FUNKEN
(Deutsche Mantra)
MANTRA-PRAXIS
ZÜRICH
4. Auflage von «Funken»
(die 1. Aufl. erschien 1924)
2. Auflage von «Mantra-Praxis»
(die 1. Aufl. erschien 1928)
© 1967 Kober'sche Verlagsbuchhandlung AG,
8048 Zürich
Alle Rechte sind den Rechtsnachfolgern
des Autors Bô Yin Râ (Joseph Anton Schneiderfranken)
vorbehalten.
Schellenberg-Druck, 8330 Pfäffikon ZH
I.
Um-
mich-
herum
Dring' in mich ein!
Ich:
Bin Dein
Schrein!
Du:
Mein! ‒
II.
Wall von Kristall
Allüberall!
Schließe Dich
Rings um mich
Schließe ein
Mich im Sein! ‒
Überwölbe mich!
Überforme mich!
Laß nichts herein
Als
Licht allein!
III.
Ich warte, ‒
Ich! ‒ ‒
Dunkles Tor!
Ich! ‒ ‒ ‒
Spring' auf!!
‒ ‒ ‒
Ich,
Dahinter...
Ich,
Davor.......
IV.
Zacken-
Berg
Über mir...
Drachen-
Tiefe
Unter mir...
Ich,
Auf dem «Weg»,
Bin
selbst
Der
Steg! ‒ ‒ ‒
V.
Feuer
In
mir...
Feuer im
All...
Feuer
Im Feuer...
Ich selbst, ‒
Ich!!
‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒
Feuer!
VI.
Geist-Schweben,
oben ‒
Geist-Weben,
unten ‒
Geist-Leben,
mitten. ‒ ‒ ‒
Allerinnerst,
außen ‒
Allgebreitet,
innen ‒
‒ ‒ ‒
Ich
darinnen! ‒
VII.
O ‒ wo?! ‒
O ‒ wann?! ‒ ‒
: O ‒
hier!!
: O ‒
heute!!
‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒
Ich weiß jetzt:
Ich
kann! ‒ ‒
VIII.
Ich
bin!
Ich
lebe!
Ich: drinnen, ‒
Ich: draußen, ‒
Ich: Einer, ‒
Ich: Alle! ‒ ‒ ‒
‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒
Ich ‒ ‒ bin! ‒
IX.
I. A. O.
: Linie....
: Zirkel....
: Kreis! ‒
Ewige Wanderung des
Punktes!
‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒
I: spaltet!
A: breitet!
O: rundet!
Eines in Allem:(
‒ ‒ )
I. A. O.
X.
Drei-bündig Band
Bindet Beides:
Eines in Allem:
«
Welt», ‒
Alles im Einen:
«
Mensch»! ‒
Ich: «Mensch»
bin
Ich: «Welt». ‒ ‒ ‒
XI.
Un-gründig:
Urgrund, ‒
Ur-gründig:
Eingrund, ‒
Ein-gründig:
Allgrund, ‒
All-gründig:
Ich ‒
bin! ‒ ‒ ‒
XII.
Nicht mehr, ‒
Noch nicht. ‒ ‒
Was dazwischen
Ist,
Bin ‒ ‒
Ich!
XIII.
Ich,
verloren
Im
Gefundenen,
Ich,
gefunden
Im
Verlorenen,
Liebe
Beides
In
Einem, ‒ ‒
Erkenne:
Dieses bin
Ich! ‒ ‒ ‒
XIV.
«
Verstehend» nicht,
nicht «
erkennend», ‒
Will ich,
Und fühle:
Mich selbst. ‒ ‒ ‒
Fühlend
bin ich
Nicht-
wissend,
Allwissender Weisheit
Wissen:
«Tat twam asi»! ‒ ‒ ‒ ‒
XV.
Dieses ist den «Vätern»
entschleiert!
Dieses und nichts anderes!
Dieses will ich erfahren!
Dieses und nichts anderes!
: Welches ist der «
Name»
Des
Menschen,
Der ‒ ich ‒ bin? ‒ ‒ ‒
XVI.
Ewig,
Das
Eine, ‒
Ewig,
Das
Andere! ‒
Ewig,
Das aus
Beiden
Seiende! ‒ ‒ ‒
Keine «Einheit»,
Kein «Leben»,
Ohne diese
Drei!
Fühlend
Erfasse ich
Solches in mir...
Zu
mir
Mich wendend,
Rufe ich
Mich selbst,
Und rufe:
«
Ich»!! ‒
Nach außen
Rufe ich
Mich selbst,
und rufe:
«
AUM»! ‒ ‒ ‒
XVII.
Alles ist
Stufe! ‒ ‒
Über
mich selbst
Schreite ich,
Und werde
mir selber:
Stufe!...
So finde ich:
Meine Unendlichkeit,
Indem ich ewig
Eine neue Stufe steige
Und ewig bin ‒
ich selbst
Die Stufe...........
XVIII.
Loslösend
Mich selbst
Von
mir selber,
Finde ich:
Mich selbst! ‒ ‒ ‒
Im Unsichtbaren
ausatmend:
Mich selbst,
Verliere ich:
Mich selbst
Im Unsichtbaren...
Einatmend:
Mich selbst
Fühle ich mich selbst:
Als Unsichtbares..
Einsaugend:
Dieses Unsichtbare
In mir selbst,
Dem Unsichtbaren,
Gewinne ich
mich selbst
Als Unsichtbares
Im
sichtbaren Leibe...
«Jîvâtmâ»! ‒ Om!
XIX.
Einstmals
Lebte ich viele Leben ‒
Des Todes...
Einstmals
Lebte ich, ‒
War tot...
Nun ich «gestorben»,
Will ich
leben...
Ich bin es, ‒
Der «gestorben» ist! ‒
Ich bin es, ‒
Will
leben! ‒
Ewiges Leben, rinne
Aus urtiefem Quell
In mir
In mich selbst! ‒
Rinne
Durch Mark und Blut!
Laß'
Leben leuchten!
Leuchten am dunklen Ort!
Laß' wieder werden,
Was Ursprungs war:
Mich selbst,
Der ich bin!! ‒ ‒ ‒
«Aham brahma asmi»!
Om!
XX.
Wegweisender Wille!
Wolle in mir!
Wirke
Werden!! ‒
O Über-
Ich!
Über-
zeuge mich!
Über-
lichte mich!
Wirke
Werden!
Werde ‒ ‒
Ich!! ‒ ‒ ‒
XXI.
Brenne ‒ Geist! ‒
Brenne
Durch
Haut und
Gebein! ‒
Lichte ‒
Geist! ‒
Lichte
Den dunklen Schrein! ‒
Glühe ‒ Geist! ‒
Glühe,
Durchglühe, den «Stein»! ‒ ‒
XXII.
Drei ist
Eines
In
sich selber, ‒
Spendet:
Vier der «Lenker»
Zehn der «Gewalten»,
Zwölf der «Väter»...
Daraus sprießend:
Vielfältige Einheit, ‒
Die «
Meister»...
Ich,
Der ich diese Worte lese,
Der ich sie höre,
Der ich sie kenne,
Der ich sie weiß,
Ich, ‒ will «Schüler» sein
All dieser Zahl!
Ich ‒ Einer
Vertraue,
Baue,
Mit Lot, Winkel, Kreis
Was ich nun weiß:
Mich selbst auf dem Grundriß:
Eines der bedeutsamsten Formungsmit‐
tel der Seele ist die Einwirkung bestimm‐
ter Lautfolgen der menschlichen Sprache.
.Uralt ist das
Wissen um solche Einwir‐
kungsmöglichkeit und in den Liturgien
wie den volkstümlicheren Gebetsweisen
aller großen Religionssysteme der Mensch‐
heit ist seine Spur leicht nachweisbar.
.Von erleuchteten,
geborenen Priestern,
die an der Wiege jeder fruchtbaren Re‐
ligionsbildung des Altertums einst stan‐
den, als heiliges
Geheimnis gehütet, wur‐
de dieses Wissen in der westlichen Welt
mehr und mehr vergessen, oder doch nur
in seinen
Folgerungen weitergegeben, wäh‐
rend man seine
Begründung nur noch
in dunkler Ahnung allenfalls ertastet.
.Anders ist es im Orient, wo heutigen‐
tages die Weisheit der Alten zwar auch
größtenteils unter Trümmern vergraben
liegt, allwo man aber noch sehr wohl ge‐
rade um die machtvolle Einwirkung
innerlich gesprochener Worte weiß, und
sie in guter, wie in verderblicher Absicht
Tag für Tag benützt.
.Ich betone hier ausdrücklich das inner‐
lich gesprochene Wort, denn nur auf die‐
ses innere, gleichsam in sich hinein Spre‐
chen kommt es an, wobei man sich nicht
durch die Meinung der Mantrakundigen
des Orients irreführen lassen darf, die mit
einem gewissen Schein von Berechtigung
auch dem durch das Ohr vernehmbaren
Laut großen Wert zuerkennen.
.Es ist hier zwar nicht von einem
„Aberglauben” zu reden, denn der phy‐
sisch vernehmbare Laut ist wahrhaftig
nicht ohne eingreifende Wirkung, aber
man muß genauestens auseinanderhal‐
ten, ob man eine Einwirkung auf die Seele
erzielen will, oder nur auf die fluidalen
Zentren des physischen Organismus...
.Der Orientale erstrebt zumeist Beides
zugleich und ist auch durch eine von
frühester Jugend an geübte Selbsterzie‐
hung, durch vererbte, seit Jahrhunder‐
ten gezüchtete Befähigung und eine Le‐
bensweise die sein Vorhaben nicht stört,
sondern erheblich fördert, sehr wohl im‐
stande, beide Wirkungen nach seinem
Willen zu lenken, ‒ der Mensch der west‐
lichen Welt hingegen ist nicht in der
gleich günstigen Lage und würde bei
dem Versuch, den physisch hörbaren
Laut gleichzeitig mit einwirken zu las‐
sen, nur die Wirkung auf seine Seele in
Frage stellen, unter Umständen aber
auch schwere Schädigungen in dem fein‐
stofflichen Teil seines physischen Kör‐
pers erleben.
.Dem Abendländer ist nur eine verhält‐
nismäßig sehr harmlose Miteinbeziehung
des physisch hörbaren Lautes in seine
Mantra-Praxis ohne Schaden möglich,
wie sie zum Beispiel in der Rezitation
von Litaneien und Chorgebeten, bis zu
gewissem Grade auch in Kirchenliedern,
allenthalben erfolgt.
.Dort aber, wo man gar mit dem phy‐
sisch hörbaren Laut allein experimen‐
tiert um vermeintlich dadurch zu höhe‐
ren inneren Einsichten zu gelangen ‒
mag es nun im Orient oder im Okzident
geschehen ‒ wird man ohne es zu ahnen
nur zum wirksamsten Mithelfer aller
dem Menschen feindlichen (oder quasi
„vergiftend” auf ihn einwirkenden) Kräf‐
te der unsichtbaren physischen Welt und
die erträumten Erkenntnisse, so erhaben
sie auch erscheinen mögen, sind nichts
als selbsterzeugte, der Wirklichkeit ferne
Phantasmagorien...
.Der Abendländer, der die Wirkung des
nach innen gesprochenen Wortes der
Formung und dem Selbsterleben seiner
Seele dienstbar machen will, wird auf alle
Fälle sicher gehen, wenn er es völlig ver‐
meidet, das Sprechen nach innen mit
gleichzeitig physisch hörbarem Laut zu
begleiten, und ich rate ganz entschieden
davon ab, solche nach innen gesproche‐
nen Worte auch nur leise murmelnd zu be‐
tonen, ja auch nur die Lippen bei diesem
Nach-Innen-Sprechen zu bewegen! ‒
.Ein gutes Mantram ist ein nach okkult‐
geistigen Einsichten geformter Spruch, bei
dessen Benützung es sich lediglich um die
rein geistige, dem physischen Ohre völlig
unwahrnehmbare Lautwirkung handelt. ‒
.Das Sprechen nach Innen soll so er‐
folgen, daß es gleichsam zu einer „Kom‐
munion”, zu einem geistigen Aufnehmen,
zu einem Genuß der Worte als geistiger
Speise wird. ‒ ‒
.Niemals soll irgend eine Anspannung,
niemals auch nur der geringste Selbst‐
zwang dabei erfolgen!
.Die kleine Folge deutscher Mantra, die
ich unter dem Gesamttitel „Funken” der
Öffentlichkeit gab, ist nicht etwa so zu
verstehen, als wolle ich anraten, womög‐
lich täglich alle einzelnen Spruchgebilde
aufzunehmen.
.Ebensowenig soll die gegebene Reihen‐
folge dazu bestimmen, eine Reihenfolge
der Aufnahme vorzuschreiben.
.Man wähle sich vielmehr jeweils den
Spruch aus, der gerade am eindring‐
lichsten empfunden wird, und spreche
ihn ohne Deklamation, ohne Emphase,
schlicht, einfach und für das physische
Ohr unhörbar, täglich zu ruhiger Stunde
in sich hinein, ohne besonders den ge‐
danklichen Sinn zu analysieren, ohne
über die „Bedeutung” nachzugrübeln.
.Das soll nicht heißen, daß man die
sich von selbst ergebende Bedeutung ge‐
waltsam verdrängen müsse!
.Man soll nur nicht nach der Bedeu‐
tung suchen, sondern die Worte als gei‐
stige Klangform in sich aufnehmen, wo‐
nach dann auch der gedanklich faßbare
Sinn sich ohne Grübelei von Tag zu Tag
mehr erschließen wird.
.Sobald man jedoch auch nur leise Er‐
müdung fühlt muß das Einsprechen so‐
fort beendet werden.
.Ebenso ist das jeweilige Mantram zu
wechseln, wenn die Empfindung bei der
Einsprache leer ausgeht.
.Nie darf bei dem inneren Einsprechen
das geringste Unbehagen sich einstellen.
.Die ganze Mantra-Praxis ist eine Be‐
tätigung, die nur in glücklicher Freiheit
zu gedeihlichen Resultaten führt.
.Alles Gewaltsame, alles Erzwungene
ist hier vom Übel.
.Völlig entspannt, und so als ob es sich
um eine gewohnte Alltäglichkeit handeln
würde, muß man in sein Inneres sprechen!
.Man soll seine Empfindungen dabei
hinnehmen wie sie kommen, aber man
soll sein Empfindungsleben nicht be‐
lauern: ‒ nicht unerhörte neue Empfin‐
dungen auf das In-sich-hineinsprechen
hin erwarten!
.Je ruhiger, vertrauender und gleich‐
mütiger der ganze Vorgang aufgefaßt
wird, desto gesegneter wird seine Wir‐
kung sein.
.Was in den zweiundzwanzig „Fun‐
ken”- Sprüchen gegeben ist, soll auch
nicht wie ein Aufgabenpensum innerhalb
einer gewissen Zeit „erledigt” werden!
.Die zweiundzwanzig Sprüche reichen
vielmehr für das ganze Erdenleben hin,
und wenn es auch hundertundzwanzig
Jahre währen sollte...
.(Ihre Wirkung reicht sogar über das
Erdenleben weit hinaus!)
.Wer auch sämtliche Sprüche mehr als
ein Dutzend mal in sich eingesprochen
haben mag, der wird dennoch bemerken,
daß er plötzlich zu gegebener Stunde
dem einen oder dem anderen dieser Man‐
tra wieder so gegenübersteht, als hätte
er es noch niemals gehört, und es wird
ihm, wenn er immer wieder die rechte
Stunde erwartet, stets neue Kraft und
neues Licht aus diesen zweiundzwanzig
Brunnenröhren heiliger Weistumsquel‐
len zufließen...
.Es kann geschehen, daß ein Mensch
hier mit sechzig Jahren einst zu seeli‐
schem Erleben kommt von dem er vor‐
dem noch nichts wußte, obwohl er seit
seinem zwanzigsten Jahre diese Mantra
gut zu kennen vermeinte, und gar man‐
ches andere seelische Erlebnis ihnen im
Laufe der Jahre verdankte. ‒ ‒
.Was die Sprüche an erkenntnismäßi‐
gem Inhalt umfassen, ist nicht im Denken
zu erschürfen und wird dem, der sie
geistig in sich einspricht, früher oder
später auf geistige Weise zuteil, selbst
wenn ihm die Wortbeziehungen an sich
„Rätsel” aufgeben sollten...
.Auch durch die wenigen eingefügten
Sanskritworte lasse man sich nicht be‐
unruhigen!
.Den meisten Suchenden dürften sie
bekannt sein. Wer sie aber als fremd
empfindet, der spreche sie dort wo sie
sich finden, geistig in sich ein, und zu
gegebener Zeit werden sie ihre Wirkung
zeigen und damit die Berechtigung ihrer
Einfügung erweisen.
.„
Tat twam asi” wird übersetzt:
Das bist du!
.„
Aum” ist nicht nur gleichbedeutend
mit der hebräischen Bestätigungsformel
„Amen”, sondern enthält, richtig aus‐
gesprochen, wobei das „A” sich der
Aussprache des „O” nähert und das „U”
nur dumpf nachklingt, auch die Laut‐
schwingungen die dem
Sein aus sich selbst
entsprechen und wurde deshalb seit älte‐
sten Zeiten in Indien als heiligstes Wort
verehrt.
.(„Om” ist eine andere Art, das gleiche
Wort ohne Sanskritbuchstaben wieder‐
zugeben. Ich habe sie dort verwendet, wo
es darauf ankam den Charakter des Wor‐
tes als feierlichste
Bestätigung darzutun.)
„Jîvâtmâ” ist:
das individuelle göttliche Leben,
insonderheit auch der göttliche Gei‐
stesfunke in der einzelnen Seele.
.„
Aham brahma asmi” heißt dem Sinne
nach:
Siehe ich selbst bin Ur-Sein!
.Das alles aber braucht man zum Ge‐
brauche der Mantra nicht zu wissen, und
ich gebe diesen Hinweis nur um authen‐
tisch festzustellen, in welchem Sinne ich
selbst diese Entlehnungen aus der indo‐
germanischen Wurzelsprache an gewis‐
sen Stellen einfügte.
.Es sind heute bereits sehr viele Men‐
schen ‒ auch solche, denen die Sprache
der Sprüche
nicht Muttersprache ist ‒ mit
diesen deutschen Mantra vertraut, haben
ihre segensreiche Wirkung an sich selbst
erfahren und erfahren sie täglich aufs neue.
.Gelegentlich aber höre ich auch von
Suchenden, die offenbar nicht recht wis‐
sen, ob sie das, was da unter dem Titel
„
Funken” gegeben ist, als expressioni‐
stische dichterische Ergüsse oder als
Rätsel zur Anregung ihrer Denktätig‐
keit betrachten sollen, und daneben gibt
es andere, die wohl schon von den Wir‐
kungen hörten, die durch gewisse Laut‐
und Wortfolgen auf die Seele ausgeübt
werden können, aber nun befürchten ‒
und vielleicht mit Recht ‒ sie könnten
durch unrichtigen Gebrauch der Man‐
tra, deren wesentlichste Wirkung ab‐
schwächen.
.Sollten sich auch Suchende finden, die
etwa befürchten möchten, es könne je‐
mals durch unrichtigen Gebrauch dieser
Mantra seelische oder auch physische
Schädigung entstehen, so sei ihnen ge‐
sagt, daß es sich hier um Laut- und
Wortfolgen handelt, die mit aller Ab‐
sicht so geformt sind, daß selbst ihre
mißbräuchliche Benutzung zu lediglich
physisch hörbarer Lauteinwirkung kei‐
nerlei Schädigung bringen könnte, wenn
freilich in solchem Falle auch die see‐
lisch segensreichen Wirkungen ausblei‐
ben müßten.
.Ich hätte niemals die Verantwortung
übernehmen können, diese Mantra der
Öffentlichkeit zu übergeben, wäre auch
nur die geringste Gefahr im Falle eines
Mißbrauchs zu befürchten gewesen.
.Mit diesen Darlegungen glaube ich
wohl jede Frage beantwortet zu haben,
die sich dem einen oder anderen Suchen‐
den vielleicht aus der ersten Betrach‐
tung der zweiundzwanzig Sprüche er‐
geben könnte, die er als „Deutsche Man‐
tra” in Händen hält.
.Die Übersetzung dieser Mantra in an‐
dere Sprachen erschien mir lange Zeit
als unmöglich, bis ich mich überzeugen
konnte, daß die Übertragung ins Italie‐
nische gelungen ist. Ich wage somit nicht
mehr zu bezweifeln, daß diese „Funken”
auch in anderen Sprachen zünden kön‐
nen, wenn sie in rechte Wortform über‐
tragen werden.
.Möge auch weiterhin Segen und see‐
lisches Selbsterleben, innere Beglückung
und Umfriedung allen denen in reichstem
Maße zuströmen, die diese Spruchfolge
in rechter Weise zu gebrauchen wissen!
ENDE