DAS BUCH
VOM
LEBENDIGEN
GOTT
gegründet 1816
KOBER`SCHE VERLAGSBUCHHANDLUNG AG
BERN
4. Auflage
Unveränderter Nachdruck
der 1927 erschienenen Neuausgabe
(Anm.: Erstausgabe 1919)
©
1971 Kober'sche Verlagsbuchhandlung AG, Bern
Alle Rechte vorbehalten, insbesondere die der Übersetzung
in fremde Sprachen und der Verbreitung in Rundfunk und
Fernsehen
Druck: Graphische Anstalt Schüler AG, Biel
.Es lese keiner dieses Buch,
der
OO
fromm und gläubig ist!
.Es lese keiner dieses Buch,
der nie
OO
an Gott gezweifelt hat!
.Dieses Buch ist geschrieben für
solche
OO
Menschen, die in harten inneren Kämpfen
OO
ihren Gott
erringen wollten, aber ihn nicht
OO
fanden...
.Dieses Buch ist geschrieben für Alle, die
OO
in den Dornen der
Zweifel hängen...
.Diesen wird es helfen!
.Diesen wird es ein Wegzeiger sein!
OO
.Uralte Weisheit ist es, die ich hier ver‐
OO
künde.
.Die Wenigen, die jeweils sie empfinden
OO
konnten, hielten sie seit alter Zeit
geheim.
OO
.Nur selten, nur zu gewählter Stunde und
OO
nur in dunklen Symbolen durfte in früheren
OO
Tagen der Welt davon gesprochen werden.
.Nun aber ist die Zeit gekommen,
deut‐
OO
licher davon zu reden, nachdem durch Un‐
OO
berufene
verzerrte Bilder dieser Weisheit in
OO
der Welt verbreitet wurden und verbreitet
OO
werden.
.Im „
innersten Osten” wurde beschlos‐
OO
sen, den lange und sorglichst vor profanen
OO
Augen gehüteten, „heiligen Schrein” nun den
OO
Menschen des Westens zu öffnen.
.Der ihn hier öffnet, ist dazu ermächtigt.
OO
.Noch aber verlangt man
strenge Prü‐
OO
fung von den Suchenden, und keiner kann
OO
den Tempel
betreten, wenn er nicht vorher
OO
die Prüfung
besteht. ‒
.So läßt sich denn vorerst nur
aus der
OO
Ferne zeigen, was der Würdige dereinst
er‐
OO
fassen und
begreifen soll...
.Was sich von den Geheimnissen des Tem‐
OO
pels
sagen läßt, will ich euch sagen!
.Wollt ihr sie
ergründen, dann müßt ihr
OO
Sorge tragen, sie im eigenen Innern zu
er‐
OO
leben!
.Sie offenbaren sich wahrlich
nur dem,
OO
der
mit allen Kräften sich ihr Erfassen
er‐
OO
ringt! ‒
.Mit dem „
Lesen” meiner Worte werdet
OO
ihr
wenig errungen haben...
.Was hier
Wort wird, muß
willige Her‐
OO
zen finden; ‒ Herzen, die es
aufzunehmen
OO
und in sich zu
behalten wissen, sonst ist es
OO
vergeblich Wort geworden! ‒ ‒
.Keiner aber kann etwa
ein Urteil fällen
OO
über Wert oder Unwert des Vernommenen,
OO
bevor er sich der vielverlangenden Prüfung
OO
unterzog, die ihm geboten ist, wenn er den
OO
Tempel
selbst betreten will. ‒
.Nur denen, die
im Innern dieses Tempels
OO
sind, ist hier die Urteilsbildung
möglich!
.Ich kann hier nur
von außen zeigen, was
OO
sich dereinst
im Innersten des also Belehr‐
OO
ten offenbaren soll.
.Damit es sich offenbare, ist ein lange
OO
dauernder, hoher
Wille vonnöten, und nur
OO
wer diesen Willen in sich erzwingt, darf auf
OO
Bestätigung meiner Worte in sich selber
OO
hoffen.
.Er findet den Weg zu seinem
lebendigen
OO
Gott!
.Er findet in sich selbst das Reich des Geistes
OO
und seine hohen Gewalten!
.Sein Gott wird in ihm selbst „
geboren”
OO
werden!
.Es liegt mir ferne, „
Beweise” zu führen.
OO
.Ob meine Worte
Wahrheit künden, müßt
OO
ihr
selbst erproben!
.Nur
in euch selbst wohnt jener stille
OO
Richter, der euch bekräftigt, was mein Wort
OO
in euch erregt...
.Meine Beweise könntet
ihr nicht ver‐
OO
stehen, denn ihr seid nicht die Wege ge‐
OO
gangen, die ich einst mühevoll durchwandern
OO
mußte! ‒
.Hier gibt es auch keine „
allgemein gül‐
OO
tigen” Beweise!
.Hier findet ein jeder den für ihn bündigen
OO
Beweis nur
in sich selbst! ‒ ‒ ‒
.Ich gebe euch auch keine „
Wissenschaft”
OO
und verkünde euch keinen „
Glauben”.
.Ich zeige euch nur was sich zeigen
läßt,
OO
von der
Weisheit des „
innersten Ostens”,
OO
vom hohen Geheimnis des
Tempels der
OO
Ewigkeit!
.Möge euch mein Wort ermuntern zum
OO
endlichen
Erwachen zu euch selbst, denn
OO
noch weiß
keiner aus euch, ‒
wer er ist!
OO
‒ ‒ ‒
.Segen und
Kraft aber werde
allen, die
OO
guten Willens und
starken Wollens sind!
OO
.Es kam eine stille Kunde schon in alten
OO
Zeiten einst von Sonnenaufgang her nach dem
OO
Abendlande und stellte in der Bilderweise
OO
frommen Christenglaubens
eine wunder‐
OO
same,
geistverbundene Gemeinschaft
OO
wissend Wirkender vor Augen, ‒ die
OO
Menschen des Abendlandes aber
wußten
OO
nicht zu deuten, was sie solcherart er‐
OO
reichte. ‒ ‒
.Der
Sage Schleier wob sich um den „
hei‐
OO
ligen Gral” und seine hehre „Ritterschaft”..
OO
.Ein trosterfülltes
Wissen ging in dunkler
OO
Mythe unter, ‒ wurde frommer Dichtung
OO
sagenhafter Hintergrund. ‒
.Da geschah es jedoch in unseren Tagen,
OO
daß in phantastisch aufgeputzten Berichten
OO
abenteuerlicher Mystagogen vor aller Welt
OO
gesprochen wurde
von verborgenlebenden
OO
Geheimniskundigen im inneren Orient,
OO
obwohl die Mär wider Willen zugleich be‐
OO
zeugte, daß ihre Künder zwar
vom Dasein
OO
der Verborgenen erfahren, aber keinen je ge‐
OO
sehen hatten, ‒ ansonsten man
niemals
OO
hätte vermeinen können, gewisse
Wunder‐
OO
fakire und
seltsame Heilige denen man be‐
OO
gegnet war, seien Glieder jenes geistigen
OO
Kreises...
.Weil aber im
Nichtbewußten vieler
OO
Seelen letzte dunkle
Ahnung sich erhalten
OO
hat von einer möglichen geistigen Verbun‐
OO
denheit mit einem irgendwo auf dieser Erde
OO
noch verborgenen, gottesgeisterfüllten Heilig‐
OO
tum, so fanden sich bald zum Glauben Geneig‐
OO
te, die solche Verbindung zu erlangen hofften.
OO
.Leider suchten sie
auf falschen Wegen,
OO
und auf diesen Irrtumswegen suchen sie noch
OO
jetzt. ‒ ‒
.Aus Wissensbrocken die am Wege lagen,
OO
türmten sie ein wunderliches Scheinwerk auf
OO
und nannten es die „
Wissenschaft” vom
OO
Geiste, ‒ ahnungslos dem Wahn verfallen,
OO
daß wahres Wissen um den Geist der Ewigkeit
OO
erlernbar sei wie irdische Verstandeswissen‐
OO
schaft.
.Sie leben als Asketen, um sich, wie sie
OO
meinen, zu „vergeistigen”, ‒ versenken sich
OO
in mitternächtigdunkle Giftmoraste einer
OO
„Mystik” die aus der Fieberatmosphäre tro‐
OO
pischheißer Dschungel stammt, ‒ spüren
OO
allenthalben leidenschaftbetört nach alten oder
OO
neuen Anweisungen um „
okkulte Kräfte”
OO
zu erlangen, ‒ und glauben, daß sie sich auf
OO
solche Weise
Jenen nähern könnten, die für
OO
alles dieses
nur ein mitleidsvolles Lä‐
OO
cheln,
voll Verzeihung und Verstehen,
OO
übrig haben. ‒ ‒
.Keiner mag die Felsensteige betreten, die
OO
zu den im Sonnenlichte strahlenden Firnen
OO
des „großen Gebirges” führen, und alle laufen
OO
dahin auf breiten, staubigen Straßen, nach
OO
den längst entweihten Wallfahrtszielen dump‐
OO
fer Täler...
.Viele träumten sich schon
auf dem Wege
OO
zu den nüchternklaren Lenkern im Reiche der
OO
Seele, und nun durchsuchen sie die Wälder,
OO
um ‒
einen „
Heiligen” zu entdecken...
OO
.Andere wieder glauben, die
religiösen
OO
Lehren östlicher Völker seien
identisch
OO
mit der Weisheit jener stillen und verborgenen
OO
Lenker...
.So sagen sie sich denn mit Recht:
.„Auch bei uns hat es in alten Zeiten Seher
OO
und Weise gegeben, auch wir haben
unsere
OO
heiligen Bücher aus der fernen Vorzeit!
.Das Göttliche aber ist allerorten gleich!
OO
.Weshalb nur sollten wir, des
Westens
OO
Söhne, nun unser Heil allein
im Osten su‐
OO
chen?! ‒”
.Sie reden
wahr, ‒ denn, wenn es sich
OO
allein um
Jenes handeln würde, was man
OO
allerorten, frommen Herzens, in sich fühlen
OO
lernen kann, ‒ wenn es hier nur um jene
OO
Lehren aus der Vorzeit ginge, die im Morgen‐
OO
lande noch die Glaubensvorstellungen mit‐
OO
bestimmen, ‒ dann fände jeder Suchende
OO
Befriedung aus sich selbst und in den weisen
OO
Lehren die ihm seines Volkes Seher und Ver‐
OO
künder hinterlassen haben.
.Aber Weisheit und Wirken jener stillen
OO
Lenker haben nur weniges zu tun mit den
OO
Lehren der östlichen Völker, und die verbor‐
OO
genen geistigen Helfer führen
weiter, als nur
OO
zu
jenen Himmeln, die jede Zeit als Ausdruck
OO
ihres frommen Sehnens sich erschuf. ‒
.Die Hüter des Urzeiterbes aller Mensch‐
OO
heit sind die mächtigsten Schützer alles
Gei‐
OO
stigen im Menschen, und sind zugleich
des
OO
Erdenmenschen wahrhaftigste Freun‐
OO
de,
voll Verstehen und voll Rat. ‒
.Seit den ältesten Zeiten haben sie Brüder
OO
entsandt, nach allen Ländern der Erde, um
OO
geistige Strahlungspunkte zu bilden, wo
OO
sie vonnöten waren.
.Aus allen Völkern haben sie im Laufe der
OO
Zeiten sich ihre geistigen Söhne und Brüder
OO
erwählt, wie geistiges Gesetz sie wählen hieß.
OO
.Allen aber, die sie so erwählten, wurde
OO
eine Stätte mitten in Asien zur geistigen Hei‐
OO
mat, zu der den Zutritt keiner findet, der etwa
OO
kommen möchte, ohne geladen zu sein.
.Die wenigen, die dort seit Urzeittagen
OO
schon zusammen leben, kommen niemals
OO
sichtbar in die Welt des äußeren Getriebes.
OO
.Dazu verordnen sie nur
jene ihrer gei‐
OO
stigen Söhne und Brüder, die geistiges Gesetz
OO
zu „
Wirkenden” bestimmte.
.Sie selbst sind lediglich die treuen Hüter
OO
eines geistigen Schatzes, den der Erdenmensch
OO
einst
vor dem Falle in die Welt der physischen
OO
Materie
besaß.
.Sie
schaffen jene Macht, aus der die
OO
Wirkenden zum Wohl der Erdenmenschheit
OO
handeln.
.Ist es nicht
äußerste Torheit, zu glau‐
OO
ben, diese hohen Lenker seien „
Buddhisten”
OO
oder „
Brahmanen”, ‒ „
Lamas”, „
Pun‐
OO
dits”, oder gar „
Fakire” !?! ‒
.Man glaube aber auch nicht, man habe es
OO
hier etwa mit „
Gelehrten” einer okkulten,
OO
sogenannten „
Wissenschaft” zu tun!
.Was solcherart vermutet wird, ist alles
OO
arger Irrtum!
.Die Leuchtenden des Urlichts sind
OO
vor allem „
Schaffende”.
.Die „Ältesten” oder die „Väter” haben
OO
den „Durst nach Wissen”
nie gekannt und
OO
konnten ihn nicht kennenlernen...
.Ihre „Söhne” im Geiste und ihre „Brüder”
OO
zugleich, aber haben alles „Wissenwollen”
OO
längst verlernt.
.Sie wollen alle auch gewiß nicht etwa die
OO
Welt zu den Lehren morgenländischer Mystik
OO
und Philosophie bekehren.
.Ihnen allen ist es gleich, ob du an die
OO
Bibel „glaubst”, an den
Koran, die
Veden,
OO
oder an
Buddhas Lehren.
.Wohl aber finden sie in
allen diesen Glau‐
OO
benskreisen immer wieder Menschen, denen
OO
sie
Helfer und
geistige Führer zu sein ver‐
OO
mögen, auch wenn die Beschützten und Be‐
OO
ratenen oft keinerlei Bewußtwerden der hier
OO
nötigen Vorgänge in sich erleben...
.Die
Leuchtenden des Urlichts wollen
OO
dir nicht
Glaubenslehren geben, sondern
OO
dir
die „
Brücken”
bauen, die dich, den
OO
tierverhafteten Menschen dieser Erde, ‒ mit
OO
dem substantiellen Geistesreiche verbinden.
OO
.Sie stehen aber ferne
jenen Lehren, die
OO
den Menschen in
Ekstase peitschen wollen,
OO
damit er dann, ‒ der
Sinne nicht mehr
OO
mächtig, ‒ Macht zu haben wähne, das
Gött‐
OO
liche zu sich herabzuziehen. ‒
.Sie wissen wahrlich auch, daß man im
OO
Denken niemals
das erkennen kann, was
OO
allen Denkens Vorbedingung ist und
über
OO
allem Denken lebt. ‒
.Sie lächeln, hören sie von jenen, die sich
OO
selber für verkappte
Götter halten.
.Sie werden aber jedem unsichtbar zur
OO
Seite stehen, der
seinen Gott in sich
emp‐
OO
fangen will. ‒
.Sie sind die wahren Hohenpriester, die den
OO
Kelch des Segens jedem Pilger reichen, der
OO
aus der tiefsten Inbrunst seines Herzens
Gott
OO
in sich verlangt. ‒ ‒ ‒
.Siehst du nicht ein, daß es sich hier um
OO
anderes handelt, als jene sonderbaren, vor‐
OO
geblichen Wissenden „okkulter Wissenschaft”,
OO
von denen
dort geredet wird, wo man aus
OO
aller Völker mystisch dunkler Lehre ein Ra‐
OO
gout sich zubereitet hat, und diese Speise
OO
„
Gottesweisheit”, ‒ „
Theo-
sophia” be‐
OO
nennt?! ‒ ‒
.Du wirst mit
solcher „Gottesweisheit”
OO
armer Irrender und Selbstbetörter, mit allem
OO
„
Üben”,
Meditieren,
Fasten, ‒
bei aller
OO
Reinheit deiner Taten und Gedanken, ‒
OO
mit einem Wissen über Dinge die man nicht
OO
zu wissen braucht, ‒
noch nicht um eines
OO
Haares Breite jenem Ziele näherkom‐
OO
men, das du durch deines Herzens tiefstes
OO
Fühlen als
das Hochziel aller deiner Wün‐
OO
sche ahnen kannst! ‒ ‒
.Du wirst vielleicht
ein Narr, vielleicht für
OO
dich und andere
ein „
Heiliger”, ‒ doch
OO
niemals kommst du so zu
deinem Gott!
.Wenn du nur finden willst, was jederzeit
OO
du
ohne Geisteshilfe in dir selber finden
OO
kannst,
dann brauchst du wahrlich deine
OO
Blicke
nicht zum „
hohen Osten” hinzu‐
OO
wenden!
.Die von
dort aus dich leiten, ‒ auch wenn
OO
sie mit dir im gleichen Lande leben mögen,
OO
oder gar im selben Hause, ‒
die haben
an‐
OO
deres zu geben! ‒
.Sie können in dir etwas
schaffen, das du
OO
nicht selber in dir schaffen
kannst...
.Etwas, das in dir Wurzel faßt, und dem
OO
du Nahrung wirst...
.Etwas, das du
noch nicht hast und
nie‐
OO
mals aus dir selber haben
könntest! ‒ ‒
OO
.Auch
die Leuchtenden des Urlichtes
OO
haben es gewiß nicht
aus sich selber. ‒
.Sie geben dir nur
wieder, was einst
dein
OO
eigen war, bevor du es durch deinen Drang
OO
in diese Welt der physischen Materie
ver‐
OO
lieren mußtest. ‒ ‒
.Die „
Ältesten” der Brüder haben es
OO
niemals verloren, da sie dem tiefen Fall in
OO
dieses Menschentier der Erde nie verfallen
OO
sind...
.Sie kennen nicht den Tod, und leben,
OO
so wie vor Jahrtausenden, auf dieser Erde hier
OO
in unzerstörbarer Gestaltung aus den Kräf‐
OO
ten reinster
Geistsubstanz.
.Sie waren
nie mit einem Körper, dem der
OO
Tiere gleich, vereint wie
du und
ich.
.Sie aber schufen sich in Menschen die vor‐
OO
einst gefallen waren und zu ihrer Zeit dem
OO
Tiere dieser Erde sich vereinen mußten,
auf
OO
geistigen Planen ihre „
Brüder”, damit
OO
diese, dann in die Erdenwelt geboren, wirken
OO
konnten, was allhier
nur dann zu wirken ist,
OO
wenn man
im Erdentiereskörper lebt...
OO
.So bereiten sie auch heute
zukünftige
OO
„Brüder” für eine
kommende Zeit.
.Der Ort ihres Wirkens
auf dieser Erde
OO
aber ist seit der Urzeit, als die ersten
Tier‐
OO
menschen Träger des
Geistmenschen wur‐
OO
den, ‒ dort, wo das höchste Gebirge der Erde
OO
sich erhebt, ‒ unzugänglich jedem, den sie
OO
nicht geistig selbst in ihre Mitte führen.
.Hier ist in Wahrheit „
die Hütte Gottes
OO
bei den Menschen” dieser Erde!
.Hier reicht das
Reich des Geistes, durch
OO
die Kräfte reinster Geistsubstanz, herein in
OO
dieser Erde physisches Geschehen!
.Von
hier aus gehen
Strahlen reinster
OO
Geistsubstanz zu allen, die auf dieser Erde
OO
wohnen! ‒
.Ich sehe aber nur allzuviele Menschen
OO
dieser Erde
noch vergeblich nach dem
OO
Geiste suchen, da sie auf
falschen Wegen
OO
schreiten.
.Ich kann diese Vielen nur zur
Umkehr
OO
mahnen, denn
das wirkende Licht aus dem
OO
„
innersten Osten” dürfte sie schwerlich er‐
OO
füllen können, wenn ihre Augen weiter
ge‐
OO
blendet bleiben von den mancherlei Lich‐
OO
tern aus allen Zeiten, ‒ den Leuchtern und
OO
Nachtfackeln, mit denen der in Tierheit ge‐
OO
fallene Mensch sich selbst seinen Weg zu er‐
OO
hellen suchte. ‒
.Wahrlich,
nur wer
ungeirrt durch das
OO
Lichtergefunkel der Erde nach „
Osten” blickt,
OO
der findet auf hohen Bergen
lebendiges Licht!
OO
.Wer es
gefunden hat, dem wird es
leuch‐
OO
ten auf seinem Wege, bis er sein
Ziel er‐
OO
reicht, ‒ ‒ bis er
sein Ziel
erreicht! ‒
.Mit dem Namen „
Weiße Loge” hat man
OO
den Kreis der geistigen Helfer im allgemei‐
OO
nen Sprachgebrauch zu bezeichnen versucht,
OO
und somit sei diese Bezeichnung auch hier
OO
beibehalten, trotzdem die so Benannten sie
OO
nur
gelten lassen, aber
keineswegs sich
OO
selber also nennen.
.Ihre
völlige Abschließung von der
OO
äußeren Alltagswelt mag zu rechtfertigen
OO
scheinen, daß man den Begriff der „
Loge”,
OO
aus der Freimaurerei her bekannt, auf ihre
OO
rein geistige Gemeinschaft übertrug.
.Es handelt sich hier um die
eigenar‐
OO
tigste Vereinung auf diesem Planeten, und
OO
es findet sich unter Menschen
keine wie
OO
immer geartete Gemeinschaftsform, die Ver‐
OO
gleichsmöglichkeiten, und sei es auch nur im
OO
übertragenen Sinne, zu bieten hätte.
.Die Glieder dieser
Ver-
einung kommen
OO
sich nur
in den allerseltensten und wich‐
OO
tigsten Fällen äußerlich, körperlich, nahe
OO
und sie schreiben sich auch fast niemals Briefe.
OO
.Dennoch stehen sie
in unausgesetzter,
OO
geistiger Verbindung,
in stetem Aus‐
OO
tausch der Gedanken,
ja in absoluter
OO
seelischer Gemeinsamkeit....
.Diese Vereinung besitzt
keine äußeren
OO
Gesetze.
.Ein jedes ihrer Glieder ist dem anderen
OO
gleichgestellt, und doch kennt jedes Glied
OO
seine ihm vorbehaltene Stelle, bedingt durch
OO
die Verschiedenheit der geistigen Sonderart
OO
des Einzelnen.
.Alle aber unterordnen sich freiwillig ei‐
OO
nem gemeinsamen geistigen „
Oberhaupte”.
OO
Dieses „
Oberhaupt” wird
nicht „
ge‐
OO
wählt” und
nicht „
ernannt”, und doch
OO
wird niemals eines der Glieder der Verei‐
OO
nung im Zweifel sein,
wer dieses „Ober‐
OO
haupt” sei. ‒
.Die „Aufnahme” in diese Gemeinschaft
OO
kann weder rechtmäßig erworben, noch er‐
OO
schlichen oder erzwungen werden.
.Verborgene geistige Gesetze und durch sie
OO
bewirkte besondere Anlage der menschlichen
OO
Natur geben
allein den Ausschlag, ob ein
OO
Mensch zur „Aufnahme”
bestimmt ist, und
OO
keine Macht der Welt kann in solchem Falle
OO
seine „Aufnahme” verhindern.
.Die Aufgenommenen aber verpflichtet
OO
kein Gelübde,
kein Versprechen...
.Sie selbst sind sich Gesetz und Norm!
OO
.An keinen äußeren Zeichen,
keiner
OO
gemeinsamen Besonderheit der Lebens‐
OO
weise sind die Glieder dieser geistigen Ge‐
OO
meinschaft zu erkennen.
.Sie selbst aber, mögen sie auch von An‐
OO
gesicht sich völlig fremd sein,
erkennen ein‐
OO
ander, ‒ und zwar
ohne „Zeichen, Wort
OO
und Griff”, ‒ sobald es nötig wird, einander
OO
auch im äußeren Leben zu begegnen.
.Ihrer ganzen Art nach
muß diese Ver‐
OO
einung als solche der Außenwelt
verborgen
OO
bleiben, und doch stehen viele Einzelne und
OO
selbst ganze Völker zuweilen unter ihrem gei‐
OO
stigen Einfluß...
.Kein Weg des Aufstiegs zu höheren, über‐
OO
materiellen Zielen wurde je betreten, ohne
OO
daß eines der Glieder der Vereinung, oder
OO
diese als Ganzes, die unwahrnehmbare Füh‐
OO
rung übernommen hätte. ‒ ‒
.In den allermeisten Fällen wissen und
OO
ahnen die geistig Beratenen
nichts von die‐
OO
sem unsichtbaren
Ein-
fluß, dem sie ihr Be‐
OO
stes danken.
.Wo aber
Spuren geistigen Erwacht‐
OO
seins sich finden, dort wird der Einfluß gei‐
OO
stiger Hilfe wohl
gefühlt, ‒ doch wird er
OO
fast immer, sei es aus Unkenntnis oder be‐
OO
wegt durch abergläubische Vorstellungen, auf
OO
überweltliche Mächte zurückgeführt...
.Die poetische Vorstellungswelt aller Zei‐
OO
ten und Völker dankt solchem irrigen Deuten
OO
immerhin eine Fülle ihrer Gestalten. ‒
.Der Aberglaube war noch immer ein
OO
Freund der Dichter, denn die nackte Wahr‐
OO
heit ist zu streng und einfach, als daß sie sich
OO
bereit finden könnte, sich mit den üppigen
OO
Draperien der Phantasie des Poeten umklei‐
OO
den zu lassen.
.Nicht minder wurde irriges Deuten ge‐
OO
fühlter geistiger Hilfe, die aus dem stillen
OO
Kreise der „
älteren Brüder” auf Erden
OO
kam, Anlaß zur Bereicherung
religiöser
OO
Sagenwelt. ‒
.Von Zeit zu Zeit aber wurde Einzelnen
OO
das Dasein und Wirken der
unsichtbaren
OO
und doch
an reale Erdenmenschen ge‐
OO
bundenen Gemeinschaft
bewußt, ‒ doch
OO
Andere
verschütteten die aufgezeigten Spu‐
OO
ren wieder mit
Zweifeln aller Art, so daß
OO
zuletzt nur das Raunen der Sage da und dort
OO
bezeugte, daß man vor Zeiten wohl einmal
OO
mehr von diesen Dingen wußte, ‒ daß
OO
manche Menschen hier
Bedeutsames erfah‐
OO
ren haben
mußten...
.In unseren Tagen erhielten dann
allzu
OO
schwärmerisch veranlagte Seelen
Kunde
OO
von dem Dasein der Gemeinschaft, aber
OO
deren einfaches geistiges Sein und Wir‐
OO
ken genügte der farbenreichen Einbil‐
OO
dungskraft dieser Enthusiasmierten so
OO
wenig, daß sie es für nötig hielten, ihre Be‐
OO
richte mit seltsamster Zutat zu schmücken, und
OO
die „älteren” (‒ weil
geistig älteren ‒)
OO
Brüder der Menschheit zu
Halbgöttern,
OO
oder mindestens
großen Zauberern, her‐
OO
auszuputzen, die alles, was moderne Wissen‐
OO
schaft erst zu ergründen sucht, „
längst wis‐
OO
sen” sollten, und gar freigebig mit allen
OO
Wunderkräften ausgestattet wurden, von
OO
denen je exotische Märchendichter träumten.
OO
.Man hat offenbar hier
in guter Absicht
OO
gefehlt und wollte den Zweck die Mittel hei‐
OO
ligen lassen, indem man die erahnten Unzu‐
OO
gänglichen
hoch über alles Menschentum
OO
hinaufzusteigern suchte, wobei man sich
OO
bestätigt sah, durch recht geschmacklose Fa‐
OO
kirwunder, die man denen, die sie verübten,
OO
gläubig als Beweis ihrer Zugehörigkeit zur
OO
„
Weißen Loge” anrechnete...
.Die aber mit diesem Namen
gemeint
OO
sein sollten: ‒ die wahren
Leuchtenden
OO
des Urlichts, ‒
die Priester des Tem‐
OO
pels der Ewigkeit auf dieser Erde, ‒
OO
lehnen freilich allen phantastischen Aufputz
OO
mit unerbittlicher Entschiedenheit ab.
.Sie wissen, daß sie
Menschen gleich an‐
OO
deren Menschen sind, nur durch
ein hö‐
OO
heres geistiges „
Alter” befähigt, ihre Stel‐
OO
lung im Stufenbau der geistigen Hierarchie
OO
auszufüllen und ihren Mitmenschen
Geistes‐
OO
kräfte zuzuleiten, deren
Lenker sie sind,
OO
‒
nicht deren Erzeuger!
.Die
Wirklichkeit zeigt aber trotzdem
OO
ein weitaus würdigeres, weitaus
erhabene‐
OO
res Bild, als es die farbenlüsternste
Phanta‐
OO
tasie sich jemals ausmalen könnte....
.Das stille Wirken der Glieder der Ver‐
OO
einung umfaßt alle Gebiete
geistiger Ent‐
OO
wicklung in der Menschheit.
.Durch ihre Hände laufen Fäden, die oft‐
OO
mals bei den Äußerungen höchster mensch‐
OO
licher
Schöpferkraft, höchster menschlicher
OO
Machtentfaltung enden...
.Sie versetzen
wirklich Berge ohne ein
OO
Glied eines Fingers zu rühren, denn ihr Wille,
OO
durch reinste Geisteserkenntnis gelei‐
OO
tet und
völlig von allem persönlichen
OO
Wünschen gereinigt, steht hinter so man‐
OO
chem Willen, der
andere Gehirne und Hände
OO
benutzt und bewegt! ‒
.Für
Fakirkünste aber ist im Wirken
OO
der „älteren Brüder” der Menschheit
wahr‐
OO
lich kein Raum!
.Sie arbeiten lediglich auf rein
geistige
OO
Weise an der Verwirklichung des unermeß‐
OO
lichen Entwicklungsplanes, den ein ewiges
OO
kosmisches Gesetz der Erdenmenschheit vor‐
OO
gezeichnet hat, und ihre Arbeit kennt
kein
OO
persönliches Sonderinteresse, aber auch
OO
keine Bevorzugung Einzelner, auch
OO
wenn sie aus den idealsten Motiven heraus
OO
erfolgen könnte. ‒
.Wer grobe „
Wunder” sucht, der wird
OO
sie hier nicht finden!
.Die
tatsächlichen Geschehnisse im
OO
Wirken der „älteren Brüder” mögen zuwei‐
OO
len dennoch wahrhaft „
wundersam” sein,
OO
aber je mehr sie solche Bezeichnung etwa ver‐
OO
dienten, desto sicherer bleiben sie äußeren
OO
Augen verborgen. ‒
.In den Einflußkreis dieses geistigen Wir‐
OO
kens aber tritt
jeder Erdenmitmensch, dem
OO
es ernsthaft am Herzen liegt, seine in diesem
OO
Erdendasein
höchstmögliche geistige
OO
Entfaltung zu erreichen.
.Je
reiner sein Wille ist, ‒
je freier
OO
bereits
von selbstsüchtigen Wünschen, ‒
OO
desto
klarer wird
Geistiges in ihn
ein‐
OO
fließen können, und desto stärker wird er
OO
diesen
Ein-
fluß ehestens in sich empfinden.
OO
.Unzählige empfinden ihn,
ohne zu
OO
ahnen,
woher er kommt...
.Ein jeder Mensch kann zu gelegener Zeit,
OO
wenn gewisse
übersinnliche Vorausset‐
OO
zungen gegeben sind und keine
zu starken
OO
Widerstände in der physischen Welt beste‐
OO
hen,
übersinnliche Erfahrungen machen.
OO
.Am besten dazu veranlagt sind die
aller‐
OO
einfachsten Naturen und ‒
die Künstler,
OO
sofern es sich bei diesen um
ursprüngliche
OO
Begabungen, ‒
echte Schöpferische, ‒
OO
wirklich „
Begabte des Herzens” handelt.
OO
.Das innere „
Empfangen” einer
schöp‐
OO
ferischen Idee, ‒ einer
echt künstleri‐
OO
schen Vor-
stellung ‒
ist an sich schon
OO
eine Art „
übersinnlicher Erfahrung”. ‒
OO
.Dennoch aber besteht
ein himmelwei‐
OO
ter Unterschied zwischen jeder Art
künst‐
OO
lerischer „
Inspiration”, oder gelegent‐
OO
licher
höherer übersinnlicher Erfahrung,
OO
wie sie jeder Mensch erleben, und wie sie
OO
eine besonders geeignete Natur in stärkster
OO
Erlebensmöglichkeit kennen kann, und
der
OO
Art des übersinnlichen Erfahrens die von
OO
den Wenigen geübt wird, denen
das Erb‐
OO
gut des Geistesmenschen wahrlich
mehr
OO
ist, als ein Gegenstand der Befriedigung des
OO
Wissenstriebes, ‒ die es sich vielmehr
OO
nur darum anvertraut wissen, damit sie ihren
OO
„jüngeren” Brüdern von hohen Bergen her
OO
die Wegsignale geben können.
.Ich rede hier
nicht etwa von dem, was
OO
die Welt unter „
Mystikern” versteht!
.„
Mystik”
und die „
Königliche Kunst”
OO
der wahren, im Reiche wesenhaften Geistes
OO
allein als solche gewürdigten „
Eingeweih‐
OO
ten”, sind
sehr verschiedene Dinge!
.Dem
Mystiker ergeht es ähnlich wie
OO
dem
Künstler...
.Ihm, wie jenem, wird „Inspiration” aus
OO
einer ihm unbekannten Sphäre, in die er
nie‐
OO
mals selbstbewußt und mit wachen Sin‐
OO
nen einzutreten vermag.
.„Es” packt ihn, überwältigt ihn, und er
OO
wird
Sprecher dieser unbekannten Kraft,
OO
oder er
erlebt nur ihre Einwirkung im
OO
„
wortelosen Schauen”.
.Dem im Reiche substantiellen Geistes
OO
„
Geweihten”, dem wahren „
Eingeweih‐
OO
ten der
königlichen Kunst”, dem Sohne
OO
und Bruder der „
Leuchtenden des Ur‐
OO
lichts”, ‒ ‒ ergeht es sehr wesentlich
OO
anders!
.Er lebt,
bewußt seiner selbst,
stets
OO
und ständig in den
drei Welten, die sich
OO
in der Welt der Wirklichkeit
vereinigt fin‐
OO
den, als
Welt der physischen Materie,
OO
Welt der übermateriellen,
aber substan‐
OO
tiellen Seelenkräfte, und
Welt des sub‐
OO
stantiellen,
reinen Geistes.
.Er ist
nie und nimmer in
Ekstase,
OO
noch in irgendwelchen Zuständen der
OO
sogenannten „
Trance”, und er ist
ferne
OO
allen mysteriösen Praktiken, denn nie‐
OO
mals könnte er sonst dem Kreise seiner gei‐
OO
stigen Brüder und hohen Väter zugehören.
OO
.Während er seine Erfahrungen in
über‐
OO
sinnlichen Regionen sammelt, bleibt er in
OO
allen drei Welten
seines Seins bewußt,
OO
und so ist denn auch sein Bewußtsein in die‐
OO
ser, allen Menschen im klaren Wachen gegen‐
OO
wärtigen,
äußeren Sinnenwelt
keinen Au‐
OO
genblick dabei auch nur im mindesten
ver‐
OO
dunkelt.
.Sein Erkennen „äußerer” Dinge ist ‒ im
OO
Gegenteil ‒
erweitert und zu
jener Klar‐
OO
heit erhoben, die seinen Blick ins Über‐
OO
sinnliche erfüllt...
.Während er auf
übersinnlichem Plane
OO
mit seinen geistigen Brüdern „
spricht”, ‒
OO
und
sie mit
ihm „Besprechung” pflegen, ‒
OO
ist er imstande, den geringsten Vorgang in
OO
der ihn umgebenden
materiellen Welt zu‐
OO
gleich
nicht minder klar zu sehen und zu
OO
empfinden, wie das, was allein mit
Geistes‐
OO
Sinnen wahrgenommen werden kann.
.Es tritt keine „Verengung”, sondern viel‐
OO
mehr eine fast unendliche
Erweiterung des
OO
Bewußtseins ein...
.Vieles von dem, was
in der Welt des
OO
wesenhaften Geistes, die wieder
unzähl‐
OO
bare „Welten” in sich umschließt, „
gespro‐
OO
chen” wird, kann niemals mit Worten einer
OO
menschlichen Sprache bezeichnet werden, ‒
OO
aber dennoch ist es klare „Sprache”, in Rhyth‐
OO
mus und Form, voll Sinn und Wahrheit, so
OO
daß es wohl möglich wäre, geeignete Worte
OO
menschlicher Sprachen dafür zu finden,
nicht
OO
aber: ‒ zugleich mit diesen Worten die gei‐
OO
stige
Ein-
sicht zu vermitteln, die alles im
OO
substantiellen Geiste sogleich
von allen Sei‐
OO
ten her erkennen läßt. ‒
.Das, was demnach in Worte einer mensch‐
OO
lichen Sprache „übersetzt” werden darf, ist
OO
bestimmt durch
die individuelle Sonder‐
OO
art des wirkenden Bruders, sowie durch die
OO
Zeit, in der er wirkt, den
Kulturkreis, der
OO
ihn auf Erden umgibt.
.Alles aber, was er mitteilen wird, ent‐
OO
spricht unter allen Umständen stets der lau‐
OO
tersten
Wahrheit, ‒ ist ungetrübte Eröff‐
OO
nung absoluter
Wirklichkeit, wie sie
allen
OO
„Eingeweihten der Königlichen Kunst”
je‐
OO
derzeit gegenwärtig vor Augen steht,
be‐
OO
freit von allen den unzähligen
Täuschungs‐
OO
möglichkeiten und Fehlerquellen des
OO
Forschens in der
physisch-
materiellen
OO
Welt. ‒
.Für „
Spekulationen” und philosophi‐
OO
sche Spitzfindigkeiten des menschlichen,
erd‐
OO
gebundenen Denkens ist in den Welten
OO
der substantiellen Welt des Geistes kein Platz!
OO
.Es wird ja
nicht, ‒ wie im
verstandes‐
OO
bedingten,
irdischen Erkennens-
Ver‐
OO
such, ‒ eine „Wahrheit” aus der anderen
OO
„
erschlossen”!
.Alle Wahrheiten stehen im Reiche sub‐
OO
stantiellen, reinen Geistes als
Wirklichkei‐
OO
ten vor dem Schauenden! ‒ ‒ ‒
.Scheinbare „
Widersprüche”, wie sie die
OO
Unfähigkeit zur Nachprüfung so beflissen in
OO
den Bekundungen der wahren „Eingeweih‐
OO
ten” aller Zeiten stets zu finden suchte, er‐
OO
klären sich schon allein durch
die Art der
OO
übersinnlichen Anschauungsweise, die da alle
OO
Dinge stets
von allen Seiten zugleich er‐
OO
kennen läßt, wobei der Verkündende jedoch
OO
bald die
eine, bald die
andere „Seite”
allein
OO
zeigen
muß, will er seinen,
nicht auf gleiche
OO
Weise schauenden Mitmenschen einigermas‐
OO
sen verstehbar werden, ‒ ‒ handelt es sich
OO
doch nur zu oft um Dinge, bei denen jeder
OO
Vergleich „
auf beiden Seiten hinkt”, da
OO
nichts Irdisches die
Ähnlichkeitsentspre‐
OO
chung mit dem darzustellenden
Substan‐
OO
tiell-
Geistigen aufweist. ‒
.Die lokale Färbung der Redeweise, in der
OO
ein Bruder der „
Leuchtenden des Ur‐
OO
lichts” seine Bekundungen gibt, ist dagegen
OO
stets
von seinem persönlichen Ermessen
OO
abhängig, wird durch Pietät gegenüber sei‐
OO
nen früheren Lehrern, durch eigene Neigung,
OO
oder durch Gründe der formalen Gestaltung
OO
bestimmt.
.Wenn auch das Herz Asiens noch heute,
OO
wie vor Jahrtausenden, die irdische Stätte
OO
des Tempels substantieller Geisteskräfte in
OO
sich birgt, so ist es doch keinem der Brüder,
OO
die diesen geistigen Mittelpunkt auf unserem
OO
Planeten als
ihre wahre irdische Heimat
OO
betrachten, etwa geboten, sich in seiner Ver‐
OO
kündigung der religiösen und philosophi‐
OO
schen Begriffe des Orients zu bedienen.
.Benutzt ein Glied dieses Kreises aber, als
OO
Mensch des
Abendlandes, dennoch
die
OO
Redeweise der Völker des Sonnenauf‐
OO
gangs, so geschieht das
aus freier Wahl,
OO
‒ aus Vorliebe für
die Poesie des Orients,
OO
‒ aus Liebe zu gewissen Redebildern, die
OO
Geistiges
besser vermitteln als abendländi‐
OO
scher Sprachgebrauch, ‒ und schließlich auch:
OO
um unvergeßbarem Erleben sein origi‐
OO
nales Kolorit zu belassen...
.Auch der höchstentfaltete der wirkenden
OO
Brüder ist
ein Mensch und seines Menschen‐
OO
tums von Herzen froh, ‒
nicht etwa frei
OO
von menschlicher Neigung, ‒
kein dem
OO
Irdischen abgestorbener Asket, ‒ ‒
OO
auch wenn so manche
Fanatiker der Ver‐
OO
neinung alles Erdenhaften dies keineswegs
OO
verstehen können, da sie des
Bannes nicht
OO
mehr ledig werden, der sie an ihre, aus der
OO
Unter-
Welt erhaltenen Glaubens-Lehren
OO
bindet...
.Welcher liebend-fühlende Mensch aber
OO
würde nicht Neigung zeigen, von
den Din‐
OO
gen seiner Liebe in
jenen Formen gerne
OO
zu reden, in denen ihm vor Zeiten gütige Leh‐
OO
rer einst zum
erstenmale davon sprachen!?
OO
.Leicht könnten jedoch die gleichen Dinge
OO
auch
in völlig anderer lokaler Redeweise
OO
vorgebracht werden, ohne irgendwie an
Wahr‐
OO
heit zu verlieren.
.Gefährlich ist nur „
Übersetzung”
OO
durch Unberufene. ‒
.Es ist viel schwerer als sich mancher träu‐
OO
men lassen mag, etwa einen, in
christlicher
OO
Gewandung einherschreitenden Satz eines
OO
wirklichen „Eingeweihten”
unter einen in‐
OO
dischen Turban zu bringen, oder in der
OO
Weise
Chinas Gedachtes in
europäische
OO
Denkform umzugießen! ‒ ‒
.Vielfach aber müssen Begriffe aus den An‐
OO
schauungswelten
der verschiedensten Völ‐
OO
ker sich
vereinen, soll eine geistige Wahr‐
OO
heit, die abendländischem Denken
ferne‐
OO
liegt, dennoch dem Abendländer
erfaßbar
OO
werden. ‒
.Möge sich
kein Suchender je durch solche
OO
freie Verwendung der Darstellungsmit‐
OO
tel etwa verleiten lassen, zu glauben, es sei
OO
der Verkündung Absicht,
jene religiösen
OO
oder philosophischen Lehren zu propa‐
OO
gieren, aus deren
Begriffsschatz aufgenom‐
OO
men wurde, was sich
brauchbar zeigte,
zur
OO
Förderung der Erkenntnis urewiger
OO
Wirklichkeit! ‒ ‒
.Es ist bekannt, daß menschliche Gemein‐
OO
schaften, die ihren Mitgliedern
alltagsferne
OO
Ziele zeigen, den Gebrauch haben, innerhalb
OO
ihres Kreises, den
Alltagsnamen der Zuge‐
OO
hörigen
aufzugeben und ihnen „neue”,
an‐
OO
dere Namen zu verleihen.
.Woher dieser Gebrauch
ursprünglich
OO
stammt, und daß er hinaufreicht bis in
Ur‐
OO
zeittage, dürfte aus dem Nachfolgenden deut‐
OO
lich werden...
.Auch sei hier nicht ohne Grund erinnert
OO
an jene Worte der
Genesis:
.„Und es soll
dein Name nicht fürder
OO
mehr
Abram sein, sondern
Abraham sollst
OO
du heißen...”
.Desgleichen:
.„Du sollst nicht mehr
Jakob heißen, son‐
OO
dern
Jisroel soll
dein Name sein...
‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒
.„
Der Name” eines individuellen geistigen
OO
Wesens ist etwas durchaus
Anderes als die
OO
von äußeren Umständen abgeleitete Bezeich‐
OO
nung, die Volksgebrauch und Landessprache
OO
dem Erdenmenschen zuteilt. ‒
.Auch der Erdenmensch
ist eine geistige
OO
Individualität, aber er kennt, mit sehr we‐
OO
nigen Ausnahmen, die zu jeder Zeit anzutref‐
OO
fen waren, „
seinen Namen” noch nicht. ‒
OO
.Erst wenn er
seiner substantiellen
OO
Geistigkeit bewußt geworden ist, weiß
OO
er auch „
seinen Namen”.
.So ist der „
Name” eines wirklichen, im
OO
Geiste „
Eingeweihten”, der früher oft sehr
OO
geheim gehalten wurde, da man fürchtete,
OO
ihn zu „
entweihen”, wenn er in aller Munde
OO
käme, denn auch wahrlich
keine willkür‐
OO
liche Benennung, wie der „bürgerliche”,
OO
sogenannte Name, der einem Wohnsitz der
OO
Ahnen, einem Beruf oder einer Eigenschaft
OO
ferner Vorfahren, und zuletzt noch der Will‐
OO
kür der Eltern seine Formung verdankt! ‒
OO
.Er wird dem „aufgenommenen” Sohne
OO
und Bruder zuteil durch die „
Ältesten” der
OO
Brüder, und bezeichnet in der von den „
Brü‐
OO
dern auf Erden” gebrauchten „
Buchsta‐
OO
ben-
Sprache” jene Kräfte, die im geistigen
OO
Sein des Bruders zur Auswirkung kommen...
OO
.Seine „tragende” Kraft aber ruht in
OO
gewissen „
Buchstaben”, so daß sich der
OO
Wirkende auch mit
anderen Worten „
nen‐
OO
nen” könnte, sobald nur diese „
Buchsta‐
OO
ben”, die seine „
Kosmische Zahl”, ‒ sei‐
OO
nen
urgeistig-
ewig vorhandenen,
sub‐
OO
stantiell-
geistigen „
Namen” bilden, darin
OO
enthalten wären...
.Es ist also immer noch eine, wenn auch
OO
an sich schon geheiligte
Hülle um den „
Na‐
OO
men”
der ewigen Geistgeltung gebreitet,
OO
den
keiner „
aussprechen” kann, ‒ auch
OO
wenn er die tragenden „Buchstaben”
kennt,
OO
‒ außer
dem Einen, der
selber dieser
OO
„Name”
ist... ‒
.In seinem „
Namen” ist der Bruder ein
OO
„
Wort”
im Urwort: ‒ als
des Urwortes
OO
Selbstaussprache in einer individuel‐
OO
len,
ihrer selbst bewußten,
substantiel‐
OO
len,
geistigen Form...
‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒
.Von „
wissenschaftlichen Forschungs‐
OO
methoden” um
Geistiges zu erforschen,
OO
weiß man in der Vereinung der „
Brüder auf
OO
Erden” begreiflicherweise so wenig, wie bei
OO
ihren geistigen „
Vätern”, die nie aus dem
OO
Urlicht „gefallen” sind.
.Die Weisheit des wirklichen Geistgeweih‐
OO
ten besteht nicht in einer Ansammlung und
OO
steten Vermehrung dessen, was er auf irdische
OO
Verstandesweise „
weiß”, sondern
im Besitz
OO
gewisser heiliger Kräfte, durch die er das
OO
Wissensobjekt jederzeit in
Wirklichkeit,
OO
‒ „an sich”, ‒ erkennen kann.
.Sein Ansammlungswissen, in
weltlicher
OO
Weise gewonnen, ist durchaus
unwesentlich
OO
für ihn und nur
in den seltensten Fällen
OO
mit geistiger Weisheit
vereinbar.
.Je
mehr er dergleichen besaß, desto
OO
schwerer wurde ihm voreinst, als er noch
OO
„Schüler” war,
das Überwinden der kau‐
OO
salen Schwierigkeiten, das jeder berech‐
OO
tigten „Einweihung” vorangehen muß...
.Man darf nicht nach „
Gründen” fragen,
OO
wenn man diese „
Schulung” bestehen will,
OO
die dem Berechtigten zuletzt
die Pforte öff‐
OO
net, die
keine irdische Gelehrsamkeit ihm
OO
jemals öffnen könnte. ‒ ‒
.Der wirkliche „Eingeweihte” verkündet
OO
auch
niemals ein Wissens- oder Glaubens‐
OO
„
System”.
.Ihm liegt die
Wirklichkeit der Dinge
OO
in der geistigen Welt
ausgebreitet vor
Au‐
OO
gen, und lehrend, redet er stets nur von die‐
OO
ser
Wirklichkeit, die
kein System des
OO
Denkens oder
Glaubens je in sich ein‐
OO
schließen könnte. ‒
.Solche „
Systeme” sind, soweit sie auf
OO
Dinge des
geistigen Reiches übergreifen,
OO
immer nur
sekundäre Gebilde
anderer
OO
Gehirne, die sich der Bekundungen eines
in
OO
Anschauung und durch Selbstverwandlung
OO
Wissenden bemächtigt haben.
.Angebliche „
Erforscher höherer Wel‐
OO
ten”, die mit „
wissenschaftlicher” Auf‐
OO
machung ihrer „
Forschungsergebnisse”
OO
prunken, darf man
beileibe nicht etwa als
OO
geistig „
Eingeweihte” werten!
.Alle derartigen „
Forscher” im „
Okkul‐
OO
ten” sind nichts anderes als betrogene Skla‐
OO
ven ihrer eigenen
plastischen Phantasie,
OO
‒ einer äußerst verhängnisvollen und ge‐
OO
fährlichen Kraft im Menschen, die, wenn sie
OO
zur Tätigkeit gewaltsam angeregt wird, ihr
OO
armes Opfer
alles gestaltet sehen läßt,
OO
was es ihr selbst vorher in Gedanken, Wün‐
OO
schen und Befürchtungen, ‒ oft unbewußt,
OO
‒
als Modell vorhielt. ‒
.Auf diese Art sind alle die monströsen
OO
„
Wanderungen auf höheren Ebenen”
OO
und Darstellungen „
höherer Welten” ent‐
OO
standen, die so manchem „
Geistesforscher”
OO
und „
Geheimlehrer” unter seinen Anhän‐
OO
gern den Ruf eines geheimnisvollen „
Se‐
OO
hers” verschafft haben, wobei noch im Ein‐
OO
zelnen zu untersuchen ist,
was als bewußte
OO
Zutat und Ergänzung sich herausstellt,
OO
und meistens gar leicht erkennen läßt. ‒
.Da diese Gebilde der „plastischen Phan‐
OO
tasie”
durch seelische Ansteckung leicht
OO
übertragbar sind, so glauben die Anhänger
OO
und Schüler solcher „Propheten” und Sek‐
OO
tengründer, sie hätten sich geistig
selbst von
OO
der
Wahrheit der Offenbarungen ihres
OO
„großen Lehrers” überzeugt, so bald es ihm
OO
in der mysteriösen „
Geheimschulung” ge‐
OO
lang,
seine eigenen Schöpfungen ins Be‐
OO
wußtsein der Schüler
zu übertragen, ‒
OO
nicht viel anders, als wie jeder geschickte
OO
Hypnotiseur sein Experimentierobjekt
al‐
OO
les sehen und
erleben lassen kann, was
OO
etwa erwünscht erscheint. ‒ ‒
.Eine spätere
Rettung solcher Getäusch‐
OO
ten ist
nahezu unmöglich.
.Unzählige sind auf diese Weise zu
OO
gutgläubigen Selbstbetrügern,
Unzäh‐
OO
lige zu hoffnungslos Betrogenen ge‐
OO
worden!
.Wenn ich von allen diesen Dingen
hier,
OO
wo von den Möglichkeiten übersinn‐
OO
licher Erfahrung die Rede ist, klar und
OO
deutlich
spreche, so geschieht es deshalb,
OO
um jedem ehrlich Suchenden die Kriterien
OO
zu
sicherem Urteil zu bieten.
.Ich rede von Dingen, die keines Schleiers
OO
bedürfen, und
muß zugleich reden von
OO
solchen Dingen, die
entschleiert werden
OO
müssen,
im Interesse der die Wahrheit
OO
als Wirklichkeit suchenden Seelen.
.Mögen meine Worte
nicht vergeblich
OO
gesprochen sein!
.Möge man doch begreifen lernen, daß
OO
niemals einer der Menschen, die
vollbe‐
OO
wußt im substantiellen,
reinen Geiste
OO
leben, die
Weisheit des Lichtes, die er
OO
seinen Mitmenschen darstellt,
durch „
wis‐
OO
senschaftliche”
Begründungsversuche
OO
entweihen kann. ‒
.Was der im Geiste „Eingeweihte” lehrt,
OO
ist zur
Prüfung durch
Tat und
Hingebung
OO
bestimmt!
.Was er als Botschaft seinen „jüngeren”
OO
Brüdern, den Seelen der mit und nach ihm
OO
auf Erden lebenden Generationen, ‒ mögen
OO
es Männer oder Frauen sein, ‒ zu
geben
OO
hat, soll
nicht gedanklich zerspalten,
OO
sondern
seelisch nacherlebt werden, da‐
OO
mit die zahllosen Suchenden ihren Weg zum
OO
Geiste finden, ‒
ihren Weg zur Wirklich‐
OO
keit!
.Alle großen Dinge verlangen
Mut und
OO
Glauben! ‒
.Ehedenn du „
am Kreuze” hingest, kannst
OO
du nicht „
auferstehen”! ‒ ‒
.Ehedenn du
glauben wirst, kann dich
OO
die „leuchtende Wolke” nicht durch das
OO
„trockene” Meer geleiten!
.Du
hast gar vieles in dir zu
überwin‐
OO
den, und mehr noch wirst du überwinden
OO
lernen müssen, willst du auf deinem Wege
OO
vorwärts schreiten...
.Das Meer wird drohen, dich zu verschlin‐
OO
gen, und die Wüste wird dir keine Nahrung
OO
geben, ‒ dennoch darfst du
nicht einen
OO
einzigen Augenblick in Zagen und Zwei‐
OO
fel stehen bleiben, sobald du diesen Weg
OO
zu dir selbst und deinem Gott in dir ein‐
OO
mal betreten haben wirst. ‒
.Wie schwer das ist, wirst du erst sehen,
OO
wenn du auf diesem Wege
bist!
.Aber fürchte dich nicht!
.Du bist auf diesem Wege
nicht allein...
OO
.Alle jene
geleiten dich, die
vor dir die‐
OO
sen Weg beschritten haben!
.Auch sie mußten durch alle Gefahren
OO
voreinst
hindurch!
.Nicht einem von ihnen wurde der Weg
OO
etwa
leichter als dir!
.Nun aber sind sie eingegangen zum „ge‐
OO
lobten Lande”...
.Nun haben sie der Mühen
Ziel erreicht,
OO
und von „heiligen Bergen” her senden sie dir
OO
Hilfe und
Kraft. ‒ ‒ ‒
.Von
jenen,
die im höchsten Lichte ihres
OO
Gottes
sonnenhaft erstrahlen, die
götter‐
OO
gleich, als
eine Einheit,
eine Sonne aller
OO
Sonnen, allen Sonnen, allen Welten, leuch‐
OO
ten ‒ ‒ bis herab zu denen, die auf dieser
OO
Erde
geistgestaltet leben, und endlich de‐
OO
nen, die hier
noch das Kleid des Erden‐
OO
tieres tragen, durchfließt
ein Strom
des
OO
substantiellen Geisteslichtes alle Weiten
OO
und einigt die von ihm Erfüllten zu erhaben‐
OO
ster Gemeinsamkeit. ‒ ‒
.Auf der dir nächsten,
tiefsten Sprosse
OO
dieser „Himmelsleiter” aber stehen
jene Hel‐
OO
fenden, die
dir die Hand zur Hilfe bieten
OO
können, wenn du ihre Hilfe
willst...
.Sie lassen
keinen je
allein, der durch die
OO
Nacht des Grauens sich den Weg zu bahnen
OO
strebt, nach jenem friedvollen, stillen, hohen
OO
Tempel, darin
sein Gott sich
in ihm selbst
OO
‒
aus Licht zu Licht ‒ „
gebären”
OO
kann. ‒
.Sie senden aber ihre Hilfe
nicht etwa
OO
von außen her, denn
tief in deinem In‐
OO
nersten sind sie mit dir
verbunden, sobald
OO
du mutvoll deinen Weg beschreitest, ‒ den
OO
gleichen Weg, den
jeder, der zu
seinem Gott
OO
fand, einst durchwandern mußte, und den auch
OO
sie, die dir nun helfen wollen, voreinst gehen
OO
mußten, obwohl ihr Geistiges schon durch
OO
Jahrtausende hindurch bereitet worden war
OO
zu klarster geistiger Erkenntnisfähigkeit. ‒
OO
.Wer nicht
aus diesen einer ist,
kann
OO
dir nicht helfen, auch wenn er Wunder über
OO
Wunder wirken könnte...
.Es werden viele falsche Lehrer deine
OO
Straße kreuzen, ‒ „Lehrer”, die
selbst sehr
OO
der Belehrung bedürften, ‒ und viele
OO
stolze Sprecher werden dir mit ihrem „
Wis‐
OO
sen” prahlen.
.Du wirst gar manchem selbstgerechten
OO
„
Heiligen” begegnen, der sich in
Eitelkeit
OO
verzehrt, und es für
große Tat hält, andere
OO
zu seiner „
Heiligkeit” und angemaßten
OO
„Würde”
zu verführen.
.Es werden dich die wunderlichsten „
Hie‐
OO
rophanten” schrecken, die jeden, der sich
OO
ihnen naht, zu blenden suchen durch die krau‐
OO
sen, glitzernden und unheimlichen Zeichen,
OO
die sie selbst in wirrem Wahn, mit falschem
OO
Gold, auf ihre „Zaubermäntel” hefteten...
OO
.Wenn du der Vorsicht
einmal nur ent‐
OO
raten wirst, kannst du auch allzuleicht
in
OO
mancherlei verborgene Garne laufen, und
OO
selten nur kommt einer, der sich fangen ließ,
OO
dann wieder heil aus solchen Vogelsteller‐
OO
schlingen...
.Nur
stete Achtsamkeit kann dich vor
OO
der Gefahr
bewahren!
.Sei auf der Hut vor allen denen, die ihre
OO
vorgebliche „Gottesweisheit”
wie das Wis‐
OO
sen um die Dinge dieser Erde lehrbar und
OO
erlangbar glauben!
.Sei auf der Hut vor allen, die mit „
Wun‐
OO
derkräften” deinen Sinn betören wollen!
OO
.Es gibt noch vieles, auch in dieser schein‐
OO
bar „aufgeklärten” Zeit, was dir sehr „
wun‐
OO
dersam” erscheinen kann, und wahrlich sind
OO
im Menschen wahre Wunderkräfte tief ver‐
OO
borgen, doch
niemals kann der Geist der
OO
Ewigkeit sich selber so zur Frage wer‐
OO
den,
daß er sich durch „
Wunder”
zu
OO
„
beweisen”
suchen würde...
.Zeigen wirklich sich an einem Menschen
OO
wundersame Kräfte, so ist dies nur Beweis
OO
dafür,
daß diese Kräfte
existieren, ‒
nie‐
OO
mals aber ein „Beweis”, daß dieser Mensch
OO
im Geistigen „
bewußt zu atmen” weiß, und
OO
von der
Wahrheit, die in
Wirklichkeit
OO
gegründet ist,
gewisses Zeugnis bringen
OO
kann! ‒ ‒
.Solche Bezeugung läßt sich nur erprüfen
OO
durch
das „
Wunder”
der Erkenntnis, das
OO
sie
in der Seele wirkt, und
nichts darf dir
OO
als
Wahrheit gelten, was nicht
in deinem
OO
Allerinnersten Bestätigung erfährt, so‐
OO
bald du
die Voraussetzung erfüllt hast,
OO
die dich zur Erlangung der Bestätigung
be‐
OO
rechtigt. ‒ ‒
.Hü
te dich auch vor jener Torheit, die da
OO
glaubt,
durch die Besonderheit der Lei‐
OO
besnahrung oder irgend eine
Fakirpraxis
OO
sei es möglich, sich in „höhere Geistigkeit”
OO
hinaufzuessen und
hineinzuatmen!
.Die Leuchtenden des Lichtes,
das die
OO
Welten durchleuchtet, werden wahrlich
OO
niemals dir zu
solchen Mitteln raten!
.Sie werden auch
niemals von dir fordern,
OO
daß du dich
sonderst von deinen Neben‐
OO
menschen um dich
geheimen,
sinnbetö‐
OO
renden Zeremonien oder
mysteriösen
OO
Gebräuchen ‒ hinzugeben!
.Sie werden dir niemals „
geheime Grade”,
OO
seltsame
Titel oder „
Würden” verleihen,
OO
durch die nur
Eitelkeit genährt und
ein
OO
lächerlicher Dünkel in dir erzeugt werden
OO
könnte....
.Nur was in dir
Wirklichkeit wurde, da
OO
du es selbst dir
er-
wirktest, hat vor ihren
OO
Augen
Geltung und
bestimmt ihnen deine
OO
„
Stufe”! ‒
.Du wirst sie auch nicht mit Schauspieler‐
OO
gesten
auf Rednertribünen finden, und
OO
nicht
auf den Märkten vor vielem Volke. ‒
OO
.Sie werden dir vielmehr ihre Hilfe nur
OO
in Worten geben, die du
in der Stille bei
OO
dir erwägen kannst, ‒ unbeirrt durch ver‐
OO
fängliche Rednerkünste...
.Sie werden dir helfen in
innerem Wirken,
OO
und werden sich niemals
zu zeigen suchen!
OO
.Es ist
nicht nötig, daß du sie
erkennst,
OO
wenn du ihnen etwa begegnest!
.Es ist
nicht nötig, daß du sie
im Erden‐
OO
kleide findest!
.Sie finden
dich und wissen dir zu
helfen,
OO
auch wenn du nie die Helfer ahnen magst!
OO
.Sie wirken wahrlich mit
anderen Mitteln
OO
als jene eitle Toren, die ihre Anhängerschar
OO
mit geheimnisvoller Geste und hohlen, tönen‐
OO
den Rednermätzchen zu ködern trachten. ‒
OO
.Sie werden auch
niemals einen
Tribut
OO
für ihre Belehrung und Führung fordern oder
OO
erwarten, und
würden eher mit dir den
OO
letzten Heller teilen,
als daß sie für
OO
ihre Hilfe von dir einen halben Heller
OO
nehmen würden.
.Was sie an
Geistigem zu geben haben,
OO
ist
des Geistes Gut, und keiner derer, die
OO
es geben
können, würde jemals
Erden‐
OO
werte dafür tauschen wollen...
.Nur „
Arbeit”,
die
des Leibes irdische
OO
Erhaltung vorbedingt, hat Anrecht, erden‐
OO
haften Gegenwert zu fordern.
.Wer Augen hat, zu sehen, und Ohren, zu
OO
hören, der schütze sich selbst vor Gauklern
OO
und Usurpatoren!
.Leicht wird er sie erkennen!
.Die Leuchtenden des Urlichts aber
OO
sind
schwerer zu finden.
.Du wirst sie kaum entdecken unter an‐
OO
deren Menschen in dieser Erde Kleid, und
OO
nichts Absonderliches wird sie dir ver‐
OO
raten, denn sie lieben
die Stille und schätzen
OO
die Verborgenheit...
.Sind sie gezwungen,
in der lauten Welt
OO
zu leben, so werden sie gewiß von allen an‐
OO
deren Redlichen, die da ihr Erdenwerk be‐
OO
treiben, nicht zu unterscheiden sein!
.Wohl dem,
der ihnen vertraut! ‒ ‒
OO
.Doch nun, o Suchender, wollen wir
zu‐
OO
sammen in die Stille gehen, und ich will dir
OO
den
Anfang des „
Weges” zeigen!
.Sammle dich in dir selbst und höre mir
OO
zu, nachdem du nun gewiß bereitet bist, das
OO
was ich weiterhin dir jetzt zu sagen haben
OO
werde
wachen Sinnes zu verstehen!
‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒
.Zuerst, o Suchender, wirst du vieles
ver‐
OO
gessen müssen! ‒ ‒
.Man gab dir
eine falsche Vorstellung
OO
von „
Gott”, und so erstickte man in dir mit
OO
eitler Lehre jenen
Keim, aus dem in deiner
OO
tiefsten Seele heiligen Gewässern sich die
OO
„
Lotosblüte” einst entfalten sollte, in der
OO
das
Licht, das
ewig dich erleuchten soll,
OO
„
geboren” werden kann...
.„
Der Geist,
der über den Wassern
OO
schwebte” erfüllt die unendlichen Räume,
OO
aber du kannst ihm
nicht anders nahen, als
OO
nur ‒
in dir! ‒ ‒ ‒
.Nur wenn er
in dir, ‒ als
dein Gott,
OO
‒ aus Licht zu Lichte sich gestaltet, wirst
OO
du von seinem stillen Walten Kunde geben
OO
können. ‒
.Die
seine Unendlichkeit ergründen
OO
wollen, irren
sehr...
.Sie glauben,
Dem, den
alle Weltenräume
OO
nicht umfassen können, in Vermessenheit
OO
zu nahen, und ahnen nicht, daß sie
ein Zerr‐
OO
bild schufen, das
sie nun
beherrscht. ‒
OO
.Wir aber wollen nun in dich aufs Neue
OO
den Keim jener ewigen „
Lotosblume” ver‐
OO
senken...
.Vielleicht ‒ wird sie aus deinen Kräften
OO
nunmehr Nahrung finden! ‒
.Wenn ihre Blüte dann
entfaltet ist, wird
OO
sich der
Geist, der
aus sich selber sich er‐
OO
zeugend,
aus sich selber lebt, in dich her‐
OO
niedersenken und als
dein Gott in dir „ge‐
OO
boren” werden, ‒ ‒ als
dein in dir
leben‐
OO
diger Gott! ‒ ‒ ‒
.Nicht eher weißt du von „
Gott”!
.Glaube jenen nicht, die dir von
dem
OO
Gott ihrer Träume berichten: ‒ von einem
OO
Gott, der sich in schwüler
Ekstase finden
OO
läßt! ‒
.Was
so gefunden werden kann, ist nur
OO
eine „
Fata-
morgana” der inneren Welt!
.Du kennst noch
den Reichtum nicht,
OO
den deiner
Seele Weiten in sich fassen! ‒ ‒
OO
.Hier gibt es „
Kräfte” und „
Mächte”,
OO
denen du
Anbetung darbringen würdest,
OO
gleich dem Propheten vor dem brennenden
OO
Busch, wenn ich sie dir sichtbarlich zeigen
OO
könnte. ‒ ‒ ‒
.Deine Seele ist
ein unermeßlicher
OO
Ozean, und noch keiner hat
seine Tiefen,
OO
keiner
die Wunder des Meeres der Seelen‐
OO
kräfte ergründet! ‒ ‒
.Du denkst an deine
Seele wie an
eine
OO
lichte Hülle, und glaubst allein
dich selbst
OO
in ihr zu finden...
.Doch deine Seele ist
wie ein Meer aus
OO
Myriaden mit latenter Macht erfüllten
OO
Meerestropfen, ‒ oder
wie eine leben‐
OO
dige Wolke,
gebildet aus Myriaden kraft‐
OO
erfüllter Wesen, ‒ und du sollst aller die‐
OO
ser Wesen
Herr und
Meister werden. ‒ ‒
OO
.Sobald sie in dir nicht
ihren sicheren
OO
Herrscher erkennen, wirst du, betäubt von
OO
ihrer, dich beängstigenden Kraft, zu
ihrem
OO
Sklaven werden. ‒
.Sie
müssen dir
dienen, wenn du sie
be‐
OO
meistert hast, ‒ aber sie werden dich durch
OO
die seltsamsten Gaukelspiele stets
am Nar‐
OO
renseil führen, wenn du dich in falscher
OO
Demut
vor ihnen beugst.
.Sie brauchen
einen starken Willen, um
OO
sich unter ihm zu
einen...
.Bevor du sie nicht in
einem Willen
ge‐
OO
einigt hast, wirst du in deiner Seele nie
die
OO
Ruhe finden, die allein das
Erblühen der
OO
heiligen „Lotosblume” bewirken kann. ‒ ‒
OO
.Nicht eher auch wirst du in dir, durch
OO
deiner Seele Kräfte, Kunde erlangen von je‐
OO
nem stillen
Geister-
Reiche, das nur durch
OO
deiner Seele
willenseins geeinte Kräfte dir
OO
erkennbar,
fühlbar, ‒ ja zuweilen selbst
OO
erschaubar und
erhörbar werden kann, ‒
OO
weil es
in dir, wie
allerorten, durch die
OO
gleichen Kräfte lebt...
.Nicht eher auch wirst du von
dem, der
OO
dich
aus dem Geiste leitet,
ein sicheres
OO
Zeichen erhalten ‒ nicht eher die hohen
OO
geistigen Lenker,
des Urlichts Leuchtende,
OO
in dir
erfühlen..
.Darum strebe,
o Suchender, vor allen
OO
Dingen danach, in dir
einen festen,
klaren
OO
Willen zu dir selbst zu gründen!
.Du mußt
dich selbst bejahen, wenn du
OO
im Geiste
Bejahung durch den Geist er‐
OO
fahren willst!
.Du findest
dich, und
in dir deinen
Gott,
OO
allein in deinem „
Ich”! ‒ ‒ ‒
.Trachte
mit heiterer Freude und
in
OO
stiller Gelassenheit danach,
dich in dir
OO
selbst voll Ruhe zu behaupten, und wende
OO
dein Auge ab von allen inneren
Bildern, die
OO
dein aufgereizter, noch nicht selbstgeeinter
OO
Sinn dir zeigen möchte!
.Du mußt
in Freude und
voll Vertrauen
OO
erst völlig
zu dir selber kommen!
.Bevor du in dir selber dich gerundet und
OO
von allen Seiten abgeschlossen hast, ‒ wie
OO
ein Meer das sich selbst begrenzt, ‒ wie eine
OO
Wolke, die sich selbst zu ballen weiß, ‒
OO
wirst du vergeblich deine Seele
zu besitzen
OO
suchen, denn deiner Seele Kräfte geben sich
OO
nur dem
zu eigen, der ihrer Ehrfurcht wahr‐
OO
haft
würdig ist...
.Glaube aber nicht, daß du dieses Ziel je‐
OO
mals erreichen könntest, wenn du stets
tatlos
OO
in äußerer Ruhe verharrst!
.Du mußt
als Mensch der
Außenwelt, in
OO
die du nun einmal geboren bist,
zu wirken
OO
trachten
Tag für Tag, wie
alle äußere Natur
OO
stets wirkt und immer neue Formen bildet,
OO
wenn du
den Willen also in dir
stählen
OO
lernen willst, daß deiner Seele Kräfte
ihm
OO
gehorchen können! ‒ ‒
.Kein Ding der Außenwelt ist so gering,
OO
daß es dir nicht
zum Lehrer werden könnte!
OO
.Aus jeglichem Erleben kannst du
Lehre
OO
ziehen, und keine Tätigkeit ist so verächtlich,
OO
daß du nicht aus ihr
zu lernen hättest! ‒
OO
.Vor allem aber mußt du deine flüchtigen
OO
Gedanken bannen lernen, und sie vermögen,
OO
sich auf
einen Punkt jeweils
zu sammeln.
OO
‒ ‒
.Nicht die Einöde der Wüste, und
nicht
OO
das Leben unter den wilden Tieren der
OO
Dschungel sind deinem Vorhaben etwa gün‐
OO
stiger, als
das Getriebe einer volkreichen
OO
Stadt,
in der du tätig deinem Gewerbe
OO
obliegst! ‒ ‒ ‒
.Wenn du auch im lautesten Lärm noch
OO
bei dir selber bleiben lerntest, wenn du in
OO
absoluter Sicherheit deinen
Gedanken und
OO
deinem
Willen in dir
gebieten kannst, wenn
OO
deine
Wünsche nur kommen und gehen, wie
OO
du selbst sie kommen und gehen
heißt, ‒
OO
dann erst beginne den ersten Versuch,
dei‐
OO
ner Seele Kräfte in dir zu einen! ‒ ‒
OO
.Du wirst
auch dann noch mancherlei
OO
Widerstreben in dir finden...
.Lange noch wirst du deinen nun gefestig‐
OO
ten Willen dennoch
vergeblich gebrauchen,
OO
um alle die widerstrebenden Kräfte deiner
OO
Seele unter ihn zu beugen. ‒
.Jede einzelne Seelenkraft wird deinen
OO
Willen nur
für sich selbst besitzen wollen,
OO
und keine wird sich willig
deinem Willen
OO
als Besitztum geben...
.Du wirst dies verstehen, wenn du dir klar
OO
zu machen weißt, daß
jede deiner Seelen‐
OO
kräfte, ‒ obwohl du sie alle als in dir ver‐
OO
wobene „
Eigen-
schaften” betrachtest, ‒
OO
ein selbständiges Seelenwesen ist, begabt
OO
mit
eigenem Willen und dem Drang,
nur
OO
sich selbst zur Darstellung zu bringen, und
OO
sei es auch auf Kosten
aller anderen Seelen‐
OO
kräfte. ‒ ‒ ‒
.Du darfst nur niemals
mutlos werden bei
OO
deinem oftmals noch
vergeblichen Ringen
OO
um die Oberherrschaft deines
eigenen Wil‐
OO
lens über die
vielen Willen, die in deiner
OO
Seele
nur sich selber wollen! ‒
.Niemals darfst du dir selbst
mißtrauen! ‒
OO
.Niemals darfst du
die Freude deines
OO
Herzens und
deine stille Gelassenheit
OO
verlieren! ‒ ‒
.All dein Ringen ist nur eine stete
Probe
OO
deiner
Geduld und deiner bereits erworbe‐
OO
nen
Kraft im eigenen
Willen...
.Wisse aber, daß du in solcher Art am Ende
OO
sicher einst
zum Sieger werden wirst!
.Ein Tag wird erscheinen, an dem du wahr‐
OO
lich
die hohe Freude des Siegers glück‐
OO
erfüllt
in dir erleben wirst!
.Dann ist der Keim der „Lotosblume”
auf‐
OO
gegangen, und in den heiligen Tempeltei‐
OO
chen, die kein
irdisches Auge je erblickt,
OO
wird das
Geistesauge deines unsichtbaren
OO
Führers, ‒ die Alten nannten ihn: deinen
OO
dich schützenden „
Engel”, ‒ eine
Knospe
OO
über der unbewegten, geheimnisreichen Was‐
OO
serfläche erschauen...
.Er wird seine Gefährten rufen in heiliger
OO
Freude, und eine Schar erwählter Wächter
OO
wird von diesem Tage an die heiligen Wasser
OO
behüten.
.Ein Wunder ist geschehen!
.Ein Wunder, das
ein Erdenmensch voll‐
OO
brachte, ‒ denn leichter ist es, einen wüten‐
OO
den Elephanten an einem dünnen Hanfseil
OO
durch das Gedränge des Marktes zu führen,
OO
als die
vielen Willen der
Seelen-
Kräfte,
OO
die eines Menschen „
Seele”
bilden, unter
OO
den
einen Willen
dieses Menschen zu ei‐
OO
nen! ‒ ‒ ‒
.Nun aber muß das gedämpfte Licht des
OO
Tages mit seinen weichen Strahlen die Knospe
OO
umfluten, damit sie sich einst zu voller, pran‐
OO
gender Pracht der
Blüte entfalten kann.
.Hohe, hundertjährige Bäume umgeben den
OO
geheimnisreichen Tempelteich und schützen
OO
die zarte Knospe vor den brennenden Pfeilen
OO
der Sonne, die vorerst noch das kaum erstan‐
OO
dene Gebilde alsbald versengen und vernich‐
OO
ten müßten...
.Hohe Tempelmauern halten den Glutwind
OO
aus der Wüste ab...
.Nun, o Suchender, beginnt für dich
eine
OO
neue Tätigkeit!
.Doch
dieses Tun will nun wirklich auch
OO
äußere Ruhe und
stillste Versenkung.
.Du wirst aber das, was du nun tun sollst,
OO
nach der Arbeit deines Tagewerks verrichten
OO
können, vielleicht ihm auch
vorher die stil‐
OO
len Morgenstunden widmen...
.Jetzt ist für dich die Zeit gekommen, da
OO
du leise und zart
nach innen fragen und
OO
alsdann
nach innen hören lernen sollst.
.Du kannst nicht still genug dabei
OO
sein!
.Was sich in dir
verbirgt und bald
ent‐
OO
hüllen soll, wird nicht
bei dem lauten Re‐
OO
den der Gedanken gefunden. ‒ ‒
.Es ist in deines Herzens Mitte, doch du
OO
vernimmst noch nicht sein Wort, denn seine
OO
Stimme ist sanft wie ferner Vogelruf...
.Scheuche sein Wort nicht von dir!
.Achte auf den leisesten Laut!
.Du kannst sein Wort gar leicht in dir
OO
überhören, wenn du nicht
Stille in dir zu
OO
erhalten weißt! ‒
.Es antwortet dir im Anfang auf deine
OO
stillen Fragen so leise, daß selbst der zarteste
OO
Windhauch seine Stimme in dir verweht. ‒ ‒
OO
.Eines Tages aber wirst du dann doch seine
OO
Stimme
hören und von
jeder anderen in‐
OO
neren Stimme
unterscheiden lernen.
.Nicht so, als ob
von außen gesprochen
OO
würde, wirst du die Stimme vernehmen!
.Auch
nicht mit Worten deiner Lan‐
OO
dessprache wird sie zu dir sprechen, und
OO
nicht in irgend einer anderen Men‐
OO
schensprache dieser Erde! ‒ ‒
.Und doch wird das, was die Stimme dir
OO
zu sagen hat, dir
weit verständlicher sein
OO
als
alles, was du je, von Kindheit an,
durch
OO
Menschenmund, in
Menschensprache,
OO
hörtest! ‒ ‒ ‒
.Nun wirst du dieser Stimme
folgen
OO
müssen...
.All dein Weiterschreiten auf dem Pfade
OO
wird allein
durch deine Treue vorbereitet.
OO
.Allmählich wirst du erkennen lernen,
OO
daß jetzt dein Wille dir nicht mehr nur nach
OO
der Weisung
deiner erdenhaften Ein‐
OO
sicht dient, sondern daß du ihn, ganz un‐
OO
vermerkt, bereits nach hoher
Geistes‐
OO
Unterweisung, ‒ nach dem Willen jener
OO
„Stimme”, ‒
umzulenken weißt...
.Tiefer und tiefer wirst du in das Ge‐
OO
heimnis deiner Seele tauchen.
.Je mehr du
erkennen wirst, desto mehr
OO
wirst du noch im Verborgenen
ahnen. ‒ ‒
OO
.Dankbar und
sorgsam verwahre
auch
OO
das kleinste Erlebnis, das du im Seelischen
OO
erfährst, denn: ‒ deine
Dankbarkeit für
OO
Weniges wird dir am ehesten des Erlebens
OO
Fülle bringen! ‒ ‒ ‒
.Du wirst zuletzt
ein Reich der inneren
OO
Wunder schauen, davon dir heute
keine
OO
Schilderung auch nur
ein Ahnen bringen
OO
könnte!
.Es werden Dinge in dein Leben treten, die
OO
heute dir „
Unmöglichkeiten” heißen, ‒
OO
und
heute wahrlich noch
mit Recht! ‒ ‒
OO
.Als
größtes aller Wunder aber wird es
OO
dir erscheinen, daß alles dieses dann
in
OO
deine Macht gegeben ist, ‒ daß du nicht
OO
in Ungewißheit warten mußt auf Erfüllung
OO
deines Sehnens, da es sich stets alsdann
mit
OO
aller Sicherheit durch
seine eigene
OO
Kraft erfüllt...
.Bist du bis hierher
treu als Befolger
OO
der inneren Räte befunden, dann wird die
OO
„Lotosblüte” im geistigen Tempelteich sich
OO
allmählich mehr und mehr
erschlossen
OO
haben.
.Du wirst dann gar bald schon, oder doch
OO
in nicht mehr ferner Zeit, jenen Tag erleben,
OO
an dem die völlig eröffnete Blüte auf den
OO
Wassern
leuchten wird, durchglüht von
OO
einem Lichte, das gewiß nicht von der Sonne
OO
dieser Erde kommt...
.Siehe, der Tag ist erschienen, o Suchen‐
OO
der, an dem
dein Gott sich als
dein Gott
OO
nun
in dir selber offenbart, ‒ in deinem
OO
„
Ich”! ‒ ‒ ‒ ‒
.Er wird
in dir, und du wirst
in ihm
OO
„
geboren”...
.Geheimnis bleibt, auch für den
Schau‐
OO
enden im Geiste, was sich geistig solcherart
OO
vollzieht. ‒ ‒
.Noch aber wirst du gewiß des
inneren
OO
Führers nicht entraten können, aber auf
OO
neue Weise wirst du nun mit ihm vereinigt
OO
sein...
.Schon wenn die
Knospe der „Lotos‐
OO
blüte” erschienen ist,
kann es sich fügen,
OO
daß du
den geistigen Lenker vor dir
im
OO
magischen Bilde erschauen magst, falls du
OO
die Eignung in dir trägst zu solchem
OO
Schauen.
.Er ist es nicht selbst!
.Es sind gewisse „
magische”
Kräfte
OO
deiner Seele, die er durch
seinen Willen
OO
zu
seinem Bilde formt.
.Sei dankbar, wenn dein „Berater” solcher‐
OO
art sichtbar sich dir zeigen kann, ‒ wenn er
OO
aus seinem Bilde dich belehrt, so daß du ihn
OO
zu hören glaubst!
.Doch sorge dich nicht, wenn du auch
OO
niemals in diesem Erdenleben sein Bild als
OO
äußere Erscheinung erblickst!
.Nur in seltenen Fällen ist es
möglich
OO
für ihn, sich dir im Bilde darzustellen, und
OO
er wird
nur dann solche Möglichkeit
be‐
OO
nutzen, wenn es
zu deinem Heil gereicht
OO
und dich nicht
in Versuchung bringen
OO
kann,
deiner Seele „
magische”
Kräfte
OO
sodann um
anderer „Bilder” willen
zu
OO
mißbrauchen...
.Besser, du siehst das Bild des Führers
OO
niemals vor dir, als daß
sein Gebrauch
OO
deiner Seelenkräfte
Ursache würde, sie
will‐
OO
fährig zu machen, auch für
täuschende
OO
Gewalten! ‒ ‒
.Du wirst seine Leitung um so sicherer
in
OO
deinem Innersten erfühlen, und was du
OO
nicht im Äußeren
erschauen kannst, wird
OO
sich zutiefst in dir ‒
be-
greifbar dir zu
OO
eigen geben...
.Nun aber, ‒ nachdem
dein Gott in
OO
dir „
geboren” wurde, und du
in ihm, ‒
OO
wird sich dein geistiger Berater, in Verei‐
OO
nigung mit deines Gottes Stimme und mit
OO
dir, nur in dem
höchsten Leben seines
OO
Geistes offenbaren.
.Du wirst ihn
völlig identisch mit dir
OO
glauben, solange er bei dir ist...
.Er wird dich
nicht mehr
lehrend
OO
führen, sondern
sich selbst dir eröffnen,
OO
und du wirst
selbst aus seinem Schatze inne‐
OO
ren Lebens
nehmen, was dir noch fehlt. ‒ ‒
OO
.Über dem allen aber wird die Sonne
OO
göttlicher Freude leuchten, und alles
OO
Ringen um Licht und Erleuchtung, wie es
OO
einst dich verzehrte,
bevor du auf dem Wege
OO
warst, wird dir nunmehr wie einstig erlittene
OO
„Qual der Hölle” erscheinen. ‒
.Du siehst vor dir eine
Ewigkeit, deren
OO
tiefste Tiefen
immer Tieferes erahnen
OO
lassen, und weißt, daß du,
mit deinem
OO
Gott vereinigt, durch die tiefsten ihrer
OO
Wunder ewig weiterschreiten wirst.
.Wenn du dich
hier in dieser Außen‐
OO
welt gewahrst, in Leid und Erdenfreude,
OO
wirst du nach wie vor nur
einen Erden‐
OO
menschen finden, ‒ und dennoch wird dein
OO
Geist in deinem
Gott hoch über alles Erden‐
OO
menschliche hinauf
erhoben sein, denn
OO
deine Seele ist ein „
Reich” der
Ewigkeit
OO
geworden: ‒
ein Himmel in den Him‐
OO
meln! ‒ ‒ ‒
.Dies, o Suchender, ist des „Weges” Lauf,
OO
‒ des Weges, den du beschreiten und durch‐
OO
wandern mußt, willst du zu
deinem Gott
OO
gelangen!
.Der „Weg” ist
in dir selbst, ‒ in deinem
OO
eigenen „
Ich”!
.Dies ist der Weg, der dich allein zu deinem
OO
höchsten Ziele führt: ‒ zum „
Erwachen”
OO
in der Geisteswelt!
.Bist du
hier nicht bereits in ihr „
er‐
OO
wacht”, so wirst du „
drüben”, nach dem
OO
Ende dieses Erdenlebens, lange „
weiter‐
OO
schlafen” bis man dich erwecken
kann, ‒
OO
aus Träumen, die du selber dir geschaffen
OO
hast und die dich
durch Aeonen dann
in
OO
ihrem Banne halten können. ‒ ‒ ‒
.Nun höre, was dir noch zu raten ist!
.Vom Tage an, der dich entschlossen findet,
OO
diesen „Weg” zu wandern, wirst du dir einen
OO
starken Stab zur Reise schneiden müssen.
.Du findest dann „das rechte Holz”, wenn
OO
du
die Kraft des Wortes, wie sie sich in
OO
jeder Menschensprache offenbart, erfühlend
OO
zu entdecken weißt! ‒
.Wähle dir Worte, die
zu deinem Her‐
OO
zen sprechen, ‒ Worte von denen du „
er‐
OO
faßt”, „
erhoben” und „
durchdrungen”
OO
wirst!
.Schaffe dir
eine kleine Zeit in jedem
OO
Tage, und, wenn es sein kann, schaffe sie dir
OO
zur immer gleichen Stunde, ‒ eine Zeit,
OO
in der du dich dem
Geiste dieser Worte in
OO
Betrachtung
zu vereinen suchen kannst,
OO
ohne durch
äußere Pflichten dabei
gestört
OO
zu werden.
.Behalte ein Wort, das dich „
erfaßte”
OO
dann für lange Zeit zu deiner „stillen Stunde”
OO
als eine Übungsaufgabe für dein
Denken,
OO
gleichwie ein Flötenspieler stets die gleiche
OO
Weise immer wieder „übt”, bis er der Töne
OO
höchste Reinheit dafür fand. ‒ ‒
.Du wirst in diesem Buche viele Worte
OO
finden, die dir zu solcher „Übung” deines
OO
Denkens taugen können.
.Andere gab ich an
anderen Orten.
.Doch mußt du nicht etwa an
meine Worte
OO
dich verhaften!
.Der Menschheit „
heilige Bücher” sind
OO
der Worte
voll, die dich „
ergreifen” und
OO
zu sich „
erheben” können. ‒
.Dichter und
Weise haben solche Worte
OO
wahrlich
in Fülle gegeben!
.Gefahr ist nur: daß du in solchen Worten
OO
zugleich
die falsche Lehre findest, die Un‐
OO
verstand, oder allgemeines Überkommen,
ge‐
OO
wohnheitsmäßig ihnen unterlegt. ‒ ‒
OO
.Darum rate ich dir, im Anfang doch
OO
lieber
Worte aus meinen Schriften dir
OO
zu wählen, wenn du dich meiner Belehrung
OO
nun vertrauen willst.
.Beginne damit, daß du, wie ich dir
OO
schon sagte, zuerst
im „
Denken” den Grund
OO
solcher Worte zu ergründen suchst!
.Dann aber versuche an ihnen eine Weise
OO
des Denkens zu finden, die „
wortlos” ist!
OO
.Ruhe nicht, bis du, in „wortelosem” Er‐
OO
fassen, dir den tiefsten
Sinn der gewählten
OO
Worte ganz
zu eigen weißt!
.Präge sie
deinem Auge ein,
gelöst von
OO
anderen Worten, geschrieben in klarer
OO
Schrift deiner eigenen Hand!
.Fühle die Worte deiner Wahl als ob es
OO
deine eigenen Worte wären!
.Versuche in dir den Geisteszustand des‐
OO
sen zu erzeugen, der diese Worte erstmals
OO
niederschrieb!
.Suche
dein inneres Ohr zu erwecken,
OO
indem du der Worte
Klang im Innersten
OO
zu „
hören” versuchst!
.Wenn du in allen diesen Formen des Er‐
OO
fassens
sichere Erfolge zu verzeichnen
OO
hast, dann gehe weiter, ‒ aber ‒
erst
OO
dann! ‒ auch wenn es
gar lange währen
OO
sollte, bis du soweit bist. ‒
.Ich warne dich davor, „
schnellfer‐
OO
tig”
weiterzuschreiten!
.Wohl mag es dir so scheinen, als wenn
OO
du „
in wenigen Stunden” dies alles errei‐
OO
chen könntest...
.Vielleicht auch wirst du schon heute, da
OO
du meine Weisung empfängst, bereits des
OO
Glaubens sein, solcher Übung des Erfassens
OO
keineswegs mehr zu bedürfen...
.Viele, die einst den Pfad betreten woll‐
OO
ten, blieben
am Anfang schon liegen, weil
OO
sie also dachten! ‒ ‒
.Es wird hier
mehr verlangt, als du
OO
im ersten Augenblick wohl vermuten möch‐
OO
test!
.Man muß nur oft vieles
in ähnlichen
OO
Worten sagen, was an sich
sehr verschie‐
OO
den ist. ‒
.Nicht was die Dichter „
Sprachempfin‐
OO
dung” nennen, wird hier von dir verlangt,
OO
wenn auch ein Mensch, gewohnt der Sprache
OO
Klang und Rhythmus zu empfinden und der
OO
Worte Wert zu fühlen,
schon auf halbem
OO
Wege ist, die hier gestellte Aufgabe
zu ver‐
OO
stehen...
.Hast du aber alles, was hier verlangt
OO
wird,
wirklich erreicht, dann wird
eine
OO
neue,
große Erweiterung deines Emp‐
OO
findens,
ein weitaus wacheres Erleben
OO
deines Daseins dir die Sicherheit geben,
OO
daß du
geschützt vor jeder Selbsttäu‐
OO
schung bist.
.Dann schreite weiter, ‒ du, der
das
OO
höchste aller menschlichen Ziele erstrebt!
OO
.Nun mußt du jene Worte
in dir selbst,
OO
mit deinem ganzen Sein,
zu fühlen
OO
suchen!
.Nun müssen jene Worte
in dir selbst
le‐
OO
bendig werden! ‒
.Nicht nur deine
Seele soll vom „Geist”
OO
der Worte nun
durchdrungen sein, son‐
OO
dern
dein Erdenleib muß jetzt
in jeder
OO
Faser jene Worte
fühlen lernen! ‒ ‒
.Die Worte müssen mit dir, ‒ mit deiner
OO
Seele und deinem Leibe, ‒ zu
einem Sein
OO
verschmolzen werden! ‒
.Dein Erdenkörper muß
zum Körper
OO
der gewählten Worte werden, als ob
OO
nichts anderes in ihm lebendig wäre. ‒ ‒
OO
.Die Kräfte deiner Seele, bereits
in dei‐
OO
nem Willen straff
geeint, müssen nun sich
OO
auch
den Worten, die du wähltest,
einen,
OO
und
du mußt
als Bewußtsein dieser Worte
OO
dich empfinden! ‒ ‒ ‒
.Dann aber hast du
Großes errungen auf
OO
deinem Wege!
.Du wirst zum erstenmale nun erfahren,
OO
was das „
Leben” ist, das
dich, wie
alles
OO
Lebende bewegt! ‒ ‒
.Es wird dir sein, als seiest du
auf einer
OO
neuen Erde, ‒
in einer neuen,
nie ge‐
OO
ahnten Welt...
.Du wirst erkennend innewerden, daß alles,
OO
was die Menschen auf der Erde „
Wach‐
OO
sein” nennen, nichts anderes ist, als tiefer,
OO
dumpfer
Schlaf und wirrer
Traum.
.Hier schon kann ein klares Erschauen
OO
der geistigen Welt beginnen, wenn die von
OO
Anbeginn in dich gelegten Kräfte solches
OO
erlauben, und wenn du ein Mensch
des
OO
Schauens, nicht einer
des begrifflichen
OO
Erfassens bist. ‒
.Bist du jedoch, nach deiner
Eigen-Art,
OO
nur dann „im Bilde” wenn du das, was du
OO
erkennen willst, „
be-
greifen” kannst, dann
OO
wirst du kaum zum „
Schauen”, wohl aber
OO
zum be-greifbaren
Erleben kommen...
.Zu einem
neuen Menschen wirst du
ge‐
OO
wandelt sein, und
ein Bewußtsein deiner
OO
selbst wirst du errungen haben, das deinem
OO
gegenwärtigen Bewußtsein
kaum ver‐
OO
gleichbar ist!
.Wie die strahlende Sonne des hellen
OO
Mittags in ihrem Lichte einer kleinen Öl‐
OO
Lampe Licht verschwinden läßt, so wird in
OO
einem
neuen Bewußtsein aufgehen und ver‐
OO
schwinden, was du noch heute dein „
Be‐
OO
wußtsein” nennst...
.Du wirst dann wissen, warum der Weise
OO
vom „
Leben”, als vom „
Lichte” der Men‐
OO
schen redet, und wirst der vielgedeuteten
OO
Worte herrlichen Sinn verstehen:
.„
Im Anfang ist das
Wort, und das Wort
OO
ist
bei Gott, und Gott
ist das Wort...”
.„In
ihm hat alles
Leben, und
sein Le‐
OO
ben ist der Menschen
Licht.”
.„Und das Licht
leuchtet in der Finster‐
OO
nis, und die Finsternis
kann es nicht aus‐
OO
löschen.” ‒ ‒ ‒
.Der diese Worte niederschrieb,
der
OO
wußte
wohl was er sagte, und
auch du wirst
OO
es wissen, wenn du an diesem Punkte deines
OO
Weges angelangt sein wirst...
.Doch, ‒ „das Himmelreich leidet Ge‐
OO
walt, und nur die Gewalt brauchen, reißen
OO
es an sich!” ‒
.Ohne Bezwingung deiner Ungeduld,
OO
ohne ausdauernde Übung deiner Kräfte,
OO
wirst du niemals Erfolg erwarten dürfen.
.Glaube aber
nicht, daß
ein wildes Er‐
OO
zwingenwollen, oder daß
krampfhafte
OO
Anstrengung dich deinem Ziele näherbrin‐
OO
gen könnte!
.Nicht so ist dieses Wort gemeint!
.Stets muß dich eine Stimmung voll
hei‐
OO
terer Gelassenheit und
stiller Freude
OO
umfangen, und alle deine Sorge muß darauf
OO
gerichtet sein, mit unsagbarer Behutsamkeit
OO
jenes zarte,
innere Vernehmen zu errei‐
OO
chen, von dem ich vordem sprach.
.Es kostet
mehr „Gewalt”, dich so „
im
OO
Zaum” zu halten, als manche
heroische
OO
und
weithin sichtbare Tat dich kosten
OO
würde...
.Wenn du aber alles wohl erwogen hast,
OO
was ich dir sagte, und fortan
tun willst, was
OO
gefordert wird, dann kann ich dir
die Sicher‐
OO
heit geben, daß
auch du dereinst zu
jenen
OO
gehören wirst, die
das Geheimnis des
OO
„
Himmelreichs” in sich
erfahren dürfen.
OO
‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒
.So beginne denn deinen steilen Weg!
.Möge
unermüdliche Ausdauer dich
OO
bis ans Ende geleiten!
.Hohe Hilfe wird dir allezeit nahe
OO
sein...
.Blicke
nicht zurück auf das Leben voll
OO
Leid und Freuden, Schuld und Verdiensten,
OO
das
hinter dir liegen mag!
.Wisse auch, daß
es
gleichen Wertes für
OO
deine Aufgabe ist, ob
alle Erdengelehr‐
OO
samkeit dein eigen wurde, oder ob du
OO
unter den Unwissenden der Geringste
OO
bist! ‒ ‒
.Suche nicht dich
abzusondern von den
OO
Menschen, und glaube nicht, daß
seltsame
OO
Lebensart, der Art des Lebens deiner Zeit
OO
und deines Landes fremd, dich etwa
fördern
OO
könne.
.Noch weniger kann dir
die Art deiner
OO
Nahrung nützen oder schaden auf deinem
OO
Wege,
wenn sie nur deinen Körper ge‐
OO
sund und
bei Kräften hält.
.Willst du
das Fleisch der geschlach‐
OO
teten Tiere meiden, dann meide es, und
OO
willst du
dem Weine entsagen, dann entsage
OO
ihm, aber bilde dir nicht etwa ein, du seiest
OO
nun dadurch ein „reinerer”, oder gar „höher‐
OO
stehender” Mensch geworden! ‒ ‒
.Das Gleiche gilt von
der sinnlichen
OO
Liebe zwischen Mann und Weib. ‒
.Erniedrige dich nicht zum bloßen
OO
Tiere, und
halte deine gebändigten
OO
Triebe stets in starker Hand, damit sie
OO
niemals gegen deinen Willen
dich unterwer‐
OO
fen können, aber
beflecke nicht durch
OO
Lästerung ein Mysterium, das du erst
OO
„
rein” verstehen kannst, wenn du bereits
OO
zu den
Erwachten im Geiste gehörst! ‒
OO
‒ ‒
.Nicht ohne tiefste Gründe ergründet zu
OO
haben, sprachen die Priester ältester Kulte
OO
die Symbole der Zeugung
heilig, ‒ und
OO
wahrlich: sie verehrten
anderes darin, als
OO
nur ein Bild der ewig zeugenden Natur...
OO
.Enthaltung aber ist dir
nur dort ge‐
OO
boten, wo deiner Triebe unbezähmte Gier
OO
zur
Ursache des Unheils für dich selber
OO
oder andere werden könnte. ‒ ‒
.Enthaltung ist nötig von allen
Lastern,
OO
da sie dein hohes Streben zum Geiste alsbald
OO
behindern und zuletzt
ersticken müßten.
OO
.Vermeide
alles, was dich oder andere
OO
schädigen könnte!
.Vermeide auch jeden lieblosen
Ge‐
OO
danken!
.Liebe dich selbst! ‒ Denn, wenn du
OO
dich selbst nicht lieben kannst, wirst du
OO
deinem „Nächsten” wahrlich
wenig Gutes
OO
antun, wenn du ihn „liebst” ‒
wie dich
OO
selbst. ‒ ‒
.Gehe selbst deinen
eigenen Weg, aber
OO
lasse auch jeden Anderen
seinen eigenen
OO
Weg durchwandern, ‒ auch wenn
seine
OO
Ziele
ferne hinter dir liegen! ‒
.Du
weißt nicht,
wann eines Anderen
OO
Stunde kommt, und
du hast kein Recht,
OO
ihn
vor seiner Stunde im Schlafe zu stören...
OO
.„
Erwecken” würdest du ihn doch nicht
OO
können, denn
keiner entrinnt dem
OO
Schlafe,
bevor seine Stunde kam. ‒
.Ist aber seine Stunde
nahe, dann wird er
OO
selbst dich um Belehrung bitten. ‒ ‒ ‒
OO
.Dann erst
darfst du sie ihm geben!
.Dann erst werden dir auch die
Leuch‐
OO
tenden des Urlichts mit ihrer Kraft
zur
OO
Seite stehen und deine Hilfe
wirksam
OO
unterstützen. ‒ ‒
.Du bist
nicht berufen,
aus dem Geiste
OO
her zum Geiste zu führen, und die dazu
OO
berufen
sind, werden
niemals andere
OO
nötigen, sich ihrer Führung zu vertrauen!
OO
‒ ‒ ‒
.Gehe du
in heiterer Stille deinen
OO
Weg zu dir selbst!
.Dein Weg zu dir selbst wird dich in
OO
deinem Seelenreiche zu deinem
geistigen
OO
Berater führen, und
er wird dich in dir
OO
zu deinem höchsten Ziele leiten...
.Dein Weg zu dir selbst ist ‒
dein
OO
Weg zu Gott!
.Niemals kannst du zu
Gott gelangen,
OO
wenn du ihn nicht findest,
wie er ist ‒
in
OO
dir selbst! ‒ ‒ ‒
.Nun aber will ich dir noch einige Worte
OO
geben, die dich des geistigen Reiches Wirken
OO
auf der Erde, und noch manches Verborgene
OO
erkennen lassen werden, wenn du, guten
OO
Willens,
Geistiges erkennen willst.
.Ich will einige Kränze an die Wände
OO
deines Hauses hängen.
.Kränze aus jenen Blumen, die ich auf mei‐
OO
nen höchsten Wegen fand und an meines letz‐
OO
ten Weges Ziel, in meinem blühenden Garten.
OO
.Zerpflücke mir die Kränze nicht,
OO
und lasse jede Blume
dort, wohin
ich sie
OO
verflochten habe! ‒
.Du kannst sonst
die eine, große
Wirk‐
OO
lichkeit nicht rein erfassen, die alle Worte
OO
dieses Buches dir zu künden kommen...
.Du kannst sonst nicht
das Geheimnis
OO
deuten, das hier in stillen Worten sich ent‐
OO
hüllt: ‒ das Geheimnis
des göttlichen
OO
Lebens im Erdenmenschen, ‒ das hohe
OO
Mysterium vom
lebendigen Gott! ‒ ‒ ‒
OO
.„
En sôph”, „
das Seiende aus sich”
OO
ist „
Geist”, der
Alles in sich faßt.
.Die Kräfte des Universums aber sind
OO
„
Ursachen” vieler „
Wirkungen”, und das
OO
verführte euch, nach einer
ersten Ursache
OO
zu suchen.
.Doch
nie hat es
eine „
erste Ursache”,
OO
nach eurem Sinne,
gegeben! ‒
.Ewig
gestaltet sich „
Gott” aus dem
OO
Chaos
der Elemente des Seins! ‒ ‒ ‒
OO
.Nichts ist hier „
Ursache” und nichts ist
OO
„
Wirkung”!
.Nur der freie, bewußte
Wille des Geistes
OO
gestaltet
sich selbst für sich selber zu ‒
OO
„
Gott”! ‒ ‒ ‒
.Chaotisch wirken die Elemente des
OO
Seins, dort, wo sie,
aus Ursein hinaus‐
OO
geschleudert, sich bezeugen, als die tief‐
OO
sten, schöpfungsträchtigsten Gewalten der
OO
Urnatur.
.Dort sind sie drang- und triebhaft tätig,
OO
ohne Eigenbewußtes in ihrer Wirkung. ‒
OO
.Dort stehen sie noch
auseinander, und
OO
jedes einzelne behauptet nur
sich selbst.
OO
‒ ‒
.Aus solcher Selbstbehauptung des Ge‐
OO
schiedenen jedoch ergibt sich
Pol und
Ge‐
OO
genpol, und damit ‒
Anziehung, die im
OO
Verlaufe unermeßbar langer Erdenzeit so‐
OO
dann die
Sammlung vorbereitet...
.Im Seelischen des Erdenmenschen
OO
wird dann die
Vereinung aller Urseins-Ele‐
OO
mente wieder
Wirklichkeit, wenn
Men‐
OO
schenwille sie
erstrebt. ‒ ‒ ‒
.Was in deinem Herzen tobt und drängt
OO
nach
Gestaltung, ‒ was dich ständig be‐
OO
wegt und in Unrast erhält: ‒ dieses jagende
OO
Streben, irgend etwas
erreichen zu müssen,
OO
‒ ‒ darin erkenne die Auswirkung jener
OO
Urseinskräfte, die sich in dir erneut und
OO
nun individuell bestimmt,
vereinen wollen!
OO
.Noch aber drängen sich in diesen Ele‐
OO
menten, die sich
in der hohen Form,
die
OO
dein Bewußtsein braucht, als deine
See‐
OO
lenkräfte offenbaren, gar
viele Willen an
OO
dich heran...
.Noch findest du
dich nicht im
gebieten‐
OO
den Willen, der, alle die andern in sich zu
OO
vereinen weiß...
.Alles was in dir
nach Außen hin „
Ich”
OO
sagt, und was du
im Innern als „
Ich” emp‐
OO
findest, ist meist noch der
vielen Willen
OO
einer, die sich
im Geistesfunkenlichte
OO
deines Selbst-
Bewußten einen sollen...
OO
.Erst im
bewußten Sein kann
göttli‐
OO
ches Bewußt-Sein sich in Urseinselementen
OO
neu
bezeugen!
.Von grauenvoll ‒
im Unsichtbaren,
OO
wie im Sichtbaren ‒ erregter
Urnatur
OO
bis hin zur
Einung im Bewußtsein eines
OO
Erdenmenschen (und es gibt
gar viele
OO
„
Erden”!) führt der Weg der Urseinsele‐
OO
mente
zurück,
hinauf, zu
gottbewußtem,
OO
„neuem”
Sein. ‒ ‒
.Was du jedoch
von außen her betrach‐
OO
test und „
Naturkraft” nennst, ist nichts
OO
als
Wirkung, nichts als
Wiederspiege‐
OO
lung und
Zeugnis gegenseitiger Beein‐
OO
flussung der Urseinselemente, ‒ aber
kei‐
OO
neswegs mit diesen selbst
identisch! ‒ ‒ ‒
OO
.Was du die „
Wirklichkeit” des sicht‐
OO
baren und unsichtbaren
Universums nennst,
OO
ist
nur insofern „wirklich”, als es lediglich
OO
die
Wirkung urgegebenen Seins,
in Ur‐
OO
seinselementen auf verschiedener For‐
OO
mungsstufe, als
Erscheinung darstellt.
.Das Universum „
ist”, soweit
die Ur‐
OO
seinselemente „
sind”, ‒
nicht aber „
aus
OO
sich selbst”!
.Ihr redet noch von einem „Gott”, ‒
OO
dem „
Schöpfer”
aller Dinge, der eine un‐
OO
endliche Welt sich zu Ehren „
erschuf”, sich
OO
zu Ehren „
erhält”.
.Doch
solche Gottesvorstellung und Welt‐
OO
daseinserklärung war nur
entschuldbar in
OO
der
Vorzeit, die noch nichts von alledem
OO
kannte, wodurch sich
heute Urseinselemente
OO
in der
Auswirkung bezeugen, und wahr‐
OO
lich eurem
Denken schon zum Anlaß wer‐
OO
den sollten, die alten Vorstellungen auszu‐
OO
löschen. ‒
.Sie
jetzt noch
beibehalten wollen, ist
OO
zu gleichen Teilen
Torheit, wie
Läste‐
OO
rung! ‒ ‒ ‒
.„
Gott”
ist nur allein
der Schöpfer sei‐
OO
ner selbst in allem was da „
ist”, und alles
OO
wahrhaft „
Seiende” ist
Sein von
seinem
OO
Sein! ‒ ‒ ‒
.„
Gott” ist allein der Zeuger
seiner selbst
OO
und
nicht, in eurem Sinn,
der Menschen
OO
und der Dinge Schaffer! ‒ ‒ ‒
.Aller Sonnen und Welten gestaltende
OO
Kräfte sind
Formen des Geistes, ‒
Ur‐
OO
seinselemente, ‒
die sich in Zeit und
OO
Raum erleben und so in Zeit und Raum
OO
zeiträumliche Formen kristallisieren, ‒
OO
‒
zeitweilig nur
Erscheinung, und je‐
OO
weils
bedingt durch den Raum...
.Urseinselemente aber werden
immer‐
OO
dar aus dem Ursein ausgeschleudert
OO
und
kehren immerdar zu ihm zurück.
OO
.So war es von Ewigkeit her,
und so
OO
wird es in Ewigkeit bleiben!
.Stetig die Wirkung wechselnd,
bezeu‐
OO
gen sich Urseinselemente: ‒ bald
Erschei‐
OO
nung, bald der Erscheinung
Zerstörung
OO
bewirkend.
.Sie selbst aber „
sind” von Ewigkeit zu
OO
Ewigkeit,
wie immer sie auch ihre Wir‐
OO
kungsweise wechseln, und sie werden
OO
von keinem „gewirkt”...
.Es hat
nie einen „
Anfang” gegeben,
OO
und nie kann ein
Ende dieses urewigen
Le‐
OO
bens sein!
.Das ganze, weite, formengeschwängerte
OO
Universum, mit aller seiner Sichtbarkeit und
OO
seinem dir Unsichtbaren, ‒ ist nur
der
OO
Wogenspiegel eines
ewigen,
geistigen
OO
„
Meeres”, aus dem sich in eigener Kraft
OO
die Wolke der
Gottheit erhebt! ‒ ‒
.„Gott”
bedingt das Universum, und
OO
das Universum
bedingt „
Gott”!
.Das „
Perpetuum mobile”, das
Weise
OO
und
Narren zu
erfinden hofften,
ist be‐
OO
reits vorhanden und kann nicht
ein zwei‐
OO
tesmal „erfunden” werden...
.Alle, die nach seiner „Er-findung” streb‐
OO
ten,
ahnten nur, ‒ wenn auch pygmäenhaft
OO
verkleinert, ‒
das Sein des unermeßli‐
OO
chen „
Ganzen”, ‒ ‒ das Sein dessen, das
OO
da „
ist”
aus sich selbst,
ohne „
Anfang”
OO
und
ohne „
Ende”, das ewige „
Leben”,
OO
‒
im Kreislauf des Seins! ‒ ‒ ‒
.Du suchst noch einen Gott in
unbe‐
OO
grenzten Fernen. ‒ ‒
.Siehe aber, ich sage dir:
.Bevor dein Gott in dir „
geboren”
OO
ist,
wie du in ihm,
wirst du ihn nir‐
OO
gends finden!
.Ehedenn
dein Gott
dir „geboren” ward,
OO
wirst du
vergeblich alle unendlichen Räume
OO
durch deinen tiefsten Schrei nach Gott erbe‐
OO
ben lassen...
.Man sagte dir, der Erdenmensch
sei ein
OO
verhüllter „Gott”, und müsse nur zu der Er‐
OO
kenntnis seiner selbst gelangen, um sich für
OO
alle Ewigkeit
als „Gott” zu
finden.
.Die also zu dir sprachen, waren wahrlich,
OO
weiter als sie wußten,
fern von Gott!
.Nicht du bist Gott, jedoch
in dir allein
OO
auf dieser Erde, kann sich dein Gott
gestal‐
OO
ten, und
dann bist du mit deinem Gotte so
OO
verbunden, wie
Wort und Sinn im Lied
OO
vereinigt sind! ‒ ‒
.Nichts wird alsdann dich je von deinem
OO
Gotte
trennen können!
.In aller Ewigkeit wird er
in dir „
leben‐
OO
dig” sein! ‒ ‒ ‒
.Darum
suche Gott
nicht mehr
in un‐
OO
endlichen Weiten, und
nicht in einer
OO
unnahbaren Welt,
hoch über allen Ster‐
OO
nen! ‒
.Solange du Gott noch
suchst, ist dir
dein
OO
Gott noch nicht „
gestaltet”!
.Sobald er dir einmal „
geboren” wurde,
OO
kannst du ihn nicht mehr suchen. ‒
.Nichts ist
weniger vonnöten, als das
OO
„
Suchen nach Gott”!
.Aber
suche in dir den Weg zu finden,
OO
auf dem dir Gott
entgegenkommen kann!
OO
.Suche dann alles in dir
zu bereiten, da‐
OO
mit
dein Gott sich dir vereinen kann!
OO
.Siehe,
der
Wille des ewigen, allumfassen‐
OO
den Geistes „
will” dich und „
lebt” in dir,
OO
auf daß er einst in dir
sich selbst als
dein
OO
Gott „gebären” könne! ‒
.„
Advent”, ‒
die Zeit der Vorberei‐
OO
tung, ‒ sei hinfort in deiner Seele, denn
OO
siehe: du bist „Bethlehem”, und in dir soll
OO
dein König erscheinen, der dich
erlösen
OO
kann, ‒ ‒ der
allein dich
er-
lösen kann!
OO
‒ ‒ ‒
.Tätig sollst du sein und
wirken auf
OO
deinem Wege, wo immer zu Tat und Wir‐
OO
ken
Kraft und
Begabung sich in dir finden.
OO
.Wenn du dereinst
mit deinem Gott in
OO
dir vereinigt bist, wird
all dein Leben
OO
nur ein
Tun und
Wirken, ‒ ja
du selber
OO
wirst nur Tun und Wirken sein! ‒ ‒
.„
Gott”
ist ein lebendiges Feuer!
.In ihm wird alles
zerstört, was tatlos
OO
fault und
erstarrt. ‒ ‒
.Der Wille des Geistes kann sich in dir
OO
nicht als
dein Gott „gebären”, wenn du
OO
nicht
tätig bist, als
wäre dein Gott schon
OO
vereint mit dir...
.Dein Gott wird
ein Gott der Kraft
OO
und der Wagnisse sein, und nicht
ein
OO
Dämon der kraftlosen
Wünsche, der zeh‐
OO
renden
Ängste! ‒ ‒ ‒
.Tätiges Wirken möge
deine Liebe
OO
finden
zu jeder Zeit, wie auch der
Geist in
OO
Ewigkeit
sich selber wirkt in steter Tat!
OO
.Wie willst du hoffen,
deinem Gott dich
OO
zu vereinen, solange
deine Liebe sich von
OO
ihm
entfernt?! ‒ ‒
.Du kannst nur zu
dir selbst gelangen
OO
in deinem Gott, wenn du bereit bist,
wir‐
OO
kend deinem Gott dich zu vereinen, denn
OO
‒
der lebendige Gott ist
nicht ein Gott
OO
der
Träumer und
Phantasten!
.Nur in
erwachten Seelen kann er sich
OO
„gebären”...
.Sein Licht ist
viel zu hell, als daß es
OO
Dämmerseelen je vertragen hätten. ‒ ‒
OO
.Einige deiner Seele Kräfte zu ho‐
OO
hem Tun!
.Vollende, was immer du auf Erden hier
OO
vollenden
kannst, und
wirke, soweit du es
OO
vermagst!
.So wirst du
deinem Gott in dir, ‒ dei‐
OO
nem
lebendigen Gott, ‒ von
Furcht be‐
OO
freit,
dereinst begegnen können.
.Du wärest nicht im Leben, wäre „Leben”
OO
nicht als „
Tat” des
Geistes in dir wirkend...
OO
.„
Ewig” ist dein Leben nur, weil alle
OO
„
Tat” des ewigen Geistes
ewig,
wie er sel‐
OO
ber ist. ‒
.Zeitlich aber bist du als
die zeitliche
OO
Erscheinung dieser Erdenwelt, und also
OO
ist es
Erdenpflicht für dich, allhier im
OO
Zeitlichen
das Zeitliche zu wirken, so wie
OO
du selbst im Ewigen gewirkt wirst ewiglich
OO
durch Ewiges! ‒ ‒ ‒
.Nur im steten
Wirken kannst du dich
OO
als
bewährt erweisen, und in der
Tat mußt
OO
du dich selbst
bereitet haben, wie es hohe
OO
Führung von dir fordert, soll
dein Gott
OO
sich in dir selbst „gebären” können.
.Die von den letzten Dingen wirklich
OO
wußten, haben noch allezeit den „
Hei‐
OO
ligen” in seiner
Eitelkeit und
falschen
OO
Demut lächelnd
verachtet, aber sie wissen
OO
auch zu sondern zwischen eitlen Tugend‐
OO
bolden und
den wahren Großbeseelten,
OO
die man zuweilen „
heilig” sprach...
.Stolze Menschen wollen sie finden, die
OO
erhobenen Hauptes zu leben wissen, ‒
OO
nicht dürftige Bettler vor den Toren
OO
göttlicher Herrlichkeit, ‒
nicht jäm‐
OO
merliche Büßerseelen!
.Menschen wollen sie finden, die das
OO
Leben
zum Kunstwerk zu gestalten wissen,
OO
‒
nicht solche,
die sich dem Leben
OO
beugen,
wie das Lasttier seiner Last!
OO
‒ ‒
.Wen
Schuld und
Sünde aus seiner
OO
Bahn zu werfen
fähig sind, der ist
nicht
OO
wert, den Preis des Siegers zu erringen! ‒
OO
.Wer
den großen Sieg erkämpfen will,
OO
der darf sich nicht mit Sorge plagen, weil
OO
der Staub des Alltags dabei
sein Gewand
OO
beschmutzt...
.Wer stets bestrebt ist,
Flecken aus
OO
seinem Mantel zu putzen, der wird
sein
OO
höchstes Ziel gar bald
aus dem Auge
OO
verloren haben...
.Ich rate gewißlich keinem, sich im
OO
Schmutz zu wälzen, ‒ aber ein jeder, der
OO
zum Ziele will, muß
achtlos werden gegen
OO
den Staub des Alltags und
die kleinen
OO
Flecken, womit er sein Gewand auf seiner
OO
Wanderung bedeckt.
.Dein Fuß wird ständig an der gleichen
OO
Stelle kleben, und niemals wirst du deinem
OO
Schritt vertrauen, läßt du dich durch die
OO
Fehler, die du niemals ganz vermeiden
OO
kannst, auf deinem Wege
stören. ‒
.Der „
Heilige” aber ist einem Menschen
OO
gleich, der sich selbst die Sehnen durch‐
OO
schnitt, und nun
als ein Lahmer am Wege
OO
liegt, jedoch mit offenen Augen
träumt: ‒
OO
zu
fliegen. ‒
.Ach, daß du mir
lieber noch in
Schuld
OO
und
Sünde bis an die Schultern waten möch‐
OO
test, als daß ich je dich in Gefahr erblicken
OO
müßte, zu einem solchen „
Heiligen” zu
OO
werden! ‒ ‒
.All deine beste Kraft geht dir ver‐
OO
loren, willst du dem „
Heiligen” gleichtun,
OO
und vor allem dich „
von Fehlern frei”
OO
zu halten suchen...
.Du
kannst deine Kräfte nicht gebrau‐
OO
chen, wenn es deine stete Sorge ist,
jeden
OO
Fehler zu vermeiden, denn wo immer du
OO
wahrhaft
tätig bist, wirst du zugleich auch
OO
in
Fehler und
Sünde fallen,
ohne es zu
OO
wollen. ‒ ‒
.Wie aber
der Marmorstaub in des
Bild‐
OO
hauers Werkstatt gewiß nicht
seines Bild‐
OO
werks Wert verringert, so wird auch dein
OO
„
Ich”, das du aus „
rohem Stein” hervor
OO
zu formen suchst, auf keinen Fall
an Wert
OO
verlieren durch den „
Staub” und „
Schutt”,
OO
der ringsum liegen bleibt, bis endlich deine
OO
klare Form herausgemeißelt ist.
.Vergiß der Werkstatt „
Staub” und
OO
„
Schutt” und denke stets nur an das
OO
„
Werk”, das du aus deinem Dasein formen
OO
sollst, zu hoher Schönheit und zu ewigem
OO
Bestand! ‒ ‒
.Und
bist du
tief gefallen, wo du
nicht
OO
fallen wolltest, so
erhebe dich eilends
OO
und vergiß, daß du jemals zu Fall gekommen
OO
warst!
.Aber
selbst dann auch, wenn
dein
OO
Wille dich zu Falle brachte, sollst du keine
OO
andere Sorge kennen, als dich
augenblick‐
OO
lich wieder
zu erheben!
.Unnütz ist deine „
Reue” nach dem Fall,
OO
‒ aber dein kraftvolles
Erheben kann dir
OO
zu dauernder Sicherheit verhelfen, die
OO
den
neuen Fall
vermeiden lehrt...
.Wahrlich,
besser schreitet
der voran, der
OO
die Kraft zur Erhebung nach dem Falle
OO
in sich weiß, als
jener, der, in steter
Ängst‐
OO
lichkeit, jedes Straucheln achtsam
ver‐
OO
meiden möchte! ‒ ‒
.Dir kann auf deinem Wege nichts zum
OO
Schaden gereichen, außer der
Furcht vor
OO
den hemmenden Kräften der
Schuld, ‒ und
OO
diese
hemmenden Kräfte wieder, werden
OO
allein aus deiner Furcht geboren. ‒ ‒
OO
.In
Liebe schreite dahin, und
frei von
OO
Furcht, ‒ doch möge deine Liebe nie die
OO
Kräfte untergraben, die du zum
Wider‐
OO
stande brauchst!
.Sei immerdar
gütig gegen
alles was lebt,
OO
aber ‒ „
Güte”
gegen den Tiger ist
ein
OO
wohlgezielter Schuß, denn auch, was du
OO
vernichten mußt, sollst du
nicht leiden
OO
machen! ‒ ‒ ‒
.Frei muß auch deine
Güte und
Liebe
OO
sein, oder sie wird dir zum
Laster werden!
OO
‒ ‒
.Frei ist nur,
wer sich selbst befreit!
OO
.Kein äußerer „Gott”, wie du ihn über
OO
Sternen dir erträumst, kann jemals dich be‐
OO
freien! ‒ ‒
.Doch: ‒
hilfst du dir selbst,
so hilft
OO
dir auch dein Gott, ‒ ‒ dein Gott, der
in dir selber sich dereinst „gebären” will! ‒
OO
‒ ‒
OO
.Du hast dir
selber deine
Gespenster
OO
geschaffen, und
nur du selbst wirst sie
ver‐
OO
nichten können!
.Vieles gilt dir noch als „
Schuld” und
OO
„
Sünde”, was solche Lästerung wahrlich
OO
nicht verdient, ‒ und manches nimmst du
OO
leicht, und siehst darin gar
deine „
Tu‐
OO
gend”, obwohl es dir
Versuchung zum
OO
Verderben ist...
.Du sollst „Versuchung” niemals
suchen,
OO
aber du sollst auch nicht, dem „
Heiligen”
OO
gleich, dein Auge also
bannen, daß es aller‐
OO
orten
nur „
Versuchung”
sieht. ‒ ‒
.Erhobenen Hauptes gehe deinen Weg,
OO
und wisse: ‒ daß du
am besten stets be‐
OO
hütet bist, wenn du
dir selbst vertrauen
OO
kannst! ‒ ‒ ‒
.Kein „
Fall” und „
Fehler” kann dich
OO
dann in deinem Schreiten hindern, bis du
OO
dereinst, mit hoher Kraft gestärkt,
dein
OO
Ziel, das
in dir selber ist,
erreichen wirst!
OO
.Aber ich warne dich, und rate dir: ‒
.Eher noch suche
Schuld und
Sünde, ‒
OO
doch
hüte dich vor dem Willen zur
OO
„
Heiligkeit”!
.Bisher wurde in den Worten dieses Bu‐
OO
ches fast nur von
jenem „Unsichtbaren” ge‐
OO
sprochen, das
deine Seele ist und in deinen
OO
Seelenkräften sich entfaltet, sowie von jener
OO
hohen
Geisteswelt, der du
entstammst,
OO
und die du
wiederfinden mußt, willst du
OO
zu
Gott gelangen und den
Frieden finden,
OO
den dir die Außenwelt nicht geben kann. ‒
OO
.Es ist aber noch von einem
anderen
OO
„Unsichtbaren” zu reden: ‒ von einem Un‐
OO
sichtbaren, das dich
von außen her umgibt,
OO
wie
alle Dinge und Gestalten
materieller
OO
Sichtbarkeit...
.Dieses „Unsichtbare” ist ein gar wenig
OO
gekannter
Teil dieser
physisch-
materiel‐
OO
len Welt, und ist zugleich der unvergleich‐
OO
bar
größere Teil...
.Über
dieses „Unsichtbare” muß zuerst
OO
auch
der geistige Führer schreiten, wie
OO
über eine Brücke, wenn er
dich, den annoch
OO
Unbereiteten erreichen will, denn noch
OO
bist du nicht fähig, ihn
aus der Einheit
OO
deiner Seelenkräfte zu vernehmen, so, wie
OO
du
später ihn erkennen sollst, ‒
in Gott.
OO
‒ ‒
.Er kann vorerst allein von diesem „
un‐
OO
sichtbaren Außen” her dein
Inneres er‐
OO
reichen!
.Es gab
jederzeit Menschen, die dieses
OO
„
unsichtbare Außen” mit aller Sicherheit
OO
erkannten.
OO
.Für die Erreichung
ihres höchsten
OO
Zieles war und ist solches Erkennen
ohne
OO
jeden Wert.
.Sie „sehen”
mehr wie Andere, ‒ so wie
OO
du, wenn du durch ein
Fernrohr blickst,
OO
die „Ringe” und die „Monde” ferner Sterne
OO
sehen kannst, derweil ein Mensch, der nur
OO
mit bloßem Auge sieht, nichts anderes ge‐
OO
wahrt als einen hellen Punkt...
.Ihr „Sehen” ist an einen
physischen Or‐
OO
ganismus gebunden, der im Menschen der
OO
Gegenwart nur selten so „entwicklungsfähig”
OO
ist, daß ihn der Mensch gebrauchen kann.
.In Menschen
alter Zeiten war dieser Or‐
OO
ganismus oft weit
stärker ausgebildet, und
OO
auch in
späteren Menschen wird er wieder
OO
sich entfalten, nachdem sie selbst Gewähr zu
OO
schaffen wußten, daß er ihnen nicht mehr
OO
zum Verhängnis wird...
.Die Entwicklung solcher, dem Alltags‐
OO
leben
nicht notwendigen, physischen Or‐
OO
gane vollzieht sich, nach Art der
Wellenbe‐
OO
wegung, bald mit größerer, bald mit gerin‐
OO
gerer Intensität, innerhalb der gesamten Art.
OO
.So erlischt auch die Fähigkeit, das Un‐
OO
sichtbare dieser physisch-materiellen Welt
OO
mit Sicherheit zu erkennen, oft bis zum letz‐
OO
ten Rest, um dann, zu anderen Zeiten, wieder
OO
allenthalben in Erscheinung zu treten.
.Es handelt sich um
rudimentäre Or‐
OO
gane des Menschentieres der Urzeit, die
OO
nur
denen zum Segen gereichen, die
see‐
OO
lisch vorbereitet sind, von der damit ge‐
OO
gebenen Fähigkeit den
rechten Gebrauch
OO
zu machen.
.Die Menschen, in denen der Organis‐
OO
mus für die
Wahrnehmung des äußeren
OO
Unsichtbaren
völlig entwickelt ist, sind
OO
daher immer auch begabt mit gleichsam „
er‐
OO
fahreneren” Seelenkräften, die schon in
OO
vielen Menschen der Vorzeit wirksam waren.
OO
.Wo immer mit diesem „
Sehenkönnen”
OO
im physischen Unsichtbaren zugleich der
OO
Drang nach
höherer Erkenntnis sich ver‐
OO
bunden zeigt, dort wird der also Begabte
OO
auch in diesem
unsichtbaren Teil der irdi‐
OO
schen Welt
nicht zur Beute des
Irrtums
OO
werden, sondern
gütige Berater und
be‐
OO
sorgte Helfer aus dem Reiche wesenhaften
OO
Geistes finden, die ihm das
Verstehen des‐
OO
sen, was er wahrnimmt,
erleichtern.
.Ist er erst völlig „
wach” geworden, dann
OO
kann es selbst möglich sein, daß er durch
OO
höhere „Erwachte”
Macht über Kräfte
OO
dieser unsichtbaren Welt erhält, um
mit‐
OO
zuwirken am Entwicklungsplan der Erden‐
OO
menschheit, wie er seit Jahrtausenden von
OO
des Urlichtes Leuchtenden gefördert wird.
.Meist werden
nur wenige unter den
OO
„Kundigen des Unsichtbaren” gefunden, die
OO
solcherart „brauchbar” sind.
.Es wäre aber zu wünschen, daß alle Men‐
OO
schen, die den Organismus zum Erfahren
OO
des physisch Unsichtbaren irgendwie, ‒ sei
OO
es schwach oder stärker, ‒ in sich fühlen,
OO
ihn sorglichst beobachten und vor allem Miß‐
OO
brauch bewahren wollten...
.Vielleicht könnte mancher Keim unter
OO
sicherer Pflege zum Gedeihen gebracht, und
OO
segensreich wirksam werden. ‒
.Es sind viele „
Arbeiter im Weinberg”
OO
nötig, und die Menschheit dieser Tage würde
OO
vieles gewinnen, wenn ihr wieder
kundige
OO
Helfer und Lehrer erstehen könnten, die
OO
auch im
Unsichtbaren dieser physischen
OO
Welt
auf sicheren Wegen zu wandeln
OO
wüßten...
.Nicht das „
Experiment” mit Medien
OO
und Somnambulen bringt hier Aufschluß,
OO
sondern nur die
Eigenerfahrung der
or‐
OO
ganisch Befähigten! ‒
.Alle Ehre wissenschaftlichem Forschungs‐
OO
eifer, ‒ allein durch die sogenannten „meta‐
OO
psychischen” Experimente, die, wie schon
OO
ihre Kennzeichnung sagt, von
falscher Vor‐
OO
aus-
setzung, ‒
irrigem Vor-
Urteil aus‐
OO
gehen, ‒ zieht man nur
die Schmarotzer‐
OO
kräfte des physischen Unsichtbaren heran.
OO
.Diese „Schmarotzerkräfte” des unsicht‐
OO
baren Teiles der physischen Welt, sind We‐
OO
sen, die,
dem Anschein nach, den Kräften,
OO
aus denen sich die
Seele auferbaut, sehr
OO
ähnlich sind, jedoch beileibe nicht etwa mit
OO
„Seelenkräften” verwechselt werden dürfen.
OO
.Es wäre
die gleiche Verwechslung, wie
OO
wenn man
die Grimassen der Affen an
OO
den Gitterstäben ihres Käfigs, mit der geist‐
OO
voll durchgebildeten
Darstellungskunst
OO
großer Menschendarsteller auf der
OO
Schaubühne verwechseln wollte...
.Die Wesen
des unsichtbaren Teiles der
OO
physischen Welt, mit denen man es zu tun
OO
hat bei „metapsychisch” genannten Experi‐
OO
menten, wie nicht anders dort, wo man in
OO
weihevoller Stimmung glaubt, mit abgeschie‐
OO
denen
Menschenseelen zu verkehren, sind
OO
gewiß nicht ohne eine Art „
Bewußtsein”,
OO
und sie „
wissen” oft
mehr als ihre Be‐
OO
frager, ‒ aber nur dunkel und traumhaft sind
OO
sie ihrer selbst bewußt, so daß sie kaum, nach
OO
menschlicher Art, moralisch zu verurteilen
OO
sind, wenn sie sich jeweils
für das ausgeben,
OO
was man in ihnen zu sehen
vermeint, was
OO
man in ihnen zu finden
glaubt. ‒ ‒
.Sie wollen vor allem
Bestätigung ihres
OO
Daseins finden, und um diese zu erlangen,
OO
sind sie
zu allem bereit, was ihre Macht
OO
nicht übersteigt, gehen aber auch weiter und
OO
suchen Macht noch
vorzutäuschen, wo ihre
OO
Macht
zu Ende ist...
.Es bindet sie
keine „
Pflicht” und
kein
OO
„
Gewissen”!
.Dein
Untergang bereitet ihnen
gleiche
OO
Lust, wie dein
Erstarken, wenn sie
ihr
OO
Dasein nur,
durch ihre Einwirkung auf
OO
dich, an dir
bestätigt finden. ‒
.Wehe dem Menschen,
den diese We‐
OO
sen bereits „
besitzen”!
.Sie saugen ihm das Mark des Lebens aus
OO
wie Vampire, denn sie
müssen sich von
OO
seinen Kräften „nähren”, wenn sie ihm zu
OO
Diensten stehen sollen. ‒
.Wenn er nicht selbst sie
von sich schüt‐
OO
teln kann, wird er der
Sklave ihrer dunk‐
OO
len Triebe werden, bis seine Seele selbst da‐
OO
bei „erstirbt”, da ihre Kräfte nach und nach
OO
von ihm
sich lösen, ‒ wonach dann, wenn
OO
der Erdenkörper sich zum letzten Schlafe
OO
niederlegt, sein einstiges Bewußtsein in
Ver‐
OO
nichtung endet, ‒ ‒ dem einzigen
wah‐
OO
ren, weil
ewigen „Tode”, der dem Erden‐
OO
menschen wirklich drohen kann. ‒ ‒ ‒
OO
.Die
wenigsten Menschen
wissen mit
OO
Gewißheit um die truggeschwängerte Na‐
OO
tur dieser Wesen, die man
schwer benen‐
OO
nen kann, da in der Sichtbarkeit sich
kein
OO
Vergleichsbild findet.
.Es sind die unsichtbaren Wesen, durch
OO
deren Kraft der
Fakir seine „
Wunder”
OO
wirkt, ‒ und da man sie
nicht kennt,
OO
staunt man
den Fakir an, wenn je ein
OO
echter, dieser Unterweltverhafteten, sich
OO
zeigt...
.Diese Wesen „können”
vieles, was dem
OO
Menschen auf der Erde
niemals möglich
OO
sein wird, solange er allein aus
eigenen
OO
Kräften wirkt.
.Sie „
sehen”
deine Gedanken,
besser,
OO
als du selbst sie kennst, ‒ und
deine
OO
verborgensten Vorstellungsbilder kön‐
OO
nen sie vor deinem Auge
sichtbar werden
OO
lassen...
.Sie können, vorübergehend,
Formen
OO
und Stoffe bilden,
so greifbar wie jedes
OO
andere Erdending,
wie jeder dir be‐
OO
kannte Stoff, ‒ denn diese Wesen sind die
OO
unsichtbaren Wirkweber der physischen Ge‐
OO
staltung, die aller sichtbaren Erscheinung
OO
unsichtbare Fäden knüpfen...
.Sie können sich
in Menschenformen
OO
hüllen, von Menschen, die schon längst nicht
OO
mehr auf Erden leben, ‒ denn
jede Form,
OO
die hier auf Erden einmal „
wurde” ist in
OO
der Sphäre dieser Wesen so erhalten, wie ‒
OO
beispielsweise, wenn der Vergleich auch hinkt
OO
‒ etwa die galvanische Matrize, aus der man
OO
jederzeit einen neuen Abguß nehmen kann.
OO
.In
Wirklichkeit ist die „Matrize” hier
OO
ein unsichtbares,
hauchzartes Gebilde:
OO
‒ ein Lamellensystem, das die mathematisch
OO
genaue Wiedergabe sämtlicher inneren und
OO
äußeren Formen darstellt, die einst einen
OO
Menschenkörper bildeten.
.Dieses, für gewöhnlich auf engsten Raum
OO
in sich selbst zusammengezogene Gebilde
OO
wird unter entsprechenden Bedingungen
OO
gleichsam „aufgefüllt” mit den physischen
OO
Kräften, die normalerweise den Erdenkör‐
OO
per des „Mediums” erhalten.
.Das „Medium” muß während der Zeit
OO
einer solchen Manifestation in jenem bewußt‐
OO
losen Zustand verbleiben, den man unter
OO
dem Namen „Trance” kennt.
.Der entstandene Scheinkörper ist wäh‐
OO
rend seiner, auch im allergünstigsten Falle
OO
überaus kurzen Darstellungszeit, das Wir‐
OO
kungsfeld der
Tierseele des bewußtlosen
OO
„
Mediums”, wobei diese Tierseele zugleich
OO
unter einer Art Hypnose gehalten wird
OO
durch jene unsichtbaren Wesen der physi‐
OO
schen Welt, die sich in dem erzeugten
OO
Scheinkörper manifestieren.
.Wenn ein solches Phantom sogar
zu spre‐
OO
chen vermag und ganz in der Weise seines
OO
verstorbenen Urbildes spricht, so ist das um
OO
nichts verwunderlicher als das Sprechenkön‐
OO
nen eines auf normale Art inkarnierten Men‐
OO
schen, denn auch in dem Scheinkörper sind
OO
für die Dauer seines Bestehens alle Organe
OO
in solcher Form wieder physisch dargestellt,
OO
wie sie voreinst in seinem Urbilde in Er‐
OO
scheinung waren, ‒ genau, selbst in Bezug auf
OO
etwaige Deformierungen oder sonstige Mängel.
OO
.Es wird, so hoffe ich, wohl kaum nötig
OO
sein, hier noch zu sagen, daß
diese zurück‐
OO
bleibende Form im unsichtbaren Phy‐
OO
sischen, mit dem sie ehemals bestimmen‐
OO
den Menschen
nicht mehr zu tun hat, als
OO
die abgeworfene Schlangenhaut mit dem
OO
Reptil, das ihrer sich entledigte. ‒
.Nicht umsonst bin ich hier auf Vor‐
OO
gänge eingegangen,
deren bloße Darle‐
OO
gung mir schon
widerwärtig ist. ‒ ‒
.Ich will dich in der Lage sehen, Vor‐
OO
gänge, die
dich verwirren könnten,
selbst
OO
überprüfen zu können!
.Du sollst, wenn sich Erstaunliches vor dir
OO
ereignen mag, dich nicht aus Unkenntnis
OO
düpieren lassen!
.Nicht, was dir in den hier bezeichneten
OO
Bezirken an
Betrug begegnen kann, ist als
OO
„Gefahr” zu werten...
.Das
Echte dieser Art allein birgt
wirk‐
OO
liche Gefahr! ‒ ‒
.Ich warne dich hier aus gesicherten Grün‐
OO
den! ‒
.Auch in
dir können jene Wesen, wenn
OO
du je ihre Auswirkung kennenlernen solltest,
OO
eine Beute wittern...
.Sie finden, ‒
allzuoft nur, ‒ solche
OO
Beute
an denen, die, statt ihren Höhenweg
OO
zur
Einigung der Seelenkräfte und zu
OO
ihrem
Gotte zu beschreiten, nach „
okkul‐
OO
ten”
Kräften streben, ohne jenen Grad der
OO
Einsicht schon erlangt zu haben, der nötig
OO
ist, damit
ein wahrer Geistgeeinter unter
OO
ihren Menschenbrüdern sie
in langen
OO
Jahren strengster Vorbereitung lehren
OO
könne, die hier gemeinten Wesen und ihre
OO
unheimlichen Kräfte
zu bemeistern.
.Selbst dann noch schwebt jeder, der sie
OO
ohne Not
erregt und
nützt, in ständiger
OO
Gefahr, ‒ und keiner derer, die einst zur
OO
Erprobung ihrer Kräfte dieses Reich des un‐
OO
sichtbaren Physischen bezwingen lernen
OO
mußten, wird jemals
länger in ihm ver‐
OO
weilen, als es
der bittere Zwang einer
OO
„
Aufgabe” von ihm
erheischt. ‒ ‒ ‒
.Alle,
die den hier in diesem Buche von
OO
mir aufgezeigten Höhenweg betreten haben
OO
und betreten werden, stehen in ihrem Inner‐
OO
sten alsobald in naher
Verbindung, auch
OO
wenn in der Außenwelt sie Tausende von
OO
Meilen trennen sollten...
.Solche „Verbindung” kommt auf zwiefa‐
OO
che Weise zuwege: ‒
Zuerst durch gegen‐
OO
seitige Anziehung der Strahlungen, die durch
OO
in sich bestimmte, menschliche Willens‐
OO
zentren
als Strahlen-„
Wirbel” in gewissen,
OO
höheren Regionen des
unsichtbaren Phy‐
OO
sischen, ungewollt und unbewußt, erzeugt
OO
werden, und dort
alles Gleichartige in
OO
Konnex bringen.
.Dann aber
durch direkte Influenz‐
OO
wirkung der Seelenkräfte, die nur der
OO
Gleichrichtung der in ihnen gegebenen
OO
Willens-Strebungen bedürfen um sogleich,
OO
und praktisch unabhängig von Raum und
OO
Zeit, miteinander verbunden zu sein.
.Doch, es ist menschliche Art, sich auch
im
OO
Reiche der äußeren Erden-
Sinne erkenn‐
OO
bar und nahe sein zu wollen, sobald man
OO
durch Einstellung auf
das gleiche Ziel sich
OO
einander zugehörig fühlt...
.Vielen
stärkt es auch
Mut und
Glauben,
OO
wenn sie auf dem „Wege” von Zeit zu Zeit
OO
mit Weg-Genossen
reden können...
.Und es gibt auch noch Gründe
höherer
OO
Art, die oft
Gemeinsamkeit in sichtbarer
OO
Nähe recht wünschbar machen. ‒
.Der Weg zum geistigen Leben will oftmals
OO
leichter sich erschließen, wenn zwei, die ihn
OO
betreten haben,
auch im Äußeren verbun‐
OO
den sind, und so ihn
miteinander wandern
OO
können.
.Darum wird jeder, der zur Belehrung in
OO
diesen Dingen das
Recht und die
Kraft er‐
OO
hielt, das Wort des hohen Meisters von Na‐
OO
zareth wiederholen müssen: ‒
.„Wo zwei oder drei in meinem '
Namen'
OO
versammelt sind, dort bin ich
mitten unter
OO
ihnen!”‐
OO
.Doch
niemals seien es
mehr als „
zwei
OO
oder drei”, die sich,
zum gemeinsamen
OO
Austausch ihrer seelischen Erfahrun‐
OO
gen durch das Wort der äußeren Sprache,
OO
jeweils zusammenfinden!
.Aus guten Gründen wird
diese kleine
OO
Zahl gefordert!
.Jede
größere Gruppe seelisch Verbun‐
OO
dener kann
nur dann zu segensreicher Wir‐
OO
kung kommen, wenn sie, ‒ was
Redeaus‐
OO
tausch über seelische Erfahrung anbe‐
OO
trifft, ‒ in sich
gegliedert bleibt als
eine
OO
vielfache „
Zwei-
und Dreisamkeit”, und
OO
jede solche „
Zelle”, gebildet aus Zweien
OO
oder Dreien, darf stets nur
aus dem distink‐
OO
testen Gefühl persönlicher Zusammen‐
OO
gehörigkeit sich bilden, so daß ‒ auch
ohne
OO
besonderen „Schwur” ‒ ihre
Unzerstör‐
OO
barkeit von Anfang an
gesichert ist. ‒ ‒ ‒
OO
.Die Suchenden sollen sich jedoch
niemals
OO
zu einer „
Gemeinde” zusammenschließen,
OO
denn keine Gemeinde ist möglich
ohne Glau‐
OO
bens-
Zwang, und
nichts verträgt die see‐
OO
lische Entfaltung
weniger, als irgend einen
OO
äußeren
Zwang. ‒ ‒
.Eine jede „
Gemeinde”
bildet nur
OO
den Leichenzug ihres toten Glaubens!
OO
.Solange der Glaube lebendig und wirkend
OO
schafft, erduldet er für bemessene Zeit auch
OO
noch die nagende Krankheit einer „
gläubi‐
OO
gen Gemeinde”, ‒ aber dann wird er, welk
OO
wie eine Blume über die der Meltau kam,
OO
in sich zusammensinken, und die ihn als
OO
„Gemeinde” am
Leben zu erhalten meinten,
OO
werden selbst
sein Grab ergraben haben. ‒
OO
‒ ‒
.Es wird aber vielen
von hohem Nutzen
OO
sein, wenn sie, sei es einzeln oder im Anschluß
OO
an gleichgerichtete Gruppen,
jeweils zu
OO
„
Zellen”
von Zweien oder Dreien ver‐
OO
eint, von jenen Dingen
miteinander reden
OO
können, die sie auf ihrem Wege zum Lichte
OO
erleben oder
erschauen.
.Wenn es sich fügen läßt, dann sollen diese
OO
zwei- oder dreisam Vereinten
möglichst im‐
OO
mer zur gleichen Stunde zusammenkom‐
OO
men um ihre innere Erkenntnis miteinander
OO
zu teilen!
.Es liegen auch in tiefsten Geistestiefen
OO
gewiß keine Gründe, die ein „
Verbot” be‐
OO
gründen könnten, daß
viele solcher
Zwei‐
OO
oder
Dreiglieder-
Zellen untereinander
in
OO
äußerer Verbundenheit stehen, solange
OO
nur solche Verbundenheit nicht zur „
Ge‐
OO
meindebildung” mit ihrem
Glaubens‐
OO
zwang und ihren
Glaubensartikeln ent‐
OO
artet. ‒ ‒
.Dann erst würde
äußere Vereinigung
OO
die innere
zerschneiden!
.Ob du aber nun
ein-
sam deinen Weg
OO
durchwandern willst, oder
mit einem,
und
OO
auch zwei Weggefährten, ‒ stets sollst du
OO
wissen, daß
ein verborgener Tempel dich
OO
mit
allen vereint, die ihren Weg wie du be‐
OO
reits beschritten haben. ‒ ‒ ‒
.Die Leuchtenden des Urlichts sind
OO
dieses Tempels wahrhaftige „
Priester”, und
OO
jeder Suchende, der seinen „
Weg” in sich
OO
verfolgt, steht unter ihrer sicheren
Führung,
OO
auch wenn sein Inneres noch vorerst
ohne
OO
eigene Leuchte ist, und er die ihn leitende
OO
Hand noch
nicht erkennt...
.Es wird hier
kein Glaube von dir ge‐
OO
fordert an eine
Hilfe, die du
nicht erpro‐
OO
ben könntest.
.Wir fordern
nur: ‒ den Glauben
an
OO
dich selbst, weil er auf deinem Wege dir
OO
unerläßlich ist...
.Wenn du
diesen Glauben dir errungen
OO
hast, und stetig auf dem Wege
neu erringst,
OO
dann wirst du gar bald meiner Worte
Wahr‐
OO
heit in dir selbst
erfühlen!
.Die Entdecker neuer Erdteile
glaubten
OO
in ihren Herzen, die gesuchten Lande hinter
OO
weitgebreiteten Meeren
zu finden, und sie
OO
fanden das, woran sie glaubten. ‒
.So auch sollst
du von dir selber glau‐
OO
ben, daß du
die Kräfte in dir trägst, die
OO
dich einst befähigen werden, die heiligen Wun‐
OO
der des
verborgenen Tempels auf dieser
OO
Erde staunend
in dir selber zu erleben...
OO
.Es ist dir vonnöten, an deine eigenen
OO
Kräfte zu
glauben, weil dein Glaube eben‐
OO
diese Kräfte in dir selbst
ent-
binden, aber
OO
auch
in Fesseln schlagen kann...
.Wozu du dich nicht vorher
fähig glaubst,
OO
das wirst du nachmals schwerlich
können! ‒
OO
.So auch wirst du aller
Hilfe aus dem
un‐
OO
sichtbaren Tempel unerreichbar bleiben
OO
bis zu jenem Tage, der den felsenfesten
Glau‐
OO
ben in dir findet,
daß du die Kräfte in dir
OO
trägst, diese Hilfe zu
erlangen. ‒ ‒ ‒
.In beiden Reichen dieser physischen Welt:
OO
‒ dem sichtbaren, wie dem unsichtbaren, ‒
OO
trägt jede
Tat auch ihre
sichtbaren wie ihre
OO
unsichtbaren Folgen. ‒ ‒
.Jeder
Willens-
Impuls, jeder
Gedanke
OO
und jedes
Wort ist hier als „
Tat” zu werten....
OO
.Du bleibst
verhaftet an die
Folgen
OO
deiner Tat, bis du deiner
Seele Kräfte
ge‐
OO
eint, und dich mit ihnen
Gott vereinigt ha‐
OO
ben wirst. ‒ ‒
.Dann erst wirst du deiner Taten
Folge
OO
vernichten können, soweit du sie vernich‐
OO
ten
willst.
.Vor undenklichen Zeiten
warst du einst
OO
mit deinem Gott
vereinigt, als ein rein
gei‐
OO
stiger „Mensch” in
geistiger Gestaltung,
OO
einverwoben dem
All-
Leben wesenhaften,
OO
substantiellen „Geistes”.
.Auch alle die weiten Reiche des
unsicht‐
OO
baren Teiles der
physischen Welt, ‒ ein
OO
unermeßliches Gebiet des Universums, ‒
OO
waren dazumal
deinem wirkenden Willen
OO
erschlossen, und du warst ihr
Beherrscher...
OO
.Ein Feld des Wirkens war dir offen, das
OO
vom
reinsten Geistigen hinaus in
immer
OO
dichtere Gestaltung reichte.
.So bist du bis an die Grenze gelangt, wo
OO
unsichtbares Physisches sich zu
erdensinn‐
OO
lich sichtbarem Materiellen verdichtet.
.Du hast
die schreckenerregenden
OO
Mächte des ewigen Chaos am Wirken ge‐
OO
sehen, ‒ die
Rückprallkräfte des abso‐
OO
luten,
starren und lavadichten „
Nichts”,
OO
‒ und bist
ihrem Groll gegen alles „
Sei‐
OO
ende” erlegen...
.Niemals hättest du ihnen aber erliegen
OO
müssen, wärest du nicht vorher, im Taumel
OO
deiner Macht, von
deinem Gotte ‒
ab‐
OO
gefallen. ‒ ‒
.So warst du
hilflos geworden und hattest
OO
deine höchste
Macht verloren.
.Nun
mußtest du zur Beute der niederen
OO
Kräfte werden, die, ‒ stets in den Bereich der
OO
Rückprallwirkungen des absoluten „
Nichts”
OO
gebannt, ‒ in steter „
Feindschaft” alles zu
OO
ver-
nichten, alles
dem „
Nichts”
gemäß
OO
zu wandeln suchen, was aus den Sphären ewig
OO
reinen
Seins zu ihnen eindringt: ‒ in ihre
OO
dunkle Wirkungs-Zone „fällt”. ‒ ‒ ‒
.Auch
die Kräfte, die du ehedem
be‐
OO
meistern konntest, und mit denen du gar
OO
leicht die dir nun „feindlichen” Gewalten so
OO
bezwungen hättest, daß sie sich zu
ehrer‐
OO
bietigen Dienern deines Willens umgewan‐
OO
delt hätten, waren dir
zu groß,
zu vielver‐
OO
mögend geworden...
.So überkam dich
Furcht vor deinen
ei‐
OO
genen, einst
beherrschten Kräften, und
OO
aus der
Furcht vor ihnen kam dir das Ver‐
OO
langen nach einem
neuen,
anderen Leben,
OO
in den Reichen
materieller Greifbarkeit,
OO
den Reichen dieses,
physischen Sinnen faß‐
OO
baren Universums, das jene ängstigenden
OO
Mächte dem, der nicht die hier gezogene
OO
Schranke bricht,
verhüllt. ‒ ‒ ‒
.Dein
Wille war aus dem hohen
Leuch‐
OO
ten gefallen, und
wollte nun mit dir
in die
OO
Welt der physischen Materie...
.Du warst in der „
Welt der Ursachen”
OO
heimisch, ‒ doch deine Furcht trieb dich in
OO
die „
Welt der Wirkungen” hinaus. ‒ ‒ ‒
.Das ist
die Wahrheit in den Sagen von
OO
einem „
Paradiese”, und vom „Sturze” des
OO
Menschen durch einen „
Sündenfall”! ‒
OO
‒ ‒
.Vor diesem Sturze hast du dir bereits dein
OO
„
Karma”, wie der Orient
den Ursachen‐
OO
stammbaum eines jeden Erdenmenschen‐
OO
schicksals nennt, ‒ geschaffen,
durch den
OO
„
Grad”
deiner „
Abkehr”
von deinem
OO
Gott, ‒ durch den „
Grad” deines tollen
OO
Taumels, der dich in dir selbst einen „
Gott”
OO
sehen lehren wollte. ‒ ‒
.„
Eritis sicut Deus..... ”
.Die Zeit, da du in diese Erdenwelt ge‐
OO
boren werden solltest, sowie
die Abstam‐
OO
mungslinie in der es geschah, und
deines
OO
Erdenlebens Schicksalswege, hast du dir
OO
selbst bestimmt, als du aus einem
Herr‐
OO
scher durch deines Gottes Kraft in der
OO
Geisteswelt, zum
Sklaven niederer Ge‐
OO
walten wurdest, in einer Welt, die jeder
Tat
OO
auch ihre „
Folge” gibt und geben
muß, da
OO
sie selbst nur Wirkens-
Wiederspiegelung
OO
ist, und ohne Macht, die Kette des Gesche‐
OO
hens in ihrem Bereiche willentlich zu be‐
OO
enden.
.Auch daß du auf
diesem Planeten hier
OO
geboren wurdest, ist Folge der Artung deiner
OO
ersten Tat
in dem Bereich der Zwanges‐
OO
folge, ‒ denn wahrlich: ‒ es gibt
un‐
OO
zählige, von „Menschen” und auch
äußer‐
OO
lich dem Erdenmenschtiere ähnlichen We‐
OO
sen, bewohnte Planeten im unermeßlichen
OO
Raum, und du hättest auch auf einem
an‐
OO
deren dieser Weltkörper deinen Tierleib fin‐
OO
den können.
.Alle die Menschenwesen auf den bewohn‐
OO
ten Planeten anderer Sonnensysteme sind in
OO
gleicher Weise einst aus dem Leuchten „ge‐
OO
fallen”, wie du!
.Es gibt weitaus
glücklichere und tief
OO
unglücklichere unter deinen fernen, ma‐
OO
teriell verkörperten Gefährten...
.Du darfst sie dir freilich nicht
in mon‐
OO
strösen Gestalten vorstellen, denn die Form
OO
des Erdenmenschtierleibes ist
nicht aus
OO
einer Willkürwirkung nur auf
unserem
OO
kleinen Sonnentrabanten entstanden, sondern
OO
durch gesetzliche Gegebenheiten bestimmt,
OO
die
für das ganze, unermeßliche, physisch‐
OO
materielle Universum gelten, und letzten En‐
OO
des ‒
geistigen Ursprungs sind...
.Der „
Fall”
des Menschengeistes aus rei‐
OO
ner, substantieller Geisteswelt in die Einwir‐
OO
kungszone des absoluten „Nichts”, geschah
OO
nicht etwa nur in einer fernen Urzeit, son‐
OO
dern ereignet sich
immerdar seit Ewigkei‐
OO
ten und in alle Ewigkeit, wie denn auch der
OO
physisch materielle Kosmos in all seinem ste‐
OO
ten Werden und Vergehen dennoch
als Gan‐
OO
zes urewig,
zugleich mit dem Reiche ewi‐
OO
gen Geistes als dessen ‒ „
äußerste Gegen‐
OO
wirkung” besteht und bestehen wird...
.Immerdar aber gibt es auch einige wenige
OO
Geistmenschwesen, die dem „Falle”
nicht
OO
erliegen und ihren Gott in sich
nicht „ver‐
OO
lieren”.
.Ich sprach schon von ihnen, als von den
OO
„
Ältesten”, oder den hohen „
Vätern” der
OO
Leuchtenden des Urlichts, und du sollst nun
OO
hier wissen, was dir zwar auch schon dein
OO
eigenes
Ahnen sagen könnte: ‒ daß sich das
OO
geistige Mühen dieser Nichtgefallenen, wie
OO
ihrer durch sie erzogenen „Söhne” und „Brü‐
OO
der” um die
Er-
lösung der
in Tierheit
OO
verstrickten, dem Lichtkreis der Geistes‐
OO
welt
Ent-
fallenen durchaus nicht etwa auf
OO
unsere Erdenmenschheit
allein erstreckt...
OO
.Auf
allen bewohnten Planeten des uner‐
OO
meßlichen Universums sind diese im bewuß‐
OO
ten Leben des substantiellen Geistes verblie‐
OO
benen Helfer zu finden, und für
jede dieser
OO
Welten erziehen sie sich aus den jeweils Ge‐
OO
fallenen ihre geistigen „Söhne” und „Brü‐
OO
der”, durch die sie auch hier auf dieser Erde
OO
dich nun zu erreichen suchen und aus deinen
OO
Nöten ziehen wollen.
.Dein Ziel ist keineswegs, einer ihrer
OO
„Söhne” und „Brüder” zu werden, denn da‐
OO
zu wäre es jetzt
zu spät, da solche Eignung
OO
sich schon
alsbald nach geschehenem
OO
Fall, nur durch
freien Willens-
Impuls
OO
der Einzelnen ergibt, und alsdann „Erzie‐
OO
hung”
durch Jahrtausende erfordert, bei
OO
ebensolanger
Zurückhaltung vor der Ein‐
OO
körperung in einen physisch-materiellen
OO
Menschtierkörper...
.Man will nichts anderes von dir, als daß du
OO
heute, an deinem Erdentage, zur Erkenntnis
OO
kommen mögest,
woher du ausgegangen
OO
bist und wohin du
zurückkehren kannst.
OO
‒ ‒
.Man will dir den „Weg” zu dieser Rück‐
OO
kehr zeigen.
.Man will dich zurück zu
deinem Gotte
OO
führen, mit dem du dich erneut
vereinen
OO
sollst. ‒ ‒
.So tief du auch gefallen bist, so sind doch
OO
jene Kräfte, aus denen sich, ‒ von ihrer
OO
chaotischen Wirkungsform bis zu ihrer
OO
höchsten Darstellungsart, ‒
unablässig
OO
die Gottheit selbst gestaltet, in einer
OO
sehr hohen Wirkungsform in dir am Werke..
OO
.Immer noch blieb auch ein „Funke”
gei‐
OO
stigen Bewußtseins, wenn auch deinem Ge‐
OO
hirnbewußtsein noch nicht verschmolzen, in
OO
dir verborgen zurück, als hoher
Lenker die‐
OO
ser Kräfte, ‒ und: ‒ als
dein „
Gewissen”...
OO
.Du kannst diesen „
Funken”
nie ver‐
OO
lieren,
wie tief du auch noch in deinem
OO
Erdenleben sinken könntest!
.Selbst wenn du
seelisch ihm „
erstor‐
OO
ben” bist, muß er verhüllt dennoch in dir
OO
verharren, bis zu deinem letzten Atemzug...
OO
.Er ist es auch, und
nur er allein, der dein
OO
„
Karma” kennt...
.Du kannst dieses „Karma”
verbessern
OO
oder
verschlechtern, ‒ nur ‒
auslö‐
OO
schen kannst du es
nicht eher, als bis du
OO
die
vielen Willen in dir
geeinigt hast, die
OO
jetzt noch in dir chaotisch nebeneinander
OO
wirken. ‒ ‒
.Wenn sie sich alle in dem Funkenlichte
OO
geistigen Bewußtseins, das dein wahrer, sub‐
OO
stantieller,
ewiger „Menschengeist” in dir
OO
ist, ‒
vereinen, dann wird
dein Gott aus
OO
Geist in dir „
geboren”, und dann bist end‐
OO
lich du
befreit von deinem „
Karma”, ‒
OO
von
deiner Urtat Folgenkette, ‒ als ein
OO
neu zurückgekehrter
Mensch der Ewig‐
OO
keit. ‒ ‒ ‒
.Wohl dir,
wenn dies hier auf Erden
OO
schon dir gelingt!
.Gelingt es dir
nicht, dann wirst du,
auch
OO
nach dem Ablegen dieses Erdenkörpers,
OO
nicht eher zu
dir selbst in deine „
Ruhe”
OO
kommen, als bis du deine Ruhe
in deinem
OO
Gott gefunden hast,
geeinter Seelenkräfte
OO
bewußt und
ihr all-
einiger Wille gewor‐
OO
den...
.„
Dort” aber kann es gar
lange währen,
OO
bevor du soweit bist, denn alsdann kannst du
OO
dein „Karma”
nicht mehr verändern,
nicht
OO
verbessern, ‒ und
eher wirst du
keines‐
OO
falls dann
ewiges Licht in dir erleben, als
OO
bis auch die letzte Folge deiner Ur-
Tat
OO
sich
erschöpfen konnte. ‒ ‒ ‒
.Indische Weisheit warnt den Menschen,
OO
kein „
neues Karma”
zu schaffen, ‒ und
OO
wahrlich ist solche Warnung
wahrer Er‐
OO
kenntnis Frucht!
.Du sollst nur wissen, daß die Mahnung
OO
dich allein vor
üblem Karma warnen will! ‒
OO
.Nicht eher kannst du im Reiche des sub‐
OO
stantiellen Geistes deine
Er-
lösung finden,
OO
als bis der letzte
erdverhaftete Impuls der
OO
einstmals von dir ausging, sich erschöpfte.
OO
‒ ‒
.So suche denn mit allen deinen Kräften
OO
dich
noch während deines Erdenlebens
OO
deinem Gotte zu vereinen, um aus
sei‐
OO
ner Kraft die Kette deines „Karma”
zu
OO
durchschneiden, damit sie nicht einst
OO
durch Aeonen dich
gebunden hält...
.Wer die gestaltenden Kräfte in dieser
OO
Erscheinungswelt der physischen Materie ein‐
OO
mal
in ihrer furchtbaren Macht und in
OO
der
unfaßbaren Einfachheit ihres uner‐
OO
bittlichen Willensstrebens erkannte, ‒ den
OO
flieht allsobald die
Oberflächentäu‐
OO
schung, als ob das sinnlich faßbare All nur
OO
„
die Harmonie des Geistes” sichtbarlich
OO
verkörpere. ‒ ‒
.Betrachte die
Schlupfwespe, die ihre
OO
Eier
in den Leib der lebenden Raupe
OO
legen muß, damit die jungen Wespen durch
OO
den qualvollen Tod der Raupe zum Leben
OO
kommen, ‒ und du wirst für alle Zeit
geheilt
OO
sein von solchem Täuschungsglauben! ‒
.Die Sinnenwelt ist
Wirkung geistiger
OO
Urkraft in der
geistigen Welt.
.Um aber als
geistige Welt in geistige
OO
Erscheinung zu treten muß die eine ewige
OO
Urkraft sich in unendlichfältigen
Aspekten
OO
ihrer selbst
in sich reflektieren, und, in
OO
jedem solchen Aspekt als Urseins-
Element
OO
erstanden, sich jeweils in ihm solcherart
be‐
OO
haupten, daß
jedes eine Element
nur sich
OO
selber auszuwirken sucht, so daß ihm
alle
OO
anderen Urseinselemente gleichsam
leere
OO
Formen sind, weil es sich selbst als Urkraft
OO
nur in sich selber kennt.
.Jeder Aspekt der geistigen Urkraft: ‒ je‐
OO
des „
Urseinselement”, ‒ wird somit
Ur‐
OO
sache, daß auch die Erscheinungsform seiner
OO
Auswirkung in der
physischen Region
OO
den Trieb erhält,
nur für sich selber zu
OO
leben und alle andere Erscheinungsform zur
OO
Erhaltung eigenen Daseins zu verbrauchen.
OO
.In jedem Urseinselement ist Urkraft
un‐
OO
zerteilt, möge es Ursache
niederster oder
OO
höchster Erscheinungsform in seiner
Aus‐
OO
wirkung sein.
.So kommt es, daß auch jede
physische
OO
Kraft, jede
physische Erscheinungsform
OO
sich
zu behaupten sucht, als sei
nur ihre
OO
eigene und
keine andere Existenz gewollt.
OO
.Die winzige
Zelle behauptet
nur sich
OO
selbst, auch wenn sie zeitweilig
gezwun‐
OO
gen ist, mit Milliarden ihrer Art gemeinsam
OO
einem
höheren Formwillen dienstbar zu
OO
sein, dem ihr Dasein wieder
nur insofern
OO
von Wert ist, als er sie
braucht und
ver‐
OO
braucht zur
Behauptung seiner selbst.
OO
‒ ‒
.Das
physisch-sinnlich sichtbare Univer‐
OO
sum ist
der äußerste Gegenpol geistigen
OO
Seins.
.Das „
Leben”
des Geistes
bedingt un‐
OO
endlichfältige
geistige Gestaltung
in ihm
OO
selbst,
in Urseinselementen, und deren
OO
Auswirkung wieder
bedingt zuletzt die
OO
gleichsam „erstarrte”
physische Erschei‐
OO
nungsform: ‒ unendlich „
ausgedehnte”
OO
Geisteskraft in einem Zustand des
Gebannt‐
OO
seins, der relativen
Ohnmacht, des
Ge‐
OO
bundenseins in starr bestimmten Form‐
OO
willen...
.Aus dieser ihnen
ungemäßesten Form
OO
der
Ausdehnung und
starren Gebannt‐
OO
heit in äußerste Spannung aber
erheben
OO
sich diese Geistkräfte wieder infolge mäch‐
OO
tigster Anziehung aus der Region
höchster
OO
Geist-Seinsform zu neuen,
weniger dichten
OO
und starren Formen, bis sie, in unzählbaren
OO
Wandlungen, immer freier werden von Aus‐
OO
dehnungsspannung und schließlich sich em‐
OO
porgerissen fühlen
in ihren Ursprungs‐
OO
zustand im innersten Geistesleben...
OO
.Was wir aber
physisch-
sinnlich wahr‐
OO
zunehmen vermögen, sind
nicht die Zu‐
OO
standsformen der Urseinselemente, sondern
OO
nur die durch sie erzeugten
Kraftwir‐
OO
kungsresultate...
.Innerlich wahrnehmbar jedoch werden
OO
uns die
Urseinselemente in einer
sehr
OO
hohen Zustandsform, als ‒ unsere „
Seelen‐
OO
kräfte”...
.Dies ist der
ewige, ‒ ewig sich
er‐
OO
neuende ‒ Kreislauf des „
Lebens” im sub‐
OO
stantiellen, aus sich selbst „seienden”
Geiste!
OO
.Sich selbst zur „Nahrung” werdend, senkt
OO
er sich in sich hernieder, um sich wieder zu
OO
erheben und aufzunehmen in seine höchste,
OO
jeder starren Formspannung freie Wesen‐
OO
heit. ‒ ‒
.Nur durch dieses „
ewige Leben”
kann
OO
sich „
Gott” im Geiste gestalten, ‒
im gei‐
OO
stigen „
Menschen”. ‒ ‒ ‒
.Wä
re der
Grashalm am Wege nicht,
OO
und nicht der
Wurm, der an des Grases
OO
Wurzel frißt, so wärest auch
du nicht, und
OO
es wäre
der Geist nicht und nicht
Gott im
OO
Geiste!!
.Wäre die
Mikrobe nicht, die vielleicht
OO
morgen beginnen mag, deinen Körper zu
OO
zerstören, ‒ dann wäre auch
dein Körper
OO
nicht, und nicht
deine Seele, und nicht
der
OO
Geistesfunke, der sich in dir erlebt!!
.Dann aber wäre auch nicht der
Wille des
OO
Geistes, der einst in
deinem Geiste als
dein
OO
Gott gestaltet
war und nun
aufs neue sich
OO
zu deinem Gott in dir „gebären” will!!
.Doch
so sehr auch die Kräfte im physi‐
OO
schen Universum gegeneinanderwüten in
OO
ihrem Selbstbehauptungsdrang, so kennt Na‐
OO
tur doch keinen „
Haß”. ‒
.Es ist töricht, den menschlichen Haß dem
OO
Instinkte der Tiere zu vergleichen, die andere
OO
Tiere zu vernichten streben, weil sie, ‒ wie
OO
jede Form in deren
Darstellung sich Ur‐
OO
seinselemente erleben, ‒ allein nur
sich
OO
selbst behaupten wollen.
.„Haß” dagegen ist eine Äußerung
mensch‐
OO
licher hilfloser
Ohnmacht!
.Nur in Übertragung
menschlicher
OO
Empfindungsweise lassen sich Äußerungs‐
OO
formen des Angriffstriebes gereizter Tiere
OO
mit dem Namen „
Haß” belegen, und un‐
OO
schwer läßt sich erkennen, daß jeder im Irr‐
OO
tum ist, der die gleiche Empfindung, die man
OO
beim Menschen Haß nennt, etwa bei Tieren
OO
zu finden glaubt.
.Selbst in die
unsichtbaren Bereiche
OO
der physischen Welt hat der
Mensch den
OO
Haß gebracht, denn auch seine ärgsten an‐
OO
deren
Feinde im physischen Unsichtbaren
OO
vermögen nicht das Gefühl des
Hasses zu
OO
empfinden, und ihr dem Menschen feind‐
OO
liches Bestreben geht aus
sehr wesentlich
OO
anderen Motiven hervor...
.Die
furchtbarsten Unholde im physi‐
OO
schen Unsichtbaren waren ehedem
Erden‐
OO
menschen, die sich durch ihr Erdenleben
OO
selbst „
gerichtet” haben.
.So hoch sie ehedem sich geistig erhoben
OO
hatten, so tief sind sie unter den Erbärm‐
OO
lichsten der Erdenmenschen nun gesunken.
OO
.Aeonen können vergehen bevor sie end‐
OO
lich in
Vernichtung enden dürfen, ‒ doch
OO
vorher suchen sie
zu sich herabzuziehen,
OO
was immer ihrem Haß
erreichbar wird...
OO
.Auch diese unsichtbaren
Selbstgerich‐
OO
teten werden nur durch das Empfinden
OO
ihrer
Ohnmacht zu ihrem grauenvollen Haß
OO
erregt: ‒
.Macht aber ist
die erhabenste
Besiege‐
OO
rin des Hasses...
.Der
Mächtige und seiner Macht
Bewuß‐
OO
te,
liebt seine Macht, und sie macht ihn all‐
OO
mählich auch zu einem
Liebenden.
.Liebe aber
duldet keinen Haß!
.Je mehr die Menschheit in ihren Einzel‐
OO
gruppen die man „Völker” und „Nationen”
OO
nennt, zum Bewußtsein ihrer
Geistesmacht
OO
erwachen wird, desto mehr wird auch der
OO
Haß verschwinden, denn der seiner Macht
OO
Bewußte,
beneidet keinen anderen Mäch‐
OO
tigen um seine Macht, ‒
Neid aber ist nur
OO
allzuoft des Hasses höllischer
Erwecker...
OO
.Alle
Kriege haben den
Haß zum Vater,
OO
und der taugt
nicht zum Krieger, der
nicht
OO
zu hassen weiß. ‒ ‒
.Ihr ruft noch: „Krieg dem Kriege!” ‒
OO
‒ doch ich rate euch, lieber zu rufen:
.„
Verachtet sei hinfort der Haß!”
.Nur wenn
der Haß verächtlich wird,
OO
kommt auch die Zeit, die euch
den Krieg
OO
verachten lehrt! ‒ ‒ ‒
.Erst wenn euch Jeglicher
verächtlich
OO
ist, der noch
durch Menschen-
Massen‐
OO
mord entscheiden lassen will, was
Grund
OO
und
Gegengrund vor dem Verstand der
OO
Rechtlichen entscheiden sollte, ‒
erst dann
OO
wird sich der Mensch der Erde seiner „
Men‐
OO
schenwürde” rühmen dürfen!
.Wohl werden in den Meinungen der Men‐
OO
schen immer
Gegensätze sich ergeben, denn
OO
auch hier steht
Wille gegen
Wille, und
je‐
OO
der Wille will allein
sich selbst behaupten.
OO
.Aber
im Menschengeiste ist der Wille
OO
fähig, sich auch im
anderen Willen
wieder‐
OO
zuerkennen, und somit kann der Mensch
OO
bewußt den
Ausgleich suchen, der den
OO
Frieden wahrt durch
Zucht des Willens,
OO
der dann nicht mehr
sich allein nur, son‐
OO
dern auch den
anderen Willen will. ‒ ‒ ‒
OO
.Bevor jedoch nicht
jeder Einzelne den
OO
Haß in sich
vertilgte, wird dieser Weg der
OO
Willenszucht der Menschheit immer
nur auf
OO
kurze Strecken gangbar bleiben. ‒
.Die Folge werden immer wieder
Kriege
OO
sein,
bis auch die letzte Spur des Hasses
OO
keine Stätte mehr in einem Menschen‐
OO
herzen findet. ‒ ‒
.Alle
anderen Triebe zum Kriege lassen
OO
sich bei gutem Willen
überwinden, die
OO
Wogen des
Hasses aber werden auch den
OO
besten Willen in ihre Strudel und Abgründe
OO
reißen...
.Gegensätze und
Wettkämpfe zwi‐
OO
schen Grund und Gegengrund ent‐
OO
wickeln mancherlei Kräfte und fördern flies‐
OO
sendes Leben, ‒ doch müssen sie wahrlich
OO
nicht zum
Kriege führen, so wenig wie je‐
OO
mals
der Sieger im Spiel seinen überwun‐
OO
denen Gegner
erschlagen muß. ‒ ‒
.Ein jeder Erdenmensch aber, der den
Haß
OO
in sich zu vernichten sucht, führt damit den
OO
einzigen „
gerechten” Krieg, ‒ den Krieg
OO
der
Menschenmordkriege einst
unmög‐
OO
lich machen wird! ‒ ‒ ‒
.Doch auch der Mordkriege endliche
OO
Überwindung durch den Menschengeist kann
OO
nicht bewirken, daß sich die Gegenkräfte,
OO
die in aller physischen Natur am Werke
OO
sind, zu
gleicher Strebensrichtung einen
OO
könnten, denn solche Einung wäre die
Ver‐
OO
nichtung dieses ganzen äußeren Uni‐
OO
versums...
.Das Reich des „ewigen
Friedens”, das
OO
so viele edle Menschen in der Zeiten Folge
OO
heiß ersehnten, wird uns Menschengeistern
OO
erst beschieden sein, wenn wir, ‒
nach die‐
OO
sem Erdenleben, ‒ uns erneut in jenem
OO
Lichte finden,
das alles ewig in sich eint,
OO
was einst mit ihm vereinigt war. ‒ ‒ ‒
OO
.In allen religiösen Lehren der Welt fin‐
OO
det sich im
Kern: ‒
die letzte Wahrheit,
OO
‒ wenn dieser Kern auch oft gar wunder‐
OO
liche Hüllen trägt...
.Müßig,
eitel und
belanglos ist es, dar‐
OO
über zu streiten,
wo etwa die Wahrheit noch
OO
am reinsten sich erkennen lasse.
.Wer alle Hüllen sorglich zu
entfernen
OO
weiß, der wird in
allen echten „Religionen”
OO
zuletzt die große Lehre finden
vom ewigen
OO
Geistesmenschen, der einst
mit seinem
OO
Gott vereinigt war und
von ihm ab-
ge‐
OO
fallen ist, weil er
in seinem „
Ich”
von
OO
seinem Gott sich löste. ‒
.Ein „Weg” wird ihm verkündet, der ihn
OO
wieder aufwärts führt, um schließlich
OO
seinen Gott
aufs neue wieder zu erlan‐
OO
gen, in sich selbst, im eigenen „
Ich”. ‒ ‒
.Da diese Lehre aber viel zu
geistig und
OO
viel zu
einfach ist, als daß sie dem in kom‐
OO
plizierten Sinnenkult versunkenen Menschen
OO
leichthin faßbar wäre, so band er selbst die
OO
wunderlichsten Ranken um diese letzte, tief‐
OO
ste Wahrheit und Erlösungslehre, bis er vor
OO
lauter Rankenwerk, voll von Früchten ange‐
OO
maßter Wichtigkeit, zuletzt
die Wahrheits‐
OO
lehre selbst nicht mehr zu
finden wußte.
OO
‒ ‒
.Er
ahnt zwar noch, daß
hinter diesem
OO
Rankenwerk und seinen aufgeblähten Früch‐
OO
ten voreinst einmal
die Wahrheit sichtbar
OO
war, und darum hängt er noch mit zähem
OO
Eigensinn, den er „
seinen Glauben”
OO
nennt, an all den
Rankenformen, mit de‐
OO
nen er die Wahrheit vormaleinst
verhüllte,
OO
‒ von denen er sie völlig
überwuchern
OO
ließ...
.In vielen hohen Lehren alter Religio‐
OO
nen wird man auch immer wieder auf gar
OO
mancherlei Weise verhüllte Kunde finden,
OO
von einigen
Geistesmenschen, die
nicht
OO
dem Fall ins Finstere erlegen sind, und ir‐
OO
gendwie auf dieser Erde wirken, als hohe
OO
Helfer ihrer Brüder in der Finsternis, um
OO
sie aus ihrer Erdentierheitsfessel wieder zu
OO
er-
lösen...
.Die alten religiösen Sagen wissen zu be‐
OO
richten, wie diese Geisteshelfer ihrer Men‐
OO
schenbrüder dann und wann auch
sichtbar
OO
in Erscheinung traten, oder wie sie unter
OO
den „Gerechten” ihre Abgesandten wählten,
OO
die
ihrerseits in ihrem Erdenumkreis dann
OO
das „
Licht” verbreiten sollten unter denen,
OO
die in Finsternis sich ängsteten...
.Es fällt gar oft das Wort von
einem
OO
Heiligtum auf hohen Bergen, ‒ vom
OO
Berge des Heils, und von den „
heiligen”
OO
Bergen, von denen her
Hilfe komme...
.Wohl sind nun zwar solche und noch gar
OO
manche andere hochbedeutsamen Worte in
OO
den heiligen Büchern aller alten Religionen
OO
zu finden, allein
man weiß nicht mehr
OO
was sie uns sagen wollen, faßt sie
als alle‐
OO
gorische Redebilder, oder bestenfalls als
OO
symbolisch gemeint, und deutet so das
Deut‐
OO
liche zu selbsterzeugtem
Irrtum aus. ‒ ‒
OO
.Aber die Weisheit aller alten Religionen
OO
entstammte
ursprünglich nur der Beleh‐
OO
rung des Menschen
durch seine geist‐
OO
verbliebenen hohen Brüder im ewigen
OO
„
Lichte”...
.Ihre, aus Erdenmenschen erwählten
OO
„Söhne” und „Brüder” im Geiste haben
OO
die eine Wahrheit voreinst
in den ver‐
OO
schiedensten Formen zu fassen gesucht,
OO
um
jeder Sonderart des Erdenmenschen in
OO
der ihr
gemäßen Weise das „
Licht” zu
OO
bringen...
.Ihre helfende Kraft hat alle diese Ver‐
OO
kündungen
getragen...
.Hier ist die
eine „Urquelle” aufgedeckt,
OO
aus der
alle alten, echten Religionen der
OO
Erdenmenschheit stammen! ‒ ‒ ‒
.Wo aber sind dieser Religionen
heutige
OO
Lehrer, die noch
wissen, was sie mit den
OO
Worten alter Texte sagen??! ‒ ‒
.Aber auch
heute noch leben wie ehedem
OO
die hohen
Geisteshelfer: ‒ unsere nicht‐
OO
gefallenen Brüder, ‒ auf der Erde,
geist‐
OO
gestaltet in urewiger Geistsubstanz,
OO
und auch heute weihen sie wie vor alten
OO
Zeiten in die Dinge geistigen Geschehens
OO
und in die letzte urgegebene Wahrheit ein,
OO
wen sie nach seinem Falle aus dem Lichte
OO
alsbald willens fanden, ihnen „Sohn” und
OO
„Bruder” dereinst zu werden in der Sicht‐
OO
barkeit...
.Der Erdenmensch ist
viel zu tief gefal‐
OO
len, als daß er
ohne Zwischenstufe den
OO
höchsten, nie gefallenen Geisteshelfern
OO
noch erreichbar wäre. ‒ ‒
.Darum vor-bereiten sie
die Menschen‐
OO
geister, die ihnen nach der irdischen Geburt,
OO
im Erdenleib verkörpert, solche „Zwischen‐
OO
stufe” bilden können...
.In ihnen und
durch sie wirken jene
OO
höchsten Helfer, damit die Menschheit die‐
OO
ser Erde niemals ohne ihre Hilfe bleibe. ‒
OO
‒ ‒
.Es hat
keine Zeit gegeben, in der solche
OO
helfende, wirkende Brüder im irdischen
OO
Leibe
nicht vorhanden gewesen wären.
.In allen Völkern waren sie zu finden.
.Wer Ohren hat, zu hören, der wird so
OO
manches Wort aus allen Zeiten vernehmen,
OO
das „Fleisch und Blut” nicht hätte offen‐
OO
baren können...
.Wer zur Wahrheit gelangen will,
höre
OO
auf solche Worte!
.Sie werden ihm manches Geheimnis deu‐
OO
ten, ‒ und manche Hülle entfernen, die sei‐
OO
nem Erkennen noch letzte Weisheit verbarg.
OO
‒ ‒
.Es kostet auch wenig Scharfsinn nur, die
OO
falschen Propheten, die auf den Märkten
OO
schreien und doch so kläglich Weniges zu
OO
sagen haben, von den stillen Wirkenden,
OO
den Brüdern der Leuchtenden des Urlichts,
OO
zu unterscheiden.
.Wo eine
neue Sekte, die sich auch stolz
OO
eine neue „
Religion” nennen mag, auf ir‐
OO
gendwelchen alten Tempeltrümmern aufge‐
OO
richtet wird, dort dürft ihr wahrlich
nie‐
OO
mals wähnen,
die Leuchtenden des Ur‐
OO
lichts könnten hinter solchem Tun verbor‐
OO
gen sein! ‒
.Weit eher könnt ihr die Fürsten des Ab‐
OO
grunds im Unsichtbaren dieser physischen
OO
Welt: ‒ die Hörigen und Vasallen des „Für‐
OO
sten der Finsternis”, bei solchen Gründun‐
OO
gen am Werke glauben, auch wenn eitel
OO
„
Liebe” gepredigt wird und viele salbungs‐
OO
volle, „große” Worte weithin schallen...
.Was aber die
Wirkenden des Lichtes
OO
euch zu geben haben, kommt heute, da ihr
OO
euch vor „Religionen” und vor alledem, was
OO
ihr so nennt,
kaum mehr erretten könnt,
OO
gewiß nicht als „
neue Religion” zu euch!
OO
.Es ist jedoch die
gleiche Wahrheit, die
OO
in dem tiefsten Kern der
alten,
echten Re‐
OO
ligionen schlummert. ‒ ‒ ‒
.Man schält euch nur die
Hüllen ab von
OO
diesem Kern, und zeigt euch, was ihr längst
OO
als „Religion”
nicht mehr zu deuten wißt,
OO
in
neuen,
deutbar klaren,
eurer und
der
OO
Folgezeit gemäßen
Bildern, so daß ihr
OO
wieder euch in Ehrfurcht neigen könnt, vor
OO
dem, was alle echten Religionen
in sich
OO
bergen. ‒ ‒
.Die „
nackte”
Wahrheit kann euch auch
OO
kein Leuchtender des Urlichts zeigen!
.Die müßt
ihr selbst enthüllen in der
OO
Stille, ‒
in euch selbst. ‒ ‒ ‒
.Nur
in euch selbst kann höchstes Wun‐
OO
der sich in
Wirklichkeit bezeugen!
.Nur im eigenen „
Ich” könnt ihr einst
OO
wiederfinden, was ihr
vor eurer Erdenzeit
OO
verloren habt! ‒ ‒ ‒
.Ihr seid nicht nur die mit höherer In‐
OO
telligenz begabten
Tiere dieser Erde, als die
OO
ihr euch betrachtet nach eurer äußeren Na‐
OO
tur und eurer Geschichte. ‒ ‒
.In euch ist
Tieferes und
Höheres ver‐
OO
borgen. ‒
.Ihr seid gewohnt,
euch selbst zu meinen
OO
in dem Wörtchen „
Ich”.
.Noch aber wißt ihr nicht,
was „
Ich”
ist
OO
in euch selbst, ‒ ‒ denn „
Ich” ist
unend‐
OO
lich und
in unzählbaren Stufen wachen
OO
Seins erlebbar...
.Jede solche „Stufe” wird
in aller Ewig‐
OO
keit stets eine neue, höhere Erlebnisstufe
OO
über sich gewahren...
.Jede solche „Stufe” sieht unzählbar viele
OO
Stufen
unter sich, hinab,
in tiefste Tiefen
OO
eingebaut...
.Ihr aber lebt
noch
wie die Tiere,
die
OO
das „
Ich”
nicht in sich tragen, ‒ wenn
OO
auch euer Leben wohl mit „
Wissenschaft”
OO
und „
Kunst” verbrämt, und euer Dasein
OO
mit
Genuß schon reichlich
übersättigt ist.
OO
.Wenn ihr
euch selbst einmal
erkennen
OO
werdet, dann könnt ihr nur mit
Grauen und
OO
mit
Schaudern noch der Tage euch erin‐
OO
nern, die ihr heute arglos und gar leichten
OO
Sinnes lebt, als ob
in ihnen alles Sein für
OO
euch
allein beschlossen wäre...
.Ich weiß, daß Viele diese Worte lesen
OO
werden, denen eine Welt darin sich offenbart,
OO
die ihnen
allzufremd erscheint, und die ihr
OO
eigenes, mit Scharfsinn aus-
gedachtes, oder
OO
eigensinnig wahr-„
geglaubtes” Weltbild
OO
stört, so daß sie feindlich von sich weisen,
OO
was ‒ „nicht ganz von ohngefähr” ‒ sie hier
OO
erreicht.
.Daß sie ihr feindlich gegenübertreten
OO
mögen, wird jedoch die
Wirklichkeit wohl
OO
schwerlich hindern, so zu
bleiben, wie
OO
sie einmal
ist und immer
war und
sein
OO
muß. ‒ ‒
.Man möge sich nicht täuschen!
.Hier redet kein Phantast, der seine Eksta‐
OO
senträume schildert!
.Hier redet kein Poet, der seine Gesichte
OO
beschreiben will!
.Was hier gegeben wird, ist sichere
Füh‐
OO
rung, und jedes Wort ist in tiefster
Wirk‐
OO
lichkeit gegründet!
.Wer diese Wirklichkeit bislang noch nicht
OO
erkennen konnte, kann sie erkennen
ler‐
OO
nen, und der „Weg” zu solcher, alles
an‐
OO
dere „Erkennen” weithin
überragenden
OO
und
in sich einbeziehenden Erkenntnis
OO
ist ihm hier gezeigt. ‒
.Jeder aber wird guttun, von allem An‐
OO
fang an damit zu rechnen, daß die in diesem
OO
Buche von so mancher Seite her durchlich‐
OO
teten
Urdinge geistigen Geschehens,
Wirk‐
OO
lichkeiten sind, ‒
viel „
wirklicher” als
OO
alles, was der Sprachgebrauch des Alltags
OO
„wirklich”
nennt, ‒ und daß sie ihre Wir‐
OO
kung
ständig üben, auch wenn der Erden‐
OO
mensch noch
nichts von ihnen weiß, ‒
OO
auch wenn er
nicht ihr Wirken anerkennen
OO
möchte...
.Gewiß wird das für manchen, der hier
OO
nun von diesen Dingen hört, auch
Konse‐
OO
quenzen nach sich ziehen, allein, er nutzt
OO
ja nur
sich selber, wenn er die „Wirklich‐
OO
keit”
an sich erkennen lernt und daraufhin
OO
gewiß nicht mehr im Zweifel bleibt, daß das,
OO
was er bisher sein „Weltbild” nannte, eben
OO
nur
ein Trugbild war, auch wenn es ihm
OO
sehr „wahr”
erschien, da er dem
Außen‐
OO
Schein vertraute, ‒ auch wenn er seines
OO
Denkens Spiegelungen schon vom
Inner‐
OO
sten heraus
erleuchtet glaubte. ‒ ‒ ‒
OO
.„
Stillstand ist Rückschritt” sagt ein
OO
Sprichwort, ‒ aber in Wahrheit ist Stillstand
OO
viel
schlimmer als Rückschritt, denn auch
OO
Rückwärtsschreiten kann
zu neuen Wer‐
OO
ten führen, die niemals der erlangt, der zu
OO
gemächlich oder auch zu eigensinnig ist, sei‐
OO
nen „Standpunkt”
aufzugeben um des Su‐
OO
chens willen, ‒ ‒
.Wer aber den
Rückschritt fürchtet, hat
OO
zugleich auch allen Grund, dem
Fortschritt
OO
nur
mit einigem Argwohn zu vertrauen...
OO
.Es gibt keinen unbegrenzten Fort‐
OO
schritt hier auf Erden!
.Alle menschliche Entfaltung ist
dem
OO
Gesetze der Wellenbewegung unterwor‐
OO
fen! ‒
.Die Menschen dieser heutigen Tage haben
OO
vieles Wissen und Können
verloren, das
OO
einst ihre fernen Vorahnen „
unverlierbar”
OO
glaubten, ‒ und dort, wo jene Ahnen nur
OO
sehr weniges wußten, nur
sehr weniges
OO
konnten, hat man heute
hohes Wissen und
OO
Können erreicht.
.Nur duldet die Natur kein Stille‐
OO
stehen!
.„O, daß du
warm wärest, oder
kalt ‒
OO
Da du aber
lau bist, will ich dich
ausspeien
OO
aus meinem Munde!”
.So hat das ewige „Gesetz” noch zu allen
OO
Zeiten gesprochen, und auch heute hat es seine
OO
Worte nicht geändert...
.Wer geistig im Dunkel bleibt, der hat
OO
noch nicht
den Willen zum Licht!
.Er „
möchte” wohl im Lichte sein, von
OO
dem er Andere reden hört, ‒ allein er
will
OO
noch nicht!
.Sobald er wahrhaft
will, ist auch der
OO
„Weg”
bereits beschritten, der zum Lich‐
OO
te führt! ‒
.Ist dir des Geistes Licht ein „
Wert” für
OO
den du
alle deine Kraft zum Einsatz brin‐
OO
gen willst, dann wirst du
sicher auch dem
OO
Lichte dereinst
nahen können!
.Solange freilich noch dein geistiges Auge
OO
unter einer dichten Decke liegt, wirst du un‐
OO
möglich „sehen” können!
.Dein
Wille nur, ‒
nicht dein
OO
„
Wunsch”, ‒ kann diese dicke Decke
ent‐
OO
fernen! ‒ ‒
.Wenn du den
Willen zum Lichte in dir
OO
trägst, wirst du gewiß zum Lichte
gelangen,
OO
‒ ob du ihm nun als Mensch der kühlen
OO
Vorsicht, oder als ein heiß Erglühender dich
OO
nahen magst. ‒ ‒
.Nur
halbes Wollen führt dich
nicht
OO
zum Ziel!
.Es ist in allen Weltenräumen und über
OO
allen Sternen
kein äußerer Gott für dich
OO
erreichbar, der deine lahmen Bitten hören
OO
würde...
.Du mußt
dir selber helfen
wollen,
OO
willst du, daß
dein Gott, der nur
in dir
OO
selber dir erreichbar ist, dir hohe
Hilfe
OO
sende, nach der urbestimmten Ordnung die
OO
in ihm geordnet ist! ‒
.In deinem „
Ich” ist alles
Sein beschlos‐
OO
sen, und allen
Schein erschaffst du dir nur
OO
selbst und unbewußt
aus Kräften deines
OO
„
Ich”. ‒ ‒ ‒
.Du hast dich selbst
vor deiner Erdenzeit
OO
von deinem Gott
getrennt, als du ihn nicht
OO
mehr in deinem „Ich”
erkanntest, weil du
OO
dich selber suchtest, wo ‒
dein Gott allein
OO
zu finden war...
.So wurde „
Gott” dir ein „
Anderer”
OO
und
du ihm „
fremd”. ‒ ‒ ‒
.Nun spaltest du dein „
Ich” für deine
OO
Vorstellung, und es scheint dir ein „
höhe‐
OO
res” wie ein „
niederes” „Ich” in dir ver‐
OO
borgen, da du
den Umfang deines ungeteil‐
OO
ten, unteilbaren einen „
Ich” nicht kennst. ‒
OO
.Es ist jedoch
kein „
höheres” und
kein
OO
„
niederes” Ich in dir, aber in deinem
einen
OO
„Ich” ist
alle Unendlichkeit verborgen,
OO
und es umfängt die
tiefste Tiefe, wie die
OO
höchste Höhe in der Geisteswelt...
.Du selbst mußt wählen, ‒ und du
OO
„
wählst” hier nur durch
Tat, ‒
was du
OO
dir selber
offenbaren willst in deinem
OO
„
Ich”...
.In deiner eigenen Unendlichkeit, ‒ im
OO
Mittelpunkte des von deinem „
Ich” um‐
OO
faßten
Seins, ‒ wird dir aufs neue dann
OO
dein Gott „geboren” werden! ‒ ‒ ‒
.Auch dann wirst du
zuerst ihn noch als
OO
anderes Sein empfinden, bis du sodann er‐
OO
kennst, daß er
dich selbst in deinem
OO
ganzen ungeteilten „
Ich”
umfaßt. ‒
OO
‒ ‒
.Ihr glaubt an euren „
Fortschritt” und
OO
bemerkt nicht, daß ihr euch zumeist im
OO
Kreise dreht. ‒ ‒
.Ruhelos seid ihr bestrebt, alles zu
zer‐
OO
fasern, alles zu
zersplittern, alles zu
zer‐
OO
spalten, ‒ und da sich gewiß nicht leug‐
OO
nen läßt, daß ihr auf solche Weise manches
OO
Wissen euch erworben habt, so scheint es
OO
euch gewiß zu sein, daß euer Tun dereinst
OO
zur Lösung aller Rätsel dieser sinnlich faß‐
OO
baren Natur euch führen müsse.
.Aber: ‒ alles Zerspaltene wird sich ins
OO
Unendliche weiter zerspalten, alles Zersplit‐
OO
terte ins Unendliche weiter zersplittern las‐
OO
sen, und immer wieder werdet ihr entdecken,
OO
daß sich aus dem, was ihr in seine letzte Fase‐
OO
rung zerfasert glaubt, noch neue Fasern lö‐
OO
sen lassen...
.Hier ist die Grenze eures Forschens nur
OO
durch erdenhaft bedingtes Unvermögen,
wei‐
OO
ter zu zerspalten,
weiter zu zersplittern,
wei‐
OO
ter zu zerfasern, festgesetzt. ‒
.Der Zwang des Aufhörenmüssens be‐
OO
stimmt eure Forschungsresultate!
.Ich weiß wahrhaftig, was die Menschheit
OO
solcher Art des Forschens
dankt, und ferne
OO
liegt es mir, die Weise eures Denkens hier
OO
etwa zu schmähen.
.Allein, ‒ ich sehe auch
die Schatten‐
OO
seite solchen Tuns und sehe, daß ihr euch
OO
durch eure Forschungsresultate
blenden
OO
laßt, wodurch ihr einer
anderen und wahr‐
OO
lich
wichtigeren Art des Forschens mehr
OO
und mehr euch selbst entrückt...
.Ihr habt auf eure Weise Staunenswertes
OO
schon
entdeckt, Bewunderungswürdiges
er‐
OO
funden.
.Das aber sollte euch nun nicht verführen
OO
zu dem allzusicheren
Überglauben, daß
OO
sich so auch einstens zur Erkenntnis kom‐
OO
men lasse, in Bereichen die
für alle Ewig‐
OO
keit mechanischer Zerlegung spotten
OO
und
mit keinem Instrument zu fassen
OO
sind. ‒ ‒
.Wenn euch die kleinsten Teilchen eines
OO
physischen Gebildes endlich faßbar wurden,
OO
so ist gewiß die Möglichkeit errungen, daß
OO
der Verstand nun aus mechanischen Gege‐
OO
benheiten seine Schlüsse ziehen, und daß so
OO
letzten Endes sich Bedeutsames für unser
OO
äußeres Erdenleben finden, entdecken und
OO
er-finden lassen kann.
.Jedoch des so enträtselten Gebildes
ur‐
OO
sprünglichste Wesenheit ist euch so
fremd
OO
geblieben wie zuvor. ‒ ‒
.Alle Anerkennung eurer Arbeit und den
OO
Resultaten, die sie reifen lassen kann; allein
OO
‒ dem „
Ding an sich” seid ihr
nicht nä‐
OO
her, auch wenn ihr alle Dinge dieser Sicht‐
OO
barkeit in ihren allerkleinsten
Teilchen,
OO
und dieser Teilchen wundersame
Anord‐
OO
nung erkennt, ‒ wenn ihr
um jede Wir‐
OO
kungsweise dieser Teilchen
wißt und ihre
OO
Kräfte so zu
dirigieren lernt, daß sie nach
OO
eurem Willen wirken müssen...
.Nicht unter dem Mikroskop ist das „Ding
OO
an sich” zu finden, und niemals wird ein
OO
Fernrohr euch verraten, was ein fernes Welt‐
OO
gebilde „in sich selbst zusammenhält”. ‒
OO
‒ ‒
.Der Trieb zum Forschen ist euch einge‐
OO
boren und erheischt Befriedigung.
.Ihr habt jedoch nur
das feinere „
Tier”
OO
an euch mit der Arbeit des Forschens be‐
OO
traut, und laßt
die hohen Kräfte eurer
OO
Seele, die euch hier dienen könnten, acht‐
OO
los in euch im Dämmerdunkel, ohne sie zu
OO
entwickeln...
.So baut sich das „feinere Tier” nun seine
OO
Denkvehikel und sichtbaren Instrumente,
OO
um euer Denken und Forschen ins Unend‐
OO
liche zu
verbreitern, ‒ doch eure Resul‐
OO
tate führen nur zu neuen
Fragen, vor denen
OO
ihr dann ratlos stehenbleiben müßt...
.Wohl aber gab es
in der
Vorzeit Men‐
OO
schen, denen
eure Art zu forschen nur als
OO
Torheit galt, und die mit ihren höchsten
OO
und in sich geeinten Seelenkräften,
ohne
OO
euren Apparat die letzten, tiefsten Fragen
OO
lösten. ‒ ‒
.Sie fanden hin zum Grunde aller
OO
Gründe, ‒
doch ihr ‒
verbreitert nur
OO
die Oberfläche. ‒ ‒ ‒
.Ihr wißt von allen Dingen klug zu sagen,
OO
wieso sie also sind wie sie sich zeigen,
wes‐
OO
halb ihr Wirken einmal sich
ergibt, ein
OO
andermal
versagt, und manches Andere
OO
mehr, ‒ doch niemals dringt ihr zu den
OO
letzten Gründen vor, denn was ihr „Gründe”
OO
nennt, sind immer nur die
Wirkungen von
OO
Ursachen, und
hinter diesen liegen erst
OO
die wahren
Gründe, die keiner von euch
OO
aus Erfahrung kennt...
.Die Kräfte der Seele aber, ‒ wenn ihr
OO
sie aus eurem „
Ich” heraus
beherrschen
OO
lerntet, wie sie beherrscht sein
wollen, ‒
OO
werden euch
auch die letzten Gründe er‐
OO
hellen, denn sie sind mit ihnen
gleicher
OO
Art, wenn auch
nicht gleicher
Wirkungs‐
OO
form...
.Erweisbar wird
diese Art von „Grün‐
OO
den” freilich
jenen nur, die
selbst bereits
OO
der Seele Kräfte zu gebrauchen wissen, ‒
OO
während
eure Beweise immerhin
leichter
OO
zu erlangen sind, obwohl sie auch
nur dem
OO
verstehbar werden, der die Voraussetzungen
OO
sich erworben hat, auf denen die Beweise
OO
eurer Art beruhen.
.Jede
Kraft wird nur
entwickelt durch
OO
Betätigung.
.Wenn ihr daher
eurer Seele Kräfte nicht
OO
schon in kleinen Dingen anfangs zu
benüt‐
OO
zen wißt, werden sie niemals so erstarken,
OO
daß sie euch ihre hohen Wunder offenbaren
OO
können.
.Es gibt hier vieles zu erkennen, was
OO
wahrlich lohnen würde, daß ein Mensch sein
OO
Leben lang, und wenn es hundert Jahre hier
OO
auf dieser Erde währen sollte, darum dient...
OO
.Doch müßt
ihr erst
einfach werden wie
OO
die letzten Dinge selbst es sind, bevor sich
OO
das Einfachste euch
entschleiert...
.Ihr seid im Denken
viel zu kompli‐
OO
ziert geworden, als daß ihr
ohne „umzu‐
OO
lernen”,
Wirkliches im tiefsten Sinn
er‐
OO
fassen könntet. ‒ ‒ ‒
.Hier möge euch die allen zugängliche ir‐
OO
dische Erfahrung Belehrung bieten:
.Vieles erschien euch vor noch nicht lan‐
OO
ger Zeit als „
wüster Aberglaube”, ‒ bis
OO
euer eigenes Forschen euch erkennen ließ,
OO
daß solchem Aberglauben doch
ein Erken‐
OO
nen zugrunde lag, das
euch vorher
ver‐
OO
schlossen war, während
sehr einfach
OO
denkende Gehirne es zu
erreichen wuß‐
OO
ten. ‒ ‒
.Jeder wird Beispiele genug zur Verfügung
OO
haben, so daß ich es wohl unterlassen kann,
OO
hier solche aufzuführen.
.So ist auch vieles
heute noch in
Sage
OO
und
Mythe, im Glauben der Völker, und
OO
selbst in manchem ausgesprochenen „
Aber‐
OO
glauben” des Volkes verborgen, was einer
OO
späteren Zeit dermaleinst
als reifste Er‐
OO
kenntnis zutagetreten wird. ‒
.Daß es heute noch
nicht von
denen er‐
OO
kannt wird, die es „wissenschaftlich” auf
OO
ganz anderen Wegen
suchen, liegt an der
OO
ungeheuerlichen Kompliziertheit unse‐
OO
res landläufigen, „berufsmäßigen”
Denkens,
OO
das sich zu
einfachen Vorstellungen nicht
OO
mehr bequemen
will, weil es sich nicht mehr
OO
dazu bequemen
kann, ohne den
allergröß‐
OO
ten Teil seiner einstigen Schulung, ‒ und
OO
sei sie auf einer „
Volksschule” nur erfolgt,
OO
‒ zu
vergessen. ‒ ‒ ‒
.So sind denn viele Dinge äußerem For‐
OO
schen oft wie „
versiegelt”, und
mühsam
OO
nur wird
weniges davon erkannt. ‒
.Den
Kräften der Seele aber, sofern sie
OO
genugsam
entwickelt sind, kann
nichts
OO
von alledem
verborgen bleiben.
.Es steht bei euch, ob eure Enkel erst in
OO
späteren Tagen, und
gezwungen sich den
OO
Tatsachen die ihr erkennen
könntet, beu‐
OO
gen sollen, oder ob ihr ein Wissen ihnen
OO
hinterlassen wollt, das sie
nicht erst
berich‐
OO
tigen müssen...
.Auch jede,
in Sage und Aberglaube
OO
versunkene Wahrheitskunde stammte
in
OO
ihrem Ursprung einst von Menschen, die
OO
ihrer
Seele Kräfte zu
gebrauchen wußten,
OO
aber das innere Dunkel in denen, die
nach
OO
ihnen kamen, ließ diese
nicht mehr erfas‐
OO
sen, was gegeben war, so daß die ursprüng‐
OO
liche
Wahrheit bald mit wildem Unkraut
OO
wirrer Tagesträume überwuchert war, und
OO
nun kaum noch aus der Überwachsung rein
OO
hervorzulösen ist. ‒
.Beharrliches und vertrauensvolles Suchen
OO
in der Seele wird aber jedem Suchenden
den
OO
gleichen Brunnen öffnen, aus dem einst
die
OO
Weisen ferner Vorzeit in sich schöpften,
OO
so daß er alsdann mit aller Klarheit
in sich
OO
besitzt, was unter der Überwucherung des
OO
Aberglaubens kaum noch zu erkennen ist,
OO
was ihm aber dann, aus
eigenem Wissen her
OO
erkennbar wird. ‒ ‒
.Doch,
ohne beharrliches Suchen im eige‐
OO
nen
Innern, ‒ mit
gleichem Mute und
OO
gleicher Ausdauer geführt, wie ihr heute
OO
noch nach
Außen sucht, ‒ wird euch
nie‐
OO
mals offenbar werden können, was jene
OO
Kräfte
vermögen, die
in euch selbst ver‐
OO
borgen sind. ‒ ‒
.Ihr seid Bewahrer höchster „
Wunder‐
OO
kräfte”, ‒ derweil ihr euch im Äußeren
OO
bemüht um dürftigen Gewinn!
.Die hohen Kräfte des Erkennens, auf die
OO
ich hier den Sinn zu lenken suche, sind in
OO
jedem Menschen, ‒ allein sie schlafen einen
OO
tiefen Schlaf, bis sie der Eigner in sich selbst
OO
erweckt und
seinem Willen eint...
.Die meisten Menschen rüsten sich zum
OO
letzten Schlafe, ohne je auch nur
geahnt zu
OO
haben,
welche Schätze ihre Seele ihnen
OO
bot...
.Wohl dem, der ihre Kräfte des Erkennens
OO
noch zur rechten Zeit in sich zu wecken weiß!
OO
.Er wird
sein wahres Leben hier schon
OO
auf der Erde finden und sein Unsterb‐
OO
liches schon hier im Sterblichen erken‐
OO
nen. ‒ ‒ ‒
.Das aber ist aller geistigen Belehrung
OO
Endzweck, denn was sollte es nutzen, hier
OO
von
Geistigem zu reden, das uns ewiglich
OO
erhalten bleibt, ‒ wäre dieses Geistige der
OO
inneren Erlebensfähigkeit des Erdenmen‐
OO
schen so entrückt, daß er es während seines
OO
Erdenlebens doch nicht fassen könnte! ‒ ‒
OO
.Nur
das, was hier
im Irdischen uns
OO
schon
Erlebnis wurde, kann uns geleiten,
OO
und uns
neues Leben deuten, wenn wir dieses
OO
Irdische dereinst
verlassen werden!
.Wir stehen hier vor dem dunklen Tore,
OO
durch das die Menschen schreiten müssen,
OO
wenn sie dauernd von der Erde scheiden.
OO
.Vieles wurde dir
verheißen, und vieles
OO
wurde dir
angedroht, was hinter diesem
OO
Tore liegen soll.
.Ich weiß nicht,
welcher dieser Lehren
OO
du deinen Glauben schenken magst?
.Alle aber werden, ‒ durch alltägliche Er‐
OO
fahrung gezwungen, ‒ in dem einen Punkte
OO
einig sein, daß niemals du
in diesem dei‐
OO
nem heutigen Erdenkörper wiederkehren
OO
kannst, sobald du ihn einmal verlassen hast. ‒
OO
.Viele sagen dir, du würdest
wiederkom‐
OO
men in einem
neuen Leibe, zu einer
spä‐
OO
teren Zeit, und sie haben sich herrliche „Re‐
OO
geln” erdacht, nach denen sich die
Zeit
OO
deiner Wiederkehr in einen Erdenleib be‐
OO
stimmen soll.
.Andere lassen dich mit dem Tode deines
OO
Erdenleibes
auf immer vernichtet sein, da
OO
sie dem
Augen-
Schein allein vertrauen, der
OO
ihnen nach dem Tode eines Erdenmenschen
OO
nur eine starre „
Leiche” zeigt, und daneben
OO
nichts aus dem sie schließen könnten, daß
OO
dieser Mensch noch irgendwie
im Leben sei.
OO
.Es irren
beide Glaubensweisen!
.Du selbst kehrst schwerlich wieder, aber
OO
niemand weiß, wie viele deiner
Seelenkräfte
OO
du dereinst,
mit dir vereinigt, dir
erhal‐
OO
ten kannst, wenn du aus diesem Erdendasein
OO
scheidest.
.Die du hier dir nicht
geeinigt hast, wirst
OO
du
verlassen müssen, gleich dem Körper
OO
dieser Erde, und so wie dieses Erdenleibes
OO
dann aus ihrer zeitweiligen Form gelösten
OO
Kräfte alsbald in
andere Lebensformen über‐
OO
gehen, so werden auch die von dir zurückge‐
OO
lassenen
Seelenkräfte sich einen anderen
OO
Bereich ihrer Wirksamkeit suchen in einem
OO
Erdenmenschen.
.Auch in dir sind heute viele Seelenkräfte
OO
am Werke, die einst in
anderen Menschen,
OO
vor deiner Erdenzeit, wirkten.
.So könnte man die Erdenmenschen mit
OO
Fug und Recht unterscheiden, in „
seelisch
OO
Jüngere” und „
seelisch Ältere”, je nach
OO
der Zeitdauer, die ihre Seelenkräfte bereits
OO
in früheren Menschen am Werke sah...
.Unter den Menschen, die heute zu glei‐
OO
cher Zeit auf Erden leben und die gleiche
OO
Anzahl Jahre zählen seit ihrer irdischen Ge‐
OO
burt, gibt es viele mit weit „
jüngeren”
OO
Seelenkräften als sie der Mehrzahl eigen sind,
OO
und ebenso nicht wenige mit weitaus „
älte‐
OO
ren” Seelenkräften...
.Jeden dieser Sonderfälle wird man schon
OO
im äußeren Leben daran erkennen können,
OO
daß der betreffende Mensch überraschend
OO
anderes empfindet als die größte Zahl seiner
OO
Mitmenschen und Altersgenossen, ‒ daß er
OO
gleichsam aus seiner Zeit „
herausfällt”,
OO
und entweder Neigungen zeigt, die einer
OO
kaum vergangenen Zeit entsprochen haben
OO
würden, oder solche, die
einer lange zu‐
OO
rückliegenden Kulturepoche gemäß sich
OO
auszuwirken suchen, was nicht ausschließt,
OO
daß
beide Arten in der
ihrem Erdenleben
OO
gegebenen Zeit durchaus
dieser Zeit
gemäß
OO
zu wirken, und ihr oft
hohe Werte zu ver‐
OO
mitteln wissen...
.Die Fülle der Kräfte, die jeweils deine
OO
„Seele” bilden, wechselt immerdar, solange
OO
du im Erdenleibe lebst.
.Bald sind es
mehr, bald
weniger See‐
OO
lenkräfte, die in dir wirken...
.Du wirst auch kaum einen von dir als
OO
„
seelisch nahestehend” empfundenen
OO
Menschen durch den Tod für diese Erden‐
OO
zeit verlieren, ohne ein „
Erbe” seiner See‐
OO
lenkräfte zu empfangen, ‒ denn
außeror‐
OO
dentlich selten sind
jene Menschen, die
OO
alles, was sie an Seelenkräften in sich zur
OO
Wirkung kommen sahen,
in sich geeint,
OO
und
selbst vereint mit ihrem Gott, in ihr
OO
nachirdisches Leben mit „hinüberneh‐
OO
men” können...
.Die meisten, der Erde „Sterbenden”,
OO
lassen ein reichliches „Erbe” zurück. ‒
.Fü
r das
geistige Auge ist deine „Seele”
OO
eine leuchtende,
lebendige „
Wolke”,
OO
aus unzählbaren strahlenden „
Punk‐
OO
ten”: ‒ deinen Seelen-
Kräften, ‒ gebildet,
OO
und diese Lichtwolke ist
in steter Verände‐
OO
rung, solange du auf Erden lebst...
.Aber nicht
die gewaltige Fülle deiner
OO
Seelenkräfte macht den „Reichtum” deiner
OO
Seele aus, sondern
die Einigung der in dir
OO
tätigen Seelenkräfte in deinem „
Ich”, in
OO
deinem geistgezeugten
Willen. ‒ ‒
.Du wirst dir
nur jene Seelenkräfte
zu
OO
dauerndem Besitz erhalten, die du in dir
OO
geeinigt haben wirst, wenn deine Stunde
OO
des Abschiedes von diesem Erdenleben
OO
kommt...
.Hast du dich nicht
auf Erden hier mit
OO
deinem Gott
vereinigt, dann wirst du auch
OO
nach deines Erdenkörpers Tod noch
OO
nicht mit ihm vereinigt sein!
.Du wirst dann als „
Ich” im allumfassen‐
OO
den Geiste leben,
in deiner substantiellen
OO
geistigen Form, und je nach dem, was du
OO
im Erdenkörperleben dir an
Geistigem er‐
OO
wirktest, wird diese Form gebildet sein, und
OO
wirst du Macht besitzen, in ihr dich auszu‐
OO
wirken...
.Unter hoher Leitung wirst du weiter‐
OO
schreiten auf deinem „Wege”, bis sich der‐
OO
einst
dein Gott in dir gestalten kann...
OO
.Aber es wird alsdann die Zeit bis zu die‐
OO
ser Vereinigung wie eine „
Ewigkeit” er‐
OO
scheinen, denn auch im geistigen,
erdenkör‐
OO
perfreien Sein gibt es ein Entsprechendes,
OO
wie hier die Empfindung des Raumes und der
OO
Zeit...
.Es fehlt dir dann jedoch die Macht, dein
OO
dir verbliebenes Seelenkräftereich, in dem,
OO
und durch dessen Auswirkungsgegebenheiten
OO
allein dein geistiges
Erleben möglich wird, ‒
OO
weiterhin nach deinem Willen
zu wandeln..
OO
.Du mußt mit dem, was du dir während
OO
deines Erdenlebens an Seelenkräften
zu ei‐
OO
nen wußtest, nun
ewig dich bescheiden...
OO
.Dennoch wird
niemals ein menschliches
OO
„
Ich”, auch wenn es
noch so arm an See‐
OO
lenkräften einging in das Leben des
Gei‐
OO
stes, um in ihm seinen „Weg” zu
Gott zu
OO
vollenden,
auch nur die leiseste „
Sehn‐
OO
sucht”
empfinden, wieder
zurückkehren
OO
zu können in das
Erdenkörperleben, ‒
OO
einerlei, was es in ihm zurücklassen mußte...
OO
.Aber
es gibt ein solches, verändertes
OO
Wiederkommen, ‒ jedoch nur in drei be‐
OO
sonderen Fällen:
.Für
jene, die es
als Folge ihres üblen
OO
Wirkens im Erdenleibe zu erdulden ha‐
OO
ben...
.Für
solche, die
ihren Erdenleib am
OO
Weiterleben und Erleben hinderten, da
OO
sie vermeinten, durch den Tod sich einer un‐
OO
ertragbar erscheinenden Qual, oder irgend‐
OO
welchen Nöten, entziehen zu können...
.Und endlich für
solche, deren Erden‐
OO
lebenszeit
zu kurz war, als daß sie schon ir‐
OO
gendwelche Seelenkräfte sich im Willen hät‐
OO
ten vereinen können, so daß sie unfähig
OO
bleiben müßten, geistiges
Erleben zu er‐
OO
reichen, würde ihnen die Möglichkeit zur
OO
Erlangung von Seelenkräften, wie sie das
OO
Erdenleben allein zu bieten hat, nicht ein
OO
zweitesmal geboten...
.Der gleiche Grund ist auch entscheidend
OO
für
die beiden ersten Kategorien, allwo
OO
entweder ein „
Ich” in Frage kommt, das
OO
auch in
ausreichendem Erdenleben
kei‐
OO
nerlei Seelenkräfte sich zu
einen vermochte,
OO
da das
Tierhafte seines Trägers auf Erden
OO
solchen Willen
erstickte, ‒ oder ein „
Ich”,
OO
das alle, ihm schon geeinten Seelenkräfte
OO
preisgab in dem Moment, in dem es dem
OO
Gedankenzwang erlag, seinen irdischen
OO
Träger, als seinen, ihm zur Zeit gegebenen
OO
Selbstdarstellungs-Organismus,
vernichten
OO
zu müssen...
.Den Menschen, für die ich diese Beleh‐
OO
rungen hier niedergeschrieben habe, mag es
OO
genügen, nun zu wissen, daß sie
nur durch
OO
eigene Schuld dahin gelangen können, die
OO
Nöte des Lebens im tierhaften, allen phy‐
OO
sisch-materiellen Einwirkungen ausgesetzten
OO
Erdenleibe ein
zweitesmal erdulden zu
OO
müssen...
.Daß aber die
allzufrüh durch unerbitt‐
OO
liche physische Gesetze um ihren
irdischen
OO
Selbstdarstellungs-
Organismus gebrach‐
OO
ten Menschengeister ihn ein
zweitesmal,
OO
‒ und wenn
auch dies durch physische Ge‐
OO
setzauswirkungen
umsonst gewesen
wäre,
OO
selbst
mehreremale wiedererlangen kön‐
OO
nen, was gegebenenfalls auch für
die bei‐
OO
den ersten Kategorien zutrifft, ‒ wird je‐
OO
der, der nun zu ahnen beginnt, was das Er‐
OO
denleben für die „Rückkehr” des einst „ge‐
OO
fallenen” Menschengeistes bedeutet, nur als
OO
die notwendige Auswirkung der
Liebe, die
OO
alles Geistige, auch wenn es
tief gefallen
OO
ist,
umfaßt, in seinem Herzen
voll Dank
OO
empfinden können...
.Möge jeder, der diese Worte liest, sie in
OO
sich bewahren, und stets mehr und mehr
OO
alsdann erkennen lernen, daß ihm
sein Er‐
OO
dendasein die unerhörte
Macht verleiht,
OO
sein weiteres Schicksal selbst zu be‐
OO
stimmen!
.Wie diese Macht auf rechte Weise zu ge‐
OO
brauchen ist, wird in diesem Buche gezeigt.
OO
.Es sorge sich aber keiner um die der Erde
OO
Gestorbenen, die „hinübergingen”
ohne be‐
OO
reits in ihrem Erdenleben soweit gelangt zu
OO
sein, daß sich
ihr Gott in ihnen „gebären”,
OO
‒ daß sie sich mit den ihrem „
Ich” geein‐
OO
ten Seelenkräften
ihrem Gotte vereinen
OO
konnten!
.Auch sie umfaßt wahrlich die ewige
OO
Liebe!
.Sie finden an
allen, die jemals zur Ver‐
OO
einigung mit ihrem Gott
gelangten, ihre
OO
getreuesten Helfer, denn alle Seelenkräfte
OO
„berühren” sich im Reiche des substantiellen
OO
Geistes, und was die Geeinten in Gott auf
OO
Erden schon
erlangten, und was sie im
OO
Geiste
erlangen, das „leiten” diese Kräfte
OO
weiter auch zu ihnen, denen ihr Gott
noch
OO
nicht im „
Ich” „geboren” ward! ‒ ‒ ‒
OO
.Zugleich aber wird diese Hilfe geleitet
OO
durch
die Niegefallenen, die im Reiche
OO
des Geistes in gleicher Weise die einst ge‐
OO
fallenen Menschengeister
zurück ins Ur‐
OO
licht führen, wie schon hier auf Erden,
OO
wo immer sie dem
Willen zur Rückkehr
OO
begegnen...
.Strebe
du danach,
dein höchstes Ziel
OO
schon hier auf Erden
zu erreichen, aber
OO
ängstige dich nicht um
jene, die es hier
OO
noch nicht erreichen konnten!
.Du kannst ihnen jedoch auch
deine Hilfe
OO
bieten, wenn du
voll lebendiger Liebe
OO
ihrer gedenkst! ‒ ‒ ‒
.Sie alle werden einst
in ihrem Gott mit
OO
dir vereinigt sein....
.In dir wirst du, ‒
vereint mit
OO
deinem Gott, ‒ einst
allen bewußt ver‐
OO
einigt sein,
die du umfassen kannst in
OO
deiner Liebe! ‒ ‒ ‒
.Ihr lebt in einer Welt, der „
Geistiges”:
OO
‒
Verstandesarbeit ist.
.Was diese Welt als „
Geist” bezeichnet,
OO
ist
Begriff und
Denken, ‒ oder gar: ‒
OO
die
Virtuosität, durch schnell gefundenen
OO
Gedanken das Entlegene in frappierenden Zu‐
OO
sammenhang zu bringen. ‒
.Dem „Geiste” aber, der als
substantielle
OO
Wirklichkeit die Welt durchleuchtet, ist
OO
alles, was die Menschen dieser Tage „Geist”
OO
benennen, ‒ nur bloßes Werkzeug irdisch‐
OO
allzuirdischen Erkennens...
.Die Welt in der ihr lebt, weiß nur noch
OO
von dem „
Werkzeug”, und glaubt in ihm
OO
das „
Werk” zu haben. ‒ ‒
.So wurde euch der „
Geist der Welt”
OO
zum Blender eures „
Seelen-Auges”!
.Es wird
schwer sein, ihm, der euch nun‐
OO
mehr
beherrscht, und hinführt, wohin
er
OO
euch führen will, noch
Widerstand zu lei‐
OO
sten! ‒ ‒
.Der Geist, der selbstbewußt in seinem
OO
eigenen Lichte lebt, ist nichts Verschweben‐
OO
des, nichts, was sich nur im frommen Glauben
OO
fühlen läßt.
.Er ist nicht nur so „wirklich”, wie ein
OO
Baum, ein Stein, ein Berg, ‒ ein Blitz, der
OO
aus der Wolke niederfährt, sondern
in ihm
OO
allein kann unser irdischer Begriff der
OO
„
Wirklichkeit” erst seine irdisch nicht
OO
zu findende
vollkommene Entsprechung
OO
fassen...
.Wenn schon
kein Ding von
relativer
OO
Wirklichkeit durch eines Menschenhirnes
OO
Vorstellung von ihm
an sich verändert
OO
wird, ‒ wie wollt ihr wähnen, daß die
ab‐
OO
solute Wirklichkeit nach eurem Wahn sich
OO
wandeln könne!?!
.Die Bilder eurer Vorstellung berühren
OO
nicht einmal das kleinste Erdending
im
OO
Grunde seines Daseins, und so auch läßt
OO
der Geist der Ewigkeit sich wahrlich nicht
OO
von dem berühren, was ihr als „
Geist”
be‐
OO
nennen möget, solange ihr sein
substan‐
OO
tielles Sein noch nicht
in euch erfassen
OO
könnt...
.Ihr werdet nun
heute vielleicht und
in
OO
dieser Stunde die Wahrheit meiner Worte
OO
zu erkennen glauben, ‒
morgen aber schon
OO
betört euch wohl aufs neue der „Geist”
die‐
OO
ser Welt. ‒
.Ihr werdet ihm, heute
entrinnen wol‐
OO
len, um den
wirklichen Geist zu suchen,
OO
aber ich fürchte, ‒
morgen schon werdet
OO
ihr wieder vom „
Geist”
der Gehirne ge‐
OO
blendet sein. ‒ ‒
.Ihr werdet
heute wohl vom Sein des
OO
substantiellen Geistes etwas zu
erahnen
OO
glauben, ‒ aber schon
morgen befällt euch
OO
doch wieder
Kleinmut und
Zweifel, und
OO
ihr gebt die Mühe auf, zu suchen, was ihr
OO
heute fast schon „greifbar” glaubtet. ‒ ‒
.Noch immer habt ihr so gehandelt,
OO
wenn einer euch vom Geiste sprach, der
OO
von dem Geiste,
der das All durchleuch‐
OO
tet, reden
durfte, da er in ihm lebte, und
OO
der daher
aus eigenem Erfahren ihn
OO
bezeugen konnte. ‒
.Vielleicht aber, ‒ gibt es
doch einige
OO
unter euch, die
ernstlich bereit sind, alle
OO
ihre Kräfte einzusetzen, um eines Tages
OO
selbst die
Wirklichkeit von der ich rede,
OO
in ihrer unsagbar erhabenen und gewaltigen
OO
Einfachheit zu
erfassen?! ‒
.Zu
denen will ich mich wenden, denn
nur
OO
ihnen können meine Worte von Nutzen
OO
sein. ‒
.Euch, die ihr entschlossen seid, dem
OO
„Geiste” der Gehirne fürderhin
nur noch
OO
zu geben was
das Seine ist, damit er nicht
OO
um
das Erkennen urewigen,
wesenhaf‐
OO
ten Geistes euch betrügen könne, ‒
OO
euch sage ich nun hier erneut, damit ihr es
OO
in eure Herzen hämmert:
.Geist ist nichts Erdachtes!
.Geist ist nicht die Kraft des Denkens!
OO
.Geist ist substantielles,
aus sich sel‐
OO
ber seiendes,
lebendiges Licht!
.Alle Unendlichkeiten sind erfüllt von
OO
diesem Geiste und alles lebt aus ihm, aber
OO
der Erdenmensch kann ihn nirgends finden,
OO
außer: ‒
in sich selbst. ‒ ‒ ‒
.In euch selbst
ist und
lebt er, seiner selbst
OO
bewußt, wie er im unendlichen All
seiner
OO
selbst bewußt das All durchlebt!
.Er ist nicht
in euren Gehirnen allein,
OO
oder
nur in euren „
Herzen”!
.Der Körper des Erdenmenschen ist zwar
OO
tierischer Art, aber dieses Tierische birgt
OO
geheimnisvoll in sich einen
geistigen Or‐
OO
ganismus...
.Ihr selbst seid „
Tempel” des Geistes, und
OO
in jedem Glied an euch, wie
in jedem
OO
inneren Organ steht ihm
ein heiliger
OO
Schrein auf unsichtbarem Altar...
.Bevor ihr daher nicht
im ganzen Kör‐
OO
per, von den Zehen bis zum Scheitel,
euch
OO
selbst empfindet, werdet ihr niemals
den
OO
Geist empfinden können, nie vermögen,
mit
OO
eurem Gotte euch zu einen!
.Dieses Selbstempfinden, durch den gan‐
OO
zen Körper, der in sich ein Heiligtum des
OO
Geistes birgt, muß eure vornehmlichste Auf‐
OO
gabe sein, und sie ist bereits in allem einbe‐
OO
griffen, was ich bisher zu sagen hatte, wenn
OO
auch
in anderer Weise davon die Rede
OO
war. ‒ ‒
.Hier will ich
im besonderen davon
OO
sprechen!
.Ihr müßt
bewußt zu werden trachten,
OO
nicht nur im
Gehirn, ‒
nicht nur im
OO
„
Herzen”!
.Bewußtsein lebt in euch vom
Inner‐
OO
sten bis zum
Äußersten eures Körpers, ‒
OO
ja selbst in jeder seiner
Zellen, ‒ allein es
OO
ist noch nicht vereint mit eurem
Selbst-Be‐
OO
wußtsein...
.Doch wenn ihr
wollt, und
standhaft
OO
bleibt in eurem Streben, dann könnt ihr nach
OO
und nach in jedem Teil des Erdenleibes das
OO
ihm eigene Bewußtsein finden und eurem Ich‐
OO
Bewußtsein so vereinen, daß ihr dann
nicht
OO
mehr ‒
nur im Kopfe, und
da selbst
OO
doch nur
im Gehirn, ein wenig um
euch
OO
selber wißt. ‒ ‒ ‒
.Hütet euch aber, eure
Nerven zu er‐
OO
regen und zu überreizen, ‒ denn
diese Art
OO
„Bewußtsein” eures ganzen Leibes kennt ihr
OO
alle längst schon
viel zu gut! ‒
.Wer nicht bei jedem Fortschritt auf dem
OO
Wege seelisch
ruhiger und
klarer wird,
OO
der geht nicht den
richtigen Weg! ‒ ‒
.Wollt ihr zum Ziele kommen, dann müßt
OO
ihr
in völliger Ruhe des Körpers und
OO
der Seele,
der Nerven und der Gedan‐
OO
ken, ‒ euch in jedem Atom eures Körpers
OO
in eurer
Seelen-Natur, als „
Seele” dieses
OO
Atoms zu empfinden trachten, um
die Ur‐
OO
Seelenkraft euch zu
einen, die
in und
mit
OO
ihm euch gegeben ist...
.Es sind keine seltsamen „Übungen” zu
OO
verrichten und keine gewaltsamen Anstren‐
OO
gungen sind hier nötig, oder gar nützlich!
.Ruhiges
Empfinden durch den gan‐
OO
zen Leib, so oft ihr dazu Neigung fühlt,
OO
und eure Zeit es euch erlaubt, euch solchem
OO
Empfinden ungestört hinzugeben, wird euch
OO
nach Wochen oder Monaten die ersten Früchte
OO
zeigen.
.Vergeßt aber nicht, daß ihr nur
euch
OO
selbst in jedem Körperglied, und
nicht
OO
etwa
das Glied als solches empfinden ler‐
OO
nen sollt! ‒ ‒
.Wenn ihr euch so dann von innen und
OO
außen, von unten bis oben, „
selbstempfin‐
OO
den” könnt, dann werdet ihr staunen, und
OO
mit Dankbarkeit in hoher Freude in euch
OO
fühlen,
was dieses Erdenleben
ist, das euch
OO
bis heute noch so „unvollkommen” er‐
OO
scheint...
.Euer ganzer Leib aber wird eine uner‐
OO
ahnte
Erneuerung dabei erfahren.
.Wem Glieder seines Leibes
fehlen, der
OO
wisse, daß jedes Glied
in geistiger Substanz
OO
vorhanden ist, auch wenn es nie im Äußeren
OO
vorhanden
war, ‒ und daß in gleicher Weise
OO
jedes Glied in seiner
geistigen Gestalt vor‐
OO
handen
bleibt, auch wenn es im Äußeren
OO
vom Körper
abgetrennt wurde.
.Im
geistigen „Leibe” gibt es keine Ver‐
OO
stümmelung!
.Im
geistigen „Leibe” ist jeder Menschen‐
OO
geist Sammelpunkt aller Schönheit, die er
OO
seiner „
Seele” geben kann, in der sich der
OO
Geistesleib „
erlebt”, ‒ und die im Geiste
OO
zu „sehen” vermögen, erschauen in ihm nur
OO
das, was
durch Seelenkräfte Gestalt ge‐
OO
wonnen hat, nicht aber irgend einen Mangel
OO
der physisch sichtbaren, durch
materielle
OO
Einwirkung bestimmten Erscheinungsform...
OO
.Seid ihr nun an diesem Punkte angelangt,
OO
und
empfindet ihr euch selbst
im Ganzen
OO
eures Leibes
als ein Ganzes, dann werdet
OO
ihr wahrhaftig auch den Leib
zu ehren wissen,
OO
als das Äußere des „Tempels”, der in sich
OO
das allem Außensinn verhüllte heilige Myste‐
OO
rium geistigen Lebens birgt, wie es
allein
OO
der Menschengeist auf seiner Rückkehr
OO
in das Licht aus dem er einst sich löste,
er‐
OO
langen und
erleben kann...
.Nun aber muß es sich dennoch erst zeigen,
OO
ob schon die Seele jene Reife erlangte, die
OO
es dem geistig „älteren” Bruder, der sie er‐
OO
schaut, auch möglich macht, ihr zum Leiter
OO
und Führer zu dienen. ‒
.Ohne ihn würde
schwerlich einer aus
OO
euch
hier im Erdenleben schon zum Be‐
OO
wußtsein im allumfassenden Geiste ge‐
OO
langen, auch wenn schon der „Leib” des
OO
Geistes im Erdenkörper bewußt empfunden
OO
wird!
.Keine eurer Mühen geht verloren,
OO
aber aller Mühen
Siegespreis wird euch
OO
erst dann zuteil, wenn ihr
den Höhenweg
OO
beendet habt, der euch nur
findbar ist
OO
unter
innerer geistiger Führung...
.Immerhin aber wird euch vieles schon
OO
auch durch die eigene
Beharrlichkeit
OO
allein erreichbar.
.Sobald ihr euch durch den ganzen Erden‐
OO
leib in eurem
geistigen Leibe empfinden
OO
lerntet, beginnt ihr, ohne daß es eines be‐
OO
sonderen Wollens bedürfte, den Geist in
OO
euch und im ganzen All ‒ zu „
atmen”, und
OO
vielen ward damit schon solches Glück zu‐
OO
teil, daß sie für lange Zeit dabei verweilten,
OO
erkennend, daß sie
höherem Erleben vor‐
OO
erst noch nicht gewachsen waren...
.Nehmet aber unbesorgt, was man euch
OO
geben wird und vertrauet dem
Gesetz des
OO
Geistes, das keine
Willkür kennt und stets
OO
nur
euer Bestes bewirkt!
.Der Weg zum „
innersten Osten” liegt
OO
gangbar vor euch hingebreitet, und
euer wa‐
OO
ches Wollen nur bestimmt, ob man euch
OO
bald auf ihm gewahren wird...
.Die Lande des „innersten Ostens” aber
OO
umfassen
viele Wohnstätten, und jedem
OO
ernstlich Suchenden wird dort
seine Wohn‐
OO
statt zuteil, ‒ niemals eines
Anderen Stätte..
OO
.Hier herrschen nicht minder bestimmte
OO
Gesetze des Geschehens, wie in der Außen‐
OO
welt. ‒ ‒
.Auch kein
Leuchtender des Urlichts
OO
kann sie beugen!
.Er kennt nur ihre Art und Wirksamkeit,
OO
und all sein Trachten ist, die Menschen, die
OO
zu seiner Zeit der Erdball trägt, wie die einst
OO
kommenden Geschlechter, zu ihrem
Glück
OO
‒ zu ihrem
höchsten Ziel zu führen. ‒
OO
‒ ‒
.Dazu dient seine Verkündigung!
.Dazu hilft ihm
das geistige Gesetz, dem
OO
er aus allen seinen Kräften
dient...
.Er wirkt aus dem
Geiste, der das
Ur‐
OO
Seiende ist, und er wirkt nur
aus der Kraft
OO
des Geistes...
.Aus dem ewigen substantiellen Geiste
OO
aber gestaltet sich „
Gott”, ‒ wie ein „De‐
OO
stillat” des Geistes, ‒ in jedem Menschen,
OO
der mit Inbrunst seinem Gott entgegenstrebt,
OO
und in Geduld den Tag erwartet, der ihn so
OO
vorbereitet findet, daß sein Gott sich in ihm
OO
selbst „gebären” kann. ‒ ‒ ‒
.Gott ist Geist, ‒ jedoch: ‒
des Gei‐
OO
stes höchste Selbstformung! ‒
.Sich selber formend aus sich selbst,
OO
offenbart sich
des Geistes höchste Seins‐
OO
form ‒ als „
Gott”! ‒ ‒ ‒
.Wähle du, o Suchender,
für deine
OO
ersten Schritte schon den Pfad
des wahr‐
OO
haften Lichtes, sonst wirst du dereinst dich
OO
leicht verleiten lassen, den schlimmen Pfad
OO
der schillernden Schlange zu betreten,
OO
wenn du an den Fuß des „großen Gebirges”
OO
gelangst, dahin man zur Not auch auf
OO
Schleichpfaden kommen kann, statt auf
OO
dem Pfade, den
die Leuchtenden des Ur‐
OO
lichts durch die Wüste bahnten. ‒ ‒
.Du
kannst diesen Pfad des wahrhaften
OO
Lichtes
gleich zu Anfang wählen, wenn du
OO
alle
niederen „
Wünsche” von deinem
OO
großen und reinen Wollen zu
entfernen
OO
weißt. ‒
.Wirst du aber „
den edlen Pfad der
OO
Weisheit”, der dich hinauf zu den hellen
OO
Firnen führen soll,
auch dann noch „wäh‐
OO
len”
können, wenn du, mit „
Wünschen”
OO
beladen, am Ende des Weges durch die Wüste,
OO
steile Felsenhöhen vor dir siehst, und nun
OO
keuchend nach dem letzten Ziele spähst?? ‒ ‒
OO
.Wisse, daß dann das Licht der Wahrheit vor
OO
dem Auge deiner Seele
nur wie ein fernes
OO
Leuchten durch den Nebel dringt, und daß
OO
dir der Höhenpfad zu diesem Lichte alsdann
OO
„
unendlich” erscheinen wird!
.Nebenan aber führt der „
Pfad des Irr‐
OO
tums” zu einem flimmernden, gleißenden
OO
Lichte
in nächster Nähe.
.Dieses „Licht” aber ist
der trughafte
OO
Glanz der „
Schlange”, deren Leib, ‒
in
OO
vielen Farben schillernd, ‒ den Erdball
OO
umspannt...
.Wehe,
wenn du ihr verfällst!
.Sie wird dich locken durch das verführen‐
OO
de, ununterbrochene Zucken der schimmern‐
OO
den Schuppen ihres Hauptes, und wenn du,
OO
wißbegierig, nahe genug in ihren Bereich
OO
gelangtest, wirst du ihr Beute zum Fraße
OO
werden. ‒ ‒ ‒
.Kannst du, mein Freund, die
Wahrheit
OO
ahnen, die hier, als Symbol verschleiert sich
OO
dir nahen will?!
.Wohl dir, wenn du Symbole wahrhaft
OO
„
deuten” lernst!
.Sie werden dir
tiefe Dinge sagen!
.Dinge, die sonst meist
unsagbar bleiben
OO
müßten!
.Dinge, die niemals sich
in ihrer Nackt‐
OO
heit zeigen würden! ‒ ‒
.Ich will es aber versuchen, hier
auch Jene
OO
zu erreichen, denen Symbole annoch „dun‐
OO
kel” sind.
.So höre denn
andere Worte, aber wisse,
OO
daß sie
gleiche Wahrheit meinen!
.Wenn du, o Suchender, zum erstenmale
OO
den Drang in dir empfindest, die Schleier zu
OO
lüften, hinter denen du ahnend die Wahrheit
OO
fühlst, dann wird dir immer ein „Führer”
OO
nahe sein aus jener Welt des Lichtes, die ewig
OO
deine Heimat werden soll.
.Du wirst die Nähe dieses Führers fühlen,
OO
ohne recht zu wissen,
was dein Gefühl be‐
OO
wegt...
.Unwillkürlich wirst du dem Führer
fol‐
OO
gen. ‒
.Du bist dann auf dem „Pfade”, der durch
OO
die „Wüste” führt..
.Die „Wüste” aber wird aus den Sand‐
OO
körnern gebildet, die das äußere Schein-Er‐
OO
kennen der Erdenmenschenhirne schuf. ‒ ‒
OO
.Jahrtausende schufen daran!
.Mitten durch diese „Wüste” haben hohe
OO
Meister, ‒ kundige Wegebauer, ‒ einen fe‐
OO
sten Damm gebaut auf dem sich sicher schrei‐
OO
ten läßt...
.Ringsumher lagern die allzeit veränder‐
OO
lichen Sanddünen äußerlichen Gehirn-Er‐
OO
kennens: ‒ stets wechselnd in ihren Linien,
OO
‒ unsicherer Grund dem Fuße, der sie be‐
OO
tritt...
.Der Pfad aber auf dem Damme, den die
OO
„Leuchtenden” der Seele schufen, ‒ ist
Fels. ‒
OO
.Du fühlst
Sicherheit!
.Mutvoll schreitest du voran.
.Lange Zeit wirst du geduldig weiter‐
OO
schreiten müssen, bis du an jene bedeutsame
OO
Stelle gelangst, allwo der Felsdamm durch
OO
der „Wüste” Sand dann das „große Gebirge”
OO
erreicht und damit zu Ende ist...
.Nun mußt du dich
entscheiden, denn
OO
vor dir liegen
zwei Pfade, die du zuerst nicht
OO
recht zu trennen wissen wirst.
.Bald wirst du dem einen, bald dem an‐
OO
deren dich anvertrauen wollen. ‒ ‒
.Der
eine aber führt zu den
Gipfeln,
OO
der
andere ‒ in
die abgründigen
OO
Schluchten und verborgenen Klüfte
OO
der Berge...
.Du allein hast die
Wahl, wohin du
OO
dich wenden willst!
.Sicherlich aber wirst du sogleich
den
OO
Pfad zu den Gipfeln vom Pfade des
OO
Abgrunds unterscheiden können, wenn
OO
deine Füße
vorher schon
gewohnt waren,
OO
festen „
Fels” unter sich zu fühlen, denn
OO
schlüpfrig und ohne Fußruhe ist der
OO
Pfad zur Unterwelt...
.Schon auf dem Pfade über den Felsen‐
OO
damm, werden unsichtbare Dinge dir ihr Da‐
OO
sein zu erweisen suchen.
.Noch aber kannst du nicht unterscheiden,
OO
wer da
Lenker ist, der Kräfte, deren Wir‐
OO
kung du erkennst. ‒
.Noch glaubst du hinter
allen unsichtba‐
OO
ren Kräften
gleichen Willen. ‒ ‒
.Wisse aber, daß die
niederen Reiche
OO
des Unsichtbaren auch
niedere Lenker
OO
haben!
.Wisse, daß
Meer und Land nicht so scharf
OO
geschieden sind, wie die niederen erdensinn‐
OO
lich nicht faßbaren Kräfte, die an der „
Welt
OO
der Materie” gestaltend und zerstörend wir‐
OO
ken, von den hohen,
im höchsten Lichte
OO
erkennenden Mächten des
Geistes!
.Die Lenker in den
niederen unsicht‐
OO
baren Reichen sind die furchtbarsten
Feinde
OO
deiner Seele.
.Nicht weil ihr Wille deiner Seele
scha‐
OO
den will, gleich dem haßerfüllten Willen der
OO
Vernichtungsverdammten, die einst Erden‐
OO
menschen voll höchster Erkenntnis waren
OO
und
erneut dem „Fall” ins Finstere erlagen,
OO
‒ sondern nur durch
Kräfte der An‐
OO
ziehung, denen du schwer widerstehen
OO
kannst, wenn dich nicht hohe Geistesmächte
OO
wirksam
isolieren. ‒ ‒
.Wenn du Bereiche streifen wirst, die der
OO
niederen Lenker Einwirkung erfahren,
OO
dann wird sich zeigen
wer du bist. ‒
.Suchst du allein
nach höchster,
ewiger
OO
Klarheit, dann wird dich der Führer, der
OO
ja ein Lenker
höchster Kräfte des
Geistes
OO
ist, schützend isolieren
können.
.Du wirst unter solchem Schutz dann auch
OO
mit Sicherheit den Pfad zu wählen wissen,
OO
der dich zu reinster
Lichterkenntnis führt.
OO
.Du wirst dann
zum Leben im ewigen
OO
Lichte der hohen Firnen des Geistes ge‐
OO
langen. ‒ ‒
.War es dir aber
um niedere Künste zu
OO
tun, ‒ wolltest du nur „
Okkultes” erfor‐
OO
schen, um
deinen Wünschen neue Kräfte
OO
zu Dienern zu geben, dann wirst du unver‐
OO
merkt der Hand des Führers
entgleiten...
OO
.Allein gelassen mit deiner schwachen
OO
Kraft, wirst du eine Beute der Anziehungs‐
OO
kräfte werden, die auf dich einwirken aus
OO
dem Bereiche der niederen Lenker in den
OO
dunklen Abgründen der ewigen Geburt der
OO
Materie. ‒
.Du wirst ‒ vielleicht ‒ „
okkulte
OO
Kräfte” erlangen, besonders wenn du
OO
strenge sexuelle Abstinenz zu üben weißt und
OO
nur von Vegetabilien lebst, aber
wehe dir
OO
und allen die dir verfallen, ‒
wenn du
OO
solche Kräfte erlangst! ‒ ‒
.Jene niederen Lenker sind die „
Schaf‐
OO
fenden des Grundes”, und die
Zerstörer
OO
alles dessen, was sich
über den Grund, den
OO
sie festigen,
frei erheben will.
.Wähne nicht, daß sie dich die Geheim‐
OO
nisse des Schaffens lehren könnten, wie so
OO
mancher törichte „Zauberlehrling” es erwar‐
OO
tet! ‒ ‒
.Sie werden sich nur gierig
deines Wil‐
OO
lens bemächtigen, denn alle Gewalten im un‐
OO
sichtbaren Kosmos brauchen
menschliche
OO
Agenten, wenn sie auf
menschliche in‐
OO
karnierte
Willenszentren wirken wollen,
OO
‒ ‒ und nur
als Zerstörender wirst du
OO
ihnen dienen, auch wenn du
aufzubauen
OO
meinst.
.Die
hohen Lenker können die Seele des
OO
Erdenmenschen ebensowenig mit ihrer Ein‐
OO
wirkung erreichen, wie die
niedersten,
OO
wenn ihnen nicht
menschlich inkarnierte
OO
Willenseinheiten dazu die „Brücke” schla‐
OO
gen...
.Vielleicht ahnst du hier, was die Lehre
OO
von dem „
Sohne Gottes” besagen will, der
OO
„
Mensch werden” mußte, um seine Men‐
OO
schenbrüder „
erlösen” zu können?! ‒ ‒ ‒
OO
.Die Wirkungsweise geistiger Gewalten,
OO
‒ sei ihre Wirkung nun von den
höchsten
OO
oder den
niedersten unsichtbaren Lenkern
OO
ausgelöst und
in ihrer Art bestimmt, ‒
OO
kennt
kein zeitliches,
kein örtliches
OO
Hindernis.
.Heute noch wirken durch
hohe wie
OO
durch
niedere Lenker einst ausgelöste und
OO
bestimmte Gewalten in der Seelenwelt des
OO
Erdenmenschen, obwohl diese Gewalten
OO
schon vor vielen Hunderten, ja
Tau‐
OO
senden von Erdenjahren, den Weg zu
OO
den Herzen fanden, ‒ durch einen mensch‐
OO
lichen Agenten...
.Wo auch ein solcher lebt oder lebte: ‒
OO
die geistige Gewalt, die durch ihn zur Wir‐
OO
kung kam, wird
alle erreichen, die in ihr
OO
ähnlichen Schwingungen vibrieren, mögen
OO
die solcherart Prädisponierten auch auf des
OO
Erdballs anderer Seite wohnen, oder erst in
OO
einer zukünftigen Generation geboren wer‐
OO
den...
.Während es aber ein sicheres Kennzei‐
OO
chen
hoher geistiger Lenkung ist, daß die
OO
durch sie erregten geistigen Gewalten nur
OO
unter sorglichster Wahrung der
Freiheit
OO
im Menschen wirken, ‒ wie sie ja auch den
OO
Erdenmenschen, der als „Brücke” dient,
OO
zum freien
Herrn der Kräfte, die durch ihn
OO
wirken, vollendet, ‒ so kann man die
nie‐
OO
deren Lenker stets daran erkennen, daß
OO
alles was durch sie zur Wirkung kommt,
OO
den Beeindruckten zu
binden sucht, so daß
OO
er zum
Sklaven dieser niederen Lenker
OO
wird, auch wenn sie ihn im
Wahn erhalten,
OO
„Herr” der durch sie erregten Gewalten zu
OO
sein...
.Das Ende dessen, der
ihnen als „Brücke”
OO
dient, ist „Auflösung” in qualvoller Nacht! ‒
OO
.Die aber „Brücken”
der hohen Geistes‐
OO
lenker sind, bilden eine ewige, königliche
OO
Gemeinschaft des
Lichtes im Geiste, denn
OO
in jedem aus ihnen ist ein „
Stern” entzün‐
OO
det worden, der, aus reinster Lichtkraft des
OO
Geistes gebildet, ewig den Seelen der Erden‐
OO
menschen leuchtet...
.Eine eitle, erklügelte Lehre, die dich zum
OO
Glauben verleiten will, daß der Mensch
in
OO
ungezählten Erdenleben sich immer hö‐
OO
her entfalte, weiß dir auch zu sagen, daß die
OO
„Brücken”, die
sich selbst erbauen, da‐
OO
mit die höchsten Geisteslenker über sie hin
OO
zum Erdenmenschen gelangen, nichts anderes
OO
seien, als Menschen, die unzähligemale schon
OO
das Erdenleben erlebten, nur jetzt
am höch‐
OO
sten Ziele ihrer Entfaltung angelangt, das
OO
einst
auch jeder andere Mensch der Erde
OO
einmal erreichen müsse.
.Glaube nicht solchen törichten Worten!
OO
.Du könntest sonst nur allzuleicht
ein
OO
Opfer der Täuschung werden, ‒ und aus
OO
einem vermeintlichen, „zukünftigen Meister”
OO
würde dann ein armer betrogener Sklave
OO
seiner Eitelkeit! ‒ ‒
.Nicht jedem Erdenmenschen ist die
OO
Bürde auferlegt, die
nur die Wenigen tra‐
OO
gen müssen, die voreinst, bald nach ihrem
OO
Fall aus hohem Leuchten, voll Erbarmen für
OO
die Mitgefallenen, sich dargeboten haben,
OO
Mithelfer hoher Geisteslenker zu werden, ‒
OO
„Brücken” und Brückenbauer zugleich, ‒ im
OO
Dienste ewiger Liebe..
.Nur der kann hier die „Meister”-Prüfung
OO
bestehen, der schon des Brückenbaues Mei‐
OO
ster war
im Geistigen, und lange schon
vor
OO
seiner Inkarnierung in den Erdentieres‐
OO
körper...
.Wissend wird er „Brücke” und des
OO
Brückenbaues Meister dann als Mensch der
OO
Erde erst an jenem Tage, an dem er der
OO
leuchtenden Gemeinschaft seiner geistigen
OO
Brüder nahen darf ‒ als einer, der
auch
OO
hier im Irdischen seine „Meisterprüfung”
OO
bestanden hat. ‒ ‒ ‒
.Dann ist der „
Sohn” der hohen geistigen
OO
„
Väter” zu ihrem angenommenen geistigen
OO
„
Bruder” geworden, als ein
Leuchtender
OO
des Urlichts...
.Aber
ein jeder Erdenmensch, wer es
OO
auch sei, kann „
leuchtend” werden
im
OO
geistigen Licht,
in ewiger Freiheit, ‒
OO
auch wenn er das Licht empfängt, wie ein
OO
Planet der eine Sonne umkreist.
.Im Reiche des Lichtes „neidet” keiner
OO
dem anderen seinen Wirkungskreis, den ihm
OO
der eine,
ewige „
Meister”
aller Meister‐
OO
schaft vertraute...
.Jeder, der in dieses Reich gelangt, ist
ein
OO
Vollendeter, frei in sich selbst, ‒ und je‐
OO
der weiß, daß ihm Vollendung nur erreichbar
OO
war
in seiner Eigenform. ‒ ‒ ‒
.Es ist nur Folge deiner erdgezeugten
OO
Nichterkenntnis, wenn du etwa nach
OO
einer Form der geistigen Vollendung strebst,
OO
die
nicht aus
deiner Individualität heraus
OO
gefordert ist...
.Was soll es
dir nutzen, eine Art der Vol‐
OO
lendung zu erreichen, die
einem Anderen
OO
vorbehalten bleiben muß?! ‒ ‒
.Auch wenn du die
höchste Form der
OO
Vollendung fändest, die ein Erdenmensch
OO
erlangen kann, und es wäre
die deine
OO
nicht, so hättest du
umsonst gestrebt, dich
OO
zu vollenden...
.Nur als Vollender
dessen, was nur
dir
OO
allein gegeben ist: ‒ nur als Vollender
OO
deiner selbst, gelangst du einst in jenes
OO
ewigliche
Licht, aus dem du ewig
leuchten
OO
sollst! ‒ ‒ ‒
.Hier will ich vom lebendigen „
Lichte”
OO
reden: ‒ dem
ewig unertötbaren „
Leben”,
OO
das alles Menschensein durchflutet!
.Ich will
das Licht der Herzen euch
OO
zeigen, das in euch
lebt und euch
erleuchten
OO
kann! ‒ ‒
.Ihr alle, die ihr des Lebens
Sinn erfassen
OO
möchtet, wart auf den Wegen die zum
Irrtum
OO
führen,
zu lange schon „
Suchende”. ‒
.Ihr sollt zu „
Findern” werden, wenn ihr
OO
dem Worte eines Finders vertraut! ‒
.Ihr seid Könige,
die ihr Reich nicht
OO
kennen! ‒ ‒
.In euch selbst ist dieses „Reich”, das
OO
eure Augen stets
vergeblich zu erspähen
OO
suchen, wenn ihr es
außen sucht! ‒ ‒ ‒
OO
.Ihr fragt ohne Antwort, und dennoch
OO
fragt ihr immer wieder: ‒ „
Wo ist das
OO
Land,
das uns verheißen wurde?!”
.„Sind wir
zu Ende, wenn es
hier zu
OO
Ende geht, oder kann
nach diesem Ende
OO
unser Selbstsein
weiterleben?! ‒ ”
.Sehet: ‒ die
vor euch also fragten, sind
OO
in euch, in eurem inneren „Reiche”, und
OO
könnten euch da
Antwort geben, wenn
ihr
OO
nicht
taub geworden wäret im Lärm der
OO
Außenwelt. ‒ ‒ ‒
.Eure eigene Seele ist das „Reich der
OO
Geister”, die ewig
mit und
in euch leben
OO
werden! ‒ ‒ ‒
.In euch selbst umfaßt ihr die Un‐
OO
endlichkeit...
.In euch lebt, was
war, was
ist, und was
OO
werden wird...
.„
Allgegenwart ist euer
Sein, ‒ ‒ doch
OO
ihr seid an das „
Da-Sein” noch verhaftet, und
OO
gegenwärtig nur, wo ihr dem
niemals
OO
Kommenden
entgegen wartet! ‒ ‒
.Ihr glaubt noch, das Reich des Friedens
OO
sei ein fernes Land in Sternenweite, derweil
OO
es
in euch lebt und
ihr in ihm...
.Jeder, der dieses Reich in sich
er-
langte,
OO
ist für ewig dieses Reiches „
König”! ‒ ‒
OO
.So, wie
ihr alles Menschenwesen in
OO
seinem ewigen Geistesleben dort
finden
OO
werdet, so werdet
ihr selbst dort
gefun‐
OO
den, in allen, die dieses Reich in sich
er‐
OO
langten.
.Es ist
ein einziges Reich der Geister,
OO
aber
jedem, der Unzähligen, die es in sich
OO
fanden, „
gehört” dieses Reich als unge‐
OO
schmälerter
Besitz, ‒
jeder ist dieses Rei‐
OO
ches ungehinderter „
König”, und sein Reich
OO
ist „
Ewigkeit”, ‒ nicht anders, als ob er,
OO
aus allen Unzählbaren,
allein des Reiches
OO
„König” wäre, das jeder nur als „das Reich”
OO
seiner Seele besitzt...
.Ihr könnt das Reich der Geister
nicht
OO
er-langen,
außer euch selbst! ‒
.In euch ist es
allein für euch
erreich‐
OO
bar. ‒ ‒
.Wollt ihr „
außen” suchen, so
müßt ihr
OO
der Täuschung verfallen, denn alles, was außer
OO
der Ewigkeitswelt des innersten „
Ich” sich
OO
finden läßt, ist nur ‒ vergängliches „Bild”:
OO
‒
zeitweiliges Erleben, ‒ wie das Erleben
OO
dieses todbegrenzten Erdenlebens...
.Dort,
wo die Seele
bei sich selber ist,
OO
im „
Ich” geeint und von ihm geleitet, wird
OO
erst das „Reich”, das
ewig währt, gefunden.
OO
‒ ‒
.Dort gibt es
keine Täuschung mehr!
.Dort nur allein ist „Ewigkeit”
Besitz! ‒
OO
.Euer „
Ich” allein ist dieses „Reiches”
OO
unbeschränkter Besitzer! ‒ ‒ ‒
.Unendlich an Zahl sind die „Könige”
OO
dieses Reiches, und
jeder, dem es „König‐
OO
reich” geworden, ist in sich
vereint mit al‐
OO
len anderen die hier wohlberechtigt ihre
OO
Krone tragen, ist der
Eine, in dem
Alle
OO
herrschen...
.Nicht nebeneinander, sondern
mit‐
OO
einander,
in-
einander leben alle, die hier
OO
ewig leben!
.So, wie ihr auf Erden von einem Menschen
OO
sagt, er „lebe” sein Leben, wenn er es, gut
OO
oder ungut, tätig genießt, ‒ so ist denn auch
OO
hier alles „leben” ein
Tun, und „Leben”
OO
nicht nur Bezeichnung eines
Seins-
Zu‐
OO
standes. ‒ ‒
.Hier ist „
Leben”: ‒ das „
Licht”, aus
OO
dem der Geistige
leuchtet, ‒ aus dem er
OO
„
lebt”! ‒ ‒ ‒
.Ihr selbst seid „
eingewoben” der ewi‐
OO
gen Welt der Geister, und euch durchflutet
OO
aller ewigen Geister „
Leben”, ohne daß ihr
OO
darum wißt! ‒ ‒ ‒
.Ihr fühlt euch noch in eurem „
Ich”, ‒
OO
als das ihr vorerst nur
im „
Hirnreflex”
OO
euch
spiegelhaft empfindet, ‒ als unver‐
OO
bundenes „
Einzelsein”. ‒
.„
Lebendiges” jedoch ist stets
vereint
OO
mit
allem Leben!
.Es gibt auf Erden nichts, und
nichts
OO
im ganzen All, und
nichts im Geiste, was
OO
sein „
Leben” hätte, was
zu „
leben” fähig
OO
wäre, ‒ nur für sich
allein! ‒ ‒
.Ein
jedes „
Einzelsein” ist letzten En‐
OO
des wahrhaft
alles Sein! ‒ ‒
.Auch wenn es
nicht erkenntnisfähig ist,
OO
darum zu wissen! ‒
.„
Er-
lösung”
kann ein
Einzel-
Sein nur
OO
finden, wenn es im
All-
Sein sich erlebt,
er‐
OO
löst von allem
anderen „Einzel-Sein”.
.„
Er-
lösung” wird euch darum
nur, wenn
OO
ihr in eurem „
Ich”; ‒ im „
Ich” das
ewig
OO
euch erhalten bleiben soll, ‒ empfinden
OO
lernt, daß
alles „Ich” sich nur in diesem,
OO
eurem „Ich” euch gibt, ‒ euch ewiglich
sich
OO
selbst ergibt: ‒ sich selbst
vereint!
.In euch: ‒ im „
Ich” der
Ewigkeit, ‒
OO
ist alles „
Leben”, und in diesem
Leben
OO
findet ihr
allein die wahrhaft „
Ewigen”:
OO
‒ die
ewig Lebenden! ‒ ‒ ‒
.Längst
hättet ihr sie schon
gefunden,
OO
wenn ihr nicht immer, eigensinnig und be‐
OO
tört,
nur dort nach ihnen suchen würdet,
OO
wo sie
nimmermehr zu finden sind!
.Umsonst sucht ihr euch einzudrängen
OO
in die
unsichtbaren Reiche dieser
Außen‐
OO
welt! ‒
.Noch eher könnte einer derer, die im
OO
Ewigen leben, euch in der
Sichtbarkeit,
OO
bei hellem Sonnenlicht, „erscheinen”, als
OO
daß er euch im
unsichtbaren Physischen
OO
begegnen könnte...
.In
das, was
in euch selber „ewig” ist,
OO
müßt ihr euch zu versenken wissen, wollt
OO
ihr
denen euch bewußt vereinen, die be‐
OO
reits
im ewigen Leben sind! ‒ ‒ ‒
.Nur wenige Menschen des „Westens”
OO
ahnen
die Wahrheit, wenn sie von
den
OO
„
weisen Männern des Ostens” hören, von
OO
denen alte Überlieferung in stillen Kreisen
OO
edler Wahrheitssucher spricht, ‒ und unter
OO
denen, die hier dunkel
ahnen um was es sich
OO
handelt, sind wieder
nur Allzuwenige, die
OO
sich
törichter Vorstellungen enthalten
OO
können, sobald sie ihrer „Ahnung”
bild‐
OO
hafte Gestalt zu geben suchen. ‒ ‒
.Im Osten, im Herzen Asiens, wurde das
OO
Messer des Gedankens am schärfsten ge‐
OO
schliffen.
.Hier aber waren auch schon vor Jahr‐
OO
tausenden die Großen, die
über allem Den‐
OO
ken
den klaren Weg zur Wahrheit fan‐
OO
den, der Wahrheit, die nichts anderes als
OO
absolute Wirklichkeit ist, und nichts zu
OO
tun hat mit gedanklichen Erkenntnisbildern,
OO
in denen man gemeinhin das, was man „die
OO
Wahrheit”
nennt, zu haben glaubt.
.Unter hoher Leitung fanden jene er‐
OO
sten der „
Brüder auf Erden” Weg und
OO
Ziel...
.Seitdem unterweisen sie und ihre Nach‐
OO
folger die Suchenden, die dazu „
reif” be‐
OO
funden werden,
im Geiste durch den
OO
Geist.
.Sie haben „
den heiligen Schutzwall
OO
des Schweigens” um ihre Vereinung ge‐
OO
zogen, und
nur der findet „Zutritt” zu ihnen,
OO
den sie im Geiste als „
reif” erkennen,
ein
OO
Erkennender im Geiste zu werden.
.Sie wissen, daß ihre Gabe denen nur von
OO
Nutzen ist, die das Ende ihrer Mühen auf
OO
dem „Pfade” nahe vor sich haben. ‒
.Allen aber senden sie aus ihrer Mitte
OO
helfende Lehrer, und sie sandten sie zu
OO
aller Zeit...
.Im Westen wie im Osten fanden sich stets
OO
solche „wirkende Brüder”.
.An keinem äußeren Zeichen sind die
OO
Glieder der hohen Vereinung erkennbar.
.Sie allein nur erkennen, wer zu ihnen
OO
gehört. ‒
.Ihr geistiges Wesen ist tief verborgen vor
OO
den Augen der Menschen.
.Keiner der hier Gemeinten wird jemals
OO
versuchen,
eine Gemeinde um sich zu
OO
scharen.
.Keiner hat jemals solche Gemeinden be‐
OO
gründet oder „gestiftet”!
.Was als „Gemeinde” in der Welt entstand
OO
und sich auf die Stimme der „Brüder auf
OO
Erden” oder gar ihrer hohen „Väter” im
OO
Lichte berufen hat, war immer nur
das Werk
OO
noch ungereifter Seelen, die durch
zu
OO
früh entfaltete innere Sinne fähig wurden,
OO
einiges aus dem Kreise des innersten „Ostens”
OO
zu vernehmen, wie Lauscher, die an
OO
Schlüssellöchern horchen, und ohne daß
OO
ihnen die Kräfte gegeben waren, auch das
OO
Erlauschte nun in rechter Art
zu deuten. ‒
OO
.Sehr selten nur trat einer der Brüder
OO
persönlich und mit klarem Bekenntnis seiner
OO
Artung vor seine Mitmenschen im Getriebe
OO
äußerer Welt, und für jeden der es tat, wurde
OO
dieser Schritt zu einem bitteren Opfer..
.Wo solche Opfer nicht
unbedingt von‐
OO
nöten sind, sollen sie vermieden werden.
.Daher die Verborgenheit, aus der heraus
OO
die „weisen Männer des Ostens” wirken. ‒ ‒
OO
.Daher die Verschwiegenheit in die sich
OO
jedes Glied dieses Kreises hüllt, solange seine
OO
Aufgabe ihm nicht
den Zwang auferlegt, sei
OO
es in symbolischer Umschreibung, sei es in
OO
deutlicheren Worten, seine geistige Art
zu
OO
bekennen, die auch wahrlich
nicht leicht
OO
sich bekennen läßt...
.Die hohe Gemeinschaft der Leuchten‐
OO
den, von der uralte Tradition ehrfürchtiger
OO
Wahrheitssucher als den „weisen Männern
OO
des Ostens” spricht, ist allein durch
geisti‐
OO
ges Gesetz gebunden.
.Ihre Glieder kennen keine Gelübde der
OO
Askese und keine „Ordens”-Schwüre.
.Die Entfaltung der geistigen Kräfte hängt
OO
nicht von solchen Dingen ab.
.Was aber durch das „Gesetz”
verlangt
OO
wird, dem diese Kräfte gehorchen, das ist
OO
weit mehr als härteste Askese und das
OO
strengste Büßerleben...
.Es müssen viele Vorstellungen aufgege‐
OO
ben werden, die zwar auf an sich richtigen
OO
Prämissen beruhen, aber nur die
niederen
OO
Kräfte am Menschen berühren, wenn man
OO
wissen will, was ein „Eingeweihter” dieser
OO
Vereinung in Wahrheit ist. ‒
.Jeder aber,
der es ist, wird euch erken‐
OO
nen,
unbeirrt durch eure irrtümlichen Vor‐
OO
stellungen.
.Sein „Lehren” tönt auch nicht eurem
OO
äußeren Ohr, ‒ selbst wenn ihr ihn „per‐
OO
sönlich” kennen solltet. ‒
.Die Mitteilungen, die ein Geistgeeinter
OO
etwa in der Sprache seines Landes gibt, ma‐
OO
chen nicht sein „Lehren” aus...
.Sie sollen euch nur „Fingerzeige” sein,
OO
damit ihr ihn, oder was seiner Art ist, wieder‐
OO
findet
in euch selbst: ‒
in eurem Inner‐
OO
sten.
.Auch seine äußeren Worte aber wollen
OO
empfunden, nicht „erklärt”, nicht gedank‐
OO
lich zerfasert werden!
.Wenn ihr jedoch zu seinen „Jüngern”
OO
werden könnt, dann wird er
in eurem eige‐
OO
nen Herzen zu euch „reden”...
.Er wird aber
niemals eure Sinne durch
OO
die Reize schwüler Ekstase zu umnebeln su‐
OO
chen, ‒ sondern
neben euren
irdischen
OO
Sinnen wird er neue,
geistige Sinne in euch
OO
eröffnen.
.Ihr werdet zuerst sein „Lehren” verneh‐
OO
men, ohne zu wissen, ob es der Freund und
OO
Führer eurer Seele ist, oder ob ihr selbst das
OO
seid, was in euch „spricht”. ‒ ‒
.Ein gewisses, reines, neues Fühlen jedoch,
OO
das sein „Lehren” begleitet, wird euch aber
OO
in Bälde sagen, daß mit „geweihter” Stimme
OO
in euch „gesprochen” wird: ‒
durch un‐
OO
mittelbares Erzeugen innerer Klarheit,
OO
‒
ohne Worte der Sprache des Mundes. ‒
OO
‒ ‒
.Dieses,
oft ganz unvermutete,
ganz
OO
unerwartete Empfangen eines klaren inne‐
OO
ren Erhellens geistiger Dinge, ‒ das so sehr
OO
alles überstrahlt, was logisches
Denken
OO
sonst gewohntermaßen uns an „Klarheit”
OO
bringt, ‒ mag euch immer ein sicheres Zei‐
OO
chen sein, daß echtes geistiges „Lehren” sich
OO
in euch bezeugt...
.Geistiges „
Lehren” ist kein „Überzeu‐
OO
genwollen”, sondern
ein unmittelbares
OO
Aufhellen dessen, was vorher im Dunkel
OO
lag. ‒ ‒ ‒
.Ein Menschenbruder „spricht” so in euch,
OO
der
nicht mehr die Schallwellen der
OO
Luft dem Ohre des Leibes senden muß,
OO
wenn er empfängliche offene Herzen, die ihm
OO
vertrauen, „lehrend” erreichen will...
.Vielleicht werdet ihr im Anfang noch
OO
nicht alles „
verstehen” können, was auf
OO
diese Weise sich in euch ereignet, denn man
OO
kann sehr wohl etwas in absoluter Klarheit
OO
erkennen, ohne imstande zu sein, das Er‐
OO
kannte vor sich selbst
gedanklich aufzu‐
OO
lösen. ‒
.Bleibet
ruhig in solchem Falle und „zer‐
OO
grübelt” euch das Klare nicht!
.Lernet vor allem die Stimme, die in euch
OO
„spricht”
unterscheiden von den falschen
OO
„Stimmen” eurer aufgeregten Phantasie! ‒
OO
.Bleibet nüchtern und still, als ob es gel‐
OO
ten würde,
Längstgewohntes in euch zu
OO
beobachten!
.Die Stimme des „Lehrenden” ist im Be‐
OO
ginn der „Führung” so leise, wie ein ganz
OO
zarter Gedanke, ein kaum wahrnehmbares
OO
Fühlen.
.Aber der Führer im Geiste spricht kein
OO
„Wort” in seiner geistigen „Sprache”, von dem
OO
nicht ein sehr präzise unterscheidbares „
Ge‐
OO
fühl”
der Gewißheit ausginge, das schwer
OO
beschreibbar ist, aber mit aller Sicherheit
OO
von jedem sofort erkannt wird, der es auch
OO
nur ein einzigesmal erlebte...
.Kein eigener „Gedanke”, und sei er noch
OO
so hoher Art, kann jemals dieses „Fühlen”
OO
erzeugen, das
der Geist erzeugt,
in dem und
OO
durch den der
geistig Lehrende wirkt...
OO
.Je mehr die
Sicherheit wächst, mit der
OO
ihr seine „Stimme”
unterscheiden lernt
OO
von allem was
nicht seines Wesens ist, desto
OO
klarer wird sie in euch „sprechen” können.
OO
.Dann wird eines Tages „
die große Stun‐
OO
de” kommen, in der
auch euer letzter,
OO
leiser Zweifel euch
verlassen haben wird!
OO
.Werdet aber nicht ungeduldig, wenn ihr
OO
nicht gleich das erste der Ziele in euch er‐
OO
reichen könnt!
.Ihr wißt nicht, ob ihr schon „
reif” genug
OO
wurdet, um die „Lehre” mit Nutzen zu emp‐
OO
fangen, und hier trägt
der „
Lehrende”
al‐
OO
lein Verantwortung für alles was er gibt...
OO
.Manchem wird die Gewißheit
eher, man‐
OO
chem
später kommen, jedoch sie kommt
ge‐
OO
wiß, wenn ihr in Ruhe euch dem geistig
OO
„Lehrenden” vertraut!
.Vergeßt auch nicht, daß wahre „Weisheit”:
OO
‒
Wirklichkeitserkenntnis ist, und daß
OO
sich der wahren Weisheit Lehrer nur der
OO
Wirklichkeit bedienen, wenn sie lehren, ‒
OO
der Wirklichkeit, die
nicht etwa
das Kom‐
OO
plizierteste im Sein, sondern an sich
das
OO
Allereinfachste ist! ‒ ‒ ‒
.Es gibt
Gedankenkräfte, die stets zu
OO
täuschen suchen, da sie selber nur aus Täu‐
OO
schung
leben...
.Der
geistig Lehrende ist
ferne ihren
OO
Regionen!
.Nie wird er auch von Anderem euch zeu‐
OO
gen, als von Dingen des
Geistes, Dingen
OO
der
Seele, Dingen der
Ewigkeit...
.Ihr werdet durch ihn erkennen,
wer ihr
OO
seid, und was der Mensch „an sich”, ‒
in
OO
Wirklichkeit, ‒ im Kosmos bedeutet!
.Ihr werdet, wenn ihr dem
vertraut, der
OO
euch in euch „belehrt”,
sicher werden wie
OO
er
selber sicher ist!
.Seine
eigene Sicherheit wird er, der
OO
Sichere, euch überlassen. ‒ ‒ ‒
.Ihr sollt aber niemals innerliche
Fragen
OO
stellen,
bevor „
die große Stunde der Ge‐
OO
wißheit” kam.
.Tut ihr es dennoch, so werdet ihr sicher
OO
jenen
täuschenden Gedankenkräften er‐
OO
liegen. ‒ ‒
.Macht euch auch keine Vorstellung von
OO
der Gestalt und Art des Menschen, in der
OO
euer geistiger Lehrer hier auf Erden leben
OO
mag, und wenn ihr einen Menschen
kennt,
OO
von dem ihr
wißt: ‒ er ist ein Geistgeeinter,
OO
so hütet euch, nun allsogleich zu glauben,
OO
es müsse nur
dieser, euch
bekannte Geist‐
OO
geeinte, nun auch
euer geistiger Lehrer sein!
OO
‒ ‒
.Ihr braucht nicht zu wissen,
wer aus dem
OO
Kreis der
Leuchtenden des Urlichts euch
OO
geistig lehrt, und die es
wissen, werden es
OO
euch nicht sagen...
.Gebietet eurer
Phantasie, damit sie euch
OO
nicht bei wachen Augen am
Gängelbande
OO
irrer Träume führe! ‒ ‒
.Das außenmenschliche Leben des geistig
OO
Lehrenden ist seine
eigene Angelegenheit,
OO
und er will nicht, daß man
den Geist in
OO
dem er wirkt, mit
seiner erdenhaften Er‐
OO
scheinung verwechsle. ‒
.Er will nicht, daß seine „Schüler” der
OO
„
Persönlichkeit” Verehrung zollen, die
OO
nur
der Geisteskraft gebührt, aus der sie
OO
wirkt. ‒ ‒
.Er „lehrt” allein die „
Weisheit”, die
OO
man „
Wahrheit” nennt, und die
in Wirk‐
OO
lichkeiten sich dem „Schüler” offenbart...
OO
.Er „lehrt” sie nur
im Geiste, ‒ durch
OO
die
Kraft des Geistes.
.Dabei ist jedem, der auf solche Weise
OO
lehren darf, zugleich bewußt und nur zu
OO
sehr empfindbar, daß allein
die Unvoll‐
OO
kommenheit der Darstellung des Ewig‐
OO
Wirklichen
als Werk des Erdenmenschen
OO
sich erweist, ‒ und jeder Leuchtende im Ur‐
OO
licht wird die Ehrung, die man etwa
seiner
OO
irdischen Persönlichkeit entgegenbringen
OO
mag, alsbald „verbrennen” auf dem ewigen
OO
Altar, dem er als einer der berufenen Prie‐
OO
ster dient. ‒ ‒
.Einfach wie der Urgrund sind die letz‐
OO
ten Geheimnisse der
Natur.
.Trenne nicht durch die Willkür deiner
OO
Gedanken, was
aus der gleichen Wurzel
OO
keimt, und du wirst
allenthalben die
glei‐
OO
chen Gesetze finden...
.Man lehrte dich aber eine
zweite Welt
OO
erbauen, eine Welt ohne Grund und Ursache,
OO
und dieses Erbauen des
Nichtseienden
OO
aus dem
Nichts nannten deine Lehrer: ‒
OO
„
Glauben”. ‒ ‒
.Nicht von
dieser Art „Glauben” soll hier
OO
die Rede sein, wenn ich dir
vom Glauben
OO
spreche! ‒
.Nicht
dieser Glaube ist nötig zur Selig‐
OO
keit deiner Seele! ‒ ‒
.Wir wollen aber dein Empfinden öffnen
OO
für
eine ewige Kraft, die in dir
lebt, und
OO
stetig
in lebendiger Bewegung, stetig
OO
schaffend, deines
Willens Kräfte in ge‐
OO
formte Wirkung faßt. ‒
.Glaube ist
Gestaltungskraft im Geiste!
OO
.Glaube schafft die
Form, durch die das
OO
Wirken deines Willens sich
bestimmt!
.Glaube ist die Wirkungsform des
OO
Willens!
.Du kannst nicht wahrhaft
wollen, ohne
OO
zu
glauben, ‒ denn
ungeformter Wille
OO
ist eine
zerfließende Kraft und wird als
OO
solche ohne Wirkung
vergeudet. ‒ ‒
.Sobald du aber deinem Willen
eine feste
OO
Form durch deinen
Glauben schaffst,
OO
wird er
zur mächtigen Gewalt und wan‐
OO
delt selbst die scheinbar festgefügten Ketten‐
OO
glieder äußeren Geschehens derart um, daß
OO
sie wie Wachs sich
ändern nach deiner
OO
Glaubensform...
.Deine Seele schmachtet, solange du
OO
nicht glauben kannst, und sie wird dich
OO
selbst zum
Aberglauben verführen in ihrer
OO
Not! ‒ ‒
.Deiner Seele „
Leben” ist
Wille, und
OO
aller Wille will seine feste Form gewin‐
OO
nen, in der er zur
Wirkung kommen kann.
OO
‒ ‒
.Wenn du erst
fühlen wirst, was „Glaube”
OO
wirklich ist, dann wirst du wahrlich glau‐
OO
ben
können...
.Dein Glaube ist das Modell, nach dem das
OO
flüssige Erz deines Schicksals sich formt. ‒
OO
.Dein Glaube braucht absolute
Freiheit!
OO
.Du selbst allein bist deines Glaubens
OO
Norm! ‒ ‒ ‒
.Dir zum Bilde formt dein
Glaube dei‐
OO
nen
Gott, wie er deine
Götter formte...
.Ungeformt ist Göttliches in seinem
un‐
OO
ergründbaren Sein...
.Geformt nur wird es dir
ergründbar.
OO
‒ ‒
.Dir
offenbart es sich
in dir nur in
OO
deiner Form!
.Darum kannst du
deinen Gott nicht
OO
deinem Bruder zeigen, denn
er kann
dei‐
OO
nen Gott
in Ewigkeit nicht schauen...
OO
.Er sieht die
gleiche Gottheit, aber ge‐
OO
formt nach
seinem Bilde...
.Du glaubst noch, deinen Bruder zu
dei‐
OO
nem Gott
ver-
führen zu können, aber wenn
OO
er sich verführen
läßt, wird er „
ein Bild”
OO
anbeten und
seinem Gotte entfremdet
OO
werden. ‒ ‒ ‒
.Unendlichfältig offenbart sich der
OO
Eine, und wehe denen, die Ihm auch nur
OO
eine einzige
Seiner Formen streitig machen
OO
wollen!
.Im gleichen Augenblick, in dem du
dei‐
OO
nes Gottes inneres Bild einem anderen
OO
Menschen schamlos
enthüllst, hast
du dei‐
OO
nen Gott
verloren! ‒
.Glaube
nicht, daß unter allen Tausenden,
OO
die sich um
einen von ihnen allen hochge‐
OO
lobten
Gottesnamen scharen, auch nur
OO
zwei wahrhaft Gläubige sind, die in diesem
OO
Namen
Gleiches glauben! ‒ ‒
.Der Glaube selbst aber kann sich eines
OO
jeden Gottes- oder Teufels- Namens be‐
OO
dienen...
.Die formende Kraft des Glaubens,
OO
die deinen
Willen bestimmt, ist die allei‐
OO
nige Ursache aller „
magischen”
Wirkung.
OO
.„
Weiße” und „
schwarze” Magie grün‐
OO
den
in der gleichen Kraft!
.Wie die Weltkraft, die der Blitz dir
OO
kündet, dem Menschen dienstbar wird, sobald
OO
er sie
in Form zu bannen weiß, ‒ wie sie
OO
sich binden läßt und aufbewahren in Metallen
OO
und Gefäßen, ‒ so läßt sich auch die Kraft
OO
des
Willens, der durch den Glauben seine
OO
Formung fand,
in Gebilde der Materie
OO
binden...
.In allen Kulten und bei allen Völkern
OO
findest du den Glauben an „geweihte” Dinge,
OO
denen hohe Kräfte eigen seien.
.Du
spottest dieses Glaubens und nennst
OO
ihn „
Aberglauben”.
.Wenn du nur die
Fabeln damit treffen
OO
willst, die sich um solche Dinge wie ein wu‐
OO
cherndes Geranke schlingen,
dann bist du
OO
wohl
im Recht, ‒ doch hüte dich, die
Wirk‐
OO
lichkeit, die hier verhüllt ist, zu mißachten!
OO
‒ ‒ ‒
.Ein jeder Gegenstand, den du mit
OO
deinem, durch den Glauben klar geformten
OO
Willen selbst „
geladen” hast, ist ein „
Ta‐
OO
lisman”, und solcher „Talismane”
Wir‐
OO
kung hast du
oft genug erfahren, auch
OO
wenn dir niemals zu Bewußtsein kam, was
OO
Ursache der Wirkung war, und du im Traum
OO
nicht daran dachtest,
daß du dich selbst
OO
mit „
Talismanen”
rings umgeben hast...
OO
.Der Gegenstand ist freilich nur der
OO
Träger und
Bewahrer einer
an sich freien,
OO
‒ nun
in ihn gebannten Kraft. ‒ ‒ ‒
OO
.Ihm eignet sie nicht selbst!
.Dein
Glaube formte deine
Willenskraft
OO
und lenkte sie, meist
ohne dein Verstandes‐
OO
wissen, hin auf jenen „
Träger”, der sie nun
OO
bewahrt, bis sie sich ausgegeben hat. ‒ ‒ ‒
OO
.Dein
neuer Glaube aber „lädt”
erneut
OO
den „Talisman”, auch wenn du ihn als sol‐
OO
chen
nicht betrachtest...
.Ein jedes Ding, das du gebrauchst, damit
OO
dir dies und das
gelinge, obwohl das Ding
OO
zu deinem Tun
nicht unbedingt vonnöten
OO
wäre, ‒ ist
ein „
Talisman”, auch wenn du,
OO
„aufgeklärt” des „
Aberglaubens” spottest,
OO
hörst du von Menschen, die dergleichen Dinge
OO
vollbewußt und steter Wirkung
sicher, zu
OO
gebrauchen pflegen. ‒ ‒
.Du ‒ bist nur
unbedacht, ‒ doch Jene
OO
„
wissen”!
.Ein Gleiches sind die
Götterbilder!
.Der
Fetisch in der Hütte eines Wilden,
OO
wie das hohe
Kultbild der Athena. ‒
.Das Bild des Heiligen im hohen Dom,
OO
wie auch das „
Gnadenbild” der alten Klo‐
OO
sterkirche. ‒
.Sie alle sind „
Träger” konzentrierter
OO
Willenskräfte von gar
vielen Menschen,
OO
die
durch den Glauben ihren Willen
OO
formten und
in das Bildwerk einzusen‐
OO
ken wußten, ‒ ja auch
in arme materielle
OO
Überreste, die in Wahrheit, oder nur ver‐
OO
meint, von einem „heiligen” Menschen stam‐
OO
men. ‒ ‒ ‒
.Der
Glaube derer, die vor diesen Din‐
OO
gen
beten, ist es wieder, der die hier gebun‐
OO
denen Kräfte „
löst”. ‒
.Darum kann
keiner diese Kräfte
lösen,
OO
der
nicht an sie
glaubt, ‒ denn nur der
OO
Glaube schafft die hohe
Spannung dei‐
OO
ner Willensströme, die jene gehäuften, und
OO
im Glauben klar
geformten Willenskräfte
OO
zwingt, in
deinen Willen einzuströmen und
OO
mit ihm vereint,
nach deinem Wunsch zu
OO
wirken. ‒ ‒ ‒
.Wir aber wollen nun dich nicht etwa ver‐
OO
führen, die „Talismane” aller Kulte zu ge‐
OO
brauchen.
.Wir wollen dir nicht etwa nahelegen, daß
OO
du die hohe Kraft der Götter- oder „Gnaden‐
OO
bilder” an dir selbst erproben sollst, ‒ ob‐
OO
wohl du diese Dinge
frei erhalten mußt von
OO
deinem
Spott, wenn du in Wahrheit
das
OO
Gesetz erkennen willst, dem sie Verehrung
OO
danken. ‒
.Dieses „
Gesetz” allein sollst du erken‐
OO
nen, und was es dir an Möglichkeiten bietet,
OO
sollst du
deinem Leben
dienstbar machen
OO
lernen. ‒ ‒
.Du bist
nicht jederzeit in
gleicher
OO
Willenskraft, ‒ doch, wenn du in den Zeiten
OO
deiner Stärke dir
Bewahrer deiner Kräfte
OO
schaffst, dann wirst du in der Zeit der
OO
Schwäche wahre „
Wunder” an dir selbst
OO
erleben...
.Ein jedes Ding, das du
zu gebrauchen
OO
liebst, oder das dich Tag für Tag
umgibt
OO
kann dir zum
Träger und
Verstärker
OO
deiner
Willenskräfte werden, und du ver‐
OO
magst es dann, in Stunden, die dich
nicht
OO
auf deiner Höhe finden,
die Kräfte „
auszu‐
OO
lösen” aus dem selbstgeschaffenen Bewahrer,
OO
die du zu solchen Stunden
brauchst...
.Vorzüglich aber eignen sich
die Dinge
OO
hoher Schönheit als Bewahrer!
.Was schon
sein eigenes Dasein hoher
OO
Formkraft dankt, wird dir am besten
ei‐
OO
gene geformte Kraft in sich
erhalten. ‒ ‒
OO
.Umgib dich mit
solchen Dingen, die
OO
du täglich neu in hohen Stunden füllen und
OO
erfüllen
magst mit jener Art geformter Wil‐
OO
lenskraft, die dir
vonnöten ist in Stunden
OO
deiner Schwäche!
.Trage solche Dinge immer
bei dir, wo‐
OO
hin du dich auch begibst! ‒
.Glaube, daß du
deine beste Kraft
OO
diesen Dingen
übertragen kannst, und
OO
daß du sie wieder von ihnen zurückerlangst,
OO
sobald du sie benötigst!
.Wahrlich, ‒
solcher Glaube ist
kein
OO
„
Überglaube”!
.Du ahnst noch nicht, wie „
wirklich”
OO
deine Willenskräfte sind, und
welche
OO
Macht du in den Händen hast, wenn du den
OO
Willen durch den Glauben „
formen”
OO
lerntest! ‒ ‒
.Zerstöre aber deinen Glauben nicht durch
OO
eitle Reflexionen: ‒
wie dergleichen „psy‐
OO
chologisch zu erklären” sei?! ‒ ‒
.Wenn einer dir von „
Autosuggestion”
OO
hier reden mag, so
lass'
dich nicht betören!
OO
.Mit solchen Worten ist hier
nichts „er‐
OO
klärt”!
.Man setzt da nur ein neues
Wort, und
OO
kann die
Wirkung, die auf hohen
Kräften
OO
ruht,
damit gewiß nicht fassen. ‒ ‒
.Natur wirkt
ihrer Art gemäß und wartet
OO
nicht, ob du ihr Wirken auch „
erklären”
OO
kannst! ‒ ‒ ‒
.Wie
wir die Dinge sehen, erfährst du in
OO
diesen, meinen Worten.
.Ob wir
die Wahrheit reden, kannst du
OO
nur erfahren, wenn
du selbst die
Probe
OO
unternehmen willst. ‒ ‒ ‒
.Wisse,
o Suchender, daß für ein jedes
OO
Zeitalter
andere „magische” Kräfte notwen‐
OO
dig sind, und lasse dich nicht beirren, wenn
OO
du nicht zu jeder Zeit die
gleichen, wunder‐
OO
samen Kräftewirkungen gewahrst!
.Die hier zu „
ordnen” haben, was zu ord‐
OO
nen ist, lenken den „Strom” jeweils in
jene
OO
Kanäle, die das Land dort, wo es
am dürr‐
OO
sten ist, befruchten...
.In
diesen Tagen sollst du daher
keine
OO
andere „magische” Wirkung erwarten, als
OO
die „Magie” des
Wortes. ‒ ‒ ‒
.Das
Wort, im „magischen” Sinne aufge‐
OO
faßt, ist aber die
höchste der „magischen”
OO
Kräfte...
.Es werden Zeiten kommen, da man, ‒
OO
durch die Kraft des
Wortes allein, ‒ Dinge
OO
verrichten wird, die an „Wunder” grenzen...
OO
.Ja: ‒ „
Wunder”
wird man im Worte
OO
wirken! ‒ ‒ ‒
.„Wunder”,
viel wunderbarer als alles,
OO
was die alten Zeiten „Wunder”
nannten!
.Es werden Tage erscheinen, an denen man
OO
Werke
durch das Wort zu wirken wissen
OO
wird, zu deren Gestaltung heute noch tausend
OO
Hände und gewaltige Maschinen nötig sind...
OO
.Noch sind die Menschen
ferne diesen
OO
kommenden Gezeiten. ‒
.Noch weiß man das
Wort nicht
zu „
spre‐
OO
chen”! ‒ ‒ ‒
.Dennoch regt sich auch in dieser dunklen
OO
Zeit bereits das Wort, denn des Menschen
OO
Bahn ist an der Schwelle eines jener „lichten
OO
Höfe” angelangt, die auch in tiefster Nacht
OO
zuzeiten Hoffnung geben...
.Sieh um dich, und wohin du auch blickst,
OO
wirst du die magische Kraft des
Wortes in
OO
ihren Vorboten, ‒ in ihren
Zerrbildern
OO
sogar, ‒ erblicken!
.Es zeigt sich so dem Menschen, daß das
OO
Wort denn doch noch
anderes vermag, als
OO
nur Verständigung von Hirn zu Hirn zu brin‐
OO
gen. ‒
.Wenn du weise bist, dann
achtest du
OO
auf solche Zeichen!
.Achte auf das Wort! ‒ ‒ ‒
.Man lehrte dich lange schon das Wort
OO
verachten.
.Nur den
Sinn solltest du zu ergründen
OO
suchen.
.So hat man dich daran gewöhnt, vor allem
OO
„
verstehen” zu wollen, ‒ du aber hast die
OO
kostbarste Gabe des Herzens: ‒ deinen ein‐
OO
zigen „okkulten”
geistigen „Sinn”, ‒ das
OO
Fühlenkönnen der Dinge dabei verloren...
OO
.Wenn du diesen „okkulten” Geistes-Sinn
OO
wiedererlangen möchtest, dann bereite
OO
dich, Worte nicht nur ihrem „Inhalt” nach
OO
zu
verstehen, sondern suche Worte, Wort‐
OO
klang und Formung stets zu
erfühlen! ‒ ‒
OO
.Siehe,
es ist
Gesetz, und nicht Willkür,
OO
was Worte zu magischen Kräften werden
OO
läßt, ‒ was
höchste „
magische”
Kraft
OO
in die Form des
Wortes, in die
Elemente
OO
der Worte band, so daß es Worte: ‒
Worte
OO
menschlicher Sprachen, ‒ gibt, die
ei‐
OO
nen Berg ins Wanken bringen könnten,
OO
würde die in ihnen gebundene Kraft
be‐
OO
freit...
.Es gibt Worte, denen dein „Verstehen”
OO
machtlos gegenübertritt, und dennoch
OO
sprichst du sie nicht aus, ohne daß sie „ma‐
OO
gisch”,
deine Seele formen, obwohl du sie
OO
keineswegs zu „sprechen” weißt in
jener
OO
Weise, in der sie
alle ihre Kraft aus sich
OO
befreit sehen würden...
.Ich könnte dir wundersame Dinge von
OO
solchen Worten sagen, aber du würdest mir
OO
unmöglich
glauben können.
.Gläubig wirst du hier nur durch
Er‐
OO
fahrung werden! ‒
.Bedenke, mein Freund: ‒
Alles im
OO
Kosmos hat seinen Rhythmus und seine
OO
Zahl! ‒ ‒
.Auf
Zahl und
Rhythmus gründet sich
OO
alle „Magie”! ‒
.Wer diese beiden
finden kann, der hat
OO
selbst den „Schlüssel”, der diese Pforte
OO
öffnet...
.Für
ihn schreibe ich
nicht.
.Es ist aber auch keine Gefahr vorhanden,
OO
daß ein solcher diese Worte zu Gesicht be‐
OO
kommen würde.
.Zu wenige sind es, die den „Schlüssel”
OO
fanden, und diese Wenigen lesen nur
ein
OO
einziges,
ewiges Buch, dessen „Worte”:
OO
Leben, dessen „Sätze”:
Geschehen sind.
OO
‒ ‒ ‒
.Ich kann dir auch niemals
Rhythmus
OO
und
Zahl des Kosmos „
erklären”.
.Ich will dich nur lehren, des
Wortes zu
OO
achten, damit du
im Worte finden mögest,
OO
was du zu dieser Zeit
vergeblich in
anderer
OO
Form zu finden trachten würdest.
.Achte genugsam auf das
Wort, und du
OO
wirst in Bälde
Wahres von
Falschem unter‐
OO
scheiden, soweit es
die Dinge des Geistes
OO
betrifft.
.Alle geistige Weisheit schreitet dir ent‐
OO
gegen
im Rhythmus der Ewigkeit.
.Alle letzten Dinge tragen
kosmische
OO
Zahlen an der Stirnbinde, wenn sie im Ge‐
OO
wande des
Wortes erscheinen. ‒ ‒ ‒
.Die da vermeinen, daß der „
Sinn” eines
OO
„heiligen” Buches, ‒ eines Buches, das ein
OO
„
Wissender” schrieb, ‒ dir schon sein
OO
Letztes,
Tiefstes und
Un-
erhörtestes
OO
enthülle, ‒ ‒ sie irren
sehr...
.Mag dir der „
Sinn” auch Tiefen des
OO
ewigen Grundes erhellen, ‒ die
letzten
OO
Dinge, und
ihr verborgenstes Geheimnis
OO
mußt du aus der
Art, der
Form, dem
Klang,
OO
der
Geltung der
Worte „erfühlen”...
.Glaube nicht, daß es jemals auch nur
OO
einem, der „Rhythmus und Zahl” beherrsch‐
OO
te,
gleichgültig war, auf welche Weise er
OO
das Wort zu Worten stellte! ‒ ‒ ‒
.Dichter mögen allein nach
Schönheit
OO
streben, ‒
Seher geben den Worten
ewigen
OO
Klang! ‒ ‒ ‒
.Der „
Seher” ist
auch dann noch zu
OO
erkennen, wenn er
Dichter ist, und in dem
OO
Dichter kann der „
Seher” nicht verborgen
OO
bleiben, ist er hinter Dichtungsworten im
OO
Versteck. ‒ ‒ ‒
.Wenn du nun Worte
erfühlen lernen
OO
willst, dann kann dir
jedes Wort deiner
OO
Sprache zum Lehrer werden...
.Suche aber nicht nach „
Bedeutung”,
OO
wenn du diesen Weg beschreiten willst!
.„Bedeutung”
läßt sich nicht lange ver‐
OO
hüllen, ‒ sie
will sich dir zeigen. ‒ ‒
.„
Höre” in dir die Worte, von denen du
OO
lernen willst!
.Du
wirst alsbald sie „hören”, als ob sie
OO
ein Anderer spräche, und das soll dir das
OO
erste Zeichen sein, daß du auf sicherem Wege
OO
bist, ‒
das Sprechen der Worte selbst
OO
in dir vernehmen zu lernen, denn das Wort
OO
hat wahrhaftig die Kraft,
sich selbst zu
OO
sprechen...
.Auch
das Wort der Ewigkeit „erklärt”
OO
sich selbst, wenn du es „hören” lerntest,
OO
‒
in dir! ‒ ‒ ‒
.So scharf auch dein
Verstand „ver‐
OO
stehen” kann, ‒ du darfst ihn dennoch nie‐
OO
mals in des
Wortes Rede mischen. ‒
.Du sollst das
Wort der Ewigkeit in dir
OO
lebendig werden lassen, auf daß es so dir
OO
seine letzte Weisheit zeige...
.Doch glaube nicht,
ein Spiel zu treiben,
OO
dessen man sich freut am ersten Tage, und
OO
das man dann gelangweilt unterläßt! ‒ ‒
OO
.Soll dir die Lehre wirklich nützen, dann
OO
mußt du
jeden Tag beharrlich üben, bis der‐
OO
einst
der Tag erscheint, an dem das Wort in
OO
tiefsten Schauern
sich selbst in dir erlebt...
OO
.Dann wirst du erst durch die
Erfahrung
OO
wissen,
was das Wort zu sagen hat! ‒ ‒ ‒
OO
.Dann werden sich dir viele Tore öffnen,
OO
vor denen du jetzt fragend, ohne Einlaß ste‐
OO
hen magst. ‒ ‒
.Dann wirst du manches Buch „verstehen”,
OO
das heute dir noch dunkle Rätsel birgt. ‒ ‒
OO
.Ich sage dir nicht zuviel...
.Gehe zielsicher ans Werk!
.Die
Zeit ist diesem Werke
günstig! ‒ ‒
OO
.Du kannst
vieles erlangen, wenn du ohne
OO
zu fragen
ein weniges wagen willst. ‒ ‒ ‒
OO
.Doch vergiß nicht:
Du treibst kein
OO
müßiges
Spiel!
.Nur deine stete
Beharrlichkeit wird
OO
dich zum
Siege führen! ‒ ‒ ‒
.Es geht eine Sehnsucht durch die Welt,
OO
‒ ein zehrendes Verlangen, ‒ und eine
OO
jede Seele, die nicht gänzlich verhärtet und
OO
des Keimens unfähig geworden ist, fühlt sich
OO
ergriffen.
.In Strömen heißen Menschenblutes ver‐
OO
sank jene müde Skepsis, die ehedem zum
OO
„guten Tone” zu gehören schien.
.Man „darf” wieder an Dinge glauben, die
OO
nicht durch „Experimente” zu erweisen
OO
sind, und wird nicht mehr verlacht, wenn
OO
man zur Einsicht kam, daß Unsichtbares uns
OO
umgibt und auf uns
einwirkt, auch wenn
OO
wir es
noch nicht enträtselt haben...
.Das „Wunder” will wieder Wirklichkeit
OO
werden, und das Reich des Glaubens weitet
OO
seine Grenzen.
.Menschen, die, gleich seelischen Verstei‐
OO
nerungen, regungslos blieben allem Geisti‐
OO
gen gegenüber, wurden unter den dröhnen‐
OO
den Hammerschlägen wutverzerrter Dämo‐
OO
nen zu wahrhaft „Lebendigen”, und die
OO
Masse der träge Schlafenden ist bereits un‐
OO
ruhig geworden. ‒
.Jeder neue Tag darf ihr seelisches Er‐
OO
wachen näher glauben...
.Die Erwachten aber werden Antwort
OO
heischen von denen, die sie so lange im
OO
Schlafe hielten, und sich verächtlich von
OO
jenen „Führern” wenden, die ihren Fragen
OO
frömmelnd „Grenzen” ziehen wollen, weil
OO
ihre eigene Antwortfähigkeit versagt. ‒ ‒
OO
.Die Menschheit ist bereit geworden, end‐
OO
lich sich
als Teil der Erde zu erkennen...
OO
.Sie mag nicht mehr von Wolkensitzen
OO
ihrer Götter träumen, und es naht der junge
OO
Tag, an dem sie, ‒ wohl zum erstenmale,
OO
‒ den Sinn der Worte in sich selbst emp‐
OO
finden wird, die einst ein Gottmensch zu
OO
ihr sprach:
.„Das Reich der Himmel ist
nahe herbei
OO
gekommen.” ‒ ‒ ‒
.Denen, die sich des Gesalbten „Diener”
OO
nennen, gefiel es jedoch,
eine Mauer auf‐
OO
zurichten, ‒ wie sie meinten: ‒ „zum
OO
Schutze” derer, die nach des hohen Mei‐
OO
sters Wort, das Reich der Himmel
in sich
OO
selber tragen...
.Menschen, die niemals das hier so klar
OO
verheißene „Reich” in sich erlangten, warfen
OO
sich auf Grund geglaubter Zaubervollmacht,
OO
die ihren Machtwahn vor dem eigenen Ge‐
OO
wissen sanktionieren mußte, zu Beherrschern
OO
der Seelen ihrer Mitbrüder auf.
.Sie verbauten ihnen das Tor des Himmels,
OO
wie es in ihnen selbst vermauert war, und
OO
schufen alles, was auf
Wirkliches zielte, be‐
OO
flissen
um, so daß nur
Symbole und
For‐
OO
meln übrigblieben, bei denen sich vom Reich
OO
der Himmel
träumen läßt, ‒ denn sie wuß‐
OO
ten gar wohl, daß man ihrer nicht bedürfe,
OO
um das „Reich” zu
finden.
.Töricht sind alle, die da hoffen, die Mauer
OO
seelischer Einkerkerung würde doch dereinst
OO
dem Ansturm der Seelen
weichen müssen!
OO
.Zu fest ist diese Mauer durch den Mörtel
OO
menschlicher Machtsucht in sich verbunden!
OO
.Zu viele werden auch jederzeit die Mauer
OO
um sich fühlen
wollen, als daß sie jemals
OO
ihnen genommen werden dürfte. ‒ ‒
.Zu lange schon an Sklaverei
gewohnt,
OO
würden sie
untergehen als Freie! ‒
.Wohl werden sich im Laufe der Jahrtau‐
OO
sende
die Formeln und Symbole ändern,
OO
die
vor der Mauer aufgerichtet sind, damit
OO
sie denen, die von ihr umschlossen wohnen,
OO
nicht als
Kerkermauer zu Bewußtsein kom‐
OO
me, ‒ allein,
die Mauer selbst wird
blei‐
OO
ben, solange auf der Erde noch die
Macht‐
OO
begier im Menschen auf die Seelenangst im
OO
Nebenmenschen rechnen kann, ‒ und an
OO
diesem Bollwerk,
fest gefügt aus Drohung
OO
und Versprechen, zerschellt ein jeder, der
OO
es vor der Zeit von innen oder außen her
OO
durchbrechen möchte...
.Aber es
gibt eine Möglichkeit,
ohne
OO
die Mauer zu durchbrechen, ihrem starren
OO
Zwang zu entrinnen...
.Denen, die
dem Erwachen nahe sind,
OO
werden
Flügel wachsen, und sie werden sich
OO
hoch erheben über den Bannkreis der
OO
Mächte, die sie so gerne in Schlaf und Traum
OO
erhalten hätten...
.Wir sehen die Zeit des Erwachens nahe!
OO
.An uns ist es, den Flug der zur Freiheit
OO
Erhobenen
zu lenken, bis er die schnee‐
OO
bedeckten, im Sonnenglanze erstrahlenden
OO
Höhen des „
Himavat”, ‒ des „großen Ge‐
OO
birges”, ‒ erreicht. ‒ ‒ ‒
.Es ist jedoch
viele Hilfe nötig, denn es
OO
wird
ein großes Erwachen kommen.
.Wir wollen, daß auch
kein einziger
OO
der Erhobenen
sich verfliege und endlich
OO
todesmatt in einer Wüste niederfalle...
.Wir selbst aber können nur
den großen
OO
Flug des ganzen Zuges der Befreiten len‐
OO
ken, und die uns helfen wollen, sollen
die
OO
Verflogenen suchen, damit sie nicht, von
OO
trügerischen Zielen geblendet, die
Rich‐
OO
tung des Fluges dauernd verlieren. ‒ ‒
.An alle,
die selbstlos helfen wollen,
OO
ergeht der Ruf!
.Wer uns
in seinem Herzen sich
ver‐
OO
pflichten will, die Irrenden zurückzuleiten,
OO
der kann und darf uns
Helfer sein.
.Es ist jedoch nur
weise,
liebereiche
OO
Hilfe nötig, und keiner kann uns als
Helfer
OO
dienen, der sich den Irrenden
aufdrängt
OO
mit seiner Hilfe. ‒ ‒
.Auf rechte Weise helfen, heißt: dem
OO
Irrenden
voranzufliegen, so daß er
ohne
OO
Überredung, durch sein
eigenes Erkennen,
OO
wieder seine rechte Richtung finde! ‒
.Eure Hilfe mag wenig „
zu sehen” sein,
OO
‒ aber
ein jeder aus euch zahlt
eine
OO
Schuld von Äonen her zurück, wenn auch
OO
nur
eine Seele durch ihn
zum Ziele ge‐
OO
leitet wird. ‒ ‒ ‒
.Ferne aber mögen uns alle bleiben, die
OO
mit Emphase ihre Hilfe anbieten um
sich
OO
selbst dadurch in Wert und Rang vermeint‐
OO
lich
über andere zu erheben!
.Ferne mögen uns auch
alle aufdring‐
OO
lichen Wichtigtuer bleiben!
.Wer hier Helfer sein will, muß frei sein
OO
von jeder Selbstgefälligkeit!
.Er muß seine Hilfe darbieten wo sie von‐
OO
nöten ist, ohne von seiner Hilfeleistung zu
OO
reden...
.Wir wollen weder seinen Namen wissen,
OO
noch von seiner Hilfe hören!
.Im Reiche des Geistes allein soll die
OO
hilfreiche Tat
gewertet werden, und nur im
OO
Geistigen soll man den Helfer „
kennen”!
OO
‒ ‒
Einmal wie tausendmal
schenkt sich der Eine,
der ewig Schenkende,
und bleibt
doch immer
Sich Selber Besitz. ‒
Er ist nicht
teilbar,
der Ewig
Eine!
Wenn Er sich schenken will,
schenkt Er sich
ganz. ‒
So oft Er auch immer
Sich Selbst verschenken mag,
so oft hat Er
restlos
Sich Selber verschenkt
und bleibt
doch
Sein eigen;
denn nicht
nur einmal
besitzt der
Eine,
der ewig Schenkende,
Sich Selbst. ‒ ‒
Unendlichfach
Einer
besitzt Er sich Selber
unendlichfältig. ‒
So wie Er
einig ist
stets in sich Selber,
unendlichfältig
und doch stets
Einer ‒,
so sind wir „Leuchtenden”
in Seinem „Lichte”
alle vereinigt:
als
Vielheit nur
Eins.
Großer Schenkender ‒,
des Lichtes Ursprung ‒,
Du selbst das „Licht”!
Du kennst keine „Sünde”
außer der einen:
Deines Willens,
der allzeit schenken will,
nicht achten.
Du willst nur
offene Hände;
empfangsbereite,
offene Herzen;
Hände,
die freudig nehmen;
Herzen,
die deine Gaben
willig empfangen.
Du gibst dem Einen
und gibst dem Andern
unendlichen Reichtum,
und Keinem mangelt
des
Andern Geschenk.
Wer
Dich erkannte,
Du Großer Schenkender,
der weiß nichts von
Neid.
Mehr als er tragen kann,
hast
Du zu schenken,
und
niemals endet
Dein ewiger Reichtum. ‒
Wer nie
genug hat
an Deinem Geschenke,
der ist Dir am liebsten ‒;
ihm schenkst Du
Dich selbst.
Du kannst ja schenken,
allen schenken,
und niemals
wirst
Du ärmer sein
für
Den,
der Dein Geschenk
verlangt. ‒ ‒ ‒
Ewiger!
Großer Schenkender!
.Vor nunmehr neun Jahren erschien „
Das
OO
Buch vom lebendigen Gott” zum ersten‐
OO
male im Druck und hat sich seit dieser Zeit
OO
zahllose Freunde, die dankbare Schüler sei‐
OO
ner Lehren wurden, in aller Welt erworben.
OO
.Hier liegt nun der
Neudruck vor, be‐
OO
sorgt nach einer
neuen Niederschrift.
.Der
Inhalt der ersten Fassung blieb
OO
unverändert.
.Für vieles aber wurde neue
Form der
OO
Darstellung gewählt, da sich allmählich zeigte,
OO
daß dieses oder jenes Wort der
ersten Fas‐
OO
sung
eine Deutung zuließ, die ihm
ferne‐
OO
bleiben muß.
.Anderes erwies sich mit der Zeit als
all‐
OO
zuknapp umrissen, so daß
die weitere
OO
Ausführung des Aufgezeigten angebracht
OO
erschien, ‒ und endlich wurde
jedes Wort
OO
erneuter Prüfung unterzogen,
um jede
OO
Möglichkeit zu irrigem Verstehen aus‐
OO
zuschließen.
.Der innere Zusammenklang des Gan‐
OO
zen erheischte ferner eine Änderung
der
OO
Reihenfolge der Kapitel, und eine Satz‐
OO
anordnung, die das Wesentliche
einpräg‐
OO
samer für das Auge macht, da ich in allen
OO
meinen Schriften geistig zu dem Leser
OO
„
spreche”, und daher auf typographische
OO
Behelfe sinnen muß, die ihm
den Klang
OO
der Rede innerlich erwecken können. ‒
OO
.Ich danke allen,
die mir zeigten,
was
OO
noch der Verdeutlichung bedürftig war,
OO
denn ‒
anders wird ein Satz empfunden,
OO
kennt man das, was er besagen will
aus
OO
eigener Erfahrung, als wenn das Mitge‐
OO
teilte
nacherlebend vorzustellen ist in
OO
einer Seele, der noch die Erfahrung mangelt.
OO
.Die aber glauben, ihren Scharfsinn auf‐
OO
bieten zu müssen, um in meinen Worten
OO
etwa „
Widersprüche” zu entdecken, mö‐
OO
gen lieber bedenken, daß doch
auch mir
OO
wohl nicht entgangen sein dürfte, was ihnen
OO
als so gewichtiger Fund erscheint. ‒ ‒
.Heilsamer dürfte es für sie sein, das, was
OO
sie als „Widerspruch” empfinden, für sich
OO
selber
aufzulösen, aus der Erwägung her‐
OO
aus, daß ich doch wahrlich meine Gründe
OO
dafür haben mußte, wenn ich zuweilen Worte
OO
stehen ließ, aus denen
scheinbar Widerspre‐
OO
chendes sich leichthin
konstruieren läßt,
OO
solange man noch nicht erfaßt, was man er‐
OO
fassen sollte...
.Ausdrücklich aber sei nun hier auch aus‐
OO
gesprochen, daß ich
die neue Nieder‐
OO
schrift,
die hier gegeben ist, nunmehr der
OO
ersten Fassung dieses Buches
übergeord‐
OO
net sehen will, da diese
neue Fassung sich
OO
zur früheren etwa verhält, wie ein in allen
OO
seinen Teilen ausgebauter Dom zu seinem
OO
Rohbau, dem noch die gemalten Fenster und
OO
die Statuen der Altäre fehlten...
.So wird nun „
Das Buch vom leben‐
OO
digen Gott” in seiner vervollkommneten
OO
Form und neuen Gewandung gewiß auch
OO
allen denen noch
Bereicherung zu bieten
OO
haben, die es
längst schon in seiner
ersten
OO
Fassung
kennen.
.Daß hier ein Buch gegeben wird, wie es
OO
die Welt in diesen Tagen wahrlich
braucht,
OO
bezeugen heute dankbar
viele Tausende,
OO
die durch seinen Inhalt
Kraft und
Hilfe
OO
fanden...
.Segen,
Licht und
Gewißheit wird es
OO
Allen bringen, die es ohne
Vor-Urteil zu
OO
lesen wissen, und
in sich aufzunehmen
OO
willens sind!
.Im Spätherbst 1927.
OO
ENDE