muß verOO
löschen, sobald die Impulse, die einst OO
„königliche” Art in ihr begründet haben, OO
die Auswirkung in Tat und Leben fanOO
den, und keine Wehr der Welt kann dann OO
das so Erloschene durch andere Macht er‐ OO
setzen und ein äußerliches „Königtum” noch OO
schützen...
.Jedoch nicht jeder „König”, den seinOO
Land verlor, hat darum aufgehört, den OO
Hermelin der Könige zu tragen, ‒ ‒ OO
und umgekehrt ward mancher Königsthron OO
gestürzt durch einen Feind der „könig‐ OO
lichen” Macht, der ganz gewiß nicht ahnte, OO
daß er selbst ein „König” war, den nur OO
sein Land nicht fand. ‒ ‒ ‒
.Es ist verzeihlich, in den Dingen staat‐ OO
licher Gestaltung an eine „Entwickelung” OO
zu glauben, denn das Auge des Menschen OO
ist nur allzu geneigt, die nächste UmweltOO
135 Das Buch vom Menschen
für „die Welt” zu halten, und ebenso ver‐ OO
mag der Mensch nur schwer, die Zeiten, OO
die er überschauen kann, als „Ewigkeits‐ OO
sekunden” anzusehen. ‒ ‒
.Die wenigen auf dieser Erde, die über OO
ein weiteres Blickfeld in Raum und Zeit OO
zu spähen vermögen, müssen sich, trotzOO
aller scheinbaren Gegengründe sagen, daß OO
alles, was der Mensch der Erde in Hin‐ OO
sicht auf „Staatenordnung” für „EntwickeOO
lung” hält, nur eitel Täuschung ist, und OO
daß die Menschheit nach JahrtausendenOO
in gleichen Kämpfen um die VorherrOO
schaft der einen oder anderen sich verOO
bluten wird, wie heute oder schon vorOO
Tausenden von Jahren, da Kulturen unter‐ OO
gingen, deren Zeugnisse noch kein Forscher OO
je ergrub...
.Bald wird „das Volk” dem Wahn er‐ OO
liegen, „Herrscher” sein zu können, und OO
sich selbst, ‒ den „Herrscher” ‒ ‒ OO
zu beherrschen, bald werden Könige, in OO
136 Das Buch vom Menschen
denen nichts von wahremKönigtumOO
und seiner mystischen Gewalt zu finden OO
ist, den Thron, der ihnen nicht gebührt, OO
durch Waffen sichern wollen, und immer OO
wieder werden die Geschicke wechseln, bis OO
die letzten Menschen dieser Erde falls nicht OO
Geisteseinsicht sie noch hindert, gegenseitig OO
sich erschlagen, weil das letzte Tier ge‐ OO
schlachtet und die letzte Pflanze längst in OO
Sand und Eis erstorben ist, ‒ denn diese OO
Erde muß erstarren, und des Erdenmenschen OO
ewige „Erlösung” wird erst eine neueOO
Weltenperiode schauen. ‒ ‒ ‒
.Wehe den „letzten Menschen”, denn da OO
wird die Sage von Kain und Abel tausendOO
fältig Wiederholung finden, falls der Erden‐ OO
mensch sich nicht vorher darauf besinnt, daß OO
jedes „Du” ein „Ich” ist, das in ihm sich OO
finden will. ‒ ‒
.Jeder der Wenigen, denen Geist und OO
hohe Geistes-Übertragung Weiten der Zeit OO
137 Das Buch vom Menschen
und des Raumes lichtklar erhellte, ist mit OO
mir eines Sinnes in dem Wunsche: ‒ Möchte OO
nur Einer derer, die in heutigen und OO
künftigen Tagen dieser Erdenwelt ein dauern‐ OO
des Glück zu bereiten hoffen, fähig werden, OO
das zu sehen, was wir Wenigen, von Leid OO
um andere fast ausgelöscht, klar sehen OO
lernen müssen! ‒ ‒
.Er würde sicherlich vor Schreck gelähmt, OO
und tiefe Scham im Herzen, seine Zukunfts‐ OO
träume in den tiefsten Schacht der Seele OO
bannen, würde nie und nimmermehr aufOO
dieser Erde suchen, was sein Geist ihm OO
zeigt, und was er nur, in Irrtumswahn be‐ OO
fangen, hier auf diesem Weltenstäubchen OO
„Erde” ausgestaltbar glaubt. ‒ ‒
.Die Träume dieser Weltbeglücker sind OO
trotzdem aller Wahrheit voll, nur ist das OO
Glück, das sie der Menschheit wünschen, OO
nie auf Erden zu erreichen, nie mit Erden‐ OO
mitteln auszuwirken, nie dem MenschenOO
138 Das Buch vom Menschen
dieser Erde, so wie sie ihn sich erOO
träumen, vorbehalten. ‒ ‒ ‒
.Laßt uns darum eine andere „neue OO
Menschheit” suchen, eine Menschheit, die, OO
obwohl sie auf der Erde lebt und sich OO
des Erdenlebens freut soweit dies möglich OO
ist, doch längst nicht mehr allein „von OO
dieser Erde” ist! ‒
.Wir müssen den Menschen zu einer OO
tieferen Quelle des Glückes führen, einer OO
Quelle, die reichlicher fließt, wenn wir OO
jenen, vom Wahne irdischen GlückesOO
betörten „Freunden der Menschheit” wahr‐ OO
haft brüderlich zur Seite treten wollen. ‒ OO
.Wir müssen sie von sich selbst und OO
ihren Träumen erlösen, wenn wir die OO
Wahrheit, die sie dumpf erfühlen und OO
dann in sterile Gedankengebäude bannen OO
wollen, wirklich der Menschheit, nutzbarOO
machen sollen. ‒ ‒ ‒
139 Das Buch vom Menschen
.Zwar liegt es nicht im Bereich der OO
Möglichkeit, daß ein wahrhaft gerechter OO
Mensch jemals Gerechtigkeit für alleOO
schaffen könnte, doch jeder Einzelne kann OO
Rechtlichkeit erstreben, und damit einen OO
Ausgleich schaffen helfen, gegenüber jenem OO
Unrechtswillen, den auch Götterkräfte OO
nie aus diesem Erdendasein tilgen könnten. OO
‒ ‒ ‒
.Das Glück der Menschheit” ist ein OO
Glück der Einzelnen, und in der SeeleOO
eines jeden Menschen allein nur erreichbar. ‒ OO
.Die „neue Menschheit”, die auf dieser OO
Erde einst erstehen kann, wird ganz gewiß OO
ihr Glück nicht mehr von außen her er‐ OO
warten. ‒ Sie wird erkennen, daß die Dinge OO
dieser Außenwelt nur sind, was wir ausOO
ihnen machen, und daß sie nur insofern OO
uns bestimmen können, als wir uns be‐ OO
stimmen lassen..
140 Das Buch vom Menschen
.Die innere Welt des Einzelnen muß OO
eine Welt des Friedens und des reinenOO
Glückes werden, und hier allein nur OO
kann der Mensch der Erde wahrem GlückOO
begegnen. ‒ ‒ ‒
.Wie dieses Glück des Einzelnen zu finOO
den ist, das zeigt die Lehre, die in diesen OO
Büchern sich entrollt.
.Daß die Befolgung ihrer Winke auch OO
das Leben in der Außenwelt weit glück‐ OO
licher gestalten kann, wird keiner leugnen OO
wollen, der einmal erkannte, daß das ganze OO
Leben dieser Außenwelt nur unsichtbarerOO
Kräftewirkung Zeugnis ist. ‒ ‒
.Von Innen her muß alles keimen, was OO
im irdisch-äußerlichen Dasein wirkliche Be‐ OO
glückung bringen soll. ‒
.Im Äußeren ist nur das Reich der OO
Wirkung jener Kräfte, die allein in tiefOO
ster Seele ankern.
141 Das Buch vom Menschen
.Wer hier im Äußeren zu bessern sucht, OO
der wird nur Schein-Erfolge ernten, wird OO
nur dem Augenblick Beglückung schenken, OO
und was er wirkte, muß gar bald in sich OO
zusammenfallen, da die Wurzelkräfte feh‐ OO
len, die es in der Außenwelt erhaltenOO
könnten. ‒ ‒
.Möchte doch dieses „Buch vom Men‐ OO
schen” vielen die Augen öffnen, die, erfüllt OO
vom besten Streben, heute noch dabei sind, OO
ihre Kräfte zu vergeuden, weil sie in der OO
Außenwelt das „Glück der Menschheit” zu OO
erreichen hoffen!
.Möchten doch jene, die heute von früh OO
bis spät nach Rettung und Hilfe AusOO
Schau halten, endlich zur Ein-Sicht kom‐ OO
men!
.Nur wenn die Innen-Schau das Spähen OO
nach außen ablöst, kann auch im ÄußerenOO
der Menschheit Dasein menschenwürdigOO
werden. ‒ ‒ ‒
142 Das Buch vom Menschen
.Dann erst kann mancher „Zukunfts‐ OO
traum” erfüllbar sich gestalten, der durch OO
die Mittel, die man bis zu diesen Tagen OO
anzuwenden liebt, nur in Gefahr kommt, OO
sich in Dunst und Nebel aufzulösen. ‒ ‒ OO
.Diealte Menschheit” hat es gut ver‐ OO
standen, die Außenwelt in ihren DienstOO
zu zwingen, doch da sie nur von außenOO
„zwingen” kann, droht sie den Kräften zu OO
erliegen, die sie selbst zu ihrem Dienst ent‐ OO
fesselt hat. ‒
.Die „neue Menschheit” wird nicht mehr OO
von außen zwingen wollen, was sie weit OO
ersprießlicher von innen her zu lenkenOO
lernen wird. ‒ ‒
.In jedem Einzelnen der „neuen Mensch‐ OO
heit” werden sich Kräfte offenbaren, die OO
alles in den Schatten stellen, was der Mensch OO
der „alten Menschheit” stolz als „geistige OO
Errungenschaft” bewunderte, ‒ in seinem OO
Innern nicht bewußt, daß alles Denken nie OO
143 Das Buch vom Menschen
den „Geist” erfassen kann, der, wirkendOO
wie die Kraft des Blitzes, alle Welt er‐ OO
füllt, und der dem Menschen nie durch OO
Denken, nie durch äußere Mechanik dienst‐ OO
bar wird, des Spottes spottend, den der OO
„Geist” so mancher „Denker” seiner WirkOO
lichkeit entgegensetzt. ‒ ‒ ‒
.Zu weit von jeder Illusion entfernt, OO
weiß ich gewiß, daß der wirkliche Geist OO
weder heute noch morgen allerorten sich OO
offenbaren kann, denn systematisch hat die OO
alte Menschheit alle Schächte zugeschüttet, OO
durch die der Mensch der Gegenwart in sich OO
die Tiefe finden könnte, in der die Quellen OO
alles Werdens rauschen.
.Doch einmal werden diese Quellen sich OO
erneut erschließen, und die alsdann aus OO
ihnen schöpfen können, werden gar man‐ OO
ches durch des wirklichen Geistes Kraft ver‐ OO
mögen, was heute mit aller Denkkraft der OO
Gehirne nur vergeblich erstrebt wird.
144 Das Buch vom Menschen
.Auch dann jedoch wird diese Erde nicht OO
zum „Himmel” werden, und unbezwungene OO
Kräfte werden stets die Mehrzahl der Men‐ OO
schen in Banden halten. ‒ ‒
.Die „neue Menschheit” wird ein Reich OO
der Erwählten und Berufenen sein, und OO
Einzelne sind bereits heute schon dabei, OO
dieses Reich in sich zu gründen.
.Es ist immerhin möglich, daß dieseOO
Generation seine ersten Spuren erleben mag, OO
‒ doch sicher werden die Kinder unseOO
rer Kinder einst von seinen Kräften wisOO
sen, wie wir heute jene Kräfte kennen, OO
die der Mensch der alten Menschheit der OO
Natur entrissen glaubte, weil er sie mit OO
List, von außen her, in seinen Dienst zu OO
stellen wußte.
.Die heiligen Bücher alter Tage künden OO
jedoch mit Recht ein Reich der „Kinder OO
des Lichtes” und ein Reich der „Kinder OO
145 Das Buch vom Menschen
dieser Welt” der unausgleichbaren äußeren OO
Kräfte, und Einer, der es wahrlich wissen OO
konnte, sagte: „Die Kinder dieser Welt sind OO
in ihrer Art klüger, als die Kinder des OO
Lichtes!” ‒ ‒
.Es wäre zu wünschen, daß auch die OO
„Kinder des Lichtes” in ihrer Art „klüOO
ger” würden und den Bann zu brechenOO
wüßten, in dem sie durch die „Kinder OO
dieser Welt” gefesselt sind!
‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒
146 Das Buch vom Menschen
AUSKLANG
.Wir haben nun den Menschen ge‐ OO
sehen auf allen seinen Wegen.
.Wir sahen ihn an seinem Ursprung, OO
da er noch in Gottheit lebte, und sahen OO
seinen „Fall” aus hohem Leuchten.
.Wir sahen, wie er sich dem Tiere einte OO
und in selbstgeschaffenem Exil sich müht, OO
das Glück des Ursprungs wieder zu erreichen. OO
.Auf Wegen des Irrtums und auf dem OO
Wege zur Wahrheit haben wir ihn be‐ OO
gleitet, und so erkannt, daß diese Erde nicht OO
des Menschen Heimat werden kann, und OO
daß es Wahrheit war, wenn einst ein Wis‐ OO
sender zu sagen wußte: ‒ ‒
.Alle Kreatur wartet der ErlösungOO
durch die Kinder Gottes!” ‒
149 Das Buch vom Menschen
.Du selbst, zu dem ich hier rede, ‒ OO
du selbst bist ein Mensch, und kannst zu OO
einem „Erlöser aller Kreatur”, zu einem OO
„Kinde Gottes”, einem der „Kinder des OO
Lichtes” werden. ‒ ‒
.Du kannst auch freilich, wenn es dir OO
genügt, als ein „Kind dieser Welt”, ein OO
Gebannter der Außendinge, deine karge OO
Freude finden.
.Es liegt alle Entscheidung darüber einzig OO
und allein nur bei dir, und nichts kann OO
deinem Willen sich entgegenstellen, wenn OO
du dich selbst einmal entschieden hast. ‒ OO
.Aber eben diese Entscheidung fällt dir OO
vielleicht so bitter schwer.
.Du möchtest nach dem höchsten Ziele OO
streben, doch du willst noch nicht...
.Wenn du erst wollen könntest, würde OO
die Seligkeit des Wollenden dich mit einem OO
Jubelruf aus allen Bedenken reißen. ‒ ‒ ‒ OO
150 Das Buch vom Menschen
.Gar sehr haben jene sich an dir ver‐ OO
sündigt, die dir den Weg zum Lichte als OO
einen Weg der steten Entsagung und des OO
Verzichtes beschrieben haben, und so OO
deinen Willen, schreckgelähmt, an die Erde OO
bannten. ‒
.Du siehst aus meinen Worten, daß man OO
dich falsch beraten hat, und daß dein Weg OO
zum Lichte niemals dich zu hindern braucht, OO
die Blumen und köstlichen Früchte an den OO
Wegesrändern dir zu pflücken.
.Du wirst sogar das Leben dieser Erde OO
dann erst richtig lieben lernen, wenn du OO
dich auf deinem Weg zum Lichte weißt. OO
‒ ‒ ‒
.Dein Weg zum Lichte ist dein Weg zu OO
dir selbst, und ‒ zu deinem Gott, der OO
sich in dir verhüllt.
.Es ist der „lebendige” Gott, von dem ich OO
spreche, und nicht ein „Gott” etwelcher OO
Götzendiener. ‒
151 Das Buch vom Menschen
.Gar leicht läßt derlebendige GottOO
sich finden, wenn du mutig ihm vertraust, OO
noch ehe du ihn kennst, doch wird er OO
immer ferner dir entschwinden, je ängst‐ OO
licher du erst „Beweise” forderst, ob er OO
denn auch wirklich sei, und ob die Kraft OO
in dir sich finden lasse, ihm zu nahen... OO
.Je weiter du dich so von ihm entfernst, OO
desto mehr wird er dir entgleiten, so daß OO
du zu einer Beute jener Außenwelt werden OO
wirst, der du gebieten könntest, wärest OO
du bewußt vereint mit deinem Gott. ‒ ‒ OO
.Es ist nur ein Bewußtseinsakt, der OO
dir den Schlüssel gibt, mit dem du alle OO
Pforten, die zu geheimster Weisheit führen, OO
öffnen kannst...
.Du lebst, selbst hier in diesem Außen‐ OO
leben, nur in dem Bereich, den dir dein OO
Wissen um dich selbst entschleiert, ‒ OO
und viele, die am gleichen Orte leben, OO
152 Das Buch vom Menschen
sind dennoch recht verschiedenartig ihrer OO
bewußt, in den verschiedensten Erlebnis‐ OO
welten, die das Reich der Außenwelt in OO
sich beschließt. ‒ ‒
.Du hast dich aber an das Dasein dieser OO
Außendinge so verhaftet, daß es dir OO
schon ein „Wunder” scheinen mag, wenn OO
du von einem Menschen hörst, der eine OO
Überwelt bewußt betreten kann, die du OO
kaum ahnst, weil dein Bewußtsein nur in OO
Rhythmen schwingt, die sehr verschiedenOO
sind, von jenen Schwingungswellen, die das OO
Reich der Überwelt dem anderen offen‐ OO
baren...
.Das Äußere ist dir die wahre „Wirk‐ OO
lichkeit”, und nur mißtrauend wendest OO
du dich an dein Innenleben, in dem du OO
„Ein-Bildung” und Phantasie allein am OO
Werke glaubst.
.Auch hier gilt, was ich vordem sagte: OO
‒ ‒
153 Das Buch vom Menschen
.Du kannst die „Wirklichkeit” im Innern OO
niemals finden, wenn du nicht mutvoll ihr OO
vertraust, bevor du sie noch kennst... OO
.Du wirst dich immer weiter von der OO
Wirklichkeit entfernen, je mehr du ängst‐ OO
lich dich vor „Täuschung” fürchtest, und OO
erst „Beweise” haben willst, wo der „Be‐ OO
weis” dir nur als Krone deines muter‐ OO
füllten Strebens winkt. ‒
.Du tust sehr wohl daran, und dein Be‐ OO
wußtsein hat dich gut geleitet, wenn du in OO
dieser Außenwelt stets erst „Beweise” ha‐ OO
ben willst, bevor du ihr vertraust, denn OO
diese Welt der Außendinge ist wahrhaftig OO
eine Welt der Täuschung, und selbst die OO
Beweise”, die sie dir gewähren kann, OO
sind selten von Täuschung frei. ‒
.Du bist so sehr gewohnt daran, in einer OO
Welt der steten Täuschung dich zu sichern, OO
ehe du handeln willst, daß du auch in der OO
154 Das Buch vom Menschen
Welt der „Wirklichkeit” den gleichen Arg‐ OO
wohn nötig glaubst. ‒
.In deinerWahrheit” die dir durch OO
„Beweise” unantastbar wurde, ist so viel OO
plumpe oder feine Täuschung, daß du je‐ OO
des Maß verloren hast, ‒ und wenn du OO
wirklich einmal auf die Spur der wahrenOO
Wirklichkeit gelenkt, die absolute Wahr‐ OO
heit findest, dann scheuchst du ängstlich sie OO
von dir, weil du dich nur in eitlem Täuschungs‐ OO
wahn befangen glaubst, und längst schon OO
deiner „Wahrheit” Sklave bist. ‒ ‒ ‒ OO
.Du wirst erst völlig neue Wege gehen OO
lernen müssen, bevor du einst zur Wahrheit, OO
wie sie wirklich ist, gelangen kannst!
.Hier wäre wahrlich eine neue Wertung OO
aller Werte sehr vonnöten!
.Der „Denker”, die sich ihre „Wahrheit” OO
neu erdenken, wird kein Ende sein, und OO
155 Das Buch vom Menschen
gibst du mit erdachter „Wahrheit” dich OO
zufrieden, so wirst du leichthin jede For‐ OO
mung finden können, die deinen Vor-UrOO
teilen und deinem Außensinn behagt.
.Doch, willst du zu der Wahrheit selOO
ber kommen, so wie sie ist, und strahlend OO
wirkt in ewig neuer Wirklichkeit, dann OO
wirst du in dir selber suchen müssen, und OO
nur in deinem tiefsten Innern wird die OO
Wahrheit sich dereinst entschleiert zeigen. OO
‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒
.Dann wirst du klar erkennen, was dieses OO
Buch dir sagen will.
.In seiner neuen Formung, wie du hier OO
sie in den Händen hältst, suchte ich noch OO
manches klarer zu gestalten damit kein OO
Zweifel mehr aufkommen könne, wie du OO
meine Worte deuten sollst, auf daß sie dir OO
zum Segen werden.
156 Das Buch vom Menschen
.Doch auch die klarste Form der Rede OO
wird dir wenig nützen, wenn du nicht in OO
dir selber danach strebst, dich selbst zu OO
lichter Klarheit zu erheben. ‒
.Bist du selber klar in dir geworden, OO
dann wird dir wohl keines meiner Worte OO
fürder „dunkel” bleiben, denn was ich dir OO
zu künden komme, ist in sich selberOO
„Licht”, und wer zum Lichte will, der OO
wird hier finden was er sucht. ‒
.Ich gebe gerne zu, daß ich gar oft in OO
diesem Buche Dingen die sich schwer erOO
klären lassen, Worte schaffen muß, und OO
daß solche Worte dann nur williger EinOO
fühlung sich erschließen.
.Aber wenn dir einer von einem Lande OO
Kunde bringt, in dem Gold zu ergraben OO
ist, so wirst du gewiß nicht daran Anstoß OO
nehmen, daß er nur schwer den Weg dahin, OO
den du nicht kennst, beschreiben kann... OO
157 Das Buch vom Menschen
.Nun denn: ‒ auch ich beschreibe dir OO
hier einen Weg der dich zu einem „Gold‐ OO
lande” bringen soll!
.Es ist der Mühe wert, meine Worte recht OO
deuten zu lernen...
.Und mangelt dir nicht der Mut, den OO
Weg den ich dir weise, freudig zu beOO
schreiten, so wirst du wahrlich ‒ in dirOO
selbst das reichste Goldland finden, OO
das kein anderer dir jemals streitig machen OO
kann. ‒ ‒ ‒
158 Das Buch vom Menschen
LETZTE LEHRE!
Die sich helfen wollen,
Müssen gleichen Stammes sein! ‒
‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒
Die Brüder im Lichte,
Die dich beraten,
Sind Menschen wie du!
Nicht: fühllose Wesen, ‒
Durch nichts erregbar, ‒
Dem Leben erstorben! ‒ ‒
Was Menschen ersehnen,
Ist ihnen heilig; ‒
Doch sehn ihre Augen
Die letzten Ziele...
Alles Begehren
In Sünde und Irren
Ist uns entschleiert,
161 Das Buch vom Menschen
Als pfadloses Suchen ‒
Nach ewiger Schönheit...
‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒
Darum bereiten wir
Gangbare Pfade.
Darum führen wir
Den Weg zum Lichte, ‒ ‒
Die irrenden Brüder
Verstehend
In Liebe. ‒ ‒ ‒ ‒
162 Das Buch vom Menschen
ENDE