GEISTIGE
RELATIONEN
Nebst einem Anhang:
REGISTER
der in den Büchern des Lehrwerkes enthaltenen
EINZELSTÜCKE
KOBER'SCHE VERLAGSBUCHHANDLUNG
ZÜRICH
2. Auflage
©
Copyright 1967 by
Kober'sche Verlagsbuchhandlung AG Zürich
Alle Rechte vorbehalten
Offsetdruck: Jordi, Belp
.Es handelt sich um die rein
geistigen
Beziehungen, die
nur mich allein angehen.
Aber das einfühlende und die Erkenntnis
fördernde
Miterleben ist auch Anderen
seelisch in hohem Grade erreichbar. Um es
den dazu Berechtigten
möglich zu machen,
muß ich jedoch diese an sich verborgenen
Relationen: ‒ die realen und bewußtseins‐
gegenwärtigen „Beziehungen”, in denen ich
mitten im Irdischen zu allem Ewigen stehe,
den geistig zu ihrer Zeit „Erwachenden”,
denen
allein meine Worte gelten sollen,
immer erneut aufweisen: ‒ immer erneut
für ihre und die Erdentage Kommender
präzisieren.
.Gewiß ist das auch mehrfach schon in
den Schriften meines geistigen Lehrwerkes
geschehen ‒ zuweilen nur andeutungsweise,
zuweilen auch besonders deutlich das zu
Sagende bezeichnend ‒, aber vielen ist das
alles, wie ich immer wieder gewahre, ja
noch viel zu wenig, und wenn sie auch aner‐
kennenswerterweise ihre persönliche Frage‐
lust zur Not zurückzuhalten wissen, so tragen
sie doch sichtlich Sorge um jedes Wort, das
etwa in meinen Erdentagen über diese meine
Relationen zum Unvergänglichen von mir
noch mitgeteilt werden könnte.
.Sie sorgen sich wahrhaftig nicht um Über‐
flüssiges, denn
nichts ist überflüssig, wo die
suchende Seele noch Not leidet in ihrem
Streben, sich
selbst aus dem Geistigen her
durch sicherste Zeugenschaft
über-
zeugen
lassen zu wollen! Und wo fände sie
siche‐
rere Bezeugung! ‒
.Es handelt sich aber
nicht darum,
mir
und
meinen Worten zu „glauben”, oder
irgend etwas von mir Formuliertes, nur weil
es von mir stammt, für „wahr” zu halten!
Auch muß es mir aus geistigen Gründen
gänzlich gleichgültig bleiben, ob man
das, was mein geistiges Lehrwerk ausmacht,
im Ganzen oder in seinen Teilen für eine
vertrauenswürdige Darstellung des geistig
Wirklichen hält oder für eine Ausgeburt
meiner Phantasie!
Irrt man sich, so ist der
Irrende gewiß zu
bedauern und zudem auch
allein an seinem schnellfertigen leicht ver‐
meidbaren Irren
schuld! ‒ Für alles, was
ich jemals vor der Welt bekundet habe, trage
ich ewige Verantwortung, aber
unmöglich
kann ich auch jeglichen
Irrtum und jede
Fehldeutung verantworten, die ihre Stützen
aus meinen Worten erwachsen wähnen, oder
gar noch die so billig leichtfertige Meinung,
meine Worte seien wohl doch nur verstiegene
Ergüsse eines religiös gebundenen Lyrikers.
.Wenn ich hier wieder bezeuge, wie meine
eigenen Relationen zum Ursprung meines
urewigen geistigen Wesens, von dem mein
irdisches Lebenswerk ‒ ja, mein bloßes Da‐
sein ‒ objektiv sicherstes Zeugnis gibt, tief‐
innerlich beschaffen sind, ‒ soweit das, trotz
aller Schwierigkeit, eine Darstellung davon
in Worten zu geben, möglich ist, ‒ so ge‐
schieht das auch, um wirklich nichts ver‐
säumt zu haben, was noch dazu dienen
könnte, aller irrigen Auslegung meines Lehr‐
werkes den letzten Scheingrund abzugraben.
.Wesentlich
bestimmend für diese Nie‐
derschrift war mir jedoch die vorher er‐
wähnte Bereitschaft und Berechtigung der
für den Empfang meiner Lehrworte
wirk‐
lich Auserlesenen: ‒ möglichst nahe
mit‐
erleben zu wollen und zu können, was
mein geistiges, vom Erdenleib unabhängiges
und durch seinen Hinschied unberührbares
ewiges Leben ausmacht.
.Ich betrachte den Titel dieses Buches
jedoch keineswegs als einen selbstauferlegten
Zwang, von
nichts anderem, als von meinen
eigenen Relationen innerhalb der Struktur
des ewigen Geistes zu sprechen, sondern
werde, sowohl im Haupttext wie im Anhang,
ausdrücklich auch noch Anderes zur Sprache
bringen, was mir in Verbindung mit dem
zuvörderst zu Sagenden als erörterungs‐
bedürftig erscheint. Ich trage ja nicht Sorge,
literarischen Ehrgeiz zu befriedigen, son‐
dern: ‒ seelisch reifen Erdenmitmenschen
mitzuteilen, was ich allein mit ihnen
teilen kann, da ich es real und unum‐
schränkt als unendlichfältiges Ganzes be‐
sitze, das durch keine Weitergabe jemals
an sich vermindert wird oder für mich
gemindert werden könnte! ‒ Alles heute
im Äußeren so wichtig Erscheinende wird,
‒ viel eher als man vermuten möchte, ‒
zu Berichten aus längst überwundenen Zeiten
werden, während das, was durch meine
Schriften zu gleicher Zeit den Seelen dar‐
gebracht wurde, Unzähligen seelisch un‐
verlierbares Allgemeingut geworden sein
wird: ‒ ewige Befreiung aus Irrtum und
innerer Not! ‒ Keine Macht der Erde kann
an diesem Ablauf der Dinge auch nur das
Mindeste ändern, ‒ ja,
ich selbst vermöchte
es nicht, auch wenn ich dem kommenden
Geschehen mit allen Kräften der Ewigkeit
andere Wege weisen wollte, ‒ gesetzt im
Geiste wäre solcher destruktive Wille jemals
möglich. ‒
Joseph Schneiderfranken
Die höchste „Anrufung”
im innersten Selbstbegegnen
.„
Mein
Ur-
Sein! ‒
Meines Seins
ewiges
Sein! ‒
Ewig im tiefsten Dunkel wesen‐
de Urkunft ewigen geistigen Lichtes! ‒
Ewig in deiner polaren Spannung verharrend!
‒ Innesein aller Weltenkälte! ‒ Ewige Nah‐
rung aller geistigen Glut! ‒
Durchdringe
dieses Vergängliche, das Dir hier Ausdrucks‐
werkzeug ist, wie immer es von Dir durch‐
drungen werden
muß! Sei ihm
eisige
Kühle! ‒ Sei ihm
brennende Glut! ‒
Sei aller Überhelle heilendes Dunkel! ‒
Allem klirrenden Tage samtweiche hüllende
Nacht!”
.„
Strahlendes
Ur-
Licht! ‒ Aus dem un‐
durchdringlichen Dunkel meines
Ur-
Seins
immerdar hervorbrechend gleich Myriaden
mittäglicher Sonnen um Mitternacht! ‒ Licht
allem ewigen Geiste! ‒ Aller Seele unver‐
gängliches Leuchten! ‒ Leuchte in
dem,
was durch
Dich bestimmt, zur Lichtempfäng‐
nis in meinem Irdischen zubereitet ist! ‒
Erstrahle in mir, ‒ dem Irdischen, ‒ aus
Deinem Leuchten!”
.„
Ureinziges
Ur-
Wort, ‒ nur
Dich
selber sprechend in
allem, was in Dir
aus Licht zu Worte wird, ‒ aus der Urkraft
meines
Ur-
Seins erklingend in meinem
Ur‐
Licht: ‒
In allen geistigen „Vätern”
der
ewige „Vater”! ‒
In allen geistgeborenen
„Söhnen” ewiger „Sohn”! ‒ Urewige „Gott‐
heit”
aller Götter! ‒
In allen mir geistig
Gebrüderten, mir geistig „Bruder”! ‒ Ewiger
„
Lebendiger Gott”! ‒ Nur dort dem Irdi‐
schen offenbar, wo Du Dich selber formst
als „Wort”! ‒
Dir „Wort” geworden: ‒
spreche ich
Dich selbst in mir auf
erden‐
hafte Weise, wie Du
dich selber sprichst
in Dir! Du in mir urgesprochenes „Wort”
aus dem Licht aller geistigen Selbstoffen‐
barung!”
‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒
.In sich solchen Inhalt bergend, ‒ in
solchem Inhalt lebend, betet
wortelos mein
seelisches Empfinden Tag um Tag, was hier
in Worte irdischer Sprache übertragen
ist, auf daß danach
miterlebt werden kann,
was der Suchende seelisch mitzuerleben
ver‐
mag! Im großen
Alleinsein im ewigen
Geiste ist solches „Beten” dem
Irdischen
des Leuchtenden
Lebensbedingnis.
.Es ist
schwer, zu sagen, was es heißen
will:
im Ewigen allein zu sein. Allein,
nicht nur „mit sich selbst”, sondern
absolut
allein, ‒ :
All-
Ein! ‒ Alles dort
allein
lebend,
seiend, wo vordem nur erdenhaft
bedingtes
Vorstellen war!
.Alleinsein in dem hier gemeinten Sinne
geistigen Lebens kann einer nur im innersten
„Innen”, denn das, was im vergänglichen erd‐
bestimmten Dasein Alleinsein
genannt wird,
ist nur
Absonderung ohne Aufhebung der
tausendfachen Zusammenhänge alles Irdi‐
schen in seinem äußeren Bereich.
.All-
Einsein im ewigen Geiste aber
schafft eine Schranke, die
nichts aus dem,
was „Außen” ist, zu übersteigen vermag.
Nichteinmal das hochentwickeltste Denken!
.Schwer ist es dem Irdischen,
dieses
Alleinsein zu ertragen, denn es ist
zu reich,
um in irdisches Bewußtsein
eingeschlossen
werden zu können!
.Alles was
ist und was
nicht ist, ‒ alles
Sein und Nichtsein, ‒ wird von diesem
Alleinsein
umfaßt, das alle Vielheit in
sich ver-
eint, und alles, was
über Sein
und Nichtsein verharrt!
.Hier ist die „Armut im Geiste”, die so
reich ist, daß sie „das Himmelreich” be‐
sitzt! ‒
.Alle sprachliche Verständigung zwischen
Mensch und Mensch braucht auf dieser Erde
eine Übereinkunft, eine Konvention, wie
die Worte der Sprache verstanden werden
sollen, und in jeglicher Sprache kann man
verschiedenen Sonderkonventionen begeg‐
nen, die wieder nur in gesonderten Kreisen
der diese Sprache Sprechenden Gültigkeit
besitzen. Wo aber, wie in meinem geistigen
Lehrwerke von Un-Beschreiblichem zu
künden war, mußte jede Sprachkonvention
versagen. Was die wenigen mir gebrüderten
und arthaft gleichen Geistesmenschen auf
dieser Erde unter sich seit Jahrtausenden als
ihre und damit nun auch mich bestim‐
mende Konvention aufgerichtet haben, ist
keiner Erdensprache unterstellt, sondern auf
eine unveränderliche Empfindungswertung
des geistig gegenwärtigen
Wirklichen ge‐
gründet.
Diese Konvention ist
Geheimnis
für die
außerhalb Stehenden und wird über
alle Erdenzeit hin Geheimnis
bleiben, denn
sie ist
nicht mitteilbar, und somit
durch
sich selbst geschützt. Ihre Inhalte können
nur von Menschen aufgenommen und „ver‐
standen” werden, in denen der Geistesmensch
der Ewigkeit die Bewußtseinseinung mit dem
Irdischen
vollzogen hat: ‒ den „Leuchten‐
den im Urlicht”!
.Da ich aber
in meiner Muttersprache
Verständigung zu schaffen hatte, mußte ich
alles, was mir durch die Artung meiner
geistigen Wesenheit zu eigen ist, in eben‐
diese irdische Muttersprache „
übersetzen”.
.Das bedingte notgedrungen, daß ich ihre
Worte oft genug in einem
alltagsfernen
Sinne gebrauchen mußte, um durch solche
neue Sinngebung dem von mir Mitzuteilen‐
den sprachlich einigermaßen nahezukommen.
Ich mußte gleichsam eine Konvention mit
mir unbekannten Partnern: ‒ den
Lesern
meiner geistigen Lehrschriften ‒ eingehen.
Alle ursprüngliche, echte geistige Offen‐
barung ist aber zu ihrer Zeit auf solche
Weise erfolgt, sei es in
gesprochener oder
aber
geschriebener Sprache! Dennoch war
Jeder, der sich der Offenbarung des Ewigen
darbot, dabei jedesmal nur dankbar für jedes
Wort, das Zeit und zeitlich bedingtes Ver‐
stehen ihm bereits brauchbar entgegen‐
hielten, wenn er die jeweils gängigen Sprach‐
worte abfragte, ob sie ihm Diener seiner
Verkündung werden könnten, obwohl auch
die als brauchbar
vorgefundenen Worte
dann von dem Erneuerer, der sie seiner
Sprache einbezog,
mit neuer Bedeutung
erfüllt wurden. Nicht anders mußte auch
ich verfahren.
.Im ewigen Geiste besteht eine erden‐
menschlich ganz unvorstellbare
Mannig‐
faltigkeit, zu der die empirisch und ver‐
standesmäßig erkannte Vielheit irdischer und
materiell kosmischer Art nur einen sehr vagen
Vergleich bilden kann. Nur im Zustand des
All-Ein-Seins ist es möglich, die im sub‐
stantiellen Geistigen gegebene Mannigfaltig‐
keit ohne Irrtum zu erkennen. In solcher
Erkenntnis allein ist das Geheimnis enthüllt
zu gewahren, warum Unendlichfältigkeit
die ewige geistige Seinsform absoluter Ein‐
heit ist! ‒ Um aber diesen unbeschreib‐
baren Zustand während des irdischen Lebens
kontinuierlich aufrechterhalten zu können,
müssen Menschen meiner Wesensart ‒ also
auch ich ‒ in einer steten geistigen „Klau‐
sur” leben, wenn diese Sonderung auch keine
außenweltliche Einsiedelei verlangt. Die mir
Gleichgearteten leben allerdings zur Zeit die‐
ser Niederschrift nur noch in solcher außen‐
weltlichen Abschließung, aber das hebt auch
bei ihnen die strikte Notwendigkeit der gleich‐
zeitigen geistigen Klausur keineswegs auf.
Dieser geistig bestimmten Klausur kann
das weltfernste Einsiedlerleben keine För‐
derung, und das Leben mitten im Lärm der
Außenwelt keine Störung schaffen. Wo uns
Leuchtenden im Urlicht
äußere Einsamkeit
unumgänglich
nötig ist, dort ist solche Not‐
wendigkeit zwar durch triftige Gründe, aber
niemals durch Forderungen unserer geistigen
Klausur bestimmt, die auf der Fähigkeit be‐
ruht, allen uns nahenden Gedanken- und
Vorstellungskomplexen, die unser Bewußt‐
sein von dem uns eigenen geistigen Leben
ablenken könnten, wo immer das drohen mag,
auf geistige Weise den Zutritt zu sperren.
.Wenn ich jetzt von meinen geistig be‐
stehenden „Relationen” Kunde geben soll,
so ist an erster Stelle von den unzählbaren
Beziehungen zu den unendlichfältigen Selbst‐
darstellungen des ewigen Geistes zu sprechen,
die nur im
All-
Ein-
Sein auf geistige Weise
wahrgenommen werden können,
in streng‐
ster Isolierung der Seele innerhalb un‐
erbittlich distanzierender Abschlie‐
ßung von den Vorstellungswelten irdi‐
scher Gehirne.
.Die Art dieser
höchsten geistigen Rela‐
tionen für das irdische Verständnis zu charak‐
terisieren, ist fast unmöglich, da keinerlei
Beziehungen zwischen Erdenmenschen be‐
stehen, an die man hier zum Vergleich er‐
innern dürfte. Nur durch den wohl sehr
befremdlichen Hinweis auf das Gebiet der
Chemie und die dort zu findenden Affini‐
täten zwischen den einzelnen Grundstoffen
und dem was aus ihnen hervorgeht, läßt
sich ‒ zur Not ‒ wohl ein gewisses
Ahnen
der hier bestehenden geistigen Zusammen‐
hänge erwecken. Aber auch da handelt es
sich nur um ein aus weiter Ferne gesehenes
„Bild” der Sonderart geistig substantieller
Relationen, die ja Verbindungen darstellen
zwischen jeweils distinkt ihrer selbst und
ihrer Stellen im geistigen Kosmos
bewußten
Emanationen des ewigen Urwortes, in dem
diese allein sich gegenseitig erkennen.
.Die Vorstellungen von „Göttern” und
„Heiligen” zeigen noch Spuren einer ur‐
alten erdenmenschlichen Einsicht in Ewiges,
die hier nicht übersehen werden dürfen,
und noch bedeutsamer ist das Mysterium
der „Engel”, ‒ in allen ihren Stufen ‒,
als das
höchste Symbol der unendlich‐
fältigen Selbstdarstellungen des ewigen gött‐
lichen Geistes, das trotz allem frommen
Glauben an „himmlische Engelchöre”, in
diesen Tagen der Erdenmenschheit
hoch
entrückt und irdischer Erkenntnis
kaum
noch erreichbar ist. ‒
.Verstandesmäßig „erklären” läßt sich da
nichts! Wer sich aber einzuleben trachtet
in diese nur seinem
Empfinden erreich‐
baren geistigen Regionen, der wird sein Welt‐
bild eines Tages in einer ihm heute noch
unmöglich erscheinenden Weise
plastisch
vertieft gewahren!
.Mir aber ist, in meiner
ewigen Wesens‐
art, dieses Leben im Bewußtsein aller gottes‐
geistlichen Selbstdarstellung aus ewiger Er‐
fahrung
artgemäß, so, wie es dem nur
Irdischen artgemäß ist, seinen eigenen Körper
und die Dinge seiner Umwelt ‒ insbesondere
Seinesgleichen in ihrem Bereich ‒
einfüh‐
lend zu er-leben. Das wesentliche Unter‐
scheidungsmoment bei solchem Vergleich er‐
gibt sich jedoch daraus, daß der Irdische das
Leben seiner „Außenwelt”, zu der ja schon
sein ihm zeitweilig eigener Leib gehört, nur
miterlebt, während mein geistiges Leben
im Ewigen uneingeschränktes
Innesein ist.
Was das zu bedeuten hat, vermag nur der
im Irdischen verkörperte
Leuchtende des
Urlichtes zu beurteilen, in dem
beide Be‐
wußtseinsformen
vereinigt sind.
.Jedes individuelle Leben ewigen Lebens ist
an
seiner Stelle, in seiner sich in ihm darstel‐
lenden Eigenart, „vollkommen” und im völli‐
gen Bewußtsein
aller, in allen unendlichfälti‐
gen Selbstdarstellungen ewigen substantiellen
Geistes bestehenden Vollkommenheit!
.So sagte einer wahrhaftig Großes, als
er den Satz aufstellte, daß „der Geist”
Alles „erforsche”, selbst „die Tiefen der
Gottheit”! ‒
.Nun sind aber auch
jene Relationen
hier aufzuzeigen, in denen ich zu meinen
im Urlichte leuchtenden und mir geistig in
unirdischer Liebe vereinten geistgeborenen
Brüdern stehe, deren
einer mir geistiger
Meister während meiner geistigen Unter‐
weisung war,
bevor ich ihm und allen
anderen wissend zum geistig geeinten ‒
Bruder ‒ werden konnte. Diese, mir gleich‐
zeitig
erdnächsten geistigen Beziehungen
umfassen jedoch nicht nur die so wenigen
der Leuchtenden des Urlichtes, die noch
wie ich selbst
im zeitlichen sichtbaren
Körper leben, sondern auch alle, zu anderen
Tagen jemals im Erdenleben verborgen ge‐
wesenen, ‒ und ‒ darüber hinaus, ebenso
auch die äußeren Erdenleibsinnen unerkenn‐
baren ewigen Geistesmenschen, die
niemals
der Erde
körperlich verhaftet waren, ‒
auf Erden auch niemals verkörpert werden
könnten, weil sie den Drang in die Materie
in sich nicht bestimmend werden ließen.
.Obwohl ich von Anfang an immer wieder
betonte, daß es sich bei diesen, von mir viel‐
fach erwähnten Relationen um rein seelische
Gemeinsamkeit
Ewiger (in dem, was an
ihnen
unvergänglich ist, bewußter Men‐
schengeister)
im substantiellen ewigen
Geiste handelt, mußte ich es doch erleben,
daß man aus meinen Worten den Schluß
zog, es sei da von einer, „geheimen Gesell‐
schaften” ähnlichen
irdischen Institution
die Rede, und bei meinem aus ewigem Geiste
her
rein geistig bestimmten Lehrwerk
handle es sich um eine aus
irdischer Quelle
hervorgegangene, oder gespeiste Lehre. Das
war ein arger Irrtum! Wenn ich von meinen
„Brüdern” im Geiste sprach, so hatte ich wahr‐
haftig nichts anderes im Sinn, als der
Ge‐
meinsamkeit Ewiger im Ewigen ein
Bild
zu schaffen. ‒ Wo ich aber den allbekannten
rein
symbolischen Terminus: „Weiße
Loge” hinweisend gebrauchte, dort galt es
ausschließlich, bestimmte törichte Meinungen
zu berichtigen. Kategorisch strenge, un‐
übertretbare geistige Gesetze, die mich
aus
meinem Ewigen her verpflichten, hätten
allein schon
alles, was hier an Irrigem so
superklug vermutet wird, sachlich
unmög‐
lich gemacht!
.Mein sichtliches
Wissen über viele,
sym‐
bolischer irdischer Lehrweise zugehörige
Dinge aus längst vergangenen Zeiten, stammt
weder von Angehörigen heutiger geheimer
Gesellschaften, die von alledem nur gar ge‐
ringe Kenntnis haben, noch aus einer ‒
mir wahrhaftig nicht nötigen ‒ geheimen
Literatur zumeist lediglich phantastischer
Erfindung, sondern ist auf rein
geistige
Art erlangt, wie das allermeiste, was mir
im Laufe meines Erdenlebens an Ungewöhn‐
lichem und nicht durch
äußere Belehrung
zu Erfassendem bekannt worden ist. Ich
habe an vielen Stellen meiner Schriften dar‐
auf verwiesen, daß uns Leuchtenden des
Urlichtes zugänglich wird, was uns offenbar
sein
muß, und habe den zur Frage Berech‐
tigten mehr als genug davon gesagt,
wie
solches Wissen, durch „Selbstverwandlung”,
oder ‒ gesetzt, es eigne sich zu solcher Auf‐
nahme nicht, ‒ auch durch
Übertragung
erlangt werden kann. Die „babylonische”
Sprachzerspleißung, die aller Erdenmensch‐
heit zeitliche Geißel ist, wird wirkungslos,
wo
Einsichten an sich ‒ ohne Worte ‒
vermittelbar sind, so daß sie naturnotwendig
der, dem sie zuteil wurden, nachher in den
Formen
seiner Muttersprache sich und
Andern
zu Verständnis bringt. Nicht
anders sind auch viele
Namen und Be‐
zeichnungen in meinem geistigen Lehr‐
werk zu ihrer Gestaltung gekommen.
.Die Worte, auf die ich hier verweise,
finden sich hauptsächlich, wo die gebrauchs‐
geläufige Sprache mir das Wortbild nicht
gab, das ich brauchte, wollte ich auch nur
annäherungsweise in dem verständlich sein,
was zu berichten war. Wo es anging, waren
bereits vorhandene Worte für philosophische
oder religiöse Begriffe willkommene Hilfe,
wie etwa, ‒ wenn auch in anderer Bedeutungs‐
weise, ‒ in den Worten „Ursein”, „Urwort”
und „Urlicht”, während für die Wirklich‐
keit der geistigen Artung, der ich zu‐
sammen mit Denen zugehöre, die sich um
ihrer Gleichartigkeit willen als gleichen
Stammes aus dem Geiste geborene „Brüder”
empfinden, kein Wort meiner Muttersprache
gegeben war, so daß ich das, was in jedem
aus uns das Wirkliche ausmacht, wie es
von uns gemeinsam empfunden wird,
nur mit den Worten: „Leuchtender im Ur‐
licht” umschreiben konnte. Daß auch das
Wort: „Strahlender” die gemeinte Wirklich‐
keit richtig bezeichnet haben würde, und in
der holländischen Ausgabe des Buches vom
lebendigen Gott durchaus zu Recht gebraucht
ist, sei für alle gesagt, die allzusehr an Worten
hängen, ohne zur
Vorstellung dessen zu
kommen was das jeweilige Wort
bezeichnen
will, denn alles geistige „Leuchten” ist ‒
eo ipso ein „Strahlen”.
.Man ist sehr weit davon entfernt,
das
ewige geistige Urgut in meinen Schriften
aufnehmen zu können, wenn man das, was
ich in freier Wortgestaltung der Aufnahme
durch den Lesenden bereithalte, in der Art
durchforscht, wie etwa die wissenschaftliche
Darbietung eines Gelehrten oder gar eine theo‐
logische Abhandlung gelesen werden will!
.Wäre solches gewollt, so hätte man wahr‐
lich aus dem ewigen Geiste her einen
Theo‐
logen oder prominenten
Gelehrten mit
der mir gewordenen Aufgabe betraut. Ich
aber bin als Gestalter der Sprache ebenso
wie als Darsteller von Werken der Linie
und Farbe, meiner irdischen Veranlagung
nach, durchaus von meiner
künstlerischen
Begabung her bestimmt, so daß alles, was
durch mich seine Formung erhält, die Spuren
dieser Naturveranlagung aufzeigen muß. Ich
rede hier nicht von technischer Fertigkeit,
die ich mir mühsam erwerben mußte, oder
gar „genialischer” Leichtigkeit des Gestaltens,
die mir durchaus fremd ist, sondern ledig‐
lich von angestammtem Künstlertum der
ganzen menschlichen Artung, das auch bei
gänzlichem Mangeln aller Gestaltungsfähig‐
keit irgendwie zum Ausdruck kommen müß‐
te, wollte ich es auch noch so behutsam
verbergen.
.Mir ist die Sprache somit keineswegs
nur konventionelles Verständigungsmittel,
sondern nach Maßgabe ihrer rein geistig
gegebenen Formwerte, ein Gestaltungsmate‐
rial, das
künstlerische Behandlung fordert,
‒ sei es auch keineswegs im Sinne des
Poeten, ‒ wenn es dem Aufnehmenden dar‐
bieten soll, was es aus sich selber darzubieten
hat nach erfolgter Gestaltung. Das soll mit
aller Eindeutigkeit besagen, daß in allem,
was ich sprachlich gestalte, der Form die
gleiche Bedeutung zukommt, wie dem In‐
halt. Man wird
die Form erfühlen lernen
müssen, wenn man ihren
Inhalt aufnehmen
will! ‒
.Der Lesende wird also nicht damit an‐
fangen dürfen, die von mir neugebildeten
Worte oder Wortverbindungen möglichst
ein für allemal begrifflich starr definieren
zu wollen, wie das
wissenschaftlich üblich
und wahrhaftig im Bereiche der Wissenschaft
berechtigt ist, denn bei mir ist das Wort
überall in sich mit
Leben erfüllte Wieder‐
gabe einer
Wirklichkeit, ‒
lebendig
beweglich in sich selbst, ‒ kein starres,
wenn auch philologisch wertvolles
Präpa‐
rat! Will man beginnen, unter der Lupe
zu sezieren, um ein solches daraus zu
machen, dann wird man dem von mir
belebten Wort ‒
das Leben nehmen...
Ein lebloses Wort aber vermag kein Leben
in den Bereichen der Seele zu erwecken,
sondern
zerstört alles Leben durch sein ‒
„Leichengift”! Worte, die ihr Leben
verloren
haben, lassen sich freilich sehr bequem hand‐
haben, und es gibt nichts, was durch sie
nicht zu „beweisen” wäre. Ich aber will
nichts
beweisen, sondern das lebende Wort
sich selber
aussprechen lassen!
.Wem es darum zu tun ist, das, was ich
ihm geistig zu geben habe, wirklich aufzu‐
nehmen, dem wird zu raten sein, daß er sich,
‒ nachdem seine allererste Neugier befrie‐
digt wurde, ‒ in die seelische „
Stimmung”
des ihm jeweils vorliegenden Buches einzu‐
fühlen suche. Diese Einfühlung kann
öftere
Lektüre notwendig machen, als vorher ver‐
mutet worden sein dürfte, aber jedem neuen
Einfühlungsversuch wird auch eine neue Ver‐
tiefung der eigenen Aufnahmefähigkeit ant‐
worten, und zuletzt wird man gerade die
vorher allenfalls nicht „verstandenen” Worte
liebgewinnen, weil man ihr
Leben erfühlen
lernte. ‒ Dann erst mag der soweit in das
Buch Eingedrungene an die Befolgung der
ihm von mir erteilten Ratschläge gehen!
.Es ist durchaus ernsthaft gemeint, wenn
ich hier vergleichsweise dem Besitzer der
von mir geschaffenen Bücher den Rat gebe,
sich dem Einfühlen in ihre „Stimmung” in
ganz ähnlicher Weise zu widmen, wie ein
Kunstsammler sich in die von ihm erworbe‐
nen Gemälde versenkt, deren künstlerische
Werte er bis ins Tiefste erfassen möchte. ‒
Ohne den Vergleich damit etwa zu Tode zu
hetzen, darf dabei gesagt werden, daß schließ‐
lich mein ganzes geistiges Lehrwerk aus einer
Reihe von künstlerisch gestalteten sprach‐
lichen Wiedergaben meiner Einblicke in
die Lebensbereiche der Seele und die Wel‐
ten des ewigen, substantiellen Geistes besteht,
so daß gewiß nur die innere Aufnahme er‐
leichtert werden kann, wenn jedes Einzel‐
stück als „
sprachliches Gemälde” ‒ im
Sinne einer Darstellung ‒ aufgefaßt wird.
.Ich habe von Anfang an deutlich ausgespro‐
chen, daß ich keinem Wort meine Formung
gebe, ohne dabei in unbedingter Einigung mit
meinen geistigen Brüdern zu sein. Die Art
unserer Vereinigung ist leider durch keiner‐
lei irdischen Vergleich dem irdischen Vorstel‐
lungsvermögen darzustellen, denn es handelt
sich um
seelische Verbindung individuell
sehr verschiedener geistiger Wesenheiten,
mögen sie noch im sterblichen Leibe dieser
Erde leben wie ich, oder
ausschließlich in
irdisch unsichtbarer Geistesgestaltung! Ob‐
wohl jeder für sich eine von allen andern
verschiedene Individualität bleibt, ist in sei‐
nem
All-
Ein-
Sein jeder aus uns Leuchten‐
den im Urlicht mit jedem anderen, auch im
strengsten Sinne, „identisch”.
.Die gegenseitige
Mitteilungsmöglich‐
keit über die wir aber in unserer
indivi‐
duellen Geistigkeit, als hier distinkt Un‐
terschiedliche außerdem jederzeit verfügen
können, darf man sich beileibe nicht als eine
Art „Telepathie” vorstellen! Viel eher könn‐
ten die Radiowellen Vergleichsdienste leisten.
Aber auch die hier allenfalls, gesprächsweise
dilettierend, zulässigen Vergleiche können
sehr leicht auf gänzlich abwegige Vorstel‐
lungspfade führen, denn auch diese unsere, ‒
wenn man so sagen will ‒ „private” Kom‐
munikation erfolgt ja
ebenfalls in der Re‐
gion des ewigen substantiellen Geistes,
und nicht etwa durch irgendwelche mysteri‐
öse Kunststücke des leiblichen Gehirns oder
okkulte Yogipraktiken.
.Auf gleiche,
geistige Art, stehen wir
auch in bestimmten Relationen zu einzelnen
Menschen, die zwar nicht in gleicher geistiger
Situation sind wie wir ‒ also
nicht Leuch‐
tende im Urlicht! ‒ aber in einer von Land‐
schaft zu Landschaft verschiedenen, religiös
überlieferten Schulung eine geistige Wahr‐
nehmungsfähigkeit erlangten, die solche
Kommunikation ermöglicht. Diese Wenigen
leben in steter allertiefster Unzugänglichkeit
und Weltferne, aller Neugier absolut entrückt.
.Wir sind Menschen des um sich
selber wissenden ewigen substantiellen
Geistes! Keiner aus uns duldet irgend‐
welchen seiner Persönlichkeit geltenden
„Kult”, oder erstrebt für sich irdische Ehren!
.Es leben zwar zu jeder Zeit einige aus
uns auch gleichzeitig das Leben des Menschen
irdischer Bindung, aber die Natur läßt Aus‐
nahmen unserer Art jeweils nur
in ver‐
schwindender Anzahl zu. Allen
anderen
Erdgebundenen ist es während ihres Erden‐
daseins
unmöglich, zugleich in den Reichen
substantiellen, realen ewigen Geistes bewußt
zu sein. Keine Macht des Himmels und der
Erde vermag hier etwas zu ändern! Jeder
Versuch, anderes zu erreichen, schafft nur
Selbsttäuschung.
.Daß man, ‒ als substantiell geistiger,
ewig im Urlichte Leuchtender, ‒ dann glück‐
lich ins Erdenleben eingewohnt, von diesen
Dingen vorerst
gehirnlich irdisch noch
nichts
weiß, und einstweilen
nur der Erde
gehören möchte, sei immerhin nochmals er‐
wähnt, obwohl es vielen meiner Schriften
leicht schon zu entnehmen ist. Es kostet
harte Jahre, bis der Irdische dem
Ewigen
gehorsam wird!
.Das mit diesen Worten Gemeinte be‐
zieht sich auf die reingeistigen Tatsachen,
die
erfüllt sein müssen, soll ein hier auf
Erden in sein
irdisches Dasein gebunde‐
ner Leuchtender des Urlichtes seine ihm ge‐
stellte Erdenaufgabe zur Lösung bringen.
Diese „Aufgabe” wird ihm klar und deut‐
lich
im normalen Erdenleben durch seine
geistgeeinten Brüder zu Bewußtsein ge‐
bracht, nicht etwa auf
mysteriöse Weise
zuteil!
.Er ist irdisch vor allem da, um seinen
zeitlichen Mitmenschen, die
dem geistigen
Erwachen nahe sind, zu diesem Erwachen‐
können zu
verhelfen und ihnen durch seine
geistige Hilfe nahezubringen, was sie dabei
bedürfen.
.Es ist aber eine Torheit, etwa zu glauben,
ein Leuchtender des Urlichtes müsse das, was
er seinen Mitmenschen bringt, notwendiger‐
weise „
Allen” bringen! Das wäre nicht nur
unmöglich, ‒ so, wie man ja auch nicht
„Alle” wirklich „
lieben” kann, ‒ sondern
auch,
wenn es möglich
wäre, für Unzählige,
die noch
nicht dem Erwachen nahe sind,
durchaus
schädlich. Es ist aber dafür ge‐
sorgt, daß der jeweilige Weckrufer und Helfer
beim geistigen Erwachen nur
von Denen
erkannt und verstanden wird, die ihn bereits
brauchen. Allen Anderen bleibt er in all
seinem Rufen unverständlich oder sie kön‐
nen in ihm nur einen unerwünschten Störer
ihrer Tagesträume gewahren. Das ist so, seit
diese Erde den Menschen aufnahm, und wird
niemals anders sein, solange der Mensch noch
auf Erden im Tiere
sich selbst zu erleben
vermeint.
.Nur um der Relationen zu den ihn
brau‐
chenden zeitlichen und späteren Mitmen‐
schen willen, wird zu seiner ihm vorbehal‐
tenen Zeit dem Leuchtenden des Urlichtes
ein ihm zubestimmter Irdischer, als bereits
vor unfaßbaren Zeiten ihm
Verpflichteter
und
Vereinigter, geboren. Die erste und
dringlichste Notwendigkeit ist sodann, daß
der im Urlicht Leuchtende den Irdischen,
dem er sich vereinigt findet, allmählich
fähig
macht, ihn in das erdenhafte Bewußtsein
auf‐
zunehmen. Die verschiedenartigen äußeren
Lebensumstände, die dazu vorbereiten, sind
zuweilen, von außen her gesehen, scheinbar
eher Hindernisse, und gewiß nicht immer
so geartet, daß man eine geistige Leitung aus
der Ewigkeit in ihnen vermuten möchte.
Dennoch läßt sich
nichts aus dem vorberei‐
tenden Leben des dem Leuchtenden im Ur‐
licht geeinten Irdischen entfernen, wenn er
zu dem haarscharf geschliffenen universalen
Werkzeug werden soll, dessen der Leuchtende
zur Erfüllung seiner irdischen Aufgabe bedarf,
da er
Former sein muß im Dienste des hohen
geistigen „Domes”, den seine Mitbrüder im
Ewigen „bauen”, ‒ als
unvergängliches
Denkmal des zeitlichen Erdenmenschen!
.Auch während dieser Vorbereitungszeit
schon weiß der ewige Leuchtende des Ur‐
lichtes bereits sich seines irdischen „Werk
zeuges” zu bedienen, allein, die
vollendete
Brauchbarkeit erlangt es erst dann für ihn,
wenn es endlich zweckentsprechend scharf
„geschliffen” ist und keinerlei „Scharte” mehr
in seiner Schneidefläche aufweist. Wie aber
auch der härteste und aufs schärfste geschliffe‐
ne Stahl beim
Gebrauch eines Werkzeuges
mit der Zeit stumpf wird, so daß er neue
Härtung und neues
Schleifen braucht, soll
er dem Meister der Kunst bildnerischer For‐
mung weiter dienen können, so muß auch
der Irdische immer wieder von neuem als
Werkzeug, das
geistigem Wirken dienen
soll, „gehärtet” und „geschliffen” werden.
An Gelegenheiten, sich „Scharten” zu holen,
fehlt es bei diesem Wirken wahrhaftig nicht!
.Doch das Bild soll hier abgeschlossen sein
mit der trockenen Feststellung, daß es ganz
gewiß keine irdische „Bevorzugung” bedeu‐
tet, all sein Erdenmenschliches dem Leuch‐
tenden im Urlicht in sich geeint zu sehen.
Es ist dem irdischen Menschen vielmehr
harte, unabwendbar im Ewigen begründete
Pflicht, auf sich selbst
für immer zu ver‐
zichten um sich
allein im Bewußtsein des
im Urlichte Leuchtenden fortan zu erleben,
ganz gleich, welche Ambitionen der Erd‐
mensch für die Dauer seines
irdischen Le‐
bens gehegt haben mochte. ‒
.Aus selbsteigener Gesetzlichkeit im sub‐
stantiellen Geiste war vor irdisch unvorstell‐
barer Zeit geistig bestimmt, daß in diesen
heutigen Erdentagen der Leuchtende im Ur‐
licht in einem Menschen erscheinen müsse,
der mit der Mentalität des Europäers ver‐
traut sei von Jugend auf. Meine wahrhaf‐
tigen, mit mir gleichzeitig auf dieser Erde
sichtbar lebenden geistigen Brüder im ewigen
Urlicht, tragen nicht den Auftrag sich in
ihren asiatischen Muttersprachen dem Westen
mitzuteilen, ganz abgesehen davon, daß sol‐
ches Begehren an sie, ihnen als wunderliche
Anforderung erscheinen müßte, da sie eben
in der Mentalität des nichteuropäisierten
echten Asiaten leben. Es sind aber so my‐
steriöse, tolle und abgrundtief unsinnige
Meinungen über uns Leuchtende des Ur‐
lichtes, ‒ willkürlich als „Weiße Loge” be‐
zeichnet, ‒ in der Welt des Westens und
selbst unter manchen phantastischen Orien‐
talen ausgestreut worden, daß nur ein Leuch‐
tender, der als irdischer Mensch dem euro‐
päischen Kulturkreis angehört, und um alles
das weiß, was hier westlichem Wissen wichtig
zu wissen ist, die so dringend notwendige
Scheidung aller
der Wahrheit entsprechen‐
den, von notorisch
irrigen Vorstellungen
vornehmen konnte.
.Außerdem ist diese heutige Zeit wahr‐
haftig dazu reif geworden, wieder eine Stimme
zu vernehmen, die
nicht ihre gedanklichen
Spekulationen vorbringt, sondern aus ewi‐
ger Erkenntnis zu sprechen berechtigt ist.
Die Wahrheit wollte ihr
Wort, und dieses
Wortes
Sprecher war schon bestimmt, ehe
der Weltkörper wurde, auf dem es zu der
ihm angeordneten Zeit gesprochen werden
mußte. Was ihr noch nicht aus euch selber
wollt, kann auch ich euch freilich nicht
sagen, aber ich kann jedem Hilfebedürftigen
geistig helfen, der schon in sich erkannte,
daß er dessen
bedürfe, was ich ihm zu
bringen habe. Ich bin nicht der einzige, der
aus ewiger Kraft euch zu helfen vermag,
aber der einzige, heute hier auf Erden „in
der Welt” lebende Erdenmensch, der als
Verbindender zwischen zeitlich Vergäng‐
lichem und Ewigem im Dasein ist! All mein
geistiges
Tun, ‒ das nicht etwa aus irgend‐
welchen okkultistischen oder sonstigen my‐
steriösen Praktiken besteht, sondern
aus‐
schließlich im ewigen Geiste erfolgt, in
dem ich auch zu Lebzeiten meines mir ge‐
borenen
irdischen Körpers immerdar be‐
wußt und tätig bin, ‒ hat vor allem das
primäre Ziel: ‒ überall, wo das vonnöten
ist, diese in mir bestehende Verbindung
Anderen als „Brücke” darzubieten und ihnen
aus ihrem
eigenen geistigen Allerinnersten
her das Überschreiten dieser Brücke zu er‐
möglichen.
.Das geht jedoch ebenso die mit mir gleich‐
zeitig auf Erden Lebenden, wie die weiter‐
hin Kommenden und die bereits Abgeschie‐
denen an, betrifft aber Keinen, der diese,
durch mich mögliche Hilfe
nicht will, denn
Geistiges drängt sich keiner Seele auf, sondern
ist nur in gänzlicher
Freiwilligkeit auf‐
nehmbar. ‒ Ich kann und will Keinen
gegen seinen Willen in das Bewußtsein
des ewigen, substantiellen Geistes aufnehmen,
in dem Jeder, auch der seines Geistigen Un‐
bewußte, seinen letzten Lebensgrund hat.
Ganz ohne mein Zutun
scheidet sich, was
zu mir
gehört, von allem, was meine gei‐
stige Hilfe auch in Aeonen noch nicht auf‐
zunehmen vermag! Ich selber „richte” nicht,
aber mein bloßes
Dasein in dieser irdischen
Sinnenwelt hat Jedem durch die Art, wie
er sich selber mir gegenüber zu verhalten
weiß, die Möglichkeit geschaffen, sich
selbst
sein Urteil zu sprechen. ‒
.In meiner Verkündung durch das Wort
der Sprache, hebe ich jedoch keineswegs auf,
was
vor meiner Erdenzeit jemals durch Men‐
schenmund
aus dem ewigen Geiste ge‐
sprochen wurde! Ich weiß nur darum, wie
man es meistens mißverstand, und zeige in
meinen Lehrworten auf, wie es in Wahr‐
heit zu verstehen ist, ‒ als der
Einzige,
der in dieser Zeit „in der Welt” lebt und
noch dazu
westlichem Empfinden vertraut,
aus Denen, die
allein hier berichtigen
können. ‒
.Vielleicht aber könnte jetzt einer auch
noch fragen, wie denn die geistigen Rela‐
tionen beschaffen seien, in denen ich zu
meinen gleichzeitigen Mitmenschen
im äus‐
seren gesellschaftlichen Leben des ir‐
dischen Alltags stehe? ‒ Darauf aber ist
kaum viel anderes zu sagen, als daß natur‐
gemäß
auch der irdische Außenmensch
an mir immer unfraglich durch meine geistig
substantielle Wesensart bestimmt ist! Diese,
meine allerinnerst gegebene geistige Sonder‐
art ist aber so diskret und distinkt in sich
mit ihrer eigenen Sphäre wesenhaft identisch,
daß es ihr ganz unmöglich wäre, sich in den
Formen des äußeren irdischen Alltags gleich‐
sam „reproduzieren” zu wollen, ‒ gesetzt,
ein zugleich im Irdischen, wie in seinem
Ewigen bewußter Geistesmensch
könnte so
etwas erstreben. Wo ich
geistig zu helfen
vermag, dort bedarf es keiner äußeren
Geste, die mich vielmehr nur an meinem
Helfen
hindern würde! Alle äußere Geste
ist ja nur
Scheinbild geistigen Geschehens,
und vornehmlich dort im Gebrauch, wo
solches selbst nicht in Wirklichkeit
verur‐
sacht werden kann. ‒
.Der Stil meines äußeren Alltagslebens
ist darum auch durchaus verschieden von
dem Lebensstil, den würdegierige, selbst‐
betonungslüsterne Menschen sich gerne zu
schaffen trachten, um ihre Durchdrungenheit
von dem hohen Erdenwert ihres Daseins sich
selber und Anderen gegenüber stets wirksam
erhalten zu können.
.Jegliche Art der Selbstbetonung im äuße‐
ren Leben ist mir derart fremd und fern,
daß ich Alle, die bei mir feierliches Geha‐
ben voraussetzen, schwer enttäuschen müßte.
Nichts ist mir lächerlicher als betonte Würde.
Wie sollte ich gar selbst mich derart ent‐
würdigen wollen?!
.Wirkliche Würde stellt sich niemals zur
Schau, und niemals fand man einen Men‐
schen, der im ewigen Geiste lebte, aber zu‐
gleich Sorge darum trug, wie er sich wohl
wirkungsvoll in Szene zu setzen vermöchte.
.Ich bin für jeden der mit mir Lebenden,
mag er um meine Relationen zum Ewigen
wissen oder nicht, ein irdischer Mit- und
Nebenmensch, der nach keinerlei „Weih‐
rauch” für sich Verlangen trägt. Wohl aber
sehe ich mich in meinem Außenleben stets
mit Freude unbefangener, herzlicher, wahr‐
haft „
echter”, humordurchtränkter und
wirklich „freier” Natürlichkeit gegenüber,
die ja allein schon stets gute Lebens- und
Umgangsformen schafft, mögen sie sich auch
noch so einfach äußern. Es ist mir in dieser
Hinsicht noch zu allen Zeiten meines Erden‐
daseins entschieden wichtiger im Interesse
meines Nebenmenschen gewesen, daß er auf
gute Manieren und wohlangemessene Leibes‐
pflege hielt, als daß er möglicherweise wie
ein „Lexikon der Mystik und des Okkultis‐
mus” über vermeintlich „Geistiges” zu ora‐
keln wußte!
.Was aber äußere
Fragen um
wirklich
geistige Dinge angeht, so habe ich alles, was
ich an Antwort aus dem Geiste zu geben
vermag, in meinen Schriften so weitreichend
dargeboten, daß ich mich mit wahrlich gutem
Recht für immer davor bewahrt sehen will,
mich selbst zitieren zu müssen...
.„
Nimm und lies!”
.Um
euretwillen und
nur für euch ge‐
schieht es, daß ich euch immer noch neue
Aufschlüsse gebe!
.Ich brauche mein Reden und Lehren
wahrhaftig
nicht! Ich gehöre nicht zu
denen, die sich „gerne reden hören”, son‐
dern weiß mir zu
schweigen, denn nur
im Schweigen bin
ich mir
vernehmbar.
.Gibt es denn noch Törichte, die meinen
mögen, ich spräche wie ein lyrischer Dichter,
um
von mir zu erzählen?!...
.Gibt es noch Kindische, die wähnen kön‐
nen, in mir den Sprecher
Anderer zu ver‐
nehmen, so, wie sie selbst zumeist die Worte
Anderer reden, wenn sie
von sich selbst
her zu reden glauben!? ‒
.Ich könnte zwar vieles und wieder vie‐
les von mir erzählen, ‒ von mir, aus dem
ich euch
leben lehren muß, ‒ wenn
euch
es vonnöten wäre.
Unmöglich aber könnte
ich „
Anderen” zum Sprecher werden, und
wo sollten „Andere” sein, deren Wort ich
aufnehmen könnte, da
ich selbst im Ur‐
licht „Wort” aus dem Urwort bin!
.Oder sollte ich gar mich als einen füh‐
len, der meine Mitteilung noch brauchen
würde oder meiner Rede Hörer zu sein
verlangte, da ich doch selber „
bin”, was
ich zu
sagen habe!? ‒
.Allein bin ich in mir selbst, wie
jeder
derer, die meine geistigen „Brüder” sind,
allein in sich selbst ist, und in
All‐
Ein-
Sein allem, was
ist und
nicht ist,
ge-
eint!
.Wie solltet ihr das aber verstehen, ‒
ihr, die ihr kaum erst das Allerwenigste
in euch zu
einen wußtet, und immer wie‐
der ängstlich fragt, ob es denn wirklich so
dringend nötig sei,
eure Seelenkräfte
zu einen!?
.Aber es wird ja auch
nicht erwartet,
daß ihr hier „verstehen” lernen sollt, denn
was hier gemeint ist, liegt himmelhoch
über
dem Verstehen und kann nur erreicht wer‐
den im
Erleben! ‒ ‒
.Das „Reich”,
von dem der in seinem
Irdischen „größte Liebende” aus allen Leuch‐
tenden des Urlichtes sagte, es sei „nicht von
dieser Welt”, ist
auch euch erreichbar,
aber nur dort, wo ihr in euch selber
nicht
„von dieser Welt” seid, und
nicht ihrer
Scheinerkenntnis unterworfen!
.Auch ihr seid in ganz bestimmten Re‐
lationen zu allem Unendlichen, aber nur
in dem, was
in euch selbst unendlich ist,
könnt ihr
bewußt Unendliches erfahren!
.Gehirn und Herz sind aber „
Außen‐
welt”, und gewichtige Wahrheit sprach der
Anatom, der bekannte, er habe noch nie
in einem Leichnam auf dem Seziertisch ein
Organ entdeckt, das als Träger der
Seele
in betracht kommen könne...
.Nur
Aufnahmeorgan der Seele ver‐
mag euer Körper zu werden, denn eure
Seele wird allein „getragen” von ihren ei‐
genen, außensinnlich unsichtbaren Seelen‐
kräften, die niemals in ein erdenräumlich
wahrnehmbares Körperorgan
zu binden
wären.
.Doch, was man im Alltag der „Seele”
zuzuschreiben pflegt, ist allermeist noch das
bloße Funktionsergebnis erdenkörperlicher
Organe, so daß wir
diese Art Seele wahr‐
haftig auch in den Tieren wiedererkennen
können. Ich rede aber oben allein von der
ewigen, der
unendlichen Seele, die
nicht
„von
dieser Welt” ist, und die vergeblich
im Tiere gesucht werden würde, weil nur
der Mensch imstande ist, seine tierhaften
Organe zu Aufnahmeorganen
der ewigen
Seele aufzuschließen.
.Dieses „Aufschließen” und Bereithalten
ist aber Folge einer daraufhinwirkenden
ständigen
Willens-Haltung und ganz von
ihrer Kraft und Ausdauer abhängig. Ohne
eigenes Zutun des Menschen wird ihm die
Eignung seiner irdischen Körperlichkeit,
zur Aufnahmeantenne der ewigen Seele wer‐
den zu können, nie und nimmermehr er‐
schlossen. Er bleibt dann nur ein bis zu
den raffiniertesten Denkerarbeiten aufge‐
züchtetes verfeinertes höheres „Tier”, dem
die
ewige Seele ebensowenig zugänglich
wird wie irgend einem anderen bloßen
Tiere...
.Nur über die
ewige Seele, die ihren
zentralen Urlebenspunkt in sich trägt: ‒
den ewigen Geistesfunken aus dem Urlicht,
‒ ist es uns Leuchtenden des Urlichtes
möglich, unseren erdenhaften Mitmenschen
geistige Hilfe zu bringen.
.Die ergreifenden und erhaben schönen
Bekundungen der großen Mystiker sind ge‐
wiß Zeugnisse erlebter, im Tiefsten erschüt‐
ternder Gottesempfindung, aber
die Ein‐
heit, die so erlebt wurde, war im aller‐
höchst Möglichen nur die jedem Erden‐
menschen potentiell erreichbare Erlebens‐
einheit in dem ewigen Geistesfunken seiner
eigenen ewigen Seele. Das ist gewiß an sich
hoch erhobenes Erleben, aber nur das Er‐
leben der bloßen Einheit
seiner selbst
im ewigen Geiste!
.Das
All-
Ein-
Sein in dem wir Leuch‐
tende im Urlicht leben, umfaßt jedoch
alles
auf solche mystische Art geschehende Ein‐
heitserleben
zugleich mit
allen unend‐
lichfältigen
anderen Einheiten innerhalb
der Struktur des ewigen substantiellen Gei‐
stes. Es ist kein subjektives Er-leben
eines Einen, sondern das objektive Leben
des ewigen substantiellen Geistes selbst, und
aller irdischen Auffassung entzogen. Es
wird geistig gelebt, ‒ nicht er-lebt! Das
ist ein himmelweiter Unterschied, den
alle sehr beachten müssen, die sich in Be‐
kenntnisse der Mystik und Gnosis, wie sie
heute in großer Anzahl vorliegen, nacher‐
lebend zu vertiefen suchen! Die Empfin‐
dung muß da sehr distinkt zu unterschei‐
den wissen, sonst wird Inkommensurables
in bedenklich fragwürdigen Meinungen ver‐
mengt, auch wenn es sich nur darum han‐
delte, erst die „Stimmung” des betreffenden
Buches aufzunehmen. Es ist auch nicht zu
vergessen, daß nur recht selten und nur
von sehr wenigen Menschen, die der My‐
stik ergeben waren, der hohe Aufstieg zur
„Einung”: ‒ zum Sich-selbst-erleben im
ewigen Geistesfunken, ‒ bekundet wird,
während das weitaus meiste als „mystisch”
gedeutete Erleben Frommer, sehr
irdi‐
scher Art und ganz im erdenkörperlichen
Nervensystem begründet ist, dessen Er‐
regungszustände als „geistige Erlebnisse”
aufgefaßt werden, obwohl in Wahrheit nur
ein Wahrnehmen vorliegt, der Lichtempfin‐
dung des Sehnervs vergleichbar, wenn auf
das geschlossene Auge ein heftiger Druck
erfolgt.
.Aber die wahrhaftig zuweilen in ihre
geistige „Einung” gelangten
echten Mystiker
wußten genau, daß ihr Gotterleben trotz
allem ein
subjektives Erleben war, und
wenn einer ihrer Größten den Rat erteilt,
einem bittenden Armen an der Klosterpforte
erst die Suppe zu bringen, auch wenn er zur
Unzeit käme, weil der Gebetene mitten in
seiner Beschauung sei, so ist hier nicht nur
die Nächstenliebe in besonderer Weise an‐
empfohlen, sondern zugleich die
Subjek‐
tivität des mystischen Erlebens betont, das
nicht in selbstsüchtiger Weise fortgeführt
werden dürfe, während ein Mitmensch, den
der Schauende zu sättigen vermöge, Hunger
litte. Zahllos sind denn auch überall wo echtes
mystisches Erleben eingetreten war, nachher
die Klagen darüber, daß man es nicht fest‐
zuhalten vermochte und nun nach der Einung
im Innersten sich wieder im Alleräußersten
finde: ‒ dem kaum noch ertragbaren Gegen‐
satz...
.Gerade hier läßt sich irdischem Verständ‐
nis am ehesten vermitteln, was das
geistige
Leben des Leuchtenden im Urlicht so hoch
über alles
mystische Erleben erhebt! Wir,
die wir aus dem Urlichte leben und aus ihm
in seinem Strahlen leuchten, sind
nicht nur
zeitweise in diesem geistigen Leben, son‐
dern selbst im Alleräußersten sind wir
gleichzeitig ohne Unterbruch in unserem
Allerinnersten, aus dem uns auch das sinnen‐
hafte Erleben der wildesten Außenwelt nicht
zu lösen vermöchte. Und im Gegensatz zu
dem, was der große Meister der Mystik seinen
Schülern anrät, wäre es für den Irdischen,
der das Werkzeug des ewigen Leuchtenden
im Urlicht ist, ein Hohn auf alle Nächsten‐
liebe, wenn er während des ihm obliegen‐
den objektiven geistigen Wirkens für Un‐
zählige, dem einen Armen zuliebe das All‐
Ein-Sein auch nur für eine Sekunde auf‐
geben wollte, solange die geistige Notwen‐
digkeit verlangt, daß in ihm zu verharren
ist! Der arme Hungernde wird alsbald von
anderer Hand gesättigt werden, ohne zu
ahnen, daß diese andere Hand nur spendet,
was ihm der in seinem All-Ein-Sein tätige
Leuchtende des Urlichtes im Äußeren dieser
Welt zugedacht hat. Das ist kein holder Aber‐
glaube, sondern beruht auf nüchternem Ab‐
lauf eines Geschehens, das streng gesetzlich
geregelt ist und fast „automatisch” sich aus‐
wirkt, indem es stets da sich durchsetzt, wo
es den geringsten Widerstand zu über‐
winden hat. Es gibt mancherlei Möglich‐
keiten solchen Geschehens, denen allen frei‐
lich auch präzise
Grenzen zubestimmt sind,
die nicht überschritten werden können. Hier
regelt sich alles nur von der inneren
Welt
der Ursachen her, die uns Leuchtenden
im Urlicht erschlossen ist.
.Warum ich von allen diesen so verschie‐
denen Relationen in denen der irdische
Mensch zu ewigem Göttlichen stehen kann,
hier rede? ‒
.Auch wieder nur um
euretwillen!
.Ich sehe manche aus euch in ernster
Gefahr, sich
selbst Hindernisse zu bereiten
durch Versuche, Unvereinbares zu vereinen.
Und es ist wahrhaftig Gefahr für das kon‐
krete Innewerdenkönnen der Struktur des
ewigen substantiellen Geistes, wenn man um
des eigenen Verstehens willen
der Mystik
oder gar der vor- und frühchristlichen Gnosis
einordnen zu können meint, was so hoch
über höchstem mystischen Erleben innerer
Einheit,
im Urlicht selbst gelebt wird, daß
keine astronomische Zahl imstande wäre,
die hier trennende Distanz vergleichsweise
auch nur anzudeuten. Wohl können die Be‐
kundungen wahrhaft echter Mystiker das
Vorstellungsvermögen „stimmen”, so daß es
fähig wird, die reinen Akkorde aus dem
Ewigen wiederzugeben, die auf „den Harfen
des geweihten Berges” für das Ohr der Seele
zum Erklingen kommen, aber Beides ist sehr
bestimmt zu trennen, so, wie man gewiß zu
unterscheiden weiß zwischen dem bloßen
Anschlagen der Töne beim Stimmen des
Instruments, und der dann auf ihm erklingen‐
den Sonate. ‒
.So ist denn auch wahrhaftig jeder Leuch‐
tende des Urlichtes ein „Philos” der ewigen
„Sôphia”: ‒ ein
Freund der göttlichen
Weisheit, aber die Genesis der Lehren und
Aufschlüsse, die er zur Offenbarung bringt,
schließt kategorisch aus, das, was er dar‐
bietet, als „
Philosophie”, im wissenschaft‐
lichen Sinne, zu bezeichnen. Er gibt ja nicht
etwa Resultate seines
Denkens, und nicht
aus
Schlußfolgerungen besteht sein Er‐
kennen! ‒
.So schafft jeder aus uns, die wir im
ewigen Urlicht Leuchtende sind, in Wahrheit
„Religio”: ‒
Verbindung des „Außen” mit
dessen allerinnerstem Ursprung, und zeigt
die Relationen zwischen Zeit und Ewigkeit
auf, aber die Spur der
historischen Wahr‐
heit wird verwischt, sobald man einem aus
uns die persönliche Gründung eines von ihm
geschaffenen, vorher unbekannten
Reli‐
gionssystems und eines, sodann es erhalten‐
den
Kultes zuschreibt!
.Auch ist mir gewiß bewußt, daß wissen‐
schaftlich bestimmter Sprachgebrauch mit
dem Worte „
Metaphysik” recht wesentlich
Anderes bezeichnet, als was dieses Wort
bei
mir bedeutet, der ich seinen Sinn dahin
verstanden wissen will, daß es die erden‐
sinnlich unwahrnehmbaren
Dinge meint,
die
hinter der Physik des Universums
ver‐
borgen sind. ‒ Wenn ich also von meinem
„metaphysischen” Lehrwerk spreche, so will
das gewiß nicht besagen, daß seine Aufschlüsse
einen Platz im Bereich der besonderen Be‐
tätigung des
Denkens beanspruchten, die
man als „Metaphysik” von rein philosophi‐
schem Denken zu scheiden sucht. Mir ist
das Wort „Metaphysik” im
etymologi‐
schen Verstande zu einem
Notbehelf ge‐
worden.
.Kurzum: ‒ es gibt kein „Rubrum” unter
dem sich die Aufschlüsse ewiger Dinge, ‒
die Offenbarungen der Struktur ewigen sub‐
stantiellen Geistes, ‒ die ich, meiner gei‐
stigen Wesenheit nach, meinen Mitmenschen
und denen die
nach meiner Erdenzeit kom‐
men werden, zu bringen vermochte, als ein
Spezielles, in Allgemeines
einreihen ließen.
Wer daher für alles was ihm begegnet, ein
Rubrum: ‒ eine Inhaltsdeklarierung und
Einordnung in ihm schon Bekanntes, braucht,
der wird zwangsweise meinem ganzen Lehr‐
werk eine
irrige Ausdeutung geben und
gerade an dem, was in meinen Worten
wesentlich ist, achtlos vorübergehen oder
das ihnen Fremdeste in sie hineininterpre‐
tieren. Ich vermag das nicht zu ändern, aber
ich will nicht unterlassen haben, darauf
hinzuweisen, daß man so in eine dunkle,
stickichte und arg verwinkelte Sackgasse gerät,
aus der durchaus nicht Jeder später noch
wieder herauszufinden weiß! ‒
.Und immer wieder muß ich daran er‐
innern, daß ich, meiner erdbedingten Natur
nach: ‒
Künstler bin!
Nicht Gelehrter,
nicht Forscher,
nicht Angehöriger irgend
eines Glaubenskreises, und
nicht Bekenner
erdverhafteter Bekenntnisformen, auch wenn
ich manchen wohlverstehend
zugetan bin,
weil ich um den Erdensegen weiß, den sie
Irdischen heranzuziehen imstande sind. ‒ ‒
.Auch das ist nur
um euretwillen ge‐
sagt, denn als Künstler „hänge” ich nicht
‒ wie der Dilettant ‒ an dem, was ich
hervorgebracht habe, und es bleibt mir glei‐
chen Wertes, einerlei ob man es achtet oder
mißversteht. Nur
um euretwillen emp‐
finde ich Freude, wenn ich gewahre, daß
euch mein Lehrwerk fehlen würde, wäre es
nicht vorhanden! Um
euretwillen allein
bin ich besorgt, euch alle Relationen auf‐
zuzeigen, die zusammenwirken mußten, da‐
mit mein geistiges Lehrwerk für euch und
die Kommenden entstehen konnte.
.Nichts liegt mir ferner, als Menschen für
meine Worte etwa „gewinnen” zu wollen,
aber wohl ist mir daran gelegen, vor mir
selbst zu wissen, daß alles durch mich ge‐
schehen ist, was nötig war, um denen, die
sie brauchen, die Aufschlüsse der Struktur
des ewigen substantiellen Geistes, die ich in
meinem geistigen Lehrwerk gebe, in höchst‐
möglichem Grade
seelennahe zu bringen.
.Ich will jeden Derer, denen zubestimmt
ist, was ich hinterlasse, in der Lage wissen,
sich selbst von der ewigen Wirklichkeit über‐
zeugen lassen zu können, die ich ihm in
sprachlichem Bilde vor Augen stelle!
.Aber in allem, was ich durch mein
geistiges Lehrwerk bewirken „will”, bin ich
immer nur Vollbringer des
ewigen Willens,
aus dem ich lebe und dem ich mich ein‐
gefügt weiß für alle Ewigkeiten geistigen
Willensbewußtseins.
.Ich gebe nur weiter, was ich selbst geistig
besitze, will aber gewiß nicht den mir Ver‐
trauenden zur
Annahme dessen, was ich
ihm bringe,
überreden!
Er selbst wird
vielmehr entscheiden lernen müssen, was
ihm
vonnöten ist und was
nicht, denn was
ich als homogenes
Ganzes in den Schriften
des geistigen Lehrwerkes dargeboten habe,
umfaßt viel zu Vieles, als daß der Einzelne
für sich allein
Alles in sich aufzunehmen
wüßte.
.Jeder kann zwar von
Allem was ich be‐
zeuge,
Überzeugung herleiten, aber nach‐
her muß er wählen, sichten und suchen,
was
seiner Eigenart zubestimmt ist, ohne
das
für Andere Bestimmte
ebenfalls sich
zueignen zu wollen!
.Im ewigen Geiste kann keiner
eines
Andern Stelle einnehmen, und jeder bleibt
davor gesichert, daß
seine Stelle von einem
Anderen eingenommen werden könnte! ‒
.Wem es noch Schwierigkeiten bereiten
sollte, einzusehen, daß eine „allgemeine
Menschenliebe” nur das Postulat der Selbst‐
täuschung bleiben muß, ‒ so, wie auch
der Begriff der „Menschheit”, wenn er im
quantitativen Sinne gebraucht wird, keine
Wirklichkeit umfaßt, solange er den Einzel‐
menschen übersehen wissen möchte, der al‐
lein die Einheit ist, aus der erst die Ge‐
samtheit einer Erdenmenschheit ihr reales
Dasein hat, ‒ dem ist zu raten, das „Buch
der Liebe” zu befragen, damit er unter‐
scheiden lerne, zwischen der durch ach so
viele Bedingtheiten bestimmten Form der
Liebe, die ohne Gegenstand des Liebens
ganz unmöglich wäre, und jener höchsten
Form der gleichen Lebensdarstellung, von
der ich dort, als von der „Urfeuerkraft” der
Liebe spreche, die keines Gegenstandes be‐
darf, da sie
nichts im Dasein sieht, das
a
ußer ihr Bestand haben könnte.
.Ich lebe wahrhaftig in dieser höchsten
Form der Liebe „
ohne Gegenstand”, und
dennoch ist mein ganzes irdisches Dasein für
jene
erdbedingte Form, die stets eines
Gegenstandes zur Entfachung
bedarf, wie
ein Probierstein, an dem zutage tritt, was
in solcher Art
Objekt meiner Liebe sein
kann, oder was von ihr ausgeschlossen blei‐
ben muß. ‒
.So sind meine Relationen zu Irdischem,
das Gegenstand der Liebe in dieser ihrer
gegenständlich bedingten Form zu sein ver‐
mag, ‒ ob es sich nun um Menschen, Tiere,
Pflanzen, Mineralien, Landschaften als Er‐
gebnissen geologischen und meteorologischen
Zusammenwirkens, handle oder um Formen
die menschlicher Arbeit, Gestaltungskraft und
Kunst entstammen, ‒
denkbar verschie‐
dener Art.
.Anders ist es freilich in meinem rein
geistigen
All-
Ein-
Sein!
.Alle
Elenden dieser Erde trage ich in
meinem
Alleinsein im ewigen substanti‐
ellen Geiste
in mir, ob sie darum wissen oder
nicht. Ich helfe ihnen ihr Elend
tragen, Tag
und Nacht! Die meisten aus ihnen meinen,
alle Hilfe habe sie verlassen, denn sie sind
fühllos gegen alles, was sich nicht tasten läßt.
Aber es gibt auch Gesammelte in sich sel‐
ber, die sehr wohl
fühlen, daß ihnen einer,
den sie nicht sehen und nicht finden kön‐
nen, wahrhaftig tragen hilft!
.Die
Mächtigen dieser Erde trage ich
hier ebenso in mir, und sie ahnen es noch
weniger. In einigen ist wahrhaftig der in‐
dividuelle ewige Geistesfunke
gegenwärtig
und sie
fühlen ihn als ihr Gewissen. An‐
dere hat er
verlassen, weil er nicht mehr
Wohnstatt in ihnen fand, und eine schau‐
rige
Leere ist daher in ihnen entstanden.
So haben sie sich selbst ein künstliches
„Gewissen” gemacht, das wie ein Uhrwerk
täglich aufgezogen werden muß von ihnen,
und immer „JA!” sagt, wenn sie es befra‐
gen. Ich aber erleide mit ihnen die heim‐
lichen Qualen, die sie dennoch in ihrer Leere
fühlen, wo es wütet wie ein fressender Brand,
und jeder Augenblick den nicht die Außen‐
welt verschlingt, sie gewahr werden läßt, daß
sich da etwas vom Mark ihres Lebens nährt.
Ich muß die Einen wie die Anderen irren
oder rechttun sehen, und Beides muß mir
gleichen Wertes sein, denn ich bin keines
Erdenmenschen Richter. Und wenn ich auch
mit aller Macht vermöchte, Anderes zu er‐
wirken, dürfte ich doch niemals die Impulse
aufzuhalten trachten, die geschaffen wurden
ohne Geisteshilfe schon im Willen zu er‐
bitten, ehe Auswirkung erlangte, was die Ab‐
sicht aus sich selbst erstrebte. Doch gilt das
in gleicher Weise auch dort, wo jene Form
der Liebe, die des äußeren Gegenstandes
bedarf, mir durch mein eigenes Ent‐
scheiden Relationen zu dem mir
Gemä‐
ßen in den Außenwelten schuf.
.Es ist hier wie dort aber immerhin noch
möglich, selbst
ohne ausdrücklichen Willens‐
ruf nach Hilfe, bedingungsweise doch geistig
helfen zu dürfen, ‒ niemals jedoch darf gei‐
stige Hilfe auch nur
versucht werden,
gegen
den Willen eines Menschen! Doch ist keiner‐
lei Abhängigkeit von menschlichem Gegen‐
willen im Wege, wo es sich um Hilfsobjekte
handelt, deren Dasein
außerhalb der irdi‐
schen Erscheinungsform des Menschen steht.
Das soll freilich nicht etwa heißen, daß dann
dem Hilfswillen des im Urlicht Leuchtenden
keinerlei Hinderung entgegenstünde! Die
Möglichkeiten, geistige Hilfe zuzuleiten, sind
vielmehr auch hier, wo
kein erdenmensch‐
licher Gegenwille in Betracht kommt, doch
überaus vielbedingt umgrenzt. Es kann, bei‐
spielsweise, einer Landschaft meine tiefste
Liebe gehören, und es mag mir oft genug
gelungen sein, Gefahr ihres Gedeihens von
ihr abwenden zu lassen, ‒ trotzdem aber
kann es sich ereignen, daß ich ganz außer‐
stande bin, durch Zuleitung geistiger Hilfe
sie vor einer Katastrophe zu bewahren, weil
deren Veranlassungen bereits auf
irdischem
Gebiet zu suchen sind, dem substantiell
gei‐
stigen „Reich der Ursachen”
entwunden!
Ebenso könnte mir persönlich Unwieder‐
bringliches entzogen werden, obwohl wahr‐
lich liebende Sorgfalt es umgab, und ich
müßte ganz aus dem gleichen Grunde tatlos
zusehen, ohne durch geistige Hilfe etwas an
dem für mich selbst so verhängnisvollen Ge‐
schehen ändern zu können.
.Ich kann unmöglich alles schützen, was
ich geschützt wissen möchte, sondern nur
das, dessen Schicksal sich noch im geistigen
„Reiche der Ursachen” mir erreichbar und
zu Besserem wandelbar erweist! Ein einziger
Augenblick kann genügen, um ein Schicksal,
das seit Jahrzehnten ‒ oder gar seit Jahr‐
hunderten ‒ unentschieden geblieben war,
für bestimmte Erdenzeit, sei sie kurz oder
lang bemessen, oder für alle Ewigkeiten zu
entscheiden. Es ist der Augenblick, in dem
es sich den geistigen Bezirken, die ich unter
der Bezeichnung „das Reich der Ursachen”
verstanden wissen will, zu entwinden wußte,
um in der äußeren Sinnenwelt seine Auswir‐
kung zu erfahren!
.Unter vielem anderen ist mir aus dem
ewigen substantiellen Geiste her aufgetragen,
als Erdenmensch, in den Tagen meines Da‐
seins allhier, das dieser Erde entstammende
Leid zu „entwerten”. Das ist leichter
ge‐
sagt, als
getan! Wenige nur wissen, wessen
es bedarf, um auch nur die irdische
Mög‐
lichkeit dazu schaffen zu können und alle
Voraussetzungen zu erfüllen, die erst erfüllt
sein
müssen, wenn das hier geforderte
geistige Werk, als fortzeugender und bis in
fernste Zeiten weiterwirkender Dauerimpuls
gestaltet, gelingen soll...
.Man spricht auf Erden noch immer von
der „läuternden Kraft” des Leiderduldens.
Aber das Leid dieser Erde ist an sich nicht
„Klärung”, sondern
Trübung, und seine
quälende Gewalt ist nicht „Kraft”, sondern
zerfrißt wie eine ätzende Säure alle wirkens‐
trächtige Kraft, wenn sie sich nicht aus
Eigenem zu schützen weiß! Was der Erden‐
mensch an Kraft
besitzt in seinem Leibe,
ist aber nur dann zu schützen, wenn die
Gewalt alles erdentstammten Leides
erkannt
wird als fressende und Zerstörung verlangen‐
de, zeitlich befristete ‒
Lüge. ‒ So muß
ich denn in meinem eigenen Verhalten gegen‐
über irdischer Leideserfahrung im Leid
die
Lüge sehen lehren. Anders könnte ich mei‐
nen geistgegebenen Auftrag niemals erfüllen!
Die geistigen Relationen aber, die auch hier
auf Erden zwischen allen sich hier im zeit‐
lichen Dasein gewahrenden ewigen Menschen‐
seelenkräften bestehen, lassen das, was ich in
meinem Erdenleibe zur Auswirkung bringe,
unzähligen Menschen, ‒ nicht nur meiner
irdischen Tage, sondern auch unbemessener
kommender Zeiten, ‒ erfühlbar werden,
wozu durchaus nicht vonnöten ist, daß sie
um den Ausgangspunkt der in ihnen emp‐
findbar werdenden Wirkungen wissen.
.Auch
dieses Geschehen kann nur er‐
folgen, durch Aufnahme des hier im Irdi‐
schen von mir geschaffenen Dauerimpulses
in das geistige Reich der Ursachen, das ihn
benötigt, sollen die Schicksale der Menschen
auf Erden für die er erwirkt wurde, so ge‐
staltet werden können, daß nicht nur die
geistigen Relationen der Seelenkräfte unter‐
einander die Übertragung
möglich machen,
sondern auch das Übertragene
zu neuer
Auswirkung kommt.
.Der eigene
Erdenkörper jedoch ist mir
zur Schaffung dieses hier bezeichneten Dauer‐
impulses unbedingt
notwendig, und ohne
ihn hätte ich, auch aus dem Reiche der Ur‐
sachen her, die mir mitgegebene geistige
Verpflichtung niemals erfüllen können, wie
denn auch noch andere geistige Hilfeleistung
der Mitwirkung des Erdenkörpers bedarf,
aus dem her allein bestimmte Schwingungen
erweckt werden können, die nötig sind, um
Geistiges in irdisch Einwirkendes zu trans‐
ponieren. Auch bei dem geistigen Vorgang
der Übertragung eines wirklichen ‒ nicht
nur in Worten bestehenden ‒
Segens ist
die Körperlichkeit des Segnenden überaus
beteiligt.
.Alle diese Formen geistiger Hilfe, ‒ so‐
weit es sich nicht um aus meinem
All-
Ein‐
Sein zugeleitete Geisteshilfe handelt, ‒ sind
ausschließlich durch jene Form der Liebe
bestimmt, die unmöglich wäre, ohne
den
Gegenstand, dem sie sich darbringt. Sie
umfaßt alles, was ich in dieser Welt der
Erdensinne wirklich zu lieben vermag, weil
es mir
gemäß ist und weil ich es lieben
will, oder weil es auch mir seine Liebe von
sich aus übereignet.
.Fern von dieser mir aus meinen Rela‐
tionen zum irdischen Daseinsbereich erwach‐
senen Liebe die ihres
Gegenstandes bedarf,
lasse ich jedoch alles liegen, was ich irdisch
ablehnen muß als ein mir Ungemäßes oder
unwandelbar Entgegengesetztes, und ich bin
auch wahrhaftig in mir selbst davor gesichert,
Gefühle des
Erbarmens und des
verzei‐
henden Verstehens schon der
Liebe zu‐
ordnen zu wollen, gleichviel von welcher
ihrer Äußerungsweisen die Rede sein mag.
.Seid sicher, geliebte Freunde, daß
nichts
außerhalb meiner
erdbedingten geistigen
Liebe bleibt, was irgendwie dazu geeignet
und fähig ist, sie aufnehmen zu können, ‒
aber erwartet auch nicht von mir, daß ich
mich selbst zu täuschen suchen möge, als
sei ich dort etwa schon in der
Liebe, wo
ich nur aus Erkenntnis erdenmenschlicher
Unzulänglichkeit heraus zu
verstehen und
verstehend zu
verzeihen weiß!
.Ich muß, ‒ ob ich will oder nicht, ‒
sehr präzise
Trennungslinien für meine
Liebe hier im Erdendasein beachten, getreu
der Weisung, daß „das Heilige” nicht „den
Hunden” vorgeworfen werden dürfe, und
„Perlen” nicht „den Schweinen”... Womit
ja wahrhaftig kein Urteil über diese Tiere
ausgesprochen, sondern vielmehr auf die
unumgängliche Notwendigkeit hingewiesen
wird, das Untaugliche nicht zum Empfänger
Dessen werden zu lassen, womit es nichts
anzufangen weiß, sodaß nur mißbraucht
würde, was die zum Empfang Berechtigten
nicht hoch genug zu werten wissen.
.Hingegen erreicht
die strahlende Ur‐
feuerkraft der Liebe in ihrer höchsten,
himmlischen Form, die mir Daseinsbedin‐
gung auch in meinem irdischen Leben bleibt,
mit ihrer freien strömenden Wärme alles,
dem ich meine erdbedingte Liebe darbringen
kann! Handelt es sich um
Menschen, so
wird die innere Sammlung des einzelnen ent‐
scheidend dafür sein, ob er diese strahlend
wärmende geistige Strömung auch in sein
Gehirnbewußtsein aufzunehmen vermag, ja
auch darüber, ob er sie überhaupt in sich
empfindet. Selbstgefälligen aber, die „Be‐
dingungen” stellen, da sie nur etwas in sich
gesehen wissen möchten, was sie nicht sind,
und was ich darum unmöglich in ihnen zu
„lieben” vermöchte, kann auch meine sor‐
gendste Liebe nicht fühlbar werden, ‒ wäh‐
rend es sein kann, daß selbst in nicht
bewußt empfindungsfähigen Dingen, die
Gegenstand meiner Liebe wurden, dem auf‐
merksamen Beobachter von außenher
schon die Auswirkung der Förderung wahr‐
nehmbar wird, die ihnen der Zustrom meiner
Liebe bringt. ‒ Ich bin kein „Magier”, der
‒ wie allzu hemmungslose Gläubigkeit gar
gerne wahrhaben möchte ‒ die Gesetze
dieser Erde mißachten und aufheben könnte!
Ich mühe mich nur, sie auch dort zu be‐
achten, wo man um ihr Bestehen nur aus
dem ewigen Geiste her wissen kann.
.Ich rühme mich aber hier nicht etwa
besonderer „Verdienste”.
.Alles,
was nach „Verdienstlichkeit” riecht,
riecht faul!
.Wer sich im Geistigen „Verdienste” auf‐
häufen zu können glaubt, steckt noch tief
im Irdischen. Er weiß noch nicht, daß das
einzige „Verdienst” was im ewigen Geiste
zu erlangen ist, nur erreicht wird durch
Verzicht auf alle Anrechnung eigener „Ver‐
dienste”!
.Wer im Geiste Gottes bewußt ist, wurde
das
ohne alles eigene irdische „Verdienst”
und ist in sich selbst davor gesichert, sein
Tun für „verdienstlich” zu halten.
ANHANG
Nach Nummern geordnetes
REGISTER
der in den Büchern des Lehrwerkes
enthaltenen
Einzelstücke
.An „Inhaltsverzeichnissen” der meinem
geistigen Lehrwerk zugehörigen Schriften
fehlt es gewiß nicht, und wo es darum ging,
eindeutig zu bestimmen, was diesem Lehr‐
werke
zuzuzählen sei und was
nicht, dort
mochte dem Endzweck Genüge geschehen,
wenn neben den Buchtiteln auch die „In‐
haltsverzeichnisse” angeführt wurden, wie
das denn auch in dem Schlußabschnitt des
letzten, dem Lehrwerk zugehörigen Buches:
„
Hortus conclusus”, geschehen ist.
.Hier aber ist es mir nicht darum zu tun,
nochmals zu bestimmen, welcher „Inhalt”
dem einzelnen Buche
zugerechnet wer‐
den dürfe.
.Ich zeige vielmehr in diesem Register
erstmals
den Zusammenhang des ganzen
geistigen Lehrwerkes an seinen
Einzel‐
stücken auf, und
die Nummer, unter der
ich das Einzelstück einreihe, läßt zugleich
erkennen, daß sein Erscheinen in einer der
Lehrschriften
aller Willkür entrückt war,
wie ich das ja auch schon in meinen „Hin‐
weisen” auf die Bücher der Lehre kurz dar‐
gelegt habe.
.Vom ersten Wort an, das ich für meine
Mitmenschen auf Erden niederschrieb, zeigte
sich mir ja alles
gegenwärtig, was erst später
noch zu
besonderer Erörterung kommen
konnte. Dafür sollen dem geistig erwachen‐
den Leser meiner Schriften im Folgenden
die Augen geöffnet werden! ‒
Anm.: Es folgt im Buch nun die Auflistung des gesamten
Lehrwerkes samt Unterkapitel, wie im Inhaltsverzeichnis von
Buch Nr.1 bis zu Buch Nr.32. Auf eine nochmalige Darstellung
wird an dieser Stelle daher verzichtet.
.Diese Aufzählung der Titel, die ich je‐
weils den Einzelstücken des durch mich
gestalteten geistigen Lehrwerkes gegeben
habe, kann freilich nicht dazu dienen, einen
auch nur einigermaßen ausreichenden Ein‐
blick in den weiten Bereich der Themen
zu schaffen, die in den benannten Einzel‐
stücken Erhellung aus dem Lichte des ewigen
substantiellen Geistes her fanden. Nur der
mit dem Inhalt des gesamten Lehrwerkes
bereits ein wenig Vertraute, der sich beim
Wiederlesen der einzelnen Titel an den dazu‐
gehörigen Inhalt des jeweiligen Einzel‐
stückes erinnert fühlt, mag vielleicht er‐
messen können, was dieses Register um‐
faßt! Es erscheint noch dazu unter mehre‐
ren Nummern nicht weniges nur summa‐
risch bezeichnet, was wohl auch im Einzel‐
nen hätte angeführt werden dürfen. Ich habe
darauf verzichtet, um dieses Titelregister auf
den engsten Raum zu bringen.
.Mancher der hier registrierten Titel, ‒
deren bloße Zahlenfolge schon dem wirk‐
lichen Willen zum Eindringen in das Lehr‐
werk den Weg weist, ‒ wird jedoch denen,
die den
Inhalt des bezeichneten Einzel‐
stückes noch nicht in sich aufgenommen
haben, vorerst nur wenig bedeuten können.
.Dennoch durfte ich den Einzeltitel an
seiner Stelle
nicht fehlen lassen. Er steht
also im Zusammenhang da für alle, die
bereits einmal den unter ihm bezeichneten
Inhalt
kennenlernten.
.Die Wiederholungen, die sich in diesem
Titelregister natürlich ganz ebenso wie in
den Schriften selbst finden, ergaben sich
daraus, daß die Erörterung der Themen
im Umkreis eines jeden einzelnen Buches
aus einem andern Gesichtspunkt her
erfolgen mußte. Aus dem Zusammenhang
dessen, was das einzelne Buch umschließt,
läßt sich leicht die an bestimmter Stelle
gemeinte
Bedeutung des Einzeltitels er‐
kennen, auch wenn er an anderer Stelle
in veränderter Gebrauchsweise erscheinen
mag. Das Gleiche gilt für einzelne
Worte,
die innerhalb verschiedener Titelformungen
gelegentlich wiederkehren. Es liegt auf der
Hand, daß z.B. das Wort „
Mysterium” in
dem Titel „Das Mysterium von Golgatha”
naturnotwendig etwas recht wesentlich Ande‐
res meint, als dort, wo ich vom „Mysterium
Mann und Weib”, oder vom „Mysterium der
künstlerischen Ausdrucksform” spreche!
.Ebenso löst sich jede andere, etwa einem
der Titel gegenüber auftauchende Frage
mühelos durch den jeweils gegebenen Zu‐
sammenhang im Ganzen des Buches, dem
das Einzelstück entstammt.
.Auch der gänzlich ununterrichtete oder
den geistigen Aufhellungen, die ihm durch
die Schriften des Lehrwerkes zuteil werden
können, noch recht fernstehende Suchende
wird bei der Durchsicht dieses Registers
ohne jede Schwierigkeit gewahr werden,
daß es sich hier um ein
vom Anfang bis
zum Ende ineinander verflochtenes
Ganzes
handelt. Dieses in sich geschlossene Gesamt‐
werk umfaßt ebenso die
Darstellungen
der Struktur des ewigen substantiellen
Geistes wie
die Ratschläge und
Weisun‐
gen, die sich aus dieser her für
alle Gebiete
des irdischen menschlichen Lebens ergeben,
und ist vom ersten bis zum letzten Satz da‐
zu bestimmt, dem Aufnehmenden zu zeigen,
wie er in Wahrheit
in sich selbst die un‐
bestreitbare Überzeugung vom Zusammen‐
hang seines irdisch begrenzten Daseins mit
dem unvergänglichen Seinszustande der
Ewigkeit erlangen kann.
.Begreiflicherweise mußte dabei erden‐
menschlicher Irrtum
berichtigt werden,
der als Hindernis auf Wegen liegt, deren
Markierungen dem Suchenden zu Unrecht
versprechen, ihn dem ewigen Geiste zu‐
leiten zu wollen. Es war mir dabei wahr‐
haftig in keinem Falle um irgendwelche
„Polemik” zu tun,
immer aber um den
Schutz des ehrlichen Suchenden vor den
Irrwegen, die ihn nur zu leicht dazu be‐
stimmen können, seine Kräfte zu vergeuden,
im Wahn, seinem wirklich gewollten Ziele
zuzustreben.
.Gebe der Himmel, daß es mir auch ge‐
lungen sei, alle Suchenden vor Wegen zu
bewahren, die einem gütigen
Humor ver‐
wehrt sein würden! ‒
Die ewige Weisheit
kann
denen nur erschlossen werden, die
über alles Törichte noch herzhaft ‒
lachen
können!
Geschrieben in sehr ernsten Tagen,
aller Weltnöte wahrlich bewußt.
.Die Lautefolge
Bô Yin Râ ist eine Verbindung
von sieben Lauten zu drei Silben, in denen sich
der Autor um den es sich hier handelt, nach
geistigen Lautwertgesetzen, mit mathematischer
Ausschließlichkeit substantiell bezeichnet fühlt.
An ein sogenanntes „Pseudonym” ist hier schon
deshalb nicht zu denken, weil der
bürgerliche Name
des Mannes, der den geistigen Namen Bô Yin Râ
trägt: ‒
Joseph Schneiderfranken, ‒ nirgends
von ihm verborgen gehalten wird, auch wenn er
ihm als ein Akzidens gilt, während ihm die drei
Silben
Bô Yin Râ seinen wirklichen urverbun‐
denen „
Namen” ausmachen. Was wir hier nur
andeuten können, findet sich in den Schriften
selbst authentisch dokumentiert.
.Diese Schriften ‒ vom Autor selbst als „gei‐
stiges Lehrwerk” gemeint ‒ bilden
ein Schrifttum
für sich, dem man unseres Erachtens kaum ge‐
recht wird, wenn man es, wie das schon gesche‐
hen ist, einfach den „heiligen Schriften” der ver‐
schiedenen irdischen Glaubenskreise zuzählt, in
einer Reihe mit „Bibel”, „Upanishads”, „Bhaga‐
vadgita”, „Dhammapadam”, „Tao te king” und
Anderem. Wir glauben hingegen sagen zu können,
daß dieses Lehrwerk
Religion an sich ist; das
Wort in überzeitlich freier Wertung und losge‐
löst von jeder zwangsmäßigen Bekenntnisbindung
verstanden.
.„Wer einmal nur vom lebendigen Strahl dieses
Geistes getroffen wird, der sich Bô Yin Râ nennt,
dem wird ein Gewinn zuteil, dessen tragenden
Gehalt er auch in seinen kühnsten Träumen kaum
erahnen kann”. So lautet eine vor Jahren schon
ergangene öffentliche Bekundung zu Bô Yin Râs
Schriften, die wir durchaus bestätigen können.
KOBER'SCHE VERLAGSBUCHHANDLUNG
ZÜRICH
ENDE