HORTUS
CONCLUSUS
BERN
2. Auflage 1979
Unveränderter Nachdruck der ersten Auflage 1936
© 1936 and 1979 by Kober´sche Verlagsbuchhandlung AG
Bern
ISBN 3-85767-026-6
UM DEN FORDERUNGEN DES URHEBERRECHTES
ZU ENTSPRECHEN, SEI HIER VERMERKT, DASS
ICH IM ZEITBEDINGTEN LEBEN DEN NAMEN
JOSEPH ANTON SCHNEIDERFRANKEN FÜHRE,
WIE ICH IN MEINEM EWIGEN GEISTIGEN SEIN
BESTIMMT BIN IN DEN DREI SILBEN:
BÔ YIN RÂ
Dem nur auf seine gehirnlich bedingte Be‐ OO
obachtung und seine gedanklichen Schlüsse OO
angewiesenen Menschen dieser Erde bleibt OO
fast alles, was an ihm „ewig” ist ‒ also OO
keiner wie immer vorgestellten Beendigung OO
oder Auflösung anheimfallen kann ‒ wahr‐ OO
haftig ein „Hortus conclusus”: ‒ ein Um‐ OO
schlossener Garten! Das Vorhandensein OO
eines solchen, den physischen Sinnen OO
wie allem Denken unzugänglichen Berei‐ OO
ches wird zwar zuweilen geahnt, zuweilen OO
gefühlt, und innerhalb großer Menschen‐ OO
gruppen geglaubt, aber der Ahnende, Er‐ OO
fühlende, oder Glaubende bleibt außer‐ OO
halb der Mauer, die den ihm verschlossenen OO
Garten des Bewußtseins eigener Ewig‐ OO
keit: ‒ das „verlorene Paradies” ‒ von OO
den Gebieten erdenhafter Erkenntnismög‐ OO
lichkeiten abgrenzt. Von Einzelnen, die sich OO
mit allem, was sie ahnen, erfühlen und OO
glauben, noch nicht zufriedengestellt OO
sehen, wird die trennende unübersteigbare OO
Mauer unermüdlich umwandert und OO
abgetastet, um vielleicht doch eine verbor‐ OO
gene Lücke zu finden, die man erweitern OO
und durch die man sich dann hindurch‐ OO
zwängen könnte. Die glücklichsten unter OO
diesen Suchern gelangen zu ihrer eigenen OO
Überraschung wirklich an die einzige und OO
nur schwer findbare enge Pforte, die den OO
Zugang zu dem „Umschlossenen Garten” OO
bilden könnte, wenn man sie nur zu öffnen OO
wüßte. Statt aber geduldig und vertrauend OO
zu warten, ob nicht etwa von innen her OO
eines Tages geöffnet werde, suchen fast OO
alle, die das Glück hatten, diese Pforte zu OO
entdecken, bei schlauen Schlossern die OO
wunderlichsten Nachschlüssel aufzutreiben OO
und vertun ihre irdische Lebenszeit mit OO
immer neuen und immer wieder erfolg‐ OO
losen Versuchen, das nur vom Innern des OO
„Umschlossenen Gartens” her zu öffnende OO
Schloß von außen aufzubrechen. Vergeb‐ OO
liche Mühe und verhängnisvolle Selbst‐ OO
täuschung!
.Nur einer, der selbst des Ewigen bewußt, OO
in dem aller irdischen Zudringlichkeit un‐ OO
erbittlich verschlossenen Garten aus eige‐ OO
ner Geistnatur heimisch ist, vermag die OO
geheimnisvolle Pforte von innen her zu OO
öffnen, die jedoch, auch wenn sie so geöff‐ OO
net wurde, keinen einläßt, der nicht alle OO
Belastung mit den Ergebnissen gedank‐ OO
licher Spekulation, und alle Verkleidung OO
in die er sich bisher gehüllt hatte, von sich OO
wirft, um nackt und bloß, wie er aus seiner OO
Mutter Leibe hervorging, einzutreten.
.Meine ganze Lebensarbeit ist ein von OO
innen her erfolgendes, immer wieder er‐ OO
neutes Öffnen der Pforte, von der aus ich OO
dann auf mannigfachen Wegen, alle, die OO
nichts anderes mit sich nehmen wollen, als OO
was an ihnen ewigem Leben zugehört, zu OO
den von mir auferbauten Lehrtempeln und OO
von mir gesetzten, mit Worten ewig gül‐ OO
tiger Lehre beschrifteten Bildsäulen führe. OO
Jede Belehrung, die von mir meinen Mit‐ OO
menschen gegeben wurde, ist umschlossen OO
von der Mauer dieses „Hortus conclusus”, OO
so daß ich mit Fug und Recht mein gesam‐ OO
tes Lehrwerk unter diesem, mich selbst OO
mit ihm zusammenfassenden Namen hinter‐ OO
lassen kann, der mir aus guten Gründen OO
angemessen erscheint, um das hier vorlie‐ OO
gende Abschlußwerk symbolisch zu be‐ OO
zeichnen. Auch dieses Buch macht Ant‐ OO
worten, die im Laufe der Jahrzehnte Ein‐ OO
zelnen privatim durch mich zuteil wurden, OO
nun Vielen zugänglich, und soll ebenso OO
wie das Buch der „Briefe an Einen und OO
Viele” den meinen Lehren Zugeführten OO
und Vertrauenden die Augen dafür öffnen, OO
daß die Bücher- und Schriftenreihe, in der OO
zu finden ist, was ich aus dem Ewigen her OO
zu geben habe, als ein
Ganzes betrachtet
OO
werden muß, das
im Ewigen gründet
OO
und nur zugänglich werden kann, wenn
OO
die
Bedingungen erfüllt werden, die das
OO
Ewige
fordert. Ich habe oft genug von die‐
OO
sen Bedingungen gesprochen und sie in
OO
den hier vorangehenden Zeilen aufs neue
OO
charakterisiert.
Die Stätten im Innern des aller Neugier
OO
immerdar verschlossenen Gartens, zu denen
OO
ich die Berufenen nunmehr noch durch die‐
OO
ses vorliegende Buch zu führen trachte, ge‐
OO
ben mancherlei orientierende Ausblicke aus
OO
seinen heiligen Hainen, von denen her die
OO
Baugliederung der von mir errichteten Lehr‐
OO
tempel in klarster Perspektive erkennbar
OO
wird. Auch manche, bisher in ihrem unbe‐
OO
absichtigten Versteck noch nicht entdeckte
OO
Schrifttafel und beschriftete Säule wird dem
OO
aufmerkenden Auge nicht mehr entgehen.
OO
Ich weiß wahrhaftig, wie befremdlich die OO
in meinen Schriften dargebotene Lehre OO
den allermeisten meiner Mitmenschen er‐ OO
scheinen muß, und ich verstehe nur zu OO
gut, daß der im Ewigen erfahrungsfremde OO
Mensch dieser Tage fürs erste noch außer‐ OO
stande ist, in sein ihm anerzogenes Be‐ OO
griffsbildungsvermögen im richtigen Sinne OO
aufzunehmen, was ich ihm leider auch über OO
mich selber zu sagen genötigt bin, will ich OO
ihn nicht vor Lücken stehenlassen, die er OO
aus eigener Erkenntnis nicht ausfüllen OO
kann. Nicht minder weiß ich Bescheid um OO
die vielerlei Formen der psychologisch mas‐ OO
kierten Verdächtigungen, die verantwor‐ OO
tungslose Voreiligkeit für alles, was ihr un‐ OO
erklärlich erscheint, bereithält, als be‐ OO
quemste Verbergung ihrer eigenen Urteils‐ OO
ohnmacht. Angesichts der Unzahl gedank‐ OO
lich spekulativer Erörterungen über das OO
Ewige, ist es mir auch durchaus begreif‐ OO
lich, wenn man keinem seiner Mitmen‐ OO
schen das Vermögen zutrauen mag, daß er OO
selbst imstande sei, vor jeder Selbsttäu‐ OO
schung gesichert, sich im unanzweifelbar OO
Ewigen wach zu erleben.
.Alles richtige Verstehen erschwerend OO
wirken außerdem viele primitive religiöse OO
Vorstellungen, die nicht nur in hochaus‐ OO
gereifte Religionen übernommen wurden, OO
sondern sich merkwürdigerweise von theo‐ OO
logischen Begriffsbezirken her mit unkraut‐ OO
artiger Zähigkeit auch in Gehirnen festzu‐ OO
halten wissen, deren Eigner sich als hoch OO
über jedem Dogmatismus erhaben dünken. OO
Nicht geringer sind die gedanklichen Hin‐ OO
dernisse, die, wie fäulnisgenährte gigan‐ OO
tische Schlingpflanzen in tropischen Ur‐ OO
wäldern, im Bereiche der philosophischen OO
Systeme alles Erkennen des wirklichen OO
Ewigen unmöglich machen.
.Es ist unter diesen hier nur summarisch OO
angedeuteten Umständen eine recht pein‐ OO
volle Aufgabe, als Mensch unter Menschen OO
davon zu künden, daß man ‒ neben eini‐ OO
gen wenigen, in strengster Verborgenheit OO
verharrenden Mitmenschen außereuropäi‐ OO
scher Kulturkreise ‒ selbst Exponent des OO
Ewigen im Bereiche der Erdenmenschheit OO
ist, und dazu noch aus dem Ewigen her OO
unabweisbar bestimmt, als einziger Über‐ OO
setzer in erdenmenschliche Sprache zu OO
übertragen, was nur in wortelosem Er‐ OO
leben erkundbar wird. ‒ Man muß in sich OO
wahrhaftig jede Form versteckten oder offe‐ OO
nen erdenmenschlichen Geltungstriebes OO
verlachen gelernt haben, soll man in sei‐ OO
nem irdischen zeitbegrenzten Dasein nicht OO
an der Erfüllungsmöglichkeit der Aufgabe OO
verzweifeln! Nur unbegrenzte Liebe zu OO
allem ewig Liebenswerten, das man in je‐ OO
dem seiner Mitmenschen gegeben sieht, OO
auch wenn es den meisten kaum bewußt OO
wird, erzeugt die Kraft, sich selber immer OO
wieder aus dem Ewigen her zu eröffnen, OO
trotzdem man weiß, daß man dennoch den OO
allermeisten seiner Mitmenschen ein „Hor‐ OO
tus conclusus” bleibt.
Die Milde ewigen geistigen Lichtes wird
OO
von überreizten Nerven nicht wahrgenom‐
OO
men. Nur in der vorher erlangten unstör‐
OO
baren heiteren Ruhe der Seele kann sich
OO
das goldweiße Licht der Gottheit irdischem
OO
Erfühlen offenbaren.
.Ich darf wahrhaftig über die Art des
OO
Lebens und Erlebens im ewigen Geiste
OO
mit innerster geistiger Vollmacht sprechen,
OO
und so, wie es nur dem Selbsterfahrenden
OO
möglich ist. Gerade darum aber muß ich
OO
bekennen, daß auch im
höchsten geistigen
OO
Leben, das mir jedoch als faßbares Erlebnis
OO
bewußt ist, die gleiche nüchtern klare
OO
Einfachheit und Selbstverständlichkeit
OO
herrscht, die jeder kennt, dem auch nur
OO
ein einzigesmal in seinem Erdenleben
OO
Ewiges, gleichviel in welchem Grade, zu
OO
Bewußtsein kam.
.Was sich die meisten Menschen unter
OO
dem Leben des ewigen Geistes und dem
OO
menschlichen Erleben dieses geistigen
OO
Lebens
vorstellen, ist derart
irdisch gefärbt
OO
und derart kompliziert
erdacht, daß es die
OO
sicherste ‒
Ausschaltung wirklichen Er‐
OO
lebens im ewigen Geiste bewirkt. Wer aber
OO
einmal vor der unsagbaren
Selbstverständ‐
OO
lichkeit und nüchtern klaren
Einfachheit
OO
geistigen Lebens und Erlebens im Tiefsten
OO
erschüttert stand, der weiß zu begreifen,
OO
weshalb ich vor allen phantastischen Vor‐
OO
stellungen warne, die im voraus festlegen
OO
möchten, wie Geistiges dem Irdischen sich
OO
darbieten „müsse”.
Ich habe wahrhaftig allem Darstellbaren
OO
ewiger substantieller Geistgestaltung ein
OO
Wahrbild in Worten erwirkt, und nur
jene
OO
Gebiete der Struktur geistigen Lebens mit
OO
Schweigen umhegt, die sich jedem Ver‐
OO
gleich, und somit jeder Erfassung in irdi‐
OO
scher Sprache entziehen. Aber auch dieser
OO
Gebiete erhabenstes Geheimnis ist durch OO
ihre unbeschreibliche, irdisch unvorstell‐ OO
bare Einfachheit geschützt: ‒ durch das OO
über jede Frage hinaus „Selbstverständ‐ OO
liche” des in ihnen zu erlebenden Ge‐ OO
schehens. Es gibt da nichts Beunruhi‐ OO
gendes, Aufregendes, Verblüffendes, Er‐ OO
schreckendes oder gar „Unheimliches” zu OO
erleben, sondern vielmehr Welten abso‐ OO
luter geistiger Klarheit, die jegliches Ver‐ OO
schwommene, Fragwürdige und Ungewisse OO
ausschließen. So ist es in allen Bereichen OO
vollbewußten inneren, geistsubstantiellen OO
„ewigen” Lebens und mithin auch in der OO
ewigen Seele eines Irdischen, in der sich OO
ein Leuchtender des Urlichtes darlebt OO
innerhalb der Abmessungen seiner ihm OO
zubestimmten irdischen Zeit.
.Es ist jedoch der Leuchtende des Ur‐ OO
lichtes nur darum der ewigen Seele des OO
ihm Dargebotenen im irdischen Leben ver‐ OO
eint, weil allein durch solche Vereinung OO
auch allen anderen ewigen Seelen, die sich OO
zeitlich in Erdenmenschen erleben und OO
formen, die „Kraft aus der Höhe”: ‒ die OO
geistgeborene ewige Lichtesenergie ‒ zu‐ OO
geleitet werden kann, deren sie zur Er‐ OO
reichung ihres Erwachens im ewigen Be‐ OO
wußtsein bedürfen. Was ich als Leuchten‐ OO
der des Urlichtes in Worten lehre, mag OO
vielen zum ersten Anlaß werden, um durch OO
ihr eigenes Nachfühlen und Mitempfinden OO
sich allmählich für das Erwachen ihrer OO
ewigen Seele vorzubereiten, aber vom OO
ewigen substantiellen Geistigen her ge‐ OO
sehen, ist mein bloßes geistiges „Dasein” OO
innerhalb des Erdenlebens weitaus be‐ OO
deutsamer als all mein bewußtes „Tun”, OO
wobei noch zu sagen ist, daß die in OO
Worte geformte, sichtbarlich aufnehm‐ OO
bar gewordene Lehre wahrlich nur den OO
geringsten Teil dessen darstellt, was mir OO
vom ewigen Geiste her zu bewirken ob‐ OO
liegt.
.Was aber mein bewußtes Tun ‒ wie im OO
Seelischen, so bei der sprachlichen Dar‐ OO
legung lehrenden Bekundens ‒ am aller‐ OO
ärgsten erschwert, ist die Diskrepanz zwi‐ OO
schen der sich selbst immer weiter kom‐ OO
plizierenden Kompliziertheit gehirnlich OO
bedingten Vorstellungserzeugens und der OO
irdisch unfaßbaren Einfachheit ewigen sub‐ OO
stantiellen geistigen Lebens. Hier ist vor OO
allem in der sprachlichen Sphäre eine OO
Kluft zu überbrücken, über die sich nur OO
mit den Materialien aus der irdisch gehirn‐ OO
lichen Vorstellungs- und Gedankenwelt OO
kompliziertester Trennungen die Brücke OO
spannen läßt. Da alle Worte einer mensch‐ OO
lichen Sprache ‒ gleichviel welcher ‒ OO
ungeeignet sind um als Ausdruck oder OO
Darstellung des Ureinfachsten dienen zu OO
können, muß man die kompliziertesten OO
Vorstellungen und Begriffsbilder heran‐ OO
holen, will man irdischem Empfindungs‐ OO
vermögen auf dem Umweg über die Sprache OO
Empfindungen nahebringen, die ihm un‐ OO
erlebbar bleiben würden, hätte es keine OO
Möglichkeit, sie auf seine gedanklich kom‐ OO
plizierte Weise auszulösen. Soll solcher OO
Brückenbau aber wirklich verbinden, was OO
ewig getrennt zu sein scheint, dann darf OO
nicht die Torheit begangen werden, das OO
Material aus dem Reiche gehirnlich er‐ OO
wachsener Kompliziertheit, das ja nur ein OO
Überschreiten der Kluft ermöglichen soll, OO
durch philosophische Säuren und Scheide‐ OO
wässer auflösen zu wollen, denn es hält OO
nur so lange, solange es nicht der denke‐ OO
rischen Auflösung unterliegt. Eine Brücke OO
ist da, damit man über sie hinüberschreite, OO
aber nicht um sie unter den Füßen aus‐ OO
einanderzunehmen!
Ich weiß wahrlich „ein Lied davon zu sin‐ OO
gen”, was es für einen Menschen der in der OO
freien Ur-Einfachheit des Ewigen heimisch, OO
und dessen psychophysischer Empfindungs‐ OO
organismus aus dem ihm normalerweise ir‐ OO
disch entsprechenden Bindungszustande OO
gelöst ist, seelisch bedeutet, allen den tau‐ OO
senderlei geradezu „höllischen” Schwin‐ OO
gungen ausgesetzt sein zu müssen, die den OO
Lebensraum der gegenwärtigen, an ihrer OO
fortzeugenden Kompliziertheit fast erstik‐ OO
kenden abendländischen Zivilisation durch‐ OO
beben. Aber die Unmöglichkeit, ewiges OO
substantielles geistiges Leben in seiner un‐ OO
geahnten Einfachheit innerhalb des Lebens‐ OO
raumes dieser Zivilisation anders zur Ein‐ OO
wirkung zu bringen als durch das irdische OO
„Mitleben” eines aus dem Urlichte Leuch‐ OO
tenden, legt mir ‒ als dem in dieser Zeit OO
dazu Geborenen ‒ kategorisch die Pflicht OO
des Mit-Lebens auf, der ich nie und nim‐ OO
mer genügen könnte, wenn ich mich ‒ nur OO
vereint mit meinen, mir im ewigen Geiste OO
ewig gleichgeborenen geistigen Brüdern ‒ OO
von den Bereichen äußeren Lebens, denen OO
meine europäischen und in der übrigen OO
Welt nach europäischer Weise lebenden OO
Mitmenschen einverwoben sind, fernhalten OO
oder gar dauernd sondern wollte.
.Wohl aber muß ich mir auch innerhalb OO
der Bereiche dieser komplizierten ‒ übri‐ OO
gens keineswegs an sich und in Bausch und OO
Bogen „verwerflichen” ‒ abendländischen OO
Zivilisation dennoch eine relative Abge‐ OO
schiedenheit schaffen, wenn es mir möglich OO
werden soll, alledem geistig zu entsprechen, OO
was mir in meinem Mitleben, zum Wohle OO
der Mitlebenden obliegt, denn das mir Ob‐ OO
liegende verlangt Tag um Tag seine reich‐ OO
lich bemessenen Stunden bedingungslos OO
dargebotener Einsamkeit.
Es gibt im geistigen Leben keine Stufe, OO
auf der man es sich etwa versagen müßte, OO
wieder ganz die Haltung anzunehmen, in OO
der man sich fand, als man den Fuß vor‐ OO
einst zu heben suchte um die allererste, OO
unterste Stufe zu betreten. Man darf allem OO
was einem begegnet und die Seele be‐ OO
wegt, immer wieder unbefangen so gegen‐ OO
übertreten, als hätte man noch keinerlei OO
Lehre erhalten, und als hätte man noch OO
nicht das Geringste im Geistigen der Ewig‐ OO
keit erlebt.
.Es kann sogar sehr förderlich werden, OO
auch ohne besonderen Grund, von Zeit zu OO
Zeit solcherlei Standortwechsel vorzuneh‐ OO
men. Wie die Maler gewohnt sind, nach OO
einer jeden durchgeführten neuen Vervoll‐ OO
kommnung des Werkes, von der Leinwand OO
an der sie arbeiten, zurückzutreten, um OO
durch die Zusammenschau aller Bildpar‐ OO
tien ein Urteil über das noch Nötige zu ge‐ OO
winnen, so sollte auch der Mensch, der sich OO
zur Aufnahme ewigen geistigen Lichtes vor‐ OO
bereitet, dann und wann Distanz zu sich OO
selbst gewinnen, damit ihm bewußt werde, OO
was zu der erstrebten Aufnahmefähigkeit OO
noch fehlt. Außerdem befestigt sich durch OO
solches freiwilliges Zurücktreten vor sich OO
selbst und dem bereits Errungenen, das OO
bereits Erlangte in ungeahnter Weise.
.Man würde sich aber sehr täuschen, wenn OO
man annehmen wollte, ich erteilte hier Rat‐ OO
schläge, deren Befolgung einer leicht ei‐ OO
nem anderen nahelegen könne, nachdem OO
er selbst dergleichen entrückt sei... Ich OO
kann mir vielmehr keinen Tag vorstellen, OO
an dem mein Bewußtsein nicht, aus mei‐ OO
nem höchsten innersten ewigen Standort OO
herausgehend, alle Zwischenlagen wieder‐ OO
erkunden würde bis zum untersten Tier‐ OO
bewußten des vergänglichen Erdenkör‐ OO
pers, den ich hier im Irdischen verbrauche. OO
Aus solcher Tiefe wieder in mein Ewiges OO
gelangt, bin ich imstande, erfühlend zu OO
ermessen, was jeweils aus dem ewigen Gei‐ OO
stigen her getan werden muß. Wollte ich OO
mich immer nur auf meiner höchsten Höhe OO
erhalten, dann wäre ich nicht, der ich von OO
Ewigkeit her im ewigen „Augenblick” bin, OO
aus dem ich in diese Zeit nur dadurch ge‐ OO
langen konnte, daß ich das Wagnis wagte, OO
aufzusuchen, was nur der „weiß”, der in OO
sich auch die tiefste Tiefe bewußt erlebt. OO
So bin „ich”: der im Urlicht Leuchtende, OO
‒ auch „ich”: ein im ewigen Geiste wie‐ OO
der Bewußtgewordener aus denen, die OO
durch ihre Schuld in das Zeitliche fielen, OO
und zuletzt noch ‒ dem irdisch bewirkten OO
Anscheine nach ‒ „ich”: der vergängliche OO
Erdenmensch im Menschentier. ‒ Die Stu‐ OO
fenleiter von meinem eigenen Höchsten OO
herab in mein Tiefstes, ist freilich wesent‐ OO
lich stufenreicher als diese knappe Skiz‐ OO
zierung vermuten läßt. Es kann nur über OO
das Einzelne nicht gesprochen werden, da OO
kein Verstehen zu erzielen wäre. Nur, wer OO
als Leuchtender des Urlichtes dazu befähigt, OO
selbst diese Stufenleiter hinab und wieder OO
hinauf zu steigen vermag, ‒ was dem Ir‐ OO
dischen aus sich versagt ist ‒ weiß um die OO
differenzierte Art ihrer Stufen. Jedem an‐ OO
deren Bewußtsein wäre auch ein Wissen OO
darum zu nichts nütze.
.Ich spreche von allen diesen Dingen, um OO
den törichten Gedanken, ‒ es könne etwa OO
„unter der Würde” sein, sich noch Emp‐ OO
findungen zuzugestehen, die an die Besorg‐ OO
nisse allererster Anfänge erinnern, ‒ OO
gleich mit der Wurzel auszurotten, so daß OO
er niemals mehr erwachsen kann. Wenn es OO
mir Notwendigkeit ist, tagtäglich den OO
höchsten Standort meines ewigen geistigen OO
Bewußtseins zu verlassen, um den seeli‐ OO
schen Zustand der in den tiefsten Erden‐ OO
höllentiefen Lebenden mitempfindend zu OO
erleben, ‒ dann darf auch jeder Suchende OO
ohne Sorge sein, wenn er dann und wann OO
sich wieder wie auf seiner ersten Stufe OO
gewahrt.
.Der Segen aus dem ewigen Lichte würde OO
ihn auch dann ‒ und um gar vieles Inne‐ OO
werden bereichert ‒ wieder zu seiner der‐ OO
zeit höchsten Höhe des Bewußtseins hinauf‐ OO
geleiten, wenn er sich zuweilen abgrund‐ OO
tief unter den erfühlten Einsichten seiner OO
allerersten Wegstufe gewahren müßte. Die‐ OO
ser Stufenweg kennt ja keine „Rangstufen” OO
von denen einer hinabgestürzt werden OO
könnte, sondern nur Stufen der Einsicht OO
und Erleuchtung, und es bleibt ganz dem OO
Suchenden allein überlassen, ob und wann OO
er sich gelegentlich zu einer früheren Ein‐ OO
sichtstufe zurückbegeben will, um auf ihr OO
in der Erinnerung wie sodann beim Wie‐ OO
deraufstieg, das ihm bereits insgesamt OO
Zuteilgewordene erneut zu durchleben. OO
Dieser ganze Stufenweg ist ein Weg des OO
„Innewerdens”. Darum ist jede Stufe, die OO
erklommen wird, nicht nur für alle Zeit, OO
sondern auch in der Ewigkeit bleibender OO
Besitz, der selbst dann erhalten bleiben OO
würde, wenn er durch irdische Schuld OO
äonenlang für das Bewußtsein unzugänglich OO
werden müßte. Zu solchem unsäglich be‐ OO
klagenswerten Schicksal neigen aber glück‐ OO
licherweise nur wenige.
Es ist gewiß niemals ganz leicht, von OO
einem Bewußtseinsinhalt der irdisch nicht OO
geschildert werden kann, ‒ weil alle die OO
Klischeeworte, wie „absolute Harmonie”, OO
„reinste Klarheit”, „höchste Seligkeit”, OO
auch nicht entfernt vor ihm bestehen kön‐ OO
nen, ‒ freiwillig zu scheiden um durch OO
immer unerleuchtetere Regionen hinab‐ OO
zusteigen, bis man die Dumpfheit des OO
bloßen Tiermenschentums wieder gewahr OO
zu werden vermag, ‒ aber in alledem liegt OO
zugleich ein solcher Erlebensreichtum für OO
den noch der Erde Verbundenen, der na‐ OO
turgemäß auch noch mit irdischen Meß‐ OO
bändern zu messen versteht, daß ich es als OO
„Gnade”, empfinde, diesen täglichen Weg OO
immer neu erprüfen zu müssen.
.Gewiß muß auf diesem täglichen Weg ins OO
Dunkel und wieder zurück ins Licht, auch OO
alles Leid seelisch mit erduldet werden, das OO
alle die in verschiedenem Grade verdunkel‐ OO
ten Regionen aufzuweisen haben. Das wäre OO
unerträglich, wenn ich nicht dazu seelisch OO
erzogen und geschult worden wäre, ‒ OO
wenn ich nicht in jedem Leid zugleich die OO
„Lüge” am Werk sähe und um des Leides OO
sichere dereinstige „Umwertung” wüßte. OO
Ich muß aber zugeben, daß mir dieses, mit‐ OO
unter alles bereits nur zu genau bekannte OO
noch um Unermeßliches übersteigernde OO
Leid zuweilen wahrhaftig nur mit Aufbie‐ OO
tung aller seelischen Kräfte in all seinem OO
Furchtbaren bewußt miterleidbar wird, OO
und daß seine Schwingungen oft noch tage‐ OO
lang peinigend in irdischem Bewußtsein OO
nachklingen, obwohl sie im ewigen Geisti‐ OO
gen „augenblicklich” aufgelöst wurden. OO
Was will aber all mein freiwilliges Mitemp‐ OO
finden, ‒ als eigenes seelisches Leid, ‒ OO
besagen, gegenüber der Überfülle von Leid, OO
die in allen Bewußtseinsregionen ohne OO
Unterlaß unfreiwillig de facto erduldet OO
wird! ‒ Es wäre schon teuflische Gleich‐
OO
gültigkeit dem Empfindenmüssen anderer
OO
individueller Seele gegenüber, wenn einer,
OO
der
weiß, daß Miterleben hier
nötig ist,
OO
insoferne Linderung geschaffen werden
OO
soll, sich vor diesem Miterleben scheuen
OO
wollte, und es ist wahrhaftig kein „Ver‐
OO
dienst” hier seiner selbst nicht zu schonen.
OO
Kein einziger Bewußtseinsbereich öffnet
OO
sich „von außen her”! Man muß selbst
OO
vorübergehend in ihm nach seiner eigenen
OO
Art bewußt sein wollen, wenn man inner‐
OO
halb seiner Herrschaft Hilfe leisten kön‐
OO
nen soll.
.Nach allem, was ich schon anderenortes
OO
an Erläuterung gegeben habe, brauche ich
OO
wohl kaum noch zu sagen, daß dieses frei‐
OO
willig gewollte tägliche Miterleben der ver‐
OO
schiedensten, nicht zur normalen eigenen
OO
Bewußtseinslage gehörenden Bewußtseins‐
OO
bereiche nicht etwa eine „Ortsverände‐
OO
rung” bedeutet, und daß alles Miterleben OO
des in jedem Bewußtseinsbereich zu fin‐ OO
denden Leides ein generelles Aufnehmen OO
der in diesem Bereich aktuellen Leid‐ OO
„Schwingungen” darstellt, wobei mitemp‐ OO
funden wird, was alle in dieser Region OO
durch Leid Gepeinigten primär empfinden, OO
aber ohne jede Aufrollung persönlicher OO
Schicksale innerhalb derer das Leid emp‐ OO
funden wird. Die Hilfe besteht in der Aus‐ OO
lösung der jeweils verlangten geistigen OO
Kräfte, die dann ohne jegliches Zutun OO
innerhalb des betreffenden Bewußtseins‐ OO
bereiches ihr Wirken dort einsetzen, wo OO
es vonnöten ist: ‒ je nach dem Einzelfall OO
als Kraftspendung zur weiteren Ertragung OO
des Leides, als Leid-Linderung, Leid-Be‐ OO
freiung, oder in irgendeiner anderen nö‐ OO
tigen Form.
.Allerdings ist solches Miterleben und OO
wirksame Helfen nur möglich durch uner‐ OO
hörten Verbrauch an irdischen Lebens‐ OO
energien. Oft ist es nötig, in wenigen Stun‐ OO
den mehr Lebensenergien zu verbrauchen, OO
als Menschen, die im intensivsten tätigen OO
äußeren physischen oder gehirnbedingten OO
Leben stehen, in vielen Monaten zu ver‐ OO
brauchen vermögen. Im ewigen geistigen OO
Wirken Dahingegebenes ist dabei natür‐ OO
lich dem Irdischen unwiederbringlich ent‐ OO
zogen. Äußere intensivste Tätigkeit emp‐ OO
findet man geistigsubstantiellem Wirken OO
gegenüber zwar im Irdischen wie Erho‐ OO
lung, aber man kann nicht Beides zugleich OO
tun, und was im rein geistigen Wirken OO
verbraucht wird, fehlt immer unersetzbar OO
im Erdendasein. Aus dem Ewigen strö‐ OO
mende Kräfte hingegen, die sich ins Irdi‐ OO
sche transformieren lassen, schaffen hier OO
nicht etwa irdischer Energie Zuwachs, son‐ OO
dern ‒ nur die Möglichkeit eines sonst OO
unmöglichen Mehrverbrauches irdisch ge‐ OO
gebener Energien im Ewigen. ‒ Es ist OO
keineswegs etwa so, daß Ewiges des Irdi‐ OO
schen nicht bedürfte! Nur was der im Ur‐ OO
lichte Leuchtende während seines Erden‐ OO
lebens für sein Wirken im Ewigen freizu‐ OO
halten weiß, kann er dort einsetzen, wo OO
er geistig helfen, und wo er vermeidbares OO
Leid verhüten will, gleichviel, welche Be‐ OO
schwerde ihm selbst sein irdisches Dasein OO
aufbürden mag, das seiner ganzen Natur OO
nach ja nur ein Leben für Andere ist, ohne OO
Wahl und Frage.
Die stets wiederholten Erkundungen ei‐ OO
ner ansehnlichen Reihe verschiedener Be‐ OO
wußtseinslagen, wie sie zu meinen freiwillig OO
übernommenen täglichen geistigen Oblie‐ OO
genheiten gehört, umfassen natürlich auch OO
die Bewußtseinsbereiche der von dieser OO
Erde Abgeschiedenen. Auch da aber gibt OO
es hinsichtlich der Unmöglichkeit, be‐ OO
stimmte Einzelschicksale auszuforschen, OO
keine Ausnahme.
.Hingegen liegt die Zeit noch nicht lange OO
zurück, die mich episodisch auf andere, OO
nur schwer erträgliche Art in der Möglich‐ OO
keit sah, unter gewissen seltenen aber OO
durchaus nicht von mir allein abhängigen OO
Verhältnissen, kurzen Kontakt auch mit OO
individuell bestimmten, von der Erde ab‐ OO
geschiedenen Seelen innerhalb ihres Be‐ OO
wußtseinsbereiches zu erlangen. Es war das OO
die nicht gerade erwünschte und auch ge‐ OO
wiß von keiner Seite her erstrebte psy‐ OO
chophysische Nachwirkung gewisser Not‐ OO
wendigkeiten meiner früheren jahrelangen OO
geistkörperlichen Schulungen, und ich OO
habe sehr darunter gelitten, ‒ auch kör‐ OO
perlich! ‒ da die ganze Situation einen OO
unerhörten Kräfteaufwand verlangte, um OO
ihr gewachsen zu bleiben. Gewiß konnte OO
ich auch in einzelnen Fällen Menschen die OO
ihnen Liebes verloren hatten, authenti‐ OO
schen Trost bringen, aber die Vermittler‐ OO
schaft zwischen auf der Erde im Sichtbaren OO
Lebenden und denen, die diese Sichtbar‐ OO
keit verlassen haben, ist weder im physisch‐ OO
kosmischen, noch vom ewigen geistigen OO
All her vorgesehen, und am allerwenigsten OO
könnte sie gerade meine Aufgabe sein. Ich OO
war daher recht froh, eines Tages keiner OO
Gegenwehr mehr zu bedürfen, und dann OO
immer deutlicher diesen unerwünschten OO
Zustand einer nicht gewollten Sensitivität OO
im Abklingen zu gewahren. Aber noch OO
mehr war ich erfreut, als es mir gelungen OO
war, ihn definitiv zu beenden, und ich OO
trauere ihm gewiß nicht nach.
.Über die Beziehungsmöglichkeiten eines OO
Leuchtenden des Urlichtes zu erdentrück‐ OO
ten Menschenseelen herrschen selbst unter OO
sonst recht einsichtigen und belehrbaren OO
Menschen leider phantastische Vorstellun‐ OO
gen. „Richtig” vermutet wird dabei nur, OO
daß wir imstande sind, innerhalb der Be‐ OO
wußtseinsbereiche irdisch „Gestorbener” OO
zu empfinden. Was das aber in Wahrheit OO
bedeutet, macht man sich keineswegs klar, OO
‒ denn es bedeutet nichts anderes, als im‐ OO
stande zu sein, sich selbst innerhalb der Be‐ OO
wußtseinsbereiche Gestorbener als realiter OO
auf Erden „verstorben” zu empfinden. ‒ OO
.Statt dessen aber nehmen sonst recht OO
urteilsfähige Menschen überlegungslos an, OO
es müsse einem doch ein Leichtes sein, OO
unter ungezählten Millionen Seelen, die OO
zu innerst in beglückender Konzentration OO
auf ihr geistig gegebenes Licht versunken OO
sind und allen „Anruf” als bitterste Stö‐ OO
rung empfinden würden, eine bestimmt OO
bezeichnete Seele geradezu „herbeizu‐ OO
rufen” um von ihr gleichsam eine Art OO
jenseitiges „Interview” zu erhalten.
.Daß Menschen, die schwer ertragbaren OO
irdischen Verlust durch das Abscheiden der OO
ihrem Herzen unlösbar Verbundenen aus OO
dieser physischen Sinnenwelt erlitten ha‐ OO
ben, zu jeder Naivität fähig werden können, OO
zeigen in erschütternder und erschrecken‐ OO
der Weise die enormen Zahlen der Anhän‐ OO
ger des Mediumismus, mögen sie sich OO
noch wie früher „Spiritisten” nennen oder OO
den etwas anrüchig gewordenen Namen mit OO
einem neuen, ebenso irreführenden ver‐ OO
tauscht haben. Man sollte doch wahrhaftig OO
unter den Lesern meiner Lehrschriften als OO
unter Leuten, die sich mir als meine Schü‐ OO
ler zurechnen, solcher Ahnungslosigkeit OO
jenseitigen Dingen gegenüber nicht mehr OO
begegnen müssen, aber auch in diesen doch OO
wahrlich genügend unterrichteten Kreisen OO
stößt man noch auf Einzelne, für die das OO
„Buch vom Jenseits” ebenso nicht zu exi‐ OO
stieren brauchte, wie alles Andere, was ich OO
an so vielen sonstigen Stellen über das OO
gleiche Thema mitgeteilt habe.
.Die einzigen Abgeschiedenen, denen OO
man auf die Art „begegnen” könnte, wie OO
die oben charakterisierte Naivität sich das OO
vorstellt, wären die ‒ wahrhaftig „armen” OO
‒ Seelen, die noch in ihren selbstgeschaf‐ OO
fenen „Strandreichen” ihr Wesen treiben. OO
Aber sie sind ja derart im Banne ihrer OO
Schöpfung, daß sie nichts anderes erleben OO
wollen und daher nichts zu erleben ver‐ OO
mögen, als was sie sich durch ihren eigenen OO
Glauben, als das für sie allein zu Erlebende, OO
gestalten und nach ihrem „Außen” proji‐ OO
zieren. Es ist uns unmöglich, uns ihnen er‐ OO
kennbar zu machen, bevor sie die von der OO
Erde mitgebrachten Glaubensenergien auf‐ OO
gebraucht haben, und das kann sehr lange OO
währen. Menschenseelen, die Jahrtausende OO
vor unserer Zeitrechnung in einem Erden‐ OO
körper lebten, sind heute noch in ihre OO
„Strandreiche” gebannt! Es gibt da auch OO
keine „Massenerweckungen”, sondern die OO
Auflösung dieser durch fehlgeleitete Glau‐ OO
bensenergien geschaffenen Kollektivgebil‐ OO
de erfolgt, ‒ auch in den günstigsten Fäl‐ OO
len, ‒ immer nur sporadisch infolge des OO
Aufwachens Einzelner und wieder Einzel‐ OO
ner. Aber ich habe ja schon genug über OO
diese Dinge öffentlich mitgeteilt, so daß OO
ich kaum noch Erläuterndes bringen kann. OO
.Wie man wirklich mit Denen in Bezie‐ OO
hung bleibt, die uns im Irdischen für die OO
physische Wahrnehmung entzogen wurden, OO
habe ich wahrhaftig ebenfalls deutlich ge‐ OO
lehrt, so daß ich nur auf das Gegebene zu OO
verweisen brauche. Wir Leuchtenden des OO
Urlichtes aber können den Abgeschiede‐ OO
nen die zu erreichen sind, nur lehrend und OO
erleuchtend helfen, in überpersönlicher OO
Weise.
Bei dem Hinabsteigen in niedere Bewußt‐ OO
seinsbereiche sind es nicht die sachlich in OO
der Struktur dieser Bereiche zu findenden OO
„Gefahren”, die dem Leuchtenden des Ur‐ OO
lichtes zu schaffen machen können. Vor OO
diesen Bedrohungen weiß sich der geistig OO
Bewußte zu schützen, wo immer sie ihm OO
begegnen mögen. Was ihn hingegen immer OO
wieder doch mit Grauen zu bedrängen OO
sucht, sobald er in Bewußtseinslagen hin‐ OO
absteigt, die einen zeitweisen Verzicht auf OO
die ihm gemäße Bewußtseins-Stufe ver‐ OO
langen, ist das unerbittliche Wissen darum, OO
daß er sich damit seiner geistigen Macht OO
zeitweilig begibt, und somit solange ohne OO
Wehr bleibt gegenüber möglichen „Über‐ OO
fällen” zerstörender Kräfte des Unsicht‐ OO
baren der physischen Welt, ‒ wobei dieses OO
Wissen auch darum weiß, daß immerfort OO
subjektive Vernichtungsimpulse auf den OO
günstigsten Augenblick zur Auslösung sol‐ OO
cher Überfälle auf jeden der Leuchtenden OO
des Urlichtes warten, der ihnen in dem OO
irdisch Zugänglichen erreichbar wird. Der OO
Mensch auf niederster Bewußtseinsstufe, OO
die aber zur Zeit die seine ist, bleibt ge‐ OO
schützt vor jedem Angriffsversuch verder‐ OO
benbringender Impulse aus der unsicht‐ OO
baren physischen Welt, solange er nur sein OO
eigenes Fühlen und Wollen freizuhalten OO
weiß von gleichgearteten Zerstörungsten‐ OO
denzen. Der Leuchtende des Urlichtes aber, OO
der sich bewußten Willens in eine ihm nicht OO
gemäße Bewußtseinsregion begeben will, OO
kann das nur, wenn er sich selbst zeitwei‐ OO
lig aus seinem ihm zugehörigen geistigen OO
Bewußtsein löst und für bestimmte Dauer, OO
auf seine eigene geistige Form verzichtend, OO
niedere Form als „sich selbst” empfindet, OO
wobei er sich naturnotwendig selbst ent‐ OO
waffnet halten muß, was jene Unsichtbaren OO
und ihre sichtbaren Handreicher sehr wohl OO
wissen, denen das irdische Wirken eines OO
jeden Leuchtenden des Urlichtes schwer‐ OO
sten Abtrag für ihre eigene zeitbestimmte OO
Existenz bedeutet.
.So ist jedes derartige Niedersteigen ‒ OO
scheinbar ‒ tollkühne Torheit. Und wenn OO
man auch, ‒ vom Irdischen her betrach‐ OO
tet, ‒ sein Tun mit ganz alltäglichen Ge‐ OO
fahren vergleicht, denen man sich tausend‐ OO
mal ausgesetzt hat und denen sich Tag um OO
Tag unzählige Menschen in aller Welt schon OO
auf den Wegen zu ihrer Arbeitsstätte aus‐ OO
zusetzen gezwungen sind, ‒ ganz abge‐ OO
sehen von allen, deren Beruf an sich schon OO
voller Gefahren ist und zu ihrer Bewälti‐ OO
gung jederzeit furchtlose Ruhe voraus‐ OO
setzt, ‒ dann bleibt doch die unerhörte OO
Höhe des Einsatzes unterscheidend, da die OO
Gefahren des Alltagslebens in einer großen OO
Stadt oder in gefahrumdrohtem Beruf zwar OO
das irdische Leibesleben in Frage stellen OO
können, ‒ niemals aber: im Irdischen er‐ OO
langtes geistiges Bewußtsein des eigenen OO
Ewigen. ‒ Hier steht für den Leuchten‐ OO
den des Urlichtes nichts Geringeres als der OO
Bewußtseinsverlust seines im Geiste be‐ OO
wußten Irdischen zu befürchten, und kei‐ OO
ner weiß im voraus mit Sicherheit, ob OO
es ihm bis zur Beendigung dieses Erden‐ OO
lebens gelingt, sich seiner selbst immer OO
wieder auch erdenmenschlich bewußt zu OO
werden, oder ob ihm sein Irdisches eines OO
Tages doch für sein Ewiges verlorengeht: ‒ OO
auf Erden also nichts von ihm übrig bleibt OO
als ein Irrsinniger oder eine kindisch ver‐ OO
blödete Karikatur seiner selbst. Das ist OO
die wirkliche Gefahr in der noch jeder bis OO
zum irdischen Abscheiden schwebte, der OO
ewiges Licht in dieses Erdenleben brachte! OO
Was will dagegen alles jemals mögliche OO
physische und seelische Leid bedeuten! ‒ OO
Es ist ein „Nichts” gegenüber dem, was OO
hier ständig bis zum letzten Atemzug OO
droht. Sowohl vom ewigen Geistigen, wie OO
von dem sein zeitumgrenztes Behagen su‐ OO
chenden Erdenmenschlichen her gesehen, OO
ist wahrlich kein Anlaß gegeben, solchen OO
Gefahrzustand aufzusuchen, wo er nicht OO
unbedingte Voraussetzung einer unerläß‐ OO
lichen geistigen Hilfeleistung ist, die allein OO
es ewiger Liebe möglich macht, ihr un‐ OO
zugänglich gewordenes Bewußtsein wie‐ OO
der zu erreichen.
.Ich werde kaum noch zu sagen brauchen, OO
daß natürlich solche Gefahr niemals ande‐ OO
ren Erdenmenschen nahekommen kann, OO
einerlei welche Höhe der Einsicht sie be‐ OO
wußt zu erreichen vermögen, denn selbst OO
wenn sie es wollten, könnten sie sich nicht OO
aus dem von ihnen erlangten Bewußtseins‐ OO
bereich lösen um sich in geistesfernen Be‐ OO
wußtseinslagen wach zu erleben.
.Träume können gewiß in die Gespinste OO
eines der unzähligen „Strandreiche” ver‐ OO
flechten, deren Influenzen ja auch das tag‐ OO
wache menschliche Trieb- und Empfin‐ OO
dungsleben unausgesetzt erfährt, wenn der OO
Einzelne sich nicht selbst kategorisch feste OO
Richtlinien gibt, für das, was er an unsicht‐ OO
baren Einflüssen anzunehmen gewillt ist OO
und das, was an ihm abprallen soll. Aber OO
mag auch das, was da geträumt wurde, so OO
lebhaft gewesen sein wie das eindrucks‐ OO
vollste Tageserlebnis, so war es doch nie‐ OO
mals etwas anderes als ein Traum, denn OO
es ist ja ‒ glücklicherweise ‒ nur den OO
Leuchtenden des Urlichtes allein möglich, OO
die Bewußtseinsakkumulierungen, die ich OO
als „Strandreiche” jenseitiger Welt be‐ OO
zeichnet habe, wachbewußt wahrzuneh‐ OO
men. Aus dieser Scheidung allein erhellt OO
schon, was von allen den wirklichen oder OO
vermeintlichen „Hellsehern” und ähnli‐ OO
chen Leuten zu halten ist, die mit „Erleb‐ OO
nissen auf geistigen Ebenen” aufzuwarten OO
pflegen, ohne auch nur zu ahnen, daß ihnen OO
nicht einmal die besagten „Strandreiche” OO
zu wachem Erleben offenstehen, wenn OO
ihnen auch Trance- und Traumzustände ge‐ OO
legentliches halbwaches Bewußtwerden er‐ OO
lauben.
.Dabei will ich nun aber auch noch einen OO
Irrtum aufklären, der beinahe „Gemein‐ OO
gut” ist, so daß ich mich nicht wundere, OO
ihn unter jeglichem menschlichen Mei‐ OO
nungsgepäck zu gewahren. Es geht hier um OO
die irrtümliche Meinung: in allen „jensei‐ OO
tigen” Zuständen müsse alles Empfinden, OO
Erkennen und Erleben allen auf gleicher OO
Bewußtseinsebene Bewußten gemeinsam OO
sein, so daß jeder individuelle Unterschied OO
wegfalle. Das ist aber lediglich eine der OO
zahlreichen „erdachten” Erkenntnisse, mit OO
denen sich der Erdenmensch „jenseitiges” OO
Dasein faßbar zu machen sucht. Die Wirk‐ OO
lichkeit sieht anders aus und kennt auf je‐ OO
der „jenseitigen” Bewußtseinshöhe unzäh‐ OO
lige distinkte Unterschiede des Eigenbe‐ OO
sitzes. Wohl aber gibt es in „jenseitiger” OO
Erfahrungsweise keine der hier im Tier‐ OO
menschentum der Erde gründenden Mög‐ OO
lichkeiten der Verstellung voreinander, OO
und keiner kann sich eine „Geltung” ver‐ OO
schaffen, die seinem wirklichen Werte OO
nicht entspricht.
.Ich muß aber davor warnen, sich zu viel OO
„Gedanken” über das nachirdische Leben OO
zu machen. Was man durch mich bereits OO
darüber weiß, genügt reichlich, um das ir‐ OO
dische vorübergehende Dasein so zu be‐ OO
stimmen, daß es seine wahrlich nicht ge‐ OO
ringen Resonanzkräfte zur Verfügung stel‐ OO
len muß, um dem Suchenden zu ermög‐ OO
lichen, bereits hier und heute den Charak‐ OO
ter „jenseitigen” Lebens mit Sicherheit OO
kennenzulernen.
Wenn sowohl in der mittelalterlichen als OO
auch in der so viel älteren orientalischen OO
Mystik die Abkehr vom „Ich”, ja das innere OO
Auslöschen des „Ich” verlangt wird, so OO
darf ich gewiß von mir sagen, daß es wohl OO
kaum einen „Mystiker” auf Erden gab, OO
der mit solcher Bestimmtheit von sich wis‐ OO
sen konnte, daß dieses vergängliche „Ich” OO
in ihm bis auf den letzten Funken ausge‐ OO
brannt sei, wie ich das von mir ‒ aus mei‐ OO
nem bewußten ewigen Geistigen her ge‐ OO
sehen ‒ unumstößlich weiß. Sage ich also OO
in meinen Lehrtexten dennoch, daß der OO
Weise „Ich” ist von Grund auf, und daß OO
alles in ihm untertan ist seinem „Ich”, so OO
liegt doch wohl zutage, daß ich mit dem OO
gleichen Worte etwas Anderes meine als OO
die erwähnten „Mystiker”. Ich rede viel‐ OO
mehr: ‒ vom Entgegengesetzten, ‒ von OO
der ewigen, aus dem ewigen Geiste stam‐ OO
menden Urgestalt, deren verzerrte tier‐ OO
heitsbestimmte Vortäuschung allein jene OO
Meister der Mystik meinen. Ich warne OO
wahrhaftig nicht vor der Verachtung dieser OO
Maske, die sich „Ich” nennt! Leider ge‐ OO
nießt sie ja in aller Welt und unter allen OO
Völkern ein solches Ansehen, daß fast OO
keiner, der sie mit sich identifiziert OO
noch merkt, wie er damit nur sein OO
wirkliches Selbst karikiert. Kein Wunder, OO
daß nur so wenige Menschen das Trugbild OO
fahren zu lassen willens sind, wie das un‐ OO
erbittliche Voraussetzung für das Bewußt‐ OO
werden in der geistigen Urgestaltung OO
„Ich” ist! Man hat sich im selbstgeschaf‐ OO
fenen Trugbilde seines ewigen „Ich” viel OO
zu lieb, ist viel zu sehr von seiner tatsäch‐ OO
lich vorhandenen irdischen Geltung, von OO
wirklicher oder vermeintlicher, diesem OO
Trug-Ich zugedachter Bedeutung durch‐ OO
drungen, als daß man sich noch dazu OO
überreden möchte, das gekannte, anschei‐ OO
nend so Sichere dahinzugeben um eines OO
vermeintlich so Unsicheren willen, wie der OO
eigenen ewigen Urgestaltung „Ich”. ‒
.Keiner weiß mehr, daß das, was er im OO
Begriff und Wort „Ich” zusammenbündelt, OO
nur ein irdisch Angenommenes ist, das ihm OO
nur darum anzunehmen möglich wird, OO
weil die ihn durchlebende geistige Urge‐ OO
staltung „Ich” das ihm unbewußte Vor‐ OO
bild abgibt, dem er die seinen irdischen OO
Neigungen am meisten entsprechende Dar‐ OO
stellung seiner selbst in sich gegenüber‐ OO
zustellen sucht und so seinen täuschenden OO
„Ich”-Begriff sich selber suggeriert. ‒
.Das zum ersten Erkunden seiner Umwelt OO
fähig gewordene Kind weiß noch nicht, was OO
das ist, wenn eine Stimme in seiner Um‐ OO
welt „Ich” sagt. Es ist sich selbst noch „Um‐ OO
welt”, in der offenbar, wie ihm seine kleine OO
Alltagserfahrung zeigt, alle Dinge mit ge‐ OO
wissen Lautverbindungen zusammenhän‐ OO
gen. So hört es denn auch eine bestimmte OO
Lautegruppe immer mit seiner Selbstäuße‐ OO
rung in Verbindung gebracht und lernt OO
seinen „Namen” in seiner Umwelt genau OO
so mit sich identifizieren, wie das auch OO
einem jungen Tiere gelingt, das in Men‐ OO
schennähe lebt. Will das Kind aber, ‒ das OO
ja vor allen Tieren die Möglichkeit einer OO
differenzierten Sprache voraushat, ‒ sich OO
selbst bezeichnen, so nennt es das Stück OO
seiner Umwelt, das es für sich selber ist, OO
indem es den immer wieder dafür gehörten OO
„Namen” sagt. Erst viel später lernt es OO
dann auf mechanische Art durch Nachspre‐ OO
chen: ‒ „Ich” sagen und dann auch all‐ OO
mählich begreifen, daß das scheinbar der OO
Allen gemeinsame „Name” ist, wenn sie OO
von sich zu sprechen haben. Sagt das Kind OO
nun aber fortan auch zu sich selber: „Ich”, OO
so ist doch der Umfang und die Tiefe sei‐ OO
nes Bewußtseinsinhaltes dadurch in keiner OO
Weise verändert, wenn auch den Erwach‐
OO
senen der Gebrauch der ihnen so wichtigen
OO
Selbstbezeichnung bei dem kleinen Wesen
OO
wie ein gewaltiger Fortschritt erscheint.
OO
.Für den heranwachsenden, wie später
OO
für den erwachsenen Menschen, bedeutet
OO
all seine Lebenserfahrung eine mosaikartig
OO
geformte Zusammensetzung von vielem
OO
Einzelnen, das erst „Umwelt” war, bis es
OO
sich dem schon in kindhafter Zeit gebil‐
OO
deten Selbstbegriff „Ich” einfügen ließ,
OO
und falls unter dem vielen Einzelnen auch
OO
der Glaube an eine Bewußtseinsfortdauer
OO
über den Tod hinaus zu dem eigenen „Ich”‐
OO
Mosaik gehört, dann erscheint dem Selbst‐
OO
bewußtsein im „Ich” nichts einleuchten‐
OO
der, als daß alle seine zusammengelebten
OO
Inhalte auch auf „ewige” Dauer Anspruch
OO
haben müßten.
Wenn dann aber doch die abgründige
OO
Naivität dieser Annahme zu Bewußtsein OO
kommt, dann ist die Erschütterung derart OO
zerreißend, daß sich aller übrige Selbst‐ OO
bewußtseinsinhalt nicht nur von dem vor‐ OO
maligen Glauben, sondern auch von jeder OO
Möglichkeit, ihm eine weniger gefahrum‐ OO
drohte Begründung zu finden, in brüsker OO
oder elegischer Weise löst. Eine Revision OO
der einzelnen Mosaiksteine auf ihre mög‐ OO
liche Ewigkeitsbeständigkeit hin, und ein OO
rücksichtsloses Ausmerzen des mit Sicher‐ OO
heit Vergänglichen aus dem „Ich”-beton‐ OO
ten Bewußtseinsinhalt erscheint nicht nur OO
als unerfüllbare Zumutung, sondern auch OO
als aussichtslos. Man hat ja jeglichen Prüf‐ OO
stein mitverloren, nach dem man be‐ OO
stimmen könnte, was ewigkeitsgezeugt und OO
was irdisch vergänglich ist, so daß man nun‐ OO
mehr nur dann noch sicher zu gehen meint, OO
wenn man unterschiedslos Alles dem Unbe‐ OO
ständigen tellurischer Existenz zurechnet. OO
.Es ist ein Spottspiel, das von Gläubigen
OO
wie von den ungläubig Gewordenen mit
OO
dem ewigen „Ich” getrieben wird, dem
OO
allein sie zu danken haben, daß sie nicht
OO
nur Tiere, sondern auch „Menschen” sind:
OO
‒
denn der „Mensch” wurzelt
nicht auf
OO
der Erde, sondern
im Herzen der Ewig‐
OO
keit, ‒ im innersten Göttlichen, das in
OO
seinem höchsten Selbstbilde „Mensch” in
OO
sich selber ist! Damit aber, statt des Spott‐
OO
bildes,
das ewige „
Ich”
der Wirklichkeit
OO
im Erdenmenschen Fleisch und Blut durch‐
OO
dringe, wird vom Ewigen her wahrhaftig
OO
nicht verlangt, daß alles aus dem Bewußt‐
OO
sein schwinde, was nicht „ewiger” Abkunft
OO
ist. Wohl aber muß unerbittlich im Bewußt‐
OO
sein
unterschieden werden, was
ewiger
OO
und was
zeitlicher Inhalt ist. Lange Zeit
OO
braucht es unausgesetzte Sorgfalt, damit
OO
sich nicht morgen womöglich unversehens
OO
das wieder in dem ihm
verwehrten Be‐
OO
wußtseins-Innersten: ‒ im „lch”, ‒ er‐ OO
neut einwachse, was gestern ausgerottet OO
erschien. Es ist, wie wenn man einen mit OO
Unkraut überwucherten Acker zu einem OO
geordneten Garten voll edelster Gewächse OO
umschaffen will. Erst wird der Boden wie‐ OO
der und wieder gepflügt, und rücksichts‐ OO
los unter der Hacke gereinigt werden OO
müssen, bis er ganz leer wird von allem, OO
was vorher seine Kräfte saugte. Dann aber, OO
nachdem man das Neue einpflanzte, wird OO
es noch langehin eifrige Wachsamkeit ko‐ OO
sten, damit nicht zum wiederkehrenden OO
Wachstum komme, was ausgerodet wurde, OO
was aber Vögel und Wind immer wieder OO
unvermerkt auszusäen wissen.
.Das alles ist kein gedankliches Tun, OO
sondern Empfindungsarbeit mit der schar‐ OO
fen Pflugschar und dem kräftigen Grab‐ OO
scheit aus unabnützbarem geheimnisvol‐ OO
lem Stahl, der nur in der Glut des innersten OO
seelischen Fühlens geschmiedet werden OO
kann... Man läßt aber statt dessen leider OO
zuerst immer noch die früher vertraut ge‐ OO
wordenen gedanklichen Scheinerkennt‐ OO
nisse in sich weiterwachsen, und hier ist OO
auch die Ursache dafür zu suchen, daß viele OO
von Zeit zu Zeit das Drängen in sich fühlen, OO
sich für ewig Wirkliches, das nur erlebend OO
zu erlangen ist, ‒ vorläufig ‒ ein zusam‐ OO
mengedachtes Surrogat zu schaffen, das sie OO
dann in der Folge am konkreten Empfin‐ OO
den des Wirklichen hindert, zu dem sie OO
doch vordringen wollen. ‒
„
Wahrheit”
und substantiell-geistige
OO
„Wirklichkeit” sind
nicht das Gleiche,
OO
auch wenn alles
Wahre im
Wirklichen grün‐
OO
det! Wahrheit ist immer ein
Bild der Wirk‐
OO
lichkeit, wenn auch ‒ dem Anspruch des
OO
Wortes nach ‒ unter allen Umständen ein
OO
klargeprägt „ähnliches” Bild, bei dem nur
OO
solche, „Retouchen” mit Stichel und Schab‐
OO
eisen in Kauf genommen werden können,
OO
die dazu dienen, eben diese „Ähnlichkeit”
OO
noch
zu vertiefen und klarer zutage zu
OO
bringen. Während dieses Bild aber immer
OO
„Bild” bleibt und niemals
die ewige sub‐
OO
stantiellgeistige Wirklichkeit selbst ist,
OO
bleibt diese ewig die
Ursache jeglicher
OO
Wahrheitserkenntnis. Ich treibe hier durch‐
OO
aus nicht etwa ein Spiel mit Worten! Die
OO
beiden Begriffe bezeichnen Konkretes, das
OO
genauestens auseinandergehalten werden
OO
muß. In dem Buche: „Der Weg zu Gott”
OO
ist schon vieles Hierhergehörige gesagt.
OO
Wenn ich von ewiger geistsubstantieller OO
„Wirklichkeit” spreche, so will ich das auf OO
Erden mit irdischen Sinnen Unwahrnehm‐ OO
bare, in sich selbst Lebendige und jeder‐ OO
zeit „Ewige” gemeint wissen, das Jesus OO
„das Reich der Himmel” nennt: ‒ das alle OO
Dauer in sich allein umschließende Reich OO
des substantiellen Geistes, der die einzige OO
unausschöpfbare Fülle aller Kräfte ist ‒ OO
nichts, was mit dem „Denken” zu tun hat OO
‒ nichts Erdachtes, ‒ sondern ewigkeits‐ OO
gezeugter „Raum”. Weniges steht dem OO
inneren Auffinden dieser ewigen Wirklich‐ OO
keit hindernder und bösartiger im Wege, OO
als der schauerlich verhängnisvolle Ge‐ OO
brauch, das Wort „Geist” anzuwenden, OO
wenn von irgendwelchen Äußerungen des OO
menschlichen Gehirns: ‒ von Gedanken OO
und Gedankenverknüpfung, „Gedanken‐ OO
leben” und Denkerarbeit die Rede sein OO
soll. Wenn man diesen, durch die Tätigkeit OO
des irdisch-physischen Gehirns emporge‐
OO
wirbelten Gedankenrauch als „Geist” zu
OO
bezeichnen gewohnt ist, dann hält es wahr‐
OO
haftig schwer, sein Bewußtsein aufnahme‐
OO
bereit zu machen für den „creator spiri‐
OO
tus”, den Schöpfergeist der Ewigkeit, der
OO
das aus sich selber souveräne „ewige Le‐
OO
ben”
ist und alles in seinem substantiellen
OO
Sein umfaßt, was seines Reiches Zeugung
OO
darstellt, aber nichts in sich aufnimmt, was
OO
nicht in Ewigkeit aus ihm hervorgegangen
OO
war.
Nur weil der Erdmensch,
in seinem ir‐
OO
disch unfaßbaren Kern, geistiger Zeugung
OO
„Zeugnis” aus aller Ewigkeit her
ist, kann
OO
er, der sich selbst aus dem ewigen „Augen‐
OO
blick” in die trügerische Scheindauer der
OO
kosmischen „Zeit” fallen ließ, dereinst wie‐
OO
der in sein Reich eingehen, mitnehmend aus
OO
seinem irdischen Bewußtsein, was er mit‐
OO
nehmen
will, soweit es den inhärenten Ord‐
OO
nungen dieses Reiches nicht widerspricht.
OO
.Dieser ewigen „Wirklichkeit” gegenüber OO
ist ihr nachgeformtes Bild: ‒ die „Wahr‐ OO
heit”, ‒ im Irdischen erfolgte Prägung, ‒ OO
Ausformung des Siegels der Ewigkeit in OO
irdischem Siegelwachs! Der Mensch aber, OO
der nicht das Siegel des ewigen Geistes in OO
sich trägt, kann nicht die Wahrheit aus dem OO
ewigen Wirklichen künden, auch wenn er es OO
mit allen seinen irdischen, und allen Kräf‐ OO
ten seiner ewigen Seele will! ‒ Es handelt OO
sich ja hier nicht um das biedere mensch‐ OO
liche „Die-Wahrheit-sagen-wollen”, son‐ OO
dern um das Bezeugen des eigenen Ge‐ OO
prägtseins durch die ewige Wirklichkeit, OO
und nur wer solchermaßen die Wahrheit OO
aus der ewigen Wirklichkeit in sich trägt, OO
kann aus der Wahrheit Kunde geben, weil OO
sein eigenes Bewußtsein in der ihm ein‐ OO
geprägten Wahrheit leuchtend wurde und OO
lebendig ist!
Daß man in der wissenschaftlich betrie‐ OO
benen Geometrie, durchaus ernsthaft und OO
keineswegs in okkultistische Glaubenssätze OO
verfangen, mit der Möglichkeit vier-dimen‐ OO
sionaler Raumverhältnisse rechnet, ja viel‐ OO
dimensionale Räume durchaus nicht als OO
etwas Unmögliches ansieht, ist allen Unter‐ OO
richteten bekannt. Niemand wird sich un‐ OO
verantwortbarer Phantastik zu beschul‐ OO
digen haben, wenn er als gesichert an‐ OO
nimmt, daß diesen Errechnungen ebenso OO
bestimmte, im kosmischen All-Raum zu OO
findende Tatsachenbeweise entsprechen, OO
wie den astronomischen Errechnungen von OO
Himmelskörpern die dem gewaltigsten OO
Fernrohr unsichtbar bleiben, aber durch OO
Beobachtungen ihrer Umgebung in zwin‐ OO
gender Weise als örtlich dennoch vorhan‐ OO
den erwiesen werden.
.Aber die geometrisch errechenbaren OO
Räume stecken gewissermaßen alle ver‐ OO
steckt
in dem uns erfahrbaren
drei-dimen‐
OO
sionalen Raum, auch wenn wir normaler‐
OO
weise als drei-dimensionale Wesen die vier‐
OO
bis „n”-dimensionalen Raumgebilde und
OO
Raumwesen nicht wahrnehmen können.
OO
Wir dürfen uns nur durch diese Unmöglich‐
OO
keit des sinnenfälligen Wahrnehmens kei‐
OO
nesfalls verleiten lassen, zu glauben, es
OO
handle sich bei den durch geometrische
OO
Denkformen in die Vorstellung eingeführ‐
OO
ten
mehr als dreidimensionalen Räumen
OO
um etwas Anderes als das uns Unwahrnehm‐
OO
bare der
physischen Welt. Mit dem, was
OO
ich den
ewigkeitsgezeugten „Raum” im
OO
ewigen Geiste nenne, haben alle diese
OO
geometrisch eruierbaren Räume
absolut
OO
nichts zu tun.
Das Ewige liegt, allem Er‐
OO
rechenbaren, allem durch Denkmetho‐
OO
den zu Findenden
unerreichbar, zwar
OO
am gleichen Ort wie die physische Welt,
OO
aber
gänzlich unvorstellbar im Bilde ir‐
OO
disch zu errechnender Raumvorstellun‐
OO
gen!
.Wohl aber ist die Geometrie mit ihrer
OO
gedanklichen Erschließung vieldimensio‐
OO
nalen Raumes ganz nahe daran, gewisse
OO
wohlbeobachtete und heute kaum noch
OO
von den ärgsten Ignoranten abzuleugnende
OO
„metapsychische” Vorkommnisse zu fassen,
OO
womit, wenn es gelänge, auch der auffallend
OO
stumpfsinnig alberne Charakter so vieler
OO
„spiritistischer” Manifestationen der Le‐
OO
murenwesen in der dem dreidimensionalen
OO
Auge
unsichtbaren physischen Welt, als
OO
eine unentrinnbare Notwendigkeit erwie‐
OO
sen würde, die aus der
Raumfremdheit der
OO
gelegentlich dann im
drei-dimensionalen
OO
Raum agierenden lemurischen „Masken”
OO
zu erklären wäre.
.Das ganze Weltenall ist „durchsetzt”, mit
OO
Raumwelten, die einander normalerweise
OO
unwahrnehmbar sind, solange nicht eine
OO
Art „Isolationsbeschädigung” vorüberge‐ OO
hend Kontakte, mit der Folgeerscheinung OO
des Einanderdurchdringens verschieden‐ OO
räumiger „Materie”, schafft. Nur das abso‐ OO
lute „Nichts”, ‒ das als eine sehr reale OO
Sache dieses ganze Weltenall in ewiger OO
Starre, als irdisch unvorstellbar „Hartes”, OO
umgrenzt, ‒ ist ohne Raum und außer OO
allem als möglich gegebenen Raum: ‒ ab‐ OO
solut distanzlos, gehirnlich auch im Bilde OO
nicht begreiflich.
.Ewiger „Raum” aber durchdringt alle OO
verschiedenräumigen Welten, ohne den sie OO
Wahrnehmenden: ‒ den in ihnen allein OO
sich erlebenden Wesen, ‒ aus ihrem eigen‐ OO
raumbedingten Vermögen heraus ebenfalls OO
wahrnehmbar zu sein. Nie könnten Erden‐ OO
menschen ihn erfahren, wären sie nicht in OO
ihrem ewigen Lebenskern geistig-substan‐ OO
tiell mit ihm identisch! Diese Sachlage wird OO
durch die Unfähigkeit der Allermeisten, OO
sich während ihres Erdenlebens in diesem OO
innersten Kern zu erkennen, absolut nicht OO
beeinflußt, und diese Unfähigkeit ist nichts OO
Unentrinnbares, sondern bloß eine ver‐ OO
hängnisvolle Folge bequemer Gemütsträg‐ OO
heit. Mit dem „Verstand” ist da freilich OO
nichts zu ändern!
.Der Verstand braucht Material, mit dem OO
er arbeiten kann, und er ergreift jedes Ma‐ OO
terial das man ihm vorlegt, nimmt es in OO
Arbeit und macht schließlich daraus, was OO
er daraus machen kann, je nach seiner eige‐ OO
nen Kraftentwicklung und geordneten OO
Schulung. Um aber den innersten ewigen OO
Kern in sich zu finden: ‒ den lebendigen OO
substantiellen Funken des Geistes, der das OO
menschliche Bewußtsein ins Ewige zu tra‐ OO
gen und darin zu erhalten vermag, ‒ be‐ OO
darf es anderer Kräfte, die aber, ebenso OO
wie der Verstand, geübt und geschult OO
werden müssen, wenn sie noch in der OO
Zeit in der sie hier irdisch eingesetzt wer‐ OO
den können, das ihnen Mögliche leisten OO
sollen.
VON
ASIATISCHEM RELIGIONSGUT
Meine Kenntnis asiatischen Religionsgu‐ OO
tes stammt wahrhaftig nicht aus Büchern. OO
Bücher konnten mir immer nur gehirnliche OO
Wiederbegegnungen mit dem lang schon OO
geistig Bekannten bringen. Ich weiß aber OO
von der Neigung vereinzelter Europäer, die OO
ihr Wissen aus Büchern haben, alte östliche OO
Religionsurkunden und Gebetbücher ge‐ OO
radezu als psychologische Offenbarungen OO
zu begrüßen, und sie als Eideshelfer OO
für eigene Hypothesen heranzuziehen. ‒ OO
Allein ich weiß auch, wieviel Überschätzung OO
solcher Wertung zu Gewicht verhilft, und OO
daß es sich dazu noch zumeist um „Ver‐ OO
zeichnungen” irrig oder halbverstandener OO
religiöser Spekulationen und Imaginatio‐ OO
nen einer kaum noch prüfbaren Vorzeit OO
handelt, denen man solche Verehrung ent‐ OO
gegenbringt. Es ist auch nicht einzusehen, OO
weshalb es mehr Weisheit verraten soll, OO
wenn in einem asiatischen mystischen Text OO
das Gleiche gesagt wird, was innerhalb des OO
europäischen Kulturkreises Eckhart, Tau‐ OO
ler und der Frankfurter Deutschordensherr OO
formulierten, oder was Angelus Silesius OO
zum Beispiel meinte mit dem bekannten OO
Vers:
.„Der Himmel ist in dir ‒ und auch der OO
Hölle Qual: ‒ was du erkiest und willst, ‒ OO
das hast du allzumal!”...
.Gewiß aber ist nicht zu bezweifeln, daß OO
die gleiche Wahrheit sich mitunter von OO
ganz neuen Aspekten her offenbart, wenn OO
plötzlich die Ausprägung vor Augen liegt, OO
die sie in einem weit entfernten fremden OO
Kulturkreis gefunden hat. Hierin ist denn OO
auch die praktische Bedeutung der den Eu‐ OO
ropäern zugänglich werdenden Texte aus OO
innerasiatischen Religionswelten in erster OO
Linie beschlossen. Nicht die bereits lange OO
schon ihrer Tendenz nach bekannt gewor‐ OO
denen Dogmen östlicher Religions-Systeme OO
stellen den Hauptwert dar, den Überset‐ OO
zung vermitteln kann, sondern die Formen OO
andersartiger Ausprägung mancher, auch OO
europäischer alten religiösen Kultur durch‐ OO
aus nicht versagt gewesenen Erkenntnisse OO
an sich ganz undogmatischer Art. Die aber OO
können zu recht bedeutsamen Anregungen OO
führen, und dem jeweils neu erschlossenen OO
alten östlichen Religionsgut wahrhaftig Ge‐ OO
wicht verleihen.
.Während aber nun in den auf dem Boden OO
Indiens erwachsenen oder aber von Indien OO
her überstrahlten Religions-Systemen Asi‐ OO
ens die Innewerdung des Ewigen durch OO
eine Art seelischen inneren Schauspiels er‐ OO
strebt wird, bei dem der Mensch Schau‐ OO
spieler und Zuschauer zugleich ist, indem OO
er seine Gottheiten in sich selber darstellt OO
und sie dabei seiner Natur nach mit allem OO
Gewicht der eigenen Selbstgewißheit als OO
lebendig und in Beziehung zu sich emp‐ OO
findet, ‒ wenn nicht sogar völlige subjek‐ OO
tive Identifikation erreicht wird, ‒ (man OO
denke z.B. an Râmakrishna!) verfolgte der OO
europäische Mensch schon von den Zeiten OO
der Antike her eine genau entgegenge‐ OO
setzte, naturhaft in seiner Art gründende OO
Weise religiösen Strebens, indem er im OO
Göttlichen sich selbst: ‒ den „Men‐ OO
schen” ‒ zu erleben suchte. Sehr bemer‐ OO
kenswert ist, daß auch der uns so „orien‐ OO
talisch” anmutende Islam hierhergehört. OO
Das Christentum aber vor allem, ist in all OO
seinen Formen ‒ wo es konsequent erlebt OO
wird ‒ solches religiöse Erleben des in der OO
Gottheit durch Gottheit verhüllten primor‐ OO
dialen „Menschen”! Wahrlich: ‒ ein „An‐ OO
thropomorphismus”, wie ihn Fleisch und OO
Blut aus sich allein dem Erdentierverhaf‐ OO
teten nicht nahelegen konnten!
.Man kann nun auf asiatische wie auf OO
europäische Art in das Erlebnis des Ewigen OO
gelangen, aber in beiden Arten bleibt die‐ OO
ses höchste Erleben, das dem Erdenmen‐ OO
schen während seiner Leibeslebensdauer OO
möglich ist, nur denen vorbehalten, die OO
sich durch die dornenreiche Wildrosen‐ OO
überwucherung jahrhundertelang weiter‐ OO
gezüchteter Dogmatik durchzuschlagen OO
wissen, bis sie zum innersten Wahrheits‐ OO
inhalt: ‒ zu der klaren Erkenntnis dessen OO
gelangen, was die Dogmengestalter eigent‐ OO
lich schützen wollten, aber, in bester Ab‐ OO
sicht, gerade damit der gänzlichen Über‐ OO
wachsung preisgaben. Wohl wird sich je‐ OO
doch ‒ von einzelnen, recht verschieden‐ OO
wertigen Ausnahmen abgesehen ‒ der OO
Asiate am besten in nüchterner Wahrneh‐ OO
mung seiner Besonderheit an die asiati‐ OO
sche, der Europäer aber an die europäi‐ OO
sche Weise halten, wo immer ein Erden‐ OO
mensch zu wirklichem Ewigkeitserleben OO
gelangen will, denn diese beiden, so grund‐ OO
verschiedenen Weisen sind psychophysisch OO
begründet und stellen keineswegs etwa der OO
Willkür entstammende „Methoden” dar. OO
Es ist weder eine Zusammenfügung beider OO
Einstellungen möglich, noch kann von einer OO
in die andere hinübergewechselt werden, OO
wenn das beiden zuletzt gemeinsame Ziel OO
wirklich erreicht werden soll.
.Gewiß wird niemand auch nur einen OO
Augenblick im Unklaren darüber sein, daß OO
durch mich die europäische Weise, zum OO
Ewigkeitserlebnis zu kommen, gelehrt OO
wird. Allerdings bereichert durch alles, OO
was sich an östlichem Erfahrungsgut euro‐ OO
päischer Weise „amalgamieren” läßt. Das OO
ist natürlich kein „Widerspruch” zu der OO
eben aufgezeigten Unmöglichkeit, beide OO
Einstellungsweisen zu verbinden oder bald OO
die eine, bald die andere zu pflegen, und OO
es wäre ebenso möglich, eine Lehre der OO
asiatischen Weise durch Bereicherung mit OO
europäischem Erfahrungsgut fruchtbrin‐ OO
gender zu gestalten. Wenn man aber auch OO
als Europäer die Erfahrung macht, daß in OO
den asiatischen Texten zuweilen „das OO
Echte recht dünn gesät” und tief „ver‐ OO
steckt” ist, während „überall Negatives OO
unfaßbar starr an der Oberfläche liegt”, so OO
darf man dennoch aus solcher Erfahrung OO
heraus keinesfalls auf die Werte schließen, OO
die einem Europäer unzugänglich blei‐ OO
ben. Auch einem Asiaten, der den heuti‐ OO
gen Spuren wirklichen Ewigkeitserlebens OO
in Europa nachgehen wollte, würde es mit OO
europäischem Religionsgut kaum anders OO
ergehen...
.Was jedoch vielfach als „dämonisch” OO
empfunden wird, ist der in allem Reli‐ OO
gionsgut Asiens zutagekommende landes‐ OO
entstammte und blutbedingte praktische OO
Okkultismus, der aber für den Menschen OO
des Ostens eher einen Bezirk der Physik OO
darstellt und von den damit Vertrauten OO
nicht in unserem Sinne als „unheimlich” OO
empfunden wird. Soweit diese okkultisti‐ OO
sche Praxis sich noch auf religionsbestimm‐ OO
ten Bahnen bewegt, wird sie auch durch OO
die Religion noch gezügelt, und wird dann OO
selbst von geistig hoch darüber Erhabenen OO
für harmlos angesehen. Erst wo der Okkul‐ OO
tismus selbst in Asien zur „Religion” wird, OO
darf er in bedrohlichem Sinn „dämonisch” OO
genannt werden! ‒
.Man sollte den religiösen Texten des OO
Orients unbefangener gegenübertreten OO
und resoluter die Spreu vom Weizen son‐ OO
dern, um so mehr, als ja doch das Beste, OO
Kostbarste und Geheimnisreichste, was OO
Asien verwahrt, niemals Gegenstand von OO
Aufzeichnungen wurde, und die wenigen OO
Handschriften aus denen es zu erschließen OO
wäre, ganz gewiß keinem Nichtasiaten je‐ OO
mals in die Hände fallen.
Wo Licht eine Dunkelheit erleuchtet, dort OO
wird man in der Umgebung des Lichtes OO
auch Wärme gewahren. Aber nur in des OO
Lichtes räumlicher Nähe, und nicht etwa OO
überall dort, wohin seine Strahlen Erhel‐ OO
lung bringen!
.So ist es auch Folge des auf dieser Erde an OO
eine bestimmte Stelle fixierten geistig-sub‐ OO
stantiellen „Tempels der Ewigkeit” und OO
des an dieser, seiner Stätte seit Jahrtausen‐ OO
den vollzogenen geistig-seelischen Ge‐ OO
schehens, daß von solcher Lichtquelle her OO
eine ganz unbeabsichtigte aber aus der OO
Natur der Dinge auch unvermeidbare In‐ OO
fluenz geistiger Art auf die geographischen OO
Umkreise ausstrahlte und ununterbrochen OO
weiter ausstrahlen muß. Da nun die er‐ OO
wähnte Stätte inmitten der höchsten Berge OO
der Erde liegt und diese Berge tekto‐ OO
nisch den sehr weiträumigen „geogra‐ OO
phischen Mittelpunkt” Asiens bilden, so OO
ist es gewiß nicht verwunderlich, wenn aus OO
dem erdenkörperlich unzugänglichen Ort OO
der allerintensivsten geistigen Gescheh‐ OO
nisse im Lebensbereich dieses Planeten OO
her, die Schwingungen in der kompak‐ OO
ten Konsistenz geistiger Substanz die all‐ OO
dorten erregt werden, sich noch über OO
beträchtliche räumliche Kreise jenes OO
Erdteiles hin fortpflanzen, bis sie allmäh‐ OO
lich zum Ausschwingen kommen.
.Diesen mächtigen und relativ weithin OO
wirkenden geistig substantiellen Ausstrah‐ OO
lungskreisen danken die Völker Inner-, OO
Ost- und Südasiens ihre Neigung zu seeli‐ OO
scher Bereitschaft, Übersinnliches in das OO
seelische Bewußtsein aufzunehmen, und so OO
manche Wirklichkeits-Erahnung, die man OO
anderwärts vergeblich suchen würde. Man OO
darf jedoch aus dieser Tatsache gewiß nicht OO
folgern, daß darum jeder Asiate der das OO
Abendland bereist, ohne weiteres religiö‐ OO
sen Geheimnissen aufgeschlossen gegen‐ OO
überstehe oder gar im Besitz hoher gei‐ OO
stiger Erkenntnisse sei! In allen Gegen‐ OO
den Asiens gibt es, ebenso wie in Europa OO
und den anderen Weltteilen, verquälte OO
Skeptiker, frivole Spötter, laue Halbgläu‐ OO
bige, und vor allem ‒ ein Heer von An‐ OO
hängern irgend eines Aberglaubens, wobei OO
es nichteinmal der Wahrheit entspricht, zu OO
sagen, daß nur in Asien der Aberglaube OO
gleich dem Bambus in den Dschungeln OO
wuchere. Es gibt aber, wie überall in der OO
Welt, so auch in Asien tief innerliche Na‐ OO
turen, die bei alledem ihr Genüge nicht OO
finden können, wohl aber den Drang in OO
sich fühlen, die Isolation in sich zu besei‐ OO
tigen, die sie von der bewußten Wahrneh‐ OO
mung ihrer eigenen Daseins- und Lebens‐ OO
ursache scheidet. Daß Jahrtausende hin‐ OO
durch so geartete Menschen die substan‐ OO
tiellen geistigen Schwingungen zu empfan‐ OO
gen vermochten, die von einem ihnen
OO
räumlich relativ nahen Punkte der Erd‐
OO
oberfläche her ausstrahlten als Begleiter‐
OO
scheinung der von da über alle Welt hin
OO
ausgesandten geistigen Erleuchtungs- und
OO
Hilfebotschaften, wurde Ursache der Ent‐
OO
stehung jener alles Geistige, ‒ aber auch
OO
unzählige
pseudogeistige Erscheinungen ‒
OO
bejahenden Atmosphäre, die dem gleich‐
OO
falls das Bleibende in aller Erscheinung
OO
Wandel suchenden Nichtasiaten so geheim‐
OO
nisvoll und unfaßbar erscheint.
In unseren Tagen hat diese Atmosphäre, ‒
OO
die ehedem auch den ihr von Hause aus
OO
fernstehenden
Islam in ihre Bereiche zu
OO
ziehen vermochte, sowie er in ihre geistig
OO
gegebene, geographisch bestimmbare Zone
OO
kam, ‒ sehr viel von ihrer lichtenden
OO
Wärmekraft verloren. Nicht, weil die Strah‐
OO
lungen geringer geworden wären, sondern
OO
weil außerasiatische Einflüsse ihre zer‐ OO
setzende Wirkung selbst bis in die Kreise OO
der hochbegabtesten asiatischen Religiösen OO
hineintragen und somit die Zahl derer ver‐ OO
mindern, die jene unerschütterbare Ruhe OO
in sich zu bewahren wissen, die Vorbe‐ OO
dingung des Empfindens der substantiellen OO
geistigen Ausstrahlungen aus dem Ort des OO
geistigen Tempels der Ewigkeit auf Er‐ OO
den ist. Nach wie vor aber ist das Auftau‐ OO
chen so vieler, der geistigen Wirklichkeit OO
entsprechenden Vorstellungen, die man OO
vergeblich in anderen Erdteilen suchen OO
würde, auf die räumliche Nähe unerhörten OO
Offenbarens ewiger Geistesgewalt zurück‐ OO
zuführen, deren Influenzen in den Seelen OO
der Befähigten sich auswirken. Es verdirbt OO
im Grunde nur wenig, daß diese Auswir‐ OO
kungen zumeist in Seelengärten bunt OO
blühenden Aberglaubens stattfinden, denn OO
der Aberglaube wird so noch zu einem OO
positiven Träger einer irdischen Bildge‐ OO
staltung der ewigen Wirklichkeit.
.Sehr im Irrtum aber wäre jeder Nicht‐ OO
asiate, der sich einfallen lassen wollte, er OO
brauche bloß die nächste Schiffsgelegenheit OO
zu benutzen und dann von einem indischen OO
Hafenplatz aus nach Simla oder Darjeeling OO
hinaufzufahren um dort die geschilderten OO
Ausstrahlungen in reichlicher Fülle zu emp‐ OO
fangen! Ganz abgesehen davon, daß er auch OO
auf Ceylon, auf den Inseln des malayischen OO
Archipels, in China und Japan, diesen Aus‐ OO
strahlungen noch keineswegs entrückt OO
wäre, könnte er sich an allen diesen Orten OO
zwar in die schönste Selbstsuggestion ver‐ OO
setzen ohne es auch nur zu ahnen, aber nie‐ OO
mals könnte ihm empfindungsnahe kom‐ OO
men, was selbst der durch unzählige Gene‐ OO
rationen im eigenen Blute dafür vorberei‐ OO
tete Asiate erst empfinden lernen muß in OO
einer über alle westlichen Begriffe harten, OO
und viele Jahre währenden, erbarmungslos OO
alle Selbsttäuschung ausrottenden Lehr‐ OO
zeit. ‒ Auch die wenigsten Orientalen OO
haben sie wirklich durchgemacht!
.So billig, wie sich der Nichtasiate die OO
Erlangung des Aufschlusses verborgener OO
Empfindungsorgane vorstellt, nachdem er OO
kaum von der Möglichkeit solcher Selbst‐ OO
entwicklung hörte, ist sie wahrhaftig nicht. OO
Nur, wer keinerlei Zugang zu der Art der OO
hier nötigen Vorbereitung hat, kann auf OO
den Gedanken kommen, eine Wahrneh‐ OO
mungsfähigkeit für deren Erlangung un‐ OO
zählige Leben im Orient gelebt werden, ‒ OO
für die jede Mühsal ertragen und jede der OO
zuweilen auferlegten Selbstpeinigungen OO
ohne Bedingungen und Vorbehalte stolz OO
und tapfer erduldet wird, ‒ lasse sich auch OO
für den Unvorbereiteten, durch eine OO
stimmungsmäßige Aufnahmebereitschaft, OO
fast mühelos erreichen. ‒ Von dem maß‐ OO
losen Hochmut der ernstlich annimmt, der OO
Orientale mache sich diese Dinge ganz un‐ OO
nötig schwer, weil er ja nichts ahne von den OO
Erkenntnissen westlicher moderner Psy‐ OO
chologie, sei hier weiter nicht die Rede.
.Solcher ahnungslose Dünkel steht noch OO
tief unter jenem Vulgärokkultismus, der OO
den Seinen unverfroren einzureden sucht, OO
sie vermöchten alles das, was der orien‐ OO
talische Religiöse erringt und wofür er OO
den Einsatz seines Lebens wagt, durch OO
eine tagtäglich wiederholte Reihe aller OO
Wirklichkeit widersprechender glaubens‐ OO
betonter Behauptungen aus der Tiefe des OO
Gemüts heraus zu erlangen.
.Wahrhaftig: ‒ es hält sehr schwer, ein OO
Mensch aus den ältesten Kulturbereichen OO
der Welt zu sein, und dennoch den phan‐ OO
tastischen, nach jeder Seite dehnbaren OO
Aberglauben westlicher Zivilisation nicht OO
zu belächeln!
Der Mensch auf Erden ist Vorbedingnis OO
für das Werden und Bestehen der irdischen OO
Religionen, aber diese sind keineswegs Be‐ OO
dingnis der irdischen Existenz des Men‐ OO
schen! Dieser Satz ist nicht nur Folgerung OO
aus dem bekannten Evangelienworte vom OO
jüdischen Sabbat, sondern auch, ganz un‐ OO
abhängig davon, eine von keinem Vernünf‐ OO
tigen zu bezweifelnde Selbstverständlich‐ OO
keit. Und doch gibt es religiöse Eiferer in OO
Menge, die aller Logik zuwider, diesen so OO
selbstverständlichen Satz am liebsten um‐ OO
kehren möchten. In allen Religionen sind OO
sie zu finden, wenn auch kaum irgendwo OO
so zahlreich wie gerade in den Religions‐ OO
bezirken, die sich auf die Lehre des Er‐ OO
habenen berufen, der so eindeutig den Sab‐ OO
bat und damit alle religiöse Konvention OO
und Satzung als eine rein menschliche An‐ OO
gelegenheit: „um des Menschen willen”, OO
‒ bezeichnete. Überall aber, wo die An‐ OO
hänger einer Religionsform die unumstöß‐ OO
liche Wahrheit dieses Satzes vergessen, er‐ OO
hebt sich drohend für diese jeweilige Reli‐ OO
gionsform die Gefahr, das, was „Religion” OO
in ihr ist, zu verlieren, und zur bloßen OO
Form zu erstarren, die dann kein anderes OO
Bestreben mehr kennt, als sich um ihrer OO
selbst willen, zum Vorteil ihrer Diener, OO
aber auf Kosten von deren Anhängerschaft, OO
in sterilem Dasein zu erhalten. Statt ein OO
Bewahrnis der Religion zum Besten des OO
Menschen und im Dienste des Menschen OO
zu sein, leert sich die Form, und ihre Leere OO
saugt wie ein Vakuum den Menschen, der OO
ihr Herr durch den von ihm geschaffenen OO
Inhalt sein sollte, erbarmungslos in sich OO
hinein. ‒ Man braucht auf Erden wahr‐ OO
haftig nicht zu suchen, wo sich solches be‐ OO
gibt, denn es begibt sich allerorten in die‐ OO
ser Zeit!
.Jede Religionsform aber, die nicht zur OO
leeren Form werden will, muß achten, daß OO
sie nicht „tolerant” wird, denn sie besteht OO
nur durch ihre Intoleranz, indem sie alle OO
andere Religionsform ausschließt. Und OO
jede Religionsform wird von ihren An‐ OO
hängern für die „allein seligmachende” OO
gehalten, auch wenn in ihrem Bekenntnis OO
von dieser Überzeugung nicht ausdrück‐ OO
lich gesprochen wird. Der Anspruch ergibt OO
sich von selbst, da jeder ehrliche Anhänger OO
einer Religionsform sein zeitliches Tun OO
und Lassen gerechtfertigt, und sein ewiges OO
Heil begründet sehen will, so daß er gewiß OO
keiner Religionsform den Vorzug gibt, von OO
der er nicht fest überzeugt ist, daß sie vor OO
allen anderen den Vorzug verdient, weil OO
sie allein ihm Führerin zur Seligkeit zu OO
sein scheint. Je toleranter eine Religions‐ OO
form sich geben will, desto weniger ist sie OO
imstande, Religion zu verwahren, ‒ desto OO
mehr in Gefahr, leere Form zu werden, OO
auch wenn sie, ihrem Namen nach, weiter‐ OO
hin noch als „Religion” erscheint.
.Es ist jedoch die zu ihrem Bestand nötige OO
Intoleranz jeder Religionsform nur inner‐ OO
halb ihres eigenen Bereiches ein Gutes! ‒ OO
Jeder Hausvater erfüllt nach Fug und Recht OO
seine Pflicht, wenn er intolerant gegen alles OO
ist, was den Bestand des ihm anvertrauten OO
Hauswesens gefährden könnte. Nicht an‐ OO
ders sind die für das Bestehenbleibenkön‐ OO
nen einer Religionsform Verantwortlichen OO
vor sich selber berechtigt und verpflichtet, OO
innerhalb ihres Religionsformbereiches in‐ OO
tolerant gegen alles zu sein, was das Be‐ OO
stehen der ihnen anvertrauten Religions‐ OO
form in Gefahr bringen könnte. Aber außer‐ OO
halb dieses, ihrer Religionsform ureigenen OO
Bereiches fehlt ihnen jedes Recht und jede OO
Pflicht zur Intoleranz! ‒ Nur wenn die OO
Rechte und Pflichten Anderer in den ihnen OO
anvertrauten Religionsformbereichen ge‐ OO
wissenhaft geachtet und sorglichst unan‐ OO
getastet bleiben, sind jene allein menschen‐ OO
würdigen gegenseitigen Beziehungen zwi‐ OO
schen den verschiedenen, sich innerhalb OO
ihrer Bereiche mit berechtigter Intoleranz OO
ausschließenden Religionsformen möglich, OO
die für das lebendige Gedeihen jeder ein‐ OO
zelnen bedingungslos erforderlich bleiben! OO
Jede Ausbreitung der für das eigene Be‐ OO
stehen auf eigenem Gebiet nötigen Intole‐ OO
ranz, über die Grenzen des eigenen Reli‐ OO
gionsformbereiches hinaus, ist Störung an‐ OO
derer Religionsformen und leistet nur der OO
Ignoranz und Feindschaft gegenüber allem OO
Religiösen Helfersdienste in dieser wahr‐ OO
lich religionsmatt und religionsmüde ge‐ OO
nug gewordenen, tausendfach irritierten OO
Zeit. Diese Zeit ist ohnedies gewohnt, Reli‐ OO
gion mit „Religionsgeschichte” gleichzu‐ OO
setzen, in der ja für jeden, der sie kennt, OO
eine Kette von Berichten über unberech‐ OO
tigte Übergriffe intern berechtigter Into‐ OO
leranz in die Religionsformbereiche anders‐ OO
gläubiger Menschengruppen vorliegt, wie OO
sie von ärgster Religionsfeindschaft nicht OO
schauerlicher geschmiedet werden könnte. OO
.Vor allem aber ist immerdar zu beden‐ OO
ken, daß Religion in allen ihren Formen OO
ausnahmslos ein erdenmenschlicher Behelf OO
ist, den die ewige Seele Einzelner jeweils OO
in Sorge um ihre Mitmenschen liebevoll OO
ersann, damit auch den nicht zu eigener OO
Findung Fähigen ein guter Weg „markiert” OO
sei, der sicher ins Ewige führe! Es ist töricht, OO
darüber zu streiten, welcher dieser Wege OO
weniger „Umweg” sei, denn alle sind Um‐ OO
wege, weil sie sonst jenen Seelen zu steil OO
und gefahrvoll würden, um derentwillen OO
sie von kundigen Wegebahnern geschaffen OO
wurden. Ich aber bin nicht gekommen um OO
einen neuen „Umweg” zu bauen! Ich zeige OO
vielmehr den direkten Anstieg in das ewige OO
Licht, der allerdings nur Seelen ersteigbar OO
ist, die Kraft genug in sich auszulösen wis‐ OO
sen, um mit Sicherheit die Abgründe über‐ OO
springen zu können, die man Andere, OO
‒ auf dem Wege einer Religionsform, ‒ OO
umgehen lehrt... Ich bin nicht dazu da, OO
irgend einer Religionsform oder vielen zu‐ OO
gleich eine Apologie zu schreiben, obwohl OO
ich es wahrhaftig gesicherter als die be‐ OO
rufsmäßigen Apologeten der Religionen OO
vermöchte. Ich muß die Religionsgebun‐ OO
denen auf die Wege ihrer Religionsform OO
verweisen und jene Verwegenen aufzufin‐ OO
den trachten, die eigene Pfade zum Licht OO
zu erklimmen suchten, sich aber bei ihrem OO
Suchen „verstiegen” haben. Auch denen OO
muß ich helfen, die ehedem auf dem gut‐ OO
markierten Wege einer Religionsform da‐ OO
hinschritten, bis sie aus diesem oder jenem OO
Grunde das Vertrauen zu ihrem gebahn‐ OO
ten Wege verloren und sich quer durch die OO
Wildnis der Skepsis einen anderen Pfad zu OO
treten suchten, ohne voranzukommen. Den OO
zufrieden und ihrer Sache gewiß auf den OO
zeichengesicherten Wegen der Religions‐ OO
formen Wandelnden aber werde ich gewiß OO
nicht „im Wege” stehen, auch wenn ich OO
ihren Weg zuweilen kreuze. Ich kann ihnen OO
nur immer wieder an den für sie unver‐ OO
ständlichen aber nötigen Wegkehren sagen, OO
in welcher Richtung ihres Weges Endziel OO
liegt, und bringe ihnen geistige Kraft, aus OO
der sie ihre schwachen seelischen Kräfte OO
wirksam nähren können, damit sie wenig‐ OO
stens ausdauern auf der betretenen Straße, OO
bis ihre Seelen endgültig aus ihrem Irdi‐ OO
schen losgelöst werden.
Es liegt mir so fern, „eine neue Reli‐ OO
gion” zu begründen, wie es mir fern‐ OO
liegt, den bestehenden Religionsformen OO
andere Dienste zu widmen, als die ihnen OO
nach Maßgabe ihres Schatzes an zeitüber‐ OO
dauernden Werten vom ewigen Geiste her OO
zubestimmte Hilfe, die, ‒ wo sie von‐ OO
nöten ist, ‒ weder Bitte verlangt, noch OO
Dank erwartet, und keinem irdischen Wil‐ OO
len erwirkbar wäre.
Jede zu klarer Selbstdarstellung gelangte OO
Religionsform verlangt von ihren Anhän‐ OO
gern mit allem Recht die aufrichtige Zu‐ OO
stimmung zu den in ihrer Selbstdarstel‐ OO
lung ausgesprochenen Lehren, zu bestimm‐ OO
ten Worten ihres Stifters oder ihrer Stifter, OO
und zu ihrer Auffassung gewisser, von ihr OO
als gesichert angenommener „historischer” OO
Geschehnisse. Das gilt von den alten asia‐ OO
tischen bodenständigen Religionen nicht OO
minder, wie vom Buddhismus in allen sei‐ OO
nen Gestaltungsformen, vom Monotheis‐ OO
mus des Pentateuch, dem Christentum in OO
seinen verschiedenen Ausdrucksarten, und OO
dem als jüngste der großen Religionsformen OO
entstandenen Islam. Die Zustimmung zu OO
der jeweiligen Formulierung des Vorstel‐ OO
lungsinhaltes, der den Eigenbestand einer OO
Religionsform ergibt, wird als „Bekennt‐ OO
nis” zu dieser Religionsform bezeichnet, OO
und da diese Zustimmung auf dem gefühls‐ OO
mäßigen Fürwahrhalten der dargebotenen OO
Vorstellungsinhalte beruht, das als „Glau‐ OO
be” empfunden wird, so spricht man von OO
verschiedenen „Glaubensbekenntnissen”. OO
Die innere Zustimmung: ‒ die selbstge‐ OO
setzte Annahme, es sei alles genau so, wie OO
es in der Folge von Vorstellungen zum OO
Ausdruck kommt, die eine Religionsform OO
als ihr „anvertrautes” eigenes Religionsgut OO
für sich in Anspruch nimmt, ist stets der OO
entscheidende Faktor für die Anerkennung OO
der Zugehörigkeit eines Menschen zu einer OO
bestimmten Religionsform, was dadurch OO
nicht anders wird, daß sich die Religions‐ OO
form selbst als „Glaube” bezeichnet.
.In dem an sich gewiß berechtigten Be‐ OO
streben, in den eigenen Bereichen auch nur OO
das eigene religiöse Vorstellungsgut gelten OO
zu lassen und alles ihm Fremde oder gar OO
Widersprechende sorglichst auszuschlie‐ OO
ßen, kam man nun aber im Verlaufe der OO
Jahrhunderte und Jahrtausende fast überall OO
zu einer so bedenklichen Überwertung der OO
„Bekenntnisse”, daß die Formulierung des OO
Religionsgutes, für die jeweilen Zustim‐ OO
mung verlangt wird, allmählich allenthal‐ OO
ben mehr Bedeutung erlangte, als das Re‐ OO
ligionsgut selbst, ja ‒ daß die Zustimmung: OO
‒ das Fürwahrhalten ‒ zu fast unlösbaren OO
Fesselungen des inneren Lebens der ein‐ OO
zelnen Religionsformen auswucherte. Der OO
„Glaube” als bloßes, gehirnlich umschlung‐ OO
genes, gefühlsmäßiges „Fürwahrhalten” OO
hat in fast allen Religionen den lebendigen OO
Glauben, der die höchste Kraft der ewigen OO
Seele ist, auf weite Strecken hin erstickt, OO
so daß die vermeintlichen „Gläubigen” OO
kaum noch von ihm wissen, und man in OO
Gefahr gerät, gänzlicher Verständnislosig‐ OO
keit zu begegnen, wenn man zu den in ei‐ OO
ner Religionsform Verbundenen von ihm OO
spricht. Aber das ist nicht notwendiges OO
„Schicksal”, sondern Folge bequemer Her‐ OO
zensträgheit, die überwunden werden kann, OO
und überwunden werden muß, wenn die OO
verschiedenen Religionsformen, die der Er‐ OO
denmensch im Laufe der Jahrhunderte und OO
Jahrtausende „um des Menschen willen” OO
geschaffen hat, ‒ damit jede Seele dort OO
sich finde, wo ihr gemäße Symbole den OO
Weg zum inneren Lichte bezeichnen, ‒ OO
nicht zu leblosen starren Versteinerungen OO
werden sollen.
.Solche Erstarrung aber kann wirksam OO
nur jener tiefe „lebendige” Glaube der OO
Seele verhüten, der in Herzensinbrunst OO
nach der Selbstoffenbarung seines eigenen OO
Lebensgrundes in sich drängt, ‒ einerlei OO
in welcher Religionsform das geschieht und OO
wie die Vorstellungsinhalte gestaltet sein OO
mögen für die von der Seele Zustimmung OO
verlangt wird. Dieser Glaube ist kein Für‐ OO
wahrhalten irgend eines historischen Be‐ OO
gebnisses oder wundersamen Geschehens, OO
‒ kein Fürwahrhalten irgendwelcher OO
überlieferten Lehrworte und Meinungen, OO
‒ aber ebensowenig steht er zu allediesem, OO
wie es ihm von seiner Religionsform dar‐ OO
geboten wird, in Widerspruch. Er hat nur OO
erkannt, daß die ihm zur Zustimmung vor‐ OO
gestellten, bedingt oder unbedingt als OO
„historisch” angenommenen Geschehnisse OO
ebensowohl wie die berichteten Lehrworte OO
für seine Religionsform unumgänglich OO
nötig sind zur Schaffung der Formen- und OO
Farbenkombinationen, die der Seele den OO
Weg in ihr inneres Licht, und zwar einen OO
für jede der betreffenden Religionsform OO
zugetane Seele leicht begehbaren Weg, ‒ OO
aufs deutlichste „bezeichnen” sollen. Mit OO
aller Inbrunst drängt er danach, auf diesem OO
ihm gewiesenen Wege seinen eigenen Le‐ OO
bensgrund in sich zu erfassen. Er glaubt OO
innerstem unwiderlegbaren Erfühlen, daß OO
er diesem, seinem Lebensgrund dereinst OO
am Ziele des Weges „von Angesicht zu An‐ OO
gesicht” gegenübertreten wird, aber er OO
fühlt sich auch schon auf dem Wege dort‐ OO
hin befähigt, das ihn Belebende lebendig OO
in sich zu erfassen, ‒ frei von aller Zweifel‐ OO
bedrängung. ‒ Erfüllt von solchem inner‐ OO
sten lebendigen Glauben besitzt sich die OO
Seele in ihrem Mittelpunkt und ist außer OO
aller Gefahr, fortan sich mit einem gehirn‐ OO
lichen „Fürwahrhalten” des Vorstellun‐ OO
genschatzes ihrer irdischen Religionsform OO
begnügen zu können.
.Möge der aus sich selbst lebendige in‐ OO
nere Glaube wieder in jeder Religionsform OO
der Menschheit von den ihr zugeeinigten OO
Seelen gesucht und gefunden werden, und OO
damit jeder religiöse Vorstellungsbereich OO
von innen heraus sich als in seiner For‐ OO
mung gerechtfertigt erweisen! Es wäre OO
jedoch eine unverzeihliche Torheit, wenn OO
man annehmen wollte, daß ich einer oder OO
der anderen Religionsform meine Sympa‐ OO
thien darböte, wieder andere aber zu miß‐ OO
achten vermöge. Ich weiß vielmehr, wo OO
das Eine in allen sich finden läßt, das OO
allein „not tut”, und suche erkennen zu OO
lehren, wie es praktisch in jeglicher Reli‐ OO
gionsform erlangbar ist, auch wenn jede OO
aus sich heraus genötigt bleibt, seine Er‐ OO
langung jeder anderen Religionsform ab‐ OO
zusprechen, weil sie sonst ihre eigene Da‐ OO
seinsberechtigung nur wirklich „Wissen‐ OO
den” noch zu beweisen wüßte. Es ist auch OO
durchaus nicht nötig, den Anspruch auf all‐ OO
gemeine Weltgeltung, den eine Religions‐ OO
form vor anderen vorauszubesitzen glaubt, OO
mit harten Mitteln zu bekämpfen! ‒ Ganz OO
von selbst wird dieser töricht vergebliche OO
irrige Anspruch immer wieder in seine OO
Grenzen zurückverwiesen werden, zu OO
jeder, ihn noch antreffenden Zeit.
Auf welcher Höhe auch der Mensch sich OO
selber denken will, ‒ stets wird er sich OO
wider Willen Bild und Gleichnis, und nicht OO
anders denkt er Anderes in sich selber zu OO
Bild und Gleichnis um. Selbst der Moslim OO
kommt ‒ in seinen Vorstellungsberei‐ OO
chen ‒ nicht ohne Bild und Gleichnis aus, OO
wenn auch der Islam, nach strenger, frei‐ OO
lich auch fraglicher Auffassung verstanden, OO
die äußere Darstellung des Menschenbildes OO
verbietet, ‒ was glücklicherweise nicht ver‐ OO
hindert hat, daß voreinst in persischen OO
und indischen moslemitischen Kulturbe‐ OO
reichen die herrlichsten Kleinmalereien OO
entstanden sind, die den Menschen voll OO
Glut und sprühender Lebendigkeit wieder‐ OO
zugeben wußten, ohne bei den dortigen OO
damaligen Gläubigen Anstoß zu erregen. In OO
anderen Religionsformen, die im sichtbar‐ OO
lich dargestellten Bilde des Menschen OO
nicht die Gefahr magischer Überwältigung OO
fürchten zu müssen glaubten, ist ja, wie OO
jeder Unterrichtete weiß, die Darstellung OO
des Menschenbildes bis zu den höchsten OO
Möglichkeiten der Kunst emporgesteigert OO
worden, weil die Darstellung hier ‒ „Pre‐ OO
digt” sein wollte und stärkste Eindringlich‐ OO
keit erstrebte, der zur Überredung durch OO
das Auge immer willigen Seele gegenüber. OO
Aber auch für seine Wiedergabe in der OO
Sprache konnte das Vorstellungsgut der OO
Religionsformen Bild und Gleichnis un‐ OO
möglich entbehren. In Bild- und Gleichnis‐ OO
form ging es in die Seele des Hörenden OO
über, um sein eigen zu werden. Solches OO
Vor-stellen eines transparenten, plasti‐ OO
schen Bildes vor die seinem Denken anders OO
unfaßbare geistige Wirklichkeit, kann frei‐ OO
lich auf den höchsten Höhen der Seele OO
auch zu sublimster Einfühlung und Gottes‐ OO
kenntnis im Lichte ewiger Liebe führen, OO
aber weit näher liegt es dem Erdenmen‐ OO
schen, das von ihm geschaffene, sich selber OO
vorgestellte Bild immer kompakter zu ge‐ OO
stalten, wobei er es dann allerdings auch OO
immer mehr irdischen Vorbildern nach‐ OO
zubilden sucht.
.Wenn es sich, wo immer, um die Vor‐ OO
stellung Gottes handelte, als der Urselbst‐ OO
gestaltung, der alles Gestaltete Leben und OO
Dasein dankt, dann fand sich tragischer‐ OO
weise der Erdenmensch zu allen Zeiten ge‐ OO
drängt, seine Vorbilder unter Seinesglei‐ OO
chen zu suchen, soweit ihm Seinesgleichen OO
an irdischer Macht überlegen waren. So OO
ist „Gott” im Vorstellungsbilde des Erden‐ OO
menschen zum „König” eines ewigen Rei‐ OO
ches geworden, und die Seele, die doch in OO
Wahrheit das ewige Wirkliche erfahren will, OO
bleibt in den großbauschigen Mantelfalten OO
einer plastisch derben Darstellung erden‐ OO
menschlichen Machtwillens gefangen. ‒ Es OO
ist schlechterdings unmöglich, ein Vorstel‐ OO
lungsbild zu ersinnen, das
noch weniger
OO
Entsprechungen zu der
Wirklichkeit Got‐
OO
tes aufzuweisen hätte! Aber nach solcher
OO
irdischen Grundform sind die Gottesvor‐
OO
stellungsbilder der größten Religionen ge‐
OO
staltet, die der Erdenmensch sich zu geben
OO
wußte...
.Wenn auch Millionen diese Vorstellungs‐
OO
bilder mit aller seelischen Liebeskraft zu
OO
verehren trachten, während andere Millio‐
OO
nen nur die
Furcht vor des derart vorge‐
OO
stellten Gottes angeglaubter
Macht zu sei‐
OO
nem Dienste zwingt, so darf man sich doch
OO
auch nicht wundern, wenn man die Zahl
OO
Derer immer mehr im Wachsen findet, die
OO
ihre dumpfe Furcht schließlich zu über‐
OO
winden wußten oder ihre glühende Liebe
OO
eines Tages in bitterer Erkenntnis verlö‐
OO
schen sahen, und nun
alle Gottesvorstel‐
OO
lung für trügliches Menschenwerk halten,
OO
weil sie
die ihre als solches erkannten.
Nie‐
OO
mand steht sich selbst so sehr im Wege wie OO
der Enttäuschte: ‒ der eine Täuschung OO
Losgewordene! ‒ In seinem Grimm dar‐ OO
über, daß er sich täuschen konnte, über‐ OO
sieht er, daß nur sein Vorstellungsbild in OO
ihm die Täuschung bewirkte, und so wähnt OO
er die Wirklichkeit als unwirklich über‐ OO
wiesen, während lediglich ein Bild dieser OO
Wirklichkeit zusammenstürzte.
.Unnütz ist es, den Enttäuschten des „Un‐ OO
glaubens” anzuklagen, aber nötig ist, ihm OO
zu zeigen, wie er des Wirklichen, dem er OO
von außen her durch sein nun für ihn OO
zertrümmertes Vorstellungsbild hindurch OO
vergeblich zu nahen suchte, innewerden OO
könne in sich selbst! ‒ Um diese Weise: OO
‒ das Wirkliche in sich selber als des OO
eigenen Daseins Urgrund erfahren zu OO
dürfen, ‒ lehrend aufzuzeigen, wird man OO
gewiß der Vorstellungsbilder auch nicht OO
entraten können. Doch diese Vorstellungs‐ OO
bilder werden sorglichst jedes Vorbild aus OO
dem Irdischen her meiden, das nicht in OO
hellster Transparenz zu durchschauen OO
wäre. Und alles, was sich in bildhaften OO
Worten sagen läßt, wird nur dazu dienen OO
wollen, in dem Belehrten die Vorstellung OO
von der Struktur des ewigen Wirklichen OO
zu erwecken, in dem und aus dem er OO
selber lebt. Gott ist so Vieles und so Viel‐ OO
seitiges wie Verschiedenes zu gleicher OO
Zeit und gleicher Ewigkeit, daß es nie‐ OO
mals möglich wäre zu sagen, was Gott ist, OO
wenn es nicht möglich wäre, die Struk‐ OO
tur des geistigen Lebens, dessen Selbstbe‐ OO
wußtsein Gott ist, in großen Linien auf‐ OO
zuzeichnen. Die Seins-Aspekte Gottes, die OO
ich in solcher Weise aufgezeichnet habe, OO
von der geistigen Zahlwertauswirkung Eins OO
ausgehend, die dem Menschen nur „zwi‐ OO
schenliegend” denkbaren verschiedenen OO
Wertauswirkungen bis zur Zahl Zwölf um‐ OO
fassend, sind ausschließlich in solchem OO
Sinne gemeint, und es ist dabei an keiner OO
Stelle an ein Nebeneinander oder Überein‐ OO
ander, wie es im Irdischen allein möglich OO
wäre, zu denken, sondern zu versuchen, OO
ein lückenloses gleich ewiges Ineinander OO
zu erfühlen, denn „vorstellen” läßt sich OO
dieses sich gegenseitig erfüllende Selbst‐ OO
sein in der Struktur des ewigen Geistes OO
nicht, und es ist auch nicht meine Absicht OO
eine „Vorstellung” zu vermitteln, wo ich OO
die Wirklichkeit selbst dem Einfühlungs‐ OO
vermögen meiner Mitmenschen empfin‐ OO
dungsnahe bringen kann. Wie nahe ihnen OO
die ewige Wirklichkeit in meinen Worten OO
herbei gekommen ist, werden Einzelne OO
ahnen, ‒ Andere auch erwachend erfah‐ OO
ren, solange diese Worte Menschen erlang‐ OO
bar bleiben.
In allen seinen unendlichfältigen Selbst‐ OO
darstellungen innerhalb der Struktur des OO
Lebens im ewigen Geiste, ist „Gott” sich OO
selbst in jeglicher selbstgewollten Eigen‐ OO
form ewige absolute Selbstempfindung. OO
.So ist auch das wirkliche Endziel für OO
alles zeitliche Wollen und Tun, Daseinwol‐ OO
len und Gestaltbegehren des irdischen OO
Menschen: ‒ Selbstbestätigung seiner OO
gottbedingten ewigen Seelenkräfte in ei‐ OO
gener Selbstempfindung, denn nur in sol‐ OO
cher Selbstempfindung kann die Seele OO
wieder in Gott eingehen und Gottes „inne” OO
werden. Nur aus Selbstbestätigung durch OO
Selbstempfinden in der Selbstempfindung OO
Gottes ist Liebesvereinigung mit Gott in OO
Gott möglich. Vorher steht die Seele nur OO
in Liebes-„Bereitschaft”, und ihre ver‐ OO
meintliche „Liebe” zu Gott ist Liebes‐ OO
„Verlangen”, indem sie ihre Liebeskraft OO
einem „Über-ihr” darbietet, an das sie OO
zwar zu „glauben” verhalten wird, ‒ das OO
sie aber keinesfalls kennt. Und nur in der OO
sie alle jeweils zu ewigem Vereinigtbleiben OO
einenden Einzelseele können die ewigen OO
Seelenkräfte ihr Selbstempfinden im Ewi‐ OO
gen wiedererlangen, von dem sie ausge‐ OO
strahlt sind, um selbstgeformt wieder in OO
ihren Ursprung eingesogen zu werden, ‒ OO
kristallisiert an einen ewigen Bewußtseins‐ OO
kern, der sie alle durchleuchtet und allen OO
seine ewige Eigenfarbe verleiht, die zu OO
ihm gehören.
.Es ist aber hier nicht die Rede von OO
einem nur gedachten Vorgang, sondern OO
von einem wirklichen Geschehen, und alle OO
Belehrung dient nur dazu, dieses Ge‐ OO
schehen in der Seele herbeizuführen, in‐ OO
dem alle irrigen Vorstellungen, die dem OO
Eintreten des Geschehens Hindernisse be‐ OO
reiten, nach Möglichkeit hinweggeräumt OO
werden, um solchen Vorstellungen Raum OO
zu schaffen, die das Eintreten des Ge‐ OO
schehens wirksam vorbereiten.
.So ist alles, was ich notgedrungen von OO
dem Einen und Unendlichfältigen sagen OO
mußte, was „Gott” ist, nicht dazu gegeben, OO
um in gedanklicher Spekulation zerdacht OO
zu werden, sondern um in der Seele jene OO
Vorstellungen wieder zu erwecken, die sie OO
unbewußt aus dem ewigen Ursprung der OO
Seelenkräfte her in sich verwahrt. Was ich OO
sage, erwartet keine Glaubensbereitschaft OO
und will ebensowenig etwa „verstanden” OO
werden, sondern sucht in den ewigen Kräf‐ OO
ten der Seele die ihm entsprechenden OO
Erinnerungen wieder bewußt zu machen, OO
was um so eher gelingt, je mehr der Auf‐ OO
nehmende seinem spekulierenden Denken OO
zu wehren weiß, dem meine Worte gerade OO
gut genug sind, um sie als Material für OO
seine Verstandes-Spiele zu verwerten. Es OO
handelt sich um eine wirkliche Verände‐ OO
rung des Bewußtseinszustandes der Seele, OO
und nicht nur um eine andere Art zu OO
„denken”. Nur diese sehr erhebliche Ver‐ OO
änderung des normalerweise im Irdischen OO
für unveränderlich gehaltenen Bewußt‐ OO
seinszustandes bringt der Seele die unum‐ OO
stößliche Gewißheit, nach der sie stets OO
vergeblich durch Gehirnarbeit strebt. Die OO
ewige Wirklichkeit ist Gedankenschlüssen OO
unerreichbar. Sie kann nur im Bewußtsein OO
empfunden werden und bringt nur in der OO
Empfindung Bestätigung, ‒ allerdings OO
eine Bestätigung, die so vollkommen ist, OO
daß auch nicht mehr der leiseste Wunsch OO
nach gedanklicher Erfassung des Erlangten OO
bestehen bleibt.
.Um solche Empfindung möglich zu OO
machen, habe ich jeweils die sie tragenden OO
Worte gewählt. Man soll sie nicht mit OO
anderem mengen, was ähnlich klingt! Man OO
soll aber auch keinen Kult mit ihnen OO
treiben und nicht tüftelnd nach geheimen OO
Bedeutungen in ihnen suchen. Man soll OO
sie vielmehr in aller Einfachheit aufneh‐ OO
men und sie in der Seele so zu empfinden OO
suchen, wie sie gegeben sind. Niemals OO
aber darf man sie zum Anlaß und Aus‐ OO
gangspunkt für eigene gedankliche Speku‐ OO
lationen machen! Ich lege auch keinerlei OO
Wert auf gedankliche „Zustimmung”, und OO
nichts liegt mir ferner, als durch Über‐ OO
reden „überzeugen” zu wollen. Ich rufe OO
zum praktischen Erproben meiner Worte OO
auf. Um aber praktisch erprobt werden OO
zu können, müssen sie empfunden werden, OO
bis sie als Empfindungsgut Eigenbesitz des OO
Aufnehmenden sind. Meine Worte sind OO
vor allem: ‒ Empfindungs-Träger, Emp‐ OO
findungs-Vermittler und Empfindungs‐ OO
Erwecker. Was sie daneben noch dem OO
„Sinn” nach besagen, ist sekundärer OO
Natur, auch wenn es gewiß dazu mithelfen OO
will, der Seele die Aufnahme des ihr dar‐ OO
gebotenen Empfindungsgutes anzuraten. OO
Auch dem „Sinne” nach sollen meine OO
Worte in erster Hinsicht als Empfindungs‐ OO
erwecker aufgenommen werden!
Es ist weder meine geistgegebene irdi‐ OO
sche Aufgabe, noch meine erdenmensch‐ OO
liche, wunschbestimmte Absicht, noch gar OO
mein Wille, Geschehnisse, die in Zukunft OO
sich ereignen können oder ereignen müs‐ OO
sen und werden, vorauszusagen.
.Ich habe niemals, auch nur nachfühlend OO
und bei Anderen, den Wunsch verstanden, OO
voraus wissen zu wollen, was die Zukunft OO
bringt, und ich würde es als unerträgliche OO
Belastung empfinden, müßte ich Kenntnis OO
kommender äußerer Geschehnisse in mir OO
verwahren oder wäre gar gezwungen, sie OO
vorauszuverkünden. OO
.Wenn sich dennoch Stellen in meinen OO
Schriften finden: ‒ im „Buch vom leben‐ OO
digen Gott”, im „Buch vom Menschen”, OO
in der sozialethischen Lehrschrift „Das OO
Gespenst der Freiheit”, und vor allem im OO
„Buch der Liebe”, ‒ die auf Zukünftiges OO
im Bereiche der irdischen Möglichkeiten OO
des Menschen verweisen, so liegt da wesent‐ OO
lich Bedeutsameres zutage, als es eine Vor‐ OO
hersage zukünftiger äußerer irdischer Er‐ OO
eignisse jemals darzustellen vermöchte.
.An allen solchen Stellen ‒ ohne jede OO
Ausnahme ‒ fand ich mich nicht durch OO
irgendwelches Vorauswissen bestimmter OO
irdischer Ereignisse zur Niederschrift des‐ OO
sen bewogen, was ich geschrieben habe, OO
sondern stand in geistiger Pflicht, dem mir OO
aus meinem ewigen geistigen Urgrund her OO
Mitgegebenen in Worten meiner Sprache OO
Ausdruck zu schaffen.
.Mit solcher geistigen Verpflichtung ist OO
aber keineswegs eine irdisch-gehirnliche OO
Verständigung darüber verbunden, auf OO
welche bestimmte Daten, Personen und OO
äußeren Schauplätze sich der Inhalt des OO
geistig Gezeigten bezieht, oder durch OO
welche Umstände das Geschehen herbei‐ OO
geführt wird, von dem das mir zur Ver‐ OO
kündung Übergebene handelt. Mit anderen OO
Worten: ‒ ich bin an allen Stellen meiner OO
Schriften, an denen auf zukünftiges irdi‐ OO
sches Geschehen hingewiesen wird, ledig‐ OO
lich Überbringer rein geistiger, mir aufge‐ OO
tragener Botschaft, und außerstande, Kom‐ OO
mentare zu dem Gesagten zu geben. Möge OO
sich jeder Leser das von mir in Worten OO
Wiedergegebene jeweils selbst nach seiner OO
Weise deuten, wenn er dazu das Bedürfnis OO
fühlt! Ich bin da in keiner Weise vor ihm OO
bevorzugt, habe aber auch kein Recht, eine OO
private eigene Deutung solcher Stellen der OO
Öffentlichkeit darzubieten, ja auch nur den OO
mir im Irdischen am nächsten stehenden OO
Menschen dergleichen mitzuteilen.
.Wo ich als geistig Beauftragter dem Emp‐ OO
fangenen die sprachliche Mitteilungsform OO
zu geben habe, dort weiß ich nur, daß, und OO
warum der Inhalt unumstößliche absolute OO
Gewißheit ist, und ich müßte ihn wieder‐ OO
geben, wenn mir auch jegliche, mir selbst OO
allein nur zubestimmte Deutungsmöglich‐ OO
keit fehlen würde. Wo ich aber aus meinem OO
Eigenen im ewigen Geiste nehme, was ich OO
zu künden vermag und zu geben habe, OO
dort wird man gewiß niemals gewahren, OO
daß ich von zukünftigen Dingen als Vor‐ OO
aussager spreche, es sei denn, man rechne OO
hierzu das „jenseitige” Leben, das aller‐ OO
dings meinen Lesern noch etwas Zukünf‐ OO
tiges ist, ‒ mir aber stete Gegenwart neben OO
dem gleichzeitigen äußeren physischen Er‐ OO
denleben.
.Ich leugne jedoch wahrhaftig nicht, daß OO
aus meinem Eigenen im ewigen Geiste, OO
auch Zukünftiges mir bewußt ist, wie OO
längst Vergangenes und erdenzeitlich Ge‐ OO
genwärtiges. Solches Bewußt-sein aber OO
ist ein Nach-Erleben dessen, was voreinst OO
in Menschenseelen durch ihr Erleben emp‐ OO
funden wurde, ‒ ein Mit-Erlebenmüssen OO
dessen, was in erdenzeitlicher Gegenwart OO
infolge erdenmenschlichen Erlebens im OO
Seelischen empfunden wird, ‒ und ein OO
Vor-Erleben dessen, was erst zukünftiges OO
Geschehen zu seelischem Empfinden OO
bringt. An keinem Punkte solcher Er‐ OO
lebens- und Empfindungsverbundenheit OO
sind mir etwa die äußeren Umstände OO
zugleich bewußt oder auch nur im Bilde OO
gegenwärtig, die das von mir seelisch Mit‐ OO
empfundene äußerlich ausgelöst haben, OO
gegenwärtig auslösen, oder in Zukunft OO
auslösen werden! Ich selbst ziehe meinem OO
Miterleben in dieser Hinsicht die genaue‐ OO
sten Grenzen, von denen ich alles fernhal‐ OO
te, was nicht von mir mitempfunden wer‐ OO
den muß und sich dennoch in mein OO
Bewußtsein eindrängen möchte. Was aber OO
in meinem rein geistig bestimmten Mit‐ OO
empfindenmüssen von mir aufgenommen, OO
empfunden und erfahren wird, ist auch OO
nur meiner eigenen seelischen Ein-Sicht OO
zubestimmt, und soll niemals Gegenstand OO
einer Vorhersage werden, auch wenn es OO
Zukünftiges in sich umschließt.
.Weshalb mir jedoch zu verschiedenen OO
Zeiten aus dem Bewußtsein und Willen OO
Dessen, in dem ich ewig geistgeboren bin, OO
zubestimmt wurde, Hinweise auf Zukünf‐ OO
tiges zu übermitteln, wird erst zukünfti‐ OO
gen Menschen offenbar sein. Ehe Bestäti‐ OO
gung fand, was meine Worte einer mir OO
selbst nicht vorher nach irdischem Zeitmaß OO
ausmeßbaren Zukunft zusagen mußten, OO
kann niemand erkennen, was erst spätere OO
Geschlechter aus der ihnen dargebotenen OO
Bestätigung erkennen werden.
Alles, was ich zu sagen kam, ist nur gesagt
OO
worden, um die,
denen es gilt, zu ihrem
OO
bewußten Erwachen im ewigen Lichte des
OO
Geistes zu rufen, der ihr substantieller
OO
Lebensurgrund ist und daher einzige Ge‐
OO
währ des Lebens in der Dauer. Ich will
OO
jedoch nicht
jene wecken, denen der
OO
Schlaf noch
nötig ist. Ihnen habe ich
nichts
OO
zu sagen, und was sie dennoch hören,
OO
wenn ich zu den Meinen spreche, das bleibt
OO
ihnen nur wie Klang und Sang, den das
OO
Ohr eines Schlafenden aufnimmt ohne des
OO
Gehörten Sinn zu fassen. Noch träumen
OO
sie mit offenen Augen, und ihrer Träume
OO
Welt ist ihre einzige bewußte „Wirklich‐
OO
keit”.
Man muß die Traumbetörten wei‐
OO
terschlafen lassen bis sie selbst einmal des
OO
Schlafens müde werden, ‒ sei es noch in
OO
dieser Erdenzeit oder erst nachdem die
OO
Hilfe, die der Erdenkörper ihnen darbot,
OO
unerreichbar für sie wurde. „Die Nacht,
OO
da niemand wirken kann” ist „Nacht” OO
nur dem, der seines Erdenkörpers Geistes‐ OO
hilfe nicht zu nützen strebte, und nur von OO
Seinesgleichen ist gesagt, daß „niemand” OO
in dunkler Nacht zu „wirken” wisse. Es OO
ist nicht gerade leicht, seine Träume am OO
hellichten Tage zu durchschauen und zu OO
gewahren, daß die geträumte Wirklichkeit OO
nur „Wirklichkeit” ist für den Traum, der OO
in ihr spielt. Es ist aber unsagbar viel OO
leichter, zu dieser Einsicht zu kommen, OO
solange der Erdenkörper noch der Emp‐ OO
findung des Ewigen irdische Resonanz dar‐ OO
zubieten vermag, als nach dem körper‐ OO
lichen Tode, der solche Möglichkeit OO
definitiv entzieht.
.Die man weiterträumen lassen muß, da OO
sie noch lange nicht des Schlafens müde OO
wurden, ahnen natürlich nichts von diesen OO
Dingen, und wollen nichts erahnen, was OO
sie erwecken könnte. Sie fühlen sich zu OO
wohl in ihrem Träumen, das sie ihr
OO
„waches Denken” nennen, als daß sie auch
OO
nur den leisesten Drang in sich zu fühlen
OO
fähig wären, ihren Zustand mit einem an‐
OO
deren zu vertauschen. Im Glauben, ihrem
OO
gehirnlichen Denken müsse sich jedes
OO
Dunkel auflichten, vermuten sie überall
OO
Irrtum und Täuschung, wo ihrem erträum‐
OO
ten Erkennen die Aufhellung unmöglich
OO
ist, weil nur die erwachte
Empfindungs‐
OO
fähigkeit der Seele das substantielle Licht
OO
des ewigen Geistes zu erfassen vermag.
OO
Und
keiner der in ihren Träumen so
OO
Selbstgewissen wird gewahr, wie wertvoll
OO
ihm
sein Erdenkörper werden könnte,
OO
wenn er ihn zu nützen wüßte als zeitlich
OO
gegebenen Empfindungs-Verstärker, durch
OO
den es der Seele unsagbar erleichtert
OO
wird, das hauchzart im Geiste Emp‐
OO
fundene an das Gehirnbewußtsein her‐
OO
anzubringen.
.Allen diesen, ihrer Sache so Sicheren OO
habe ich nichts zu sagen, und was ich sage, OO
ist nicht für sie gesagt. Erst wenn ihre OO
große Sicherheit eines Tages ihnen selbst OO
verdächtig wurde, werden sie zu mir fin‐ OO
den können, und dann erst werde ich auch OO
ihnen „etwas zu sagen” haben.
.Niemals aber habe ich denen etwas OO
zu sagen, die ‒ wie Wühlmäuse die OO
Wurzeln ‒ alle Geheimnisse annagen, OO
deren Innewerden ihnen nicht zubestimmt OO
ist. Sie sind nicht minder bei offenen OO
Augen im Traum, wie die anderen, aber OO
ihr Träumen ist Auskosten unsauberer OO
Gier und verstohlener Sucht nach Macht OO
über Mächte, die ihnen wohlweislich un‐ OO
erreichbar überordnet sind. Mögen solche OO
Freibeutergehirne auch alles was ich OO
anderen zu sagen habe, in ahnungsloser OO
Überheblichkeit auf sich beziehen, so kann OO
es ihnen doch niemals zu eigen werden, OO
denn was ich zu sagen habe, will empfun‐ OO
den werden, ‒ die beflissen nach verbor‐ OO
gener Macht Begierigen aber wollen OO
hinterlistig hinter die Dinge kommen, OO
von denen ich anderen zu sagen habe, daß OO
man ihrer nur innezuwerden vermag.
.Wer wirklich zu denen gehören will, OO
denen ich etwas zu sagen habe, der muß OO
weit den Wahn von sich werfen, als ob ich OO
ihm ein „Wissen” bringen wolle, das er OO
zu seinem vorhandenen irdischen Wissen OO
hinzutun könne und somit für sich ge‐ OO
wonnen habe. Erst dann faßt er das, was OO
ich zu sagen habe, wenn er in jedem Wort OO
nur meinen Willen erfühlt, die Empfin‐ OO
dungsfähigkeit seiner Seele zu wecken, OO
und dann erst werden ihm meine Worte OO
auch wirklich „etwas zu sagen haben”! OO
Alles, was ich sage, will empfunden OO
werden und ist nicht in der Absicht gege‐ OO
ben, dem Scharfsinn des Empfangenden OO
eine Aufgabe darzubieten zur Übung OO
seiner gedanklichen Zergliederungskunst. OO
So habe ich denn auch allen denen nichts OO
zu sagen, die eifrig das bei mir Gehörte OO
anderem irgendwo Vernommenen anzu‐ OO
bequemen suchen, denn was ich gebe, OO
wird sofort verfälscht, wenn man meine OO
Worte derart deutet, als wollten sie OO
irgendeinem philosophischen oder be‐ OO
kenntnishaften Denksystem Eideshelfer‐ OO
dienste leisten. Was ich sage, ist OO
Bezeugung ewiger Geisteswirklichkeit OO
und nur aus ihrer Selbstempfindung zu OO
Wort geworden! Was ich gebe, gleicht gut OO
aufgenommenen Landkarten, die den OO
Reisenden vor dem Verirren schützen. OO
Wer aber das Land selbst wahrnehmen OO
will, dem nützt es nichts, um die Wege zu OO
„wissen”. Nur, wenn er sie selbst OO
beschreitet, wird ihm empfindungsnahe OO
kommen, was vorher ihm verborgen war! OO
Wenn immer wieder gesagt wird, daß der OO
Weg zum ewigen Lichte, ja, das ewige OO
Lichtreich selbst, aus dem der unzerstör‐ OO
bare Kern geistigen Menschentums: ‒ der OO
substantielle ewige „Geistesfunke” ‒ ent‐ OO
stammt und in das er mit oder ohne das OO
Individualbewußtsein des Erdenmenschen OO
wieder zurückkehren muß, ‒ nur „im OO
Innern” zu finden ist, so wird damit frei‐ OO
lich nicht gemeint, daß die erdgezeugte OO
Menschnatur das ewige geistige Licht‐ OO
reich und den Weg zu ihm in sich um‐ OO
schließe, wie ein Gefäß seinen Inhalt um‐ OO
schließt. Der Mensch dieser Erde ist viel‐ OO
mehr die Zusammenfassung einer Gruppe OO
von sehr verschiedenen Regionen der OO
Empfindungsfähigkeit, und der Weg zum OO
Lichte führt von einer dieser Regionen OO
zur anderen, immer näher zu der aller‐ OO
innersten. Seit den ältesten Zeiten haben OO
alle, die von diesem Wege wußten, ihn OO
zwar im Bilde einer Stufenfolge und eines OO
Aufstieges dargestellt, aber es ist hier nicht OO
an einen Weg in die Ferne zu denken, OO
sondern immer festzuhalten, daß jede OO
„Stufe” auf dem „Wege” zum Lichte, OO
eine Stufe nach innen darstellt, und nur OO
„höher” als die vorherige liegt, weil sie in‐ OO
nerlicher gelagert ist. Der „Weg” ist aus OO
konzentrisch geordneten Regionen immer OO
lichterer Empfindungsfähigkeit gebildet. OO
Man könnte ihn an einem technischen Ver‐ OO
ständigungsmodell darzustellen suchen, OO
indem man vor eine Lichtquelle eine nicht OO
zu geringe Anzahl gleichgroßer kreisrun‐ OO
der Glastafeln von verschiedener Färbung OO
befestigen würde, so, daß eine dieser Ta‐ OO
feln nach der anderen zu entfernen wäre. OO
Zuerst würde kaum ein Schein des Lichtes OO
die farbigen Gläser durchdringen, aber je OO
mehrere man von den äußeren, die zu‐ OO
gleich die dunkelfarbigsten sein müßten, OO
hinwegnähme, desto deutlicher käme die OO
Form des innen brennenden Lichtes dem OO
Auge zu Bewußtsein, wenn auch noch im‐ OO
mer durch mancherlei Färbung gesehen, OO
bis zuletzt die gänzlich farbenfreie in‐ OO
nerste Kreistafel auch die wirkliche Eigen‐ OO
farbe des Lichtes freilegen würde.
.Seiner Tiernatur nach eingeboren der OO
allen bekannten äußeren physischen Welt, OO
sieht es der Mensch als seine nächstliegen‐ OO
de, zumeist sogar als seine einzige Aufgabe OO
an, nur die alleräußerste Region der OO
Empfindungsfähigkeit, die gerade noch OO
seine Tierseele umschließt, sich zu Bewußt‐ OO
sein zu bringen und auszukunden. Immer OO
wieder aber wurden Menschen, trotz der OO
fast undurchlässigen Dichte der ihnen allein OO
vertrauten äußeren Empfindungsregion, OO
doch das innere Licht fühlend in sich ge‐ OO
wahr, wenn es ihnen auch nur in der Art OO
einer Ahnung aufschimmern konnte. So OO
entdeckte der Mensch, daß auch noch an‐ OO
dere Regionen der Empfindungsfähigkeit OO
ihm gegeben seien, durch die er dem ge‐ OO
ahnten Lichte näherkommen könne, und OO
wenn er auch zumeist nicht weiter gelangte OO
als in die Region der Bilder, wie sie in OO
den Offenbarungen seiner Religionen zum OO
Ausdruck kommt, so war damit doch schon OO
Entscheidendes erreicht. Bis hierher konn‐ OO
te jeder geführt werden, um seines Inner‐ OO
sten wenigstens im Bilde bewußt zu OO
werden.
.Es ist aber vielen auch mehr zu erlangen OO
möglich, wenn auch unter diesen wieder OO
nicht alle die Kraft der Zuversicht auf‐ OO
bringen, die unbedingt und viele Jahre OO
oder selbst Jahrzehnte hindurch nötig ist, OO
um in jene Regionen der Empfindungs‐ OO
fähigkeit zu gelangen, in denen die Kräfte OO
der ewigen Seele unvermittelt empfunden OO
werden können, oder gar in die aller‐ OO
innerste Region hinzufinden, in der al‐ OO
lein der ewige Geistesfunke um den die OO
ewigen Seelenkräfte „kristallisieren”, sich OO
dem Empfinden des irdischen Menschen OO
zu eigen gibt. Aber so, wie im äußeren OO
irdischen Leben gar viele lebensbedeut‐ OO
same und richtungweisende Dinge keines‐ OO
wegs allen Menschen erlebbar und versteh‐ OO
bar werden können, obwohl die Auswir‐ OO
kung dieser Dinge aller Menschheit fühl‐ OO
bar wird und keinen ausnimmt, der sich OO
nicht selber ausschließt, so genügt es auch OO
vollauf, von den im Geistigen nicht allen OO
erfahrbaren und durchdringbaren Dingen OO
durch die Verkündigung der Leuchtenden OO
des Urlichtes zu wissen, ‒ die in den hier OO
in Betracht kommenden Regionen allein OO
erfahrungsfähig sind und im Verlaufe der OO
Jahrtausende immer wieder ihren Ver‐ OO
künder finden, ‒ will man die Gefahr ver‐ OO
meiden, daß man sich selber ausschließe OO
durch verkehrte Willensrichtung. Das
OO
„
Heil der Seele” wird
durch den Willen
OO
bestimmt, nicht durch ein Fürwahrhalten
OO
irgendwelcher Berichte und Glaubens‐
OO
lehren! Wenn sich der Wille des irdischen
OO
Menschen
weigert, seine Direktiven wei‐
OO
terhin nur
von seiner Tierseele allein ent‐
OO
gegenzunehmen, so stellt sich der Mensch
OO
schon damit in die Leitung des sich in
OO
ihm erlebenden ewigen Geistesfunkens,
OO
wodurch seine
ewige Seele allmählich
die
OO
Form empfängt, die sie braucht um sein
OO
sonst zeitlich vergängliches Individualbe‐
OO
wußtsein in ihre Unvergänglichkeit auf‐
OO
nehmen zu können. Diese „Transfusion”
OO
erfolgt gänzlich unvermerkt, und unab‐
OO
hängig davon, welche inneren Empfin‐
OO
dungsregionen dem irdischen Menschen
OO
schon zugänglich wurden. Nur der eigene
OO
Wille des Menschen kann wieder scheiden,
OO
was in solcher Art Verschmelzung fand.
Wenn die empfangene Antwort wieder OO
eine neue Frage veranlaßt, so hat man den OO
deutlichsten Beweis dafür in Händen, daß OO
die Antwort nicht aufgenommen und „zu OO
eigen” gemacht worden war. Wie oft soll OO
ich auch noch sagen, daß es wahrhaftig OO
meine Aufgabe nicht ist, der unbändig OO
wuchernden Fragelust des Gehirnverstan‐ OO
des unnötigerweise Anregung zu immer OO
neuen Fragen zu bringen! Viel mehr als OO
mir jemals oblag, bin ich der menschlichen OO
Schwäche des nimmermüden Fragenstel‐ OO
lens verstehend entgegengekommen, aber OO
man wird gewiß nicht behaupten wollen, OO
daß ich dabei unterlassen hätte, immer OO
wieder darauf hinzuweisen, wie wertlos OO
alles in Fragen sich verzettelnde Wissen‐ OO
wollen ist, und wie nutzlos jede Antwort, OO
die nicht zu eigener Beantwortung einer OO
Frage führte. Wenn man auch alles wüßte, OO
was jemals von den Weisesten aller Zeiten OO
in den Landessprachen ihrer Völker ver‐ OO
kündet und niedergeschrieben wurde OO
über den Urgrund menschlichen geistigen OO
Lebens, so wäre man diesem, seinem ei‐ OO
genen geistigen Lebensurgrund damit OO
noch nicht um Haaresbreite näher gekom‐ OO
men. Wohl aber kann man empfindend OO
seiner innewerden, ohne auch nur ein OO
Wort jener Weisen zu kennen, ‒ ohne OO
auch nur das Geringste von dem zu wis‐ OO
sen, was über diesen ewigen geistigen Ur‐ OO
grund erdenmenschlichen geistigen Le‐ OO
bens ausgesagt zu werden vermag.
.Das Nachgeben gegenüber dem Drang OO
zur Frage verursacht jedesmal eine erheb‐ OO
liche Schwächung des Empfindungsver‐ OO
mögens und stellt die Einwilligung dar zu OO
einem Versuch mit untauglichem Mittel, OO
vielleicht eher verstandesmäßig zu einer OO
Erkenntnis zu kommen, die nur in emp‐ OO
findungsmäßigem Innewerden erreich‐ OO
bar, aber nur zu erlangen ist nach Ablauf OO
zubestimmter Zeit. Das Verlangen nach OO
einer Antwort von außenher ist Bereit‐ OO
schaft, sich abzufinden mit gedanklich OO
faßbarer Darstellung dessen, was in seiner OO
vollen Wirklichkeit zu eigen werden soll, OO
aber als solche allein der Empfindung OO
wahrnehmbar wird. Wer da glaubt, seine OO
hohe Intelligenz vor sich und anderen ins OO
rechte Licht gestellt zu sehen durch im‐ OO
mer erneute Fragenstellung, der narrt sich OO
nur selbst, da er nach einer Entscheidung OO
strebt, die niemals dort fallen kann, wo er OO
sie so selbstgewiß sucht. Er gleicht einem OO
Menschen, der etwa mit einem Flugzeug OO
aufsteigen wollte um Fische zu fangen ‒ OO
in den Wolken! Die Fragen, die beim OO
Suchen nach Licht und Erleuchtung wirk‐ OO
lich berechtigt sind, können nicht in Worte OO
gefaßt werden, sondern formen sich nur OO
der Empfindung, in der allein sie auch OO
ihre Beantwortung finden. Jedes Fragen OO
in Worten ist hingegen nur ein Hinaus‐ OO
schieben der erlangbaren Antwort in der OO
Seele selbst. Es handelt sich ja doch nicht OO
um etwas, das in Worten zufriedenstellend OO
ausgesprochen werden könnte, auch wenn OO
die wundersamsten Worte sich dazu dar‐ OO
bieten wollten. Es ist das zu Erlangende OO
auch nichts, das so, aber auch anders sein OO
könnte, auch wenn es in tausendfältig ver‐ OO
schiedener Umschreibung benannt zu OO
werden vermag. Es handelt sich vielmehr OO
allein um den verborgenen substantiellen OO
Urgrund des eigenen zeitlichen Daseins OO
wie des eigenen Seins im ewigen substan‐ OO
tiellen Geiste!
.Hat aber der Erdenmensch auch nur ein‐ OO
mal diesen durch alle Geschlechterfolgen OO
weiter sich auswirkenden und in jedem OO
Einzelnen erneut sich individualisieren‐ OO
den Urgrund seines eigenen Lebens leib‐ OO
haftig empfindend in sich erfahren, dann
OO
sieht er erst erschauernd, welcher Torheit
OO
er voreinst verfallen war, als er noch
OO
wähnte, dieses Erste und Letzte, ‒ Ein‐
OO
malige und Unendlichfältige, ‒ lasse in
OO
Worten sich erfragen und könne Frage‐
OO
worten Antwort werden...
Aller Auf‐
OO
schluß über innere Zusammenhänge
OO
ewigen, substantiellen geistigen Lebens
OO
kann ja niemals das Bewußtwerden im
OO
eigenen Innern ersetzen, und keine ge‐
OO
dankliche Darlegung vermag jemals die
OO
Gewißheit zu schaffen, die allein das
Inne‐
OO
werden dieses Einen, das alle Zahl in sich
OO
darlebt, in der leibhaften Empfindung er‐
OO
zeugt. Hier endet jeder Bereich der Frage
OO
und alle gedanklich genährte Fragelust ist
OO
erloschen. Wird aber auch solches Ein‐
OO
gehen in die allerinnerste Region der
OO
Empfindungsfähigkeit wahrhaftig nur
OO
Wenigen gewährt, da nur die Wenigsten
OO
darauf zu warten wissen, so bleibt doch OO
Allen wache Einsicht offen, wo auch OO
immer sich ihr Empfinden Ewigem einzu‐ OO
beziehen strebt: ‒ fraglos allem gehirn‐ OO
bedingten Fragedrang sich selbst ver‐ OO
sagend und dem Wirklichen zugekehrt, OO
das nur dem Empfindungsbewußtsein sich OO
offenbaren kann.
Daß Menschen dem Tiere die Seele ab‐ OO
sprechen konnten, erscheint unbegreiflich OO
töricht, wird aber auch scheinbar unver‐ OO
ständlich, angesichts der Gewißheit, daß OO
die übergroße Mehrzahl der Erdenmen‐ OO
schen nur ebendiese Tierseele als eigene OO
„Seele” kennt und die aus ewigen Seelen‐ OO
kräften gestaltete, ihrer Substanz nach in OO
der Dauer verharrende Seele kaum oder OO
garnicht im Innern wahrzunehmen fähig OO
ist. Und doch liegt hier nur ein wohlbe‐ OO
greifliches Irren vor, insoferne, als der OO
Mensch alles Überphysische, was in ihm, OO
gleich der Seele des Tieres, nur Funktions‐ OO
ergebnis des Lebens der Zellen seines sicht‐ OO
baren tiergemäßen Körpers ist, schon zu OO
seiner ewigen Seele zählte, über deren Da‐ OO
sein er durch Solche seiner Art unterrich‐ OO
tet worden war, die sich in ihr zu erleben OO
vermochten. Daß die Beobachtung aber OO
den Erdenmenschen dennoch dahin führte, OO
auch im Tiere Gleiches zu entdecken, wie OO
das, was ihm in ihm selber der ewigen OO
Seele zuzugehören schien, zeigt deutlich OO
genug das oft wiederkehrende Märchen‐ OO
motiv, in dem Tiere erscheinen, die eigent‐ OO
lich tierhaft verhüllte Menschen, oder OO
durch boshafter Zauberer Kraft verzau‐ OO
berte Menschen sind. Es war dem Men‐ OO
schen unheimlich, daß er am Tiere, das OO
doch nach den meisten Glaubenslehren OO
„keine Seele” haben konnte, gleichwohl OO
Seelisches wahrnehmen mußte, und wo OO
der religiöse Glaube die Seelenwande‐ OO
rung zuließ, dort fand die Vorstellung, OO
daß sich Menschenseelen in Tieren ein‐ OO
gefesselt fänden, gewiß keinen ausschlie‐ OO
ßenden Widerstand, ‒ war doch der Glau‐ OO
be an Metempsychose selbst nur eine OO
Folge der Wahrnehmung gleicher Eigen‐ OO
schaften und gleichen Verhaltens bei OO
Mensch und Tier.
.Wie ich in der knappen Abhandlung OO
„En sôph” im „Buch vom lebendigen OO
Gott” kurz aufgezeigt habe, stößt die in OO
ewiger Starre sich selbst erschütternde OO
Nacht des Urseins ohne Unterbruch dunkle OO
Kräfte aus: ‒ gleichsam Splitter ihrer eige‐ OO
nen, ewigen unerschöpflichen Substanz, ‒ OO
ewiges Ursein, wie sie selbst, und nach der OO
Auswirkung in einem jeweils bestimmten OO
schöpferischen Zyklus wieder in sie zu‐ OO
rückkehrend. Ich habe dort dargelegt, wie OO
diese Urseinskräfte Ursache aller Gestal‐ OO
tung im Weltenall sind. Ich zeigte aber auch, OO
wie sie in sehr verschiedenen Formen wir‐ OO
ken. Eine der subtilsten dieser Formen OO
zeigte ich in den im „Urlicht” zu absolu‐ OO
ter Klarheit aufleuchtenden Kräften, aus OO
denen die Individualform der ewigen Seele OO
des Menschen sich gestaltet. Diese Gestal‐ OO
tung kann jedoch nur erfolgen, wenn der OO
ewige „Geistesfunke”, ‒ der als dauernde OO
Individualisierung im ewigen Geiste, An‐ OO
laß aller Individualisation im Zeitlichen OO
wird, ‒ diese „Seelenkräfte” an sich zur OO
Kristallisation bringt, dadurch, daß der OO
Wille des Erdenmenschen sie ihm zur Eini‐ OO
gung überläßt. Wie alles Gestaltete, ist OO
auch das Tiergemäße des Erdenmenschen, OO
und mit ihm, dessen Wille, nur Folge-Er‐ OO
scheinung der Auswirkung jener Urseins‐ OO
kräfte, die wieder in die Nacht des Urseins OO
zurückkehren, nachdem sie jeweils den OO
Zyklus ihres zeitlichen Wirkens vollbracht OO
haben. Im Tiere ist dieses Vollbringen mit OO
der Gestaltung der Tierseele geschehen, OO
die ebenso im Erdenmenschen ‒ soweit OO
er des Tieres ist ‒ sich darstellt als bloßes OO
zeitliches Funktionsergebnis seines tierge‐ OO
mäßen Organismus, und aufhört zu beste‐ OO
hen, sowie dieser Organismus seine Lebens‐ OO
bedingungen nicht mehr erfüllen kann. OO
Der entscheidende Unterschied zwischen OO
Tier und Erdenmensch besteht darin, daß
OO
der Mensch auch noch in der Tiergebun‐
OO
denheit, in die er auf Erden gefesselt ist,
OO
fähig bleibt, seiner selbst als des ewigen
OO
„Geistesfunken” aus dem Urlicht bewußt
OO
zu werden, ‒ und das wieder ist innerhalb
OO
des Irdischen nur möglich, weil der Erden‐
OO
mensch nicht
nur die Folge-Erscheinung
OO
der Auswirkung bloß im Physischen gestal‐
OO
tungsfähiger Urseinskräfte darstellt, son‐
OO
dern jene hohen,
durchlichtungsfähigen
OO
Urseinskräfte, ‒ die ihm schon allein aus
OO
ihrer eigenen ewigen Dauer und Ewig‐
OO
keitskonsistenz heraus seiner Seele „Un‐
OO
sterblichkeit” verbürgen, ‒ in
direkter
OO
Beziehung
als sein Eigen in sich selber
OO
findet.
Es ist des Erdenmenschen not‐
OO
wendige, durch sein Dasein selbstge‐
OO
setzte Aufgabe, die hohe Form der Ur‐
OO
seinskräfte, ‒ die als „Ursein” im „Ur‐
OO
licht” aufleuchtend, seine Seelenkräfte
OO
bilden, um endlich im „Urwort” blei‐ OO
bender Gestaltung der Seelenform zu OO
dienen, ‒ im Kristallisationspunkt sei‐ OO
nes Ewigen zu einen! Das aber erfolgt OO
durch einen konstanten Akt des erden‐ OO
menschlichen Willens, der ja nur Folge‐ OO
Erscheinung des Wirkens jener primiti‐ OO
ven Form der ewigen Urseinskräfte ist, OO
deren dem Erdenmenschen zugängliche OO
höchste Form seine eigenen ewigen See‐ OO
lenkräfte sind.
.Alle Ewigkeitsempfindung ist dem ins OO
Irdische „gefallenen” Menschen nur mög‐ OO
lich durch die ewigen Seelenkräfte, ‒ aber OO
nur dann, wenn sie ihren Herrn und Mei‐ OO
ster in dem ewigen „Geistesfunken” des OO
Menschen fanden, und in ihm die Eini‐ OO
gung. Ein wie geheimnisvoll Erhabenes OO
auch jede einzelne ewige Seelenkraft dar‐ OO
stellt, so ist doch jede ein Eigenwilliges, OO
das ‒ ohne Bündelung in einer individuell OO
bestimmten Seelenform ‒ nur sich selber OO
und seine Eigenstrebung auswirkt. So OO
kann der Erdenmensch trotz allen seinen OO
Seelenkräften dennoch seinem Ewigen OO
verloren gehen, wenn er nicht seinen, nur OO
die Folge-Erscheinung geistiger Urseins‐ OO
kräfte bildenden irdischen sekundären OO
Willen nach aller, wenn auch erdbehin‐ OO
derten Möglichkeit konstant dem primä‐ OO
ren Willen des ewigen Geistesfunken in OO
sich anzugleichen bestrebt ist. Denn nur OO
in diesem rein ewigkeitsbestimmten Wil‐ OO
len lassen sich die ewigen Seelenkräfte OO
nach bestimmter, geistig dargebotener OO
Formung in der bleibenden ewigen Men‐ OO
schenseele einen. So aber nur erfolgt auch OO
jene „festliche Einung”, in der des Men‐ OO
schen nurirdisches Bewußtsein die Be‐ OO
fruchtung aus ewigem Geistesmenschen‐ OO
tum durch Erfassung des eigenen ewigen OO
Geistesfunkens in sich empfängt, wonach OO
dem nun geistig Überlichteten „sein le‐ OO
bendiger Gott” in der eigenen, indivi‐ OO
duell geformten Seele „geboren” wird. OO
Gewiß wäre die Annahme richtig, daß OO
nach dem Tode des menschlichen Kör‐ OO
pers die Tierseele des Menschen mit allem OO
was jemals in ihr erlebt wurde, als bloßes OO
Funktionsergebnis seiner nunmehr zu je‐ OO
der Funktion unfähig gewordenen Leib‐ OO
lichkeit, ausgelöscht sein müsse wie bei OO
jeglichem Tier, dem der Tod auch die OO
Seele endet, ‒ wenn nicht beim Erden‐ OO
menschen während seines leiblichen Le‐ OO
bens die Tierseele mit der bleibenden OO
Seele derart intensive Empfindungsge‐ OO
meinschaft eingegangen wäre, daß sich OO
das in der Tierseele Erlebte in vielfältig‐ OO
ster Verwobenheit mit den Kräften der OO
ewigen Seele findet. So ist nun zwar auch OO
nach dem Tode des Menschen kein weite‐ OO
res Bestehen der Tierseele möglich, aber OO
das, was in der menschlichen Tierseele bis OO
zu ihrem Erlöschen erlebt worden war, OO
ist in den ewigen Seelenkräften neben OO
und unter deren eigenem Erlebensinhalt
OO
vorerst noch mitverwahrt, und es braucht,
OO
‒ nach irdischer Zeitvorstellung bemes‐
OO
sen, ‒ je nach der Art des Erlebten und
OO
der Stärke seiner Einprägung, Jahrzehnte,
OO
Jahrhunderte, Jahrtausende und mehr, bis
OO
die endgültige Siebung nach dem Willen
OO
der ewigen Seele jeweils durchgeführt
OO
werden kann, wonach sich dann bestimmt,
OO
welche Erinnerungsgegenwart dem ewi‐
OO
gen Bewußtsein
erhalten bleibt und wel‐
OO
che die Seele
für immer erloschen sein
OO
läßt.
Die ewigen Seelenkräfte, die in my‐
OO
riadenhafter Anzahl die während des Er‐
OO
denlebens vom Menschen durch Wille und
OO
Tat gestaltete Form seiner Seele bilden,
OO
haben
mitempfunden, haben
miterlebt,
OO
was in der Tierseele ehedem empfunden
OO
und erlebt worden war, und verwahren es
OO
im Bewußtsein der
bleibenden Seele bis
OO
diese durch eigenen Willensakt entschei‐
OO
det, was ihr erhalten sein, und was ihr OO
entschwinden soll.
.Diese Entscheidung sogleich nach dem OO
Tode des irdischen Körpers zu treffen, ist OO
unmöglich, weil die einzelnen, der Tier‐ OO
seele entstammenden Erlebenseindrücke OO
den ewigen Seelenkräften in ganz ver‐ OO
schiedener Intensität eingeprägt sind, je OO
nach den Impulsen, die das Empfinden in OO
der Tierseele gleichzeitig in den ewigen OO
Seelenkräften zum Mitschwingen gebracht OO
hatten. Nicht eher steht es der bleiben‐ OO
den Seele frei, zu entscheiden, was sie OO
in ihrem dauernden Bewußtsein behalten OO
und was sie ausstoßen will, als bis alle Im‐ OO
pulskraft aufgebraucht ist, durch die ehe‐ OO
dem ein Empfinden der Tierseele sich OO
den ewigen Seelenkräften einzuprägen OO
vermochte. Alles Identitätsbewußtsein ist OO
aber nur in den Empfindungskomplexen OO
enthalten, die sich die ewige Seele der‐ OO
einst für die Dauer einbezogen sehen OO
will. Was sie hingegen ausstößt, ist damit OO
für die Dauer ausgelöscht, wie alles beim OO
Tode des Tieres erloschen ist, was jemals OO
für das Tier in seiner Seele bewußtes Er‐ OO
leben geworden war. Von allem Tiereser‐ OO
leben kann ja nur in die Dauer eingehen, OO
was die ewigen Seelenkräfte eines Men‐ OO
schen, der an dem Erleben eines Tieres OO
Anteil nahm, als menschliche Empfindung OO
berührte und Eindrücke hinterließ als OO
Erinnerungsgegenwart. Die dunklen Ur‐ OO
seinskräfte ohne Eigenbewußtsein, die OO
Ursache für des Tieres Leben, Gestaltung OO
und Tierseele gewesen waren, sind hin‐ OO
gegen nur indirekt durch das Erleben des OO
Tieres berührt worden, insofern als ein‐ OO
drucksames und lange hindurch wieder‐ OO
holt empfundenes Erleben in der Tier‐ OO
seele die einzelnen Urseinskräfte gleich‐ OO
sam zu imprägnieren vermag, so daß in OO
ihrer nächsten zur Gestaltung drängenden OO
Verbindung Ausdruck finden kann, was OO
sie in der vorhergehenden empfingen. OO
Nicht anders verhält es sich beim Men‐ OO
schen dieser Erde, soweit er Tierleben, OO
Tiergestaltung und Tierseele ist!
.Wenn man davon spricht, daß die Seele OO
„Schaden leiden” könne, und dabei etwa OO
die bleibende, ewige Seele meint, so will OO
und soll solches Wort nur in übertragenem OO
Sinne verstanden sein, denn in Wirklich‐ OO
keit kann die ewige Seele weder durch OO
Irdisches geschädigt, noch gar getötet wer‐ OO
den. Wohl aber kann sie dem Erdenmen‐ OO
schen verlorengehen, ‒ wie der Erden‐ OO
mensch ihr, ‒ so daß in ihm abstirbt, was OO
ehedem aus den Kräften seiner Seele gei‐ OO
stiges Leben in der Zeit empfangen hatte. OO
Was hingegen des Erdenmenschen Tier‐ OO
seele anlangt, so kann diese allerdings sei‐ OO
ner ewigen, bleibenden Seele Erinne‐ OO
rungsgegenwärtiges darbieten, das die OO
ewige Seele auch dann sich erhalten OO
wissen will, wenn längst die Impulse, OO
die es ihr einprägten, aufgebraucht sind. OO
So wird in Ewigkeit die Bewußtseins‐ OO
einheit zwischen dem vormals im Irdi‐ OO
schen lebenden Menschen und seiner blei‐ OO
benden Seele erhalten. Aber mit nicht OO
geringerer Wirksamkeit kann die ewige OO
Seele auch aus der Tierseele her nur OO
mit ihr Ungemäßem belastet werden, das OO
auf unermeßbare Zeiträume hin jede OO
Einung des vormaligen irdischen mit OO
dem ewigen Bewußtsein ausschließt, OO
oder ‒ auch für alle Ewigkeit unmög‐ OO
lich macht...
.Um das, was seine ewige Seele ihm zu OO
geben hat, braucht sich der Erdenmensch OO
wahrhaftig nicht zu sorgen. Wohl aber OO
vermag er während seines physischen Le‐ OO
bens kaum sorgsam genug darauf zu ach‐ OO
ten, daß seine Tierseele darbietet, was OO
seine bleibende Seele in die Dauer auf‐ OO
nehmen kann!
Wenn sowohl ein bloß zeitlich erfolgen‐ OO
des und nur zeitlich wahrnehmbares OO
Funktionsergebnis des irdischen, tierhaft OO
organischen Körperlebens mit dem Wort OO
„Seele” bezeichnet wird, indem man von OO
der „Tierseele” spricht, ‒ als auch jenes OO
im Physischen unfaßbare Ewige, das blei‐ OO
bende Äußerungswelt des individualisier‐ OO
ten ewigen Geistesfunkens ist, so hat hier OO
eine gleiche Namensgebung volle Berech‐ OO
tigung. Zwar ist die Tierseele nur ein in‐ OO
direktes Ergebnis des Wirkens ewiger Ur‐ OO
seinskräfte dunkelster drang- und trieb‐ OO
mäßiger Auswirkungs-Stufe ohne Eigen‐ OO
bewußtsein der am Leben eines Organis‐ OO
mus beteiligten Myriaden solcher Kräfte OO
für sich selbst, während die bleibende OO
Seele sich ihre Form bilden läßt aus Myri‐ OO
aden vollbewußter, im Urlicht aufleuch‐ OO
tender Urseinskräfte der menschlich emp‐ OO
findbaren höchsten Stufe, und somit eine OO
direkte Manifestation dieser hohen Ur‐ OO
seinskräfte darstellt, ‒ aber dennoch han‐ OO
delt es sich bei Beidem um überaus Ähn‐ OO
liches, soweit die Empfindungsform für OO
Beides in Frage kommt. So ist denn in OO
beiden Fällen der gleiche Name nichts OO
anderes als eine Charakterisierung dieser, OO
beiden gemeinsamen Empfindungsform. OO
Schon aus der Tatsache, daß beide Er‐ OO
lebens- und Empfindungsbezirke ihre OO
Gleichnamigkeit in jeder Sprache durch OO
ein anderes Wort bezeichnen lassen müs‐ OO
sen, ergibt es sich, daß der Name „Seele” OO
nicht eine an bestimmte Buchstabenfolge OO
geknüpfte lautgemäße Darstellung bildet, OO
sondern als benennender Name für wirk‐ OO
lich Vorhandenes, physischen Augen Un‐ OO
sichtbares, gemeint ist.
.Hingegen ist die Definition des Erden‐ OO
menschen als eines sichtbaren vergäng‐ OO
lichen Körpers und einer unsterblichen OO
Seele nur ein Notbehelf, zu dem der im OO
Irdischen Gebundene seine Zuflucht nahm, OO
nachdem ihm bewußt geworden war, daß OO
noch anderes als das körperhaft Sichtbare OO
in seiner Existenz sich auswirke. Solcher OO
Notbehelf war genügend in Zeiten naiver OO
Hinnahme primitiver Erklärungen alles OO
Wahrgenommenen, ‒ er genügt aber OO
nicht mehr, nachdem es dem Erdenmen‐ OO
schen Bedürfnis wurde, seine Beobach‐ OO
tungen kritisch zu vergleichen. So mußte OO
denn das Beibehalten dieses Notbehelfes OO
immer mehr und mehr die Empfindungs‐ OO
fähigkeit für die bleibende Seele abschwä‐ OO
chen, nachdem kritische Beobachtung OO
mehr und mehr der Tierseele habhaft OO
wurde, und entdecken mußte, daß hier OO
nichts anderes vorliegt, als ein zeitliches OO
Funktionsergebnis des vergänglichen irdi‐ OO
schen, aus tierhaften Kräften, ‒ wenn OO
auch dem Tiere weit überlegen, ‒ geleb‐ OO
ten Lebens. Je mehr sich alles Empfin‐ OO
dungsvermögen nun auf die ja als Wirk‐ OO
lichkeit zeitweilig bestehende, dann aber OO
der Auflösung verfallende Tierseele kon‐ OO
zentrierte, desto weniger konnte es im‐ OO
stande bleiben, auch die bleibende Seele OO
zu empfinden, einerlei, ob man das Emp‐ OO
fundene ‒ nicht ganz zu Unrecht ‒ als OO
Beweis dafür ansah, daß alle beobachtete OO
„seelische” Äußerung dem physischen OO
Körper allein zuzurechnen sei, oder ob OO
man ‒ gegensätzlicherweise ‒ nun alles, OO
was wirklich nur die Tierseele zur Ur‐ OO
sache hat, schon als Manifestation der OO
ewigen Seele auslegte. Beide Irrtümer OO
können nur überwunden werden, wenn OO
man weiß, daß es sich bei allem „Seeli‐ OO
schen” im Erdenmenschen um zwei di‐ OO
stinkt voneinander zu unterscheidende OO
Lebensbereiche, aber ihre der Empfin‐ OO
dung nach ähnlichen Äußerungen handelt. OO
.Es ist nun freilich dem nicht gänzlich OO
im Geistigen Bewußten praktisch uner‐ OO
reichbar, etwa in jedem Einzelfall fest‐ OO
stellen zu können, was an seelischen Äuße‐ OO
rungen noch der Tierseele entstammt, und OO
was mit Bestimmtheit die Existenz der OO
bleibenden: ‒ der ewigen, unsterblichen OO
Seele voraussetzt. Zu sehr ist Beides in‐ OO
einander verflochten, wenn auch insoferne OO
bedeutsame Unterscheidung besteht, als OO
zwar alles, was in der Tierseele empfun‐ OO
den und erlebt wird, auch der ewigen OO
Seele zu Bewußtsein kommt, ja, in ihr OO
verwahrt wird, ‒ während es einer sorg‐ OO
fältigen Erziehung der Tierseele und OO
jahrelanger ausdauernder Hingabe bedarf, OO
wenn sie auch nur die Gewißheit der Exi‐ OO
stenz der bleibenden Seele erlangen will. OO
Das hindert jedoch nicht, daß die mensch‐ OO
liche Tierseele in einemfort Einflüsse aus OO
der bleibenden Seele empfängt, ohne der OO
Herkunft und Natur dieser Influenzen be‐ OO
wußt zu werden. Ihnen dankt es der Er‐ OO
denmensch, daß seine Tierseele sich zu OO
unermeßlicher Höhe über die Seele der OO
bloßen Erdentiere emporzuheben ver‐ OO
mag, ‒ wie das zum Beispiel in den Be‐ OO
reichen der freien Künste geschehen OO
kann, ‒ obgleich es freilich dennoch OO
möglich bleibt, daß Menschen kaum jene OO
Höhe der Entwicklung ihrer Tierseele er‐ OO
reichen, die schon in höheren Tieren OO
vielfach vorgefunden wird.
Wo heute noch, nach allem, was ich über OO
diese Dinge aus dem Ewigen mitgeteilt OO
habe, ernsthaft gefragt werden kann, was OO
denn in den Abgeschiedenen erlebens‐ OO
fähig sei nach dem Tode des Erdenkör‐ OO
pers, so daß dieses Überdauernde sowohl OO
die Hände hoher Helfer ergreifen, diese OO
aber auch abweisen und sich unermeß‐ OO
liche Zeit lang in die selbst miterzeugten OO
„Strandreiche” bannen könne, ‒ dort OO
muß ich entgegenfragen, ob der trotz OO
allem was er in meinen Lehrschriften ge‐ OO
lesen hat, doch noch so wenig Erfüh‐ OO
lende nicht etwa nur eine mechanische OO
Lesemaschine sei, da er offenbar ebenso‐ OO
wenig beim Lesen meiner Worte empfun‐ OO
den hat, wie ein Grammophonapparat OO
vom Inhalt der Platten empfindet, deren OO
Gravuren seine Nadel nachzieht. Ich weiß OO
gewiß, daß ich gezwungen bin, Vielem OO
Ausdruck zu schaffen, was sich kaum aus OO
der Wirklichkeit in Worte übersetzen läßt, OO
und ich bin wahrhaftig nicht vermessen OO
genug um etwa anzunehmen, daß ich für OO
alles die vollkommenste Darstellungsweise OO
gefunden hätte, ‒ aber außer jeder Dis‐ OO
kussion steht mir die in der Praxis un‐ OO
zähligemale bewiesene Möglichkeit, aus OO
meinen Worten durch einfache logische OO
Schlußfolgerung zu der richtigen Ant‐ OO
wort auf jede Frage zu gelangen, die OO
allenfalls noch sich aufdrängen könnte OO
ohne von mir bereits ausdrücklich spezia‐ OO
lisiert beantwortet zu sein. Auch die hier OO
nun bezeichnete Frage erfordert wahrhaf‐ OO
tig keinen besonderen Scharfsinn zu ihrer OO
Beantwortung und ist überdies von mir OO
oft genug beantwortet durch alles, was ich OO
jemals im Hinblick auf das Bestehen eines OO
Bewußtseins und Willens nach dem Tode OO
des Körpers zu sagen hatte.
.Daß es nicht die erdenmenschliche OO
Tierseele ist, die den körperlichen Tod OO
überlebt, ergibt sich wohl deutlich genug OO
aus meiner Bekundung, daß diese Tier‐ OO
seele lediglich Funktionsergebnis der Le‐ OO
benserscheinungen des physischen Kör‐ OO
pers ist, also mit dem Tode des Körpers OO
aufhört, zu bestehen. Es können nur Ge‐ OO
bilde, die man als „Doppelgänger” oder OO
als „Astralleib” bezeichnet hat, eine ge‐ OO
wisse Zeit weitererhalten bleiben. Diese OO
Gebilde sind Schemen, die der Impuls zu OO
eigener Bildgestaltung aus den Kräften OO
der Tierseele hervorgehen ließ, als diese OO
noch bestand und in Wirksamkeit war, OO
und die als Resultat dieser Wirksamkeit OO
die Auflösung der Tierseele ebensolange OO
überdauern können, wie die sonstigen OO
irdischen Auswirkungen der durch die OO
tierische Seele ausgelösten Impulse, deren OO
ja eine große Anzahl als Nachwirkung je‐ OO
des beendeten Erdenlebens im Irdischen OO
zurückbleiben. Aber diese Schemen kön‐ OO
nen zwar ‒ solange sie noch existieren ‒ OO
als aktiv sich auswirkende Erinnerungs‐ OO
bilder Spuk und Unfug verursachen, ha‐ OO
ben aber nicht das allermindeste mehr OO
mit ihren Erzeugern gemeinsam. Das ein‐ OO
zige, was nach dem Tode des Körpers OO
Träger des ehemals in der Tierseele sei‐ OO
ner selbst bewußt gewesenen mensch‐ OO
lichen Individualbewußtseins des Erden‐ OO
menschen zu sein vermag, ist nur die OO
bleibende, ewige Seele, die ja in sich OO
noch alle Empfindungserinnerung ver‐ OO
wahrt, die sie aus der ihr während des kör‐ OO
perlichen Lebens verbundenen mensch‐ OO
lichen Tierseele empfing. In ihr allein OO
lebt auch der Wille und die irdisch be‐ OO
stimmte Empfindungsfähigkeit weiter, OO
die voreinst der Erdenmensch in seiner OO
Tierseele fand.
.Gewiß bedeutet dieser Zustand für die OO
ewige Seele eine Bindung, der sie sich je OO
eher desto lieber entzogen sehen will. OO
Aber anderseits gehört dieses „Leben OO
nach dem Tode”, wie es bis zur endgül‐ OO
tigen Befreiung der bleibenden Seele OO
durchlebt werden muß, noch vollständig OO
zum Erdenleben! Es stellt nur den Teil OO
des irdischen Menschenlebens dar, der OO
ohne tierhaften, sichtbaren Körper und OO
somit ohne Tierseele zu erleben ist. Erst OO
wenn auch diese Form irdischen Erlebens, OO
durch Aufbrauchung der im physischen OO
Leibesleben mit Hilfe der Tierseele ge‐ OO
schaffenen, impulsgetriebenen Kräfte, OO
endgültig ausgelebt ist, wird die indivi‐ OO
duelle und während des erdenkörper‐ OO
lichen Daseins unter Beihilfe der Empfin‐ OO
dungs-Resonanz des Tierkörpers durch OO
die ewigen Seelenkräfte geformte blei‐ OO
bende Seele gänzlich frei, aus irdischer OO
Erinnerung zu verwahren, was sie ver‐ OO
wahrt wissen will, und aufzulösen, was sie OO
als nicht der ewigen Erhaltung würdig OO
empfindet.
.Was hierher gehört habe ich noch zu OO
allem Überfluß auch auf den letzten OO
Seiten des kleinen Bandes rhythmischer OO
Wortfügungen: „Leben im Licht” auf ein‐ OO
fachste Form gebracht, und wenn ich an OO
gleicher Stelle vordem in zwei verschie‐ OO
denen Bildern von der „Seele” spreche, OO
so wird man doch wohl jetzt begreifen, OO
daß von dem die Rede ist, was die Tier‐ OO
seele der bleibenden Seele als Erinne‐ OO
rungsgegenwart mitzuteilen vermag. Die OO
ewige Seele kann wahrhaftig nicht zu OO
einem „Stall”, oder einem faulichten OO
„Tümpel” werden, um als solcher in sich OO
selber zu verwesen. Durch ihre, während OO
eines Erdenlebens erfolgte Verbindung OO
mit einer tierischen Seele findet sie sich OO
jedoch gezwungen, aus der Tierseele auch OO
Empfindungseindrücke in sich aufnehmen OO
zu müssen, die leider mitunter nach weit OO
drastischeren Vergleichen rufen, als den OO
von mir zur Erläuterung gewählten...
.Es gibt „Tierschutzvereine”, die zu OO
verhindern suchen, daß Tiere unnötig zu OO
leiden haben, und solches Bestreben OO
ist gewiß aller Förderung wert. Nicht OO
weniger aber sollte der Mensch sein OO
Augenmerk auf den Schutz seiner eige‐ OO
nen bleibenden Seele richten, die er vor OO
unsagbarer Last zu behüten vermag, von OO
der er erst selbst bedrückt sein wird, nach‐ OO
dem sein Leibesleben ihm erloschen ist. ‒ OO
Mögen auch Anhänger ehrwürdig alter OO
Religions-Systeme, denen der Erden‐ OO
mensch nur aus dem sterblichen Leibe OO
und einer unsterblichen Seele zu „be‐ OO
stehen” scheint, zur Not etwa zuzugeben OO
geneigt sein, daß sich ein Seelisches, dem OO
der Tiere gleich, in ihren Selbstbekun‐ OO
dungen während des Erdenlebens zur OO
Auswirkung bringe, so darf man doch OO
sicher damit rechnen, daß die allenfalls OO
Zustimmungsbereiten diesen Auswirkun‐ OO
gen eine obere Äußerungsgrenze anwei‐ OO
sen, die ‒ in der Wirklichkeit ‒ kaum OO
deren niederste Auswirkungszone gänz‐ OO
lich umfaßt. Alles Höhere rechnen sie OO
bereits ihrer ewigen Seele zu, in der OO
sicheren Meinung, es könne nur unbe‐ OO
deutend Niederes Ausdruck eines zeitlich OO
bedingten Lebenskomplexes sein, der OO
selbst nur in Wahrheit ein Funktionser‐ OO
gebnis vergänglichen irdischen Körper‐ OO
lebens darstellt. Bis zu gewissem Grade
OO
wird solche Auffassung allerdings dadurch
OO
unterstützt, daß die Tierseele, wie schon
OO
erörtert ist, im Erdenmenschen überaus
OO
bedeutsame und sie in mancher Hinsicht
OO
unvergleichlich Höherem als dem ihr Ge‐
OO
mäßen zuführende Influenzen aus der
OO
ewigen Seele empfängt. Einflüsse, die
OO
dem Tiere niemals zuteil werden könn‐
OO
ten! Es ist darum schwer geworden, mit
OO
Gewissheit zu bestimmen, was noch der
OO
erdenmenschlichen Tierseele zugeschrie‐
OO
ben werden muß, und was ohne Frage
OO
Auswirkung der
bleibenden Seele ist.
OO
Aber trotz allem darf man jederzeit sicher
OO
sein, daß man die obere Grenze für das,
OO
was aus der vergänglichen, irdisch-tier‐
OO
haften Seele des der Erde verhafteten
OO
Menschen stammt,
garnicht hoch genug
OO
ziehen kann! ‒
Die Einsiedlermönche
OO
des Athos beweisen auf ihre Art unstrei‐
OO
tig eine tiefe Erkenntnis, wenn sie alle OO
Arten der Gelehrsamkeit für unverein‐ OO
bar mit echter Frömmigkeit, und für ein OO
Hindernis der Gottesschau erklären. Um OO
das aber recht zu verstehen, muß man OO
wissen, daß es sich bei diesen asketischen OO
Anachoreten keineswegs etwa um die all‐ OO
bekannten Divergenzen zwischen Glau‐ OO
ben und Wissen handelt, sondern um Ge‐ OO
lehrsamkeit schlechthin, mag sie auch OO
„rechtgläubige” Theologie und vor allem OO
religiösen Zweifel gesicherte Schrift‐ OO
kunde umfassen. Ihre Erkenntnis läßt OO
sie ‒ in freilich übersteigerter Folge‐ OO
rung, ‒ einen ganz seiner ewigen Seele OO
lebenden Analphabeten weit höher ein‐ OO
schätzen als einen mit allen verstandes‐ OO
mäßig zu lösenden Fragen orthodoxer OO
Theologie Vertrauten, denn sie wissen OO
sehr wohl, daß zwar auch dessen Verstand OO
sehr vieles den Influenzen der ewigen OO
Seele verdankt, daß aber sein gelehrtes OO
Erforschen die ewige Seele kaum be‐ OO
nötigt....
.Vielleicht wird es manchen Leser die‐ OO
ser Worte erschrecken, wenn er gewahr OO
wird, daß er, von allen Zweifeln unbe‐ OO
rührt, vieles aus bestem Glauben seiner OO
bleibenden Seele zuzuschreiben gewohnt OO
war, was er nun ‒ wenn er der Wahrheit OO
die Ehre geben will ‒ hinfort seiner ver‐ OO
gänglichen irdischen Tierseele dankbar OO
anrechnen muß. Es ist aber besser, ein‐ OO
mal durch solches Erschrecken hindurch‐ OO
zugehen, als sich dauernd in Träumen zu OO
gefallen, die der Wirklichkeit keineswegs OO
entsprechen und darum auch nichts OO
Wirkliches in dem Traumgefesselten zu OO
fördern vermögen. Nun ist es gewiß OO
nicht nötig, wie die strengsten Einsiedler OO
unter den Athosmönchen, sich nur dem OO
Empfinden der ewigen Seele hinzugeben OO
und in allem, was durch die Kräfte der OO
vergänglichen tiergemäßen Seele dem OO
Bewußtsein nahegebracht werden kann, OO
gleichsam „Schlingen der Hölle” zu ver‐ OO
muten. Es ist sogar angebracht, der OO
Tierseele in sich mit aller Ehrfurcht zu OO
begegnen, und keineswegs gering zu OO
schätzen, was sie dem Erdenmenschen zu OO
vermitteln hat. Es ist jedoch anzustreben, OO
daß die tierhafte Seele gänzlich dem OO
Dienste der ewigen Seele unterstellt OO
wird, denn sie kann in solchem Dienste OO
der ewigen Seele Werk in kaum vorstell‐ OO
barer Weise fördern. Ist auch die Tier‐ OO
seele nicht, gleich der bleibenden Seele, OO
seiner selbst bewußter Erlebensraum OO
eines individualisierten ewigen Geistes‐ OO
funkens, ‒ offenbart sie sich auch nicht OO
in einer empfindbaren Form aus höchsten OO
lichtempfänglichen Urseinskräften, ‒ so OO
ist sie dennoch sekundäre Auswirkung OO
des Urseins, wenn auch in seiner licht‐ OO
fernsten, nur blind schöpfungsträchtigen OO
Selbstdarstellung aus der alles Gestaltete OO
im Weltall seine Gestaltung fand und fin‐ OO
det. Ehrfurcht ist hier wahrhaftig wohl‐ OO
angebracht, und jede Unterschätzung muß OO
unerwünschte Folgen schaffen!
.Gewiß ist es dem eine ewige Seele OO
Glaubenden oder vermeintlich schon Er‐ OO
fühlenden wenig erwünscht, zu hören, OO
daß auch die höchsten Resultate mensch‐ OO
lichen Denkens ‒ mag sich dieses Denken OO
auf das beziehen, was man „Philoso‐ OO
phie” zu nennen pflegt, auf Religion, OO
Mathematik oder irgendwelche Gebiete OO
der höchstentwickelten Technik mit Ein‐ OO
schluß der Chemie und aller ärztlichen OO
Forschung ‒ durchaus zustandekommen OO
können ohne die geringste Mitwirkung OO
der ewigen Seele. Noch schwerer aber OO
wird es ihm zu verstehen sein, daß auch OO
technisch hochbedeutsame Werke jeg‐ OO
licher Kunst nur das Werk der im Men‐ OO
schen zu höchster Entwicklung gelangten OO
Tierseele sind, auch wenn sie freilich auf OO
jeder technisch zu wertenden Höhe Aus‐ OO
drucksgestaltungen der bleibenden Seele OO
werden können.... Es wird kaum mit OO
einem anderen Wort soviel Mißbrauch ge‐ OO
trieben, wie mit dem Wort „Seele”, das OO
auch jeder als Bezeichnung für etwas dem OO
Tierhaften Überordnetes aufgenommen OO
wissen will, der sich aufs heftigste wehren OO
würde, wollte man von ihm erwarten, daß OO
er die bleibende Seele als Wirklichkeit OO
seinem erdachten Weltbild überzuordnen OO
wisse. ‒
Von Zeit zu Zeit erreichen mich immer OO
wieder Briefe recht beachtlicher Kenner OO
meiner Bücher, die ihrer Empörung oder OO
Entrüstung Ausdruck geben zu müssen OO
meinen über irgendwelche geringschätzi‐ OO
ge, dumme, oder auch kategorisch ableh‐ OO
nende Äußerung eines ihnen bekannten OO
berufsmäßigen Religionsvertreters gegen‐ OO
über meinen Schriften. Man läßt mir sol‐ OO
che Mitteilungen zukommen in der Mei‐ OO
nung, es sei mir sehr erwünscht, darum OO
zu wissen, damit ich mich derartiger Ab‐ OO
schätzungen privatim oder öffentlich er‐ OO
wehren könne. Solche Auffassung ent‐ OO
stammt aber einem Optimismus, den ich OO
nicht teilen kann. Man macht sich nicht OO
klar, daß der Gemeindeleiter einer Reli‐ OO
gionsgenossenschaft, mag ihm was immer OO
für ein historisch entstandener Titel ge‐ OO
bühren und mag sich die Genossenschaft OO
auch lieber „Kirche” nennen und sich OO
mit gottverliehener geistiger Macht begabt OO
glauben, auf alle Fälle ein Beamter der OO
Glaubensgenossenschaft ist und als solcher OO
deren Interessen zu wahren hat. Es ist OO
aber keinem Kirchenbeamten und kei‐ OO
nem, den Interessen einer Glaubensgenos‐ OO
senschaft dienstbereiten Gelehrten zur OO
Pflicht gemacht, meine Schriften zu sei‐ OO
nem eigenen Heil bedachtsam zu lesen. OO
Kommen sie ihm durch irgendeinen unvor‐ OO
hergesehenen Umstand dennoch vielleicht OO
vor Augen, so ist es ihm gewiß nicht zu ver‐ OO
übeln, wenn er sie mit vorgefaßtem Arg‐ OO
wohn betrachtet. Je befangener, befürch‐ OO
tender und darum oberflächlicher er ihren OO
Inhalt ansieht, desto gewisser wird er OO
glauben, dieser Inhalt bedrohe die Inter‐ OO
essen der Genossenschaft, die ihm Amt, OO
Würde, Titel und Versorgung gibt, und OO
die schließlich doch auch eine Glaubens‐ OO
lehre vertritt, die seiner Überzeugung OO
nach den ihr zugetanen Gläubigen das OO
ewige Seelenheil bringt. Kein Wunder, OO
wenn er die ihm anvertrauten Gläubigen OO
vor Mitteilungen behütet sehen will, die OO
da und dort anders klingen als der Wort‐ OO
laut der Lehren, die er ihnen zu geben OO
hat. Ein solcher Gemeindeleiter, oder ein OO
solcher konfessionell gebundener Theo‐ OO
loge müßte schon ein ganz außerordent‐ OO
lich weitsichtiger und überaus urteilsreifer OO
Vertreter seines Berufes sein, wenn er OO
nach dem Lesen einiger meiner Schriften OO
erkennen sollte, um was es sich handelt, OO
und daß der Verbreitung und Bestätigung OO
des von ihm Geglaubten und seiner reli‐ OO
giösen Überzeugung nach Richtigen keine OO
gewaltigere Hilfe zuteil werden könnte, OO
als sie ihr in dem Inhalt dieser Schriften OO
dargeboten wird. Fast alle diese von mir OO
durchaus nicht unterschätzten Seelsorger OO
sind aber innerlich unlösbar gebunden an OO
den ihnen vertrauten Wortlaut der ge‐ OO
glaubten Lehren und nicht minder an die OO
Ausdeutung der Worte, die nun einmal OO
als klassische theologische Lehrmeinung OO
gilt. Wie sollte ich angesichts derart ab‐ OO
weisender Meinungsgewißheit annehmen, OO
es bedürfe nur einer Aufklärung oder viel‐ OO
leicht einer unwiderleglichen Zurechtwei‐ OO
sung um die Befreiung eines derart Gefes‐ OO
selten herbeizuführen? Kaum einer der OO
hier in Frage Kommenden ahnt ja, daß OO
er neben aller unanfechtbaren Wahrheit OO
auch recht bedenklichen Irrtum unter die OO
Leute bringt. Auf der anderen Seite aber OO
könnte es mir auf keinen Fall in den Sinn OO
kommen, „recht behalten” zu wollen, OO
denn was ich mitteile, ist keiner irdischen OO
Beurteilung ausgesetzt. Ich gebe Kunde OO
aus dem Ewigen, die nur einer geben OO
kann, der seinem geistigen Sein nach ur‐ OO
gründig im Ewigen heimisch ist.
.Was aber die geschmähten „Geistlichen” OO
angeht, von denen man in reichlich naiver OO
Weise erwartet, sie müßten frohlockend OO
erkennen, was ihnen in meinen Schriften OO
dargeboten ist, so vergißt man, daß es sich OO
um Erdenmenschen handelt und daß der OO
„Geist”, dem sie sich übergeben haben, OO
Gehirngeist ist, auch wenn er sich mit OO
religiösen Problemen beschäftigt. Wie soll OO
man von Dienern des Gehirngeistes er‐ OO
warten, daß sie zu erkennen vermöchten, OO
was aus ewigem Geiste stammt?! Aber es OO
liegt mir wahrhaftig ferne, den „Geist‐ OO
lichen” der offiziellen Konfessionen auch OO
nur den leisesten Vorwurf zu machen. Die OO
ganze geistige Erziehung dieser Männer OO
war so geartet, daß ihnen unmöglich auch OO
nur der geringste Zweifel kommen konnte OO
an ihrer Geistverbundenheit. Wie sollten OO
sie jetzt, nach der Lektüre der Schriften OO
eines „Laien”, sich etwa überzeugt finden, OO
daß sie bisher einer Selbsttäuschung erle‐ OO
gen waren?!
.Unmöglich kann ich mich auch dazu OO
verstehen, das Angestelltenverhältnis der OO
Seelsorger einer Glaubensgenossenschaft OO
für die intransigente Haltung gegenüber OO
meinem Verkündungswerk verantwortlich OO
zu machen. Bei aller Bestimmtheit der OO
Lehrverpflichtung besteht doch in der OO
Praxis keineswegs die enge, harte Kne‐ OO
belung eigener Meinung, die der allem OO
Kirchlichen Fremde voraussetzt. Aller‐ OO
dings gibt es auch unter den kirchlichen OO
Lehrbeamten genau die gleiche Aufgebla‐ OO
senheit und engstirnige Überheblichkeit, OO
wie man sie innerhalb eines jeden anderen OO
Beamtenkörpers gelegentlich finden kann. OO
Trotzdem ich aber im Laufe meines Le‐ OO
bens mit recht vielen ‒ nun einmal so OO
benannten ‒ „Geistlichen” der in Europa OO
zu findenden Religionsgenossenschaften in OO
menschlich nahe Berührung kam, bin ich OO
solcher pharisäischen Selbstgerechtigkeit OO
doch nur sehr selten begegnet. Hingegen OO
fand ich fast immer aufrichtigste Hingabe OO
an die übernommene Verantwortung für OO
das Heil der anvertrauten Seelen und eine OO
beträchtliche soziale Hilfsbereitschaft, so OO
daß ich das Lebenswerk der hier in Be‐ OO
tracht kommenden Männer gewiß um OO
nichts weniger zu schätzen weiß, ob sie OO
sich nun meinen Bekundungen aus dem OO
Ewigen sympathisierend zugetan fühlen, OO
oder mißverstehend, aus ihrer Verantwor‐ OO
tungsbedrängnis heraus, davor warnen zu OO
müssen meinen.
.Man irrt auch sehr, wenn man meint, OO
der Emanation des Ewigen, die in meinem OO
bloßen Dasein und zugleich in den durch OO
mich erdenmenschlich in Form gefaßten OO
Lehrworten vorliegt, schon verstehend zu OO
begegnen, solange man noch nicht einmal OO
versteht, daß ich keiner echten Religions‐ OO
form die ich auf Erden vorfinde, ihr OO
Existenzrecht absprechen könnte. Auf der OO
anderen Seite sollte man freilich der Tat‐ OO
sache bewußt sein, daß sich die ewigen OO
geistigen Mächte niemals der offiziel‐ OO
len Leiter bestehender Religionsgenossen‐ OO
schaften bedienten, sobald den einzelnen OO
Bereichen der Erdenmenschheit neue Ein‐ OO
sicht in Ewiges aus dem Ewigen erwachsen OO
mußte. Die heute eine millionenreiche OO
Zahl von Gläubigen umfassenden Weltreli‐ OO
gionen hatten ohne Ausnahme die erste An‐ OO
regung zu ihrem Entstehen durch „Außen‐ OO
seiter”, erhalten. Aus den Kreisen der OO
offiziell organisierten Priester, Prediger OO
und Seelenleiter gingen immer nur besten‐ OO
falls „Reformatoren” des Bestehenden her‐ OO
vor. ‒ Was ich in meinem irdischen Lehr‐ OO
werk aus dem Ewigen gegeben habe und OO
den nach mir Kommenden hinterlasse, soll OO
aber weder religiöse Reformen bewirken, OO
noch zu neuen Religionsbildungen führen! OO
Ist es einmal dort, wo es nötig ist, seelisch OO
erfaßt, dann wird es vielmehr erst die OO
verborgene innerste Wahrheit aller aus OO
dem Ewigen her angeregten Religionen OO
ebenso erweisen, wie die Notwendigkeit OO
ihrer vom Ewigen her gewollten verschie‐ OO
denen Formen, denen die irdischen Stifter OO
oder Begründer den erdenmenschlichen OO
Ausdruck geschaffen haben.
Aus nicht wenigen der unerbetenen Zu‐ OO
schriften, seit dem ersten Wort, das ich in OO
die Welt gab, mußte ich bis zum Über‐ OO
druß entnehmen, daß man sich einen OO
zeitlichen Interpreten des Ewigen auf OO
dieser Erde, ahnungslos, unheimlich an‐ OO
ders vorstellt, als er hier in Wirklichkeit OO
geistig möglich ist. Zu viel Vorstellungen OO
alter religiöser Romantik spuken in den OO
Köpfen und zu viel Flittergold umglitzert OO
seit Jahrtausenden oder doch manchen OO
Jahrhunderten die menschlichen Gestal‐ OO
ten, die ihren zeitlichen irdischen Mit‐ OO
menschen Führer in das Reich des OO
ewigen substantiellen Geistes zu sein OO
vermochten, als daß man, ‒ selbst noch OO
in heutigen Tagen, ‒ leicht auf das Lieb‐ OO
gewordene zu verzichten bereit wäre um OO
des Wirklichen willen, das zu allen OO
Zeiten viel einfacher und erdfarbener OO
war, als es Phantastik und erregtes Be‐ OO
dürfnis nach fabulierender Ausschmük‐ OO
kung wahrhaben wollten. So wird es OO
denn auch selbst denen, für die meine OO
Schriften doch allein geschrieben sind, so OO
daß sie aus meinen Worten Leben und OO
Licht zu erlangen wußten, in Beglückung OO
und Dankbarkeit oft recht schwer, mich OO
schlecht und recht Mensch sein zu lassen OO
unter Menschen, und sie bedenken nicht, OO
daß wahrhaft Ewiges nur im wahrhaft OO
Natürlichen sich offenbaren kann, weil OO
es sich selbst als Ewiges „natürlich” ist. OO
Noch zu allen Zeiten war die große Geste OO
und das Bedürfnis nach Nimbus aller‐ OO
sicherstes Kennzeichen für das, was am OO
Menschen nicht „echt” ist in sich selbst, OO
denn das Echte lebt nicht aus dem Ein‐ OO
druck, den es auf Andere macht, sondern OO
aus seiner eigenen Echtheit.
.Die romantische Legendengestaltung, OO
die sich immer und überall dort einzu‐ OO
wurzeln und emporzuranken wußte, wo OO
ein Mensch im Erdenleben war, der OO
seinen Mitmenschen Gewißheit zu brin‐ OO
gen hatte über das, was in ihnen wirklich OO
„ewig” ist, weist wahrhaftig allenthalben OO
unzählige Verwachsungen und Narben tö‐ OO
richter Verschneidungen auf, aber den‐ OO
noch hat sie ihren hohen Wert, denn sie OO
bot Schutz für so manches Zeugnis aus OO
dem Ewigen, von dem ohne solche Über‐ OO
wucherung heute keine Spur mehr im OO
Allbekannten der Menschheit erhalten OO
wäre. Weniger dankbar aber darf man OO
den pathetischen oder lyrisch ausschwei‐ OO
fenden Biographen der aus ihrem eige‐ OO
nen Ewigen sprechenden, oder auf irgend OO
einem geistigen Wege aus dem Ewigen OO
her inspirierten Verkünder sein, deren OO
Lehrgut unter so mancher Legendenüber‐ OO
wachsung noch leidlich erhalten ist, denn OO
diesen Biographen hat man in Wahrheit OO
die Bilder zuzurechnen, die einfache und OO
natürliche Männer, denen das Ewige ihr OO
Eigenbewußtsein erhellte, zu phanta‐ OO
stisch unnatürlichen, unwahren Gestalten OO
verzeichneten, weil die Darsteller ihre OO
üppige Phantasie nicht zu beherrschen OO
verstanden, und weder um das ihnen fer‐ OO
ne Geheimnis des natürlich einfachen OO
Menschlichen, noch um die irdische Nähe OO
des Göttlichen wußten. ‒ Für jeden ein‐ OO
zelnen Gläubigen, den vormals Übereifer OO
durch antinatürliche Übersteigerungen OO
und phantastische Zufügungen aus einer OO
naiv unkritischen Masse heraus zu ge‐ OO
winnen verstand, müssen heute Tausende OO
ihren Glauben opfern, bis man unter‐ OO
scheiden lernt, was einst lebendige Wirk‐ OO
lichkeit war, und was exaltierter Be‐ OO
kehrungsfanatismus danach gestalten zu OO
müssen meinte.
.Ich bin wahrhaftig aus meinem ir‐ OO
dischen Blutserbe her nicht blasphemisch OO
genug veranlagt, um mit einer der hier OO
charakterisierten, in widernatürliches OO
Maß verzogenen Gestalten auch nur aus OO
fernster Ferne „verglichen” werden zu OO
wollen, und man ahnt gewiß nicht, wie OO
wenig ich Ausdrücke der Ehrerbietung OO
schätze, die in holder Verstiegenheit auf OO
mich umgemünzt werden, aber nur zu OO
deutlich ihre Herkunft aus Prägestätten OO
verraten, deren „Gold” von Grünspan OO
strotzt! Wo aber wirkliches Gold in Be‐ OO
tracht kommt, dort zeigt mir die Prägung OO
‒ in jedem Einzelfall ‒ immer das Bild‐ OO
nis eines Gott verbundenen, eines Gott OO
vereinten, oder eines Gott inbrünstig in OO
sich erfühlenden Menschen, das ich je‐ OO
weils viel zu sehr verehre, als daß ich OO
zulassen könnte, wie man an seine natür‐ OO
lichen Züge rührt, um eine „Ähnlich‐ OO
keit” hineinzubringen, die weder durch OO
mich, noch durch den ehemals Darge‐
OO
stellten Bestätigung findet. Im
Ewigen
OO
gibt es überdies
keine Gleichförmigkeit
OO
und
keine Wiederholung! Stets ist es in
OO
einmaliger Gestalt im Menschen dieser
OO
Erde erschienen, und niemals würde es
OO
sich selbst kopieren. Außerdem ist Ewi‐
OO
ges in sich aller Ehrung
entrückt, und wo
OO
immer Menschen die Manifestation des
OO
Göttlichen in einem ihrer Mitmenschen
OO
zu „ehren” glaubten, dort haben sie
OO
allein in Wahrheit ‒
sich selbst geehrt
OO
und ihr eigenes Menschentum, das in
OO
Einzelnen zu Zeiten Ewiges in sich zu tra‐
OO
gen und seiner bewußt zu sein
vermag.
.Ein
humorloser Mensch zum Beispiel
OO
ist gewiß
niemals in Gottesnähe, wenn
OO
er auch seiner Umgebung als reinster
OO
Offenbarer des Göttlichen erscheinen
OO
kann. Allzusehr ist der glückhafte Hu‐
OO
mor wesentliche Eigenbestimmtheit des
OO
Ewigen, als daß es sich in einem Erden‐
OO
menschen offenbaren könnte, der ein
OO
„Mißglückter” ist von Anbeginn, da er
OO
aus Neigung zum Tristen und Trüben des
OO
göttlichen Lachens nicht innezuwerden
OO
vermag. ‒ (Allerdings hat diese Kompo‐
OO
nente des Ewigen nichts mit Witz und
OO
Spott zu tun, so sehr Witz und Spott auch
OO
die körperliche Lachlust reizen können!)
OO
Wenn man also glaubt, wer Gott zu kün‐
OO
den wisse, müsse in ewigem Ernst er‐
OO
schauern, dann ist man einfach im Irrtum.
OO
Es lohnt sich sehr, diesen Irrtum als sol‐
OO
chen in sich erkennen zu lernen! Wil‐
OO
helm Busch war noch
trotz aller Neigung
OO
zu schadenfroher Boshaftigkeit wahrhaftig
OO
dem Ewigen näher als der von ihm ver‐
OO
spottete versuchungsbedrängte Einsiedler
OO
der Thebais... *)
.*) Über Buschs Verwechslung des Eremiten mit dem Heil‐ OO
igen von Padua siehe: „Briefe an Einen und Viele”!
.Außerdem ist jeder echte Gotteskünder OO
ein Kind seiner Zeit gewesen, ‒ sprach OO
in ihrer Sprache, trug ihre Sorgen, klei‐ OO
dete sich in der Kleidungsweise seines OO
Landes, aß und trank mit Allen, was lan‐ OO
desüblich war, ohne sich einer Sünde zu OO
fürchten, wenn er in seinem irdischen OO
Körper Körperliches kraftvoll empfin‐ OO
dend erlebte. Alles, was an alten Kunden OO
anders klingt, ist Zutat schwärmerischer OO
Zugetaner, die auf solche Weise dem OO
ihrem Erfassen entrückten Gegenstand OO
ihrer Verehrung den Nimbus des Über‐ OO
Natürlichen zu schaffen suchten, da sie OO
von der Natürlichkeit des Göttlichen OO
nichts wußten. Sie ahnten nicht, daß ihr OO
vermeintliches „Übernatürliches” nur die OO
Erfindung und Ausflucht ihrer eigenen OO
Unnatürlichkeit war, da auch das Über‐ OO
Irdische nur der Natürlichkeit erfaßbar OO
werden kann!
.So möge man denn verstehen lernen, OO
daß ich zwar Außer-Gewöhnliches voraus‐ OO
setzen muß und von Über-Erdenhaftem OO
zu sprechen habe, daß mir aber das OO
Ewige aus dem ich durch mein Irdisches OO
Kunde gebe, mein Aller-Natürlichstes OO
ist! Und schließlich meinen ja auch OO
meine Mitmenschen, wenn sie ‒ so an‐ OO
gelernt ‒ von „Übernatürlichem” reden, OO
in Wahrheit das Über-Irdische, das mir OO
natürlicher Lebensraum, ebenso wie das OO
von mir nach keiner Weise hin verneinte, OO
vom Ewigen her geliebte Irdische ist. OO
Ich weiß gewiß, daß die mir aus dem OO
Urewigen erwachsene Bewußtseins-Situ‐ OO
ation: ‒ im ewigen Urlicht, im ewigen OO
Geistesmenschen, wie im zeitlich ver‐ OO
gänglichen tierverbundenen Erdenmen‐ OO
schentum, ‒ meinen Mitmenschen hier OO
auf der Erde als etwas Befremdliches er‐ OO
scheint, da ihnen solche Situation im OO
eigenen Bewußtsein unbekannt ist, und OO
sie im guten Glauben einander seit Jahr‐ OO
tausenden sich gegenseitig zu überzeugen OO
suchten, daß nur ein „Übernatürliches” OO
imstande sein könne, zugleich im Ir‐ OO
dischen und im Ewigen bewußterweise OO
zu leben. Mir selbst wurde es von mei‐ OO
nem Irdischen her durchaus nicht leicht OO
gemacht, meine urgegebene Bewußtseins‐ OO
Situation auch im irdischen Gehirnver‐ OO
stande verstehen zu lernen, und es ver‐ OO
geht heute noch kein Tag, an dem ich OO
nicht aus dem Ewigen in meinem Irdi‐ OO
schen dazu zu erfahren hätte. Als harte, OO
aber nötige Erschwerung hatte ich von OO
Jugend auf eine mir irdisch angeborene OO
bis zum Äußersten aktive Selbstkritik OO
und eine mich schon in meinem aner‐ OO
zogenen Kinderglauben schwer bedrän‐ OO
gende Neigung zu unerbittlicher Skepsis OO
zu überwinden. Dazu kam dann, ‒ aller‐ OO
dings wie Befreiung, ‒ späterhin der Ein‐
OO
blick in alle irdisch begründeten, im
OO
allgemeinen wissenschaftlichen Gebrauch
OO
„psychisch” genannten Vorgänge, die zu
OO
irrigen Deutungen im gehirnlichen Be‐
OO
wußtsein Anlaß werden können und
OO
selbst jene noch in Bann zu ziehen ver‐
OO
mögen, die Verdienste darum haben, das
OO
versteckte Geschehen aufzuzeigen. Ich
OO
bin also wahrhaftig aus eigener Erfahrung
OO
imstande, für jedes Verhalten meiner
OO
Verkündung gegenüber wie für jede ir‐
OO
rige Beurteilung meiner selbst, alles er‐
OO
denkliche Verständnis aufzubringen. Aber
OO
gerade darum bin ich auch dem Abwei‐
OO
sendsten unter meinen irdischen Mit‐
OO
menschen ‒
im Ewigen ‒
kein Fremder!
OO
Vielleicht ‒ bin ich ihm viel näher, als sein
OO
irdisches Bewußtsein ahnt? ‒
.Doch die „Natürlichkeit”
des Ewigen
OO
ist keineswegs gleichbedeutend mit
Form‐
OO
losigkeit, und jeder, dem es gleich gilt, OO
ob er die Form ‒ wo immer es sei ‒ er‐ OO
füllt oder verletzt, muß sich klar darüber OO
werden, daß er sich damit selbst allem OO
wirklichen Ewigen gegenüber isoliert, OO
das Form auf allen Wegen will, und nur OO
denen sich in ihrem Innersten offenbart, OO
die sich im Innersten wie im Äußeren OO
zum Gefäß des Göttlichen zu formen OO
trachten. OO
ZUM
ABSCHLUSS UND ABSCHIED
Mit diesem Buche ist mein zeitliches OO
Lehrwerk beendet! Bald nach dem Beginn OO
des zwanzigsten Jahrhunderts in der Zeit‐ OO
rechnung des Christentums habe ich die OO
ersten, meinem Gehirnverstande damals OO
zu eigen gewordenen Einsichten aus mei‐ OO
nem Ewigen in Wortform zu fassen unter‐ OO
nommen. Was ich so niedergelegt hatte, OO
blieb lange liegen, da ich vorerst nicht OO
entfernt daran dachte, es in meinen irdisch OO
mir zugemessenen Tagen selbst in die OO
Öffentlichkeit zu geben. Erst in den Jahren OO
1912 und 1913 entstanden an verschiede‐ OO
nen Orten Griechenlands, bedingt durch OO
äußeres und inneres Erleben besonderer OO
Art, von dem ich innerhalb meines Lehr‐ OO
werkes verschiedentlich berichte, die er‐ OO
sten der nun vorliegenden Niederschriften, OO
nachdem ich mich allerdings im Jahre OO
1910 schon von der Notwendigkeit der OO
Selbstherausgabe zu irdischen Lebzeiten OO
überzeugt, und von da an die Gestaltung OO
einzelner Teilstücke vorbereitet hatte. OO
1913 ging dann von Athen aus ein solches, OO
dort von mir noch mehrfach redigiertes OO
Fragment in Druck. Heute, in den be‐ OO
wegten Tagen des Jahres 1936, be‐ OO
ende ich mein schriftliches Verkündungs‐ OO
werk, das alles, aber auch nicht mehr OO
umfaßt, als was nach den letzten Wor‐ OO
ten dieses Buches, ‒ das den Abschluß OO
der Schriftenreihe bildet, die „Das Buch OO
der Königlichen Kunst” an ihrem An‐ OO
fang nennt, ‒ endgültig aufgezählt OO
werden wird.
.Nur die Abhandlungen über bildende OO
Kunst, die ich in dem Buche: „Das Reich OO
der Kunst” zusammengefaßt habe, sowie OO
die biographisch gemeinte kleine Schrift: OO
„In eigener Sache”, und das Bändchen: OO
„Aus meiner Malerwerkstatt”, das eben‐ OO
falls in erster Linie biographisch ist, gehö‐ OO
ren selbstverständlich nicht zu meinem OO
geistigen Lehrwerk, auch wenn sie seine OO
Spuren aufweisen. Das Gleiche gilt auch OO
von der Sammlung: „Okkulte Rätsel”. OO
Auch einzeln erschienene Abhandlungen, OO
soweit ich sie nicht bis heute in eines OO
meiner Bücher selbst aufgenommen habe, OO
sind ebensowenig meinem nun abge‐ OO
schlossenen geistigen Lehrwerk beizu‐ OO
zählen, obwohl sie durch diese Ausschei‐ OO
dung keineswegs von mir nachträglich OO
entwertet werden sollen. Unter keinen OO
Umständen aber darf irgend eine Stelle OO
privater Briefe, die nicht von mir OO
selbst einem Buche der nun von mir OO
endgültig abgeschlossenen Lehrschriften‐ OO
reihe eingefügt worden ist, jemals als OO
zu meinem Lehrwerk gehörig betrach‐ OO
tet oder zur Ausdeutung einer Stelle OO
dieses Lehrwerkes herangezogen werden! OO
Ich kann für nichts Anderes ewige OO
Verantwortung übernehmen, als für OO
den heute vorliegenden Inhalt meiner OO
nachbenannten, öffentlich erschienenen OO
Schriften! Nicht von mir selbst veröffent‐ OO
lichten Briefen gegenüber trage ich auch OO
dort, wo sie geistige Dinge berühren, OO
keine andere als die rein zeitlich bedingte, OO
allgemein menschliche Verantwortung, die OO
von keiner Äußerung etwa mehr verlangt, OO
als daß sie Ausdruck dessen sei, was ein OO
Mensch innerhalb seines Alltags, im Au‐ OO
genblick und nur für den Augenblick OO
sagen zu müssen meint. Ich habe niemals OO
Briefe „für die Nachwelt” geschrieben, OO
sondern mich immer nur von meiner OO
Hilfsbereitschaft gegenüber dem jewei‐ OO
ligen Adressaten leiten lassen, auch wenn OO
ich durchaus nicht wußte, ob er dieser OO
Hingabe wert war. An schwer zu ertragen‐ OO
den Enttäuschungen hat es mir wahrhaftig OO
nicht gefehlt!
.Ich verpflichte mich übrigens durchaus OO
nicht, fortan kein Buch mehr erscheinen OO
zu lassen, einerlei, was etwa sein Inhalt OO
sein möge. Aber ich muß im voraus mich OO
dagegen verwahren, daß noch irgend eine OO
Schrift, zu der ich mich veranlaßt fühlen OO
sollte, meinem zum Abschluß gelangten OO
geistigen Lehrwerk zugezählt werde! Die‐ OO
ser Abschluß entstammt keiner Willkür, OO
sondern der Forderung dessen, was hier OO
abgeschlossen wird.
.Die Schriftenreihe, in der dieses Lehr‐ OO
werk nun endgültig vorliegt, wird aller‐ OO
dings für jeden meiner Mitmenschen der OO
Anderes, als sein Ewiges finden will, ein OO
„Hortus conclusus”: ‒ ein ihm verschlos‐ OO
sener, streng umhüteter Garten bleiben, OO
auch wenn die schmale Pforte, die des OO
Gartens Zugang bildet, weit vor ihm geöff‐ OO
net ist. Es liegt mir nichts ferner, als dem OO
Unerbetenen Einlaß zu erwirken, und OO
einzuführen, was draußen bleiben muß!
OO
Um so lieber aber sende ich allen meine
OO
Segenswünsche zu, die ihr Irdisches unbe‐
OO
sorgt dort lassen, wo es hingehört, und in
OO
meinem Lehrwerk nur ihr
Ewiges suchen!
OO
Ich gebe keine
systematisierte Anweisung,
OO
sondern
lebendige Lehre! In den zwei‐
OO
unddreißig Einzelschriften, die ebenso‐
OO
viele Abschnitte meines geistigen Lehr‐
OO
werkes bilden, ist
alles enthalten, was der
OO
Erdenmensch vom Ewigen und von den
OO
Beziehungen wissen muß, die ihn selbst
OO
mit dem Ewigen verbinden, wenn er Wert
OO
darauf legt, in sich den Zugang zum Ewi‐
OO
gen zu finden und dereinst zum Erleben
OO
des Ewigen fähig zu werden.
Die Gefahr
OO
ist groß, derart
im Erleben des vergäng‐
OO
lichen Irdischen hängen zu bleiben, daß
OO
die Fähigkeit,
Ewiges zu erleben,
niemals
OO
erreicht werden kann.
Nicht das Ewige
OO
wird dadurch geschädigt, sondern
der
OO
irdische Mensch, der das, was in ihm OO
ewiger Natur ist, endgültig und unwie‐ OO
derbringlich in aller Ahnungslosigkeit ver‐ OO
liert. Unzählige solche Trennungen erden‐ OO
menschlichen Bewußtseins vom latent ihm OO
zustehenden Ewigen ereignen sich Tag OO
um Tag, Stunde um Stunde. Damit mehr OO
gerettet werde als die Religionen heute OO
noch zu retten vermögen, ist mein schrift‐ OO
liches Lehrwerk entstanden! Mein „Nach‐ OO
folger”, ‒ ein Mensch in gleicher seelisch‐ OO
geistiger Situation wie ich, und gleich mir OO
zu irdisch vernehmbarer Stimme des ewi‐ OO
gen Urwortes bestimmt, ‒ wird sehr zahl‐ OO
reiche Generationenreihen auf sich warten OO
sehen, und nicht eher auf Erden zu wei‐ OO
terer Weisung des von mir gewiesenen OO
Weges erscheinen, als bis das, was in mei‐ OO
nem nun abgeschlossenen Lehrwerk durch OO
mich ausgesprochen wurde, seelisches und OO
gehirnbewußtes Allgemeingut aller dem OO
Ewigen zustrebenden Menschen dieser OO
Erde geworden ist!
.Man empfängt aber das in meinen Wor‐ OO
ten dargebotene geistige Leben nicht etwa OO
durch ein grübelndes oder mit sich selbst OO
und Anderen diskutierendes Überdenken OO
des verstandesmäßig wahrzunehmenden OO
Inhaltes der einzelnen zweiunddreißig OO
Lehrstücke! Man muß sie vielmehr, ‒ OO
frei von aller Grübelsucht, ‒ aufnahme‐ OO
willig so auf sich einwirken lassen, wie sie OO
nun einmal von mir geformt sind, damit OO
man das in ihnen dargebotene, im Ewigen OO
gründende Leben überhaupt gewahrwer‐ OO
den und empfinden lernt. Wer dieses, OO
mein eigenes geistiges Leben einmal in OO
meinen Worten wahrgenommen, dann in OO
sich empfunden und aufgenommen hat, OO
der ist von allem Zweifel erlöst, den die OO
Furcht vor Fehlschlüssen über jeden ver‐ OO
hängt, der sein irdisches Denkvermögen OO
dazu mißbraucht, um sich Wege aus Ge‐ OO
dankenschotter zu konstruieren, im Wahn, OO
auf ihnen zur ewigen Wirklichkeit ge‐ OO
langen zu können.
ENDE
Das geistige Lehrwerk von Bô Yin Râ,
besteht aus folgenden 32 Büchern:
DAS BUCH DER KÖNIGLICHEN
KUNST
DAS BUCH
VOM LEBENDIGEN GOTT
DAS BUCH
VOM JENSEITS
DAS BUCH
VOM MENSCHEN
DAS BUCH
VOM GLÜCK
DER WEG ZU GOTT
DAS BUCH DER LIEBE
DAS BUCH DES TROSTES
DAS BUCH DER GESPRÄCHE
DAS GEHEIMNIS
DIE WEISHEIT DES JOHANNES
WEGWEISER
DAS GESPENST DER FREIHEIT
DER WEG MEINER SCHÜLER
DAS MYSTERIUM VON GOLGATHA
KULTMAGIE UND MYTHOS
DER SINN DES DASEINS
MEHR LICHT
DAS HOHE ZIEL
AUFERSTEHUNG
WELTEN
PSALMEN
DIE EHE
DAS GEBET / SO SOLLT IHR BETEN
GEIST UND FORM
FUNKEN / MANTRA PRAXIS
WORTE DES LEBENS
ÜBER DEM ALLTAG
EWIGE WIRKLICHKEIT
LEBEN IM LICHT
BRIEFE AN EINEN UND VIELE
HORTUS CONCLUSUS
Nicht zu dem geistigen Lehrwerk gehörig, wenn auch
aufs engste daran anschliessend:
IN EIGENER SACHE
DAS REICH DER KUNST
OKKULTE RÄTSEL
AUS MEINER MALERWERKSTATT
KODIZILL ZU MEINEM GEISTIGEN LEHRWERK
MARGINALIEN
ÜBER DIE GOTTLOSIGKEIT
GEISTIGE RELATIONEN
MANCHERLEI
sowie die beiden Flugschriften:
ÜBER MEINE SCHRIFTEN
WARUM ICH MEINEN NAMEN FÜHRE
Postum herausgegeben:
NACHLESE
Gesammelte Prosa und Gedichte aus Zeitschriften
KOBER'SCHE VERLAGSBUCHHANDLUNG AG.
ZÜRICH 48
Übersetzungen im Verlag
Ed. «La Balance», Paris
Holländische Übersetzungen im Verlag
Servire, Den Haag
Schwedische Übersetzungen im Verlag
Widiugs Förlags A. B., Stockholm
In der Kober'schen Verlagsbuchhandlung AG. Zürich
erschien 1954
BÔ YIN RÂ
LEBEN UND WERK
von Prof. Rudolf Schott
In Vorbereitung:
DER MALER BÔ YIN RÂ
von Prof. Rudolf Schott
Zweite, mit Text und Bildern erweiterte Auflage
DIE KOBER'SCHE
VERLAGSBUCHHANDLUNG AG.
ZÜRICH
ist Verlegerin und Besitzerin sämtlicher Schriften und
Verlagsrechte des Autors Bô Yin Râ. Seine Bücher sind durch
jede gute Buchhandlung zu beziehen. Wo die Bücher nicht auf
Lager sind, werden durch den Verlag bereitwilligst Buch‐
handlungen nachgewiesen, die in ihrem Sortiment diese Bücher
führen.